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Stadt Siegen

Energiebericht 2010 und

Klimaschutzbericht 2010

(2)

Herausgeber Stadt Siegen, Der Bürgermeister Anschrift:

Postfach 10 03 52, 57003 Siegen

Bearbeitung Geschäftsbereich 4

Fachbereich 7/4 – Zentrale Gebäudewirtschaft Energiebeauftragter Volker Kalender

und

Fachbereich 8/3 - Abt. Umwelt / BM Büro Klimaschutzbeauftragter Paul Hartmann Anschrift: Lindenplatz 7, 57078 Siegen

Fotos

Abt. Umwelt / Klimaschutzbeauftragter Zentrale Gebäudewirtschaft

Stand

Dezember 2010

Bezugsadresse Bericht

Stadt Siegen, Abteilung Umwelt, Lindenplatz 7, 57078 Siegen

Stadt Siegen, Zentrale Gebäudewirtschaft, Lindenplatz 7, 57078 Siegen www.siegen.de (PDF-Download)

Kontakt

Energiebeauftragter:

Volker Kalender, 0271-404-3365 E-Mail: v_kalender@siegen.de Klimaschutzbeauftragter:

Paul Hartmann, 0271-404-3450, E-Mail: p_hartmann@siegen.de

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Abteilung Zentrale Gebäudewirtschaft

Vorbemerkungen

Im Jahr 2009 hat die Stadt Siegen mit der Einstellung eines Energiebeauftragten und eines Klimaschutzbeauftragten ein deutliches Zeichen für ein verstärktes Engagement für Energie und Klimaschutz gesetzt.

Auch der Beschluss des Maßnahmenprogramms Klimaschutz aus dem Frühjahr 2009 und die (erfolgreiche) Bewerbung bzw. der Eintritt in das Zertifizierungsverfahren um den eea im gleichen Jahr spiegeln diese Anstrengungen für den Klimaschutz wider.

Ebenso kann sich die energietechnische Seite der Stadt Siegen sehen lassen. Eine Vielzahl von Gebäudesanierungen, insbesondere bei Schulen, konnten im Jahr 2009 planerisch in Angriff genommen werden. Nicht zuletzt durch den nachhaltigen Einsatz des Gebäudemanagements für ausreichende Fördermittel.

In den nachfolgenden Berichten werden diese und weitere Projekte, Aktivitäten und Maßnahmen vorgestellt. In kurzer und knapper Form, zumeist illustriert mit Bildern und Grafiken. Auf den Versuch einer umfassenden Darstellung mit umfangreichem Zahlen- werk wurde zugunsten der Lesbarkeit verzichtet.

Dennoch bieten die Berichte ausreichend Information und Einblick, um die Bemühun- gen der Stadt Siegen für einen angemessenen Beitrag zum Klimaschutz zu zeigen.

Für weitere Auskünfte über die nachfolgenden Informationen hinaus stehen die Ener- gie- und Klimaschutzbeauftragten zur Verfügung.

Die Aufteilung in zwei unabhängige (Teil)berichte impliziert keine inhaltliche Trennung.

Die Darstellung der vielfältigen Aufgaben und Projekte zeigt vielmehr deutlich das in- tensive Zusammenspiel und laufende Abstimmung als Qualitätsmerkmal einer Zusam- menarbeit der Bereiche Energie und Klimaschutz bei der Stadt Siegen.

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Vorwort Bürgermeister

Ich freue mich sehr, Ihnen den Energie- und Klimaschutzbericht 2010 der Stadt Siegen vorstellen zu können.

Mit diesem Bericht legen wir eine erste Dokumentation der vielfältigen Maßnahmen vor, die eine nachhaltige Energiewirtschaft der Stadt Siegen unter Beweis stellen.

Bereits seit zwei Jahrzehnten engagiert sich unsere Kommune im Sinne eines

ökonomischen und ökologischen Umgangs mit den Energieressourcen. Ein Meilenstein in dieser Arbeit war 1998 die Verabschiedung des ersten Klimaschutzprogramms.

Durch Ratsbeschluss hat sich die Stadt Siegen darin zur Umsetzung verschiedener Klimaschutzmaßnahmen verpflichtet. Politik und Verwaltung haben sich mit der Fortschreibung des Kataloges im Mai 2009 auf diese Weise einen verbindlichen

Handlungsrahmen abgesteckt, in dem zukünftige Projekte und Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Der Erfolg ist schon jetzt sichtbar, so gehört die Stadt Siegen im Jahr 2010 zu den 10 erfolgreichsten Kommunen in Sachen Energie- und Umweltschutz in NRW. Diese Tatsache wurde erst kürzlich durch die Zertifizierung mit dem European Energy Award gewürdigt.

Wir werden daher auch in Zukunft weiter am Energie- und Klimaschutz in unserer Stadt arbeiten. Dies geschieht nicht ganz ohne finanziellen Druck, aber die Rechnung

zwischen Ökonomie und Ökologie wird langfristig aufgehen.

Eine erste Bilanz folgt auf den kommenden Seiten und ich hoffe sehr, dass wir als Kommune als gutes Beispiel vorangehen, denn Klimaschutz darf nicht reine

Willensbekundung bleiben und sollte von allen Akteuren - von der Verwaltung bis zum Privathaushalt - praktiziert werden.

Ihr

Steffen Mues Bürgermeister

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Stadt Siegen

Geschäftsbereich 4 Fachbereich 7/4

Zentrale Gebäudewirtschaft

Energiebericht 2010

- Auswertung des Jahres 2009 -

(6)

Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG...2

2. GRUNDLAGEN...2

2.1. Thermische Energie ...2

2.2. Elektrische Energie ...3

2.3. Wasser...3

3. VERBRAUCHSWERTE ...3

3.1. Verbrauch thermischer Energie ...4

3.1.1. Gesamtverbrauch und Energieträger...4

3.1.2. Aufteilung des Heizenergieverbrauchs auf die Gebäudetypologie...6

3.1.3. Energiekosten - Heizung...7

3.2. Verbrauch elektrischer Energie...8

3.2.1. Gesamtverbrauch elektrischer Energie ...8

3.2.2. Aufteilung des Stromverbrauchs auf die Gebäudetypologie... 10

3.2.3. Energiekosten – elektrische Energie ... 11

3.3. Wasserverbrauch ... 12

3.3.1. Gesamtverbrauch Wasser ... 12

3.3.2. Aufteilung des Wasserverbrauchs auf die Gebäudetypologie... 13

3.3.3. Kosten – Wasser ... 14

4. CO2 - BILANZIERUNG...15

5. FALLBEISPIELE UND MAßNAHMEN ...17

5.1. Hallenbad Weidenau... 17

5.2. Solardachkataster ... 18

5.3. KWK-Anlagen... 19

5.4. Sanierungsvorhaben ... 19

5.5. Förderprogramm zur Sanierung selbstgenutzten Wohneigentums... 20

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1. Einleitung

Der vorliegende Bericht stellt die Energie- und Wasserverbrauchswerte der Liegen- schaften und Gebäude der Stadt Siegen für das Jahr 2009 zusammenfassend dar. So- weit vorhanden, wird die zeitliche Entwicklung dieser Werte abgebildet. Außerdem wer- den die Kosten und die berechneten Schadstoffemissionen wiedergegeben.

Bei der Ermittlung der verbrauchten Wärmeenergie wurden die städtischen Gebäude berücksichtigt. Zusätzlich wurden in den Stromverbrauch noch die Lichtsignalanlagen und die Straßenbeleuchtung einbezogen.

2. Grundlagen

Neben der Angabe der Gesamtbilanz werden die Verbrauchswerte aufgegliedert nach der Gebäudetypologie angegeben. Dabei werden folgende Gruppen gebildet:

Verwaltungsgebäude

Schulen Grundschulen

Hauptschulen Realschulen Gymnasien Förderschulen Gebäude für Kinder- und Jugendarbeit Wohnheime

Hallen Sportplätze Bäder

Gebäude für kulturelle Zwecke Feuerwehr

Bestattungswesen

und zusätzlich für den Stromverbrauch Lichtsignalanlagen und Straßenbeleuchtung

Thermische Energie

Um Heizenergieverbräuche miteinander vergleichen zu können, werden üblicherweise für die Wärmeenergie die witterungsbereinigten Werte angegeben. Dazu werden die realen Verbrauchswerte mit der jährlichen Gradtagszahl (gemäß VDI 2067) auf die durchschnittliche Gradtagszahl für den Standort Siegen umgerechnet. Nur so ist ein

(8)

Lieferung von Öl und Flüssiggas erfolgt durch verschiedene Lieferanten. Holzhack- schnitzel wurden im Jahr 2009, nach einer Ausschreibung aus dem Jahr 2007, von der Firma Jan Teerling Forstdienstleistungen & Spezialtransporte bezogen. Aufgrund qua- litativer Mängel der gelieferten Holzhackschnitzel wurde der Wärmeliefervertrag zum 31.12.2009 in gegenseitigem Einvernehmen aufgehoben. Im Rahmen einer Ausschrei- bung wurde ein neuer Liefervertrag mit der Firma Hoffman Natur- und Umweltdienste abgeschlossen (Lieferzeitraum: 2010 bis 2012).

