• Keine Ergebnisse gefunden

Experimentelle Untersuchung zweier Kunststoffe aus dem Alltag

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Aktie "Experimentelle Untersuchung zweier Kunststoffe aus dem Alltag"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

1

Philipps-Universität Marburg 09. Juli 2007 Fachbereich 15: Chemie

Organisch-Chemisches Grundpraktikum für Lehramtskandidaten Praktikumsleiter: Dr. Philipp Reiß

SS 2007

Mario Gerwig

Versuch:

Experimentelle Untersuchung zweier

Kunststoffe aus dem Alltag

Dauer: Vorbereitung:

Durchführung:

Entsorgung:

40 Minuten 30 Minuten 15 Minuten Chemikalien: Magnesiumchlorid (MgCl2):

Natriumchlorid (NaCl):

Kunststoffproben: PE und PC

Ethansäureethylester (C4H8O2):

Xi, F

R: 11, 36, 66, 67 S: 2, 16, 26, 33

Geräte: Bechergläser, Spatel, Messzylinder, Pinzette, Waage, Bunsenbrenner, Kupferdraht, Tiegelzange

Durchführung: Schwimmprobe:

Die einzelnen Kunststoffe (hier: PE und PC) werden nacheinander in eine gesättigte Magnesiumchlorid-Lösung, eine gesättigte Natriumchlorid-Lösung und in Wasser gegeben. Man notiert, ob der entsprechende Kunststoff schwimmt.

Dichtebestimmung:

Nachdem die Kunststoffproben gewogen und ein Überlaufbecher (Becherglas) mit Wasser gefüllt wurde, werden die Kunststoffproben nacheinander hinein gegeben. Die überlaufende Wassermenge wird aufgefangen und das Volumen in einem Messzylinder gemessen. Aus den Ergebnissen kann die Dichte in g/cm³ (= g/mL) bestimmt werden.

Brennbarkeit in und außerhalb der Flammen / Indikatorprobe der Schwaden / Geruchsprobe:

Zur Untersuchung der Brennbarkeit wird ein kleines Stück der Probe mit einer Pinzette in die Sparflamme des Bunsenbrenners gehalten.

Dabei unterscheiden sich die Erscheinungen: Entzündung, Brennen, Erlöschen und Weiterbrennen außerhalb der Flamme, Abtropfen, Dämpfe, Rauchbildung, Rußbildung, Farbe der Flamme etc. In die entstehenden Schwaden wird ein feuchtes Indikatorpapier gehalten, um den pH-Wert zu bestimmen. Nach dem Erlöschen oder Ausblasen der Flamme wird der Geruch bestimmt, der einen weiteren Hinweis auf den vorliegenden Kunststoff geben kann.

Beilstein-, Quell- und Fingernagelritzprobe:

Man erhitzt einen Kupferdraht in der rauschenden Flamme des Brenners, bis sich die Flamme nicht mehr verfärbt. Anschließend berührt man den jeweiligen Kunststoff mit dem noch heißen Kupferdraht, den man dann wieder in die Flamme hält.

Für die Quellprobe gibt man einige Tropfen Ethansäureethylester auf

www.chids.de: Chemie in der Schule

(2)

2 die zu untersuchende Probe und wartet, bis sich der Kunststoff löst oder aufquillt.

Um die Härte des Kunststoffes einzuteilen versucht man, sie mit dem Fingernagel einzuritzen.

Beobachtungen: Dichtebestimmung und Schwimmprobe:

Es stellte sich heraus, dass PE in allen drei Lösungen, PC nur in der gesättigten MgCl2-Lösung schwimmt.

Bei der Dichtebestimmung verdrängten 25 g PE 29 mL Wasser Æ ρPE = 0,86 g/cm³,

25 g PC verdrängten 22 mL Wasser Æ ρPC = 1,14 g/cm³.

Brennbarkeit in und außerhalb der Flamme / Indikatorprobe der Schwaden / Geruchsprobe:

PE: Brennt auch außerhalb der Flamme weiter, beginnt zu tropfen, keine Veränderung des pH-Papiers, Geruch: schwach paraffinartig (nach Kerzenwachs)

PC: Brennt rußend, pH-Wert der Schwaden: 5 - 6, Geruch: schwach phenolartig

Beilstein-, Quell- und Fingernagelritzprobe:

PE: Beilsteinprobe: negativ, Quellprobe: unlöslich, quellbar, Fingernagelritzprobe: Ritzspuren

PC: Beilsteinprobe: negativ, Quellprobe: quellbar, Fingernagelritzprobe: negativ

Entsorgung: Die Kunststoffe, der Kupferdraht und das pH-Papier werden in der Feststofftonne, die Lösungen der Dichtebestimmung im Ausguss, die Ethansäureethylester-Lösung im organischen Abfall entsorgt.

