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Vom Hohen GMerg in Noms. Bortrag

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Academic year: 2021

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(1)© Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. Vom Hohen GMerg in Noms. Bortrag. in der JahreS-Dersammlung am 4. Nov. 1875 von Dr. Kitten V Ruthner. B on dem die Hauptwasserscheide zwischen der Salzach im Norden und der Etsch und vornehmlich der D ra u im. S üden. bildenden, im Großen. und Ganzen westöstlich verlaufenden, centralen Hauptkamme der Hohen T a u em steigen im P inzgau allein 14 Q u e rth ä le r in nördlicher R ichtung in das T h a l der Salzach herab. B ei Annahme dieser Z a h l wurden einige ganz unansehnliche T h a t. einschnitte, T h ä lern. welche parallel m it den 14 mehr oder weniger. bedeutenden. in das Salzachthal aus Süden m ü n d e n , unbeachtet gelassen;. berücksichtigt dagegen erscheinen: das K rim m le r Obersulzbach, Untersulzbach, Habach. und. Achenthal, die T h ä le r. Hollersbach, das B elberthnl,. dann die T h ä le r Stubach, Radensbach, Mühlbach. Dickersbach, K a p ru n , Fusch, Wolfsbach und R a u ris . A us diesen T h ä le rn ist das östlichste, R a u r is , gewöhnlich die R anris genannt, bei einer Länge von beiläufig 4 geographischen M e ile n das längste, wobei w ir die Länge seines Laufes vom Beginn des H ü ttw in k e ls auf der Höhe des Tauernhauptkammes bis zur M ündung. bei Taxen -. bach rechnen. Unser T h a l entspringt nämlich au f dem Hauptkamm in zwei Aesten, dem westlichern S eidlw inkel. oder richtiger S eiteuw inkel und. dem ö stli­. cheren H üttw inkel. Während der S eitenw inkel nordöstlich zieht, zieht sich der H üttw in kel strenge südnördlich.. A m W e ile r W örth vereinigen. sich. die beiden A rm e zum »ordern oder eigentlichen Rauriser T hale, welches kürzer als jeder der beiden Componenten bis zu seinem Ende im Salzachthal die. von. der B ereinigung. nördliche Richtung. winkels einhält und gerade diese C o n tin u itä t. der Richtung. dieser. des H ü tt­ rechtfertigt. es, den H üttw inkel a ls den Hauptast anzusehen und von seinem U rsp ru n g an die Länge des ganzen Thales zu berechnen.. Den obersten T h e il des. 1.

(2) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 2 Hüttwinkels n im m t das Gebiet des Hohen Goldberges ein und nachdem der letztere zunächst den Gegenstand unserer. Besprechung. abgeben. soll,. wollen w ir das vordere Rauriser T h a l und den S eitenw inkel n u r in so w eit in. Betrachtung ziehen, a ls dadurch. das Verständniß. mancher. unserer M itth e ilu n g e n über den Hohen Goldberg erleichtert w ird . w ir den M a rk t N a u ris. oder. Gaisbach an, einen jener Gewerkenorte, welche in ihren Gebäuden. Im. vordern T hale. R a u ris. treffen. noch. die S puren der einstigen B lüthe des Bergbaues erkennen lassen, in der neuern Z e it. aber m it. dem Bergbau. selbst verfallen sind.. heutige Aufgabe interessiren uns zumeist zwei. in der Kirche. F ü r unsere befindliche. 40 Fuß lange Schneestangen, welche dort zum Andenken daran aufbe­ w ahrt werden, daß im Jahre 1801 innen im H ü ttw in ke l in K o lm binnen 48. Stunden 40 F uß. tiefer Schnee gefallen ist.. Eine Gehstunde vom. M a rk t th a le inw ä rts treten der S eitenw inkel und H ü ttw inke l zusammen. Durch den S eitenw inkel lä u ft der Tauern nach H e ilig e n b lu t in K ärnten. hoch gelegen.. Erst. Tauernw eg über den R a u rise r D a s Tauernhaus ist 1514 m .