Elektrische Energie

Die Versorgung der Liegenschaften mit elektrischer Energie geschieht durch die RWE Vertrieb AG. Der Versorgungsvertrag wurde im Rahmen einer EU-weiten Ausschrei- bung aus dem Jahre 2006 abgeschlossen. Er umfasst den Lieferzeitraum 2007 bis 2008 und mit der angenommenen Verlängerung auch die Jahre 2009 und 2010. Der Vertrag endet automatisch am 31.12.2010, wodurch eine Neuausschreibung der Liefe- rung elektrischer Energie im Jahr 2010 notwendig wurde. Im Rahmen der Neuaus- schreibung sollen 15% des städtischen Strombedarfs durch Ökostrom gedeckt werden.

Dazu wurde im Rahmen der Ausschreibung ein eigenes Los gebildet, dessen Abnah- mestellen zu 100% mit Ökostrom beliefert werden. Die Erzeugungsanlagen müssen zu einem Drittel jünger als 6 Jahre und zu einem Drittel zwischen 6 und 12 Jahren alt sein.

Das letzte Drittel kann aus alten Bestandsanlagen (größer 12 Jahre) stammen. Die Be- lieferung der Lichtsignalanlagen mit elektrischer Energie ist ebenfalls Teil des Versor- gungsvertrags.

Die Beleuchtung wird sowohl im bisherigen als auch im neuen Stromvertrag nicht be- rücksichtigt, da ein eigener Beleuchtungsvertrag existiert, der noch bis zum Jahre 2012 gültig ist. Lieferant für den Strom der Beleuchtung ist ebenfalls die RWE Vertrieb AG.

Neben dem Strom betreibt und wartet der Lieferant auch die Beleuchtungsanlagen. Die Abrechnung erfolgt über einen Brennstundenkalender.

Wasser

Die Versorgung der städtischen Liegenschaften mit Wasser geschieht, wie auch die Gasversorgung, durch die Siegener Versorgungsbetriebe. Diese stellen auch die Ab- wassergebühren in Rechnung. Dies ist allerdings nur die Weitergabe der Kosten, die durch den Entsorgungsbetrieb der Stadt Siegen (ESi) für die Abwasserentsorgung er- hoben werden.

3. Verbrauchswerte

Die dargestellten Verbrauchsdaten stammen einerseits aus den Aufzeichnungen der Hausmeister und werden andererseits durch die Abrechnungen der Versorger ergänzt.

Die Daten wurden in die Software „Akropolis Energiemanagement“ übernommen und mit deren Hilfe ausgewertet. In der Software sind ebenfalls die Bruttogrundflächen (BGF in m²) hinterlegt, die zur Bildung spezifischer Kennzahlen (kWh/m² oder l/m²) herange- zogen werden. Die Auswertung, insbesondere die Auswertung des Verbrauchs thermi- scher Energie, umfasst für 2007 153 Gebäude, 2008 150 Gebäude und für 2009 144 Gebäude.

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Verbrauch thermischer Energie

3.1.1. Gesamtverbrauch und Energieträger

Die Stadt Siegen hat im Jahr 2009 witterungsbereinigt insgesamt 40.925 MWh Heiz- energie verbraucht. Dabei teilt sich die Gesamtmenge wie folgt auf die einzelnen Ener- gieträger auf:

Energieträger Witterungsbereinigter

Verbrauch Prozentualer Anteil

Gas: 38.512 MWh entspricht 94,1 %

Öl: 1.831 MWh entspricht 4,5 %

Strom: 341 MWh entspricht 0,8 %

Holzhackschnitzel: 241 MWh entspricht 0,6 % Gesamt: 40.925 MWh 100 %

Wie man sieht, wird im überwiegenden Teil der Gebäude der Energieträger Erdgas ein- gesetzt. Dieser weist unter den eingesetzten fossilen Energieträgern die geringsten CO2-Emissionen pro kWh auf.

Im Jahr 2009 wurden 18 Gebäude durch ölbetriebene Heizungsanlagen mit Wärme versorgt; hierbei handelt es sich vor allem um kleinere Gebäude (Sportheime, Feuer- wehrgerätehäuser, Friedhofshallen und Grundschulen). Aber auch die Siegerlandhalle verfügt neben dem Gaskessel noch über eine Ölheizung.

Der größte Anteil am oben aufgeführten Stromverbrauch zur Beheizung wird in der Ge- samtschule Eiserfeld eingesetzt. Ein Teil der Schule wird durch Nachtspeicheröfen be- heizt. Weitere Elektroheizungen befinden sich in Friedhofshallen und zwei Wärmepum- pen im Hallenbad Weidenau.

Bisher wurde ein Gebäude, die Albert-Schweitzer-Schule 1 im Rüsterweg mittels Holz- hackschnitzel beheizt. Im Zuge der energetischen Sanierungen in diesem und nächs- tem Jahr werden weitere Gebäude (Fischbacherbergschule, Jung-Stilling-Schule, Spandauer-Schule, Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium, Realschule Am Schießberg) mit Pellet-Heizungen ausgestattet, wodurch sich der Anteil der mit Biomasse beheizten Gebäude erhöhen wird.

Um die Entwicklung des Heizenergieverbrauchs einschätzen zu können, gibt das fol- gende Diagramm den witterungsbereinigten Verlauf der letzten 10 Jahre wieder. Man erkennt sowohl eine tendenzielle Abnahme des Heizenergieverbrauchs als auch eine Verringerung des Anteils der mittels Heizöl beheizten Gebäude.

(10)

Abbildung 1: Entwicklung des witterungsbereinigten Heizenergieverbrauchs der Jahre 2000 bis 2009.

Trägt man den Gesamtverbrauch der letzten 10 Jahre auf und bestimmt die Trendlinie, so ist der Verbrauch im Durchschnitt um 2 % gesunken (bezogen auf 2000).

Abbildung 2: Angepasste Trendlinie an den witterungsbereinigten Heizenergiever- brauch der Jahre 2000 bis 2009.

0,0 10.000,0 20.000,0 30.000,0 40.000,0 50.000,0 60.000,0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Heizenergieverbrauch in MWh

Biomasse Strom Öl Gas

0,0 10.000,0 20.000,0 30.000,0 40.000,0 50.000,0 60.000,0

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Jahr

Heizenergieverbauch in MWh

(11)

3.1.2. Aufteilung des Heizenergieverbrauchs auf die Gebäudetypolo- gie

Der angegebene Gesamtenergieverbrauch kann auf die verschiedenen Gebäudetypen aufgeteilt werden. Dabei werden im Folgenden die wichtigsten Kategorien dargestellt;

zusätzlich wird der spezifische Verbrauch angegeben.

Spezifischer Heizenergie- verbrauch in kWh/m² Gebäudetyp Heizenergieverbrauch

in MWh

Stadt Ages-Studie

Verwaltungsgebäude 2879,2 109,2 103

Grundschulen 7153,4 117,3 119

Hauptschulen 3465,5 104,5 128

Realschulen 2831,7 97,3 119

Gymnasien 4360,4 89,6 103

Gesamtschulen 3087,8 94,1 103

Förderschulen 982,3 104,0 101

Gebäude für Kinder- und Ju-

gendarbeit 947,7 120,5 143

Hallen und Bürgerhäuser 2246,8 91,2 111

Gebäude für kulturelle Zwecke 1928,2 114,4 134

Hallenbäder 2828,1 2287

Bäder Freibäder 5729,5 476,2 232

Sportplätze 784,2 266,0 244

Feuerwehr 1814,9 141,1 143

Bestattungswesen 630,5 123,7 109

Bauhöfe & Gärtnerunterkünfte 1296,4 209,8 119

Wohnheime 770,6 152,1 185

Tabelle 1: Heizenergieverbrauch und spezifischer Verbrauch der wichtigsten Gebäude- kategorien für das Jahr 2009. Für die Bäder wurde der Verbrauch je m² Was- serfläche angegeben. Der spezifische Verbrauch wurde auf die Bedingungen umgerechnet, die den Verbrauchswerten der ages-studie zugrunde liegen.

Um die spezifischen Verbrauchswerte einzuordnen, wurden ebenfalls die den Katego- rien entsprechenden Mittelwerte aus dem Forschungsbericht1 der ages GmbH aufge- führt. Große Überschreitungen treten im Bereich Bäder und Bauhöfen auf. Gleichwohl liegen die spezifischen Verbrauchswerte für die meisten Kategorien unter oder in der Größenordnung der Mittelwerte der ages-Studie.

