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Archiv "VPM: Auch die Europäische Ärzteaktion" (08.09.1995)

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SPEK TRUM LESERBRIEFE

VPM

Zu dem Beitrag „Abhängigkeit vom rechten Psycho-Kult" von Kai Horst- meier in Heft 24/1995:

Anweisung der Stasi

. . . Dieser Vorwurf (der Kontakte zu rechtsextremen Organisationen; die Red.) ist nicht neu, er bleibt aber auch durch Wiederholung unwahr.

Drahtzieher war der Staatssi- cherheitsdienst der DDR, dem das Engagement der IGFM für politisch oder reli- giös Verfolgte in den kommu- nistischen Diktaturen miß- fiel. Zum Beispiel berichtete die IGFM als einzige Men- schenrechtsorganisation über Zwangsadoptionen von Kin- dern von „Republikflüchtlin- gen" in der DDR, über un- menschliche Haftbedingun- gen politischer Gefangener in Kuba, Vertreibung ganzer In- dianerstämme durch die San- dinisten und über Konzentra- tionslager des ANC in Nach- barstaaten Südafrikas, in de- nen abtrünnige ANC-Mit- glieder zu Tode gefoltert wur- den. Wie aus den inzwischen zugänglichen Akten hervor- geht, hat eine ganze Abtei- lung der Stasi über mehr als ein Jahrzehnt intensiv ver- sucht, die IGFM zu „zerset- zen". Auf Anweisung der Stasi zerstörten linke Stör- trupps die Stände der IGFM auf Kirchentagen medien- wirksam. Es wurden gefälsch- te Dokumente hergestellt und Journalisten in der Bun- desrepublik zugespielt, die sie zu Desavouierungskam- pagnen benutzten. Zeitweilig wurden sogar Agenten in

Offene Briefe

Sogenannte „offene Briefe" werden, soweit von allgemeinem Interes- se, redaktionell ausgewer- tet. Als Leserbriefe wer- den sie nicht publiziert. In der Rubrik Leserbriefe er- scheinen grundsätzlich nur solche Briefe, die allein für das Deutsche Ärzteblatt bestimmt sind. DÄ

die Geschäftsstelle einge- schleust. Briefbögen der IGFM wurden entwendet und mit kompromittierenden Texten an Politiker, unter an- derem an den damaligen Bundestagspräsidenten Jen- ninger, versandt.

Stasi und DDR gibt es nicht mehr, aber die Legende wird von Journalisten einer bestimmten politischen Rich- tung weitergesponnen. Wol- len Sie damit nur ihr eigenes Versagen kaschieren oder weiterhin eine der weni- gen „nicht-linken" Men- schenrechtsorganisationen bekämpfen?...

Dr. med. Ronald Bemdt, Lindenallee 25, 67549 Worms

Auch die Europäische Ärzteaktion

Glaubt der Verfasser des Artikels wirklich, daß sich namhafte Wissenschaftler und Professoren sowie 20 (!) rechtlich selbständige Orga- nisationen vor den Karren des VPM, den Horstmeier als Gelehrtensekte diffamiert, spannen lassen? Unter den zwanzig befindet sich auch die Europäische Ärzteaktion e.V.

Dr. med. Georg Götz, Eu- ropäische Ärzteaktion, Beethovenstraße 11, 86356 Neusäß bei Augsburg

Eigener Eindruck:

sehr positiv

Daß das Ärzteblatt einen solchen Artikel brachte, in dem der VPM als „Psycho- sekte" beschimpft wird, ver- wundert. Ich möchte dagegen unseren Eindruck von der im September 1993 in Bregenz stattgefundenen Veranstal- tung „Mut zur Ethik", vom VPM und einigen anderen Organisationen ausgerichtet, an dem wir eher zufällig als Gäste teilnehmen konnten, als sehr positiv herausstellen, sowohl was die ganze Ver- sammlung der ungefähr 2 000 meist jüngeren Menschen als auch das Niveau der Vorträge betrifft. Dazu trugen auch

viele ausführliche Einzelge- spräche mit Teilnehmern, ausgelegte Schriften usw. bei, so daß die im obigen Artikel aufgestellten Behauptungen bei uns nur Kopfschütteln hervorrufen können.

Wer es heute wagt, sich für im Zusammenleben der Men- schen bewährte „Werte"

auf abendländisch-christli- cher Grundlage einzusetzen, gegen Verfall der Sitten, Dro- genliberalisierung, Abtrei- bung, allzuviel „Multikulti"

zu votieren, wird schnell in ei- ne gewisse Ecke gestellt, wenn nicht gar an den Pran- ger. Findet der angeführte

„Psychoterror" nicht eher umgekehrt statt gegen Grup- pen, die dem Zeitgeist nicht nachlaufen mögen? Mei- nungsfreiheit nur noch ein- gleisig?

