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Archiv "Leistungsfähigkeit im mittleren und höheren Lebensalter" (19.11.2010)

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Academic year: 2022

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ORIGINALARBEIT

Leistungsfähigkeit im mittleren und höheren Lebensalter

Gute Nachrichten für eine inaktive und alternde Gesellschaft

Dieter Leyk, Thomas Rüther, Max Wunderlich, Alexander Sievert, Dieter Eßfeld, Alexander Witzki, Oliver Erley, Gerd Küchmeister, Claus Piekarski, Herbert Löllgen

ZUSAMMENFASSUNG

Einleitung: Mit Blick auf die oft schon im mittleren Lebensalter eintretenden Leistungseinbußen drängt sich die Frage auf, inwieweit diese durch Alterungs- prozesse verursacht sind. Ein generelles Problem bei der Ermittlung altersbe- dingter Veränderungen ist die schwierige Abgrenzung gegenüber den Folgen einer inaktiven Lebensführung.

Methode: Anhand von mehr als 900 000 Laufzeiten von 20- bis 79-jährigen Ma- rathon-/Halbmarathonteilnehmern wurden die Ausdauerleistungen einer sport- lich aktiven Subpopulation der Bevölkerung alters- und geschlechtsbezogen analysiert. Mit Hilfe skalierter Fragebögen wurden außerdem 13 171 Mara- thon-/Halbmarathonläufer unter anderem zu Sport, Lebensgewohnheiten und Gesundheit befragt.

Ergebnisse: Vor dem 55. Lebensjahr treten keine signifi kanten Leistungsminde- rungen auf. Die Leistungsverluste der Senioren fallen zudem gering aus: 25 % der 65- bis 69-jährigen Ausdauertrainierten sind sogar schneller als 50 % der 20- bis 54-jährigen Langstreckenläufer. Die Befragungen zeigen weiter, dass über 25 % der 50- bis 69-Jährigen erst in den letzten fünf Jahren mit ihrem Lauftraining begonnen haben.

Schlussfolgerung: Leistungseinbußen im mittleren Lebensalter sind primär auf eine inaktive Lebensweise, nicht aber auf biologische Alterung zurückzuführen.

Der hohe Anteil von Sport-Neueinsteigern im Seniorenalter zeigt zudem, dass auch ältere Nichtsportler durch regelmäßiges Training bemerkenswerte Leis- tungen erzielen können.

►Zitierweise

Leyk D, Rüther T, Wunderlich M, et al.: Physical performance in middle age and old age: good news for our sedentary and aging society. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(46): 809–16. DOI: 10.3238/arztebl.2010.0809

A

ngesichts des demografischen Wandels, der Dis- kussion um die verlängerte Lebensarbeitszeit und der starken Verbreitung von Bewegungsmangel und Übergewicht gewinnt die Erhaltung von Gesundheit und Leistung seit geraumer Zeit zunehmend an Bedeu- tung (1–5). Die gegenwärtige Alterung der Gesellschaft wird aus dem wachsenden Anteil von älteren Menschen deutlich: im Jahr 2020 sollen über 45 % der Bevöl - kerung älter als 50 Jahre sein (6). Die Faktoren Alter, Gesundheit und Leistung finden nicht nur bei vielen Betroffenen und den Trägern der sozialen Sicherungs- systeme, sondern auch in der Arbeitswelt wachsende Aufmerksamkeit: Gesunde und leistungsstarke ältere Beschäftigte werden für viele Betriebe auch deshalb immer wichtiger, da viele übergewichtige und untrai- nierte Jüngere den alltäglichen Arbeitsbelastungen kaum noch genügen (7, 8). Ein inaktiver Lebensstil und gesundheitlich ungünstige Alltagsgewohnheiten wie zum Beispiel Fehlernährung, übermäßiger Alkohol- so- wie Tabakkonsum können schon in einer frühen Le- bensphase zu deutlichen Leistungseinbußen führen (9).

Biologische Alterung versus ungünstige Alltagsgewohnheiten

Leistungseinschränkungen im mittleren Lebensalter werden häufig auf bereits einsetzende Alterungsprozes- se zurückgeführt. Auch zahlreiche sportmedizinische Studien gehen von früh eintretenden altersbedingten Leistungsminderungen aus: So soll beispielsweise die Ausdauerleistungsfähigkeit nach dem 30. Lebensjahr um bis zu 15 % pro Dekade abnehmen (10–12). Ohne Zweifel ist das Altern ein unausweichlicher biologi- scher Vorgang, der früher oder später zu objektivierba- ren Leistungsverlusten führt. Wie aber der Vergleich zwischen Altersleistungssportlern und gleichaltrigen Seniorenheimbewohnern zeigt, verläuft der Alterungs- prozess individuell sehr unterschiedlich und unterliegt zudem einer Vielzahl von Einflussfaktoren. Die Ermitt- lung der tatsächlich altersbedingten Leistungsänderun- gen ist jedoch nicht trivial und gelingt auch mit Hilfe von Längsschnittuntersuchungen nicht ohne Weiteres.

Ein generelles Problem ist die Abgrenzung altersbe- dingter Einflüsse gegenüber Effekten, die primär durch veränderte Lebensgewohnheiten oder Erkrankungen

Deutsche Sporthochschule Köln, Institut für Physiologie und Anatomie, Köln: Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss.

