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Archiv "Morbus Bechterew: Irreführende Angaben" (08.11.2002)

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Noch problematischer ist die gebührentechnische Umset- zung dieses Vertrages durch die KV. Die neue Abrech- nungsziffer 790 beinhaltet die

„kontinuierliche Betreuung eines chronisch niereninsuffi- zienten Patienten mit einer dauerhaften (!) endogenen Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min oder mit nephroti- schem Sydrom“.

Der Leistungstext der Ge- bührennummer 790 besagt also nichts anderes, als dass der Nephrologe im Rahmen seines Behandlungsauftra- ges erst dann von der KV als

„zuständig“ betrachtet wird, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. So fal- len nach diesem Text Kolla- genosen mit Nierenbeteili- gung, primäre Glomerulo- nephritiden, hereditäre Nie- renerkrankungen, akutes Nierenversagen, Hypertonie, diabetische Nephropathie, renale Osteopathie, deren optimale Behandlung ausge- sprochen zeit- und zuwen- dungsaufwendig ist, erst dann unter die beauftra- gungsgemäße Zuständigkeit des Nephrologen, wenn sie zum irreversiblen prä-urämi- schen Zustand geführt haben.

Besonders motivierend im Sinne des besprochenen Bei- trages ist das nicht. Vielmehr wurde hier eine entscheiden- de Chance zur strukturellen Verbesserung der Behand- lung niereninsuffizienter Pa- tienten vertan.

Dr. med. Burkhard Gmelin,Albrecht- Dürer-Platz 11, 90403 Nürnberg

Morbus Bechterew

Zu dem Beitrag „Erfolgreiche Be- handlung des Morbus Bechterew mit Etanercept“ von Dr. med. Julia Rautenstrauch in Heft 34–35/2002:

Empfehlung: Ra 224

Im Artikel ist über Neben- wirkungen und Dauer der Besserung durch die Thera- pie nichts erwähnt. Falls Rheumatologen eine neben- wirkungsarme, praktisch ne- benwirkungsfreie und 10 bis

15 Jahre Besserung bringen- de Therapie für Morbus Bechterew suchen, möchte ich die Behandlung mit Radi- um 224 empfehlen. Sie ist be- sonders gut geeignet bei Pati- enten, die die oben genannte Behandlung nicht vertragen.

Diese Therapie hat sich be- reits über Jahrzehnte be- währt und ist erstaunlich ein- fach durchzuführen.

Prof. Dr. med. Konrad Spesshardt, Remchingerstraße 71, 76307 Karlsbad

Irreführende Angaben

In der von uns in Berlin durchgeführten deutschen Studie mit Infliximab wur- den 70 Patienten behandelt (nicht etwa nur 35!), das wa- ren 35 Patienten in jeder Gruppe (also je 35 in der In- fliximab- bzw. in der Place- bo-Gruppe). In der amerika- nischen Etanercept-Studie sind die Zahlen dagegen richtig zitiert: Insgesamt ha- ben hier 40 Patienten, das heißt je 20 in der Verum- bzw. der Placebo-Gruppe, teilgenommen.

Die Response-Raten sind lei- der sehr irreführend wieder- gegeben. Die Verbesserungs- raten von 80 % für die Ve- rum- und 30 % für die Place- bogruppe aus der Etaner- cept-Studie beziehen sich auf 20 %-Verbesserung (!) eines nicht evaluierten Kombinati- onsscores, der in dieser Stu- die als primärer Outcome- Parameter ausgewählt wor- den war. Die für unsere Stu- die angegebene Response- Rate bezieht sich dagegen auf 50 %-Verbesserung (!) ei- nes evaluierten Krankheits- aktivitätsindex (BASDAI), der in unserer Multicenter- studie (ein weiterer erhebli- cher Unterschied) als primä- rer Outcome-Parameter fest- gelegt war. Die Zahlen für ei- ne 20%-Verbesserung sind auch in unserer Publikation enthalten und liegen natür- lich viel höher (über 80 %).

Darüber hinaus waren im Gegensatz zu der deutschen Studie in der amerikanischen Studie sowohl Kortikoste- roide als auch krankheitsmo- difizierende Medikamente Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 458. November 2002 AA3003

B R I E F E

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(DMARDs) wie Sulfasalazin und Methotrexat erlaubt . . . Prof. Dr. med. Jürgen Braun, Prof.