Dr. med. Marieluise Schultz- B alluff, Auf der Scheibe 31, 88138 Sigmarszell

Falsche Tatsachen

Im Artikel wurden falsche Tatsachenbehauptungen über den Ärzteverein AIDS- Aufklärung Schweiz ge- schrieben. Offensichtlich kennt der Autor unsere Pu- blikationen nicht: Daraus ist leicht zu entnehmen, daß die AIDS-Aufklärung Schweiz nie vertreten hat, AIDS kön- ne beim gemeinsamen Trin- ken aus einem Glas übertra- gen werden oder Zungenküs- se wären verboten. Ebenso hat die AIDS-Aufklärung Schweiz nie eine Broschüre verfaßt, die dies suggerieren würde, geschweige denn je ei- ne Aufklärungsbroschüre für Kindergärten herausgege- ben. Wir sind hingegen der Meinung, daß AIDS eine Ge- schlechtskrankheit ist und auch als solche behandelt werden beziehungsweise kei- nen Sonderstatus erhalten soll. Unterschiedliche Mei- nungen in Sachfragen, zum Beispiel in der Frage der HIV-Prävention, sollten auf einer sachlichen Ebene — sine ira et studio — diskutiert wer- den. Daß sich das offizielle Publikationsorgan der deut-

schen Ärzteschaft einem pri- mitiven Kampagnenjourna- lismus anschließt und längst widerlegte Diskreditierung kolportiert — ohne je mit uns Kontakt aufgenommen zu haben —, halten wir für unkol- legial, unseriös und höchst bedenklich.

Dr. med. J. Barben, AIDS- Aufklärung Schweiz, 8033 Zürich

Orientierung an naturrechtlich- christlichen Werten

Der Artikel über die Ver- eine zur Förderung der Psy- chologischen Menschen- kenntnis (VPM) wiederholt längst überholte beziehungs- weise gerichtlich untersagte Behauptungen.

Bei den VPM-Vereinen handelt es sich um eigenstän- dige, eingetragene Vereine mit ideeller Zielsetzung unter anderem in Zürich, Wien und einigen deutschen Städten.

Diese Vereine bauen ihre Ar- beit wissenschaftlich fundiert auf der Individualpsycholo- gie Alfred Adlers, der Neo- psychoanalyse, der moder- nen Entwicklungspsycholo- gie auf. Sie bieten Weiter- und Fortbildungsangebote im Rahmen wissenschaftlicher Gesprächskreise, Tagungen und Kongresse an, veröffent- lichen Sachbücher und Auf- klärungsschriften in allge- mein verständlicher Form, geben Hilfestellung bei der Drogenprophylaxe und be- treuen auch drogenabhängi- ge Jugendliche. Damit sind diese Vereine psychologisch- pädagogisch orientierte, in- terdisziplinäre Fachvereine.

Sie und ihre Mitglieder — überwiegend Ärzte, Psycho- logen und Lehrer — orientie- ren sich an den naturrecht- lich-christlichen Werten un- serer Kultur und sind der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verpflichtet.

Der VPM arbeitet bei dem jährlich stattfindenden, internationalen Kongreß

„Mut zur Ethik" ebenso wie mittlerweile 26 weitere Orga- nisationen aus fünf Ländern A-2292 (6) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 36, 8. September 1995

(2)

Rauchen

ist die häufigste Einzelursache für Krankheit und frühzeitigen Tod,

Passivrauchen

die häufigste Einzelursache für umweltbedingte Störungen von Wohlbefinden und Gesundheit.

Bundesweit haben sich daher Ärzte zu einer Aktionsgemein- schaft zusammengeschlossen mit den wesentlichen Zielen:

—Durchsetzung eines gesetzlichen Nichtraucherschutzes;

—Einflußnahme auf die politische und öffentliche Meinungsbil- dung;

—Aufldärung junger Menschen, um diese vor dem Einstieg in das Rauchen zu bewahren;

—Verbot von Tabakwerbung;

—Hilfe für entwöhnungswillige Raucher.

Unterstützen Sie die Bemühungen unserer Aktionsgemein- schaft! Fordern Sie kostenloses Informationsmaterial zum Thema „Passivrauchen" bei uns an, das Sie in Ihren Praxisräu- men auslegen und zur Mitnahme anbieten können.

Über eine (steuerlich abzugsfähige) Spende oder Ihre Mitglied- schaft in unserer gemeinnützigen Aktionsgemeinschaft (Jahres- beitrag DM 50,—) würden wir uns sehr freuen.

Ärztlicher Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e. V.