* ). aus der Kesselmulde am Schluß unseres. erhebt sich der T auernpfad steil.. Thalastes. E r erreicht oberhalb des M itte rth ö rls. des Fuscher T a u e rn auf den Schutthalden des Brennkogels den T a u e rn ­ steig aus. dem Fuscher T h a le ; vereint klettern sie be rg a n , bis sie auf. dem 2572 m . hohen Hochthor den höchsten P u n k t des Uebcrganges nach H eiligenblut geivonnen haben. Vom Z u sa m m e n tritt der beiden Thaleoinponenten von R a u ris dehnt sich, wie gesagt, der H üttw in ke l nach Süden a u s ; der Grenzrücken. gegen das Gasteiner T h a l, westlich. hohen Edlenkopf culm inirende Zwischenkamm Seitenwinkel und H üttw inke l.. Im. östlich begleitet ihn der im. 2918. m.. zwischen den zwei Aesten. Süden leuchten bereits die Eisberge. ans dem Thalschlusse hervor, darunter besonders imposant die mächtige flache Kuppe des 3131 m . hohen Scharecks, rechts davon aber über dem obersten F irn re vie r des Goldberggletschers Spitzen des Hohen Goldbergs selbst. Auch der Anblick von Bucheben, dessen Kirchlein auf einem zum rechten Ufer der Ache steil abstürzenden Felsen horstet, w irk t anregend. Nach Südwesten schneidet später das K ru m m e l-T h a l e in , welches am 3095 m.. hohen Weißenbachkopf und an seinen Gletschern e n d ig t,. geographisch richtiger,. beginnt.. oder. D er kurze Zwischenkamm zwischen ihm. und dem H ü ttw in ke l hat seine größte Höhe im 3001 in. hohen R itte rko p f.. *). Sämmtliche Höhen im Metermaß sind. Mappierung angesetzt.. nach den Ergebnissen der neuen M ilitä r -.

(3) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 3 Schon von Bucheben an w ird nie Gegend a lp e nh a ft; auch verschiebt sich allmählich die Scenerie des südlichen Hochrandcs und treten die gentlichen Berge. des. Hohen G oldbergS ,. und das W indischköpfel, in immer. vornehmlich der. e i­. Altenkogel. bestimmter iverdenden Form en auf.. Schneestangen am Wege deuten auf die zeitweisen Gefahren desselben hin. W ir sind auf der Straße geblieben oder haben den kürzeren. S te ig. über die G riesw iesalpen eingeschlagen. n u n aber erblicken w ir vo r u n s das Berghaus K o lm -S a ig u rn , das alte Wasch-, Poch- und A m a lg a m irwerk des Bergwerkes auf dem Hohen G oldberg, ein stattliches Gebäude, das sogar eine Kapelle enthält. W ir. stehen in K o lm. dem B e g riff. Thal. Es lie g t 1597 m . hoch.. am Schluß des T h a le s , in soweit m an m it Thalsohle verbindet.. Bor. uns und u m uns jedoch erschließt sich ein w ahrhaft prachtvolles. doch mindestens. einige. Land­. schaftsgemälde. U n m itte lb a r h in te r dem Berghause beginnt der Stufbau in Terrassen, m ittelst welcher eine A n z a h l, 9 bis 1 0 , kleiner T h a lrin n e n. von. den. Gletschern des Hauptkamm s und umn Hohen Goldberg radienartig herab­ reichen und in ih re r Gesammtheit die große, an vortrefflicher G liederung noch jene. des Seitenw inkels. übertreffende. Theiles des H ü ttw iu k e ls bilden. zur. rechten Hand. wand herab.. ein mächtiger Bach. Rückwärts. Kesselmulde des. hintersten. Ueber die unterste Terrasse w ir f t a ls der Wasserfall. über dem Terraffenanfbau. und südöstlich das Felsgerüste der Höhen. aber ragen lin k s. R iffe l schneide dairn der. Herzog Ernst und dahinter das Schareck in. eisige. die Vitftc und mehr rechts. über dem breiten F irnkörpe r des Goldberggletschers der 9939 in. Altenkogel und das kleine Windischköpfel.. sich. an der E is ­. Wieder. rechts und. hohe. von. den. zuletzt genannten Spitzen nordwestlich, von K o lm dagegen fast westlich, spitzt sich die zu; ih r. lie g t. schöne Pyram ide nördlich. des Hohen Sonnblick. der vordere Sonnblick. nördlich das 3032 m . hohe Goldzechhörnl.. vor. B on. bis. zu 3103 m.. und diesem wieder. ihm nördlich. blinken. dann die Gletscher und hoch darüber der 3253 m . hohe D om des Hohena rrn , von welchem im Nordnordosten in der R ichtung th alausw ärts end­ lich die wildschöne dunkle. Pyramide des R itte rko p fs. und zwar. wegen. der S te ilh e it ihrer Felswände völlig e isfre i zu gewaltiger Höhe emporstrebt. Dem überraschenden HochgebirgSbild fe h lt auch eine höchst originelle Staffage nicht, sie aber gibt die Aufzugsmaschine a b , welche nahe lin ks vom Wasserfall der Eiswand an den Wänden hinanklim m t. h a rt am Berghause und beginnt in dem 2177 m . schinenhause.. Ih r e. S ie endigt. hoch gelegenen. M a­. Bestimmung ist es, die aus dem Bergwerk zu T a g. geförderten Erze nach K olm herab-. und die zum Bergbau benöthigten.

