Formelblatt FGDI 3 <Marco.Moeller@macrolab.de>
Stand: 06.03.2006 - Version: 1.0.0
Erh¨altlich unterhttp://privat.macrolab.de
Diese Formelsammlung basiert auf der Vorlesung“Formale Grundlagen der Informatik - 3”von Prof. Dr. Christoph Walther an der Technischen Universit¨at Darmstadt im Wintersemester 2005/06.
Die folgende Formelsammlung steht zum kostenlosen Download zur Verf¨ugung. Das Urheberrecht und sonstige Rechte an dem Text ver- bleiben beim Verfasser, der keine Gew¨ahr f¨ur die Richtigkeit und Voll- st¨andigkeit der Inhalte ¨ubernehmen kann.
1 Korrektheit Reaktiver Systeme
Transitionssystem T = (S,→, r) Zust¨ande S
Transitionsrelation →⊆S×S
• infix notiert:s→t⇔(s, t)∈→
Anfangszustand r∈Sa
Pfad der L¨angen, mit∀i,0≤i≤n:si→si+1
w=s0. . . sn
Ausf¨uhrung falls∀i,0≤i:si→si+1
p=s0s1. . . W¨orter S∗sind endlich,Sω sind unendlich
Element ρ(i)ist dasi-te Element vonρ(ab0 Z¨ahlen!) Suffix ρi ist das beiibeginnende suffix von ρ(ab0Z¨ahlen!) Kripke Struktur K= (S,→, r, AP, ν)
Transitionssystem das zugrunde liegt(S,→, r) Grundaussagen MengeAP
Interpretationen der Grundaussagenν:AP →2S
• Die Zust¨ande haben als eine Menge von Flags Bild ν−1(ρ)∈ 2APω
kann jeder Ausf¨uhrungρzugeordnet wer- den:ν−1(ρ) (i) ={a∈AP|ρ(i)∈ν(a)}
erf¨ullt Kerf¨ullt eine LTL Formelφ(geschriebenK |=φ) falls f¨ur alle beirbeginnenden Ausf¨uhrungenρgilt, dassν−1(ρ)⊆ [[φ]]
• Es kann sowohlK2φals auchK |=φgelten!
LTL Formeln
• Ista∈AP so istaeine Formel
• Sindφ1, φ2Formeln, so auch¬φ1, φ1∨φ2,Xφ1, φ1Uφ2
• Jede Formel definiert eine Menge von W¨ortern aus 2APω
. Sei σ∈ 2APω
• Semantik[[φ]] ={σ|σ|=φ}
gilt falls
σ|=a a∈σ(0) σ|=¬φ σ2φ
σ|=φ1∨φ2 σ|=φ1 oderσ|=φ2
σ|= Xφ σ1|=φ
σ|=φ1Uφ2 ∃i: σi|=φ2∧ ∀k < i:σk |=φ1
• φ1∧φ2≡ ¬(¬φ1∨ ¬φ2)
• true≡a∨ ¬a
• false≡ ¬true
• Fφ≡true Uφ
• Gφ≡ ¬F¬φ
• φ1Wφ2≡(φ1Uφ2)∨Gφ1
• φ1Rφ2≡ ¬(¬φ1U¬φ2)
• X (φ1∨φ2)≡Xφ1∨Xφ2
• X (φ1∧φ2)≡Xφ1∧Xφ2
• X¬φ≡ ¬Xφ
• F (φ1∨φ2)≡Fφ1∨Fφ2
• G¬φ≡ ¬Fφ
• G (φ1∧φ2)≡Gφ1∧Gφ2
• (φ1∧φ2) Uψ≡(φ1Uψ)∧(φ2Uψ)
• φU (ψ1∨ψ2)≡(φUψ1)∨(φUψ2)
• Fφ≡FFφ
• Gφ≡GGφ
• φUψ≡φU (φUψ)
• F≡φ∨XFφ
• G≡φ∧XGφ
• φUψ≡ψ∨(φ∧X (φUψ))
• φWψ≡ψ∨(φ∧X (φWψ)) B¨uchi-Automat B= (Q,Σ, δ, q0, F)
Zustandsmenge (endlich)Q Alphabet (endlich)Σ
Ubergangsrelation¨ δ⊆Q×Σ×Q Anfangszustand q0∈Q
akzeptierende Zust¨andeF ⊆Q
akzeptiert B akzeptierta0a1. . .∈Σω, gdw.