Bundesvorsitzender: Prof. Dr. med. F. J. Wiebel Postfach 12 44, D-85379 Eching, Tel.: 0 89/3 16-25 25 Sparkasse Mumau, Konto 114 397, BLZ 703 510 30

(53404

Bewährte Praxiskonzepte zur Verhaltenstherapie mit älteren Patienten

Das Buch beschreibt spezifische psycho- somatische Störungsbereiche beim alten Menschen und das jeweilige verhaltens- medizinische Vorgehen einschließlich von Programmen, die sich in der Erprobung bewährt haben.

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ISBN 3-7691-0230-4

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(004a) Postfach 40 02 65 50832 Köln

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LESERBRIEFE

Europas und den USA mit.

Das Thema des Kongresses 1995 lautet: „Ethik in der Er- ziehung — Erziehung zur De- mokratie".

Die Mitglieder der VPM- Vereine arbeiten orientiert am hippokratischen Eid und dem Genfer Gelöbnis der World Medical Association auf der Basis eines differen- zierten Präventionskonzep- tes auf das Ziel einer Jugend ohne Drogen hin. Die Stär- kung der Persönlichkeit und die Aufklärung über die Schädlichkeit von Rauschgif- ten sind wesentliche Elemen- te der Primärprävention. Die gesellschaftliche Ächtung der Rauschgifte und die Entwöh- nung und Therapie für be- reits Drogenabhängige müs- sen hinzukommen. So sehen es auch das Präventionskon- zept der UNO und der Rauschgiftbekämpfungsplan der Bundesregierung von 1990 vor.

Denjenigen, die eine Drogenliberalisierung be- ziehungsweise -legalisierung vorantreiben, ist der VPM ein Dorn im Auge. Er wird deshalb unsachlich mit Dis- kreditierungen angegriffen.

Nachdenklich stimmt, daß sich der Autor des Artikels ausgerechnet auf die Drogen- hilfe Köln beruft, wenn er den VPM in der Drogenfrage kri- tisiert. Die Orientierung der

„Kölner Drogenhilfe" wurde maßgeblich von Wilhelm Vollmann (SPD) bestimmt, der 1993 als langjähriger Sta- si-Agent enttarnt wurde. Für Vollmann bedeutet das Ak- zeptieren des Rauschgiftkon- sums eine individuelle Form der Lebensbewältigung — eine Position, die von der deut- schen Ärzteschaft nicht ge- teilt werden sollte.

Dr. med. R. Kaiser, Dr. med.

E. Aeschbach, VPM Zürich, Susenbergstraße 53, CH- 8044 Zürich

Atombomben

Zu dem Beitrag „Vor 50 Jahren: Erin- nerung an Hiroshima und Nagasaki"

von Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Emil Heinz Graul in Heft 31-32/1995:

Enttäuschend und beschämend

Herr Prof. Dr. Dr. Graul ist sehr enttäuscht. Sein Grund: die mangelhafte Stati- stik hinsichtlich der Atom- bombenopfer. Auch ich bin als Leser des DÄ sehr, sehr enttäuscht. Grund: die rein statistischen Ausführungen zum Gedenken an die Kata- strophen von Hiroshima und Nagasaki zum 50. Jahrestag.

Das Spiel mit den Zahlen von Toten und Verbrannten zugunsten einer vermeintlich exakten und verwertbaren Statistik unter gleichzeitiger Ausblendung des unsägli- chen Leides, das durch die Atombombenabwürfe über die Bevölkerung herein- brach, erinnert fatal an das menschenverachtende Jon- glieren mit Zahlen über die exakte Zahl von Auschwitz-

opfern, das wir erst jüngst von seiten eines Historikers wie Nolte und den Vertre- tern der Auschwitzlügenthe- se über uns ergehen lassen mußten. Der gleiche Zynis- mus, die gleiche Sprache:

„Die Zahlen können in bei- den Fällen um zehntausend nach oben oder unten abwei- chen" (Graul). Diese wenig relevante Feststellung mag in einem wissenschaftlichen Symposion diskutiert wer- den, am Gedenktag sind sol- che Thesen geschmacklos.

Anläßlich des 50jährigen Gedenktages an die Opfer einer der furchtbarsten Kata- strophen der Menschheitsge- schichte wäre es einem Deut- schen Ärzteblatt angemes- sen gewesen, einen anderen Beitrag über die „Erinne- rung an Hiroshima und Na- gasaki" abzudrucken als den eines Strahlenexperten, der nur Bedauern über die in- komplette Statistik zu äußern vermag. Das Ganze ist zutiefst enttäuschend und beschämend!

Prof. Dr. Erich Zeitler, Ra- diologisches Zentrum, Flur- straße 17, 90340 Nürnberg A-2294 (8) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 36

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