Die folgende Grafik veranschaulicht die prozentuale Aufteilung des Gesamtverbrauchs auf die einzelnen Gebäudekategorien. Fasst man alle Schulen zu einer Kategorie zu- sammen, so beträgt der Heizenergieverbrauch 53 %. Verknüpft man dies mit den Wer- ten der ages-Studie, so liegen die spezifischen Verbrauchswerte von ca. 50 % des Ge- samtverbrauchs unterhalb der Vergleichswerte.

(12)

Grundschulen 17,5%

Hauptschulen 8,5%

Realschulen 6,9%

Gymnasien 10,7%

Gesamtschulen Förderschulen 7,5%

2,4%

Verwaltungsgebäude 7,0%

Gebäude für Kinder- und Jugendarbeit

2,3%

Hallen und Bürgerhäuser 5,5%

Gebäude für kulturelle Zwecke

4,7%

Bäder 14,0%

Sportplätze 1,9%

Feuerwehr 4,4%

Bestattungswesen 1,5%

Bauhöfe &

Gärtnerunterkünfte 3,2%

Wohnheime

1,9% Sonstige 0,0%

Abbildung 3: Die prozentuale Aufteilung des Gesamtverbrauchs auf die einzelnen Ge- bäudekategorien zeigt, dass über die Hälfte (53%) des Heizenergiebe- darfs auf die Schulen entfällt.

3.1.3. Energiekosten - Heizung

Die Gesamtkosten für Heizenergie setzten sich aus den Einzelpreisen der jeweiligen Energieträger zusammen:

Energieträger Kosten

Gas: 2.536.271 €

Öl: 80.484 €

Strom: 44.030 €

Holzhackschnitzel: 9.363 €

Gesamt: 2.670.148 €

Die hier genannten Summen gelten für die tatsächlichen, also nicht witterungsbereinig- ten Verbrauchswerte (Gas 35.610 MWh, Öl 1.693 MWh, Strom 316 MWh, Biomasse 223 MWh).

Im folgenden Diagramm sind die Kosten für Heizenergie der Jahre 2007, 2008 und 2009 dargestellt. Zusätzlich wurden zum Vergleich die Gesamtkosten für Heizenergie des Jahres 2000 aus dem Energiebericht des Jahres 2001 eingezeichnet. Man erkennt einen deutlichen Kostenanstieg trotz reduzierten Verbrauchs. Umgekehrt sind die Kos-

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gestiegen ist. Der Grund dafür sind die gesunkenen Energiepreise für Gas und Öl am Markt im Jahr 2009 gegenüber 2008.

Abbildung 4: Entwicklung der Kosten für Heizenergie. Aufgrund gestiegener Energie- preise sind seit 2000 die Kosten trotz einer erheblichen Verbrauchsreduk- tion gestiegen.

Verbrauch elektrischer Energie

3.1.4. Gesamtverbrauch elektrischer Energie

Insgesamt wurden 11.862,4 MWh elektrische Energie im Jahr 2009 verbraucht.

Im Diagramm 5 werden die Verbrauchswerte der Jahre 2007, 2008, 2009 und 2000 an- gegeben. Wie bereits in Abbildung 4 wurde der Wert für das Jahr 2000 dem Energiebe- richt des Jahres 2001 entnommen. Das Diagramm verdeutlicht, dass der Strom- verbrauch tendenziell leicht zurückgegangen ist.

Der angegebene Gesamtverbrauch beinhaltet nochmals den bereits oben angegebenen Stromverbrauch für die Beheizung. Deshalb wird in Tabelle 2 der Gesamtverbrauch et- was detaillierter dargestellt.

0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 3.000.000

2000 2007 2008 2009

Jahr

Kosten in Biomasse

Strom ÖL Gas

Gesamtkosten

1.666.736 €

2.307.819 €

2.662.698 € 2.670.148 €

(14)

Abbildung 5: Gesamtverbrauch elektrischer Energie. Der Vergleich mit dem Wert des Jahres 2000 zeigt, dass der Verbrauch tendenziell leicht gesunken ist.

Tabelle 2: Detaillierung des Gesamtverbrauchs bis zu dem Anteil „ohne Lichtsignalan- lagen“, der im wesentlichen den Verbrauch der Gebäude wiedergibt.

Der Anteil der Straßenbeleuchtung (Tabelle 2) ist mit 3.729, 3.751 und 3.737 MWh na- hezu konstant. Im Energiebericht 2001 liegt der Stromverbrauch für Straßenbeleuch- tung des Jahres 2000 bei 4.006 MWh. Basierend auf dem Mittelwert der Jahre 2007 bis 2009 entspricht die Differenz (267 MWh) gegenüber dem Jahr 2000 einer Reduzierung von ca. 6,7 %.

ohne

Lichtsignalanlagen 7242 MWH Lichtsignalanlagen 570 MWh Straßen-

beleuchtung Heizung

ohne

Lichtsignalanlagen 7774 MWH Lichtsignalanlagen 561 MWh Straßen-

beleuchtung Heizung

ohne

Lichtsignalanlagen 7274 MWH Lichtsignalanlagen 536 MWh Straßen-

beleuchtung Heizung

2008 Gesamt-

verbrauch 12408 MWh ohne

Heizung 12086 MWh ohne

Beleuchtung 8335 MWh

3751 MWh 11541 MWh

ohne

Beleuchtung 7812 MWh 2007 Gesamt- 11879 MWh

verbrauch

ohne Heizung

338 MWh

3729 MWh

322 MWh

2009 Gesamt-

verbrauch 11862 MWh ohne

Heizung 11547 MWh ohne

Beleuchtung 7810 MWh

3737 MWh 316 MWh

12729,0

11878,5 12407,5

11862,4

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000

2000 2007 2008 2009

Jahr

Gesamtstromverbrauch in MWh

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3.1.5. Aufteilung des Stromverbrauchs auf die Gebäudetypologie

Der Gesamtverbrauch der Gebäude (Tabelle 2, „ohne Lichtsignalanlagen“) wird eben- falls auf die Gebäudetypen aufgeteilt dargestellt.

Spezifischer Strom- verbrauch in kWh/m²

Gebäudetyp Stromverbrauch

in MWh

Stadt Ages-Studie

Verwaltungsgebäude 844,7 29,1 28

Grundschulen 570,0 8,5 10

Hauptschulen 447,7 12,3 11

Realschulen 318,1 9,9 13

Gymnasien 664,2 12,4 14

Gesamtschulen 682,8 18,9 22

Förderschulen 111,9 10,8 10

Gebäude für Kinder- und Ju-

gendarbeit 79,9 9,2 13

Hallen und Bürgerhäuser 652,7 24,2 29

Gebäude für kulturelle Zwecke 558,6 39,9 46

Hallenbäder 630,1 668

Bäder

Freibäder 1.236,1

90,4 115

Sportplätze 152,3 50,9 35

Feuerwehr 196,3 13,5 17

Bestattungswesen 81,2 12,5 21

Bauhöfe & Gärtnerunterkünfte 197,6 29,1 18

Wohnheime 103,0 16,1 39

Tabelle 3: Stromverbrauch und spezifischer Stromverbrauch der wichtigsten Gebäude- kategorien für das Jahr 2009. Für die Bäder wurde der Verbrauch je m² Was- serfläche angegeben.

Wie bereits bei der Auflistung des spezifischen Heizenergieverbrauchs werden auch für den spezifischen Stromverbrauch die Vergleichswerte der Ages-Studie angegeben.

Signifikant werden die Mittelwerte der Studie nur für die Kategorien Sportplätze und Bauhöfe überschritten. Für viele andere Kategorien sind die berechneten spezifischen Verbrauchswerte der Stadt Siegen geringer als die Vergleichswerte.

Die Abbildung 6 zeigt die prozentuale Aufteilung des Gesamtverbrauchs auf die einzel- nen Gebäudekategorien. Der Gesamtanteil aller Schulen beträgt 38 % und ist damit geringer als deren Anteil bei der Aufteilung des Heizenergiebedarfs.

(16)

Abbildung 6: Die prozentuale Aufteilung des Gesamtstromverbrauchs auf die einzelnen Gebäudekategorien zeigt, dass etwa 38 % des Strombedarfs auf die Schulen entfällt. Damit verringert sich der Anteil der Schulen im Vergleich zu der Aufteilung des Heizenergiebedarfs (Abbildung 3).

3.1.6. Energiekosten – elektrische Energie

Die Gesamtkosten 2009 für elektrische Energie setzten sich aus den Stromkosten für Beleuchtung (Abrechnung über Brennstundenkalender) und den Stromkosten, die über Verbrauchszähler abgerechnet werden, zusammen. Auch hier werden die Kosten für Heizung wieder separat angegeben.

