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Archiv "Fallpauschalen: Der Zug fährt in eine andere Richtung" (06.06.2003)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 236. Juni 2003 AA1599

B R I E F E

Lohn habe ich doch glatte 83 Jahre bis zu meiner ersten Million . . . – wie schön, dass die Lebenserwartung in Deutschland steigt!

Monica Mihailescu,Eifelstraße 52, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Fallpauschalen

Zu dem Beitrag „Neuer Schub durch Fallpauschalen“ von Jens Flintrop in Heft 16/2003:

DRGs könnten das Belegarztsystem fördern

Das im Artikel nur am Ran- de erwähnte Belegarztsystem bietet in idealtypischer Weise seit Jahrzehnten die von allen Leistungsträgern geforderte Aufhebung der Trennung zwischen dem ambulanten und stationären Sektor. Die aktuelle Gesetzgebung hat das Belegarztwesen grund- sätzlich bestätigt und diese einzige bislang funktionie- rende Umsetzung des Ge- dankens der integrierten Ver- sorgung mit einem eigenen G-DRG-Katalog fixiert.

Trotz aller Beteuerungen der Vertragspartner im Gesund- heitssystem ist es jedoch bis- lang nicht gelungen, signifi- kante Fortschritte bei der Verbreitung des Belegarzt- wesens zu erzielen. Dies liegt primär an der Art der Finan- zierung der belegärztlichen Leistung, die – obwohl im Krankenhaus erbracht – bis- lang ausschließlich aus dem Topf der niedergelassenen Vertragsärzte erfolgt. Hier steht der Belegarzt zwischen den beiden klassischen Syste- men der Krankenversorgung.

Die Lösung dieses Problems ist nur durch eine sektoren- übergreifende, den Geboten der integrierten Versorgung folgende Finanzierung mög- lich. Hier könnte nun durch die Einführung der G-DRGs zur Finanzierung ein neuer Ansatz gefunden werden, der einerseits das Belegarztwe- sen fördert, andererseits aber auf die alleinige Mehrbela- stung des für die ambulante Versorgung bestimmten Ho-

norartopfes verzichtet.

Folgendes Modell wäre mög- lich: Die gesamte Finanzie- rung erfolgt über Fallpau- schalen. Die um durch- schnittlich 11 bis 18% (um den s. g. Arztanteil) reduzier- ten Belegarztpauschalen werden an das Krankenhaus gezahlt. Der Differenzbetrag der Fallpauschalen vom Be- legarzt-DRG zum Vollabtei- lungs-DRG jedoch wird zukünftig zur Finanzierung der stationär-belegärztlich erbrachten Leistung genutzt, z. B. durch dessen Zahlung an die Kassenärztlichen Ver- einigungen.

Der Belegarzt erhielte dabei seine ( nebenbei deutlich höher als nach dem EBM be- wertete) Vergütungen weiter- hin im Rahmen seiner ver- tragsärztlichen Tätigkeit.

Diese Lösung ermöglicht da- bei den Erhalt des Status des Vertragsarztes und erfordert keine wesentliche Änderung der derzeitigen vertraglichen Situation. Durch dieses Fi- nanzierungssystem wäre eine gerechte Honorierung nach dem Grundsatz „Gleiches Geld für gleiche Leistung“

gewährleistet und dem Belegarztwesen der Durch- bruch gelungen.

Dr. med. Andreas W. Schneider, Berufsverband der Deutschen Urologen, Krankenhaus Salzhausen,

Bahnhofstraße 5, 21376 Salzhausen

Der Zug fährt in eine andere Richtung

Der findige Krankenhausma- nager wird sich hüten, bei der Suche nach alternativen Ver- sorgungsstrukturen nur einen Cent der ohnehin knapp be- messenen Fallpauschalen an

„kooperative“ niedergelasse- ne Ärzte abzugeben. Solange eine Klinik einen 24-Stunden- Versorgungsauftrag tagtäg- lich wahrnimmt, muss eine aufwendige Infrastruktur und hoch qualifiziertes Per- sonal vorgehalten und be- zahlt werden. Dadurch sind die Kliniken durchaus in der Lage, den „pauschalen sta- tionären Fall“ komplett zu managen, ohne haftungs-

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rechtliche Befürchtungen auch bei kürzeren Liegezei- ten zu haben. Wie soll der nachbehandelnde niederge- lassene Arzt bei Komplika- tionen das Krankenhaus von der Haftung entlasten? Soll eine Beteiligung an der DRG-Fallpauschale als

„Schweigegeld“ herhalten?