(4) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 4 Gegenstände und zu bringen.. das Brennholz. Auch dient. fü r. das Knappenhaus a u f die. sie zum T ra n s p o rt. Berge und aus denselben und. w ird. Höhe. der Knappen herab vom. m it B e w illig u n g. der. H utm änner. auch von Fremden benützt. Die F a h rt m it ih r gehört u n te r die Schwindel erregendsten, fü r den Schwindelfreien aber auch zu den intereffantesten und. dankbarsten. Fahrten. M a n sitzt in einem Rollwägelchen, das m it vier W alzen a u f zwei breiten Holzschienen l ä u f t , während. am Boden des Wagens. Leitwalze an der hohen inneren. Kante. kennen. eine V o rlä u fe rin. w ir. in. unserer. Bahn. der Schienen bewegt. des. sich So. Systems. eine er­ Fell.. D as Wägelchen aber w ird a u f- und abgezogen durch das A u f- und A b ­ wickeln des 7— 800 K la fte r dem, im. langen S e ile s , an welchem es h ä n g t, an. Maschinenhaus angebrachten, durch die K ra ft des Baches aus. dem nahen Goldberggletscher bewegten Rad von 36 Fuß im Durchmesser. D ie N eigung der Bahn beträgt durchschnittlich 28 G rad, steigt aber bis zu 55 G r a d , sobald sie an den Felswänden hinabgeht, und es ver­ langt begreiflicher Weise S ch w in d e lfre ih e it, wenn man a u f der von den Felsen abstehenden Bahn L u ftfa h rt in. plötzlich nahezu aufrecht stehend in. die T iefe hinabgleitet.. einer A r t. D e r Maschinenmeister kennt aller­. dings seine B ahn und ein Blick a u f das S e il am Rade belehrt ih n , an welcher S telle. der Wagen. eben d a h infä h rt und weiß. Felswand angelangt, so bremst er das Rad. daß in Folge. eines kleinen Ir r th u m s von. er ih n. an einer. Es kommt aber auch vor, einigen K la fte rn die B re m ­. sung erst dann erfolgt, nachdem man das Aergste, den Uebergang. vom. festen Boden auf den obersten T h e il einer riesigen W and, noch im sau­ senden Galopp zurücklegte, und um dieß ohne Angst durchzumachen muß man wahrlich starke Nerven haben! D ie F a h rt ist jedoch höchst d a n k b a r, w e il man in ca. 15 M in u te n die Höhe von 5 8 0 m. überwindet und. hochinteressant ist e s ,. die Re­. gionen des Waldes, der Wiesen, des nackten Gesteins bis h in a u f zu der­ jenigen der Gletscher, wie W andelbilder, je in einigen M in u te n sich ab­ lösen zu sehen. B ei. der kühnen Anlage. der B ahn erfordert auch ihre H erhaltung. einen eigenthümlichen Vorgang und müssen insbesondere wenn die H olz­ pfeiler, auf welchen die Schienen aufliegen, in den Zwischenräumen der Felswände festgemacht werden sollen, die Arbeiter dazu an S e ile n hinab­ gelassen werden. Zehn. M in u te n östlich vom Maschinenhaus liegt der N e u b a u , das. Gebäude zur U nterbringung der S ä u m e r..