Energieträger Kosten

Stromkosten für Beleuchtung: 565.124 € Stromkosten für Heizung: 44.030 € Stromkosten aus Verbrauchsmessung: 1.453.531 €

Gesamt: 2.062.685 €

Im folgenden Diagramm sind die Stromkosten der Jahre 2007, 2008 und 2009 darge- stellt. Zusätzlich wurden zum Vergleich die Gesamtkosten für elektrische Energie des Jahres 2000 aus dem Energiebericht des Jahres 2001 eingezeichnet. Auch hier erkennt man einen deutlichen Kostenanstieg trotz reduzierten Verbrauchs.

Sonstige Wohnheime 5,2%

Bauhöfe und 1,4%

Gärtnerunterkünfte 2,7%

Bestattungswesen 1,1%

Feuerwehr 2,7%

Sportplätze 2,1%

Bäder 17,0%

Gebäude für kulturelle Zwecke

7,7%

Hallen

9,0% Gebäude für Kinder- und Jugendarbeit

1,1%

Verwaltung 11,6%

Förderschulen 1,5%

Gesamtschulen 9,4%

Gymnasien 9,1%

Realschulen 4,4%

Hauptschulen 6,2%

Grundschulen 7,8%

(17)

Abbildung 7: Entwicklung der Kosten für elektrische Energie. Trotz einer Reduzierung des Verbrauchs von 12.729 MWh (2000) auf 11.862 MWh (2010) sind die Kosten deutlich angestiegen.

Die Kostensteigerung wird noch deutlicher, wenn man die Stromkosten je kWh berech- net:

Jahr Stromkosten Gesamtverbrauch Spez. Stromkosten 2000 1.295.023 € 12.729,0 MWh 10,2 ct/kWh 2007 1.993.399 € 11.878,5 MWh 16,8 ct/kWh 2008 2.139.119 € 12.407,5 MWh 17,2 ct/kWh 2009 2.062.685 € 11.862,4 MWh 17,4 ct/kWh

Tabelle 4: Die spezifischen Stromkosten zeigen deutlich den Anstieg des Strompreises für die Stadt Siegen beim Vergleich des Jahres 2000 mit den Jahren 2007 bis 2009.

Wasserverbrauch

3.1.7. Gesamtverbrauch Wasser

Im Jahr 2009 wurden 120.159 m³ Wasser verbraucht. Das folgende Diagramm gibt den Jahresverbrauch der letzten 10 Jahre (2000 bis 2009) wieder. Man erkennt eine deutli- che Reduktion des Verbrauchs von 2000 bis 2004 und einen näherungsweise konstan-

(18)

Abbildung 8: Der Jahresverbauch von Wasser ist seit 2000 deutlich gesunken.

3.1.8. Aufteilung des Wasserverbrauchs auf die Gebäudetypologie

Spezifischer Wasser- verbrauch in Liter/m²

Gebäudetyp Wasserverbrauch

in m³

Stadt Ages-Studie

Verwaltungsgebäude 4.740 163 198

Grundschulen 10.891 163 164

Hauptschulen 3.560 98 194

Realschulen 3.311 104 124

Gymnasien 7.793 146 161

Gesamtschulen 4.468 124 153

Förderschulen 1.251 121 165

Gebäude für Kinder- und Ju-

gendarbeit 1.611 186 340

Hallen und Bürgerhäuser 3.815 141 194

Gebäude für kulturelle Zwecke 2.638 143 380

Hallenbäder 19.660 23.806

Bäder

Freibäder 37.656

2.467 9.807

Sportplätze 13.957 4.308 1.835

Feuerwehr 3.046 216 252

Bestattungswesen 9.061 1.397 2.202

Bauhöfe & Gärtnerunterkünfte 5.536 815 450

Wohnheime 3.578 643 1504

Tabelle 5: Wasserverbrauch und spezifischer Wasserverbrauch der wichtigsten Gebäu- dekategorien für das Jahr 2009. Für die Bäder wurde der Verbrauch je m²

140.978 141.984

118.963 121.810 120.159

153.789 153.226

135.866

116.045 113.766

0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000 120.000 140.000 160.000 180.000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Wasserbrauch in m³

(19)

Der Gesamtverbrauch an Wasser ist, auf Gebäudetypen aufgeteilt, in Tabelle 5 darge- stellt. Neben dem berechneten spezifische Wasserverbrauch werden wieder die Ver- gleichswerte der Ages-Studie angegeben. Wie bereits beim spezifischen Strombedarf werden die gemittelten Vergleichswerte nur in den Kategorien Sportplätze und Bauhöfe überschritten, in allen anderen Kategorien liegen die Werte unter den angegebenen Werten der Ages-Studie.

Die prozentuale Aufteilung des Gesamtverbrauchs auf die einzelnen Gebäudekatego- rien veranschaulicht die Abbildung 9. Erwartungsgemäß entfällt ein Großteil des Verbrauchs auf die Kategorien Bäder und Sportplätze.

Grundschulen 9,1%

Hauptschulen 3,0%

Realschulen 2,8%

Gymnasien 6,5%

Gesamtschulen 3,7%

Sonderschulen 1,0%

Verwaltung 3,9%

Gebäude für Kinder- und Jugendarbeit

1,3%

Stadthallen und Bürgerhäuser

3,2%

Gebäude für kulturelle Zwecke Bäder 2,2%

31,3%

Sportplätze 11,6%

Feuerwehr 2,5%

Bestattungswesen 7,5%

Bauhöfe &

Gärtnerunterkünfte 4,6%

Wohnheime 3,0%

Sonstige 2,7%

Abbildung 9: Die prozentuale Aufteilung des Gesamtwasserverbrauchs auf die einzel- nen Gebäudekategorien.

3.1.9. Kosten – Wasser

Die Gesamtkosten im Jahr 2009 für Wasser betrugen 460.681 €. Alle genannten Beträ- ge enthalten die Kosten für Ver- und Entsorgung. Im folgenden Diagramm sind die Kosten für den Wasserbedarf der Jahre 2000 bis 2009 dargestellt.

Die Kosten korrespondieren mit den Verbrauchswerten. Berechnet man die spezifi- schen Wasserkosten für den gleichen Zeitraum, so ergeben sich Werte zwischen 3,80

€/m³ und 4,00 €/m³. Damit sind diese etwa gleich geblieben.

(20)

Abbildung 10: Der Verlauf der Kosten für Wasser verhält sich wie die Entwicklung des Gesamtwasserverbrauchs (Abbildung 8).

4. CO

2

- Bilanzierung

In ihrem Klimaschutzkonzept ist die Stadt Siegen den Zielen der Bundesregierung ge- folgt und eine Selbstverpflichtung zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 40 % (Ba- sisjahr 1990) bis zum Jahr 2020 eingegangen (Klimaschutzkonzept der Stadt Siegen, Maßnahme 2.16). Trotz einer erheblichen Reduktion der Treibhausgase seit 1990 muss die Stadt ihren CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um weitere ca. 2.000 t senken um die angestrebten 40% zu erreichen.

Im Energiebericht des Jahres 1997 mit den ausgewerteten Daten für das Jahr 1996 wird ein CO2-Ausstoß von 22.350.789 kg angegeben. Davon entfallen 14.215.685 kg auf Heizenergie und 8.135.104 kg auf Strom.

Im Energiebericht des Jahres 2001 wird für das Jahr 2000 eine Gesamtmenge von16.768 t CO2 angeben, der sich aus 9.347 t für Heizenergie und 7.421 t für Strom zusammensetzt.

Die CO2-Emissionswerte für die Jahre 2007 bis 2009 sind in der folgenden Tabelle dar- gestellt. Bei ihrer Ermittlung wurden näherungsweise für alle drei Jahre die gleichen Umrechnungsfaktoren angesetzt (Erdgas: 0,20 kg CO2/kWh, Heizöl: 0,26 kg CO2/kWh, Strom: 0,59 kg CO2/kWh). Außerdem wurden für die Berechnungen die tatsächlichen (nicht witterungsbereinigten) Verbrauchswerte verwendet.

626.111 € 617.833 €

550.783 € 556.421 €

509.644 €

465.757 € 472.716 €

442.260 € 431.234 € 460.681 €

0 100000 200000 300000 400000 500000 600000 700000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Jahr

Kosten Wasserverbrauch in

(21)

Jahr CO2-Menge (Wärme)

in t

CO2-Menge (Strom)

in t

CO2-Menge (gesamt)

in t

2007 8.045,1 7.008,6 15.053,7

2008 7.983,2 7.320,7 15.303,9

2009 8.372,2 6.998,6 15.370,8

Tabelle 6: CO2-Ausstoß der letzte drei Jahre. Man erkennt, dass die CO2-Menge in die- sem Zeitraum leicht angestiegen ist.

