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Archiv "Chondrozyten-Transplantation: Nur bei kleinen Knorpeldefekten erfolgreich" (11.11.1994)

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AUS DER INDUSTRIE

Der feine Überzug der Gelenke mit hyalinem Knor- pel ist die Schwachstelle der Gelenke. Dies gilt insbeson- dere für das Kniegelenk, wo wenige Quadratzentimeter 70 Kilo und mehr tragen. Die Situation ist deshalb prekär, weil das bradytrophe Gewe- be sich nach Verletzungen nicht regeneriert. Es gibt kei- ne Selbstheilung des Knor- pels und bisher auch keine therapeutische Möglichkeit, einmal aufgetretene Schäden zu beheben.

Eine Gruppe schwedi- scher Wissenschaftler ver- sucht seit einigen Jahren, das Problem durch die Trans- plantation von knorpelbil- denden Zellen zu lösen. Fünf Jahre nach den ersten Ope- rationen legt Mats Brittberg (Universität Göteborg) jetzt vielversprechende Ergebnis- se vor (NEJM 1994; 331:889- 896). Bei insgesamt 23 Pati- enten im Alter von 14 bis 48 Jahren mit 1,6 bis 6,5 cm 2 großen Knorpelläsionen wurden autologe Chondro- zytentransplantationen durchgeführt.

Das Procedere ist folgen- dermaßen: Die Orthopäden entnehmen in einem ersten arthroskopischen Eingriff je- dem Patienten 300 bis 500 mg Knorpel aus einer Rand- region am oberen medialen Femurkondylus des beschä- digten Knies. Das Material wird gefroren, zerkleinert und mehrmals in einer anti- biotikahaltigen Flüssigkeit gereinigt. Danach wird der Knorpel mit Hilfe von bakte- riellen Enzymen (clostridiale Kollagenasen) verdaut.

Für die Transplantation wichtig sind nur die im Knor- pel enthaltenen wenigen Chondrozyten, die in einer Kultur, die zu 15 Prozent aus

dem Blut der Patienten be- steht, über zwei bis drei Wo- chen angezüchtet werden.

Dabei läßt sich eine Vermeh- rung der Zellen um den Fak- tor 10 bis 20 erzielen. Stehen genügend Zellen für die Transplantation zur Verfü- gung, wird in einem zweiten operativen Eingriff das Knie- gelenk eröffnet. Nach dem 1-Mbridement der Läsion wird der Defekt mit einem Periostlappen „versiegelt", den die Chirurgen von der proximalen medialen Tibia entnehmen. Er wird an sei- nem neuen Ort mit 5-0 Dexon-Nähten im periläsio- nalen Knorpelgewebe fixiert.

In den darunter liegenden Hohlraum injizieren die Or- thopäden schließlich die au- tologen Chondrozyten, die dort den neuen Knorpel bil- den sollen.

Drei bis vier Tage nach der Operation wird das Knie erstmals bewegt. Die kran- kengymnastischen Übungen werden langsam intensiviert, und nach acht Wochen soll der Patient das Knie wieder normal belasten können.

Bisher wurden die Chon- drozytentransplantationen bei einem eng umschriebe- nen Kollektiv durchgeführt.

In der ersten Gruppe handel- te es sich um Patienten, die aufgrund von Traumata (13 Fälle) oder einer Osteochon- dritis dissecans (drei Fälle) Knorpeldefekte auf der Oberfläche der Femurkon- dylen erlitten hatten.

Bei 14 von 16 Patienten war die Operation erfolg- reich. Nach zwei Jahren wa- ren sie annähernd beschwer- defrei (keine Schwellung, keine Knieblockierungen, al- lenfalls geringe Schmerzen bei Bewegung). Bei 15 Pati- enten wurden später Biopsi-

en durchgeführt. Der neuge- bildete Knorpel zeigte größ- tenteils die histologischen Merkmale des hyalinen Ge- lenkknorpels, und immunhi- stochemisch wurde Typ-II- Kollagen nachgewiesen, dem der Knorpel (etwas verein- facht ausgedrückt) seine Sta- bilität verdankt.

Möglicherweise wurde die ungestörte Knorpelbil- dung dadurch begünstigt, daß sich die Läsionen an we- niger stark belasteten Regio- nen des Kniegelenks befan- den. Hierin unterschieden sie sich vom zweiten Kollektiv aus sechs Patienten, die an einer Chondromalacia patel- lae litten, und einem Patien- ten mit Zustand nach trau- matischer Kniescheibenver- letzung. Hier waren die Er- gebnisse unbefriedigend.

Nur zwei von sieben Patien- ten waren drei Jahre nach dem Eingriff beschwerdefrei.

Selbst wenn die Ergebnis- se langfristig Bestand haben sollten — zwei Jahre Nachbe- obachtungszeit ist noch zu kurz —, käme die Therapie derzeit nur für einen sehr be- grenzten Patientenkreis in Frage. Es sind dies jüngere Patienten mit kleineren um- schriebenen Knorpelde- fekten in wenig exponierter Lage im Gelenk. Für das Gros der älteren Osteoar- thritis-Patienten ist die The- rapie derzeit keine Perspek- tive. Bei den großflächigen Erosionen dieser Patienten wäre die Therapie sowieso zu spät. Rüdiger Meyer

Kurz informiert

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Neo-Morphazole® — Hoffmann-La Roche, Gren- zach-Wyhlen, hat die Pro- duktion des Thyreostatikums Neo-Morphazole® einge- stellt. Das noch im Handel befindliche Neo-Morphazo- le® wird ausverkauft. pe

Chondrozyten-Transplantation

Nur bei kleinen Knorpeldefekten erfolgreich

A-3134 (92) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 45, 11. November 1994 VARIA

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