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Orbitalschweissen von rostfreien Stahlrohren

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Technologie Transfer R&D Services

P A U L S C H E R R E R I N S T I T U T

Orbitalschweissen von rostfreien Stahlrohren

Mit Erfahrung zur dauerhaften Qualität

Bereits seit der Verwendung des schmied- baren Eisens ist auch das Verbindungs- schweissen als Feuerschweissen bekannt und an vielen Fundstücken, Kunstgegen- ständen und Waffen über mehr als 4000 Jahre nachzuweisen.

Am PSI werden nahezu alle in der Indus- trie bekannten Schweissverfahren einge- setzt und gegebenenfalls weiterentwickelt.

Die Qualitätsanforderungen an heutige Schweissverfahren, die für den Bau von modernen Forschungsanlagen gestellt wer- den, sind hoch.

Begriffsdefinition

Der Begriff des Orbitalschweissens geht zurück auf den lateinischen Begriff orbis (der Kreis), wovon auch die in der Raum- fahrt gebräuchlichen Begriffe orbit bzw.

orbital (Umlaufbahn) abgeleitet sind.

Funktionsprinzip

Ausgehend vom ursprünglichen manuellen Schweissverfahren, hat sich das Orbital- schweissen zum teilautomatisierten Prozess für feststehende Rundkörper entwickelt.

Beim Orbitalschweissen wird ein Licht- bogen maschinell, ohne Unterbrechung, 360 Grad um einen feststehenden Rund- körper (z.B. ein Rohr oder ein Rohrformteil) geführt. Dabei bewegt sich der Lichtbogen während des Schweissprozesses auf einer Kreisbahn.

Durch die Mechanisierung und Verwen- dung von Schweisswerkzeugen unter- schiedlicher Bauart sowie die elektronische Regelung des Schweissprozesses ist eine hohe Reproduzierbarkeit gewährleistet.

Das Orbitalschweissen gehört zur Grup- pe der WIG (Wolfram-Inert-Gas) und MSG (Metall-Schutzgas) Schweissverfahren gem.

EN ISO 4063. Je nach Werkstoff kommen heute als Schutzgase Helium (He), seltener Argon (Ar) oder Gasgemische wie Argon / Wasserstoff (Ar/H2) zum Einsatz.

Anlagenkomponenten

Die typische Orbitalschweissanlage besteht aus einer Stromquelle mit Steuerung, dem Schweisswerkzeug, Orbitalschweisskopf genannt, und dem Drahtvorschub für den Zuschlagswerkstoff. Das Schweisswerkzeug trägt die Wolframelektrode.

Leistungsdaten der

Orbitalschweissanlage am PSI

Type – ARC Machines, Inc., MODELL 415 Schweissverfahren: WIG

(Wolfram-Inert-Gas) Schweisskopfkühlung: 1,1 I/min (0.3 GPM) Ausgangsstrom: 5 bis 400 A /

DC ± 1 %

Kühlsystem: Stromquelle luft gekühlt, Brenner und Schweisskopf wassergekühlt

Orbitalschweissung an dünnen Rohren ohne Kaltdrahtzufuhr.

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Lichtbogenstart- Hochfrequenz- (HF-) system: oder Berührungs-

start

Lichtbogenspan- benutzerdefiniert, nungsregelung: max. 25 V / 400 A Anschlussspannung: 200 bis 575 V (AC)

Absicherung, 3-Phasen 50/60Hz Abmessungen: Höhe: 990 mm

Breite: 660 mm Tiefe: 915 mm Drehgeschwindigkeit: benutzerdefiniert,

je nach Schweiss- kopftyp

Drahtvorschub- benutzerdefiniert, geschwindigkeit: je nach Schweiss-

kopftyp

Brennerpendelung: benutzerdefiniert, je nach Schweiss- kopftyp

Anwendungen

Das Orbitalschweissverfahren kommt vor- zugsweise im Rohrleitungsbau zur Anwen- dung, wo unter kontrollierbaren Bedin- gungen gleichbleibend hohe Nahtqualitäten erzielt werden müssen. Insbesondere für zirkulare Schweissungen unter engen Platz- verhältnissen ist das Orbitalschweissen das Verfahren der Wahl.

Hauptanwendungsgebiete sind der Pipelinebau sowie der Rohrleitungs- und Apparatebau in der Nahrungsmittel-, che- mischen und pharmazeutischen Industrie.

Schweissbar sind alle Werkstoffe, die auch mit den entsprechenden Verfahren WIG oder MSG fügbar sind.

Reichhaltige Erfahrungen in der geeig- neten Parametrisierung von Orbitalschweiss- anlagen bestehen am PSI für diverse Edel- stahlqualitäten, z.B. 14301, 14307, 14404 oder St37. Am PSI unterscheidet man zwei Hauptanwendungen:

• Orbitalschweissung an dünnen Rohren ohne Kaltdrahtzufuhr

(Rohrdurchmesser 6 mm – 88,9 mm)

• Orbitalschweissung an dicken Rohren mit Kaltdrahtzufuhr

(Rohrdurchmesser 44,5 mm – 406 mm) Mit diesem Verfahren geschweisste Kom- ponenten werden vielfach für Installationen in der Infrastruktur von Grossforschungs- anlagen eingesetzt. Insbesondere für UHV- taugliche Komponenten an Beschleuniger- anlagen werden an die Nahtqualitäten die Anforderungen absoluter UHV-Tauglichkeit gestellt.

Der Begriff UHV (Ultrahochvakuum) be- zeichnet den Druckbereich < 10–7 mbar. Um derart niedrige Drücke zu erreichen und

aufrecht zu erhalten muss die Gasaufnah- merate der gesamten Apparatur extrem klein sein. Dies lässt sich nur durch UHV- taugliche Materialien, perfekte Schweiss- nähte und Ausheizen der gesamten Appa- ratur über längere Zeit bei Temperaturen von etwa 300 °C erreichen.

Typische Prüfkriterien sind hier die sog.

Röntgentauglichkeit oder der Helium (He) – Lecktest (Leckraten besser als 10–10 mbar

× l/s).

Im Rahmen seiner Dienstleistungstarife für die Industrie steht das PSI gerne für eine eingehende technische Beratung zur Verfü- gung.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

Kontakt

Michael Strittmatter

Gruppenleiter Anlagenbau und Betrieb Abteilung Infrastruktur und

Elektrotechnik (AIE) Tel. +41 (0)56 310 30 35 michael.strittmatter@psi.ch Technologietransfer PSI Tel. +41 (0)56 310 27 22 techtransfer@psi.ch Paul Scherrer Institut 5232 Villigen PSI, Schweiz Tel. +41 (0)56 310 21 11 www.psi.ch

LOG-F46-C-10, 1.2.2012

Orbitalschweissung an dicken Rohren mit Kaltdrahtzufuhr.

Referenzen

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