Vergleicht man diese Mengen mit dem Jahr 1996, so ergeben sich CO2-Reduktionen von über 30 %. Das Jahr 1996 wurde als Bezugsjahr gewählt, da für das Jahr 1990 ins- besondere für den Energieträger Strom keine vollständigen Daten vorliegen.

Abbildung 11: Eingespartes CO2 gegenüber dem Jahr 1996. Die Gesamteinsparung liegt in allen Jahren über 30 %. Allerdings muss bis zum Jahr 2020 mindestens eine Einsparung von 40 % erreicht werden.

Trotz einer leicht rückläufigen Tendenz der eingesparten CO2-Menge wurde bereits ein Großteil der bis 2020 notwendigen Reduzierung des CO2-Ausstoßes erreicht. Allerdings verbleiben weitere 9 %. Diese entsprechen einer Menge von ca. 2.012 t CO2. Theore- tisch verbleibt damit eine weitere jährliche Einsparung von 224 t CO2 durch die Stadt.

6.170,6 6.232,5

5.843,5

1.126,5 814,4

1.136,5

0,0 1.000,0 2.000,0 3.000,0 4.000,0 5.000,0 6.000,0 7.000,0 8.000,0

2007 2008 2009

Jahr CO2-Einsparung in t

CO2-Einsparung Strom CO2-Einsparung Wärme 32,6 %

31,5 % 31,2 %

(22)

Abbildung 12: Das Jahr 1996 wurde als Referenzjahr für die Berechnung der CO2- Bilanzierung verwendet.

Eine Maßnahme zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist der Einkauf von Ökostrom.

Da der Rat der Stadt Siegen einen Anteil von 15 % ab dem Bezugsjahr 2011 beschlos- sen hat, werden etwa 1.800.000 kWh als Ökostrom eingekauft. Nimmt man als Nähe- rung einen Umrechnungsfaktor von 0,09 kg CO2/kWh an, also eine Einsparung von 0,5 kg CO2/kWh, so ergibt sich durch den Bezug von Ökostrom eine jährliche Einsparung von 900 t CO2.

Weitere Maßnahmen zur Reduzierung sind die geplanten bzw. bereits aktuell ausge- führten energetischen Sanierungen von Gebäuden und der Einbau von BHKWs zur Versorgung der Liegenschaften mit Strom und Wärme.

5. Fallbeispiele und Maßnahmen

Hallenbad Weidenau

Wie in Abbildung 1 dargestellt, ist der Heizenergieverbrauch im Jahr 2009 gegenüber dem Jahr 2008 leicht angestiegen. Der größte Mehrverbrauch trat im Hallenbad Weide- nau auf. Dabei stieg der Heizenergieverbrauch von 1.515 MWh auf 2.106 MWh an. Eine Ursache war der Ausfall zweier Wärmepumpen im Abluftkanal der Lüftungsanlage, die dafür sorgen, die in der Abluft enthaltene Wärme wieder dem Bad zuzuführen. Die Wärmepumpen wurden erneuert. Ebenfalls in 2009 wurde nach einer Modernisierung das Blockheizkraftwerk (50 kW elektrische und 95 kW thermische Leistung) wieder in Betrieb genommen. Dadurch sank der Stromverbrauch im gleichen Zeitraum von 383 MWh auf 216 MWh ab. Die Bereitstellung des eingesparten Stroms durch das BHKW führte ebenfalls zu einem Mehrverbrauch von Gas.

14.216

8.045 7.983 8.372

8.135

7.009 7.321 6.999

0,0 5.000,0 10.000,0 15.000,0 20.000,0 25.000,0

1996 2007 2008 2009

Jahr CO2-Ausstoß in t

Strom Wärme - 40 %

- 32,6 % - 31,5 % - 31,2 %

15.054 15.304 15.371

22.351

(23)

Solardachkataster

Im Rahmen des Klimaschutzkonzepts, Maßnahme 2.11 und dem Konzept zur solar- energetischen Nutzung von städtischen Dachflächen wird festgelegt, dass geeignete städtische Dachflächen für privatbetriebene Photovoltaikanlagen bereitgestellt werden.

Dadurch möchte die Stadt den Bau von Solarstromanlagen unterstützen.

Allerdings müssen die Dachflächen mehrere Kriterien erfüllen, damit die Aufstellung einer Solaranlage stattfinden kann:

- Die Stadt schließt mit dem Investor einen Nutzungsvertrag für die Dauer von 20 Jah- ren, um den wirtschaftlichen Erfolg der Anlage zu ermöglichen. Um Ertragseinbußen durch Dacharbeiten, die einen eventuellen Ab- und erneuten Aufbau der Anlage notwendig machen, während der Laufzeit zu vermeiden, sollten die Dachflächen ei- nen guten baulichen Zustand aufweisen. Damit eignen sich vor allem neue oder sa- nierte Dächer.

- Die Laufzeit der Verträge bedingt außerdem, dass die städtische Nutzung des Ge- bäudes langfristig sichergestellt ist.

- Die Orientierung und Verschattungssituation der Dachfläche muss den Ertrag der Anlage gewährleisten.

- Die Statik des Daches muss den Aufbau der Anlage zulassen.

- Die Anlage muss ohne Sicherheitsbedenken betrieben werden können.

Große Teile des Daches der neuen Feuer- und Rettungswache genügen diesen Krite- rien. Daher wurde bereits in den Überlegungen zur energetischen Bewirtschaftung der Wache vorgeschlagen, die Dachfläche für die Aufstellung einer Bürgersolaranlage an- zubieten. Partner für die Installation und den Betrieb der Anlage wurde die BEG-SW Bürgerenergiegenossenschaft eG, die auf der Dachfläche eine Anlage mit einer Leis- tung von 40 kWp errichtet und noch im Jahr 2009 in Betrieb genommen hat. Zukünftig wird die Anlage jährlich ca. 35.000 kWh Solarstrom ins Netz einspeisen. Diese Menge entspricht etwa dem Verbrauch von 8 Haushalten.

Systematisch wurden die Dachflächen der Stadt hinsichtlich der oben genannten Krite- rien untersucht. Leider konnten nur 5 Dachflächen angeboten werden. Momentan sind für alle Dachflächen Interessenten vorhanden. Auf den Dachflächen des Obersu- fentrakts des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums und des neuen Feuerwehrgerätehau- ses Kaan-Marienborn sind zwei Anlage in Betrieb genommen worden. Das Kataster wird kontinuierlich fortgeschrieben, so dass sanierte Flächen nach ihrer Fertigstellung dort angeboten werden.

Für gewerbliche oder private Nutzer erhebt die Stadt für ihre Dachflächen ein Entgelt in Höhe von 3 % der jährlichen Stromerträge. Unentgeltlich können die Dachflächen durch Bürgersolarvereine oder -genossenschaften genutzt werden.

(24)

KWK-Anlagen

Aktuell betreibt die Stadt 5 KWK-Analgen (Kraft-Wärme-Kopplung):

Nr. Gebäude el. Nennleistung

1 Realschule Am Schießberg 4,7 kW

2 Fischbacherbergschule 4,7 kW

3 Gymnasium Auf der Morgenröthe 20 kW

4 Hallenbad Löhrtor 50 kW

5 Hallenbad Weidenau 50 kW

Tabelle 7: Die KWK-Anlagen 1 bis 4 wurden im Jahr 2009 bei dem Netzbetreiber an- gemeldet.

Eine Änderung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes sieht ab 2009 auch die Vergütung von selbstgenutztem Strom aus KWK-Anlagen vor. Deshalb wurde für die Anlagen 1, 2 und 4 zunächst eine Zulassung beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragt (war für Gymnasium Auf der Morgenröthe bereits vorhanden), mit der die Anlagen 1 bis 4 dann beim örtlichen Netzbetreiber RWE Rhein-Ruhr Verteilnetz GmbH angemeldet wurden. Bei einer Vergütung von 5,11 ct/kWh und einer erzeugten Strom- menge von 440.000 kWh/Jahr ergibt sich eine jährliche Einnahme von ca. 22.500 €. Die Summe wird zur Deckung der Mehrkosten für die 15 % Ökostrom aufgewendet. Auf- grund der Anmeldung der Anlagen im Jahr 2009, wird erstmals 2010 die komplette Jah- resvergütung ausgezahlt werden.

Die Anlage im Hallenbad Weidenau wurde erst 2010 bei der BAFA zugelassen, da zu- vor noch eine Leistungsmessung durch den TÜV Rheinland erfolgen musste.

Die Erzeugung von elektrischer Energie bei gleichzeitiger Nutzung der Wärme führt zu einer besseren CO2-Bilanz dieses Stroms im Vergleich mit dem Standardstrommix.