Leyk, Dr. Sportwiss. Rüther, Dr. rer. medic. Wunderlich, Dipl.-Sportlehrer Sievert, Prof. Dr. med. Dr. Sport- wiss. Eßfeld

Zentrales Institut des Sanitätsdienstes der Bundeswehr Koblenz, Laborabteilung IV – Wehrmedizinische Ergonomie und Leistungsphysiologie –, Koblenz: OTA Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Leyk, Dr. phil. Witzki, OFA Dr. med. Erley

Forschungsgruppe Industrieanthropologie, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Dr. phil. Küchmeister Universität zu Köln, Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene des Klini- kums der Universität zu Köln: Prof. Dr. med. Piekarski

Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V. (DGSP), Remscheid: Prof. Dr. med. Löllgen

(2)

KASTEN

PACE-Studie (Performance-Age- Competition-Exercise)

In der seit 2005 laufenden PACE-Studie werden Daten von 18- bis 100-Jährigen zu Alltagsgewohnheiten, Arbeits- belastungen sowie körperliche Leistungs- und Gesund- heitsmerkmale erfasst. Im Design einer Querschnittstudie werden Belegschaften von Unternehmen und Behörden (Erwerbstätige) und Rentner sowie diverse sportlich aktive

Vergleichskollektive (beispielsweise Langstreckenläufer, Walker, Radsportler, Schwimmer, Turner, Krafttrainieren- de) und Nichtsportler untersucht. Ziel ist es, den Einfluss von Lebensgewohnheiten und körperlicher Aktivität bezie- hungsweise Inaktivität auf die Gesundheit und Arbeitsfä- higkeit zu bewerten und die Realisierung von Initiativen zur Gesundheitsförderung (individuelle, betriebliche, schu- lische Kampagnen) zu unterstützen.

Schematische Darstellung der PACE-Studienkollektive

bedingt sind. Selbstverständlich kann eine Minderung der körperlichen Leistungsfähigkeit die Folge biologi- scher Alterungsvorgänge sein. Im Laufe der Jahre kann es aber auch zu deutlichen Leistungsverlusten kom- men, weil zum Beispiel bedingt durch berufliche und/

oder familiäre Verpflichtungen (etwa Karriere oder Kindererziehung) kaum noch Zeit für ein regelmäßiges Training bleibt. In diesem Fall ist für eine im Längs- schnitt festgestellte Leistungsabnahme nicht allein das Älterwerden verantwortlich zu machen (13–16).

Der Marathon als leistungsphysiologisches Untersuchungsmodell

Mit Blick auf die notwendige Abgrenzung zwischen al- ters- und lebensstilbedingten Effekten ist der Mara- thonlauf ein hervorragendes leistungsphysiologisches Untersuchungsmodell. Im Gegensatz zu kürzeren Lauf- distanzen (zum Beispiel 5 000 m oder 10 000 m), die auch ohne intensive Vorbereitung von Untrainierten be-

wältigt werden können, wird ein Marathonwettbewerb, genauso wie ein Halbmarathonlauf, aufgrund der Stre- ckenlänge und der hohen körperlichen Belastung übli- cherweise nur dann erfolgreich absolviert, wenn über einen längeren Zeitraum ausreichend trainiert wird und im Alltag eine deutliche Ausrichtung auf den Sport er- folgt (17). Daher ist es nicht erstaunlich, wenn die in der Bevölkerung verbreiteten, ungünstigen gesund- heitsrelevanten Merkmale wie Adipositas, Rauchen und selbstverständlich auch Bewegungsmangel in die- sem Kollektiv weitaus seltener vorkommen. Folglich lassen sich die beim Marathon auftretenden altersasso- ziierten Leistungsminderungen eher auf biologische Alterungsprozesse und weniger auf ungünstige Alltags- gewohnheiten zurückführen. Marathonwettbewerbe, an denen in jeder Altersklasse mitunter tausende Langstre- ckenläufer teilnehmen, besitzen zudem noch einen wei- teren großen methodischen Vorteil: Über die Ergebnis- listen sind epidemiologisch relevante Daten wie Alter, Geschlecht und elektronisch gemessene Laufzeiten der Sportler verfügbar. Auch wenn es nicht beabsichtigt ist, die Teilnahme an Marathon- beziehungsweise Halbma- rathonwettbewerben zu propagieren, eignen sich diese exzellent für die modellhafte präventivmedizinische Betrachtung (13).

PACE-Studie – Leistungsanalysen und Befragungen von Sportlern

Im Rahmen der PACE-Studie (Kasten) (PACE = Per- formance-Age-Competition-Exercise) wurden 552 528 Marathon- und 374 425 Halbmarathonlaufzeiten von 20- bis 79-jährigen Langstreckenläufern analysiert. Dar - über hinaus wurden mehr als 13 000 Langstreckenläu- fer mit Hilfe eines skalierten Fragebogens befragt zu:

dem durchgeführten Training

der Motivation zum Sporttreiben

der Gesundheit

der sportärztlichen Betreuung

Alltagsgewohnheiten

der Arbeit

biometrischen Daten wie beispielsweise Größe und Gewicht.

Die Befragungen erfolgten als Online-Erhebung (www.dshs-koeln.de/pace) beziehungsweise durch per- sönliche Interviews bei Marathon- und Halbmarathon- veranstaltungen.

Ziel des vorliegenden Beitrages ist es, am Beispiel einer Bevölkerungsgruppe, die wirksame gesundheits- relevante Bewegungs- und Verhaltensmaßnahmen selbstmotiviert praktiziert, altersassoziierte Laufzeit- veränderungen und einige präventivmedizinische Aspekte – wie etwa Training, Tabakkonsum, Überge- wichts-/Adipositasprävalenz – zu untersuchen.

