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So etwas wie eine Gott-Mutter gibt es nicht Hast du schon gehört?

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So etwas wie eine Gott-Mutter gibt es nicht

Hast du schon gehört… ?

Pastor Rolf J. Dietz Ich habe in den letzten Monaten einige Nachrichten in Whatsapp bekom- men. Eine davon war: „Wusstest du, dass Jesus Christus nicht der Sohn Gottes ist?“. Diese Frage war mit einer 71-seitigen PDF hinterlegt, die aus vielen Bibelverse und logischen Argumenten bestand. Eine andere solcher Fragen war: „Wusstest du, dass Jesus schon wiedergekommen ist?“ Auch hier hat der Verfasser einige Bibelverse genannt und durch logische Argu- mente miteinander verbunden. Als drittes Beispiel nenne ich eine Frage, in meinen Worten: „Wusstest du, dass die Pharmaindustrie das Werkzeug des Antichrists ist?“. Auch diese Behauptung hat der Autor mit einen Bi- belvers belegt und griechische Wörter aus dem Urtext und logische Argu- mente. Vor ein paar Tage bekam noch folgende Frage: „Wusstest du, dass es himmlische Mutter existiert?“

Mich erschreckt die Dreistigkeit dieser Sätze. Die Art wie sie sich ausdrü- cken, von völliger Überzeugung: „Wusstest du, dass … dies und das so und so ist?“ Hier geht es nicht um „vielleicht“, oder „es könnte sein“, sondern, man beteuert, dass es sich um Fakten handelt.

Diese Liste könnte ich fast bis zur Unendlichkeit erweitern. Mein Vater, der auch Pastor war, pflegte zu sagen: „mit der Bibel kann man alles beweisen [was man will]“. Einige nutzen ein p aar Bibelverse um zu behaupten , man dürfe keine Bluttransfusion nehmen. Als Donald Trump zum Präsidenten der USA gewählt wurde, haben viele sich mit Bibelverse gewappnet und gemeint „es ist bewiesen, dass er der Antichrist ist“. Andere nutzen Texte aus der Bibel um zu behaupten, dass Emmanuel Macron der Antichrist sei und auch sie finden Bibelverse, um das zu belegen. Dazu kommt, dass im Laufe der Geschichte und bis heute haben hunderte oder sogar tausende Menschen (gegen das Gebot Jesu – Apg 1,7; Mk 13,32) das Datum der

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Wiederkunft Christi „vorhergesehen“, oder „berechnet“. Die Liste dieser Irrlehren is unendlich und wächst ständig.

Welche ist die Waffe, mit der wir dagegen siegen können?

Tolle Gefühle können täuschen

Nachdem ich immer wieder mit solchen Verschwörungstheorien konfron- tiert wurde, wächst in mir den Eindruck, dass hinter solche Konstrukte vom Teufel besessene ungläubige Menschen stehen, die sich mit der Bibel auskennen (das kann Satan gut), mit dem Ziel, sich über die Leichtgläubig- keit von bestimmten Christen lustig zu machen, sich darüber ins Fäust- chen zu lachen, wie man leicht Leute irreführen kann. Einige behaupten, es sei ein Bedürfnis der Menschen, betrogen zu werden. Solche irrwitzige Theorien in die Welt zu setzen ist ja gar nicht schwer! In den mehr als 50 Jahre meines Lebens habe ich schon soo vieles gesehen! Mit ein wenig Bi- belkenntnis, Kreativität, mit Wörter umgehen können, schon hat man eine neue Theorie in die Welt gesetzt, um N aive zu beeindrucken . Viele dieser Naiven gehen so weit in ihrer Leichtgläubigkeit, dass sie wirklich – von Herzen – an solche Witze glauben.

Die, die solche Phantastereien in die Welt setzen, machen sich das tolle Gefühl zunutze, was dabei in den Hörern entsteht: „jetzt gehöre ich zu ei - ner Elite, die erlesene Gruppe der Menschen, die allein die Wahrheit kennt, die Eingeweihten. Alle andere sind Hirntod und gehirngewaschen und wurden vom Mainstream, vom Konzil von Nicäa, u.s.w. verblödet“. Ich habe schon manche solcher „Entdecker der einzigen Wahrheit“ getroffen.

