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Resolution des 10. DPT "Gemeinsam die Gesundheit von Kindern verbessern"

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Resolution

verabschiedet durch die Bundesdelegier- ten des 10. Deutschen Psychotherapeu- tentages

10. Deutscher Psychotherapeutentag 12. Mai 2007 Dorint Novotel Am Tiergarten

Gemeinsam die Gesundheit von Kindern verbessern

Deutschland ist Unterzeichner der UN-Kinderrechtskonvention, die Kindern in Artikel 24 das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit zusichert. Doch 15 Jah- re nach Unterzeichnung zeigen sich in Deutschland dramatische Defizite im Bereich psychischer Kindergesundheit. Etwa jedes zwanzigste Kind leidet an einer behand- lungsbedürftigen psychischen Erkrankung und etwa jedes fünfte Kind an psychoso- matischen Beschwerden. Damit psychisch kranke oder gefährdete Kinder angemes- sen psychotherapeutisch versorgt werden können, braucht es mehr Psychotherapeu- ten im Gesundheits- und Jugendhilfesystem.

Voraussetzung für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind Lebensbedingungen, die ihre existenziellen Grundbedürfnisse sichern, sie vor Gefahren für Leib und Leben schützen, ihnen positive emotionale Beziehungen ermöglichen, in denen sie Bindung und Orientierung erfahren, sowie eine Umwelt, in der sie ausreichende Lernanreize und Förderung finden. Wie aber der jüngste Armutsbericht der Bundesregierung zeigt, wachsen in Deutschland im- mer mehr Kinder in Verhältnissen auf, die eine gesunde Entwicklung nicht zulassen.

Die bekannt gewordenen Fälle von Kindesvernachlässigung sind die spektakuläre Spitze eines Eisberges.

Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen bedeuten nicht nur unmittelbares Leid für die Betroffenen und ihre Familien. Unerkannt und unbehandelt verhindern vor allem psychische Erkrankungen eine altersgerechte körperliche und geistige Ent- wicklung und führen dazu, dass Bildungschancen nicht ausreichend wahrgenommen

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werden können. Die Folgen der psychotherapeutischen Unterversorgung von Kin- dern und Jugendlichen zeigen sich oft erst im Erwachsenenalter: als chronische Er- krankung, gesundheitsschädigender Lebensstil, Arbeitslosigkeit und Frühverrentung.

Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit einem wachsenden Anteil alter Menschen bergen solche langfristigen Entwicklungsrisiken gesellschafts- politischen Sprengstoff.

Der 10. Deutsche Psychotherapeutentag fordert daher eindringlich eine bessere Bil- dungs-, Sozial- und Gesundheitspolitik für Kinder, damit sie zu selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Individuen in unserer Gesellschaft heranwachsen können.

Dabei stehen Kommunen, Länder und Bund ebenso in der Verantwortung wie die gemeinsame Selbstverwaltung des Gesundheitssystems. Die derzeit von der Politik favorisierten Maßnahmen genügen dem nur ansatzweise. Die psychosoziale Dimen- sion von Gesundheit wird noch immer ignoriert. Insbesondere geben die vorgeschla- genen Maßnahmen keine Antwort auf die Frage, wie Verhalten und Einstellungen dauerhaft geändert werden können. Aufklärung und Appelle verändern nur Schlag- zeilen, Menschen sind in Bezug auf gesundheitsschädigende Einstellungen so nicht wirksam beeinflussbar. Entscheidend für erfolgreiches Handeln ist dabei, die ge- meinsame Verantwortung zu erkennen und wahrzunehmen. Was wir brauchen, ist insbesondere:

Die Umsetzung einer dauerhaften Finanzierung bereits vorliegender und evaluier- ter Programme zur Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung sowie ihre flächendeckende Umsetzung in Schulen, Kindergärten oder anderen Jugendhilfe- einrichtungen,

Eine bessere Vernetzung von Gesundheitssystem, Öffentlichem Gesundheits- dienst und Jugendhilfe, damit soziale Frühwarnsysteme funktionieren und verfüg- bare Instrumente der Früherkennung eingesetzt werden können,

Ausreichende finanzielle Mittel und eine entsprechende Prioritätensetzung im Ge- sundheits- und Jugendhilfesystem, damit Familien notwendige niedrigschwellige Beratungs- und Förderangebote erhalten und kranke Kinder rechtzeitig behandelt werden.

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