STÄDTEBAU UND SCHNELLVERKEHR
STADTEBAU ••
UND SCHNELLVERKEHR
VON
PROFESSOR DIPL.-ING. DR. KARL H. BRUNNER
MTT 137 TEXTABSILDUNGEN UND 3 TAEELN
SPRINGER-VERLAG WIEN GMBH
1955
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URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI SPRINGER· VERLAG IN VIENNA 1 Hö5 SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER IST EDITION 1 Hö5
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DOI 10.1007/978-3-662-25021-1
Vorwort
Die wenigen Jahre seit Beendigung des zweiten \Yeltkrieges haben einen bedeuten- den Aufschwung in allen Zweigen des Städtewesens. der Baukultur und der Yerkehrs- technik gezeitigt. Die Zuversicht, auf diesen Gebieten nach .Jahren der Zerstörung wieder weittragende Probleme anschneiden und mit Erfolg der Lösung zuführen zu können.
wird zusehends bestärkt. Nicht nur in Fachkörperschaften und Fachzeitschriften. auch in der Tagespresse und im Rundfunk tritt in Fragen des Bauwesens eine lebhafte Dis- kussionsbereitschaft hervor. Erfreulicherweise gilt das Thema sehr häufig der Stadt- gestaltung und dem Großstadtverkehr. deren anzustrebende Reformen dadurch auch der breiten Öffentlichkeit nähergebracht werden.
Der Städtebau ist ein vielfaches Bindeglied zwischen Teilbereichen der Kultur: des- halb muß die Meinung, das \Yissen und Urteil vieler berufener :vliinner herangezogen und verwertet werden, wenn man zu allgemeingültigen Schlüssen gelangen will. Der Städtebau ist aber auch ein Anliegen der Gemeinschaft. ähnlich wie im Geistigen dit, Gesellschaftsordnung oder die Politik. Deshalb wiederum muß die Kenntnis seiIll'r Be- weggründe und Strebungen in die Breite getragen und dem .-\llgemeinwissen einyer\eibt werden.
Dem regen Interesse weiter Kreise der Beviilkerung an dl'n Fragen der stiidtebau- lichen Gestaltung, der Verkehrsplanung und -organisation steht auf seiten der techni- schen Fachgebiete und \Vissenschaflen eine Heihe hochentwickelter Spezialfächer gegenüber. zu denen keine Brücken geschlagen sind - es mangelt eine globale. zu- sammenfassende und Yergleiche gestattende Information. Dieser ~1angl'1 macht sich auch im Nachwuchs der Technikerschaft und der Yerwaltungsbeamten bemerkbar. end schließlich ist es in der demokratischen Yerfassung ull\·ermeidlich. daß in den gesetz- gebenden Körperschaften in Fragen des Bau- und Yerkehrswest'ns Entscheidungen ge- troffen werden müssen. ohne dan es allen daran Betl'iligten miiglich wäre. sich in dl'n l'inzelnen Fachgebieten hinreichenden überblick zu verschaffen.
So liegt es also an der Fachwelt. sich nicht bl on dl'm Spezialistentum Zll widmen.
vielmehr durch Berichte allgemeinverständlicher Fassung und durch jeweilige Stdlung- nahmen an der zutreffenden Bl'urteilung dt'r auftretenden Fragen mitzuwirken und das Interesse der Beviilkerung an ihrer Lösung rege zu prhalten. Die grol~en .-\ufgaben der Erneuerung und der Vervollkommnung. die in den Stiillten in .-\ngriff zu lll'hnwn sind.
finden erst dann den kräftigsten Antrieb lind Fortschritt. wenn die Allgl'meinheit 11m ihre Ziele und \Virkungen Bescheid weiß und mit ge\äutl'rll'm Urteil die Ikstrehungen des Staates, der Länder und Gemeinden unterstützt.