• (qi, ai, qi+1)∈δf¨ur alle i≥0
• Es giltqi∈F f¨ur unendlich vielei Sprache L(B) ={σ∈Σω|Bakzeptiertσ}
• von B¨uchi Automaten erkannte Sprachen heißenω-regul¨ar Generalisierter B¨uchi Automat hat eine Menge F =
{F1, . . . , Fn} von Akzeptanzmengen. Er akzeptiert, falls unenedlich viele zust¨ande inFi f¨ur jedes i.
markiertes Produckt B1× B2= (Q,Σ, δ, q0, F)
gegeben B1= (Q1,Σ, δ1, q1, F1)undB2= (Q2,Σ, δ2, q2, F2)
• Q=Q1×Q2× {1,2}
gilt falls
∈δ ∈δ1 ∈δ2
(hs, t,1i, a,hs′, t′,1i) (s, a, s′) (t, a, t′) s /∈F1
(hs, t,1i, a,hs′, t′,2i) (s, a, s′) (t, a, t′) s∈F1
(hs, t,2i, a,hs′, t′,2i) (s, a, s′) (t, a, t′) t /∈F2
(hs, t,2i, a,hs′, t′,1i) (s, a, s′) (t, a, t′) t∈F2
• q0=hq1, q2,1i
• F =F1×Q2× {1}
LTL→generalisierter B¨uchi
gegeben LTL-Formel φ in Normalform, d.h. Negationen sind nach Innen geschoben.
gesucht Bφ= (Q,Σ, δ, q, F)
Abschluss Cl(φ)einer Formelφist die Menge aller Unterformeln vonφund ihrer Negierungen
Alphabet Σ = 2AP mitAP den Atomen vonφ
Zust¨ande Q=Elemente von 2Cl(φ), die folgende Zusatzbedin- gungen erf¨ullen
• ∀φ1∈Cl(φ) :¬φ1∈Q⇔φ1∈/Q
• ∀φ1∧φ2∈Cl(φ) :φ1∧φ2∈Q⇔φ1∈Q∧φ2∈Q
• ∀φ1∨φ2∈Cl(φ) :φ1∨φ2∈Q⇔φ1∈Q∨φ2∈Q Anfangszust¨ande, alle dieφenthalten
Uberg¨¨ ange s→l t, fallsl={p∈AP|p∈s}, sowie
• ∀Xφ1∈Cl(φ) : Xφ1∈s⇔φ1∈t
• ∀φ1Uφ2 ∈ Cl(φ) : φ1Uφ2 ∈ s ⇔ φ2 ∈ s ∨ (φ1∈s∧φ1Uφ2∈t)
• ∀φ1Rφ2 ∈ Cl(φ) : φ1Rφ2 ∈ s ⇔ φ1 ∧ φ2 ∈ s ∨ (φ2∈s∧φ1Rφ2∈t)
Akzeptierende Zust¨ande F¨ur jede Unterformel der Form ψ ≡ φ1Uφ2gibt es eine Akzeptanzmenge Fψ wie folgt:
• Fψ ist die Menge der Zust¨ande, dieφ2 oder¬φ1R¬φ2 ent- halten
Kripke →B¨uchi
• gegeben:K= (S,→, r, AP, ν)
• gesucht:BK= (Q,Σ, δ, q, F)
• F =Q=S
• Σ = 2AP
• (s, A, s′)∈δ⇔s→s′ undA={p∈AP|s∈ν(p)}
• q=r
• K |=φ⇔ L(BK)⊆[[φ]]⇔ L(BK× B¬φ) =∅
– L 6=∅wenn Graph von. . .enth¨alt als Kreise mit Enzustand drin die erreichbar vom Start sind
SCC starke Zusammenhangskomponente heißt S ⊆ Qgdw. f¨ur alleq, q′∈S giltq→∗q′
– SCC heitßttrivial wenn|S|= 1und f¨ur q∈S giltq9q – L 6= ∅ wenn Graph von . . . nicht-trivial SCC enth¨alt die
erreichbar vom Start ist
Aktionen K= (S, A,→, r, AP, ν)
• S, r, AP, ν wie bei Kripkestruktur
• Asei eine Menge von Aktionen
• →⊆S×A×S
• Sei(s, a, s′)∈→deterministisch, so dass sich schreiben l¨assts′= a(s)
• enabled(s) ={a|∃s′: (s, a, s′)∈→}
Unabh¨angigkeit I⊆A×AheißtUnabh¨angigkeitsrelationf¨urK, falls
• ∀a∈A: (a, a)∈/ I
• ∀(a, b)∈I: (b, a)∈I
• ∀(a, b) ∈ I, s ∈ S : Aktiviertheit: a, b ∈ enabled(s) ⇒ a ∈ enabled(b(s))∧b∈enabled(a(s))∧a(b(s)) =b(a(s))
• aundbheißen unabh¨angig, falls(a, b)∈I
stotter ¨aquivalenz sind zwei Abl¨aufe einer Kripke Strukturσ undρ, falls es Sequenzen 0 = i0 < i1 < i2 < . . . und 0 =j0 < j1 <