Deshalb ist der Einsatz weiterer BHKWs in den Liegenschaften der Stadt geplant. Die Finanzierung soll mittels Contracting erfolgen.

Sanierungsvorhaben

Um den Energieverbrauch in den Liegenschaften nachhaltig zu senken, wurde im Jahr 2009 mit der Planung / Ausführung der energetischen Sanierung mehrerer Gebäude begonnen, die dann in 2010 / 2011 / 2012 abgeschlossen werden wird. Folgende Ge- bäuden werden oder wurden – mindestens gemäß der geltenden EnEV 2009 – energe- tisch saniert:

• Turnhalle Frankfurter Straße (thermische Kollektoren),

• Turnhalle Albert-Schweitzer-Schule (Anschluss an die Holzhackschitzelanlage der Schule und thermische Kollektoren),

• Turnhalle Sonnenhangschule,

• Spandauer Schule (inklusive Pelletanlage),

• Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium (naturwissenschaftlicher Trakt, inklusive Pelle- tanlage),

Jung-Stilling-Schule (inklusive Pelletanlage),

(25)

• Freibad Geisweid (Solarabsorber),

• Grundschule Fischbacherberg (inklusive Pelletanlage)

• Realschule Am Schießberg (inklusive Pelletanlage),

• Kita Striegelborn.

Außerdem werden bzw. wurden weitere Gebäude teilsaniert:

• Glückaufschule,

• Hausmeister Haus der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule,

• Hauptschule Eiserfeld,

• Hauptschule Winchenbach,

• Geisweider Schule,

• Turnhalle Geschwister-Scholl-Schule,

• Turnhalle Am Oberen Schloss,

• Hauptschule Haardter Berg.

Durch die anhaltenden Sanierungsarbeiten in 2010 und deren Fertigstellung in 2011 werden deutliche Einsparungen in den meisten Objekten vermutlich erst im Jahr 2011 / 2012 feststellbar sein.

Die Ertüchtigung der thermischen Hülle, der Einbau der thermischen Kollektoren und der Pelletanlagen wird dazu beitragen, den CO2-Ausstoß der städtischen Gebäude zu senken.

Förderprogramm zur Sanierung selbstgenutzten Wohneigentums

Diese Maßnahme hat keinen Einfluss auf den Energieverbrauch der städtischen Ge- bäude. Da aber die privaten Haushalte in Deutschland einen Anteil von ca. 30 % des Endenergiebedarfs verbrauchen, etwa 70 % davon für Raumwärme, will die Stadt Sie- gen mit dem Programm einen Anreiz zur energetischen Sanierung selbstgenutzten Wohneigentums bieten. Die Dämmung der Außenwände, des Daches, der obersten Geschossdecke, der Kellerdecke oder des Geschossbodens sowie der Austausch der Fenster und der Einbau einer automatisch beschickten Biomassefeuerungsanlage sind förderfähig. Der Rat der Stadt Siegen hat dieses Programm in seiner Sitzung am 01.07.2009 beschlossen. Da die Einreichung eines Antrags, dessen Bewilligung, die Bauausführung und die Abnahme vor Auszahlung der Fördermittel einen entsprechen- den Zeitraum benötigen, konnten im Jahr 2009 lediglich für vier Anträge Fördermittel mit einer Gesamtsumme von 5.418 € ausgezahlt werden. Die Zahl der Anträge in 2010 ist deutlich angestiegen. Die Bearbeitung der Anträge erfolgt durch die Abteilung Umwelt.

(26)

6. Zusammenfassung

Auf der Basis der Verbrauchsdaten, die von den Hausmeistern gemeldet werden und den Verbrauchsdaten, die durch die Versorger geliefert werden, wurden die Energie- und die Wasserverbrauchsdaten der Stadt Siegen für das Jahr 2009 bestimmt. Soweit vorhanden wurden ebenfalls die zeitlichen Entwicklungen der Werte oder Vergleiche mit den Werten aus früheren Energieberichten dargestellt. Für das Jahr 2009 ergibt sich der folgende Gesamtverbrauch:

Gesamtverbrauch und Kosten für 2009

Wärme 37.526 MWh 2.626.118 €

Strom 11.862 MWh 2.062.685 €

Energie (gesamt) 49.388 MWh 4.688.803 €

Wasser 120.159 m³ 460.681 €

Im Vergleich mit dem Jahr 2000 ergibt sich die folgende Situation:

Obwohl der Heizenergieverbrauch im Jahr 2009 leicht angestiegen ist, sinkt der witte- rungsbereinigte Verbrauch seit 2000 im Trendverlauf um etwa 2 % pro Jahr ab. Umge- kehrt sind die Kosten trotz sinkendem Verbrauch um etwa 1 Million € angestiegen. Der Stromverbrauch hat sich gegenüber dem Jahr 2000 nur geringfügig verringert. Doch auch hier haben sich die Kosten um ca. 770.000 € erhöht. Der Wasserverbrauch ist um ca. 30.000 m³ gegenüber dem Jahr 2000 gesunken und seit 2005 näherungsweise kon- stant. Die Kosten sind um etwa 165.000 € gesunken.

Im Jahr 2009 betrug die erzeugte CO2-Menge 15.371 Tonnen und ist gegenüber den beiden Vorjahren leicht angestiegen. Im Vergleich mit dem Wert aus dem Jahr 1996 hat sich der CO2-Ausstoß der Stadt um 31,2 % verringert. Um das gesetzte Ziel einer Re- duzierung um 40 % bis 2020 zu erreichen, müssen noch 2.012 Tonnen eingespart wer- den. Insbesondere der Bezug von Ökostrom, aber auch die Sanierungsmaßnahmen und der Einsatz weiterer Blockheizkraftwerke zur Versorgung der Gebäude mit Strom und Wärme werden zu weiteren CO2-Einsparungen führen.

Mit dem Angebot städtische Dachflächen für den Betrieb von Photovoltaikanlagen zu nutzen und dem Förderprogramm zur Sanierung selbstgenutzten Wohneigentums trägt die Stadt - über die städtischen Liegenschaften hinaus - zur CO2-Einsparung im Stadt- gebiet bei.

(27)

Klimaschutzbericht 2010

Stadt Siegen

(28)

Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG...1 2 PROJEKTE / AKTIVITÄTEN / AUFGABEN ...2 2.1 1000 Pumpen für Siegen ...3 2.2 Informelle Beteiligungen des Klimaschutzbeauftragten...4 2.3 Städtische CO2-Bilanz ...4 2.4 Persönliche CO2-Bilanz ...5 2.5 Diensträder...6 2.6 EnergieAktionstage Siegen 2010...7 2.7 Eisblockwette ...8 2.8 European Energy Award (eea®) ...9 2.9 Energiesparer NRW... 10 2.10 Papierverbrauch... 10 2.11 Förderprogramme ... 11 2.12 Mediengestaltung / Werbemedien ... 12 2.13 Siegener Heizspiegel 2009 ... 13 2.14 Kinofilm „Die 4.Revolution“ ... 13 2.15 Internet-Darstellung ... 14 2.16 Klimaschutz in Schulen... 15 2.17 Klimaschutzpreis 2009 und 2010... 16 2.18 Medienarbeit / Vorträge ... 17 2.19 Messe / Ausstellung ... 18 2.20 Netzwerkarbeit Klimaschutz-... 19 2.21 Solarkataster Städtische Gebäude / Privatgebäude ... 19 2.22 Thermografie-Aktion... 21 2.23 Umweltfreundliche Beschaffung... 21 3 AUSBLICK ...22

(29)

1. Einleitung

Mit ihrem Beitritt zum Klimabündnis Europäischer Städte im Jahr 1998 hat sich die Stadt Siegen das Ziel gesetzt, eine nachhaltige Minderung des Kohlendioxid-Ausstoßes zu erreichen.

Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Rat der Stadt Siegen nach Vorberatungen in ei- nem interfraktionellen Arbeitskreis am 22.07.1998 einen "Maßnahmenkatalog für ein Klimaschutzkonzept" mit insgesamt 52 Einzelmaßnahmen beschlossen. In jährlichen Abständen wurden seither die politischen Gremien über die Umsetzung der Einzelmaß- nahmen unterrichtet.

Eigene Erfahrungen bei der Umsetzung der Maßnahmen sowie die mit anderen kom- munalen Klimakonzepten wie auch neue Projektvorschläge machten es notwendig, den Maßnahmenkatalog von 1998 zu aktualisieren und zu ergänzen.

