Nachhaltiges Bauen
die Sicht des Bundesbauministeriums
Ministerialrat Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung,
Nachhaltiges Bauen
Das Ministerium
Bundesminister für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung
Z Zentral- abteilung SW
Raumord- nung Stadtentw.
Wohnen
B Bauwesen Bauwirt- schaft Bundesbau
Staatssekretäre
LR Luft- und Raumfahrt
WS Wasser- straßen, Schifffahrt StB
Straßenbau LA Land- verkehr
Parlamentarische Staatssekretäre
Bundesminister Dr. Peter Ramsauer
UI Umwelt- politik und Infrastr.
L
Leitungs- abteilung
Ministerialrat Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner
BMVBS, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen
Inhalte
Ausgangslage für nachhaltiges Bauen in Deutschland
Energiesparendes Bauen fordern und fördern
Umfassende Nachhaltigkeit bewerten
Nachhaltiges Bauen durch Innovationen am Bau
Ausgangslage für nachhaltiges Bauen in Deutschland
Entwicklung der Miete und der Betriebskosten
80,0 90,0 100,0 110,0 120,0 130,0 140,0 150,0 160,0 170,0
20 00
20 02
20 04
20 06
20 08
Jahr
Nettokaltmiete kalte Betriebskosten warme Betriebskosten
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Deutschland ist geprägt von gewaltigen Stoffkreisläufen im Bausektor
50 % 60 %
Ausgangslage für nachhaltiges
Bauen in Deutschland
Ausgangslage für nachhaltiges Bauen in Deutschland
Die zunehmende Alterung ist in
Deutschland umkehrbar. Bis 2020 wird der Anteil der über 60jährigen auf 30 %
ansteigen, von heute 23%. Migration im Lande: vielfach Trendumkehr von
Wachstum zu Schrumpfung (insg. bis 2050
Bevölkerungsrückgang auf 69 - 74 Mio).
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Ausgangslage für nachhaltiges Bauen in Deutschland
Die nationalen Nachhaltigkeitsstrategie bündelt die Ziele in Deutschland:
•Energieproduktivität und Energieeffizienz
•Anteil erneuerbarer Energien
•Rohstoffproduktivität und Ressourcenschonung
•Treibhausgasemissionen
•Schadstoffbelastung der Luft
•Siedlungs- und Verkehrsfläche
•Artenvielfalt und Landschaftsqualität
Entwicklung des
energieeffizienten Bauens
WSVO 1977
WSVO 1984
WSVO 1995
EnEV 2002/2007
EnEV 2009
EnEV 2012
Quelle:
IBP, Erhorn
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Eckpunkte der EnEV 2009
Neubau: Verschärfung der Anforderungen für Neubauten in 2009 um ca. 30%
• Wohngebäude 2009:
Einführung des „Referenzgebäude-Verfahrens“; verbesserter
Wärmeschutzstandard in Verbindung mit effizienter Heizungstechnik
• Nichtwohngebäude 2009:
Schrittweise Verschärfung der Referenzbau- und Referenzanlagentechnik Verpflichtender Einsatz erneuerbarer Energien oder geeignete Kompensation (=> Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz - EEWärmeG ab 1.1.2009)
Bestand: Verschärfung der Einzelanforderungen für Bauteile im Gebäudebestand;
Anpassung der Nachrüstverpflichtungen;
Außerbetriebnahme von Nachspeichersystemen (Übergangsfristen)
Weitere Verschärfung 2012 in dergleichen Größenordnung wird geprüft
Umsetze der Novelle der EPBD bis 2012 notwendig
Zusammenfassung Referenz
Dach
U
ref= 0,20 W/(m
2K)
Außenwand
U
ref= 0,28 W/(m
2K)
Wärmebrücken
∆ U
WB= 0,05 W/(m
2K)
Kellerwand
U
ref= 0,35 W/(m
2K)
Fenster
U
ref= 1,3 W/(m
2K) g
ref= 0,6
Solarkollektor- Unterstützung
Warmwasserbedarf
Abluftanlage
Heizung u.
Warmwasser Ref.
Brennwerttechnik 55/45 ° C
Bodenplatte/Kellerdecke
U
ref= 0,35 W/(m
2K)
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Anteile erneuerbarer Energien gem.
