Archiv "Lokaltherapie von Hautmykosen scheitert oft an der Compliance" (08.05.1992)

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Lokaltherapie von Hautmykosen scheitert oft an der Compliance

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„Antipilzpille" nachzukom- men, erklärte der niedergelas- sene Dermatologe Dr. Alois Stary, Werne, bei der Janssen- Fachpressekonferenz „Sem- pera®: Ein Jahr Erfahrung in Deutschland" Ende Februar in Düsseldorf. Ein Single mit einer ausgedehnten Pilzinfek- tion auf dem Rücken beispiels- weise könne sich kaum selbst lokal behandeln. Bei Mykosen am Auge oder in der Nähe des Mundes scheuen sich die Pa- tienten vor der Anwendung ei- ner Creme oder Salbe, weil sie die Reizwirkung des topischen Antimykotikums fürchten.

Bei Pilzinfektionen der Kopfhaut oder im Bart sollte man daran denken — das be- trifft auch weniger stark be- haarte Flächen beispielsweise am Bauch oder am Gesäß —, daß die Pilze von der Haut-

oberfläche in die Haarfollikel einwachsen und dort von Lo- kaltherapeutika nicht erreicht werden. Eine weitere Pro- blemzone sind Fußsohlen und Handflächen. Es wird häufig übersehen, daß sich die Pilze in der verdickten, oft rissigen und schuppenden Hornhaut verstecken und von dort aus- gehend, immer wieder neu die umgebende Fußhaut und nicht selten auch die Nägel befallen. Auch wenn eine lo- kale Behandlung aussichts- reich wäre, scheitert die lang- wierige Therapie oft an der Compliance der Patienten.

Dr. Stary stellt einige Forde- rungen an ein orales Antimy- kotikum:

• gute Wirksamkeit ge- gen alle Pilzarten, also gegen Dermatophyten, Schimmel-

pilze und Hefen;

• alle betroffenen Kör- perzellen müssen erreicht werden;

• möglichst kurze Be- handlungsdauer;

• gute Verträglichkeit.

Mit Itraconazol (Sempe- ra®) sieht Stary diese Forde- rungen erfüllt. Vor allem: die Therapie wird von den Pa- tienten gut toleriert. Itraco- nazol zeichnet sich im Ver- gleich zu anderen Antimyko- tika durch deutlich weniger Nebenwirkungen aus.

Als wesentlichen Vorteil sieht Stary auch die kurze Be- handlungsdauer. Aufgrund der besonderen Pharmakoki- netik reichen bei vielen My- kosen schon 14 Tage aus: It- raconazol gelangt nach oraler Applikation innerhalb von 24

Stunden über das Blut und den Schweiß und später in stärkerer Konzentration über die Talgdrüsen in die Haut und lagert sich in die Kerati- nozyten ein. Auch wenn im Plasma keine Substanzspiegel mehr nachweisbar sind, persi- stiert das Antimykotikum nach Absetzen der Therapie noch über einen längeren Zeitraum in wirksamen Kon- zentrationen im Stratum cor- neum. bl-ki

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verhindern. Das Material läßt sich sowohl längs als auch quer reißen. Das neue 3M Tape gibt es auf Rollen mit jeweils 10 m in den Breiten 2,5 und 3,8 sowie 5 cm. ro Lipid-Ratgeber — Jeden Mittwoch zwischen 13 und 15 Uhr steht für Ärzte zum Null- tarif ein Lipid-Ratgeber-Te- lefon mit der Nummer 0130/82 92 93 bereit. Außer- halb dieser Zeit registrierte Anfragen werden schriftlich beantwortet. Diesen kosten- losen Ratgeber bietet die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoff- wechselstörungen und deren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga, München), un- terstützt vom Unternehmen Squibb-von Heyden. SK

Recycling — Für Durch- drück-Verpackungen von Ta- bletten haben der Berliner Arzneimittelhersteller Sche- ring und die Fachhochschule Aachen ein neues Recycling- System entwickelt. Schering startet dazu ein Pilotprojekt mit einem Drei-Stufen-Anti- konzeptivum (Triquilar®). Ei- ne spezielle Anlage ist bereits entwickelt, die im Monat eine halbe Tonne Blister in sorten- reines Aluminium und PVC trennen kann. Auch die Bun- despost macht mit beim ko- stenlosen Rücktransport der leeren Pillen-Packungen, die nur mit einer der Schachtel beiliegenden Banderole ge- kennzeichnet werden sollen.

Das Porto zahlt Schering. KN