Der im Jahr 2008 erneut in einem interfraktionellen Arbeitskreis überarbeitete Maßnah- menkatalog für ein Klimaschutzkonzept enthält nunmehr 55 konkrete Maßnahmen aus den Bereichen "Stadtverwaltung", "Energiesektor", "Bauleitplanung", "Verkehrssek- tor", "Natur und Grünbereich" sowie "Öffentlichkeitsarbeit". Er wurde nach Vorberatung in den Ausschüssen am 06.05.2009 vom Rat der Stadt Siegen beschlossen. Die Maß- nahmen sollen in der Summe einen Beitrag dazu leisten, die Kohlendioxidemissionen im städtischen und privaten Bereich zu reduzieren und somit helfen, die nationalen Kli- maschutzziele zu erreichen.

Der Maßnahmenkatalog dient weiterhin dem seit dem 1. Oktober 2009 in Siegen tätigen städtischen Klimaschutzbeauftragten als Handlungsrahmen für Projekte und Maßnah- men.

Die Stelle des Klimaschutzbeauftragten wurde auf Beschluss des Rates vom 02.04.2009 eingerichtet. Angesichts der Querschnittorientierung und Bedeutung der Aufgabe „Klimaschutz“ wurde die Stelle direkt beim Büro des Bürgermeisters einge- richtet. Der Arbeitsplatz befindet sich im Rathaus Geisweid, in dem mit den Abteilungen Umwelt, Stadtplanung und Gebäudewirtschaft die wichtigsten Ansprechpartner für den Klimaschutz innerhalb der Verwaltung ansässig sind.

Bis zum Diensteintritt des Klimaschutzbeauftragten wurden alle Klimaschutzangelegen- heiten der Stadt Siegen vom Leiter der Abt. Umwelt, Herrn Dr. Kraft, wahrgenommen.

Der hier vorliegende Klimaschutzbericht 2010 fasst die verschiedenen Projekte, Aktio- nen und sonstigen Aktivitäten des Klimaschutzbeauftragten und der Umweltabteilung der Stadt Siegen in Kurzbeschreibungen zusammen. Die energetische Bilanzierung der städtischen Gebäude und Liegenschaften findet sich im Energiebericht des Energiebe- auftragten (Volker Kalender, Abt. Zentrale Gebäudewirtschaft) der Stadt Siegen.

Der Berichtszeitraum orientiert sich am Beginn der Tätigkeiten des Klimaschutzbeauf- tragten und umfasst 13 Monate (01.10.2009 bis 30.10.2010).

Angesichts der zumeist nur mittelbaren Auswirkungen der Aufklärungs- und Informati- onsarbeit auf die Gesamt- CO2-Bilanz der Stadt Siegen in Verbindung mit den Schwie-

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2 Projekte / Aktivitäten / Aufgaben

Liste Projekte / Aktivitäten / Aufgaben

• 1000 Pumpen für Siegen

• Beteiligungen Klimaschutzbeauftragter

• CO2-Bilanz

• CO2-Rechner

• Diensträder

• Eisblockwette

• EnergieAktionstage Siegen 2010

• European Energy Award

• Energiesparer NRW

• Förderprogramme

• Gestaltung von Medien

• Heizspiegel

• Internet-Auftritt Klimaschutz + Energie

• Kinofilm „Die 4. Revolution“

• Klimaschutz in Schulen

• Klimaschutzpreis

• Medienarbeit

• Messen / Ausstellung

• Netzwerkarbeit

• Papierverbrauch

• Solardachkataster

• Thermografieaktion

• Umweltfreundliche Beschaffung

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2.1 1000 Pumpen für Siegen

Diese Kampagne wurde auf Initiative des Klimaschutzbeauftragten der Stadt Siegen ge- meinsam mit dem Heizungspumpenhersteller Wilo und dem Leistungsverbund der In- nung Sanitär-Heizung-Klima im Kreis Siegen-Wittgenstein (SHK-Installateure und an- sässige SHK-Großhändler) ins Leben gerufen. Am Budget beteiligt haben sich auch einige Thermostat-Hersteller (Danfoss / Heimeier / Oventrop) sowie die örtlichen Ener- gieversorger Siegener Versorgungsbetriebe und RWE.

Die Kampagne will darauf aufmerksam machen, dass der Austausch der Heizungs- pumpe (Umwälzpumpe), möglichst in Verbindung mit dem sog. Hydraulischen Abgleich, eine der effizientesten Maßnahmen im Bereich der energetischen Altbausanierung ist.

Entsprechend wird während der Kampagnenlaufzeit über Vorträge (s. auch 2.5), Pres- se, Radio sowie mit einem WDR-Beitrag intensiv für den Pumpentausch geworben. Zu- sätzlich wurde eine Internetseite (www.1000-Pumpen.de) geschaltet.

Nachfolgend weitere Informationen zur Kampagne in Stichworten:

• Laufzeit vom 01.09.2010 – 28.02.2011

• Die Kampagne ist die größte Ihrer Art in Deutschland Weitere Ziele der Kampagne:

Qualitätsoffensive des Handwerks

CO2-Minderung durch Einsparung von Strom und Heizenergie

• Aufbau eines Klimaschutzfonds für ein regionales Projekt, finanziert von der Fa.

WILO mit 12,- € pro Pumpe (Zwischenergebnis mit Stand vom 30.10.2010: 419 Pumpen mit über 5.000 €

• Schirmherren: Johannes Remmel, Umweltminister NRW und Steffen Mues, Bürger- meister der Stadt Siegen

Flyer zur Kampagne

Beispiele Presseberichte / Bericht am 27.10.2010 in der WDR-Lokalzeit mit Studio-Interview

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2.2 Informelle Beteiligungen des Klimaschutzbeauftragten

• Bauleitplanung

Gemeinsam mit der Stadtplanung wurde eine erste Checkliste zum Umgang mit klima- relevanten Bauvorhaben entwickelt.

Der Klimaschutzbeauftragte ist in den Verteiler für Stellungnahmen zu Bebauungsplä- nen eingebunden.

Ebenso wurde ein energetischer Beitrag zum Gestaltungskompass erarbeitet

2.3 Städtische CO

2

-Bilanz

Die Erstellung einer kommunalen CO2-Bilanz gehört als fester Bestandteil zur Bewer- bung um den European Energy Award (s. 2.7). Darüber hinaus dient die Bilanz im Ideal- fall als statistische Vergleichsbasis bei der Darstellung und Beurteilung von Entwicklun- gen und Trends bzgl. des CO2-Ausstosses.

Die europaweit führende Software zur Bilanzierung ist ECORegion® der Fa.

ECOSPEED aus der Schweiz. Ende 2009 wurde eine entsprechende Lizenz beschafft.

Diese bietet über verschiedene Browserfunktionalitäten die Nutzung und Bearbeitung einer Vielzahl von nationalen Daten (Durchschnittswerte) an. Damit ließ sich in einer sog. Startbilanz unter Einbindung lokaler Statistikdaten (vorhandene Beschäftigten- und Einwohnerzahlen sowie KFZ- und Mobilitätsdaten) eine auf ca. 5%-genaue Berechnung der lokalen CO2-Situation machen. Das kann über weitere lokale Daten (z.B. vom örtli- chen Energieversorger) konkretisiert werden. Die Bedienung und die Anwendungsmög- lichkeiten der Software wurden auf einem Seminar vermittelt.

Die CO2-Bilanz Siegen 2009 (erweiterte Startbilanz) konnte rechtzeitig zur EEA- Zertifizierung erstellt werden.

Aufgrund der absehbar schwierigen Beschaffung der erforderlichen Daten (insbesonde- re der entscheidenden Energiekennwerte) ist aber die angestrebte höhere Detaillierung mit kommunalen Daten nicht mit vertretbarem Aufwand möglich. Für das Jahr 2011 wird deshalb auf die Erstellung einer CO2-Bilanz verzichtet.

Die o.g. erweiterte Startbilanz brachte für Siegen folgende Verteilung des Energie- verbrauchs nach Energieträgern:

Energieträger Verbrauch in MWh in %

Heizöl 688.430 22

Kohle - < 1

Gas 884.309 29

Holz 46.300 1,5

Fernwärme 0 < 1

Elektrizität 412.800 13

Ökostrom (Einspeisung) 35.000 1-2

Wärme aus EE 1.500 < 1

Sonstige - < 1

Treibstoff 968051 32

Total 3.036.390 100

Beispieltabellen aus ECORegion®

Im Ergebnis liegt der CO2-Ausstoss (bzw. CO2–Äquivalente) pro Person in Siegen auf Höhe des bundesweiten Schnitts von knapp 11 Tonnen pro Jahr (t/a)

(33)

2.4 Persönliche CO

2

-Bilanz

Die Erstellung einer persönlichen CO2-Bilanz ist via Internet für jedermann in Siegen mit dem CO2-Online-Rechner der Fa. CO2online GmbH möglich. Die Daten können ge- schützt entweder anonym oder über ein persönliches Konto eingegeben und ausge- wertet werden. Die anonyme Auswertung wird durch die CO2online garantiert.