Dr. med. Sieper,Rheumazentrum Ruhrgebiet, St. Josefs-Krankenhaus, Landgrafenstraße 15, 44652 Herne

Vergangenheit

Zu dem Beitrag „Ärzte im Dienst der Staatssicherheit: Zwischen Feigheit und Gewinnsucht“ von Dr. med. Eva A. Richter in Heft 31–32/2002:

Aus eigenem Erleben

Es ist sehr begrüßenswert, dass die Redaktion in eigener Regie das Thema weiterführt, und ich möchte mich bei der Redaktion unseres Ärzteblat- tes dafür bedanken. Vielleicht kann ich aus eigenem Erle- ben etwas zur Aufarbeitung der angesprochenen Strafta- ten beitragen. Mein auf mich und meine Gruppe (operative Personenkontrolle der Staats- sicherheit der DDR unter dem Codenamen „Unkraut“) angesetzter Hauptspitzel und Kreisarzt als Informeller Mit- arbeiter der Staatssicherheit der DDR mit dem Deckna- men „Knut“ war gemäß Be- schluss, insbesondere in der Strafsache wegen Verletzung der Schweigepflicht, 1996 vor- geladen. Gemäß Verfügung des Strafrichters am Amtsge- richt Auerbach vom 2. De- zember 1996 ist wörtlich fest- gelegt: „Der Angeklagte hat die ihm zur Last gelegten Ta- ten in den Jahren 1985 bis 1987 begangen.“ Die Lan- desärztekammer Nordbaden bearbeitete den Vorgang spä- ter prompt und übergab ihn dem Gericht, das abschlie- ßend keine Handhabe gegen den IM sah.

Zur Wertung in dieser Frage wird zunehmend unter Ärz- ten die Meinung vertreten, dass Fragen der ärztlichen Ethik, wie z. B. die Schweige- pflicht, durch uns Ärzte selbst geklärt werden sollten. Eine vordergründige Übergabe an Juristen ist auch wegen feh- lender Sachkunde durchaus nicht sinnvoll. Auch ist dabei in Betracht zu ziehen, dass

der bis in die heutigen Tage gültige Eid des Hippokrates über 2 000 Jahre alt ist, das BGB für unsere verehrten ehemaligen Kommilitonen der Rechtswissenschaft gera- de 100-jähriges Bestehen fei- erte. Auch ist die Ärztekam- mer Nordbaden in Zusam- menarbeit mit der zuständi- gen KV gefordert, etwas zu tun, um die heutigen Patien- ten des Informellen Mitarbei- ters der Staatssicherheit der DDR „Knut“ zu schützen.

Bei Interesse an Details soll- te die Homepage der Walter- von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e. V.

(GEP): www.psychiatrie- und-ethik.de aufgesucht wer- den. Abschließend sei der IM selbst zitiert: „Ich bin kein Arzt, ich bin doch Kreisarzt.“

Wie wahr!

Dr. med. Dietmar Eckstein, Vogtlandblick 26, 08209 Auerbach

Arzneimittel

Zu dem Beitrag „Arzneimittelspen- den: Häufig ohne den gewünschten Erfolg“ von Albert Petersen und Dr.

med. Frank J. Hensel in Heft 41/2002:

Hinweise

Arzneimittelspenden für Län- der außerhalb von Europa soll- ten auf keinen Fall mit Ärzte- mustern erfolgen. Die Medika- mente sind einzeln eingebli- stert, nehmen viel Platz ein, die Beschriftung ist nur auf Deutsch, die meisten Medika- mente sind in Entwicklungs- ländern nicht zu gebrauchen.

Wer Krankenhäusern in Ent- wicklungsländern helfen will, kann über Spenden Medika- mente kaufen bei der Firma Sanavita, die speziell für Ent- wicklungsländer notwendige Medikamente preiswert in Großpackungen herstellt.

Auch können über Spenden Medikamente über die Orga- nisation Aktion Medeor e.V. in Tönisvorst bei Krefeld bestellt werden.Von hier aus werden weltweit Medikamente an Krankenhäuser in Entwick- lungsländer versandt.

Dr. Manfred Peters,Wandsbeker Marktstraße 73, 22041 Hamburg

A

A3004 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 458. November 2002

B R I E F E / B Ü C H E R

Neueingänge

Medizin/Naturwissenschaft A. Wischnik (Hrsg.): Kompendi- um Gynäkologie und Geburts- hilfe. Weiterbildungsinhalte und Facharztstandards. 2. Ergänzungs- lieferung, Juli 2002, Ecomed Ver- lagsgesellschaft, Landsberg, 2002, 30,72 C

Andreas B. Imhoff (Hrsg.): Fort- bildung Orthopädie: die ASG- Kurse der DGOOC. Band 6, Computer Assisted Orthopedic Surgery/CAOS. Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2002, 120 Seiten, 76 Abbildungen in 98 Einzeldarstel- lungen, 22 Tabellen, 49,95 C Ludwig Hermeler: Die Euthana- sie und die späte Unschuld der Psychiater. Massenmord, Bed- burg-Hau und das Geheimnis rheinischer Widerstandslegenden.

Klartext Verlag, Essen, 2002, 298 Seiten, gebunden, 29,90 C Eike Nagel, Albert C. van Ros- sum, Eckart Fleck (Hrsg.): Kar- diovaskuläre Magnetresonanz- tomographie. Methodenverständ- nis und praktische Anwendung.

Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2002, 218 Seiten, 152 Abbildungen in 252 Teilabbildungen, 20 Tabel- len, mit CD-ROM, 84,95 C Torsten Liem, Tobias K. Dobler:

Leitfaden Osteopathie. Parietale Techniken. Urban & Fischer, Mün- chen, Jena, 2002, 600 Seiten, 425 Ab- bildungen, PVC-Umschlag, 64,95 A Bernd Schockenhoff (Hg.): Spe- zielle Schmerztherapie. Nach den Richtlinien der Bundesärztekam- mer. 2., aktualisierte und ergänzte Auflage, Urban & Fischer, Mün- chen, Jena, 2002, 747 Seiten, 93 Abbildungen, 111 Tabellen, ge- bunden, 79,95 A

Marcus Müllner: Erfolgreich wissenschaftlich arbeiten in der Klinik. Evidence based medicine.

Springer-Verlag, Wien, New York, 2002, XIII, 238 Seiten, 25 Abbil- dungen, broschiert, 39,80 A Jens-Uwe Teichler: „Der Charla- tan strebt nicht nach Wahrheit, er verlangt nur nach Geld“. Zur Auseinandersetzung zwischen na- turwissenschaftlicher Medizin und Laienmedizin im deutschen Kai- serreich am Beispiel von Hypno- tismus und Heilmagnetismus. Me- dizin, Gesellschaft und Geschich- te, Beiheft 18, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2002, 233 Seiten, 16 Ab- bildungen, kartoniert, 34 A Annette Schaub (ed.): New Fa- mily Interventions and Associat- ed Research in Psychiatric Dis- orders. Gedenkschrift in Honor of Michael J. Goldstein. Springer- Verlag, Wien, New York, 2002, VI, 281 Seiten, 16 Abbildungen, bro- schiert, 39 A

Ludger Honnefelder, Christian Streffer (Hrsg.): Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik. Band 7, Walter de Gruyter, Berlin, 2002, 513 Seiten, kartoniert, 49,45 A Dietrich von Engelhardt: Biogra- phische Enzyklopädie deutsch- sprachiger Mediziner. Band 1:

A–Q, Band 2: R–Z, Register. K. G.

Saur Verlag, München, 2002, 1475 Seiten, gebunden, 258 A

Elmar Brähler, Yve Stöbel-Rich- ter, Ulrike Hauffe (Hrsg.): Vom Stammbaum zur Stammzelle. Re- produktionsmedizin, Pränataldia- gnostik und menschlicher Rohstoff.

Reihe: edition psychosozial, Psy- chosozial-Verlag, Gießen, 2002, 336 Seiten, Broschur, 19,90 A

Versorgungsstrukturen Uwe Fricke, Judith Günther: Ana- tomisch-therapeutisch-chemische Klassifikation mit Tagesdosen für den deutschen Arzneimittelmarkt.

Methodik der ATC-Klassifikation und DDD-Festlegung. ATC-Index mit DDD-Angaben. CD-ROM, 2002, 21 A, direkt zu beziehen beim Herausgeber: Wissenschaftliches Institut der AOK (WldO), Kortrij- ker Straße 1, 53177 Bonn, Telefon:

02 28/8 43-1 31, Fax: 02 28/8 43-1 44 Reinhard Grahmann, Alfred Gutwetter: Konflikte im Kran- kenhaus. Ihre Ursachen und ihre Bewältigung im pflegerischen und ärztlichen Bereich. 2., überarbeite- te Auflage. Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 2002, 200 Seiten, gebunden, 19,95A Leonhart Taschen-Jahrbuch Ge- sundheitswesen 2002/2003. In- stitutionen, Verbände, Ansprech- partner. Deutschland – Bund und Länder. 4. Jahrgang. K. M. Leon- hart Verlag, München, 2002, 976 Seiten, kartoniert, 69,90A Michael Greiling, Felix Thomas:

Prozessorientierung im Kranken- haus. Die Einführung der Prozess- kostenrechnung als Grundlage zur Kalkulation der DRGs. (Wissen- schaft und Praxis der Kranken- hausökonomie, Band 9.) Deutsche Krankenhaus Verlagsgesellschaft mbH, Düsseldorf, 2002, VIII, 140 Seiten, broschiert, 16,50A Stefan Bitterberg: Die arbeits- schutzrechtliche Regelung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes nach dem Arbeitszeitgesetz. Caro- lina Verlag, Freiburg i. Br., 2002, 330 Seiten, kartoniert, 34A Martin Holtkamp: Werner Villin- ger (1887–1961). Die Kontinuität des Minderwertigkeitsgedankens in der Jugend- und Sozialpsychiatrie.

(Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissen- schaften, Heft 97.) Matthiesen-Ver- lag, Husum, 2002, 208 Seiten, bro-

schiert, 34 A

Referenzen

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