Methode

Die Laufzeitanalysen wie auch die Befragungen der Langstreckenläufer wurden durch die Ethikkommissi- on der Deutschen Sporthochschule Köln genehmigt so- wie vom Landesbeauftragten für den Datenschutz Nordrhein-Westfalen als unbedenklich eingestuft.

(3)

TABELLE 1

Absolute und relative Anzahl der Marathonlaufzeiten (Daten von

135 Marathonläufen in Deutschland der Jahre 2002 bis 2009 [N = 376 313])

Bei den Prozentangaben handelt es sich um auf eine Nachkommastelle gerundete Werte.

Altersklasse (Jahre) 20–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70–74 75–79 Gesamt

Studienteilnehmer Laufzeitanalyse Männer

(n) 36 611 38 269 61 597 66 674 46 800 31 261 13 307 7 595 2 842 827 105 305 888

( % ) 12,0 12,5 20,1 21,8 15,3 10,2 4,4 2,5 0,9 0,3 0,0 100,0

Frauen (n) 10 934 10 512 14 128 15 529 10 406 5 805 1 922 867 260 58 4 70 425

( % ) 15,5 14,9 20,1 22,1 14,8 8,2 2,7 1,2 0,4 0,1 0,0 100,0

TABELLE 2

Absolute und relative Anzahl der Halbmarathonlaufzeiten (Daten von 110 Halbmarathonläufen in Deutschland der Jahre 2002 bis 2008 [N = 237 028])

Bei den Prozentangaben handelt es sich um auf eine Nachkommastelle gerundete Werte.

Altersklasse (Jahre) 20–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70–74 75–79 Gesamt

Studienteilnehmer Laufzeitanalyse Männer

(n) 26 081 22 181 32 411 35 386 23 307 16 090 6 603 3 765 1 673 573 93 168 163

( % ) 15,5 13,2 19,3 21,0 13,9 9,6 3,9 2,2 1,0 0,3 0,1 100,0

Frauen (n) 14 183 10 664 13 641 14 192 8 779 4 906 1 573 651 204 59 13 68 865

( % ) 20,6 15,5 19,8 20,6 12,7 7,2 2,3 0,9 0,3 0,1 0,0 100,0 Laufzeitanalyse

Wie bereits detailliert beschrieben (18, 19) wurden 135 Marathon- und 110 Halbmarathonwettbewerbe aus den Jahren 2002 bis 2009 analysiert. Dazu wur- den zunächst die Teilnehmernamen der Ergebnislis- ten pseudonymisiert und anschließend als Code mit den dazugehörigen Variablen Alter, Geschlecht und Laufzeit in einer Datenbank gespeichert. Mit Hilfe der Variablen Code, Alter und Geschlecht konnten Teilnehmer mit mehr als einer Wettkampfteilnahme als sogenannte Wiederholer identifiziert werden. Von Mehrfachteilnehmern wurde nur eine Laufzeit rando- misiert ausgewählt und in die Analyse einbezogen.

Aufgrund des umfangreichen Datenmaterials mit mehr als 900 000 Laufzeiten konnten folgende Al- tersgruppen der 20- bis 79-jährigen Marathon- und Halbmarathonteilnehmer gebildet werden (Tabelle 1 und 2):

Gruppe 25 = 20–29 Jahre

Gruppe 32,5 = 30–34 Jahre

Gruppe 37,5 = 35–39 Jahre

Gruppe 42,5 = 40–44 Jahre

Gruppe 47,5 = 45–49 Jahre

Gruppe 52,5 = 50–54 Jahre

Gruppe 57,5 = 55–59 Jahre

Gruppe 62,5 = 60–64 Jahre

Gruppe 67,5 = 65–69 Jahre

Gruppe 72,5 = 70–74 Jahre

Gruppe 77,5 = 75–79 Jahre.

Befragung der Langstreckenläufer

Die von der Laufzeitanalyse unabhängige Internet - befragung – inklusive der Probandenakquise sowie der Validierung durch ergänzende persönliche Befra- gungen, unter anderem zu: Training, Motivation, Ge- sundheit und sportärztlichen Untersuchungen – wurde bereits im Deutschen Ärzteblatt ausführlich beschrie- ben und methodisch evaluiert (20). Der verwendete Frage bogen ist als elektronisches Supplement online abrufbar (eFragebogen). Im vorliegenden Beitrag wurden Angaben von 13 171 Langstreckenläufern im Alter von 20 bis 69 Jahren (Tabellen 3a und 3b) ana- lysiert. In die Auswertung wurden nur Langstrecken- läufer aufgenommen, die bereits einen Marathon oder Halbmarathon absolviert hatten beziehungsweise sich in Vorbereitung auf einen solchen Wettbewerb befanden.

Neben biometrischen Basisdaten wie Alter, Ge- schlecht und Körperhöhe/-gewicht wurden die Teil- nehmerangaben zu Arbeit, Sport und Freizeit sowie Gesundheit ausgewertet. Im Bereich Arbeit wurde unter anderem nach der ausgeübten Tätigkeit gefragt und daraufhin nach Wirtschaftssektoren klassifiziert, basierend auf einem Drei-Sektoren-Modell mit pri- märer (Natur-/Landwirtschaft), sekundärer (produ- zierendes/verarbeitendes Gewerbe) und tertiärer Sparte (Dienstleistung). Bezogen auf die sportliche Aktivität wurde erfragt, wie sich die Studienteilneh- mer sportlich einstufen (Freizeitsportler, Wettkampf- sportler), wie sie das Lauftraining gestalten (zum

(4)

TABELLE 3a

Absolute und relative Anzahl sowie anthropometrische Daten der männlichen Langstreckenläufer (N = 9 913)

Bei den Prozentangaben handelt es sich um auf eine Nachkommastelle gerundete Werte.

