• Keine Ergebnisse gefunden

Dem Tod von der Schippe gesprungen

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Dem Tod von der Schippe gesprungen"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

D

ie Eltern: Flüchtlinge.

Republikaner durfte man während des spa­

nischen Bürgerkrieges nicht sein, also floh der Vater, ein Gymnasiallehrer, mit seiner Familie nach Argentinien. Schon ein Jahr spä­

ter kehrte er nach Barcelona zurück, arbeitete als Verkehrspolizist, die Mut­

ter als Friseurin.

Caruso als Vorbild Ihrer bei­

der Sohn wollte Chemiker werden, schrieb sich an der Uni ein. Und sah dann diesen Film, der sein Schick­

sal wurde: „Der große Caruso“ mit Mario Lanza in der Hauptrolle.

Immer wieder schaut er sich ihn an,

er verehrt Enrico Caruso, den größ­

ten Tenor seiner Zeit, sehr. 1963 nimmt der junge Katalane ein Ge­

sangsstudium auf, da ist er noch nicht einmal zwanzig.

Seine begnadete Stimme fällt auf.

Man fördert ihn, er debütiert in Ver­

dis Nabucco, gewinnt einen Wettbe­

werb, singt mit Montserrat Caballé.

Der lyrische Tenor tourt um die Welt und erobert ein Millionenpublikum.

Leukämie Doch dann schlägt das Schicksal zu. 1987 erkrankt der spani­

sche Sänger auf dem Höhepunkt sei­

ner Karriere an akuter lymphatischer Leukämie. Die Prognose ist schlecht;

selbst heute schaffen es nur rund 50 Prozent der Erkrankten, wieder ge­

sund zu werden. Auf den Sänger war­

tet eine hochdosierte Chemotherapie;

er wird elf Monate im Krankenhaus verbringen und ist dem Tode nah.

Der Nobelpreisträger Edward Don­

nall Thomas probiert an dem be­

rühmten Kranken eine noch kaum erforschte Therapie aus: die autologe Knochenmarktransplantation. Der Versuch gelingt.

AKTION WER IST‘S GEWESEN?

Sein Leben war eine einzige Achterbahnfahrt. Er kam von ganz unten, erlebte strahlende Höhen der Berühmtheit, wurde todkrank und kehrte danach wieder auf die großen Bühnen der Welt zurück.

Dem Tod von der

Schippe gesprungen

128 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2018 | www.diepta.de

© aijiro / stock.adobe.com

DIE AUFLÖSUNG VOM MAI:

DIETER HALLERVORDEN

Der Mann, der als „Didi“ in der Slapstick-Serie „Nonstop Nonsens“

die ganze Nation zum Lachen brachte, wurde erst spät als Charak- terschauspieler wahrgenommen: Bei seiner Hauptrolle in „Honig im Kopf‘“, in der er den an Demenz erkrankten Großvater spielt, zählte er immerhin schon 79 Jahre. Hallervorden studierte zunächst Romanistik, bevor er sich an der Schauspielschule bewarb. Trotz dreier Versuche wurde er nie angenommen.

Der Begründer des Berliner Kabaretts „Die Wühlmäuse“ und Leiter des Schlosspark Theaters hat aus zwei Ehen vier erwachsene Kinder.

(2)

Dreistimmiges Comeback Zwei seiner Gesangskollegen, Luciano Pa­

varotti und Placido Domingo, holen ihn mit einer spektakulären Aktion zurück auf die große Bühne: 1990 singen sie als die „Drei Tenöre“ zur Eröffnung der Fußball­Weltmeister­

schaft. Der Freundschaftsdienst wird ein Bombenerfolg. Plötzlich interes­

sieren sich auch Menschen für Opern und Operetten, die vorher damit nichts am Hut hatten. Der Katalane ist wieder da, zurück aus tiefster Verzweiflung, hin zum eigentlichen Höhepunkt seiner Gesangskarriere.

