Methodenmappe
Albrecht-Altdorfer-Gymnasium Regensburg
Entstehung der Methodenmappe:
Die Methodenmappe entstand aus einem Arbeitskreis, der sich damit beschäftigte, welche Methoden ein Gymnasiast in seiner Schulzeit beherrschen sollte. Dabei wurde besonders Wert darauf gelegt, dass die Methoden in verschiedenen Fächern zur Anwendung kommen können; rein fachspezifische Methoden wurden nicht berücksichtigt.
Da die Methoden oft aufeinander aufbauen, erschien es wichtig, die Erstdurchnahme der Methoden einzelnen Jahrgangsstufen zuzuordnen, um in einer höheren Jahrgangsstufe auf die zuvor bereits erworbenen Kompetenzen zurückgreifen zu können (z.B. Jgst. 8
Argumentieren I: Seine Meinung vertreten; Jgst. 9: Argumentieren II: Entscheidungsfragen;
Jgst. 10: Argumentieren III: Essay oder Jgst. 8: Arbeiten mit Bildern I: Erschließen von Kunstwerken; Jgst. 9: Arbeiten mit Bildern II: Erschließen von Bildquellen).
Die Dokumentation der Methoden wurde knapp gehalten, da die Methodenmappe eine Art Grundwissenskatalog darstellen soll. Die Methodenbeschreibung ist für die Hand des Schülers gedacht, sie gliedert sich in eine kurze Beschreibung und eine Anleitung zur Umsetzung. Sie ist für die jeweilige Zielgruppe altersgemäß formuliert.
Verwendung der Methodenmappe:
Die jeweiligen Stufenbetreuer legen zu Beginn des Schuljahres fest, in welchem Fach, welche Methoden eingeführt werden. Dabei gibt es einige Zuordnungen, die sich aus der Methode selbst ergeben, z.B. werden die Verwendung von Diagrammen im
Mathematikunterricht, der Umgang mit Vokabeln im Fremdsprachenunterricht, das Erstellen von Texten im Deutschunterricht eingeführt. Andere Methoden sollten gleichmäßig auf die Fächer verteilt werden.
In Jgst. 5 werden am AAG die Methoden zur Verbesserung des Lern- und Arbeitsverhaltens im Rahmen von „Lernen lernen“ bzw. Methodentagen erarbeitet.
Nach der Einführung werden die jeweiligen Seiten aus der Methodenmappe den Schülern in Kopie ausgeteilt. Sie heften diese in einem Schnellhefter ab, so dass sie jederzeit zur Verfügung stehen. Im Absentenheft bzw. Klassenbuch befindet sich eine Übersicht mit den für die Jahrgangsstufe relevanten Methoden. Hier trägt der Fachlehrer ein, wann er die Methode eingeführt hat, damit die anderen Kollegen wissen, dass sie von nun an auf dieses Grundwissen zurückgreifen können und die Methode auch in ihrem Fach einsetzbar ist.
Lehrer, die die Methode anschließend verwenden, tragen dies ebenfalls in die Übersicht ein, so dass ersichtlich wird, wie oft und in welchen Fächern die jeweilige Methode genutzt wird.
In den Klassenkonferenzen kann diese Übersicht dann verwendet werden, um z. B. auf noch nicht eingeführte oder zu selten genutzte Methoden zu verweisen.
Die Methodenmappe steht auf der Schul-Homepage zum Download bereit, sodass verloren gegangene Beschreibungen problemlos ersetzt werden können. Bei einer gut geführten Methodenmappe häuft sich so bis zum Abitur für die Schülerinnen und Schüler ein Fundus an Methoden an (http://www.schulen.regensburg.de/aag/ Profil Methodenkompetenz).