Alters- klasse (Jahre) 20–29 30–39 40–49 50–59 60–69 Gesamt

Männliche Studienteilnehmer der Läuferbefragung Anzahl

(n) 1 304 2 607 3 971 1 629 402 9 913

( % ) 13,1 26,3 40,1 16,4 4,1 100,0

Körper- höhe (cm) 181,7 ± 6,7 181,2 ± 6,9 180,4 ± 6,3 178,9 ± 6,5 176,4 ± 6,2 180,4 ± 6,7

Körper- gewicht (kg) 76,1 ± 9,7 78,5 ± 10,0 78,1 ± 9,1 77,6 ± 9,3 74,5 ± 8,5 77,7 ± 9,5

Body- Mass-Index (kg*m-2) 23,0 ± 2,4 23,9 ± 2,5 24,0 ± 2,3 24,2 ± 2,3 23,9 ± 2,2 23,9 ± 2,4

TABELLE 3b

Absolute und relative Anzahl sowie anthropometrische Daten der weiblichen Langstreckenläufer (N = 3 258)

Bei den Prozentangaben handelt es sich um auf eine Nachkommastelle gerundete Werte.

Alters- klasse (Jahre) 20–29 30–39 40–49 50–59 60–69 Gesamt

Weibliche Studienteilnehmer der Läuferbefragung Anzahl

(n) 678 911 1 198 402 69 3 258

( % ) 20,8 28,0 36,8 12,3 2,1 100,0

Körper- höhe (cm) 168,7 ± 6,7 169,4 ± 6,3 168,1 ± 6,4 166,1 ± 64 166,0 ± 6,6 168,3 ± 6,5

Körper- gewicht (kg) 61,8 ± 9,0 62,4 ± 8,3 62,2 ± 8,3 60,9 ± 8,4 59,9 ± 6,2 62,0 ± 8,5

Body- Mass-Index (kg*m-2) 21,7 ± 2,8 21,7 ± 2,3 22,0 ± 2,4 22,0 ± 2,5 21,8 ± 1,9 21,8 ± 2,5

Beispiel Häufigkeit, Umfang) und ob sie gegenwärtig eine weitere Sportart ausüben beziehungsweise vor Aufnahme des Lauftrainings einer weiteren Sportart regelmäßig nachgingen. Darüber hinaus wurden wei- tere gesundheitsrelevante Aspekte wie etwa Tabak- konsum und Übergewichts-/Adipositasprävalenz ana- lysiert. In einer Unterstichprobe des Kollektivs mit mehr als 2 000 Personen wurde zusätzlich nach der Körperhaltung, die bei der Arbeit eingenommen wird, und der Häufigkeit von wöchentlicher sportlicher Ak- tivität gefragt.

Anhand des individuellen Alters wurden die befrag- ten Teilnehmer in folgende Altersklassen aufgeteilt:

Gruppe 25 = 20–29 Jahre

Gruppe 35 = 30–39 Jahre

Gruppe 45 = 40–49 Jahre

Gruppe 55 = 50–59 Jahre

Gruppe 65 = 60–69 Jahre.

Risikofaktoren

Die Häufigkeit ausgewählter gesundheitlicher Risiko- faktoren wie etwa Rauchen, Adipositas und Bewe- gungsmangel für kardiovaskuläre Erkrankungen wurde in Anlehnung an WHO-Kriterien ermittelt (9). Ein oder mehrere Risikofaktoren liegen vor, wenn folgende Wer- te überschritten werden beziehungsweise eine der auf- geführten Merkmalsausprägungen zutrifft:

Adipositas (Body-Mass-Index [BMI] ≥ 30 kg/m²)

Rauchen

Bewegungsmangel (subjektive Einschätzung zur Häufigkeit des Sporttreibens in den Kategorien

„nie“ beziehungsweise „selten und unregelmä- ßig“).

Datenpräsentation und Statistik

Die statistischen Analysen wurden mit SPSS 17.0 und Statistica 7.1 durchgeführt. Als deskriptive Maßzahlen für Lage, Streuung beziehungsweise Verteilung wur- den Mittelwert, Standardabweichung und Perzentilver- teilungen (5., 25., 50., 75. und 95. Perzentil) bestimmt.

Mittelwertunterschiede wurden unter Angabe der Frei- heitsgrade mittels t-Test (Prüfgröße t) sowie varianz - analytisch (Prüfgröße F) überprüft. Multiple Zellver- gleiche (Post-hoc-Test, Prüfgröße MQ) erfolgten nach dem Verfahren von Newman-Keuls; dichotome bezie- hungsweise ordinalskalierte Parameter wurden mit Hilfe des Chi-Quadrat-Tests (Prüfgröße Chi2) und/oder mittels binär logistischer Regression statistisch bewer- tet. Für die binär logistische Regression werden Odds Ratios (OR) und das 95-%-Konfidenzintervall (KI) an- gegeben. Gruppenunterschiede wurden mit einer Irr- tumswahrscheinlichkeit von p < 0,01 als signifikant akzeptiert.

