miteinander füreinander
Kameraden helfen Kameraden
Kameraden helfen Kameraden
Das Leben als Soldat stellt für Dich und Deine Kameraden eine wesentliche Änderung Eurer Lebenssituation dar.
Gerade jetzt wird es wertvoll sein, einander kameradschaftlich zu begegnen. Es kann für Dich eine positive Lebenserfahrung werden.
In Euren äußeren Nöten oder inneren Schwierigkeiten könnt und sollt Ihr füreinander da sein.
Dieses Faltblatt soll Dich zu echter Kameradschaft ermutigen. Es enthält Hinweise, wo oder wie Ihr einander beistehen könnt. Bibelworte und Gebete sollen Dir einen Weg dazu aufzeigen.
Dein Militärpfarrer
Keiner ist so reich, dass er des anderen
nicht bedürfte, und
keiner ist so arm, dass er seinem Nächsten
nicht helfen könnte.
Kamerad in Not
Wie sieht das aus – wie merke ich das?
• Er wird still, apathisch, sondert sich ab
• Er ist zerstreut
• Er ist niedergeschlagen, depressiv
• Er wehrt sich nicht
• Er vernachlässigt sich selbst
• Er wechselt auffallend zwischen „hoch“ und „tief“
• Er klagt über Heimweh
• Er zeigt gekünsteltes Verhalten, überspielt
• Menschliche Bindungen zerbrechen, er wird einsam
• Er hat ständig Schwierigkeiten mit Vorgesetzten
• Er fügt sich nicht ein
• Er ist überempfindlich bei Kritik
• Er kommt mit seinem Geld nicht aus, macht Schulden
• Er ist leicht angerührt, wird aggressiv, schimpft und kritisiert
• Er trinkt zu viel Alkohol
• Er will davonlaufen
• Er äußert Selbstmordabsichten
Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
(Niebuhr)
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe.
Ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden.
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den rechten Weg für mich.
(Bonhoeffer)
Seligpreisung
Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen;
denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die rein sind im Herzen;
denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
(Mt 5,3-10)
Für andere
Erhöre uns, Herr, wenn wir zu Dir rufen, für die, die Dich brauchen,
für die, die gebeugt sind
unter der Last ihres Daseins, für die, die wir lieben Wir wissen:
Du stehst allezeit neben ihnen.
Es gibt keinen Augenblick,
da Deine schützende Hand nicht über ihnen ist.
Sie sind nicht nur Dir anvertraut, sie sind auch uns anvertraut.
Wenn niemand für sie betet, wenn niemand für sie hofft, für sie glaubt und für sie liebt, wenn sie niemandem begegnen,
der sie ganz in seine Existenz einschließt, dann müssen sie umherirren,
bis sie am ende dieses irdischen Weges Dir begegnen,
von dem sie ganz angenommen sind.
Herr, gib, dass die, für die wir zu Dir rufen, ganz da sind in unserem glaubenden, betenden,
hoffenden und liebenden Herzen.
Denn nur so können sie,
Während sie ihre dunkle Straße dahinziehen, etwas von jener Geborgenheit erfahren,
die auf sie wartet, wenn sie am Ende von Dir selbst ganz umfangen sind.
(nach Psalm 20)
SCHWIERIGKEITEN BEWÄLTIGEN HELFEN
Wenn mein Kamerad Schwierigkeiten oder persönliche Probleme hat, gebe ich ihm zu verstehen, dass er nicht alleine ist und ich ihm auf- richtig helfen möchte.
Der erste Schritt dazu ist nicht schwer:
Ich spreche ihn an Ich beruhige ihn
Ich tue ihm einen Gefallen, sodass er Vertrauen schöpfen kann Ich nehme mir Zeit, ihm zuzuhören
Ich stelle keine unnötigen Fragen Ich versuche, Probleme zu entschärfen
Ich versuche, gemeinsam einen Ausweg zu finden
Ich weise auf Kontaktpersonen oder die Tel-Seelsorge hin Ich halte Kontakt
Ich unternehme zusammen mit ihm und eventuell auch mit anderen Kameraden etwas zu seiner Ablenkung
Sind ernste Folgen zu befürchten, spreche ich:
mit einem Kameraden, mit dem er sich sehr gut versteht mit seinen Angehörigen
mit Kontaktpersonen im dienstlichen Bereich (Gruppen- oder Zugs- kommandant, DfUO, KpKdt, Soldatenvertreter, Arzt, Militärseelsor- ger, Personalreferent, Betreuungsreferent)
Ich habe keinen anderen Vater als Dich, O Herr, keinen anderen Erlöser,
keinen anderen Halt.
Zu Dir bete ich.
Nur Du kannst mir helfen.
Du verlässt mich nicht.
Das weiß ich.
Vertrauen
Herr, Du kennst meine Hoffnungen und meine Ängste, vor Dir liegt alles offen.
Es gibt keinen Ort, an dem Du nicht bei mir bist,
keine Minute, in der Du mich nicht hältst.
Ich danke Dir,
Dass Du Dich so wunderbar erweist an jedem Tag meines Lebens.
Ich danke Dir,
dass Du immer bei mir bist.
(nach Psalm 139)
Friedensgebet des hl. Franziskus
Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.
Weihegebet an Maria
Heilige Maria, du hohe Schutzfrau Österreichs!
Dir vertrauen wir dieses Land mit seinen Dörfern und Städ- ten, ganz Österreich und seine Bewohner an. Sein kostbares Erbe, das Christentum, möge weiterhin das Leben der ein- zelnen und der Familien, das Leben der Gesellschaft und des Staates heilen und prägen. Es helfe allen, den tiefsten Sinn ihres irdischen Lebensweges zu finden. Es wecke wie- der Mut und Hoffnung für die Tage und Jahre, die kommen.
Führe uns mit unseren, Freuden und Lasten zu Deinem Sohn, in das Heiligtum seines liebenden Herzens, damit er seinen Brüdern und Schwestern den Vater zeige, das selige Ziel unserer Wege. Amen.
(nach Papst Johannes Paul II., 13. September 1983, Mariazell)
Hilfeleistung bei einem Unfall
Ich sorge dafür, dass Rettung und Polizei bzw. militärisches Sanitätspersonal und Vorgesetzte verständigt werden, blei- be aber nach Möglichkeit selbst beim Verunglückten und leiste Erste Hilfe.
Meine Anwesenheit bedeutet viel Hilfe für ihn.
Ich lasse ihn spüren , dass er nicht alleine ist.
Ich nenne ihn beim Namen und spreche ihm beruhigend Trostworte zu.
Bei Schwerverletzten
Ich versuche mich auf seine Gefühle und Gedanken einzu- stellen.
Ich frage ihn nach einem Wunsch.
Ich vermittle innere Ruhe und bleibe an seiner Seite
IMPRESSUM
Amtliche Publikation der Republik Österreich/
Bundesministerium für Landesverteidigung Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller:
Republik Österreich, Bundesministerin für Landesverteidigung BMLV, Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Foto: Bundesheer/Grebien Redaktion: BMLV/Militärordinariat