EEWärmeG
Wärmeenergiebedarf
Deckung des Wärmeenergiebedarfs bei Neubauten:
Bei Nutzung von:
Solarenergie: 15%
Gasförmige Biomasse: 30%
Flüssige/feste Biomasse: 50%
Geothermie/Umweltwärme: 50%
Pauschalisierung bei Solaranlagen:
EFH/ZFH: 0,04 m² Aperturfläche je m² Nutzfläche
MFH: 0,03 m² Aperturfläche je m² Nutzfläche
Zusatzanforderungen an Wärmepumpen und
Wärmerückgewinnung:
Jahresarbeitszahl, Leistungszahl,
Wärmerückgewinnungsgrad
Nachhaltigkeit messen und kommunizieren
A. Merkel: “…wir müssen versuchen, Nachhaltigkeit fassbar zu machen.“
(Rede am 27.11.2007)
Nachhaltigkeit ist mehr als nur Energieeinsparung.
Nachhaltigkeitsüberlegungen beziehen sich daher auf die gesamte
Lebensphase von Bauwerken, von ersten Planungsüberlegungen bis zur
Entsorgung und Recyclingfähigkeit eines Bauwerkes nach Ablauf seiner
Lebensdauer.
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BMVBS, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen
Entwicklung und aktueller Stand
2001 2007
2008
Info-Portal im Internet
Version 2009
2010
Version 2008 1. Pilotphase
2008
2009
2. Pilotphase Zertifizierung
und Evaluierung
2009
Leitfaden 2001
BMVBS- Kongress
Gründung DGNB e.V.
Forschung zum Nachhaltigen
Bauen
Fertigstellung des Systems
Einbindung des
Systems im
Leitfaden 2010
Ökologische Qualität
Ökonomische Qualität
Soziokulturelle und funktionale
Qualität
Standortqualität Prozessqualität Technische Qualität
Bewertungsschema
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Gewichtung der
Nachhaltigkeitsaspekte
Ökologische Qualität 22,50 %
Soziale & funktionale
Qualität 22,50 %
Ökonomische Qualität 22,50 %
Technische Qualität 22,50 %
Prozessqualität 10,00 %
Gesamtbewertung (Objekt) 100,00 %
Bewertungssystem Bund Nachhaltiges Bauen
Ökologische Qualität Ökonomische Qualität
Prozessqualität Standortmerkmale Soziokulturelle und funktionale Qualität Technische
Qualität des Bauwerks
Wirkungen auf die globale und lokale Umwelt
Ressourceninanspruchnahme Lebenszykluskosten
Wertentwicklung
Gesundheit, Behaglichkeit u.
Nutzerzufriedenheit Funktionalität
Gestalterische Qualität Qualität der Planung
Qualität der Bauausführung
Qualität der Bewirtschaftung
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Bewertungssystem Bund Nachhaltiges Bauen
Ökologische Qualität
Wirkungen auf die globale und lokale Umwelt
Wirkungen auf die lokale Umwelt
1 Treibhauspotenzial
2 Ozonschichtzerstörungspotenzial 3 Ozonbildungspotenzial
4 Versauerungspotenzial 5 Überdüngungspotenzial
6 Risiken für die lokale Umwelt (Grundwasser, Oberflächenwasser, Boden, Luft)
7 Sonstige Wirkung auf die lokale Umwelt 8 Sonstige Wirkungen auf die globale Umwelt
(Materialverwendung aus erneuerbaren Ressourcen)
9 Mikroklima
10 Primärenergiebedarf nicht erneuerbar 11 Primärenergiebedarf erneuerbar
14 Frischwasserverbrauch Nutzungsphase 12 Sonstiger Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen
13 Abfall nach Abfallkategorien
15 Flächeninanspruchnahme
Energieaufwand [MWh/m²]
0 5 10 15 20 25
Betriebsenergie (50Jahre) Abriss/ Recycling
Herstellung
Energieaufwand im
Lebenzyklus
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Bewertungssystem Bund Nachhaltiges Bauen
Kriteriensteckbriefe
beschreiben die technische Regel und sind Handlungs- anleitung, sie enthalten
Referenz- und Zielwerte
Bewertungssystem Bund Nachhaltiges Bauen
0 2 4 6 8 10
0 50 100 150 200
Zielwert Kenngröße Referenzwert Grenzwert Punkte
5
1 10
0 nicht erfüllt
1 gerade noch
akzeptierbar
5 Stand der Technik
7,5 gut
9 sehr gut
10 excellent
Punkte Bewertung
Bewertung innerhalb eines Kriteriums
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BMVBS-Objekte 1. Pilotphase
Umweltbundesamt Dessau
Kreisverwaltung Eberswalde
Justizzentrum Chemnitz
Regionshaus Hannover
1. Pilotphase
Umweltbundesamt Dessau Umweltbundesamt Dessau
Bauherr
Bauherr Bundesrepublik Bundesrepublik Deutschland Deutschland Architekt
Architekt Sauerbruch Hutton Sauerbruch Hutton Auditoren