Voraussetzungen für die Verwendung der Methodenmappe
Dies sind zum Einen das Austeilen der Schnellhefter zu Beginn der 5. Klasse, der
regelmäßige Hinweis auf die Homepage der Schule, das Einheften der Übersichtsbögen in die Absentenhefte und zum Anderen die Bereitschaft der Lehrkräfte den Einsatz der Methoden zu dokumentieren.
Übersicht der ausgewählten Methoden:
Allgemein
1. MentalTop – bewusst ausgeführte Bewegungen mit koordinativer Aufgabenstellung
Jahrgangsstufe 5
1. Texte verstehen I: 5-Schritt-Lesetechnik
2. Arbeitsbedingungen I: Hausaufgaben; Arbeitsplatz 3. Zeitmanagement I: Planung von Schulaufgaben 4. Vokabeln I: Kennen lernen verschiedener Methoden 5. Welcher Lerntyp bin ich?
6. Diagramme interpretieren 7. Diagrammtypen
8. Miteinander lernen: Partnererklärungen 9. Aufgaben leichter lösen
10. Konzentration und Entspannung I Jahrgangsstufe 6
1. Texte verstehen II: markieren und strukturieren
2. Vokabeln II: Vertiefung und Erweiterung des Methodenrepertoires 3. Beschaffen von Informationen (+ Arbeit mit Nachschlagewerken) 4. Informationen verarbeiten I: MindMaps erstellen
5. Präsentation I Jahrgangsstufe 7
1. Texte verstehen III: Erschließen von Sachtexten 2. Aus Fehlern lernen
3. Unterrichtsmitschrift I: Notizen machen 4. Miteinander lernen II: Gruppenpuzzle 5. Mnemotechniken
Jahrgangsstufe 8
1. Texte verstehen IV: Erschließen von verschiedenen Textarten 2. Protokoll
3. Arbeiten mit Bildern I: Erschließen von Bildern (Kunstwerken) 4. Konzentration und Entspannung II
5. Argumentieren I: Seine Meinung vertreten
Jahrgangsstufe 9
1. Texte verstehen V: Fremdsprachliche Texte 2. Arbeiten mit Bildern II: Erschließen von Bildquellen 3. Argumentieren II: Entscheidungsfragen
4. Unterrichtsmitschrift II: Struktur Jahrgangsstufe 10
1. Rhetorik: Aufbau einer freien Rede
2. Zeitmanagement II (Prüfungen, Vorbereitung) 3. „Entschlüsseln“ von Aufgabenstellungen
4. Vokabeln III: selbstständiges Erweitern des Wortschatzes 5. Argumentieren III: Essay
Jahrgangsstufe 11 1. Bewerbung
2. Miteinander lernen III: Projektarbeit 3. Portfolio erstellen
4. Wissenschaftliches Arbeiten
fachliche und pädagogische Auswirkungen
Die Methodenmappe entstand im SJ 2012/13 und befindet sich in der Erprobungsphase. Die Lehrkräfte erhoffen sich von der verbindlichen Zuweisung einzelner Methoden zu
verschiedenen Jahrgangsstufen und der spiralförmigen Wiederholung und Erweiterung der Methoden bis in die Oberstufe eine fundierte Methodenkenntnis bei den Schülerinnen und Schülern.
Wir stellen fest, dass die Schülerinnen und Schüler ein Theoriewissen über einzelne Methoden haben, der Einsatz der Methoden (z.B. 5–Schritt–Lese–Technik) scheitert dann aber doch oft an dem vermeintlich großen Arbeitsaufwand. Wird die Methode aber in verschiedenen Fächern vermehrt eingefordert, können die Schülerinnen und Schüler erfahren, wie hilfreich sich diese Methoden erweisen.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln langsam ein Bewusstsein dafür, dass fachliche Probleme auch an mangelnder Methodenkompetenz, am fehlenden Handwerkszeug, liegt.
Aus dem fachlichen "Ich kann es nicht" wird ein "ich weiß nicht, wie es geht", dem man durch die Aneignung geeigneter Methoden entgegenwirken kann.