j2< . . .gibt, so dass f¨ur allek≥0 gilt:
ν−1(σ(ik)) =ν−1(σ(ik+ 1)) =. . . ν−1(σ(ik+1−1))
=
ν−1(ρ(jk)) =ν−1(ρ(jk+ 1)) =. . . ν−1(ρ(jk+1−1))
• Eine LTL-Formel φ heißtstotter-invariant, gdw. f¨ur alle ¨aquiva- lenten Abl¨aufeσundρgilt
σ|=φ⇔ρ|=φ
• Alle Formeln der LTL Logik ohne den X-Operator sind stotter- invariant
• Zwei KripkeK undK′ Strukturen heißen stotter-¨aquivalent gdw.
– sie den gleichen Anfangszustand haben
– f¨ur jeden AblaufσinKes einen stotter-¨aquivalenten Ablauf ρin K′ gibt und umgekehrt.
• Stotter-invariante Formeln k¨onnen stotter-¨aquivalente Kripke- strukturen nicht unterscheiden
Sichtbarkeit Eine Aktion a heißt unsichtbar, falls f¨ur alles, s′ ∈ S gilt: Falls(s, a, s′)∈→, dann giltν−1(s) =ν−1(s′).
Ample sets ample(s)⊆enabled(s)ist die Menge an Nachfolgerzu- st¨anden die tats¨achlich ¨uberpr¨uft werden muss, beim Testen auf Leerheit der Sprache.K wird also aufKR reduziert.
• C0:ample(s) =∅ ⇔enabled(s) =∅
• C1: Auf jedem Pfad beginnend in s in K gilt: keine Aktion, die von einer Aktion inample(s)abh¨angt, kann vor einer Aktion in ample(s)ausgef¨uhrt werden.
Eine Aktion b, die von einer Aktion a ∈ ample(s) abh¨angt, d.h. (a, b) ∈/ I, kann erst nach der Ausf¨uhrung einer Aktion c∈ample(s)ausgef¨uhrt werden.
• C2 : Falls ample(s) ( enabled(s), sind alle Aktionen in ample(s)unsichtbar
• C3: F¨ur alle Zyklen in KRgilt: falls a ∈ enabled(s) f¨ur einen Zustand im Zyklus, danna∈ample(s′)f¨ur einen Zustands′ im Zyklus
2 Korrektheit Sequentieller Systeme
Alle volgenden Sysmbole m¨ussen eindeutig zuordbar sein⇔alle Men- gen sind disjunkt. Bei⊂ist die gleichheitnicht ausgeschlossen Sorten S= (s1, . . . , sn)wie Liste von Datentypen
Signatur Σ = (Σws)ws∈S∗S Angabe ¨uber Fuktionssymbole mit dazu- geh¨origen Stelligkeiten und Sorten.
0-stellig=Konstante Variablensymbole V = (Vs)s∈S
• V(φ)Menge aller Variablen Symbole in φ
• Vf(φ) ⊂ V(φ)Menge aller freien Variablen Symbole in φ, also die nicht abquantifizierten
Terme T (Σ,V)⊂(V ∪Σ)∗ Menge der syntaktisch korrekten Terme aus den angegebenen Funktionen und Variablen
Grundterme T (Σ) Terme ohne Variablen
sensible Signatur hat von jeder Sorte mindestens ein Konstantensym- bol
Σ-Algebra ist paarA= (A, α)mit Tr¨agermengen A= (As)s∈S
Deutungsfunktionen α= (αf)f∈Σ die Signatur von f respek- tiert
Deutung A:T (Σ)→S Abei gegebenerΣ-Algebra A Formeln F(Σ,V)⊂(V ∪Σ∪ {≡,¬,∧,∀})∗
• Sprache wird auch um andere gewohnte boolsche Operatoren er- weitert
• Fg Menge der geschlossenen Formeln, enthaltenkeinefreien Va- riablen
Atomare Formeln AT (Σ,V)∋t1≡t2 mitt1, t2∈ T (Σ,V) pr¨anexe Normalform ist eine Formel φ wenn alle Quantoren (∀,∃)
ganz links stehen.