(5) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 5 Z um. Knappenhaus. hat man vom Maschinenhaus lin ks. a u fw ä rts. über ein Stück des Goldberggletschers zu steigen, an dessen Rand es sich an den untersten Wänden des vom Herzog Ernst zur Riffelschneide la u ­ fenden Kammes in der Höhe von 2341 in . und am Ausgang des H a u p t­ stollens erhebt. Die. Scenerie. kann. kaum groß artiger. gedacht werden.. Ueberall. b linkt das Gletschereis über dem grauen Steingebäude am Gletscherufer. Ih m. zunächst im Süden. steigt der häufig. der Goldbergspitz. Altenkogel im Tauernhauptkamm zur Höhe empor. sich dieser Kam m. a ls. der blos von. genannte. Von demselben zieht. niedrigen Erhebungen überragte. Hochrand des Goldberggletschers nach Nordwesten zum Hohen Sonnblick, von dem nach vorne der Niedrige Sonnblick liegt. w ä h n t, nach Norden das Goldzechhörnl dann Außen der R itterkopf.. Den R aum. zwischen. A u f sie fo lg t, w ie er­. der Hohenarr den Wänden. und nach des Herzog. Ernst, über denen das vom Knappenhaus nicht sichtbare Schareck th ro n t, dem Altenkogel und Sonnblick n im m t der Goldberggletscher ein. B ei einem Gesammtflächenmaß von 62,800.000 Q uadr.-W .-F uß ge­ bührt ihm au Größe der 3. Rang u n te r den Tauern-Gletschern a u f der Nordseite des centralen Hauptkammes. welche bei. ihm. nur. D a fü r übertreffen ihn au Läng«,. 2900 m . b e trä g t, viele dieser nördlichen Gletscher. und es sind ihm ebenso die circusförm ige Gestalt und die große B re ite des Hintergrundes. in der B ild u n g einer. großen Gletscherzunge hinder­. lich als die geringe Höhe des Kammes. Reich. an. den fesselnden Erscheinungen. namentlich einen höchst. der Gletscherwelt besitzt er. effectvollen Abbruch seines oberen T heiles zum. unteren in einer zusammen mehr als thurmhohen Aufeinanderfolge w irre übereinander gew orfener, an den K anten blau lazirter Eiskörper spitzigen S äule. bis. von. und in den Zwischenräumen. der verschiedensten Gestalt,. zu derjenigen. eines W ü rfe ls. und. von der einer ungeschlachten. Blockes. M a n bezeichnete dem Schreiber dieser Zeilen den Serrac a ls das Grupete Kees. Andere groteske Eisbildungen kommen D a fü r neigt sich der Gletscher im. u n te rn. am Vordem Sonnblick vor. T h e il. sanft und m it ebener. Oberfläche gegen das Knappen- und Maschinenhaus. Das Knappenhaus ist das höchste beständig bewohnte H aus in Oester­ reich. haus. Ebenso stellen die Stollen, deren niedrigst liegender am Knappen­ in der Höhe von 2341 m., der höchste aber auf dem S a tte l. des. Goldbergtauern 2870 m . hoch vorkommt, den höchsten Bergbau in Oester­ reich und nach den Gruben am M . Rosa den höchsten in haupt dar.. E uropa über­.

(6) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 6. A uf dieser großen Höhe nun w u rd e , m ir w o lle n , obgleich w ir da­ m it nicht. gar zu w eit fehlen w ü rd e n , nicht sagen seit Jahrtausenden,. doch sicher seit u ra lte r Z e it der Bergbau besonders auf Gold. betrieben.. Seine Blüthezeit fiel, wie bekannt,. in das. Die. wegen des ungenügenden E rtra g e s. österreichische Regierung hatte. 15. und 16. Ja h rh u n d e rt.. lange die Absicht gehabt, den A e ra ria lb a u aufzulassen, doch erst im Ja h re 1875 hat diese Auflassung wirklich stattgefunden und erst die Folge w ird lehren, ob und m it welchem E rfo lg. die P riv a tin d u s trie sich der verlas­. senen Werke annehmen w ird . Zweifellos ist der Betrieb m it großen Kosten fü r. die Unternehm er. und m it ungewöhnlichen Beschwerden und Gefahren fü r die beim B e rg ­ bau beschäftigten M ä n n e r verbunden. Es erscheint uns a ls eine dankbare Aufgabe, einige S tre iflic h te r auf das Leben und Leiden der Knappen a u f dem Hohen Goldberg in R a u ris fallen zu lassen.. Unser Hauptgeivährsrnanu dabei ist die in dieser Frage. allercompeteuteste Persönlichkeit, nämlich der storbene Bergrath Reissacher,. vor wenigen J a h re n. ve r­. lueldjer durch längere Z e it a ls k. k. B e rg ­. beamter dein Bergwerk vorgestanden hat.. Derselbe hat vo r 13 J a h re n. in einem im österreichischen A lveuverein gehaltenen V o rtra g den Gegen­ stand ausführlich behandelt und theilweise findet sich der V o rtra g in dem 1. Band der M itth e ilu n g e n des österreichischen Alpenvereins vom Ja h re 1863 abgedruckt.. Einzelnes hat der Schreiber dieser Skizze bei seinem. mehrmaliegen Besuch des Hohen Goldbergs in E rfahrung gebracht. Reissacher versteife rt, daß die Bergleute des Goldbergs in der Regel rntcl) dem erreichten fähig werben.. 