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Die Altenpflege in Berlin - ein Report zur Situation und den Entwicklungsperspektiven der Branche

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Die Altenpflege in Berlin – ein Report zur Situation und den Entwicklungs-

perspektiven der Branche, Juli 2012

Für ein gutes Leben im Alter in Berlin – Qualitäts- und Qualifizierungsoffensive für die Fachkräftesicherung in der Altenpflege

Erarbeitet im Rahmen des Projektes

»Gesellschaftliche Wertschätzung von Dienstleistungen steigern!

Dienstleistungsqualität – Arbeitsqualität – Zeitinnovationen«

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Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis ...4

Abbildungsverzeichnis ...5

1. Einleitung und Vorbemerkung ...6

2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Altenpflege ...9

2.1 Bruttowertschöpfung der Altenpflege ...9

2.2 Derzeitige und zukünftige Beschäftigungspotenziale ... 11

2.3 Entwicklung der ambulanten und stationären Einrichtungen ... 13

2.4 Trägerstrukturen in der Altenpflege ... 14

2.5 Fiskalische Effekte der (professionellen) Altenpflege ... 16

2.6 Altenpflege als Entwicklungsmotor vor- und nachgelagerter Wirtschaftsleistungen ... 16

2.7 Innovationsfähigkeit der Branche: Bedingungen und Auswirkungen ... 18

2.8 Zwischenfazit ... 19

3. Altenpflege im Wandel ... 20

3.1 Besonderheit der Arbeit in der Altenpflege – interaktive Arbeit ... 20

3.2 Gesellschaftliche Wandlungsprozesse ... 21

3.2.1 Demografischer Wandel... 21

3.2.2 Verlust an familiärem Pflegepotenzial ... 21

3.2.3 Neue Ansprüche an die Altenpflege ... 22

3.3 Strukturelle Wandelprozesse in der Branche ... 24

3.3.1 Neue Wohnformen im Alter ... 24

3.3.2 Trend zur Ambulantisierung ... 25

3.3.3 Entwicklung von Netzwerken sowie Care und Case Management ... 26

3.3.4 Ergebnis- und Qualitätssicherung ... 27

3.3.5 Technologieintensivierung ... 27

3.4 Zwischenfazit ... 29

4. Beschäftigungspotenziale und -struktur der Altenpflege in Berlin ... 30

4.1 Verteilung von weiblichen und männlichen Beschäftigten in der Altenpflege ... 30

4.2 Altersstruktur der Beschäftigten in der Altenpflege in Berlin ... 31

4.3 Arbeitszeitvolumen in der Altenpflege in Berlin ... 32

4.4 Geringfügige Beschäftigung ... 33

4.5 Qualifikationsniveau ... 35

4.6 Ausbildungssituation ... 38

4.7 Prekäre Beschäftigungstrends ... 39

4.7.1 Arbeitnehmerfreizügigkeit und ihre Auswirkungen auf häusliche Pflege ... 39

4.7.2 Leiharbeit ... 43

4.8 Prognostizierte Beschäftigungstrends und Zwischenfazit ... 44

(4)

5. Arbeitsbedingungen in der Altenpflege ... 46

5.1 Entlohnung ... 47

5.2 Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben ... 49

5.3 Arbeits- und Gesundheitsbelastungen ... 51

5.4 (Selbst-)Wertschätzung in und für die Altenpflege ... 54

5.5 Aus- und Weiterbildungssituation ... 55

5.5.1 Ausbildungssituation ... 55

5.5.2 Nachqualifizierungspotenziale ... 59

5.5.3 Weiterbildungssituation ... 60

5.6 Zwischenfazit ... 62

6. Die Potenziale der Altenpflege in Berlin mobilisieren und die Herausforderungen gestalten! – Ausblick und Empfehlungen ... 64

Literaturverzeichnis ... 70

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bruttowertschöpfung (in Milliarden Euro) der Gesamtwirtschaft sowie des Sozialwesens in Berlin im Zeitvergleich 1996-2008 sowie in der Aussicht auf 2030 ...10 Tabelle 2: Bruttowertschöpfung (in Milliarden Euro) der Gesamtwirtschaft sowie des

Sozialwesens in Deutschland im Zeitvergleich 1996-2008 sowie in der

Aussicht auf 2030 ...10 Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Gesamtwirtschaft, dem

Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Altenpflege in Berlin, Stichtag:

30.09.2010 ...11 Tabelle 4: Entwicklung ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen in Berlin, 1999-

2009 nach Anzahl wie verfügbaren Plätzen ...13 Tabelle 5: Entwicklung der Trägerstrukturen in der (teil-)stationären Altenpflege in Berlin,

2001-2009 ...14 Tabelle 6: Entwicklung der Trägerstrukturen in der ambulanten Altenpflege in Berlin,

2001-2009 ...15 Tabelle 7: Trägerstrukturen in der Altenpflege, Stand: 07.03.2011 ...15 Tabelle 8: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Altenpflege in Berlin,

Stichtag: 30.09.2010, nach Geschlecht ...30 Tabelle 9: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Altenpflege in Berlin nach

Voll- und Teilzeitbeschäftigung, Stichtag: 30.09.2010 ...33 Tabelle 10: Geringfügig Beschäftigte in der Altenpflege in Berlin, Stichtag: 30.09.2010,

nach Geschlecht ...34 Tabelle 11: Beschäftigte in ausschließlich geringfügiger Beschäftigung und in

geringfügiger Beschäftigung im Nebenjob in der Altenpflege in Berlin, Stichtag:

30.09.2010 ...35 Tabelle 12: Qualifikationsniveau der Beschäftigten in der Altenpflege Berlin, Stichtag:

30.09.2010 ...36 Tabelle 13: Auszubildende in der Altenpflege in Berlin nach Geschlecht, Stichtag:

30.09.2010 ...38 Tabelle 14: Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst Vollzeitbeschäftigter in der

Altenpflege in Berlin, 3. Quartal 2010 ...48 Tabelle 15: Einkommenssituation in der Altenpflege, differenziert nach Berufsabschlüssen

und tarifvertraglicher Bindung ...48 Tabelle 16: Gesundheitliche Belastungen im Gesundheits-, Sozial- und Erziehungswesen

insgesamt, Berufsgruppen und ausgewählte Berufe: Betroffenheit

(Mehrfachantworten, Angaben in Prozent). ...52

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Vernetzung der Altenpflege innerhalb von Wertschöpfungsprozessen ...17 Abbildung 2: Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in der

Berliner Altenpflege, Stichtag 30.09.2010 ...31 Abbildung 3: Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer in der

Berliner Altenpflege, Stichtag 30.09.2010 ...32 Abbildung 4: Qualifikationsniveau der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich

„Heime“  in  Berlin  nach  Geschlecht,  Stichtag  30.09.2010 ...37 Abbildung 5: Qualifikationsniveau der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich

„Soziale  Betreuung  von  alten  Menschen  und  Behinderten“  in  Berlin  nach   Geschlecht, Stichtag 30.09.2010 ...37 Abbildung 6: Gängige Praxis der Versendung von Pflegekräften aus Polen ...41 Abbildung 7: Arbeitsqualität im Detail – aus Sicht der Beschäftigten in Altenpflegeberufen

2007/ 08 ...47

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1. Einleitung und Vorbemerkung

Die Initiative „Für  ein gutes Leben im Alter in Berlin – Qualitäts- und Qualifizierungsoffensive für  Fachkräftesicherung  in  der  Altenpflege“  der  Senatsverwaltung  für  Arbeit,  Integration  und   Frauen im Lande Berlin ist ein zentraler Baustein für die zukunftsweisende Gestaltung der Branche Altenpflege. Die Offensive startete im März 2011 und umfasst ein 5-Punkte- Programm:

>  „Attraktivität  der  Arbeit  steigern!“  – Maßnahmen und Aktivitäten in Unternehmen und Ein- richtungen der Pflege sollen die Attraktivität der Arbeit steigern.

> „Vielfalt  der  Lebensentwürfe  in  Berlin  erfordert  ein  adäquates  Angebot  in  der  Altenpflege“  – Hier wird die Bedeutung von Pflegeangeboten, die den vielfältigen Lebensentwürfen in Berlin entsprechen, herausgestellt.

> „Potenziale   heben   – Nachqualifizierung   ermöglichen“   – Um An- und Ungelernten in der Pflege den beruflichen Aufstieg zu ermöglichen, wird Nachqualifizierung als ein Weg der Fachkräftesicherung ausgelotet.

> „Die  Attraktivität   der   Ausbildung   steigern!   Ausbildung   in  der   Pflege   tut   gut!“   – Es braucht mehr junge Menschen, die sich für den Berufsweg der Altenpflege interessieren. Aktionen und Maßnahmen werden entwickelt.

>   „Weiterentwicklung   der   Pflegeberufe   – Fachkräfte sichern – durch Aufstiegsorientierung und  Qualifizierung“  – Hierbei geht es um die Aus- und Weiterbildung der Pflege und somit um die Etablierung von längerfristigen Perspektiven für Fachkräfte.