universelle Formeln wenn pr¨anex und alle Quantoren ∀
F∀(Σ,V)ist Menge aller solcher Formeln ¨uber geg. Signatur Gleichung siehe Atomate FormelE(Σ,V) =AT (Σ,V)
universelle Gleichung universelle Formel, die hinter den Quantoren nur nich genau ein=steht
E∀(Σ,V)ist die Menge aller solcher universelller Geichungen Allabschluss f¨ur eine∈ E(Σ,V)ist∀edie Gleichung, in der alle freien
Variablen abquantifiziert wurden. Analog f¨ur Formelmengen.
Σ-Interpretation ist ein Paar I = (A,a) mit der Σ-Algebra A und a:V →SA.
Deutung von Formel:αauf Funktionen unda auf Variablen rekursiv anwenden. Atomare Formeln liefern bool. Dieses mit Boolschen Funktionen verkn¨upfen.
I |=Alg(Σ) φ ⇔ die Σ-Interpretation I erf¨ullt eine Formel φ ∈ F(Σ,V)gdw. die Auswertung true liefert.
erf¨ullbar istφgdw. es einerΣ-InterpreationIgibt die Formelφ erf¨ullt
allgemeing¨ultig ist φgdw. jede Σ-InterpreationI die Formelφ erf¨ullt
folgt Φ |=F(Σ,V) φ ⇔ eine Formel φ folgt aus einer Formelmenge Φ, gdw. alle Interpretationen die Φ wahr machen, auch φ wahr machen.
Folgerungen Φ|=F(Σ,V)ist die Menge aller Folgerungen aus Φ allgemeing¨ultig wenn∅ |=F(Σ,V)φ
¨aquivalent φ1≈φ2 gdw.φ1↔φ2allgeimeing¨ultig
Theorie T h(A) :={φ∈ Fg(Σ,V)|A|=φ} zu gegebenerΣ-Algebra A
• ist angeschlossen und vollst¨andigφoder¬φsind (nicht)enthalten inT h(A)
• T h(A)⊂T h(B)⇒T h(A) =T h(B) Substitution σ:V →ST (Σ,V)
• rekursiv erweitern f¨ur gesamte Terme
Grundsubstitution σ(x)∈ T (Σ,V)∩ {x}f¨ur alle x∈ V Substitutionlemma a(σ(t)) =a[x1/a(t1), . . . , xn/a(tn)] (t)
• A|=∀l≡r⇒A|=σ(l)≡σ(r)f¨ur bel. Substitutionσ
Klasse der Σ-Algebren AlgΣ
• F¨ur Φ ⊂ Fg(Σ,V) ist ModΣ(Φ) ⊂ AlgΣ die Klasse aller Σ- AlgebrenAmitA|= Φ
Σ-Homomorphismus F¨ur A, B Σ-Algebren isth: A →S B ein Ho- momorphismus wenn
hs(αf(a1, . . . , an)) =βf(hs1(a1), . . . , hsn(an))
• idA:A→A ist Homomorphismus
• Verkettung von Homomorphismen ist wieder Homomorphismus
• h(A(t)) =B(t)f¨ur allet∈ T (Σ) Aquivalenzrelation¨ ist∼∈M×M wenn
reflexiv m∼m
symmetrisch m∼n⇔n∼m transitiv m∼n∧n∼k⇒m∼k
• F¨ur MengenM, Nundf :M →Nist∼F definiert durchm1∼F
m2⇔F(m1) =F(m2)eine ¨Aquivalenzrelation
• Aquivalenzklassen sind disjunkte Zerlegung der Gesamtmenge¨ Aquivalenzklasse¨ [m]∼ ={n∈M|n∼m} ⊂2M
Quotientenmenge M/∼=
[m]∼ ∈2M|m∈M Σ-Isomorphismus ist eine bijektiver Homomorphismus
• A≃ΣB sind zweiΣ-Algebren, wenn ein isomorphismus zwischen ihnen exisitert
• ≃Σist ¨Aquivalenzrelation
• Isomorphe Algebren haben gleiche Theorie
Abstrakter Datentyp f¨ur eine SignaturΣist eine KlasseC⊂AlgΣ von Σ-Algebren, die unter Isomorphie abgeschlossen ist, d.h. es gilt f¨ur alleA, B∈AlgΣ
• A∈C⇒(A≃ΣB ⇒B∈C)
monomorph heißtC fallsA∈C⇒(B∈C⇒A≃ΣB) polymorph andernfalls
initial ist eineΣ-Algebra A∈AlgΣgdw. gilt: F¨ur jede Σ-Algebra B existiertgenau einΣ-Homomorphismus von AnachB.