Ergebnisse

Die Laufzeiten von 376 313 Marathon- und 237 028 Halbmarathonteilnehmern konnten alters- und ge- schlechtsbezogen analysiert werden (Tabelle 1, 2). Gra- fik 1 zeigt die Marathonlaufzeiten der 20- bis 79-jähri- gen Sportler: Signifikante altersbezogene Leistungsein- bußen treten sowohl bei Frauen als auch bei Männern erst in den Gruppen der über 54-Jährigen auf (MQ = 1 311,0; p < 0,001). Auch beim Halbmarathon kommt es erst nach dem 54. Lebensjahr zu signifikanten Leis- tungsminderungen (MQ = 239,29; p < 0,001). Für beide Laufstrecken gilt zudem, dass die Leistungseinbußen gering ausfallen. Ein beachtlicher Teil der Senioren- sportler ist sogar schneller als die meisten jüngeren Ma- rathon- und Halbmarathonläufer. Wie in Grafik 1 zu se- hen, erreicht etwa die Hälfte der 20- bis 54-jährigen Marathonteilnehmer erst nach den besten 25 % der 65- bis 69-jährigen Läufer das Ziel.

Aus den Befragungen der Langstreckenläufer geht zudem hervor, dass ältere Ausdauertrainierte kein ver- mehrtes Lauftraining absolvieren: Sowohl beim Mara- thon- (Alter: F(4,7725) = 1,09; p ≥ 0,20/Geschlecht:

F(1,7725) = 2,89; p ≥ 0,05) als auch beim Halbmarathon- training (Alter: F (4,2897) = 1,77; p ≥ 0,10/Geschlecht:

F(1,2897) = 1,08; p ≥ 0,20) bestehen im Altersgang und

(5)

GRAFIK 1

Laufzeiten von a) männlichen (n = 305 888) und b) weiblichen (n = 70 425) Teilnehmern von 135 Marathonwettbewerben. Dargestellt sind das 5., 25., 50., 70., und 95. Perzentil der

„Finisher“.

GRAFIK 2 Verteilung (%)

der wöchentlichen Sporthäufigkeit der Läufer (Männer n = 1 365, Frauen n = 746) zwischen Läuferinnen und Läufern keine signifikanten

Unterschiede. Etwa 70 % der Sportler trainieren nicht mehr als 3- bis 4-mal pro Woche (Grafik 2). Bei einer mittleren Trainingsdauer von 61,5 ± 18,5 Minuten be- ziehungsweise 70,3 ± 24,4 Minuten (Halbmarathon- versus Marathonläufer; t(961,45) = 6,90; p < 0,001) wer- den pro Trainingseinheit im Mittel 10,8 ± 3,3 Kilometer beziehungsweise 12,9 ± 3,5 Kilometer (Halbmarathon- versus Marathonläufer; t(5551,20) = 27,37; p < 0,001) ge- laufen.

Ein deutlicher Alterseinfluss existiert bei der Frage

„Seit wann führen Sie ein regelmäßiges Lauftraining durch?“: Während sich die Trainingsjahre bei den 20- bis 29-Jährigen auf durchschnittlich 3,9 ± 3,7 Jahre be- laufen, sind es bei den 60- bis 69-jährigen Athleten 15,5 ± 12,7 Jahre (F(4,12916) = 430,78; p < 0,001). Die weitere Betrachtung der Daten zeigt jedoch, dass ein erheblicher Anteil der älteren Sportler erst seit einigen Jahren ein regelmäßiges Lauftraining durchführt (Gra- fik 3). So gibt etwa ein Drittel der 50- bis 59-Jährigen und ein Viertel der 60- bis 69-Jährigen an, dass sie erst in den letzten 5 Jahren mit ihrem Lauftraining begon- nen haben.

35,2 % der Langstreckenläufer haben vor Aufnahme ihres Lauftrainings keinen anderen Sport regelmäßig getrieben. Aus Grafik 4 wird deutlich, dass dieser An- teil mit zunehmenden Alter steigt: Etwa 42 % der über 50-Jährigen war vor Beginn des Lauftrainings sportlich inaktiv. Bezogen auf die 20- bis 29-Jährigen haben in der ältesten Läufergruppe erheblich weniger Personen angegeben, keinen Sport getrieben zu haben (OR 3,01;

95 % KI: 2,44–3,72). Die überwiegende Mehrheit (79,6 %) der Läufer stuft sich als Freizeit- und Breiten- sportler ein.

Neben den Angaben zur sportlichen Aktivität wur- den mit der Körpergewichtseinstufung nach WHO (BMI-Einteilung) und der Raucherquote zwei weitere präventivmedizinisch bedeutsame Indikatoren analy- siert. Die Raucherquote liegt bei den Ausdauertrainier- ten bei 6,9 %. Als ehemalige Raucher stufen sich 23,3 % der Befragten ein; 70,2 % haben nie regelmäßig geraucht. Geschlechtsspezifische Differenzen liegen nicht vor (Chi2(1,n=12921) = 3,29; p ≥ 0,01), ab dem 50.

Lebensjahr sinkt der Raucheranteil (Chi2(4,n=12921) = 40,05; p < 0,001).

Läuferinnen (21,8 ± 2,4) haben deutlich niedrigere BMI-Werte als Läufer (23,9 ± 2,5) (t(13168) = 40,86; p <

0,001). Im Altersgang nimmt der BMI (Tabelle 3) le- diglich bei den Männern gering zu (MQ = 5,85; p <

0,001). Die BMI-Werte der befragten Ausdauersportler verteilen sich hinsichtlich der WHO-Einteilung wie folgt:

1,4 % mit BMI < 18,5

75,7 % mit BMI ≥ 18,5 und < 25

21,3 % mit BMI ≥ 25 und < 30

1,6 % mit BMI ≥ 30.

91,8 % der Langstreckenläufer weisen keinen kar- diovaskulären Risikofaktor auf (Grafik 5). Ge- schlechtsunterschiede bestehen nicht (Chi2(2,n=13171) = 0,38; p ≥ 0,20).