Ein paar Verse aus dem Zusammenhang gerissen und schon ist eine neue Sekte gegründet, die „sich gegen die Ignoranz der Welt erhebt, die einzige die die Bibel ehrlich liest, ein Leuchter in der dunklen Welt“, u.s.w.

Gottes Geschlecht

Es ist leider noch immer eine Tatsache, dass Frauen in Gemeinden oft ei- nen Maulkorb bekommen, und ihre geistlichen Gaben unterdrückt wer-

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den. Aber die Idee, dass Gott sexistisch ist, oder dass Frauen weniger wichtig wären als Männer, ist, biblisch gesehen, ganz falsch! Gott ist nicht sexistisch und die Frauen spielen eine so wichtige Rolle im Reich Gottes wie die Männer. Das Alte Testament berichtet über Prophetinnen, Richte- rinnen, Königinnen, u. v. m. Das Neue Testament berichtet über Predige- rinnen (Rm 16,12), Jüngerinnen (Apg 9,36), Gemeindeleiterinnen (Apg 16), Prophetinnen (Apg 21,9), u. v. a.1 Vor Gott, in der geistlichen Welt, gibt es kein „Mann“ und „Frau“. Alle sind gleich (Gal 3,28).

Jesus hat uns beigebracht Gott als „Vater“ zu nennen, nicht mit dem Ziel zu erklären, welches Geschlecht Gott hat, sondern wie wir uns einstellen sollen vor ihm. Wir verbinden den Namen „Gott-Vater“ mit einer maskuli- nen Person. Wir nehmen in der deutschen Sprache auch den Namen „Der Heilige Geist“ als maskulin wahr. Ich habe schon einen Prediger gehört, der behauptet im Himmel gibt es nichts weibliches (immer mit „logischen Argumente“ geschmückt, wie immer). Aber in der Ursprache des Alten Testaments, Hebräisch, ist „Geist“ ein f eminin es Wort: Ruah . „Der Heilige Geist“ geschlechtergerecht übersetzt, wäre dann „Die Heilige Geistin“.

Gott wird in der Bibel manchmal auch mit femininen Attributen beschrie- ben (Behütet wie ein Huhn, Tröstet, beschützt – Jes 49,15) Gott ist aber trotzdem keine Mutter (er wurde nicht schwanger) und ist auch kein Vater (er hat keine „Göttin“ geschwängert). „Vater“ ist nur ein Name, eine Be- schreibung! Gott ist kein Mensch, er hat keine Geschlechtsorgane. Gott ist weder männlich noch weiblich. Wir nennen ihn „Vater“ weil Jesus es uns so beigebracht hat. Warum? Wir brauchen Wörter, wir brauchen Anhalts- punkte, um Gott EIN BISSCHEN zu verstehen. Aber davon abzuleiten, dass Gott sexistisch ist, oder dass die Männer wichtiger wären als die Frauen, ist falsch. So falsch, wie wegen Psalm 91,4 zu meinen, dass Gott ein Huhn ist, oder, dass Gott Milliarden Augen hat (Sprüche 15,3). Gott wird in der Bibel mit ganz vielen – unterschiedlichen – Namen genannt (Jahve, Elo-

1 Mehr darüber in meinem Buch „Frauen in biblischen Gemeinden“.

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him, Vater, Adonai, Herr, El Shaday, der Höchste, Gott der Welt, König, Ze- baoth, der Schöpfer, u.s.w.), so auch Jesus (Gesalbter, Emmanuel, Wort Gottes, Menschensohn, Sohn Davids, Lamm Gottes, Morgenstern, Bräuti- gam, guter Hirte, Alpha und Omega, u.s.w). Trotzdem ist Jesus nicht ein vierfüßiges Tier (Lamm) oder ein Himmelskörper (Stern). Weil wir Gott nicht verstehen, muss ihn die Bibel mit vielen Adjektiven umschreiben. Je- des davon soll uns helfen ihn ein bisschen besser zu verstehen, seine Ei- genschaften, Aspekte seines Wesens.