40. Lebensjahr m it Asthma behaftet und. dienstun­. W irke auf ihre Gesundheit schau der Genuß des Gletscher-. wassers nachtheilig und noch mehr der des Grubenwassers. zur W in te rs ­. zeit, w eil im letztem Eisen, Kupfer und Arsenikkies zu V it r io l v e rw itte rt aufgelöst sind, so sei nicht minder der A u fe n th a lt unter einem zu g e rin ­ gem Luftdrucke. der Gesundheit schädlich und zerstöre sie v o r allem der. Berggang. Gerade des geringen des Berghauses halten und zu gehen.. Luftdruckes wegen. vermöchten die Bewohner. das Leben in solcher Höhe nicht auf. die D a u e r auszu­. seien daher genöthigt in der Regel allwöchentlich Sobald nämlich. zu T h a l. der A u fe n th a lt über 8 Tage dauert,. stellen. sich nach Reissachers Angabe gewöhnlich E ßunlust, E rm a ttu n g der E xtre ­ mitäten, Beklemmungen auf der B rust und Eingenommenheit des Kopfes ein und diese Uebel nehmen dann zu je länger. der A u fe n th a lt dauert.. Reissacher erzählt rücksichtlich der W irku n g der verdünnten L u ft a u f das animalische Leben, daß er versucht hat, Katzen und Hunde im Knappen-.

(7) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 7 Haus zu halten, daß sie aber trotz guten F u tte rs nicht über v ie r Wochen aushielten und die Katzen selbst paarweise gehalten dahinsiechten, abm a­ gerten nnd m it Athembeschwerden und Husten behaftet eingingen. Außerdem zw ingt noch ein anderer G ru n d die Knappen zum B e rg ­ gang.. Ih r e. Z a h l betrug. letzten Jahren 50.. vor nicht la nger Z e it. 120 und noch in den. Durch das Zusammenleben so vieler Menschen. auf. einem engen Raume entwickelt sich aber ungeachtet aller V e n tila tio n. in. der Knappenstube und noch mehr in den niedrigen Schlafstätten ein von Tag zu T a g verm ehrter, und n u r durch die zeitweilige E n tfe rn u n g. der. Bewohner zu beseitigender Dunst. Um. die Beschwerden und Gefahren des Bergganges. einigermaßen. su würdigen ist es nothwendig, vor allem zu betonen, daß die Knappen des Hohen Goldbergs. nur. zum kleinern T h e il in R auris' und Gastein,. zum größern dagegen in Kärnten, im T h a l F ragant und. im M ö llth a le. wohnen, sowie sich die weitere Thatsache gegenwärtig zu halten, daß in den Regionen um den Hohen Goldberg der W in te r durch 8 oder 9 M o ­ nate im Jahre sein Scepter schwingt. W ir. w ollen. nun. in Kürze. den Berggang. von R a u ris. au f. das. Knappenhaus kennen lernen. W ir erinnern uns an die Schneestangeil in der Kirche des M arktes R a u ris mit» entnehmen. an jene. auf dem Weg. zwischen Bucheben und K o lin und. daraus, daß sogar im H ü ttw in k e l. außerhalb und bei K o lm ,. abgesehen von den rin g su m von den Höhen a u f den Weg herabdonnernden L a iv in e n , oft ungemein tiefer Schnee lie g t nnd vornehnilich. durch V e r­. wehungen und S tü rm e fü r die Berggänger große Beschiverden und selbst Lebensgefahr. m it sich bringt.. D a ru m sammeln. sich die Knappen. bei. schlimmer W itte ru n g in der ungünstigen Jahreszeit im Bodenhause am Fuße des Ritterkopses. zum. gemeinschaftlichen. Gang nach K o lm. und. müssen sich schon aus dieser Wegesstrecke nicht selten der Schneereife be­ dienen. Von K o lm an w ird jedoch unter den ähnlichen W itte ru n g s v e rh ä lt­ nissen stets der gemeinschaftliche Berggang u n te rn o m m e n , denn von da an erwarten den häusig schon ermüdet hier angelangten Berggänger noch ungleich größere Beschwerden und Gefahren. im W in te r nicht im. Betrieb und. D ie Aufzugsmaschine steht. so hat er zuerst an. über eine schivindlige hohe Leiter emporzusteigen, um. der F a llw a n d die eisige W and. m it der Gefahr des Ausgleitens und Absturzes in die T ie f e , aber auch m it der andern Gefahr der sich von ih r vermeiden.. leicht ablösenden L aw inen. zu.