Für die Siegener Internetseiten wurde das Layout des CO2-Rechner speziell angepasst.

Die Bedienung ist benutzerfreundlich, das Menü führt durch die verschiedenen klima- relevanten Lebensbereiche und vergleicht das jeweilige persönliche Ergebnis mit dem bundesweiten Durchschnitt .

Der bundesweite Durchschnittlich von CO2 (bzw. CO2-Äquivalenten) beträgt rund 11 t/a.

(34)

2.5 Diensträder

Von den Siegener Versorgungsbetrieben und dem örtlichen Fahrradhändler ExtraRad aus Siegen-Weidenau wurde der Stadt Siegen im Mai 2010 auf Betreiben des Klima- schutzbeauftragten ein Dienstrad zur Verfügung gestellt.

Es handelt sich um ein sog. PEDELEC (Pedal Electric Cycle). Hier wird die Tretbewe- gung des Fahrradfahrers durch einen elektrischen Hilfsmotor unterstützt. Mit dem Rad können alle normalen Radwege genutzt werden.

Das Rad ist im Rathaus Geisweid stationiert und steht allen Mitarbeiterinnen und Mitar- beitern für Dienstfahrten zur Verfügung.

Bis zum 30.10.2010 wurden über 700 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Als Ziel wird eine Fahrleistung von 1.000 km bis Mai 2011 anvisiert. Aufgrund der verkehrlichen und topographischen Verhältnisse eignen sich Fahrräder nicht für jede Wegstrecke oder je- den Anwendungszweck. Für die Nutzung bei Einzelfahrten, insbesondere in der Verbin- dung zwischen den drei Rathausstandorten oder für Dienstfahrten in die Innenstadt, ist bei entsprechenden Wetterverhältnissen von einer hohen Eignung auszugehen.

Zum Jahresende 2010 werden mit erneuter Unterstützung der Siegener Versorgungs- betriebe zwei weitere PEDELECS für die Rathaus-Standorte Geisweid und Weidenau beschafft.

Herr Tschichholz, Siegener Versorgungsbe- triebe

Individuelle Werbeverkleidungen

(35)

2.6 EnergieAktionstage Siegen 2010

Die EnergieAktionstage Siegen 2010 sind eine Reihe von 12 Informationsveranstaltun- gen zum Themenbereich Energie, Energetische Sanierung und Klimaschutz im Zeit- raum August bis Dezember 2010 (Übersicht s. Flyer).

Die Veranstaltungen werden in Kooperation der Stadt Siegen mit den Firmen Sieger Heizungssysteme GmbH / Viessmann Deutschland GmbH / Siegener Versorgungsbe- triebe / Sparkasse Siegen / Baubiologischer Arbeitskreis Gesundheit – Bauen – Woh- nen Südwestfalen / Reichwald + Co./ RWE Vertrieb AG / Schedler KG durchgeführt. Die Partner stellen Räumlichkeit, Technik und Bewirtung, während die Stadt Siegen für die Moderation, die Bewerbung und das Anmeldungsprozedere sorgt. Die Veranstaltungen finden montags oder donnerstags um 18:00 Uhr statt.

Die gute bis sehr gute Resonanz zeigt, dass dieses durchgängige Prinzip der fachlichen Partnerschaft von den Besuchern für ihre Informationsbeschaffung angenommen wird.

Mittlerweile hat sich eine weitere Nachfrage von Firmen und Handwerkern nach ge- meinsamen Veranstaltungen ergeben, so dass eine Neuauflage als EnergieAktionstage Siegen 2011 sehr wahrscheinlich ist.

Nachfolgend einige Beispiele zu den Anwerbungsmedien:

Banner / Plakate / Anzeigen / Steckbriefe / Flyer / Handout

Flyer Aktionstage zur Auslage (Rückseite) Folienbanner (4 x 1m)

Beispiel angepasste Flyer- Rückseite für Veranstaltung

Beispiele angepasste Vorderseite Flyer

Beispiel Handout (Auslage)

Beispiel Steckbrief (PDF-Internet)

Beispiel Anzeige (Zeitung)

(36)

2.7 Eisblockwette

Die Eisblockwette fand im Zeitraum vom 3.5.2010 bis 6.6.2010 im belebtem Zentrum der Stadt Siegen statt (Maria-Rubens-Platz / Siegplatte).

An der Eröffnung wie auch am Abschluss mit der Auflösung der Eisblockwette beteilig- ten sich verschiedene Organisationen wie die Verbraucherzentrale NRW oder BUND, KlimaForum Siegen-Wittgenstein u.a. (s. Bilder unten) mit eigenen Informationsstän- den.

Das Ziel der Eisblockwette ist die Aufklärung über die Möglichkeiten effizienter Däm- mung bis zum Passivhausstandard. Für die Wette wurde ein Block von 1.000 kg Eis in eine nach Passivhaus-Standard gedämmte Hütte gepackt. Alle Interessierten konnten sich per Gewinnkarte an der Wette beteiligen. Vier mögliche Schätzwerte zur Menge des bei Abschluss der Wette geschmolzenen Eises waren vorgegeben. Rund 20% aus den hunderten von Einsendungen lagen mit weniger als 10% richtig. Es waren in den fünf Wochen genau 8% geschmolzen.

Die drei Gewinner erhielten ein Notebook (1.Preis), eine Ballonfahrt (2.) bzw. ein Set Gartenmöbel (3.).

Der WDR brachte zwei Beiträge in der Lokalzeit Siegen. Radio und Presse haben die Aktion ebenfalls umfangreich begleitet.

Die EISBLOCKWETTE mit allen Gewinnen wurde von folgenden Firmen ermöglicht (Fa.

Stiegler / Saint-Gobain-ISOVER / Eisbär GmbH / Siegener Versorgungsbetriebe / Fa.

Beck Solar).

Auswahl beteiligter Aussteller (unten) Auflösung Wette (rechts)

Gewinner und Sponsoren (unten rechts) Ankündigungsplakat und Hütte (ganz unten)

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2.8 European Energy Award (eea

®

)

Die Stadt Siegen hat sich 2009 um den European Energy Award (eea®) beworben. Die- ser Preis ist eine Auszeichnung für Kommunen und Landkreise, die über ein Zertifizie- rungsverfahren ihre Aktivitäten in verschiedenen Aufgabenfeldern der Bereiche Energie und Klimaschutz prüfen lassen.

Das Verfahren wird mit Landesmittel gefördert und durch einen externen Auditor (TÜV Rheinland) überwacht. Die Prüfung mit abschließender Zertifizierung erfolgte in Siegen am 7.10.2010. Damit wurde der Zeitplan um ein Jahr übertroffen! Die Stadt Siegen darf sich nunmehr für drei Jahre bis 2014 als „zertifizierte eea-Kommune“ bezeichnen (las- sen).

Ein städtisches Energieteam unter Leitung von Dr. Kraft (Leiter der Umweltabteilung) hatte vorher mit Hilfe eines erfahrenen eea®-Beraters die Situation in den verschiede- nen Handlungsfeldern (s. Liste unten) geprüft und bewertet (Ist-Situation und Planung).

Für jedes Handlungsfeld erhält eine Kommune eine Vorgabe, die unter Berücksichti- gung der spezifischen kommunalen Situation berechnet wird. Der prozentuale Erfül- lungsgrad dieser Vorgabe durch die Stadt Siegen bildet die jeweilige (Teil)Bewertung.

Alle Bewertungen der Handlungsfelder werden abschließend zu einem Prozentwert zu- sammengeführt.

Besonders hohe Bewertungen erhielten die energetische Bewirtschaftung der städtischen Gebäude sowie die Aktivitäten im Bereich Klimaschutz. Die Stadt Siegen hat mit einer Erfüllung von 60,1% die Anforderung zur Zertifizierung (50%) deutlich ü- bertroffen und gehört 2010 zu den 10 besten zertifizierten Kommunen in NRW.

Nach der Zertifizierung ist die Arbeit nicht beendet. Aus dem Zertifizierungsverfahren wurde ein energiepolitisches Handlungskonzept entwickelt, das nach und nach abgear- beitet werden soll.

Bild: Nach Pressekonferenz zum eea® am 16.11.2010

(Baustelle der Jung-von-Stilling-Grundschule) Auswertungsgrafik zu den Handlungsfeldern (Zwischenstand Okt. 2009)

Beteiligte Partner und städtische Abteilungen:

• Siegener Versorgungsbetriebe (SVB)

• Entsorgungsbetriebe Siegen (Esi)

Liste der sechs Handlungsfelder:

1. Entwicklungsplanung/Raumordnung 2. Kommunale Gebäude und Anlagen 3. Bereich Ver- und Entsorgung

Referenzen

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