• giltA≃ΣB ist auchB initial
Termalgebren SeiΣeine Signatur bzgl. einer SortenmengeS. Dann ist die TermalgebraTΣ= (T (Σ), τ)definiert durch
τf(t1, . . . , tn) :=f t1. . . tn
• Diese Termalgebra ist inital in der Klasse allerΣ-Algebren Kongruenzrelation ist≈⊂(As× As)s∈S wenn:
• ≈sist ¨Aquivalenzrelation
• Kongruenzeigenschaft
a1≈s1 a′1∧. . .∧an≈sn a′n ⇒αf(a1, . . . , an)≈sαf(a′1, . . . , a′n) Kongruenzklasse [a]≈s analog ¨Aquivalenzklasse
Quotientenmenge As/≈s analog. . .
Quotientenalgebra ist eine Σ-Algebra zu gegebenen A und ≈:
A/≈:= A/≈,α˜˜ mit
˜˜ αf
[a1]≈s
1, . . . ,[an]≈sn
:= [αf(a1, . . . , an)]≈s
Quotiententermalgebra F¨ur eine Σ-Algebra A sei ≈A⊂ T (Σ)× T (Σ)f¨ur allet1, t2∈ T (Σ)definiert durch
t1≈At2⇔A(t1) =A(t2)
die Quotiententermalgebra vonAist dann definiert alsTΣ/≈A= T (Σ)/≈A,≈τA
• F¨ur Variablenbelegungtund Termtgiltt(t) = [t]≈A
kanonische Termalgebra heißtA(A, α)gdw.:A ⊂ T (Σ)und∀t∈ A:A(t) =t
Teilsignatur ist eine Signatur, bei der einige Funktionssymbole weg- gleassen wurden
Erzeugte Σ-Algebra SeienΣc undΣS-Signaturen mitΣc ⊂Σund seiA= (A, α)eineΣ-Algebra. Dann istAdurchΣcerzeugtgdw.
gilt:∀s∈S, a∈ As:∃q∈ T (Σcs) :a=A(q)
• bei erzeugter Algebra sind alle Tr¨agermengen abz¨ahlbar
• Ainitial⇒Aerzeugt
• Aerzeugt⇒A≃ΣTΣ/≈A
• Seih:A→B Homomorphismus ist eindeutig, fallsAerzeugt
• erzeugte Algebren mit gleicher Theorie sind isomorph
frei erzeugt wenn zus¨atzlich gilt∀s ∈ S, q1, q2 ∈ T (Σcs) : A(q1) = A(q2)⇒q1=q2
GenΣ⊂AlgΣbezeichnet die Klasse aller erzeugtenΣ-Algebren
• (frei) erzeugtheit vererbt sich durch Isomorphie und Quotienten- termalgebra bildung
• alle Konstruktoren werden als injektive Funktionen gedeutet
• Es existiert eine isomorphe kanonische TermalgebraTA zuA Redukt ist Reduzierte Algebra zu kleinerer Signatur
• AdurchΣc⊂Σerzeugt und seiAc dasΣc Redukt vonA Afreu erzeugt durch Σc ⇔Ac≃Σc TΣc
Expansion ist vollst¨andige Algebra zu großer Signatur
Kongruenz aus Relation Sei A eine Σ-Algebra, und R =⊂
(As× As). Es existiert eine kleinste Kongruenzrelation ≈R die R noch enth¨alt
Kongruenz aus Gleichung F¨ur E⊂ E(Σ,V)ist
RE: = {(θ(l), θ(r))∈ T (Σ)× T (Σ)| l≡r∈E∧θ ist Substitution}
und≈E:=≈RE
• F¨ur alleE⊂ E(Σ,V)giltTΣ/≈E |=∀E
• SeiE⊂ E(Σ,V).Dann istTΣ/≈E initial inModΣ(∀E)
Vorgehen Gegeben seiS,Σc⊂ΣundE⊂ E(Σ,V), so dassTΣ/≈E
eine durch Σc freu erzeugte Quotiententermalgebra ist.