Die Angaben zur beruflichen Tätigkeit zeigen, dass der überwiegende Teil der Langstreckenläufer aus dem Dienstleistungsbereich kommt und zumeist sit- zende Tätigkeiten ausübt (Grafik 6). Nur vereinzelt geben Läufer an, Berufe mit hohen körperlichen An- forderungen wie zum Beispiel im Handwerk auszu- üben.

Diskussion

Die Untersuchung einer sportlich aktiven Subpopulati- on der Bevölkerung liefert hinsichtlich altersassoziier- ter Veränderungen bemerkenswerte Befunde. Die Lauf- zeitanalysen der 20- bis 79-jährigen Langstreckenläu- fer bestätigen, dass es keinesfalls schon im mittleren Lebensalter zu Leistungseinbußen kommen muss und dass durch regelmäßiges Training auch im höheren Le- bensalter eindrucksvolle Leistungen erzielt werden können. Signifikante Laufzeitverschlechterungen tre-

(6)

GRAFIK 3

Lauftrainingserfahrung der Ausdauertrainierten a) Männer (n = 9 726) und b) Frauen (n = 3 195). Dargestellt sind das 5., 25., 50., 70., und 95. Perzentil.

GRAFIK 4 Anteil (%) der

Ausdauertrainierten, die vor Aufnahme des Lauftrainings keinen regelmäßi- gen Sport getrieben

haben (Männer:

n = 9 565, Frauen:

n = 3 164)

GRAFIK 5 Häufigkeit (%)

kardiovaskulärer Risikofaktoren (Rauchen, Bewe- gungsmangel, Adipositas) der Langstreckenläufer (Männer: n = 9 913, Frauen: n = 3 258)

ten beim Marathon beziehungsweise Halbmarathon erst in der Altersklasse der über 54-Jährigen auf. Mit mehr als 25 % ist ein bedeutender Teil der Senioren so- gar schneller als die Hälfte der jüngeren Sportler. Die ermittelten Laufleistungen im Seniorenbereich wurden allerdings an einer vergleichsweise geringeren Anzahl älterer Teilnehmer erhoben (Tabelle 1 und 2), so dass sich die Frage der Vergleichbarkeit der Altersgruppen stellen könnte. Auch wenn die beschriebene Leistungs- konstanz im Altersvergleich nicht für jeden Menschen zutreffen wird, sprechen aus epidemiologischer Sicht die geringen Veränderungen im Spektrum der erbrach- ten Laufleistungen (5. bis 95. Perzentil) in den ver- schiedenen Altersgruppen gegen eine grundsätzliche Einschränkung.

Die Befragungen zeigen weiter, dass die Älteren zur Realisierung ihrer Ausdauerleistung nicht mehr trainie- ren als jüngere Langstreckenläufer: Hinsichtlich rele- vanter Parameter wie Laufkilometer, Trainingsdauer und -häufigkeit unterscheiden sich die 20- bis 69-Jäh - rigen statistisch nicht voneinander. Das Training der meisten Langstreckenläufer liegt außerdem nicht we- sentlich oberhalb der von der WHO präventivmedizi- nisch empfohlenen sportlichen Aktivitäten (5-mal Sport/Woche für mindestens 30 Minuten) (21). Etwa 70 % der Sportler trainieren im Durchschnitt nicht mehr als 3- bis 4-mal pro Woche bei einer mittleren Trainingsdauer von etwa einer Stunde.

Mit Blick auf die älteren Sportler liefern die Befra- gungen zudem ein überraschendes, und ein für die al- ternde und zunehmend inaktive Gesellschaft ermuti- gendes Ergebnis: Über ein Viertel der 50- bis 69-Jäh- rigen hat erst in den letzten 5 Jahren mit dem Lauf- training begonnen (Grafik 3). Hieraus ergibt sich eine beträchtliche Zahl von älteren Sportneueinsteigern, denen es innerhalb von wenigen Trainingsjahren ge- lingt, sogar erfolgreich an einem Marathonwettbe- werb teilzunehmen. Sicherlich sind körperliche Leis- tungsfähigkeit und Trainierbarkeit auch durch geneti- sche Voraussetzungen mitbestimmt (22, 23). Eine kürzlich erschienene Längsschnittstudie mit über 50-jährigen Männern belegt jedoch eindrucksvoll die große Wirksamkeit von regelmäßigem Sport im höhe- ren Lebensalter (24): Die sportlich aktiven Senioren hatten eine um 3,8 Jahre höhere Lebenserwartung.

Aber auch Untrainierte, die erst nach ihrem 50. Le- bensjahr mit Sport begonnen hatten, konnten ihr Mor- talitätsrisiko im Vergleich zu den gleichaltrigen Nichtsportlern halbieren. Von derartigen Effekten werden auch zahlreiche Studienteilnehmer profitie- ren: Der größte Teil der Befragten übt überwiegend sitzende und körperlich wenig belastende berufliche Tätigkeiten aus, die zu zahlreichen, gesundheitlich negativen Auswirkungen führen können und als un- abhängiger Mortalitätsfaktor diskutiert werden (2).

Mehr als ein Drittel der befragten Langstreckenläufer hat vor ihrem Lauftraining keinen Sport getrieben.

Allerdings sollte sich dieser Personenkreis zuvor ei- nem qualifizierten sportärztlichen Gesundheits- Check unterziehen (20).

(7)

GRAFIK 6

Verteilung (%) a) der beruflichen Tätigkeit nach Wirtschaftssektoren (Männer: n = 8 718, Frauen: n = 2 885) sowie b) unterschiedlicher Körperhaltungen bei Ausübung des Berufs (Männer: n = 1 339, Frauen: n = 727). Erläuterungen: Primärsektor = Natur-/Landwirtschaft, Sekundärsektor = produzierendes/verarbeitendes Gewerbe, Tertiärsektor = Dienstleistungs- bereich.

