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«Wirtschaftsgeographie des

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(1)Geographica Helvetica 1986. - Nr.4. Hans Elsasser. Einleitung zum Themaheft «Wirtschaftsgeographie des tertiären Sektors» Im Gegensatz zur. Agrargeographie oder Industrie¬. geographie fehlt ein übergeordneter Begriff für denjenigen Teil der Wirtschaftsgeographie, welcher sich mit Problemen der räumlichen Ordnung und Organisation des tertiären Wirtschaftssektors aus¬ einandersetzt. Dieser Mangel bedeutet nicht, daß sich die Wirtschaftsgeographie nicht auch mit Fra¬ gen des tertiären Sektors auseinandersetzen würde; die bekannten Lehrbücher von boesch (1964) und hurst (1974), welche entsprechend den drei Wirt¬ schaftssektoren aufgebaut sind, bilden einen Beleg dafür.. Unbestritten ist, daß bisher der tertiäre Wirtschafts¬ sektor, abgesehen von einzelnen Teilgebieten, wie der Fremdenverkehrsgeographie innerhalb der Wirtschaftsgeographie zu schwach vertreten war. Eine Ursache dafür dürfte darin gesehen werden, daß vor allem der gerade auch in der Schweiz. -. -. komplementäre Charakter des Dienstleistungssek¬ tors betont wurde: «Von Anfang an bildete die Industrieansiedlung den Angelpunkt jeder aktiven Raumordnungspolitik - und dies gilt im wesentli¬ chen auch noch heute. Mögliche Primäreffekte des tertiären Sektors im regionalen Entwicklungspro¬ zeß werden noch vielfach ablehnend beurteilt und allerhöchstens in Einzelbereichen für untersuchenswert gehalten. So ist es nicht verwunderlich, daß der tertiäre Sektor in der raumwirtschaftlichen und insbesondere regionalpolitischen Literatur einen im Vergleich zum industriellen Bereich nur relativ ge¬ ringen Raum einnimmt» (frerich und poetzsch 1975,. S.. 4-5).. Die Bedeutung der Dienstleistungen für die Regio¬ nalentwicklung wird heute wesentlich anders ge¬ wichtet: Im Schlußbericht des Nationalen For¬ schungsprogrammes «Regionalprobleme» wird der Vorschlag einer Förderung hochwertiger Dienstlei¬ stungen gemacht und von einer dienstleistungs¬ orientierten Regionalpolitik gesprochen (brugger und. frey. 1985,. S.. Ferner wird die Raumbedeutsamkeit des Dienstlei¬ stungssektors unterschätzt, weil häufig nur die di¬ rekten Wirkungen, wie Flächenbedarf pro Arbeits¬ platz u.a., in raumplanerische Überlegungen ein¬ fließen. Für die Auswahl der Artikel und den Aufbau des vor¬ liegenden Themaheftes der Geographica Helvetica waren folgende Kriterien maßgebend: In bewußtem Kontrast zum Heft Nr. 2 des diesjährigen Jahrgan¬ «Sozialgeographie») wurde das ges (Themaheft Schwergewicht auf die Empirie und die (Regional-) Politik sowie auf die angewandte Geographie ge¬ legt. Um Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Problemzutritt deutlich zu machen, zählen zu den Autoren nicht nur Wirtschaftsgeographen, sondern auch Regionalökonomen. Wirtschaftsgeographi¬ sche Probleme des tertiären Sektors werden auf ver¬. schiedenen Maßstabsebenen dargestellt. Die Bei¬ träge machen deutlich, daß bei der Behandlung von Fragen des tertiären Sektors enge Beziehungen zwi¬ schen der Wirtschaftsgeographie und der Stadtgeo¬ graphie bestehen. Neben schweizerischen Studien wird auch eine ausländische Untersuchung vorge¬ stellt. Nicht zuletzt war es ferner ein Anliegen, die verschiedenen Sprachregionen in der Schweiz zu be¬ rücksichtigen. Wir sind uns bewußt, daß das vorliegendeThemaheft dem ambitiösenTitel «Wirtschafts¬ geographie des tertiären Sektors» nur teilweise ge¬ recht werden kann. Dieser Titel ist in einem pro¬ grammatischen Sinn als Aufforderung an die Wirt¬ schaftsgeographen an den Hochschulen und in der Praxis zu verstehen, sich vermehrt als bisher mit Fragen des tertiären Wirtschaftssektors auseinan¬ derzusetzen und so einen wichtigen Beitrag zur Lö¬ sung drängender Zukunftsprobleme zu leisten. Ohne die bereitwillige und unkomplizierte Mitar¬ beit der Autoren und der Redaktion der Geogra¬ phica Helvetica wäre es nicht möglich gewesen, diesesThemaheft zu realisieren. Ihnen gilt mein Dank!. 123).. Eine weitere Ursache liegt sicher auch bei der Da¬ tenlage. Für (räumlich) detaillierte Untersuchun¬ gen über den tertiären Wirtschaftssektor sind wir hauptsächlich auf die Daten der alle zehn Jahre durchgeführten Eidgenössischen Betriebszählun¬ gen angewiesen. Jährliche Erhebungen, analog zur Industriestatistik, liegen nur für Teilbereiche des tertiären Sektors vor. Bei Untersuchungen muß des¬ halb viel Zeit und Mühe für die Informationsbe¬ schaffung aufgewendet werden, Zeit, welche dann für eine problemorientierte Informationsauswer¬ tung fehlt.. Literatur BOESCH, H. (1964): ceton N. J. BRUGGER, E.A.. A. und. Geography of World Economie, PrinFREY, R. L.. (1985):. Regionalpolitik. Schweiz-Ziele, Probleme, Erfahrungen, Reformen. Publika¬ tionen des SNF aus den Nationalen Forschungsprogram¬ men Bd. 34.7, Bern und Stuttgart. FRERICH, J. und POETZSCH, R. (1975): Tertiärer Sektor und Regionalpolitik. Kommission für wirtschaftlichen und so¬ zialen Wandel, Bd. 62, Göttingen. HURST, M.. E.. (1974):. A. Geography of Economic Behavior,. London. 167.

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