Die Bedeutung des 5-Punkte-Programms wird auch in der im November 2011 beschlosse- nen Koalitionsvereinbarung zwischen SPD und CDU hervorgehoben. Darin wird das Pro- gramm als wichtiger Schritt benannt, die Pflege in Berlin langfristig zu stärken und zukunfts- fähig zu gestalten – auch unter dem Aspekt der Fachkräftesicherung und -gewinnung.1 Zu den weiteren Aktivitäten zur Fachkräftesicherung in der Altenpflege zählen gemeinsame Aktivitäten  der  Bundesländer  Berlin  und  Brandenburg,  wie  z.B.  der  Masterplan  „Gesundheits- region Berlin-Brandenburg“2 und die Kooperation im  Berliner  „Lenkungskreis  für  Fachkräfte- sicherung“  sowie  das  Brandenburger  „Bündnis  Fachkräftesicherung“.

Der hier vorgelegte  Report  „Die  Altenpflege  in  Berlin  – ein Report zur Situation und den Ent- wicklungsperspektiven   der   Branche“   bietet   für   die   umfangreichen   Aktivitäten   eine   breite  In- formationsbasis und will einen Beitrag leisten für weitere zielgerichtete Maßnahmen zuguns- ten der ökonomischen und beschäftigungspolitischen Potenziale.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Branche Altenpflege wird in Kapitel 2 aufgezeigt. Es wird die stetig wachsende Nachfrage von Pflegedienstleistungen thematisiert, der Beitrag der Branche Altenpflege zur Bruttowertschöpfung im Land Berlin dargestellt und auch die fiskali-

1 Senat Berlin (2011), S. 59.

2 Siehe ausführlicher Land Berlin/ Land Brandenburg (2007).

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schen Effekte der wirtschaftlichen Tätigkeiten werden erläutert. Skizziert wird ferner der eindeutige Trend der Privatisierung in den Trägerstrukturen sowie die Bedeutung der Wert- schöpfungsketten, in denen die Altenpflege eingebunden ist und auf dem Markt Nachfrage generiert.

In diesen Darstellungen wird deutlich, dass eine alleinige Betrachtung der Altenpflege als Kostenfaktor zu kurz greift. Vielmehr gilt es, die ökonomischen Potenziale und die Entwick- lungsperspektiven in den Blick zu nehmen. Die Innovationsfähigkeit der Branche und die Bedeutung der Beschäftigten als Innovationsträgerinnen und -träger sind in diesen Prozes- sen zentral. Es geht um die Gestaltung der Rahmenbedingungen mit ökonomischen und beschäftigungspolitischen Entwicklungsperspektiven – also um eine aktive Struktur-, Be- schäftigungs- und auch Wirtschaftsförderung.

Um die Potenziale zu heben und etwaige Schwächen zu minimieren, hat die aktive Förde- rung der Branche die derzeitigen umfassenden strukturellen Wandlungsprozesse in der Al- tenpflege zu berücksichtigen. Das Kapitel 3 stellt die zentralen Aspekte des strukturellen Wandels in den Mittelpunkt. Dabei handelt es sich sowohl um gesellschaftliche Entwick- lungsprozesse wie die demografische Entwicklung und ihre Folgen wie auch um veränderte Kundenansprüche.

Auch die Branchenstrukturen wandeln sich. Die Ambulantisierung setzt sich fort und zuneh- mend entstehen Netzwerkstrukturen. Zudem finden technologische Innovationen ihre An- wendung zugunsten der zu pflegenden Personen. Im Rahmen dieser Entwicklungen geht es um die Sicherung und den Ausbau der Qualität der pflegenden Dienstleistungen, die von den weiblichen und männlichen Beschäftigten mit gestaltet werden. Deshalb werden in diesem Kapitel auch eingangs die Besonderheiten der personenbezogenen Tätigkeiten und der in- teraktiven Arbeit dargestellt.

In Kapitel 4 des hier vorgelegten Reports stehen die Beschäftigungspotenziale und die Be- schäftigungsstruktur der Altenpflege im Mittelpunkt. Es erfolgen quantitative, nach Ge- schlecht differenzierte Angaben zur Situation und Entwicklung der Beschäftigung in der Al- tenpflege. Die Qualifikations- und Altersstruktur der Beschäftigten wird ebenso dargelegt wie das Arbeitszeitvolumen und die Ausbildungssituation. Skizziert werden zudem Entwicklungs- trends wie die Zunahme der geringfügigen Beschäftigung, die wachsende Leiharbeit in der Pflegebranche und die negativen Effekte der Arbeitnehmerfreizügigkeit für die häusliche Pflege. Erkennbar ist insgesamt eine hohe Entwicklungsdynamik und durchaus gute Ent- wicklungsperspektiven für die Beschäftigung in der Altenpflege, zumal ein wachsender Fachkräftebedarf prognostiziert wird. Betrachtet man allerdings die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege – und dies geschieht ausführlich in Kapitel 5 – wird das scheinbar attraktive Bild erheblich getrübt. Die Entlohnung ist für viele Beschäftigte niedrig, die Zahlung des Min- destlohns für die Branche wird zum Teil zu umgehen versucht. Von den Beschäftigten wird eine hohe Arbeitszeitflexibilität erwartet mit großen Einschränkungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie/ Privatleben. Zudem sind Gesundheitsbelastungen und Arbeitsver- dichtung deutlich spürbar. Es ist unübersehbar, dass die Qualität der Beschäftigungsverhält- nisse sowie der Arbeits- und Ausbildungsbedingungen verbessert werden müssen, um gute Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden und ein attraktives Berufsfeld für (potenzielle)

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Beschäftigte zu gewährleisten. Hier gibt es im Altenpflegebereich noch deutlichen Aufholbedarf – auch was die Ausgangs- und Rahmenbedingungen für Aus- und Weiterbil- dung sowie für lebenslanges Lernen betrifft.

In Kapitel 6 wird resümiert, welche Konsequenzen sich für die Einrichtungen, die Branche und die regionale Ebene ergeben, um die Potenziale der Altenpflege in Berlin auszubauen, zu nutzen und damit Pflege- und Beschäftigungsqualität, aber auch wirtschaftliche Wert- schöpfung zu fördern und zu verbessern.

Dieser Report wurde im Rahmen des Projekts „Gesellschaftliche  Wertschätzung  von  Dienst- leistungen steigern! Dienstleistungsqualität – Arbeitsqualität – Zeitinnovationen“   verfasst.  

Zahlreiche Veranstaltungen fanden im Rahmen des Projekts statt, die die Potenziale, Prob- leme und Entwicklungen in der Altenpflege in den Mittelpunkt stellten und deren Ergebnisse in diesen Report Eingang gefunden haben. Weitere Informationen sind zu finden unter:

www.dienstleistungsmetropole-berlin.de.

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2. Die wirtschaftliche Bedeutung der Altenpflege

Pflege – speziell Altenpflege – wird fast immer als Kostenfaktor gesehen. Dass mit der Be- reitstellung und Ausübung von pflegerischen Dienstleistungen auch eine wirtschaftliche Tä- tigkeit mit hoher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung vollzogen wird, findet eher selten Beachtung. Dabei kann die wirtschaftliche Bedeutung der Altenpflege – (teil-)stationär wie auch ambulant geleistet – anhand verschiedener Gesichtspunkte verifiziert werden, näm- lich anhand der:

 Bruttowertschöpfung sowie Entwicklung des Anteils an der Gesamtleistung der Wirt- schaft

 Entwicklung der Beschäftigtenzahlen

 Entwicklung der ambulanten und stationären Einrichtungen

 Trägerstrukturen in der ambulanten wie stationären Altenpflege

 indirekten und direkten fiskalischen Effekte

 Entwicklung vor- und nachgelagerter Dienst- und Wirtschaftsleistungen in der Wert- schöpfungskette

Im Folgenden soll anhand der genannten Punkte dargestellt werden, welche ökonomischen Effekte die Altenpflege in Berlin hat. Wo es angebracht ist, wird zudem ein Vergleich zwi- schen Berlin und der Bundesebene gezogen. Zudem wird gezeigt, dass Innovationsfähigkeit als Faktor für Wertschöpfung in der Altenpflege von hoher Bedeutung ist und das die Befähi- gung der Beschäftigten zu Innovationsgenerierung entscheidend für die weitere Entwicklung der Branche ist.

2.1 Bruttowertschöpfung der Altenpflege

Die wirtschaftliche Bedeutung einer Branche kann anhand ihrer Bruttowertschöpfung ermit- telt werden, sowie an dem Anteil, den diese Branche an der Gesamtleistung der Wirtschaft trägt. Betrachtet man diese Zahlen für die Altenpflege bzw. für das Berliner Sozialwesen, zu dem die Altenpflege zählt3, zeigt sich, dass der Anteil der Bruttowertschöpfung zwar gering ist, sich aber positiv entwickelt und einen steigenden Anteil an der Gesamtleistung der Berli- ner Wirtschaft hat. Auch für die Zukunft wird eine wachsende Bedeutung prognostiziert.