(8) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 8 Jetzt aber b e tritt er das Revier seines größten Feindes, des S tu rm e s. Dem m it dem P ro v ia n t zu seiner Beköstigung durch die ganze Woche Be­ ladenen braust der eiskalte W ind entgegen und erstarrt ihm der Schweiß am Leibe.. Reissacher e rz ä h lt, daß ihm. selbst wiederholt beim. Gange. ans das Knappenhaus das Hemd an die B ru s t angefroren ist. Der S tu rm w irb e lt dabei den losen Schnee beständig in und dieser wieder Keine Kleidung auf den Leib. verdrängt. Die zum A thm en. die Höhe. benöthigte Lebenslust.. schützt da gegen das E in d rin g e n der feinen K rystalle bis. und nicht selten blute« selbst Das Gesicht und die Hände. von den m it H eftigkeit angeschleuderten Eisklümpchen. D azu setzt sich an den Augenwim pern E is an und im m er wieder muß man deshalb stehen bleiben und. die Augen. bäumt fre i machen, um. sich den. w e ite rn W eg. suchen zu können. Bei so ungünstigem W etter leicht den. P fad und. verfehlt selbst der erfahrenste F ü h re r. als Beispiel dessen fü h rt. Reissacher a n , daß der. H utm ann E b n e r, nachdem er bei ausnahntsweise kräftiger C onstitution bereits durch .'!«> Jahre fast tvöcheittlich den Berggang gemacht hatte , eines Tages m it. deut ganzen P ersonale, das ihm fo lg te , die R ichtung zum. Knappenhaus verfehlte uttö bereits den T a u e rn anstieg und a ls er später den J rr th u n t. gewahr getvorden, anstatt. von vorne von rückw ärts. am. O ft ist es geradezit unmöglich sich am Stock gegen den S tu r m. zu. Hause ankam. stemmen.. U n te r derlei besonders. Berggünger. zum. schlintmen. Vordringen die K e ilfo rm. auf den B auch, halten. den Bergstock in. Verhältnissen wählen die sich etwa. gar. der Quere des K örpers. und. legen. und. kriechen m it H ilfe der Ellbogen und Kniee vo rw ä rts so g u t es geht. A n der Spitze befindet sich 1 M a n n , dann folgen 2, 3 bis 4.. S obald der. Vorderm ann erm attet is t , was o ft schon nach ein paar K la fte r Weges e rfo lg t, t r i t t er. oder w ir ft er sich bei S e ite und schließt sich rückw ärts. dem Z ug an bis ih n nach wiederholtem Wechsel die Reihe des V o ra n ­ seins wieder tr if ft . Daß. ein E rfrie re n von Händen und F ü ß e n , O h re n , A ugenlidern. und Gesicht häufig vorkommt versteht sich von. selbst und Reiffacher sah. einst einen K nappen, welcher sich das Gesicht dermaßen erfroren. hatte,. daß es als eine einzige Blase erschien, die fast den doppelten gewöhn­ lichen U m fang. des Gesichtes einnahm. und m it. einer U nzahl. kleiner. Blasen bedeckt w ar. A lle in auch eine E rm attung t r i t t zuweilen bei Einzelnen in einem solchen Grade ein, daß sie ihnen das Weitergehen unmöglich macht und.