Aus diesen üherlegungen geht bereits hernlr. daU es sich mit diesl'r Schrift um keim' technische Abhandlung über den St ralknbau. iilwr Yerkl'hrshet rielw im Iwsonderen handelt, sondern - wie ihr Titel besagt - um (h'ren unliisharen Zusammenhang mit dem Städtebau. um die generellen Grundsätze und Hidltlinil'n. die dem Grenzgebiet heider Bereiche. dem städtehaulichen und dem der Yerkdnstechnik. Hngd1iiren. Das Buch will einen Querschnitt bieten durch den IH'utigen Stand zeitgemiilkr Yerkehrs- vorsorgen und ihre Beziehungen untl'reinander und zu dl'n Ziden des \1lodl'rnen Städh'- haues darlegen. \Yenn stellenweise rachtechnisdH' Angalwn heigl'fügt sind. geschidlt es zur Information des nicht fachkundigen Lesers und zur .-\hrundung des Stoffes.
Vorwort
I ll\wrha lb der viel fii 11 igen ProbleIlw des groBsliidt ischen Verkph rsweSl'ns ist PS Ill'- sonders ein Aspekt. welcher eingehender Erörterung bedarf: wer sieh als Kraftfahrer t'twa der stiindigen Zurufe der Pariser "Flics" erinnert "plus vite, plus vite~" oder auch anderwiirts der ZUIll rasclwn Durchfahren der Kreuzungen auffordernden Handbewe- gung der Verkehrsorgane, kann daraus enllwhmen. daß die Ahwieklung des Verkehres nieht blol3 in der Flüche. sondern in Hrl/ll/l I/nd Zeit zu erfassen und durch ents]JI'echende
Planung ulld Hegelung zu betreuen ist.
\Venn aber in Abhandlungen über Stüdtebau ein Sonderthema hervorgehoben wird, wie ps die \Vechsl'lheziehung zum Schnp]]yerkehr ist. kann die miBverständliche Auf- fassung Platz grl'ifen. als würde demgegenüber dil' Bedeutung der anderen Bereiche sliidtebaulichl'I' Aufgaben zuriicktretl'n. Dl'shalh sind diese anderen Zusammenhünge in Illphrpren Ahsehnittl'n des Budws behandl'lt, wobei als konkretes Beispil'l insbeson- dl'n' auf dip Stadtplanung für \\'ien Bezug genomnwn wird.
In dipspr Schrift wird absichtlich vil'lfach auf friilwre StudiPII ulld Veriiffl'nt- lichungen. wie mitunter auf die historisdw Entwicklung ii1wrhaupt zuriil'kgegriffen. Es ist l'in Übelstand in unseren raschll'lJigen lind etwas oberfliiehlil'h gewordenen Zl'it- liiuftl'n. daß selbsl in Fachkreisen projektiert, diskutiert lind kritisiprt wird, ohm' sieh dip Mühe zu nehmen. das zum jeweiligen Thema in der YergangenlH'it bereits Gl'lt'ist('\{' und Gekliirte hinreiclwnd zu Iwachten. Auch in dl'n Bl'langen des kiinftigen \Viplll'r Schndlverkl'hn's wird viel rasdll'r eine ÜbPl'einstimlllung der ~feinungen und eine l'r- hiihtp Zuversicht in die schließlie\u' Verwirklichung der Projekte zu erzil'len sein, wenn wir uns die l'insehliigige Entwicklung in anderen \\'ellstädtl'n vor Augen fiihren.
Und wenn untel' dt'n Beispielen und Hinweisen wiederholt praktische ArI)('ill'll d!'s Yt'rfasst'l's angeführt werden, so gt'schit'ht es. um den Leser dariil)('r zu unterri('hten, daß die zum Ausdruck gebl':l('hten !wrsünliehen Meinungen und Empfehlungen nieht hlol3 theoretischen Olwrlegungen entstamlllen. sondern ihre Grundlagen in vie1jiihrigpr Betätigung auf den priirterten Gehieten und in den dadurch gesamllll'lIen Erfahrungen hahen.
kh t'rfiille einp angl'lll'hllle Ptlicht. wenn ieh an dieser S!t-lle allen Behiirden, Stadt- verwallungen. Bau- und \'erkehrsdireklionl'n und andpren Stellen. die durch entgegen- kOlllmende Überlassung von Daten und Unterlagen zur Vervollstiindigung des Stoffes beigetragen haben. den yerbindlichsten Dank zum Ausdruck bringe.