Im Jahr 1996 wurden 1,03 Milliarden Euro im Berliner Sozialwesen erwirtschaftet. Dies wa- ren 1,5 Prozent der Bruttowertschöpfung der Berliner Gesamtwirtschaft. Bis zum Jahr 2008 stieg die Bruttowertschöpfung im Sozialwesen auf 1,46 Milliarden Euro an. Der Anteil, den

3 Neben den ambulanten, stationären und teilstationären Einrichtungen der Altenpflege wer- den nach der hier zugrundeliegenden Klassifikation der Wirtschaftszweige aus dem Jahr 2003 auch Jugendwohn- und Erziehungsheime, Heime für werdende Mütter, Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen für Behinderte, soziale Beratungsstellen usw. gefasst. Dennoch bilden die Einrichtungen der Altenpflege innerhalb des Sozialwesens die größte Gruppe.

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dieser Bereich damit an der Gesamtleistung der Berliner Wirtschaft trug, stieg um ein Drittel auf 2 Prozent (vgl. Tabelle 1). Ähnlich positiv hat sich das Sozialwesen auch auf Bundes- ebene entwickelt. Zwischen 1996 und 2008 hat die Bruttowertschöpfung in diesem Bereich um rund 45 Prozent zugenommen und damit stärker als in Berlin. Allerdings hat dieser Be- reich bundesweit für die Gesamtwirtschaftsleistung eine nicht so hohe Bedeutung wie in Ber- lin.  Sie  lag  bei  „nur“  1,6  Prozent  (vgl.  Tabelle  2).  

Tabelle 1: Bruttowertschöpfung (in Milliarden Euro) der Gesamtwirtschaft sowie des Sozialwesens in Berlin im Zeitvergleich 1996-2008 sowie in der Aussicht auf 2030

Gesamt-wirtschaft Sozialwesen Anteil der Bruttowertschöpfung des Sozialwesens an der

Leistung der Gesamtwirtschaft In Milliarden Euro

1996 70,87 1,03 1,5 %

2004 67,27 1,29 1,9 %

2008 72,96 1,46 2,0 %

2030 98,01 2,16

(+47,9 %)

2,2 %

Quelle: Ranscht; Ostwald (2009), S.29 und eigene Berechnungen.

Tabelle 2: Bruttowertschöpfung (in Milliarden Euro) der Gesamtwirtschaft sowie des Sozialwesens in Deutschland im Zeitvergleich 1996-2008 sowie in der Aussicht auf 2030

Gesamt-wirtschaft Sozialwesen Anteil der Bruttowertschöpfung des Sozialwesens an der

Leistung der Gesamtwirtschaft In Milliarden Euro

1996 1.689,14 20,04 1,1 %

2004 1.915,97 29,84 1,6 %

2008 2.077,09 32,97 1,6 %

2030 2.784,27 49,16

(+49,1 %)

1,8 %

Quelle: Ranscht; Ostwald (2009), S.11 und eigene Berechnungen.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Sozialwesens wird auch zukünftig weiter steigen, so ein- schlägige Studien.4 Bis 2030 wird für Berlin eine Zunahme der Bruttowertschöpfung in diesem Bereich von knapp 48 Prozent prognostiziert. Gleichzeitig wird der Anteil an der

4 Vgl. Ranscht, A.; Ostwald, D. A. u.a. (2009): Wachstums- und Beschäftigungseffekte in der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg. Darmstadt.

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Gesamtleistung der Berliner Wirtschaft weiter steigen und zwar auf 2,2 Prozent (vgl. Tabelle 1). Auch auf Bundesebene fällt die Entwicklung positiv aus. Die Bruttowertschöpfung wird – laut Prognosen – um rund 49 Prozent steigen und damit leicht höher liegen als in Berlin.

Dennoch trägt das Sozialwesen bundesweit auch dann mit 1,8 Prozent einen geringeren Anteil an der Gesamtleistung der Wirtschaft als in Berlin (vgl. Tabelle 2).

Dies  zeigt:  „Die Pflege ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in und für Berlin, dessen Bedeu- tung im öffentlichen Raum noch deutlicher gemacht werden muss. [...] Diese Bedeutung als Wirtschaftsfaktor, die in Zukunft weiter steigen wird, muss durch die Gesundheitswirtschaft selbst deutlich gemacht werden und eine entsprechende Wahrnehmung in der Wirtschafts- politik   Berlins   bekommen.“5 Die Zunahme der Bruttowertschöpfung geht in der Altenpflege mit wachsenden Einrichtungs- wie Beschäftigtenzahlen einher.

2.2 Derzeitige und zukünftige Beschäftigungspotenziale

In der Berliner Altenpflege arbeiteten in 2010 (Stichtag: 30. September) 50.405 sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigte. Das sind knapp 30 Prozent aller Beschäftigten im Bereich Gesund- heits- und Sozialwesen. An der Zahl der Beschäf- tigten in der Gesamtwirtschaft bilden Beschäftigte der Altenpflege einen Anteil von 4,4 Prozent. Da- mit ist fast jeder 20. sozialversicherungspflichtige Beschäftigte der Berliner Wirtschaft im Bereich der Altenpflege tätig (vgl. Tabelle 3).

Tabelle 3: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Gesamtwirtschaft, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Altenpflege in Berlin, Stichtag: 30.09.2010

Wirtschaftsabteilungen Beschäftigte insgesamt

Anteil an Gesamtwirtschaft

Berliner Wirtschaft insgesamt 1.145.586 100 %

Davon Gesundheits- und So-

zialwesen insgesamt 169.378 14,8 %

Davon Altenpflege 50.405 4,4 %

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Sonderauswertung der Beschäftigungsstatistik, April 2011; eigene Berechnungen

Diese Zahl und dieser Anteil belegen, dass die Altenpflege beschäftigungspolitisch für Berlin nicht unbedeutend ist. Zudem besteht im Altenpflegebereich eine hohe Entwicklungsdyna-

5 Zauner, M. (2011), S. 21

Zum Gesundheits- und Sozialwesen zählen neben den stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen auch Gesundheitseinrichtungen (Kran- kenhäuser, Vorsorge- und Rehabilita tionskliniken, Arztpraxen (Allgemein, Fachärzte, Zahnmedizin), aber auch Tagesbetreuungsdienstleistungen für Kinder, die nicht dem Erziehungswesen zugerechnet werden).

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mik. Entscheidend hierfür ist die demografische Entwicklung der Gesellschaft, die einen stei- genden Bedarf an professionell geleisteten Pflegedienstleistungen nach sich zieht. Bereits in den letzten Jahren (1999 bis 2007) war allgemein ein Anstieg in der Nachfrage nach Alten- pflegepersonal zu verzeichnen. So nahm z.B. die Zahl der Beschäftigten in Altenwohnhei- men um 76 Prozent zu (1999: 1.277/ 2007: 2.248 Beschäftigte), in Altenpflegeheimen um 46,4 Prozent (1999: 5.912 / 2007: 8.657 Beschäftigte) und bei ambulanten sozialen Diensten um 32,3 Prozent (1999: 9.140/ 2007: 12.093 Beschäftigte).6 Dieser positive Trend hat sich auch in 2009/2010 fortgesetzt: So ist die Zahl der Beschäftigten allein zwischen Ende 2009 und September 2010 in der Altenpflege insgesamt um 1.719 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gestiegen. Dies ist ein Zuwachs von 3,5 Prozent in einem Zeitraum von nur 9 Monaten.

Wie die Anfang September 2010 von Health Capital und der Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg (LASA) veröffentlichte   „Beschäftigungsstrukturanalyse   der   Berlin- Brandenburger Gesundheitswirtschaft“   prognostiziert,   lassen   die   demografischen   Rahmen- bedingungen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiteres Beschäftigungswachstum in der Branche erwarten.7 Eine Prognose auf Grundlage der Pflegestatistik des Statistischen Bun- desamtes und der Bevölkerungsvorausberechnung verdeutlicht dies. Die Prognose geht mit einer Erhöhung des in Vollzeit beschäftigten Pflegepersonals in stationären Einrichtungen in Berlin von 9.500 in 2011 auf 15.600 in 2030 aus. Auch bei den Teilzeitbeschäftigten verstärkt sich der Bedarf und steigt von 7.900 in 2011 auf 13.000 in 2030. Ähnliche Entwicklungen werden in der ambulanten Pflege in Berlin prognostiziert: Waren 2011 noch 8.600 Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter in Teilzeit beschäftigt, so wird diese Zahl auf 13.100 in 2030 steigen.

Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten in der ambulanten Pflege wird sich ebenfalls von 7.100 auf 11.000 erhöhen.8

6 Vgl. Landesagentur für Struktur und Arbeit (LASA) Brandenburg GmbH; HealthCapital (2010), S. 52 f.

7 Vgl. ebd.

8 Vgl. Kampe, C. (2012).

(14)

2.3 Entwicklung der ambulanten und stationären Einrichtungen

Generell ist neben der Zunahme der Beschäftigtenzahlen auch eine Zunahme und Auswei- tung der Versorgungsstrukturen in der Berliner Altenpflege zu verzeichnen.