(9) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 9 findet der E rm attete dann keine H ilfe durch Kameraden, so fä llt er dem Tode des E rfrie re n s zum Opfer. Obgleich dieß nicht zum eigentlichen B erggang gehört, so dürfte doch hier. der Platz. sein,. zu. bemerken,. daß B ergrath Reissacher a ls eine. der mißlichsten Aufgaben der Knappen das T ra g e n der B re tte r bei h e fti­ gem Winde auch n u r vom Maschiuenhaus in das Knappenhaus schildert. Es. werden 4 bis 6 fichtene B retter. von. 16 Fuß Länge und. 1 Z o ll. D icke, auf eine m it Tragbändern versehene Kraxe gepackt, vom T rä g e r auf den Rücken genommen.. Dabei erleichtert ihm. Tragen insoferne, a ls es die Kraxe am. ein S tirn b a n d. Rücken festhält.. das. D a aber die. B re tte r der Quere nach gepackt sind so bilden sie beiderseits vom T rä g e r F lü g e l, in denen sich ein plötzlich losbrechender S tu rm fängt, den T rä g e r in die Höhe hebt und durch die Lrrft fü h rt. über 30 K la fte r liegend. S o wurde einst ein Knappe. w eit vom Winde fortgetragen. auf den Gletscher abgesetzt.. entledigen und n u r. Er. konnte. die nachfolgenden Gefährten. und auf denr Rücken sich seiner Last haben ihn. nicht. noch recht­. zeitig vor dem E rfrie re n gerettet. J n i Vorangehenden haben w ir von den Beschwerden und Gefahren des Bergganges von R a u ris auf den Hohen Goldberg gesprochen. in ungleich. üblerer Lage befinden sich in. dieser Hinsicht die. A lle in. im Thäte. Gastein und besonders die in Kärnten wohnenden Knappen. Nach dem Gasteiner Thäte gelangt. man in t Sommer. u n m itte lb a r. vom Knappenhaus über die 2405 m . hohe Riffelscharte und über die wenig. benützte. Kolmkarscharte und. Pockhartscharte. D ie beideit ersteren Uebergänge. von K o lm. die 2238 rn. hohe Obere bringen zunächst in. das. S ieglitzthal hinab und dann in vas Naßseld und nach Böcksteiit, die Pockhartscharte aber in das Pockhartthal. allein benützt.. I n t W in te r w ird die Pockhartscharte. D ie K ä rn tn e r Knappen haben a u f. dem Wege von und nach dem. Berghause vollends den T auern - Hauptkamm zu überschreiten und zw ar fü h rt sie der Uebergang über den 2763 m . hohen Goldberg- oder F ra ganter Tauern nach F r a g a n t, der über die 2698 m . hohe K leine Z ir k nitzscharte gleichfalls. nach Fragant und durch die Kleine Z irkn itz. Döllach im M ö llth a l endlich derjenige über das 2721 m .. nach. hohe T ra m e r-. oder Windischschartl durch die Große Z irkn itz ebenfalls nach Döllach. A u f dem Gange über diese Gletscherpässe steigern sich in der schlim­ men Jahreszeit oder selbst in der guten bei ungünstiger W itte ru n g. nicht. blos die beim Berggang von R a u ris auf den Hohen Goldberg geschilder­ ten Beschwerden fü r den Berggänger noch erheblich, sondern Schneestürme, Law inen und Gletscherklüfte. bedrohen hier a u f S c h ritt und T r i t t. auch.

(10) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 10 sein Leben durch die Gefahr des. E rm a tte n s. und E rfrie re n s. in Folge. davon, des Berschüttetwerdens und des S turzes in Gletscherspalten Verkommens in denselben in einer Weise,. und. wie sie beim Berggang von. R auris gar nicht oder weitaus nicht in so hohem M aß vorkom m t. Mancher U n f a ll, der sich beim Ueberschreiten dieser höchsten Pässe zugetragen hat, ist dem Schreiber dieser Skizze auf dem Hohen Goldberg erzählt worden und bei einem seiner Besuche. vor ca. 20 J a h re n. lebte. dort noch in frischester E rin n e ru n g ein kurz vorher stattgefundener, wel­ cher jedoch einen glücklichen Ausgang genommen hat.. K ä rn tn e r Knappen,. darunter zwei B rüder, befanden sich näm lich auf dem Gange nach Knappenhaus in. als einer der B rü d e r nicht Gletscherkluft versank. zur R ettung. dem. einem Schneesturme a u f dem Kleinen Zirknitzgletscher, sehr ferne vonr Uebergangspunkt in. des Berungliickten etwas zu th u n , auch w a r das. so g rä u lic h , daß sie. einer. Ohne S e il sahen sich die Gefährten außer