Auditoren Holger Kö Holger K önig, nig,
Dr. Dr. Gü G ünther nther L L öhnert ö hnert, , Prof. Thomas L
Prof. Thomas Lü ü tzkendorf, tzkendorf, Prof. Alexander
Prof. Alexander Rudolphi Rudolphi Fertigstellung
Fertigstellung 2005 2005 BGF
BGF 36623 m 36623 m ² ²
Reurbanisierung einer Industriebrache, Nutzung von Erdwärme und Solarstrahlung zur Kühlung,
Heizung und Stromerzeugung (20% Deckungsrate), Energiebedarf unter 100 kWh/m²a, ökologische
Baustoffauswahl (Holzfassade, Lehmtrennwände), Barrierefreiheit im gesamten Gebäude
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1. Pilotphase
Umweltbundesamt Dessau Umweltbundesamt Dessau G G ü ü tesiegel in Gold tesiegel in Gold Objektbewertung
Objektbewertung 1,3 1,3 Standortbewertung
Standortbewertung 1,8 1,8
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BMVBS-Objekte 2. Pilotphase
Hauptzollamt Rosenheim
Finanzamtszentrum Mönchengladbach
Bundesministerium für Gesundheit Bonn
Bundesamt für Strahlenschutz Berlin
Operative Umsetzung von Bewertungssystemen
BMVBS
veröffentlicht Grundsätze zur Anerkennung von Bewertungsverfahren entscheidet bei Einsprüchen im Anerkennungsverfahren
veröffentlicht Methoden und Randbedingungen (z.B. Ökobau.dat), Koordinierung von F+E-Arbeiten Anerkennungsstelle (BBSR)
Organisation mit
anerkanntem System verleiht Zertifikate
Bewertungssystem (Steckbriefe, Rahndbedingungen)
Dokumentationshandbuch Anforderungsprofil Auditoren Zertifizierungsstelle nach DIN EN 45012
…….
Organisation mit
anerkanntem System verleiht Zertifikate
Bewertungssystem (Steckbriefe, Rahndbedingungen)
Dokumentationshandbuch Anforderungsprofil Auditoren Zertifizierungsstelle nach DIN EN 45012
…….
Erarbeitung des Leitfadens mit dem erprobten Bewertungssystem
Erlass zur Umsetzung des Leitfadens notwendige Anlagen des Leitfadens in elektr. Form im Internetportal
Leitfaden System Portal Regelungen für Bund
Objekt Objekt
Objekt
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BMVBS, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen
www.nachhaltigesbauen.de
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www.nachhaltigesbauen.de
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www.nachhaltigesbauen.de
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BMVBS, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen
BMVBS-Forschungsinitiative
„Zukunft Bau“
• Aufteilung in Ressortforschung des BMVBS und Antragsforschung der Baubranche
• Ressortforschung: übergreifende Probleme mit starken
Bezug zum Ordnungsrecht oder sonstigen Regelungen des Bundes, Themen von gesellschaftspolitischer Relevanz
• Antragsforschung steht unter dem Credo: „Es wird geforscht, was der Branche die größten
Innovationsvorteile bringt“; das heißt: die Baubranche wird bei Ihren Forschungsbemühungen unterstützt
(Fehlbedarfsfinanzierung, Industrieanteil sollte 50 %
betragen, mindestens aber 30%)
Eine Idee erobert die Welt
Ministerialrat Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner
BMVBS, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen
Das Energie-Plus-Haus der TU Darmstadt
Passive Systeme
. Kompakter Baukörper . Hochgedämmte Hülle
. passive Solarerträge im Süden . Phase Changing Material
. Nachtquerlüftung
. Passives Kühlsystem . Überhitzung vermeiden . Tageslicht nutzen
Aktive Systeme
. Photovoltaik-Module
. Solarthermische Kollektoren
. Wärmepumpe
2009: Der Titelverteidiger ist
zurück
Ministerialrat Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner
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Das Deutsche Haus trotzt
auch schlechtem Wetter
So sehen Sieger aus
Ministerialrat Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner
BMVBS, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Bauforschung, Nachhaltiges Bauen
Das Plus-Energie-Haus des BMVBS
ein Ausstellungspavillon
Energieeffizienz zum
„Anfassen“
Ministerialrat Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner
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