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394 zur Eine Rundfrage über Auswir-kung der VolksspracJie im Gottesdienst.

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394

LITURGIEREFORM UND ZUKUNFT DER KIRCHE. Eine Rundfrage über die Auswir- kung der VolksspracJie im Gottesdienst.

Wort und Wahrheit 20 (1965) Sonderheft 11 (November). Verlag Herder, Wien. Kart.

Ohne Zweifel mag. es „ungewöhnlich sein"

Einzelhefte zur Besprechung zu versenden.

https://doi.org/10.20378/irbo-55291

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Ungewöhnlich im guten Sinne ist aber auch die Beachtung, welche die im Heft vorge- legte Enquete gefunden hat: Wir treffen bei den das Rundfragen-Heft beurteilenden Äu- ßerungen u. a. Stellungnahmen, die vor- wiegend berichtend, statistisch bzw. zusam- menfassend sind, andere die sich mit dem konziliaren Vorfeld zur Entscheidung für die Volkssprache befassen, aber auch solche, die Wert auf eine folgerichtige Auswertung der Ergebnisse bzw. Anwendung für die Zukunft legen (vgl. z. B. Bibel und Liturgie; Der Seelsorger).

Die in der Rundfrage von „Wort und Wahr- heit" vorgelegten fünf Fragen lauten (651):

Eignung lebender Sprachen für die Liturgie (1); Schaffung einer Sakralform der Volks- sprache - oder genügt die Umgangssprache (2); Muß bzw. soll die einer anderen Um- welt angehörige „Bilderwelt" der liturgischen Sprache (Bibel usw.) den modernen Lebens- verhältnissen angepaßt werden - auch bibli- sche Texte evtl. durch Paraphrase (3); Ge- nügen die alten Obersetzungen oder sind neue nötig - wenn ja: sind in der zeit- genössischen deutschen Literatur brauchbare Ansätze vorhanden (4); Sind auch Neuschöp- fungen liturgischer Texte (im strengeren Sinne) erforderlich (5). An den Antworten wird deutlich, daß es sich bei den angetipp- ten Fragen um mehr handelt als um Stati- stik, auch um mehr als um die eingeengte Frage nach der Sprache in der Liturgie.

Mit diesem Problem sind andere angeris- sen, die nicht weniger an die „Nieren ge- hen"! Sie betreffen Fragen des Gottesdien- stes, ja mehr noch: solche nach dem Stand- ort der Kirche überhaupt, nach ihrem Sollen, Sein und Wirken! Zum Kreis der Befragten, von denen Antwort einging (S. 651 nennt 74), ist zu sagen, daß wohl versucht wurde, ein gestreutes Mischungsverhältnis zu errei- chen (männlich-weiblich; Priester-Laien), das tatsächliche Zahlenverhältnis allerdings schon im Bezug darauf etwas unproportioniert er- scheint. Darüber hinaus ist es unumgänglich, neben die Stimmen der in der Enquete be- fragten „Prominenz", Äußerungen des „Vol- kes" zu stellen, selbst wenn sie nicht so ,,literarisch gefeilt" erfaßbar sind.

Der Querschnitt der eingegangenen Antwor- ten, im Heft nach alphabetischer Folge auf- geführt, ergibt - überaus interessant sind die Ansätze und Begründungen der einzel- nen - etwa folgendes: Volkssprache in der Liturgie hat ihr Recht (1). Weniger einheit- lich sind die Antworten zu Frage 2. Als überwiegend erscheint die Forderung nach einer gehobenen (im Gegensatz zu banal usw.) Sprechweise unserer Zeit. Die Bild- welt der Bibel soll man in der Liturgie er- klären, die Textdarbietung auswählen - nicht jedoch paraphrasieren. Freiheit gegen- über der Verwendung nicht-biblischer Vor- stellungen und ihrer Gedankenwelt sowie zeitgemäße Gestaltung nicht-biblischer Texte

(Gebete usw.) wird als Richtschnur für den zukünftigen Weg angesehen (Frage 3). Der Wunsch nach neuen Obersetzungen und Tex- t~n (F:age. 4) ist für die meisten dringlich.

Eme einheitliche (auch andere Konfessionen einschließende) Bibelausgabe in der Landes- sl:'rache wäre hier das notwendigste. Darüber

?.m~us muß jedoch bei der Gestaltung .der ubngen Texte stark differenziert werden und Abwechslungsreichtum (vgl. z. B. den Unter- schied: Jugendgottesdienst - Festtagsliturgie oä.) vorherrschen. Ansatzpunkte zur Gestal- tung sind in der deutschen Literatur vor- handen (ebenfalls zu Frage 4). Eine „Ober- setzungsliturgie" (im Sinne von bloßer Über- nahme der offiziellen Liturgiebücher in ver- deutschter Form) ist abzulehnen. Gerade das deutschsprachige Liturgiegebiet hat auf man- chen Sektoren ein reichhaltiges Angebot auf- zuweisen (vgl. Liedgut). Damit im Zusam- menhang steht die Beantwortung der Frage 5. Neuland zu beschreiten ist notwendig - d. h.: neue Texte müssen geschaffen wer- den. Wildes Experimentieren wird ebenso abgelehnt wie vorschnelle Fixierung (auf längere Zeit usw.) oder Dekretieren. Abge- sehen von der stetigen Reform der Kirche an sich selbst ist gerade die Kirche unserer Zeit in besonderer Weise vom Dynamischen her (als Gegenüberstellung zu „ruhigeren, stabileren Zeiten", falls es solche überhaupt gibt) geprägt! Zum Auffinden der bestmög- lichen Form gehört das Experiment.

Der überblick zeigt, daß die Umfrage eine treffliche Anregung war und· darüber hin- aus brauchbare Stellungnahmen und Hin- weise für die zukünftige Arbeit erbrachte.

Sie wirken in vorbildlicher Weise mit, der Erneuerung der Liturgie den Weg zu bah- nen. Gerade hier können nicht streng theolo- gische Zeitschriften, d. h. solche mit weiterem Leserkreis, noch mehr und mehr Hilfe lei- sten. An Themen fehlt es nicht, denken wir sowohl an prinzipielle Fragestellungen (zum Beispiel Kirchenmusik allgemein) aber auch an spezielle Probleme (z. B. betont rhythmi- sche Musik u. ä.).

Bamberg Hermann Reifenberg

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