Tabelle 4: Entwicklung ambulanter und stationärer Pflegeeinrichtungen in Berlin, 1999-2009 nach Anzahl wie verfügbaren Plätzen

1999 2001 2003 2005 2007 2009 Entwicklung 1999-2009 Ambulante Pflegeeinrich-

tungen insgesamt 310 351 374 422 431 505 62,9 %

Stationäre Pflegeeinrich-

tungen insgesamt 316 327 342 350 364 378 19,6 %

Davon

Verfügbare Plätze insgesamt 26.755 28.470 29.569 30.599 32.412 33.665 25,8 % Verfügbare Plätze für voll-

stationäre Langzeitpflege 25.810 27.330 28.199 29.107 30.896 31.940 23,8 % Verfügbare Plätze für voll-

stationäre Kurzzeitpflege 320 357 514 539 481 523 63,4 % Verfügbare Plätze für teilsta-

tionäre (Tages-)pflege 625 783 856 953 1035 1.202 92,3 % Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (2011), Gesundheitsbe- richterstattung Berlin, Basisbericht 2010/ 2011: Tabelle 6.17-1.

Zwischen 1999 und 2009 hat die Anzahl der ambulanten Pflegeeinrichtungen in Berlin von 310 auf 505 zugenommen. Das ist ein Zuwachs von 62,9 Prozent. Im selben Zeitraum hat sich die Zahl der stationären Einrichtungen von 316 auf 378 erhöht. Der Zuwachs liegt damit bei  „nur“  19,6  Prozent. Dennoch konnte die Zahl der Pflegeplätze in den stationären Einrich- tungen z.T. deutlich stärker gesteigert werden. In der vollstationären Langzeitpflege nahm die Zahl der zu Verfügung stehenden Plätze um 23,8 Prozent zu, in der vollstationären Kurz- zeitpflege um 63,4 Prozent und in der teilstationären (Tages-)Pflege sogar um 92,3 Prozent (vgl. Tabelle 3).

(15)

2.4 Trägerstrukturen in der Altenpflege

Die wachsende wirtschaftliche Bedeutung geht mit dem Wandel der Trägerstrukturen einher.

Generell ist festzuhalten, dass die Leistungen im pflegerischen Bereich sowohl von privaten, freigemeinnützigen9 als auch öffentlichen Trägern organisiert werden. Betrachtet man die Entwicklungen in den letzten zehn Jahren, zeigt sich allerdings ein deutlicher Trend zur Pri- vatisierung. So hat sich zwischen 2001 und 2009 der Anteil der privatwirtschaftlich organi- sierten Einrichtungen und Träger in Berlin erheblich gesteigert, die öffentlich geführten Ein- richtungen in der Altenpflege sind eher in der Minderheit.

Tabelle 5: Entwicklung der Trägerstrukturen in der (teil-)stationären Altenpflege in Berlin, 2001-2009

Jahr Gesamtzahl

Davon

privat freigemeinnützig öffentlich

2009 378 181 188 9

2007 364 171 183 10

2005 350 148 182 20

2003 342 143 176 23

2001 327 126 175 26

Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (2011), Gesundheitsbe- richterstattung Berlin, Basisbericht 2010/ 2011: Tabelle 6.20-1

Für den (Teil-)Markt der stationären Altenpflege lässt sich konstatieren, dass eine bedeu- tende Zahl der Einrichtungen zwar durch freigemeinnützige Träger organisiert ist, dass die- ser Bereich aber zwischen 2001 und 2009 immer mehr privatisiert wurde. Lag der Anteil der privaten Einrichtungen an der Gesamtheit 2001 noch bei 38,5 Prozent, stieg er bis 2009 auf 47,9 Prozent an. Im gleichen Zeitraum nahm der Anteil der öffentlich geführten Einrichtungen von 7,9 Prozent auf 2,4 Prozent ab. Diese prozentuale Abnahme ging mit der Verringerung öffentlich geführter Häuser von 26 (2001) auf 10 (2009) einher (vgl. Tabelle 5).

Der Bereich der ambulanten pflegerischen Versorgung ist bereits seit 2001 überwiegend privatwirtschaftlich organisiert. Aber auch hier zeigt sich eine weitere Zunahme der privat- wirtschaftlichen Träger. Waren in 2001 64,4 Prozent aller ambulanten Pflegedienste in Berlin privatwirtschaftlich organisiert, lag der Anteil in 2009 bei knapp 75 Prozent (vgl. Tabelle 6).

9 Die meisten von ihnen werden entweder von den beiden großen christlichen Kirchen oder anderen Wohlfahrtsverbänden getragen.

(16)

Tabelle 6: Entwicklung der Trägerstrukturen in der ambulanten Altenpflege in Berlin, 2001-2009

Jahr Gesamtzahl

Davon

privat freigemeinnützig öffentlich

2009 505 378 123 4

2007 431 318 113 -

2005 422 305 117 -

2003 374 262 112 -

2001 351 226 125 -

Quelle: Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (2011), Gesundheitsbe- richterstattung Berlin, Basisbericht 2010/ 2011:Tabelle 6.19-1

Differenziert nach den unterschiedlichen Einrichtungsformen zeigt sich der Anteil privater Träger wie folgt: Am stärksten sind private Dienstleister in der ambulanten Pflege vertreten.

Im stationären Bereich gibt es den höchsten Anteil an privaten Dienstleistern bei den Pflege- heimen (52,8 Prozent), gefolgt von den Kurzzeitpflegeeinrichtungen (45,9 Prozent) (vgl. Ta- belle 7).

Die dargestellten Zahlen zeigen, dass nicht nur der ambulante Bereich der Altenpflege, son- dern auch Einrichtungsformen im stationären Bereich aufgrund der steigenden Nachfrage attraktiv für privatwirtschaftlich geführte Träger sind. Auch dies ist ein Indiz für die wirtschaft- liche Bedeutung sowie für ökonomisches Potenzial des Altenpflegemarkts in Berlin.

Tabelle 7: Trägerstrukturen in der Altenpflege, Stand: 07.03.2011

Trägerstatus Freigemeinnützig und

öffentliche Privat

Anteil privater Unternehmen

Pflegeheime 143 160 52,8 %

Kurzzeitpflegeeinrichtungen 17 15 45,9 %

Stationäre Hospize 10 2 16,6 %

Tagespflegeeinrichtungen 44 34 43,6 %

Ambulante Dienste 91 405 81,7 %

Quelle: Gesundheit- und Sozialinformationssystem der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Berlin, März 2011, eigene Berechnungen.

(17)

2.5 Fiskalische Effekte der (professionellen) Altenpflege

Trotz der Sorgen um steigende Kosten für Pflege, gibt es positive fiskalische Effekte, die durch den (wachsenden) professionellen Altenpflegemarkt10 hervorgerufen werden. Diese können in indirekte und direkte fiskalische Effekte unterschieden werden. Der direkte fiskali- sche Wert der professionell geleisteten Altenpflege in stationären wie ambulanten Einrich- tungen zeigt sich daran, dass er – wie in Kapitel 2.2 dargestellt – einer steigenden Zahl von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Arbeit bietet. Diese müssen Sozialabgaben und auch Lohnsteuer an den Staat abführen.

Indirekte fiskalische Effekte ergeben sich dadurch, dass die betroffenen Angehörigen durch die Inanspruchnahmen professioneller Pflegedienstleistungen in die Lage versetzt werden, ihre Beschäftigung weiter auszuführen, diese auszuweiten oder wieder aufzunehmen. Auch hierdurch können sich positive Effekte für den Staat ergeben, da bessere Rahmenbedingun- gen für die Aufnahme einer (sozialversicherungspflichtigen) Beschäftigung entstehen und damit potenziell die Chancen auf höhere Einnahmen durch Sozialabgaben und Lohnsteuer für den Staat steigen.

Laut vorsichtigen Schätzungen werden bundesweit durch das (wachsende) Angebot an pro- fessioneller Pflege im ambulanten wie stationären Bereich insgesamt fiskalische Effekte in einer Größenordnung von bis zu 23 Milliarden Euro jährlich generiert,11 wenn man von zu- sätzlichen Sozialabgaben in Höhe von durchschnittlich 12.000 Euro und zusätzlichen Lohn- steuereinnahmen von 5.000 Euro je Vollzeitbeschäftigtem ausgeht.12

2.6 Altenpflege als Entwicklungsmotor vor- und nachgelagerter Wirtschaftsleistungen

Neben den fiskalischen Effekten, die von der professionell geleisteten Altenpflege ausgehen, ist Altenpflege Teil einer Wertschöpfungskette. Denn professionell geleistete Altenpflege nutzt vorgelagerte wirtschaftliche Angebote und generiert wirtschaftliche Nachfrage nach weiteren Wirtschaftsleistungen.