Limitierungen

Bei kritischer Betrachtung dieser Studie stellen sich ei- nige Fragen hinsichtlich der methodischen Limitierun- gen: Neben den bekannten Nachteilen einer Quer- schnittuntersuchung (zum Beispiel Kohorteneffekte) ist zunächst einmal festzuhalten, dass die Untersu- chungskollektive („Laufzeitanalyse“ und „Befragung“) nicht vollständig identisch sind. Der Vergleich zwi- schen den Studienpopulationen zeigt aber, dass beide Gruppen hinsichtlich Alters- und Geschlechtsvertei- lung sowie der Teilnahmequoten beim Marathon und Halbmarathon gut übereinstimmen (Tabellen 1–3). Auch die Übertragbarkeit von Ergebnissen einer sicherlich nicht repräsentativen Bevölkerungsgruppe auf die Nor- malbevölkerung ist zu erörtern. Bestimmte bevölke- rungstypische Charakteristika wie Angaben zu Bildung, beruflicher Tätigkeit oder Einkommen liegen bei den untersuchten Langstreckenläufern nur teilweise vor.

Demgegenüber gehörten viele der Sportneueinsteiger vor Aufnahme ihres Lauftrainings zur Zielgruppe von Gesundheitsinitiativen, die unter anderem auf sportabs- tinente Personen mit häufig sitzenden und körperlich wenig fordernden Tätigkeiten abzielen (Grafik 6). Au- ßerdem sind Trainingsanpassungen nicht in erster Linie von Repräsentativitätskriterien abhängig: Die Trainier- barkeit ist vielmehr durch grundlegende physiologische Adaptationsprozesse, Verhaltensmerkmale (Training) und genetische Voraussetzungen determiniert. Mit Blick auf die Aussagen zur Trainierbarkeit ist bei der vorliegenden Studie kritisch anzumerken, dass keinerlei Längsschnitt- daten vorlagen. Damit fehlen beispielsweise Angaben zur individuellen Leistungsentwicklung. Allerdings ist allein die Tatsache, dass sogar untrainierte ältere Sport- neueinsteiger nach nur wenigen Jahren regelmäßigen Trainings erfolgreich einen Marathon absolvieren, ein deutlicher Beleg für deren Trainierbarkeit.

Fazit

Trotz methodischer Einschränkungen spricht die mo- dellhafte Untersuchung der Langstreckenläufer dafür, dass die dokumentierten Ergebnisse insbesondere für den Ausdauersportbereich relevant sind. Des Weiteren sind die in der Bevölkerung häufig schon im mittleren Lebensalter auftretenden Risikofaktoren, gesundheitli- chen Einschränkungen und zu beobachtenden Leis- tungsminderungen nicht auf die Alterung per se, son- dern primär auf ungünstige Alltagsgewohnheiten und fehlendes Training zurückzuführen. Aus den Analysen wird deutlich, dass eine Subpopulation der Bevölke- rung erfolgreich und selbstmotiviert gesundheitsrele- vante Bewegungs- und Verhaltensmaßnahmen prakti- ziert und zahlreichen ehemaligen Nichtsportlern der Einstieg gelungen ist.

Mit Blick auf die Gesundheitsförderung und Präven- tionskampagnen bleibt es jedoch unbefriedigend, dass über die eigentlichen Zielgruppen – die mit gesundheit- lichen Risikofaktoren behafteten und leistungsgewan- delten Nichtsportler – vergleichsweise wenig bekannt ist (25). Im Rahmen der PACE-Studie werden derzeit Nichtsportler befragt, um quantifizierbare Angaben

über Ursachen sportlicher Abstinenz zu erhalten und potenzielle Attraktoren für körperliche Aktivität genau- er beschreiben zu können. Zielsetzung ist es, adressa- tengerechte Präventionsmaßnahmen gestalten und nachhaltig implementieren zu können.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors besteht.

Manuskriptdaten

eingereicht: 20. 11. 2009, revidierte Fassung angenommen: 26. 4. 2010

LITERATUR

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Anschrift für die Verfasser Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Dieter Leyk Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Physiologie und Anatomie Am Sportpark Müngersdorf 6 50933 Köln

E-Mail: Leyk@dshs-koeln.de

SUMMARY

Physical Performance in Middle Age and Old Age: Good News for Our Sedentary and Aging Society

Background: Physical performance often declines in middle age, but it is unclear to what extent this is due to biological aging. It can be diffi- cult to determine whether such physical changes are truly age-related, as they might alternatively be explained as the negative consequences of a sedentary lifestyle.

Methods: We assessed the endurance of a physically active subgroup of the population by performing an age- and sex-stratified analysis of over 900 000 running times of marathon and half-marathon partici- pants aged 20 to 79. We also analyzed the responses of 13 171 mara- thon and half-marathon runners to a questionnaire about sports, life- style, and health.

Results: No significant age-related decline in performance appears be- fore age 55. Moreover, only a moderate decline is seen thereafter; in fact, 25% of the 65- to 69-year-old runners were faster than 50% of the 20- to 54-year-old runners. Our survey also revealed that more than 25% of the 50- to 69-year-old runners had started their marathon training only in the past 5 years.

Conclusion: Performance losses in middle age are mainly due to a se- dentary lifestyle, rather than biological aging. The large contingent of ol- der “newcomers” among marathon runners demonstrates that, even at an advanced age, non-athletes can achieve high levels of performance through regular training.