S tand auf ih r eigenes Entkommen. W etter. bedacht sein mußten.. S ie langten endlich erschöpft im Berghause an und brachten die tra u rig e Nachricht vom Tode des Bruders und Kameraden m it.. Z u r freudigsten. Ueberraschung A lle r, besonders seines B ruders, fand sich jedoch am näch­ sten Tage auch der fü r todt Gehaltene dort ein, nachdem er m it unsäg­ licher M ü h e , und unter der steten Gefahr eines neuen Absturzes in die Tiefe, m ittelst seines Taschenmessers in die zum Glück nicht sehr. breite. K lu ft. S tu fe. beiderseits. S tu fe n geschnitten unb. sich so von S tu fe. zu. aufw ärts und zuletzt bis an den Rand der K lu ft empor gearbeitet hatte. Im. Vergleich. w ar der Lohn. m it den Beschwerden und Gefahren. ihres Dienstes. der Knappen auf dem R anriser Goldberg. ein höchst ge­. ringer, und dennoch fehlte es nie an M ä n n e rn , welche sich diesen B e ru f erwählten.. W ir g la u be n , daß dieß die. Einfachheit der Lebensanschau­. ungen der Bewohner der umliegenden T h ä le r erklärt.. D ie E lte rn sind. Knappen und so werden es auch die K inder, ohne vaß dabei gefragt w ird , ob nicht ein anderer B eruf des Berufes. den M a n n. besser nährt.. D ie Aenderung. selbst würde sicher an sich schon die m it andern. niffen Unbekannten ängstigen.. B e rh ä lt-. E inen großen A ntheil an der W a h l des. so schweren Dienstes hat jedoch auch bei den meisten gewiß die A nhäng­ lichkeit an die heimische Scholle und vielleicht keinen kleinern der beschei­ dene aber doch exclusive S in n des B ergm anns, m it wenig zufrieden. der wenig besitzend auch. ist und n u r selten tauschen möchte. m it den. vom. Glück Begünstigteren, wenn diese — eben keine Bergleute sind. Z u r E rgänzung unserer Skizze über den Hohen Goldberg seien noch zwei Wege von demselben nach K ä rn te n erwähnt..

(11) © Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Salzburg, Austria; download unter www.zobodat.at. 11. D er eine davon b rin g t uns vom Knappenhaus auf das u n s bekannte Windischschartl.. Bon ihm klettert er jedoch nicht hinab. schon in die. Große Zirknitz, sondern hält er sich vielm ehr fo rta n westlich und erreicht zuletzt die im Kam m zwischen der Großen Z irk n itz und der K leinen F le iß eingeschnittene Trögereckscharte, um. sich dann in die Kleine F le iß h in ­. abzulassen, in welcher er nahe an ihrem Z u sa m m e n tritt m it der Großen F leiß ankommt. E in zweiter, selten gemachter, Uebergang ist der über die Goldzech­ scharte in den H in te rg ru n d der Kleinen. F leiß .. B la u b rin g t vom. M a­. schinenhaus zwischen dem Sonnblick im Süden und dem Hohenarrn. im. Norden im m er in westlicher Richtung gegen das am Schlüsse eines präch­ tigen Gletschercircus sich zuspitzende Goldzechhörnl vor, klim m t daun auf den Eiswänden. auf. der Südseite des Hohenarrn. empor und. hierauf bald die 2840 in . hohe dem Tauernhauptkam m. gew innt. angehörige und. am Nordabfall des gleichfalls im Hauptkamm aufsteigenden Goldzechhörnls eingetiefte Scharte.. B on ih r geht es über Schneefelder rasch hinab. an. den im obersten T h e il der Kleinen Fleiß fluchenden Zirm er-See. D er Verfasser dieser Skizze hat den Uebergang im Jahre 1855 be­ werkstelligt und ihn,. vielleicht w eil. er nicht an der günstigsten. S telle. am Hohenarrn hinangestiegen ist, auf der R auriser Seite wegen der zu erkletternden steilen Eiswände nicht unbedenklich gefunden. entzückten ihn. die. D a fü r aber. Gletscherbilder dießseits des Jochs ebenso sehr a ls. jenseits desselben der wildromantische Karakter der Fleiß, in welcher sich ein See, Wasserfälle und Felsbildungen. und. in t äußern. T heile. auch. noch der W ald zu den abwechslungsvollsten und fesselndsten Hochgebirgsfeenerien vereinigen..

(12) ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Jahr/Year: 1876 Band/Volume: 16 Autor(en)/Author(s): Ruthner Anton von Artikel/Article: Vom Hohen Goldberg in Rauris. 1-11.

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