Göttinnen

Auch die Tatsache, dass Gott in der Bibel manchmal im plural steht, z.B., im Ausdruck „Lasst uns Menschen machen…“ (1Mo 1,26), wird im Neuem Testament erklärt: Zusammen m it dem Vater waren Jesus, d.h., das Wort ("Gott sprach..." 1Mo 1; Joh 1.1) und der Heilige Geist (1Mo 1,2), aber kei- ne „Gott-Mutter“. Es gibt in der Geschichte und in den Religionen (z.B., griechische, römische u.v.a) viele „Gott-Mutter“ (https://

de.wikipedia.org/wiki/Göttin). Es sind Kulte die mit Fruchtbarkeit und Ero- tik verbunden sind. Die Anbetung solcher Göttinnen wurden sogar in Isra- el praktiziert und wurde von den Propheten stark bekämpft , als schlimms- tes Götzendienst (siehe auch Jeremia Kapitel 44): „Die Kinder lesen Holz zusammen, und die Väter zünden das Feuer an, die Frauen aber kneten Teig, um der Himmelskönigin Kuchen zu backen; und fremden Göttern spenden sie Trankopfer, um mich zu ärgern.“ (Jeremia 7,18). Auch in der katholischen Religion wird Maria als „Königin des Himmels“ angebetet (https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria_Regina.html).2 Wir merken, es ist nichts Neues.

Ein Sprichwort besagt, „Die Bibel ist die Quelle aller Irrlehren“. Die Quelle von Irrlehren ist immer die gleiche. Jemand überlegt: "Wenn wir den Text X mit den Text Y vergleichen, können wir ABLEITEN dass...“ und macht da- bei eine Art Detektivarbeit, zieht l ogische Schlussfolgerungen , die die Aus-

2 Maria, Himmelskönigin: https://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/21218/

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sagen vom Rest der Bibel zwar widersprechen, aber den naiven Leicht- gläubigen imponieren.

Was lehrt die Bibel?

Um den Verstand und die Errettung nicht zu verlieren, sollen wir die Bibel lesen und fokussieren auf das, was die Bibel klar und deutlich lehrt . Ihre Hauptlehren, die in jeden ihre Bücher bestätigt werden, mit dem gesun- den Menschenverstand deutlich erkennbar sind, wie z. B., Sünde, Glaube, Gebet, Macht Gottes, Gottheit Jesu, Wiederkunft Jesu, u.s.w. Den roten Faden der Bibel verinnerlichen, die Botschaft Gottes ergreifen, das Hauptthema der Bibel als ganzes. Diese Botschaft ist nicht versteckt, son- dern jedem ersichtlich. Wir sollen aufhören „zwischen den Zeilen der Bi- bel“ zu lesen um „ihre Geheimnisse zu entlocken". Schon zu biblischen Zeiten erhob sich so eine Sekte, genannt „Gnosis“, die von sich behaupte- ten: „Wir kennen die Geheimnisse de Bibel, wir sind darin eingeweiht" (sie meinten damit, „wir sind etwas besonderes“, „wir sind mächtig“).

Die Waffe gegen solche Betrügereien, Witzbolde und Irrlehren ist die geistliche Reife. Jeder glaubender Christ soll in der Reife wachsen (Heb 5,12; 2Pet 3,18). Die Unreife muss abgelegt werden, durch bewuss- tes Wachsen in der Lehre und Gehorsam (Theorie und Praxis). Unreife kann man nicht durch nette Vorsätze hinter sich lassen, sondern es ist har- te Arbeit. Ich bin der Aufforderung Jesu gefolgt, alles zu lehren, was Er ge- lehrt hat, durch eine vernünftige 3-jährligen Jüngerschaft (www.rolfjdietz.- de). Sie geht tief, wie Jesus gemacht hat. Sie bietet viel „feste Nahrung“

an. Da musst du kräftig kauen, wirst aber wachsen und an Kraft gewinnen.

Amen, Halleluja, Gruß und Gottes Segen!

Marl, 09.04.2022

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