Fachliche Analyse und didaktische Diskussion:

Allgemein:

Bei diesem Versuch wurden mit zwei Kunststoffen, Polyethylen (PE) und Polycarbonat (PC), folgende Versuche durchgeführt:

Schwimmprobe und Dichtebestimmung, Brennbarkeit in und außerhalb der Flamme, Indikatorprobe der Schwaden, Geruch nach dem Schwelen, Beilstein-, Quell und Fingernagelritzprobe.

Dichtebestimmung und Schwimmprobe:

Die Dichte der verwendeten Kunststoffe liegt zwischen 0,90 g/cm³ (PE) und 1,20 g/cm³ (PC). Eine erste Unterscheidung und Einteilung der Dichtegruppen kann durch die Schwimmprobe in Lösungen unterschiedlicher Dichte (Wasser: 1,0 g/cm³, gesättigte NaCl-Lösung:

1,18 g/cm³, gesättigte MgCl2-Lösung: 1,33 g/cm³) durchgeführt werden.

Um eine genaue Dichte bestimmen zu können muss man ein anderes Bestimmungsverfahren anwenden. Die Rohdichte ergibt sich dabei aus der Bestimmung der Masse und dem Volumen, wobei die Masse durch Wägen und das Volumen durch Flüssigkeitsverdrängung ermittelt wird (Abweichungen: PE: - 4,4 %, PC: - 5 %).

Brennbarkeit in und außerhalb der Flamme / Indikatorprobe der Schwaden / Geruchsprobe:

Aus dem Verhalten der Kunststoffe beim vorsichtigen Erhitzen und Entzünden lassen sich viele von ihnen bereits überwiegend identifizieren. Dabei muss in der Schule unbedingt darauf hingewiesen werden, dass die Prüfung mit kleinen Mengen und

www.chids.de: Chemie in der Schule

(3)

3 vorsichtig vorgenommen werden muss, damit die charakteristischen Erscheinungen bei zu raschem oder zu starkem Erhitzen nicht hinter einer zu weitgehenden Zersetzung verborgen bleiben.

Außerdem muss darauf hingewiesen werden, dass bei PVC, sofern man in der Schule auch diesen Kunststoff untersucht, auf Grund der Giftigen Dämpfe keine Geruchsprobe durchgeführt werden darf.

Beilstein-, Quell- und Fingernagelritzprobe:

Die Beilsteinprobe ist dazu gedacht, halogenierte Kunststoffe zu erkennen, die anderen Proben um Kunststoffe wie PE, PP, PC und CA zu unterscheiden. Bei der Beilsteinprobe, bei der ein glühender Kupferdraht auf eine Kunststoffprobe gepresst wird und im Anschluss daran in der Brennerflamme erhitzt wird, zeigt mit einer grünen Flammenfärbung halogenierte Kunststoffe an.

Die Quellprobe unterscheidet Kunststoffe, die ansonsten ähnliche Eigenschaften haben und aus diesem Grund schwer zu identifizieren sind, z.B. CA und PC.

Die Fingernagelritzprobe hinterlässt im weicheren PE im Gegensatz zum PP eine Kratzspur.

Literatur: - GESTIS Stoffdatenbank

- Praxis der Naturwissenschaften 4/49, S. 39

www.chids.de: Chemie in der Schule

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

tikalgradienten an der Grenzfläche zweier Räume gravimetrisch bestimmt werden kann, um daraus den Dichteunterschied cr dieser beiden Räume zu erhalten. In einer

• Danach darfst du in der Verkaufsstelle Kunden bedienen. Bevor er dich an die Arbeit schickt, möchte er deine mathematischen Kenntnisse überprüfen. Er möchte sicher sein, dass du

Eine Beurteilung der Zytotoxizität von Orthocryl® LC und Weitur® anhand von Studien anderer kieferorthopädischer Kunststoffe ist nicht sinnvoll, da Studien zur Zytoto- xizität

Die Rippenöfen können auch zu Ventilationszwecken benützt werden, wenn rückwärts der Raum zwischen mehreren Rippen durch eine dem Ofen- eylinder unconeentrische Wand geschlossen und

»Dabei soll vor allem für den Bereich der Business Angels und Start-ups nach Lösungen für besondere Belastungseffekte für den Fall gesucht werden, dass sich der Investor von

Da es zu Beginn noch Probleme mit der Versuchsanlage gab, wurde zuerst an der Optimierung des Versuchsstandes gearbeitet. Das größte Problem stelle die

eine allmahliche Aufschiittung der vorliegenden Ebene auf Kosten des dahinterliegenden Gebietes eingetreten und der gesamte Komplex Alpen samt Vorland hatte sich dem

Aus Sicht der neuen Institutionenöko- nomik, hier dem Property Rights-Ansatz von Grossman/Hart (1986), Hart/Moore (1988,1990) und Hart (1995), sind als Lö- sungen dieses