Zu vordergründig ist auch die Überlegung, mit einer Abgabe des Krankenhauses potenziellen einweisenden Hausärzten einen finanziel- len Anreiz (wofür?) anzubie- ten. Welche Leistungen wer- den dann vergütet? Kein Operateur wird sich auf die Indikationsstellung, Würdi- gung der vorhandenen Dia- gnostik, Abwägung der OP- Risiken und OP-Aufklärung durch den Hausarzt verlas- sen wollen und den Patienten im OP empfangen! Die inte- grierte Versorgung wird in diesem Leitartikel ganz ein- seitig als eine Umverteilung des Krankenhausbudgets in den niedergelassenen „Topf“

verstanden. Der Zug alterna- tiver Versorgungsstrukturen wird aber in einer ganz ande- ren Richtung abfahren: Das Krankenhaus wird nicht zum medizinischen Technologie- zentrum „aufgewertet“, das als Erfüllungsgehilfe für kri- tiklos indizierte und zuneh- mend inflationär angewende- te hoch spezialisierte Lei- stung herhalten muss. Das Krankenhaus der Zukunft in Deutschland wird sich zum Gesundheitszentrum etablie- ren, in dem mit fachlich ho- her Kompetenz und effektiv eingesetzten medizinischen Infrastrukturen auch ambu- lante Leistungen außerhalb der DRG-Fallpauschalen er- bracht und gesondert mit den Krankenkassen abgerechnet werden. Zu guter Letzt wird in den Kliniken auch der Nachwuchs an ambulanten Versorgungsstrukturen aus- gebildet werden müssen, um den „Fall“ von der Diagnose bis zum Abschluss der Be- handlung managen zu ler- nen.

Dr. med. M. Schelden, Caritas-Krankenhaus Dillingen, Werkstraße 3, 66763 Dillingen

Sozialreform

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Die heimliche Revolution“ von Norbert Jachertz in Heft 17/2003:

Wandlitz lässt grüßen

Ich hoffe, der Artikel wurde von vielen Kollegen auf- merksam gelesen. Es ist aber auch zu erwarten, dass diese Veränderungen nur die Nor- malbürger treffen. Die Da- men und Herren Abgeordne- ten werden für sich selbst ei- ne andere, bessere Medizin schaffen bzw. erhalten. Aut idem und Kürzungen des Sterbegeldes treffen sie ja auch nicht. Wandlitz lässt grüßen. Aber: Wer in Wand- litz war, behielt seine Privile- gien bis zum Tode oder bis zur Wende. Für unsere Abge- ordneten ist bei Abwahl Schluss mit lustig. Dann mer- ken sie vielleicht, was sie an- gerichtet haben.

Herbert Arnold,

Kossatenweg 16, 38871 Wernigerode

Einseitig

Der Satz in dem Kommentar von Herrn Jachertz, wonach die Hausärztefunktionäre mit der Politik bestens im Ge- schäft seien und demzufolge innerärztlich beratungsresi- stent, ist im ersten Teil seines Inhaltes eine Verallgemeine- rung ohne jede Grundlage, in dem zweiten Teil aber eine schlichte Frechheit. Ich erwar- te nicht, dass in einem Blatt, was von der gesamten Ärzte- schaft finanziert wird, nur die Meinungen wiederzufinden sind, die zum Konsensbestand der gesamten Ärzteschaft gehören. Dann wäre das Blatt möglicherweise leer. Aber ei- ne solche einseitige und platte Parteinahme ist nicht erträg- lich. Vielleicht hat ja die GFB Verwendung für Herrn Ja- chertz. Dann würden wenig- sten nur die sein Brot bezah- len, deren Lied er auch singt.

Dr. med. Wolfgang Stehle, Kiebitzweg 2, 26446 Horsten Anmerkung: Das DÄ wird nicht aus Beitragsmitteln der gesamten Ärzteschaft finanziert.

A

A1600 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 236. Juni 2003

B R I E F E / B Ü C H E R

Neueingänge

Medizin/Naturwissenschaft Michael Faulde: Vorkommen und Epidemiologie vektorassoziierter Infektionserkrankungen in Mit- teleuropa. Ubooks Verlag, Augs- burg, 2002, 275 Seiten, 18,90 A Ines Kappstein: Prävention no- sokomialer Infektionen. Kurz ge- fasstes Arbeitsbuch und Repetito- rium. W. Zuckschwerdt Verlag, 82110 Germering, 2003, VIII, 232 Seiten, kartoniert, 14,95 A Johann Friedrich Spittler: Ge- hirn, Tod und Menschenbild. Neu- ropsychiatrie, Neurophilosophie, Ethik und Metaphysik. Verlag W.

Kohlhammer, Stuttgart, 2003, VII, 168 Seiten, gebunden, 49 A Christof Jänicke, Jörg Grün- wald, Thomas Brendler: Hand- buch Phytotherapie. Indikationen – Anwendungen – Wirksamkeit – Präparate. Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2003, LXXX, 591 Seiten, 320 vier- farbige Abbildungen, 49 A Volker Tetenberg: Einführung in die Augendiagnose. Haag + Her- chen Verlag, Frankfurt/Main, 2003, 117 Seiten, zahlreiche SW- Abbildungen, kartoniert, 12,80 A Michael Sticherling, Enno Chri- stophers (Eds.): Treatment of Autoimmune Disorders. With a Foreword by Karl M. Richter.