• Wir erweitern S zu S′, Σc zu Σc′, Σd zu Σd′und E zu E′ ⊂ E′(Σ′,V)
• Wir ben¨otigen Gleichungen nur, wenn wirΣd um ein neues Funk- tionssymbolf zuΣd′ erweitern.
• Solch eine GleichungsmengeE′\Emuß garantieren, daßTΣ′/≈E′
durch Σc frei erzeugt ist, d.h. f¨ur alle qi ∈ T (Σc)ein q ∈ T (Σc)mit
TΣ′/≈E′(f q1. . . qn)∈[q]≈
E′
existiert und f¨ur alleq∈ T (Σc)
T (Σc)∩[q]≈E′ ={q}
gilt. Wir nennen solche GleichungsmengenE′\E zul¨assig.
• Eτ f(q1, . . . , qn) := q gdw. ≈τ fE [q1]≈E, . . . ,[qn]≈E
= [q]≈E definiert eine frei erzeugte kanonische Termalgebra TΣ,E = T (Σc),Eτ
f¨ur die giltTΣ,E ≃ΣTΣ/≈E
structure struct<=cons1(sel1,1:sct1,1, . . . , sel1,n1 :sct1,n1), . . .
• scti,h ∈ (S\ {bool})∪ {struct} f¨ur alle i ∈ {1, . . . , k} und alle h∈ {1, . . . , ni}. (sct=struct)
• ni≥0f¨ur alle{1, . . . , k}
• Anzahl der Konstruktoren:k≥1 Axiome EQstruct
• Gleichheit von Konstanteneqstruct(consi, consi)≡true
• Gleichheit von l¨angeren Konstruktoren (geschachtelt, allquantifi- ziert)eqstruct(consi(. . .), consi(. . .))≡eq(eq(. . .))
• Nichgleichheit bei f¨uhrenden Konstruktoren eqstruct(consi(. . .), consj(. . .))≡f alse
• Falsch angewendete Selektoren liefern Beispielterm (Konstante)
• Selektoren∀x1:structi,1. . . .seli,h(consi(. . .))≡xh
• ifstruct(true, x, y)≡x ifstruct(f alse, x, y)≡y
function proc(x1:struct1, . . . , xk:structk) :struct <=Rproc
• xi Parameter vom Typ structi
• nameP roc und R¨uckgabe vom Typstruct
• Rproc ist Rumpf und muss sich zustructauswerten lassen konstruktive Spec. Sist eine FolgehD0, . . . , Dnivon Datenstruktur-
und Prozedurdefinitionen.
• S(0) = {bool}, Σ (0)cbool = {true, f alse}, Σ (0)cbool,bool,bool,bool={ifbool}
• S,Σc,Σd, E,V sind Funktionen voni→nummer der konstrukti- onsiteration
• hD0, . . . , Dni ⊕D=hD0, . . . , Dn, Di
zul¨assige Spec. Eine Konstruktive Spezifikation S = hD0, . . . , Dni ist zul¨assig, gdw. dieΣ (n)-AlgebraTΣ(n)/≈En frei erzeugt durch Σ (n)c ist
• Datenstrukturdefinitionen sind automatisch zul¨assig in Verifun prozedur Relation f¨ur gegebenesproc ist
>proc⊂ T (Σc)struct
1×. . .× T (Σc)structn2
(q1, . . . , qn) >proc (q′1, . . . , qn′) gdw. beim Aufruf von proc(q1, . . . , qn)wirdproc(q′1, . . . , qn′)rekursiv aufgerufen
• Eine Prozedur terminiert und damit ist ihre Definition zul¨assig, gdw.>proc fundiert ist.
Fundierte Relation Eine Relation≻⊂M×M heißt fundiert gdw. es gibt keine unendliche Folgenm0, m1, . . .mitmi ≻mi+1 f¨ur alle i∈N