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Editorial E-Learning-TechnologieninderMedizin:Trends,Erkenntnisse,Erfahrungen

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Academic year: 2022

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E-Learning-Technologien in der Medizin: Trends, Erkenntnisse, Erfahrungen

Christoph Igel

1

1 Centre for e-Learning Technology (CeLTech) im Deutschen

Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Saarbrücken, Deutschland

Editorial

Innovative Technologien haben sich in den zurückliegen- den zwei Dekaden als Beschleunigungsfaktor für die Modernisierung und Veränderung von Aufbau- und Ablauf- strukturen, Prozessen, Inhalten und Geschäftsmodellen in Studium, Lehre und Weiterbildung an den Hochschulen weltweit erwiesen. Nach einer ersten Phase des Durch- bruchs und öffentlichen Interesses Ende der 1990er Jahre durch die Erprobung und Implementierung von Ansätzen des Content- und Learning-Managements sti- mulieren heute die breite Nutzung sozialer Netzwerke, die rasante Verbreitung mobiler Endgeräte und die Mög- lichkeiten multimodaler Inhaltsentwicklung und deren Verfügbarkeit in global zugänglichen Repositories erneut die Bildungsentwicklung. Hochschulen sind hiervon als Ganzes betroffen: technologiegestütztes personales Ler- nen, soziales Lernen, ubiquitäres Lernen oder auch das Lernen mit intelligent-adaptiven Systemen haben Bildungs- anbieter hervorgebracht, die den Einsatz von E-Learning als Profilelement ihrer institutionellen Entwicklung aus- weisen.

Treiber dieser Veränderungen sind die durch Technologien induzierten Mehrwerte in Bildungsszenarien im Hörsaal und jenseits des Campus: waren diese ganz im Sinne ei- nes traditionellen Verständnisses der Universitäten vor- mals Lehrer-zentriert und folgten bestenfalls instruktiona- len Ansätzen, existieren heute Lernenden-zentrierte, konstruktivistische Ansätze, die das Verständnis der Bil- dung von einer isolierten Qualifizierungsmaßnahme mit Fokus auf individuellem Wissensfortschritt, orientiert an feststehenden Curricula hin zum lebenslangen, situierten Lernen mit dem Ziel der Generierung emergenten Wissens in vernetzen Lebenswelten verändert haben. Wie schon zu Ende der 1990er Jahre engagieren sich heute wieder erste Hochschulen in Deutschland und realisieren nicht selten in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft etwa offene Online-Kurse mit sehr vielen Teilnehmern (sogenannte MOOCs – Massive Open Online Courses), unterstützen den Einsatz von Smartphones und TabletPCs

und bieten Qualifizierung, Beratung und Support für Stu- dierende und Dozierende an.

Bereits heute ist zu erkennen, dass durch das semanti- sche Web die nächste Generation innovativer Technolo- gien und Dienste hin zum Internet der Dinge, Dienste und Daten eine neuerliche Bildungsbeschleunigung induziert werden könnte. Aufgrund des rasanten technologischen Fortschritts, der zunehmenden Bereitschaft der Genera- tion Y und damit jener Bevölkerungskohorte, deren Mit- glieder um das Jahr 2000 zu den Teenagern zählte, technologische Services und Angebote für eigene Bildungs- interessen zu nutzen, stehen die Hochschulen in Deutschland heute erneut vor ähnlichen Fragen wie zu Beginn der letzten Dekade: Welche Haupttrends gibt es und sind für die institutionelle Entwicklung von strategi- scher Relevanz? Wie werden sich die Hochschulen durch Innovationstechnologien und das Verhalten der Nutzer verändern und was bedeutet dies für das Profil meiner Hochschule? Welche neuen Bildungsszenarien sind praktikabel und finanzierbar? Wie können neue Impulse für die Bildung durch Innovationstechnologien exempla- risch erprobt und optimalerweise nachhaltig implemen- tiert werden?