Abbildung 1 verdeutlicht diese Zusammenhänge: Im Kern steht die Altenpflege und damit die Arbeit mit den Pflegebedürftigen selbst. Zur Bereitstellung des Angebots an Pflege sind or- ganisatorische und verwaltungstechnische Dienste notwendig. So wird etwa für die Bereit- stellung einer pflegerischen Versorgung in stationären Einrichtungen Personal im organisato- rischen wie verwaltungstechnischen Bereich benötigt. Diese Notwendigkeit ist – wenn auch im geringeren Maße – im ambulanten pflegerischen Bereich gegeben.

10 Unter   „professionell“   werden   im   folgenden   alle   Pflegedienstleistungen   verstanden,   die   durch ausgebildete Kräfte in eingetragenen privaten, freigemeinnützigen und öffentlichen Unternehmen der ambulanten wie stationären Altenpflege geleistet werden.

11 Zahlen für Berlin liegen nicht vor.

12 Enste, D. (2010), S. 6 ff.

(18)

Auch gibt es durch eine professionell geleistete Altenpflege Nachfrage nach handwerklichen und technischen Dienstleistungen. So bedarf es z.B. handwerklicher Dienstleistungsangebo- te für die Instandhaltung und Reparatur von Gebäuden und Fahrzeugen, die für die Durch- führung ambulanter und stationärer Pflege gebraucht werden. Darüber hinaus werden Putz- dienste für die Reinigung der Gebäude, Textilreinigung- sowie Menüdienste angefordert bzw.

genutzt, um die neben der direkten Pflege am Menschen benötigten Versorgungsleistungen sicherstellen zu können. Zudem entstehen durch professionell geleistete Altenpflege leicht zugängliche   „Plattformen“ bzw. Absatzmärkte für weitere personenbezogene Dienstleistun- gen. Ein Beispiel dafür ist der in stationären Einrichtungen integrierte Friseurladen oder der durch den ambulanten Pflegedienst organisierte Haustermin mit einer Podologin / einem Podologen.

Schließlich werden durch professionell geleistete Pflege auch verstärkt (medizinische) Han- delswaren nachgefragt wie Medikamente, medizinische und therapeutische Geräte, speziel- les Mobiliar, Berufsbekleidung für die Beschäftigten etc. Auch dies fördert die Nachfrage an bestimmten Wirtschaftsleistungen und kann somit auch als Motor für diese wirken.

Vor dem Hintergrund des steigenden Bedarfs an und in der Altenpflege, ist davon auszuge- hen, dass sich auch die durch die Branche generierte Nachfrage nach anderen Wirtschafts- leistungen steigern wird.

Abbildung 1: Vernetzung der Altenpflege innerhalb von Wertschöpfungsprozessen

Altenpflege

Handel

Handwerk

& Dienst- leistungen Organi-

sation und Verwaltung

I. Altenpflege Pflegetätigkeiten direkt an der Patientin/ am Patienten II. Organisation und Verwaltung

Administration, Fahrdienste III. Handwerk & Dienst- leistung

Handwerker, Friseure, Putzdienste, Reinigungs- service, Menüservice IV. Handel

Medikamente, medizinische Geräte, Hörgeräte, Brillen

Grafik: Wert.Arbeit GmbH, Berlin

(19)

2.7 Innovationsfähigkeit der Branche: Bedingungen und Auswirkungen

Ein Faktor, der die wirtschaftliche Entwicklung einer Branche mitbestimmt, ist ihre Innovationsfä- higkeit. Nicht nur, aber gerade auch in der Alten- pflege sind Innovationen unerlässlich, um dauer- haft eine hohe Pflegequalität zu gewährleisten und somit auch die wirtschaftliche Entwicklung der Altenpflege positiv voranzutreiben.

Im Dienstleistungsbereich und so auch in der Altenpflege bilden sich Innovationen meist im Interaktions- und Anpassungsprozess zwischen Anbietern und Abnehmern einer Dienstleis- tung heraus.13 Die für die Dienstleistung Altenpflege typische Interaktion zwischen Dienstleis- tungsanbieter (Pflegekraft) und Dienstleistungsempfänger (Kundin bzw. Kunde) ist deshalb Dreh- und Angelpunkt für die Veränderung und Weiterentwicklung der Altenpflege.

Im   Gegensatz   zu   „klassischen“   Produktinnovationen,   die   vielfach   über   Forschung   und   Ent- wicklung gesteuert werden, sind Dienstleistungsinnovationen stark von der Qualifikation der Beschäftigten, der Kompetenz der Kunden, von innovationsfreundlichen Milieus und ge- samtgesellschaftlichen Entwicklungen abhängig. Vor allem Beschäftigte sind aktive Träger und Ideengeber für Innovationen in der Branche. Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen sind entscheidend für den Entstehungsprozess und die erfolgreiche Umsetzung von Innovatio- nen.

Folglich ist es für die Innovationsfähigkeit der Branche und für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung, passende Möglichkeiten zur Entfaltung und Entwicklung der Beschäftigten sowie für ihre Fort- und Weiterbildung zu schaffen. Eine inno- vationsfördernde (Betriebs-)Kultur ist also von Nöten. Diese zeichnet sich durch verschiede- ne Elemente aus, etwa durch gezielte Maßnahmen zur Förderung von Lebenslangem Ler- nen. Ebenso müssen Freiräume zur Innovationsgenerierung geschaffen werden, auf die Be- schäftigte auch Einflussmöglichkeiten haben, etwa durch betriebliche Mitbestimmungsmög- lichkeiten. Darüber hinaus ist die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern, ihre Innovationskompetenzen anzuwenden, etwa durch Anreize bei der Entlohnung oder auch der Würdigung, Anerkennung und Wertschätzung innovativer Arbeit.

Dass in Bezug auf alle diese Punkte in der Altenpflege in vielen Fällen noch großer Nachhol- bedarf herrscht, zeigen die Ausführungen in Kapitel 5. Insgesamt kann konstatiert werden, dass Innovationsfähigkeit zwar unerlässlich für die Branche ist, um die Pflegequalität auf einem konstant guten Niveau zu halten und damit auch für die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin positive Impulse zu setzen. Es muss aber auch festgehalten werden, dass die Ausgangs- und Rahmenbedingungen hierfür vielfach noch entschieden verbessert werden müssen.

13 Vgl. Gustafsson, A.; Johnson, M.D. (2003), S. 120, Sundbo, J.; Gallouj, F. (2000).

Im Allgemeinen bedeutet der Begriff Inno- vation die Schaffung und Kreation von Neuem. Im Dienstleistungsbereich meint Innovationsfähigkeit die Umsetzung neuer Ideen in Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren, die erfolgreiche Anwendung erfahren und abschließend in Angebote umgesetzt werden.

(20)

2.8 Zwischenfazit

Vor dem in diesem Kapitel dargestellten Hintergrund ist die Altenpflege ein wichtiger Wirt- schaftsfaktor in Berlin und auch bundesweit. Dies lässt sich anhand der steigenden Brutto- wertschöpfung der Branche, wachsender Beschäftigtenzahlen sowie auch anhand steigen- der Angebotsstrukturen festmachen. Auch zukünftig offeriert die Branche gute Beschäfti- gungsprognosen und kann somit als Jobmotor mit ökonomischen Potenzialen – nicht nur als Kostenfaktor – gesehen werden. Weiterhin ist Altenpflege Teil einer Wertschöpfungskette, die Nachfrage nach weiteren Dienstleistungen generiert und einen positiven wirtschaftlichen Einfluss ausübt. Altenpflege   ist   demnach   ein   „Markt“   mit   Zukunft   und   guten   Entwicklungs- aussichten.

Allerdings ist anzumerken, dass Wertschöpfungspotenziale langfristig nur sicher gestellt werden können, wenn Ausgangs- und Rahmenbedingungen in diesem Bereich deutliche Verbesserungen erfahren – gerade, wenn man die momentane Arbeitssituation im Altenpfle- gebereich betrachtet, die sich nur bedingt als innovationsfördernd gestaltet.14

In Anbetracht der sich bereits seit längerem abzeichnenden positiven wirtschaftlichen Ent- wicklung wie auch der guten Prognosen für den Altenpflegbereich in Berlin, wird es zukünftig wichtiger denn je sein, (innovationsfördernde) Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren optimal zu gestalten bzw. zu optimieren, damit sich die Altenpflege weiter positiv entwickeln kann und nicht hinter den prognostizierten Trends zurückbleibt. Die sich momentan bieten- den Chancen müssen fördernd ergriffen werden. Dafür ist eine gezielte Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Innovationsförderung in diesem Bereich umzusetzen.

14 Vgl. hierzu ausführlich Kapitel 5.

(21)

3. Altenpflege im Wandel

Täglich  sind  Altenpflegerinnen  und  Altenpfleger  bei  ihrer  „interaktiven“  Arbeit  mit  den  Wand- lungsprozessen der Branche konfrontiert – denn gesellschaftliche und strukturelle Verände- rungen wirken auf ihre pflegende Tätigkeit ein.

