AGRARForschung 175
Editorial Unsere Zukunft proaktiv gestalten
AGRARForschung 10 (5): 175, 2003
B u n d e s r a t Pascal Cou- chepin hat im D e z e m b e r 2002 der Fu- sion der Eid- genössischen Forschungs- anstalt für M i l c h w i r t - schaft Liebe- feld (FAM) und der Eid- genössischen Forschungs- anstalt Po- sieux (RAP) z u g e s t i m m t . Dieses Projekt gründet auf der verstärkten Zusammenarbeit im Rahmen des neuen Leistungs- auftrags und hat zum Ziel, das Forschungspotenzial zu erhö- hen und die Gemeinkosten zu senken. Eine solche freiwillige Initiative zu ergreifen erleich- tert es, die Mitarbeitenden in den Umsetzungsprozess einzu- beziehen.
Die Probleme, mit denen sich die heutige landwirtschaftliche For- schung auseinander zu setzen hat, werden zunehmend vielfälti- ger. Die Landwirtschaft benötigt globale Lösungen für spezifi- sche, aber immer komplexere Probleme. Die Zusammenarbeit zwischen den Forschungsinsti- tutionen gewinnt deshalb mehr und mehr an Bedeutung. Dies trifft besonders für die For- schungsanstalten Posieux und Liebefeld zu. Durch ihren Um- fang und ihre Aufgabenbereiche sowie die ihnen laufend aufer- legten Budgetkürzungen wird das Verhältnis zwischen Ge-
Danielle Gagnaux Direktorin der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Nutztiere (RAP) CH-1725 Posieux
meinkosten und für ihre For- schungs- und Kontrolltätigkeit zur Verfügung stehenden Mit- teln enger und es kommt zu ei- nem Missverhältnis.
Den Bereich
Tierproduktion stärken Die Zusammenarbeit in der For- schung und die Bereitschaft der beiden Direktionen, die Synergi- en maximal zu nutzen, führten bereits zu konkreten und erfreu- lichen Ergebnissen. Die zwei Forschungsanstalten gingen noch einen Schritt weiter: Sie planten den vierjährigen Leis- tungsauftrag 2004 – 2007 voll- umfänglich gemeinsam und schlugen die Fusion der beiden Geschäftseinheiten auf den Zeit- punkt vor, an dem Christian Stef- fen, Direktor der FAM, pensio- niert werden wird.
Die Forschung im Bereich Tier- produktion wird durch diese Fu- sion verstärkt. Zudem ermög- licht sie den beiden Forschungs- anstalten, ihre Tätigkeiten an die Entwicklungen in der Landwirt- schaft und an die Erwartungen ihrer Kunden anzupassen. Bei einer Zusammenarbeit – und sei sie noch so eng – können Syner- gien nicht in einem so grossen Ausmass genutzt werden wie bei einer Fusion.
Forschung im Dienste unserer Kunden
Wir möchten, dass die Fusion sowohl für unser Personal als auch für unsere Kunden über- zeugend abläuft und dass unsere Arbeitsweise beiden Standorten Rechnung trägt. Das Grund- prinzip ist, die Kompetenzen
zwischen den beiden Einheiten aufzuteilen: In Posieux die For- schungsarbeiten von der Pro- duktion bis zu den Ausgangspro- dukten Milch und Fleisch. In Lie- befeld alles, was die Verarbei- tung betrifft. Wir wollen auch die Synergien der beiden Forschungsanstalten nutzen, um unseren Kompetenzbereich zu erweitern. Dies trifft vor allem für die Forschung im Bereich der Fleischprodukte zu, wo die an der RAP vorhandenen Kennt- nisse über das Fleisch und dieje- nigen an der FAM zur Lebens- mitteltechnologie vereint wer- den können.
Die Arbeiten für die Fusion ha- ben am 1. Januar 2003 begon- nen. Arbeitsgruppen, zusam- mengesetzt aus Mitarbeitenden der zwei Forschungsanstalten, werden Massnahmen für die sich mit dem Zusammenschluss stel- lenden Fragen vorschlagen, da- mit die neue Einheit am 1. Janu- ar 2004 funktionstüchtig ist. Wir sind sicher, dass unsere Kunden und Mitarbeitenden von der neu- en Einheit überzeugt sein wer- den. Es freut uns, diese Gelegen- heit nutzen zu können, um unsere Zukunft proaktiv zu gestalten.