Desgll'ichl'n bin ieh delll "prlage für die hewirkte hilfreiche Mitarheit und fiir dip groUziigigp Obsorge Yl'rpfli('htel, weleher die eingehendl' Darstl'llung der Materie und die würdige Gpstallung des Buches zu danken sind.
\\'it'n. im J)l'zpmber 1\);)4.
KARL H. BRUNNEH
Inhaltsverzeichnis
Sliidlekunde und Sladthaukunst , Städlebau und Verkehr,
Landesplanung, Salellilenstiidlt· und Schnellverkehr , Die Slraßenverkehrsplanung ,
Die V ('rkehrsleislung d('r SI raUt·
Slral3endurchbrikhe , I )oppelstockslral3en
Siratlenverbreiterungen und die lilit'derung der \'erkdJrst1iidw , Wagenparkfliiehen,
Verkehrsregelung , Die Slml3enkreuzungell
Die freie Sicht ,
Das ,Jmmerfahrt-Syslem"
Die Unlerfahrung von Straßen und Bahnlinien, l'ul3gängerpassagen
\)('1' Hundplatz mit Kreisverkdll' , Die Stral3engabelung ,
Das leure Kle('blall lind sein Ersalz , Unlerwasser-Straßentunllel ,
Slral3enbahll und Autobus, D('r Autobus,
Die Unlerpflasler-Stral.lenbahn Der Oberlandverkein ,
U mfah rlingsslraßen Die ßahnübersetzungen Das Anbauverbol , Die Autobahnen
Die Anschlußstellen
Tankstellen und Raslhiiuser
Stiidtebau, Autostral3e und Landschal't , Die Inversion
Die Schnellbahnen
Untergrundbahn odet' OberllächenVl'rkl'hr U-Bahnen in \Veltstiidlen und andt'rwiirts
London, New York Berlin, Paris , Hamburg ,
Stockholm, Sanliago, ~Ioskall , Madrid, Barcdona ,
'Wirtschaftlichkeit und Frequenz, Die baulichen Anlagen
Zusammenfassung ,
7;>
77
X2
X,l X-l Sä Xli XH HO H2 H4 H7 HH lO2 104 lO4 lOH lOX 110 112 117 120 12-1
VIII
I nlwlts\'('l"zt'it'hnisStädtebau und Verkehrsplanung in \Yien . Die Stadterweiterung .
Die städtebauliche Erneuerung Die Yerkehrsanalyse .
Die zunehmende Motorisierung
Der tägliche Massenverkehr - Yerkehrszählungen Die Verlagerung der Yerkehrsdichte
Der Stral~enbahnverkehr - Radiallinien.
Transversalverkehr Die Unfallsstatistik Der \\'iener Straßenverkehr
Die Yerkehrsknotenpunkte . Abstellflächen für Kraftfahrzeuge Das Yerkehrsproblem .
Der Überlandverkehr . Das Schnellbahnnetz für Wien Die Stadtbahn und ihl' Ausbau
Die Yerlängerungen nach Norden und Süden Eine Stadtbahnstation "Yerkehrsbüro" . Erfordernisse der Stadt erweiterung . Das Projekt der Untergrundbahn
Die Linienführung Die Linie I
Die Linien II und III . Die Station "Schotlentor"
Der Abschnitt Oper-Getreidemarkt Die Südbahnschleife der U-Bahn.
Hiickblick . Die Finanzierung .
Sach- und Ortsverzeichnis l\"amenverzeichnis.
Spill'
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