Im Folgenden werden die Veränderungsprozesse beschrieben: Dies sind veränderte Kun- denansprüche an die Pflege, neue Wohnformen im Alter angesichts der demografischen Entwicklung sowie vielfältige kulturelle Hintergründe der Kundinnen und Kunden. All diese Aspekte verändern die Anforderungen an die Pflegenden. Hinzu kommen strukturelle Wand- lungsprozesse wie die wachsende Bedeutung der Qualitätssicherung sowie der Trend zur Ambulantisierung, die zunehmende Anzahl der wohnortnahen Betreuung mittels der Netz- werke ebenso wie der vermehrte Einsatz neuer Technologien.

3.1 Besonderheit der Arbeit in der Altenpflege – interaktive Arbeit

Altenpflege ist eine in hohem Maße interaktive Arbeit, sie wird von Menschen für Menschen geleistet und setzt hohe soziale Kompetenzen auf Seiten der Beschäftigten voraus. Pflege- kräfte interagieren tagtäglich mit den Pflegebedürftigen, die zugleich Kundinnen und Kunden und somit auch von den Pflegenden „abhängig“  sind. Zur pflegenden Tätigkeit an sich kom- men die Arbeit mit den Angehörigen sowie die selbständige Arbeit als Pflegekraft innerhalb eines Teams. Die Tätigkeit setzt in hohem Maße Empathie und Einfühlungsvermögen voraus und erfordert Geduld sowie emotionale Belastbarkeit. Der Umgang mit Kritik und Beschwer- den, Wünschen und Hoffnungen, ebenso wie mit Krankheit, Tod und Trauer sind Teil des Berufs. Anders als in vielen anderen Berufsfeldern stellt dies hohe seelische und emotionale Anforderungen an die Beschäftigen, die über das übliche Maß hinausgehen. Erforderlich sind vielfältige Kompetenzen wie Durchsetzungs- und Einfühlungsvermögen, kommunikative Fähigkeiten und die Steuerung von Arbeitsprozessen.

Die Patienten- und Dienstleistungsorientierung nimmt einen immer höheren Stellenwert in der Pflege ein.15 Beschäftigte in der Altenpflege müssen sich ständig neuen Situationen an- passen und Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen helfen. Pflegekräfte sind kontinuierlich gefordert, über aktuelles Fachwissen zu verfügen sowie mit modernen Techni- ken und Verfahren umzugehen.

Auch veränderte Krankheitsbilder erfordern Fähigkeiten und Kenntnisse, die Pflegekräfte für ihre interaktive Arbeit erlernen bzw. mitbringen müssen. So sind Beschäftigte verstärkt mit degenerativen Altersleiden einschließlich Alzheimer-Erkrankungen wie z.B. Demenz konfron- tiert. Die Alltagskompetenz demenziell erkrankter Menschen ist erheblich eingeschränkt und erfordert nicht nur einen erhöhten Betreuungsaufwand, sondern bedarf auch zusätzlicher

15 Vgl. Jahn, F.; Ulbricht, S. (2011), S. 14. Jahn und Ulbricht zeigen es für die stationäre Krankenpflege. Ähnliche Entwicklungen sind auch für die Altenpflege anzunehmen.

(22)

Angebote der Aktivierung16, die von Pflegekräften umgesetzt werden müssen. Es vollziehen sich somit derzeit qualitative und quantitative Wandlungsprozesse, die durch Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und auch der Branche bedingt sind.

3.2 Gesellschaftliche Wandlungsprozesse

Gesellschaftliche Wandlungsprozesse verändern sowohl den quantitativen, als auch den qualitativen Bedarf an Dienstleistungen in der Altenpflege.

3.2.1 Demografischer Wandel

Bedingt durch den demografischen Wandel steigt der Anteil älterer Menschen an der Ge- samtbevölkerung. Gesündere Lebensweisen und bessere medizinische Versorgung tragen dazu bei, dass sich die durchschnittliche Lebensdauer erhöht. Daneben steigt sowohl die Anzahl Hochbetagter, als auch die Zahl pflegebedürftiger Menschen. Allein in der Bevölke- rungsgruppe der über 80-Jährigen wird bis 2030 ein Anstieg d von 73 Prozent auf 6,3 Millio- nen erwartet. Insgesamt werden bis dahin etwa 28,4 Millionen Menschen in Deutschland 60 Jahre oder älter sein.17 Für Berlin wird von 2007 bis 2030 mit einer Zunahme der 65- bis un- ter 80-Jährigen um 14 Prozent gerechnet. Die Zahl der Hochbetagten – der über 80-Jährigen – soll bis 2030 sogar um 87 Prozent steigen.18 Diese wachsende Zahl an alten Menschen wird – im Idealfall – länger aktiv und mit wenigen Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben partizipieren können. Dem steht aber auch eine wachsende Zahl Pflegebedürftiger gegenüber, denn parallel steigt die Zahl der Pflegebedürftigen und die Komplexität der Krankheitsbilder. In Berlin wird bis 2030 mit einer Zunahme der Pflegebedürftigen von 66 Prozent gegenüber 2007 gerechnet. Berechnungen zufolge erhöht sich ihre Zahl von 96.000 in 2007 auf 159.000 in 2030.19

3.2.2 Verlust an familiärem Pflegepotenzial

Die wachsende Nachfrage nach professioneller Altenpflege ist auch in gesellschaftlichen Veränderungen begründet. Eine Ursache dafür ist der Verlust des familiären Pflegepotenzi- als, welches vor allem durch die gesteigerte Erwerbstätigkeit von Frauen sowie durch einen Rückgang der Geburtenzahlen hervorgerufen wird.

In den letzten Jahren ist eine kontinuierlich steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen zu ver- zeichnen. 2009 lag sie bei 66,2 Prozent im Vergleich zu 57,1 Prozent in 2009. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass sich die Erwerbsbeteiligung von Frauen in deutlich stärke- rem Maße auf die Ausübung von Teilzeitbeschäftigung und geringfügiger Beschäftigung

16 Friedrich-Ebert-Stiftung (2009).

17 Vgl. Initiative Neue Qualität der Arbeit INQA (2008).

18 Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2009), S. 17.

19 Statistische Ämter des Bundes und der Länder (2010), S. 29.

(23)

auswirkt als die Erwerbsbeteiligung der Männer.20 Die Zunahme bei der Erwerbstätigkeit be- wirkt eine Abnahme des familiären Pflegepotentials. Denn je mehr Frauen beruflichen Tätig- keiten nachgehen, desto weniger stehen für die Pflege Angehöriger zur Verfügung. So wächst der Bedarf nach professioneller Pflege.

Weiterhin wird die Entwicklung durch rückläufige Geburtenzahlen verstärkt – der Anteil jun- ger Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt ab, während der Anteil älterer Menschen steigt. Zwar hielt sich die Bruttogeburtenziffer21 in Deutschland 2010 auf dem Niveau von 2008, war mit 8,3 Prozent allerdings die niedrigste im EU-Raum.22 Auch dies vermindert das familiäre Pflegepotenzial, da weniger Kinder später für Pflegetätigkeiten in der Familie zur Verfügung stehen. Zudem führen die häufig vorhandene räumliche Trennung von Familien, die generell größere Mobilität im Berufsleben sowie die steigende Anzahl von Single- Haushalten, in denen keine familiären Pflegepersonen vorhanden sind, zu wachsenden Be- darfen an professioneller Pflege.

Insgesamt werden immer weniger Angehörige in der Lage sein, die Pflege von Familienmit- gliedern selbst zu übernehmen. Die gleichzeitige Zunahme an Pflegebedürftigen unter- streicht den wachsenden Bedarf an professioneller Pflege.23

Zu berücksichtigen ist, dass es Unterschiede in familiärer und professionell unterstützter Pflege gibt: Professionell Pflegende sind mit Wissen, Fertigkeiten und Reaktionsvermögen auf ihre Aufgabe in einem Maße vorbereitet, die von familiären Angehörigen nicht geleistet werden kann – zumindest nicht zu Beginn eines Pflegefalls. Der Umgang mit dem Krank- heitsbild, spezifisches Wissen und das Verhältnis zum Pflegebedürftigen, sind eine Heraus- forderung für familiär Pflegende, deren Kompetenzen und Fähigkeiten im Pflegeprozess wachsen. Folglich ist die professionelle Pflege umfangreicher und weitreichender als familiä- re Pflege – gerade im Anfangsstadium der Pflegebedürftigkeit. Um eine hohe Qualität der Pflege zu sichern, ist professionelle Unterstützung von Beginn an zu leisten. Dies kann aus- schlaggebend für verstärkte Bedarfsansprüche an professionelle Pflege sein.

3.2.3 Neue Ansprüche an die Altenpflege

Die Erbringung professioneller Pflegeleistungen geht einher mit neuen Ansprüchen an die Pflege und damit an die Anbieter von Dienstleistungen in der Altenpflege.

Zu den immer älter werdenden Menschen, die zukünftig Pflege benötigen könnten, zählen mehr und mehr auch Migrantinnen und Migranten. Der Anteil an Pflegebedürftigen mit Migra- tionshintergrund betrug 2009 laut einer Studie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge

20 Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (2011).