Zitierweise

Leyk D, Rüther T, Wunderlich M, et al.: Physical performance in middle age and old age: good news for our sedentary and aging society. Dtsch Arztebl Int 2010; 107(46): 809–16. DOI: 10.3238/arztebl.2010.0809

@

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt-international.de eFragebogen unter:

www.aerzteblatt.de/10m0809

(9)

Institut für Physiologie und Anatomie

Anonymer Fragebogen

PACE-STUDIE

Halbmarathon/ Marathon

(10)

- 2 -

Geschlecht männlich  weiblich 

Geburtsjahr ___________ (JJJJ)

Körpergröße

(bitte schätzen)

___________ cm Körpergewicht

(bitte schätzen)

___________ kg

In welchem Land leben Sie? ________________________________________

Wie stufen Sie sich sportlich ein?

Freizeit / Gesundheitssportler /in  Ehemalige /r Leistungssportler /in

Wettkampfsportler /in  Aktive /r Leistungssportler /in

Wettkampfsportler /in  Wie häufig treiben Sie Sport in der Woche? ________________________________(Anzahl) Sind Sie aktives Mitglied in einem

Sportverein? Ja  Nein 

Sind Sie aktives Mitglied in einem Fitness-

Studio? Ja  Nein 

Üben Sie noch eine weitere Sportart aus? Ja  Nein 

Wenn ja, welche Sportart üben Sie aus? _______________________________(Sportart)

(11)

- 3 - Haben Sie bereits vor Aufnahme des

Trainings regelmäßig Sport betrieben? Ja  Nein 

Seit wann führen Sie ein regelmäßiges

Lauftraining durch? ______________________________(Jahr) Wie häufig laufen Sie pro Woche?

(Durchschnitt der letzten 12 Monate) ______________________________(Anzahl) Wie viele km laufen Sie pro Woche?

(Durchschnitt der letzten 12 Monate) ______________________________(km/ Woche) Wie lange laufen Sie pro

Trainingseinheit? (Durchschnitt der

letzten 12 Monate) ______________________________(min) Trainieren Sie regelmäßig mit einer

Pulsuhr? Ja  Nein 

Haben Sie bereits einmal an einer Leistungsdiagnostik mit Laktat-Test

teilgenommen? Ja  Nein 

Wie viele Läufe haben Sie bisher insgesamt absolviert?

Marathon _______

(Anzahl)

Halbmarathon _______

(Anzahl)

In welchem Jahr, mit welcher Laufzeit absolvierten Sie Ihren letzten Lauf?

Marathondistanz _______

(Jahr)

_________________

(Std : Min : Sek)

Halbmarathon-

distanz _______

(Jahr)

_________________

(Std : Min : Sek)

In welchem Jahr, mit welcher Laufzeit absolvierten Sie Ihren schnellsten Lauf?

Marathondistanz _______

(Jahr)

_________________

(Std : Min : Sek)

Halbmarathon-

distanz _______

(Jahr)

_________________

(Std : Min : Sek)

10.000 m _______

(Jahr)

_________________

(Std : Min : Sek)

(12)

- 4 - Was ist Ihre Motivation zum

Sporttreiben?

Mehrfachnennungen sind möglich

Gesundheitliche Gründe 

Erhalt/Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit

Gewichtsreduktion  Gemeinschaftserlebnis  Spass am Sport  Stressabbau/Ausgleich 

Sonstiges  Wie groß ist der positive

Einfluss Ihrer sportlichen Aktivität auf Ihr(e)…

keinen

Einfluss gering eher gering

eher

hoch hoch weiß nicht

…Gesundheit

     

…körperliche Leistungsfähigkeit

     

…körperlich-geistiges

Wohlbefinden

     

…Schlafqualität

     

…Ernährungsgewohnheiten

     

Wie häufig essen Sie…

Süßigkeiten, Kuchen,

Chips… eher selten  eher häufig 

Fastfood, Pommes,

Burger… eher selten  eher häufig 

Wie häufig trinken Sie…

Softdrinks, Cola,

Limonade, Eis-Tee eher selten  eher häufig 

(13)

- 5 -

Fühlen Sie sich gesund? Ja  Nein 

Fühlen Sie sich leistungsfähig? Ja  Nein 

Fühlen Sie sich im Alltag gestresst? Ja  Nein 

Rauchen Sie regelmäßig?

Nichtraucher  1 bis 10 Zigaretten am Tag  Ehemaliger

Raucher/in  Mehr als 10 Zigaretten am Tag  Haben Sie sich in den letzten 2 Jahren

wegen ihrer sportlichen Aktivität sportärztlich untersuchen lassen?

Ja  Nein 

Wenn „ja“, sind Sie körperlich untersucht worden?

Ja  Ja, Internistisch

(Organe…)  Ja, Orthopädisch (Gelenke…)  Nein 

Welche der folgenden Untersuchungen wurden bei Ihnen durchgeführt?

Blutdruck 

Ja

Nein

Lungenfunktion 

Ja

Nein

Ruhe EKG 

Ja

Nein

Blutuntersuchung 

Ja

Nein

Belastungs-EKG 

Ja

Nein

Sonstiges 

Ja

Nein

Was ist Ihre derzeitige ausgeübte

Tätigkeit? _________________________________ (Tätigkeit)

Wie üben Sie Ihre Tätigkeit aus?

überwiegend im Sitzen  unterschiedlich  überwiegend im Stehen 

Empfinden Sie Ihre Arbeit als körperlich anstrengend?

häufig  nie 

gelegentlich  Eine letzte Frage:

Haben Sie bereits einmal an dieser

Befragung teilgenommen? Ja  Nein 

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Referenzen

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