Er vergisst die Krankheit und die Ge­

schichte seiner Heilung nie. Prak­

tisch unmittelbar nach seiner Ge­

nesung gründet er eine Stiftung, in deren Namen er Spenden im dreistel­

ligen Millionenbereich einsammelt.

Er fördert damit neue Behandlungs­

methoden der Leukämie, unterstützt die Suche nach Knochenmarkspen­

dern und die Patientenbetreuung, be­

sucht selbst jeden nach ihm benann­

ten Krankenhausflügel, veranstaltet zudem jährlich eine Benefizgala, zu der er all seine berühmten Freunde einlädt, mit ihm zu singen. In den zwanzig Jahren ihres Bestehens haben die im Fernsehen übertragenen Spen­

dengalas über 200 Millionen Euro eingesammelt.

Bodenständige Berühmtheit Und auch privat ist ihm das Glück hold: Nach einer über zwanzigjäh­

rigen stillen Liebe, in der beide mit anderen Partnern verheiratet waren, vermählt er sich 2006 mit der österrei­

chischen Flugbegleiterin Jutta Jäger.

Sie hatte ihn bereits während seiner Erkrankung aufopfernd gepflegt.

Wer ist dieser Mann, der als Rie­

sen­Fan des FC Barcelona gilt und der jedesmal aufpassen muss, sich bei den Spielen „seiner“ Mannschaft nicht

die Lunge herauszugrölen. „Doch manchmal“, so sagt er mit schöner Leichtigkeit, „kann ich es eben nicht verhindern.“ ■

Alexandra Regner, PTA, Redaktion

Na, haben Sie‘s erraten?

Dann schreiben Sie uns per Email: Unter p.peterle@uzv.de Stichwort: „Wer ist’s gewesen?“, haben Sie die Chance, einen von drei Apothekenkrimis zu ge winnen. Einsende- schluss ist der 30. Juni 2018. Die Gewinner werden von uns benach- richtigt, die Auflösung gibt’s im nächsten Heft!

SCHON ABONNIERT?

Unser wöchentlicher Newsletter versorgt Sie mit aktuellen Meldungen aus dem Apotheken- und Gesundheitswesen, aktuellen Heftartikeln und vielem mehr, kostenlos und frei Haus.

© oatawa / thinkstock / iStock

ANZEIGE

PTA_07_17_ANZ_Newsletter_1_2.indd 1 06.07.17 08:12

Anzeige

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Über dem Gebälke oblonge Kartusche mit reicher Akanthusranken- umrahmung und drei Putti, von denen die zwei seitlichen wieder die Wappen Lamberg-Sprinzenstein

Auch über die Grenzen Bayerns hinaus sind sie inzwischen eine Institution geworden: die Hers- brucker Gespräche der AOK.. Auflage war Anfang März wieder eine bunt gemischte Gruppe

Auch diese eher begrenz- te Transaktionszielstellung des EUTF scheint hinsicht- lich der relativ geringen zur Verfügung stehenden Geldmenge (dem EUTF stehen 1,982 Milliarden Euro

Ich hatte nur diese eine Sprache, die ungarische, und es war mir klar, dass ich keine neue Sprache finden werde, in der ich mich ausdrücken kann.. Standard: Sie haben ein freies

- Den Anfangssemestern wird ein Tutor als ein echter Begleiter beigegeben, wie dies in den USA, aber z. auch an der Technischen Universität Hamburg-Harburg und anderswo üblich ist.

Dem polnischen Leser wird über eine solche Darstellung so endlich vermittelt, dass die Ost- kolonisation im Mittelalter Christianisierung und Zivilisation bedeutete,

Eine Reise von Buenos Aires über die Iguazú-Wasserfälle zu den Gletschern Patagoniens lohnt sich.. Bevor Urlauber in die endlosen Weiten aufbrechen, sollten sie sich über

(Die Tochter von Magdalena spricht die Sprache der beiden nicht. Deswegen bat sie Magdalena, die Briefe der Mutter Magda Märtyrerin ins Deutsche zu übersetzten. Magdalena hat an