21 Die Bruttogeburtenziffer setzt die Anzahl der Geburten in einem Jahr zur durchschnittli- chen Bevölkerung im selben Jahr ins Verhältnis.

22 Die höchsten Geburtenziffern wurden in Irland (16,5 Prozent) und dem Vereinigten König- reich (13 Prozent) festgestellt. Vgl. Eurostat (2011).

23 Vgl. auch Görres, S. (2010), S. 49-51.

(24)

8,2 Prozent – und entsprach damit ungefähr dem Anteil der Pflegebedürftigen an der Ge- samtbevölkerung bei älteren Personen.24 Die Versorgung von Pflegebedürftigen mit Migrati- onshintergrund bedarf spezieller Kompetenzen im Hinblick auf eine kultursensible medizini- sche und pflegerische Versorgung. Dabei bestehen kulturell unterschiedliche Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden, z.B. in Bezug auf das Pflegepersonal, Essgewohnheiten oder Unterbringung. Auf diese Gewohnheiten, Lebensumstände und kulturellen Gegebenheiten müssen sich Pflegekräfte einstellen.25 Hieraus leitet sich verstärkt der Anspruch auf interkul- turelle Kompetenz an die Beschäftigten in der Altenpflege ab.

Der steigende Anteil von Migrantinnen und Migranten unter den Pflegebedürftigen begründet die erweiterte Nachfrage nach kultursensibler Pflege. So wächst die Zahl der Unternehmen, die „kultursensible   Altenpflege“   anbieten. Dreizehn ambulante Kranken- und Altenpflege- dienste, die von türkischen Unternehmerinnen und Unternehmern geführt werden, gab es 2009 in Berlin.26 Hinzu kommen zwei Pflegedienste, die die interkulturelle Ausrichtung ihrer Pflegeleistungen explizit betonen. Vor dem Hintergrund der Berliner Bevölkerungsstruktur ist anzunehmen, dass das bisherige Angebot den aktuellen und den in den nächsten Jahren weiter wachsenden Bedarf an kultursensibler Pflege und Betreuung nicht decken kann.

Auch kommt die erste Generation der offen lebenden Schwulen und Lesben in ein Alter, in dem professionelle Pflege zunehmend in Anspruch genommen wird. Aus ihrer Lebensweise erwächst ein dementsprechender Anspruch an die Dienstleistung Pflege: Die Möglichkeit, sexuelle Vielfalt auch im Alter zu leben, muss in Berlin gegeben sein. Dies verdeutlicht die vom  Berliner  Abgeordnetenhaus  beschlossene  Initiative  „Berlin  tritt  ein  für  Selbstbestimmung   und Akzeptanz   sexueller   Vielfalt“.  Vor diesem Hintergrund entstehen Pflegeangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von schwulen und lesbischen Pflegebedürftigen abgestimmt sind. In Berlin gibt es eine Beratungs- und Netzwerkstruktur, die Informationen über spezielle Angebote für diese Zielgruppe bereithält. Dazu gehören u.a. Netzwerke ("Netzwerk Anders Altern"), generationsübergreifende Wohnprojekte ("Lebensort Vielfalt") und Arbeitskreise ("BALSAM"). Im Bereich der Altenpflege sind weitere Bemühungen nötig: Mit Stand Novem- ber 2011 gibt es nur einen ambulanten Pflegedienst, der sich speziell an Lesben und Schwu- le  richtet  („Netzwerk  Ambulante  Pflege“27).  Vormals  bestand  im  Pankower  Pflegeheim  „Asta- Nielsen“   eine   Pflegeetage   vorrangig   für   Schwule   und   Lesben.   Aufgrund eines Betreiber- wechsels des Heims und aus finanziellen Gründen wurde das Angebot nicht weitergeführt.28 Neben   den   „klassischen   Angeboten“   der   pflegerischen   Versorgung   steigt  zudem allgemein der Bedarf nach niedrigschwelligen Pflegeangeboten. Im Vordergrund stehen dabei

24 Kohls, M. (2012).

25 Grass, K. (2012).

26Ataman, F. (2009), in maximal 5/2009

27 http://www.netzwerk-ambulante-pflege.de, abgerufen am 21.11.2011.

28 Die Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterstruktur war so ausgelegt, dass ungefähr die Hälfte der Beschäftigten homosexuell war. In monatlichen Schulungen wurde das Personal für den Umgang mit schwulen und lesbischen Bewohnern sensibilisiert. Vgl. Tagesspiegel (15.01.2008).

(25)

Angebote der hauswirtschaftlichen Unterstützung, Begleit- und Besuchsdienste, Beratungs- angebote oder adäquate Freizeitangebote. Vor diesem Hintergrund verändern sich auch Kompetenzanforderungen an die Dienstleistenden. Dies betrifft z.B. die hauswirtschaftliche Leitung in einem Seniorenwohnheim, Präsenzkräfte in betreuten Wohneinrichtungen oder die Erbringung hauswirtschaftlicher Dienstleitungen in Privathaushalten, um Seniorinnen und Senioren länger ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu ermöglichen.

Ansätze hierfür wurden im Berliner Projekt "Zukunftsperspektive im Berufsfeld Hauswirt- schaft/ Pflege: Innovative Dienstleistung – Praxisnahe Qualifizierung" erprobt, das sich zwi- schen 2008 und 2011 der Modernisierung der Ausbildung in der Hauswirtschaft widmete.

Dabei wurde die berufliche Qualifizierung neu gestaltet, dass die Hauswirtschaftsfachkräfte neben der Wahrung ihrer üblichen professionellen Aufgaben sowohl Kompetenzen in der Grundpflege und sozialer Betreuung erwerben als auch in der Alltagsorientierung, Milieuge- staltung und Tagesstrukturierung für Pflegebedürftige.29

3.3 Strukturelle Wandelprozesse in der Branche

Neben den gesellschaftlichen Wandlungsprozessen sind auch strukturelle Veränderungen in der Altenpflege zu konstatieren.

3.3.1 Neue Wohnformen im Alter

Bestand früher oftmals nur die Alternative zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, differenziert sich dieser Bereich stetig. Zu neuen und innovativen Wohnformen, die eine ver- stärkte Aufmerksamkeit erfahren, zählen Senioren-Wohngemeinschaften, Selbsthilfe- Wohnprojekte 50plus, altersgerechte Wohnungen und integrative Wohnprojekte wie Mehr- generationenhäuser.30 Vor allem für Menschen in einem frühen Stadium von Pflegebedürf- tigkeit, die sich austauschen und mitreden wollen, sind diese Angebotsformen von Interesse.

Darüber hinaus erprobt z.B. ein Berliner Träger der Altenhilfe momentan die Umsetzung ei- ner Wohnform, in der ältere Ehepaare mit einem pflegebedürftigen Partner in einem gemein- samen Apartment mit getrennten Schlafzimmern und angeschlossener Betreuung weiterhin gemeinsam wohnen.31 Für solche Fälle, in denen ein Partner anspruchsvolle Betreuung braucht, der andere aber weiterhin mit ihm oder ihr an einem gemeinsamen Ort leben möch- te, gibt es bisher kaum adäquate Angebote.

29 Ausführliche Informationen über das Projekt finden sich unter www.berlin- gesundheitsberufe.de.

30 Eine Übersicht über Beispiele aus Berlin bietet http://www.berlin.de/special/wohnen/

alter/wie /musterprojekte/index.php, zuletzt geprüft am 29.06.2011.

31 Hans-Peter Distelkamp-Franken, Einrichtungsleiter des Stephanus-Seniorenzentrum Müggelspree  auf  der  Tagung  „Umschulung/ Nachqualifizierung zum/r Hauswirtschafter/in mit Zusatzqualifizierung Pflege und soziale Betreuung – eine   erste   Bilanz“,   Berlin,   im   Rahmen   des  Projekts  „Zukunftsperspektive  im  Berufsfeld  Hauswirtschaft/Pflege:  Innovative  Dienstleis- tung – Praxisnahe  Qualifizierung“.  

(26)

3.3.2 Trend zur Ambulantisierung

Ambulantisierung steht für den Prozess der Auslagerung sozialer und gesundheitlicher Ver- sorgungsleistungen aus dem stationären in den ambulanten Sektor und damit generell für die Ausweitung ambulanter Versorgungsstrukturen gegenüber stationären Pflegeeinrichtun- gen. Diese Entwicklung findet sich in den zwei Grundsätzen des seit 1992 gültigen Geriatrie- Rahmenkonzepts wieder. Mit diesem sollte die ambulante und stationäre Versorgung älterer Menschen in Berlin verbessert werden. 32

Der Trend zur professionellen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen durch ambulante Dienste und in Pflegeheimen setzt sich weiter fort. Dabei wird die ambulante Pflege weiterhin Vorrang vor der Pflege in stationären Einrichtungen haben.

Die mit der Ambulantisierung verbundenen Entwicklungen beeinflussen die Arbeitsbereiche Altenpflege auf unterschiedliche Art und Weise. Im stationären Pflegebereich zeigen sich folgende Trends: Jüngere Altersgruppen oder generell Menschen, die nicht in ihrer Selbst- versorgungsfähigkeit eingeschränkt sind, sind nur noch selten in Pflegeheimen zu finden.