Springer-Verlag, Wien, New York, 2003, IX, 176 Seiten, 32 Abbildun- gen, Hardcover, 48 A

H. Schicha, O. Schober: Nuklear- medizin. Basiswissen und klinische Anwendung. 5., überarbeitete und aktualisierte Auflage, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2003, XIV, 154 Seiten, 99 Abbildungen, 62 Tabel- len, 80 Kasuistiken in zahlreichen Einzeldarstellungen, 39,95 A Andreas Warnke, Gerd Lehmkuhl (Redaktion): Kinder- und Jugend- psychiatrie und Psychotherapie in der Bundesrepublik Deutschland.

Die Versorgung von psychisch kranken Kindern, Jugendlichen und ihrer Familien. 3. Auflage Schattauer GmbH, Stuttgart, 2003, XIV, 210 Seiten, 19 Abbildungen, 8 Tabellen, kartoniert, 24,95 A Josef Kessler, Elke Kalbe, Wolf- Dieter Heiss (Hrsg.): Sprach- störungen – Phänomenologie, Diagnostik und Therapie der Aphasie. UNI-MED Science,UNI- MED Verlag, Bremen, 2003, 112 Seiten, 42 Abbildungen, 44,80 A Ulrich Hegerl, Paul Hoff (Hg.):

Depressionsbehandlung unter komplizierenden Bedingungen.

Komorbidität – Multimedikation – Geriatrische Patienten. UNI- MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 2003, 112 Seiten, 6 Abbil- dungen, Hardcover, 44,80 A

Michael J. Lentze, Jürgen Schaub, Franz Josef Schulte, Jürgen Spranger (Hrsg.): Pädiatrie.

Grundlagen und Praxis. 2., überar- beitete und erweiterte Auflage, Springer-Verlag, Berlin, Heidel- berg u. a., 2003, XXV, 1867 Seiten, 804, zum Teil farbige Abbildungen, 501 Tabellen, gebunden, 184,95 A Jens Atzpodien (Hrsg.): Aktuelle Therapiestrategien beim Nieren- zellkarzinom. UNI-MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 2003, 96 Seiten, 40 Abbildungen, 44,80 A Wilfried Kindermann, Hans- Hermann Dickhuth, Andreas Niess, Kai Röcker, Axel Urhau- sen: Sportkardiologie. Körperli- che Aktivität bei Herzerkrankun- gen. Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2003, X, 228 Seiten, 20 Abbildun- gen in 36 Einzeldarstellungen, 19 Tabellen, gebunden, 49,95 A P. Buser, H.-R. Zerkowski, H.-H.

Osterhues, W. Brett, S. Osswald, M. Pfisterer: Empfehlungen zur Patienteninformation: Kardio- logie und Kardiochirurgie. Stein- kopff Verlag, Darmstadt, 2003, X, 278 Seiten, Ringbindung, 39,95 A

Versorgungsstrukturen Helmut Nüllen, Thomas Noppen- ey: Lehrbuch Qualitätsmanage- ment in der Arzpraxis. Entwick- lung und Einführung eines QMS.

Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 2003, XIV, 162 Seiten, 39,95 A Bernhard Knittel: SGB IX – Re- habilitation und Teilhabe behin- derter Menschen. 4. Ergänzungs- lieferung, Stand 1. April 2003. Ver- lag R. S. Schulz, Starnberg, 2003, Loseblattausgabe inklusive CD- ROM, 83 A

H.-M. Seipp & G. Ruppert-Seipp (Hrsg.), A. Stroh, J. Becker, S.

Becker, E. Kasper: Hygieneplan und -management. Band 3: Inten- sivstationen & Neonatologie. Ei- genverlag, Marburg an der Lahn, 2002, 295 Seiten, kartoniert, 39A Christoph A. Zenger, Tarzis Jung (Hrsg.): Management im Gesund- heitswesen und in der Gesund- heitspolitik. Kontext – Normen – Perspektiven (Reihe Management im Gesundheitswesen). Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 2003,414 Seiten,52 zweifarbige Ab- bildungen, 43 Tabellen, 72,95 A Christoph Auge: Kosten der Ver- sorgung schwer herzinsuffizienter Patienten mit Novacor-N100- LVAD. Schüling Verlag, Münster, 2003, 60 Seiten, kartoniert, 35,90 A Ulrich Rüger, Andreas Dahm, Dieter Kallinke: Faber/Haar- strick. Kommentar Psychothera- pie-Richtlinien. 6. aktualisierte Auflage, Urban & Fischer Verlag, München, Jena, 2003, XIII, 210 Seiten, kartoniert, 39,95 A

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