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Einfluss des Pferdes auf die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft in der Schweiz Ergebnisse einer neuen Studie

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Academic year: 2022

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Arbeitsgruppe Pferdebranche Schweizerisches Nationalgestüt Les Longs-Prés

CH-1580 Avenches

Datum 31.05.2007

Einfluss des Pferdes auf die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft in der Schweiz

Ergebnisse einer neuen Studie

Die Studie Wirtschafts-, Gesellschafts- und Umweltpolitische Bedeutung des Pferdes in der Schweiz bringt überraschende Zahlen aus der Pferdebranche hervor: Im Laufe der letzten 20 Jahre hat die Anzahl Pferde, Pony und Esel stark zugenommen, insbe- sondere in Landwirtschaftsbetrieben. 85 000 Equiden werden von ungefähr 230 000 Personen - grösstenteils jungen Frauen - vor allem in ihrer Freizeit genutzt. Die Aktivi- täten rund ums Pferd sind Bestandteil des touristischen Angebots im ländlichen Raum. Sie generieren einen Umsatz von 1.58 Milliarden Franken und schaffen 10 400 Arbeitsplätze. Die vorliegende Studie ist ein erster Schritt in Richtung ständige Beo- bachtungsstelle des sozialen und wirtschaftlichen Bereiches dieser Branche.

Wirtschaftlicher Einfluss

Die Anzahl der in der Schweiz gehaltenen Pferde, inklusive Ponys, Esel und Maultiere, hat zwischen 1985 und 2005 um 53.1% zugenommen, d.h. ihr Bestand ist von 55'500 auf 85'000 Tiere gestiegen. Pro Pferd stehen durchschnittlich 1.1 ha zur Verfügung, so werden

rund100.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche für Auslauf und Futterzwecke genutzt. Die Pferdebranche gewinnt im ländlichen Raum immer mehr an Bedeutung und bietet zahlrei- che Aktivitätsmöglichkeiten. Heute werden fast 85 % der Equiden auf rund 13’000 Land- wirtschaftsbetrieben gehalten, vor 20 Jahren waren es noch 50%. Die Anzahl Landwirt- schaftsbetrieben hat sich in den letzten Jahren kaum geändert. Im Mittel werden 4-5 Equiden pro Halter gezählt. Zahlreichen Landwirten bietet sie eine Chance zur Diversifizierung ihrer Tätigkeiten: Pferdepensionen, Tourismus im ländlichen Raum, Zucht, etc. und ist für sie zu einem unverzichtbaren Nebeneinkommen geworden. Nur gerade ein Drittel kann pferdespe- zifische Kenntnisse vorweisen, was fast unweigerlich zu Problemen in Bezug auf Sicherheit und Tierschutz führt.

Pro 1 000 Bewohner werden in der Schweiz 11.5 Equiden gehalten. Diese Zahl ist mit Frank- reich und Österreich vergleichbar, ist jedoch höher als in Deutschland. Die Branche generiert Umsätze in zahlreichen Zweigen wie Zucht, Pferdepension und Pferdehandel, Tourismus im ländlichen Raum, Reitunterricht, Futterbau, Hufschmiede, Veterinärmedizin oder Pferdever- sicherungsgesellschaften. Jedes Pferd generiert in der Schweiz einen jährlichen Umsatz von CHF 18'500.-- und liegt damit zwischen Deutschland mit CHF 14'500.-- und Österreich mit CHF 23'000.--.

Sozialer Einfluss

Früher wurde das Nutztier Pferd für landwirtschaftliche Arbeiten eingesetzt, diente im Militär oder war ein Privileg der gehobenen Gesellschaft. Heute ist das Pferd volkstümlich gewor- den. Die Akteure der Pferdebranche sind meist junge Frauen. Das Pferd schafft eine soziale Verbindung zwischen Stadt und Land und belebt den ländlichen Raum. Der Frauenanteil beträgt heute 74 %, was den Reitsport zu einer der weiblichsten Sportarten macht. Diese sportlichen Personen schätzen den Kontakt zur Natur und dem Tier, und die grösste Zahl bekundet keinen Ehrgeiz, in Wettbewerben zu glänzen.

Einfluss auf die Umwelt

Die extensive Haltung der Pferde ist eine Chance für eine nachhaltige Entwicklung und die Aufwertung des ländlichen Raumes und seines kulturellen Erbes. Equiden emittieren rund fünf Mal weniger Methan als Wiederkäuer. Die Schweiz kann darauf stolz sein, eine jahrhun-

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dertealte, einheimische Rasse, das Freibergerpferd, zu besitzen und zu betreuen. Diese Rasse spielt eine bedeutende Rolle in der Erhaltung und Entwicklung des genetischen und soziokulturellen Erbes.

Sozioökonomische Beobachtungsstelle

Um die Pferdebranche aufzuwerten und eine nachhaltige Entwicklung sicher zu stellen, ist es vorgesehen, ein Indikatorensystem durch eine ständige Beobachtungsstelle aufzustellen.

Beispiele für Indikatoren: Identifikation und genaue Zählung der Equiden, was bis heute un- möglich war; Anzahl Arbeitsstellen und die generierten Umsätze; Analyse der strukturellen Veränderung der Landwirtschaft und der Raumplanung des ländlichen Raumes, diese gäbe Antworten auf Fragen der Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Pferdebranche. Die Beo- bachtungsstelle sollte ihre Arbeit im Laufe Herbst 2007 aufnehmen.

Zusammensetzung der Arbeitsgruppe Präsident

Poncet Pierre-André Direktor des Schweizer Nationalgestüts, Avenches Mitglieder

Guillet Alain Generalsekretär des Schweizerischen Verbands für Pferdesport Jallon Luc Geschäftsführer des Schweizerischen Freibergerzuchtverbands Lüth Anja Zuchtverband CH Sportpferde

Martin Raymond Verband Schweizerischer Pferdezuchtorganisation Montavon Stéphane Leiter des Veterinärdienstes der Armee und Präsident der

Schweizerischen Vereinigung für Pferdemedizin (SVPM) Saunier Elise Agridea

Trolliet Charles F. Präsident der Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte Wohlfender Karin Bundesamt für Landwirtschaft

Mitarbeiter

Négri Julien Ingenieur-Agronom Monnard Laurent Ökonom

Schweizerisches Nationalgestüt Presseabteilung

Die Ergebnisse dieser Studie sind ab sofort als Broschüre unter folgender Adresse zu bezie- hen :

Arbeitsgruppe Pferdebranche Schweizerisches Nationalgestüt Les Longs-Prés

CH-1580 Avenches

Kurzversion mit Abbildungen, Tabellen und Anhängen, 54 Seiten : CHF 25.00, MwSt. und Versand inbegriffen. Mehrkosten für Versand ins Ausland : CHF 5.00

Langversion mit Abbildungen, Tabellen und Anhängen, 157 Seiten : CHF 40.00, MwSt. und Versand inbegriffen. Mehrkosten für Versand ins Ausland : CHF 5.00

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