Stattdessen gehören vorrangig Hochbetagte und stark Pflegebedürftige mit umfangreichem Unterstützungsbedarf zum Klientel der Heime. 2009 waren mehr als 18.000 von insgesamt 27.500 Pflegebedürftigen in stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen dieser Al- tersgruppe zuzurechnen.33 Auch ist das Eintrittsalter in den zurückliegenden Jahren kontinu- ierlich angestiegen und lag 1998 bereits bei 81 Jahren.34

Für die ambulanten Dienste bedeutet der Trend eine steigende Nachfrage bei sich gleichzei- tig stark verändernden Bedarfssituationen ihrer Kundschaft. So gibt es neben alten Men- schen eine große Bandbreite an Patientengruppen und -probleme, wie ältere Erwachsene mit akuten oder auch chronischen Gesundheitsbeeinträchtigungen bis hin zu schwerkranken und sterbenden Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Auch wächst die Zahl an ambulant zu erbringenden anspruchsvollen Versorgungsleistungen (z.B. bei akut- und schwerkranken Patienten), da biomedizinische, pharmakologische sowie technologische Fortschritte die ehemals rein stationär leistbare Versorgung nun auch im ambulanten Bereich möglich ma- chen.35

Auch bei der hospizlichen Versorgung lässt sich der Trend zur Ambulantisierung beobach- ten. Momentan sind zwar Krankenhäuser der wesentliche Sterbeort und so gibt es auch zwölf Hospize in Berlin. Demgegenüber verfügt Berlin aber bereits über 22 Hospizdienste für Erwachsene, die oft größtenteils auf Basis qualifizierter ehrenamtlicher Basis durchgeführt werden.36 Zukünftig lässt sich ein steigender Bedarf vermuten, da das Angebot an palliativer

32 Die Grundsätze sind: 1. Prävention und Rehabilitation vor Pflege, 2. ambulante vor statio- närer Versorgung. Vgl. Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (2009), S. 476 f.

33 Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz (2011).

34 Vgl. Schaeffer, D.; Ewers (2001).

35 Vgl. ebd.

36 Abgeordnetenhaus Berlin (2011).

(27)

und hospizlicher Begleitung in den letzten Jahren in Berlin gestiegen ist.37 Hier bieten sich Verknüpfungen der Angebotsstrukturen zwischen Pflegeheimen und ambulanten Hospizdiensten an, die die Ambulantisierung weiter wachsen lassen.

3.3.3 Entwicklung von Netzwerken sowie Care und Case Management

Der Trend geht weg von singulären Pflegeangeboten hin zu Netzwerken, in denen Pflege- und Unterstützungsleistungen koordiniert und gesteuert werden. Das sogenannte Case und Care Management, also die Begleitung und Vernetzung von individuellen Pflegefällen, spielt dabei eine große Rolle. Bestehende Angebote sollen miteinander verzahnt und aufeinander abgestimmt werden, so z.B. Beratungen zur jeweiligen Lebenssituation, ambulante Pflege- dienste, haushaltsnahe Dienstleistungen, Mobilitätshilfen, Tagespflege, Begegnungsstätten, Selbsthilfegruppen, Ärzte, Pflegeheime, Krankenhäuser, Ehrenamt, kulturelle Angebote.

Vernetzungen lassen sich in der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg vielfältig bereits erkennen: Der Masterplan Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg verknüpft auf politi- scher Ebene die strategischen Entwicklungen im Gesundheits- und Sozialwesen in den bei- den Bundesländern. Weiterhin ist die Einführung der Berliner Pflegestützpunkte 2009 eine Entwicklung hin zur Vernetzung. Diese wohnortnahen Anlaufstellen informieren pflegebedürf- tige Menschen und deren Angehörige umfassend, unabhängig und unentgeltlich zu Fragen rund um die Pflege und Betreuung. Die Pflegestützpunkte stehen in einer gemeinsamen Trägerschaft aller Pflege- und Krankenkassen und des Landes Berlin. Sie haben eine Lot- senfunktion für die Hilfesuchenden inne, die sich aus den Komponenten Beratung, Beglei- tung und Vernetzung zusammensetzt. So sollen sie umfassendes und individuell gestaltetes Versorgungsmanagement ermöglichen. Mit Blick auf die unterschiedlichen Bevölkerungs- gruppen mit Pflegebedarf – z.B. Menschen mit Migrationshintergrund – ist zu beachten, dass diese auch in der Beratung integriert und besonders angesprochen werden.38 Weitere Ent- wicklungen hin zur Vernetzung gibt   es   im   Feld   der   „demenzfreundlichen   Kommunen“,   von   denen es bereits drei in Berlin gibt. Demenzfreundliche Kommunen schaffen ein demenz- freundliches Umfeld für Anwohnerinnen und Anwohner.

37 Vgl. ebd.

38 Grass, K. (2012).

Ein Kinderbauernhof in Friedrichshain-Kreuzberg fördert über den Kontakt mit Tie- ren das Zusammenleben von Kindern und Menschen mit Demenz. Der Berliner Bezirk Spandau erweitert bestehende Netzwerke um zivilgesellschaftliche Akteu- rinnen und Akteure wie z.B. Wohnungsgesellschaften, Stadtteil- und Quartiersma- nagements, Einzelhändler, Selbsthilfe- und Angehörigenorganisationen. Die Öf- fentlichkeit wird durch Informationsangebote für die Lebenssituation von Menschen mit Demenz sensibilisiert. Kontaktpersonen wie z.B. Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter in Stadtteilcafés, Hausmeister, Ehrenamtliche im Besuchsdienst, denen eine zunehmende Verwirrung oder Hilfebedarf im Alltag auffallen, werden mittelfristig zu

„Demenzlotsen“  ausgebildet.

(28)

3.3.4 Ergebnis- und Qualitätssicherung

Die steigende Bedeutung von Ergebnis- und Qualitätssicherung spielt in der Pflege eine gro- ße Rolle für den strukturellen Wandel. Die im Rahmen der Pflegereform 2008 umgesetzten Maßnahmen – vornehmlich die jährlichen Prüfungen aller Pflegeeinrichtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (sogenannter Pflege-TÜV) – sind hierbei zu nennen. Die Existenz solcher Instrumente ist als positiv zu bewerten, da sie eine einheitliche Begutachtung der Qualität der Pflege ermöglichen und damit die Sicherung der Qualität der Pflege anstreben. Auch die Veröffentlichung der Ergebnisse für die Öffentlichkeit durch die Pflegelotsen ist positiv. Die Umsetzung dieser sogenannten Transparenzoffensive soll zu- künftig auf einer Transparenzplattform „Pflegelotse  Berlin“  erfolgen,  an  der momentan gear- beitet wird.

Im Bereich der Umsetzung gibt es noch Spielräume zur Verbesserung. Dabei ist u.a. zu be- achten, welche Zusatzaufgaben durch die in diesem Zusammenhang notwendigen Doku- mentationen auf die Pflegekräfte zukommen. Hier wandeln sich zunehmend die Profile und Tätigkeiten der Pflegekräfte hin zur bürokratisch-organisatorischen Arbeit neben der pflegeri- schen Versorgung.39 Ebenso ist die Gewichtung einzelner Faktoren der jährlichen Prüfungen der Pflegeeinrichtungen für die Endergebnisse zu überprüfen. Fraglich ist z.B. ob eine gute Dokumentationsarbeit das Ergebnis einer Einrichtung so beeinflussen kann, dass die Note für die direkte Arbeit an den Patientinnen und Patienten nicht mehr ins Gewicht fällt.

3.3.5 Technologieintensivierung

Das Erbringen und die Organisation von Versorgungsleistungen sind sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich zunehmend technologieintensiv. Hier besteht ein Bedarf an Fähigkeiten im Umgang mit modernen Geräten auf Seiten des Personals sowie an kontinu- ierlichem Training und Angeboten der Weiterbildung auf Seiten der Einrichtungen, um Pfle- gekräfte für den Umgang mit neuer Technik zu qualifizieren.

39 Backes, G. M.; Amrhein, L. & M. Wolfinger (2008), S. 48.

Sie bilden kleine wohnortnahe Netzwerke, vermitteln nachbarschaftliche Hilfe und kennen professionelle Hilfs- sowie Beratungsangebote. In Tempelhof-Schöneberg erstellt die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde eines Kompendiums mit Bei- spielen für eine aufsuchende, gemeindenahe, seelsorgerische Begleitung von Men- schen mit Demenz in ihrem angestammten häuslichen Umfeld. Gemeindeglieder und Seelsorger werden darin gestärkt, sich der spirituellen Bedürfnisse dementiell Erkrankter achtsam anzunehmen. Ergebnis der Bemühungen wird eine dokumen- tierende Handreichung sein. Im Zuge ihrer Umsetzung erfolgt der Aufbau einer Gruppe Ehrenamtlicher, die innerhalb der Kommune seelsorgerisch bei Menschen mit Demenz tätig werden.

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