Auch die akademische Aus- und Weiterbildung in der Medizin ist hiervon auf allen Ebenen betroffen. Der Ein- satz von Verwaltungs- und Lernsystemen zur Unterstüt- zung der Studienorganisation, die Nutzung digitaler Lehr- Lern-Inhalte in der Theoretischen und Klinischen Medizin sowie in der Weiterbildung von Fachärzten, die Anwen- dung von Analysemethoden zur Bewertung des Qualifizie- rungsfortschritts und des Lernerfolgs auf Basis internet- basierter Lernumgebungen bis hin zur Verbindung von Krankenhaus-Informations-Systemen mit Wissensdiens- ten und Lernumgebungen werden zur Selbstverständlich- keit. Innovative Technologien sind dabei Treiber und Enabler der Entwicklung an Medizinischen Fakultäten und in Kliniken, neue didaktisch-methodische Potenziale und Ansätze werden erprobt und evaluiert, organisationa- le Rahmenbedingungen in medizinischen Einrichtungen werden angepasst.

1/2 GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie 2013, Vol. 9(4), ISSN 1860-9171

Editorial

OPEN ACCESS

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Vor diesem Hintergrund werden mit dem vorliegenden Sonderheft drei Beiträge veröffentlicht, die unterschiedli- che Aspekte des technologiebasierten Lehrens, Lernens und Prüfens in der Medizin fokussieren. Im ersten Beitrag berichtet Patrick Walther vom Centre for e-Learning Technology (CeLTech) im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) über verschiedene Mög- lichkeiten zur Entwicklung mobiler Applikationen für me- dizinische Lerninhalte [1]. Martin Riemer und Martin Abendroth vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf stellen im zweiten Beitrag fünf Ansätze zur Nutzung Virtu- eller Patienten in der medizinischen Ausbildung vor und berichten von Evaluationsergebnissen zum effektiven Einsatz mit Studierenden [2]. Im dritten Beitrag schließlich stellen Lutz von Müller et al. empirische Ergebnisse eines Vergleichs zweier Darstellungsformen elektronischer Fallbeispiele durch Studierende des Universitätsklinikums des Saarlandes vor [3].

Die drei Beiträge gehen zurück auf diese und weitere Vorträge des Workshops „Future e-Learning Technologies in Medicine and Healthcare“ der Arbeitsgruppe „Techno- logiegestütztes Lehren und Lernen in der Medizin“ (TELL) der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (GMDS), zugleich Arbeits- gruppe der Gesellschaft für Informatik (GI). Der Workshop wurde im Jahr 2012 am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken durchgeführt.

Kooperationspartner war die Gesellschaft für Medizini- sche Ausbildung (GMA).

Anmerkung

Interessenkonflikte

Der Autor erklärt, dass er keine Interessenkonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.

Literatur

1. Walther P. Planung einer Mobile Learning Application für medizinische Lerninhalte. GMS Med Inform Biom Epidemiol.

2013;9(4):Doc20. DOI: 10.3205/mibe000148

2. Riemer M, Abendroth M. Virtuelle Patienten: Wie werden sie aus Sicht von Medizinstudierenden am besten eingesetzt? GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2013;9(4):Doc19. DOI:

10.3205/mibe000147

3. von Müller L, Löhfelm B, Daneshvar-Talebi J, Hoffmann P, Millenaar D, Wick O, Walter P, Haag M, Igel C, Herrmann M.

Anforderungen von Studierenden an e-Learning-Systeme und an die Gestaltung elektronischer Fallbeispiele. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2013;9(4):Doc18. DOI: 10.3205/mibe000146

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. Christoph Igel

Centre for e-Learning Technology (CeLTech) im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Saarbrücken, Deutschland, Tel. +49 681 85775 1051/1052

christoph.igel@dfki.de

Bitte zitieren als

Igel C. E-Learning-Technologien in der Medizin: Trends, Erkenntnisse, Erfahrungen. GMS Med Inform Biom Epidemiol. 2013;9(4):Doc21.

DOI: 10.3205/mibe000149, URN: urn:nbn:de:0183-mibe0001492

Artikel online frei zugänglich unter

http://www.egms.de/en/journals/mibe/2013-9/mibe000149.shtml Veröffentlicht:11.11.2013

Copyright

©2013 Igel. Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen

(http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

2/2 GMS Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie 2013, Vol. 9(4), ISSN 1860-9171

Igel: E-Learning-Technologien in der Medizin: Trends, Erkenntnisse, ...

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