Wotokolle
zat Bibel
lm Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Assistentlnnen an
bibelwissenschaftlichen lnstituten
inösterreich
hg.v. Konrad Huber, Ursula Rapp und JohannEs
Schiller
Jahrgang
12Heft
2F.
Winter:
Sprachliche Beobachtungen zur Septuagintafassung von 2Kön (= 4Kön)M. Ohler: Entwicklung und heutige Stellung der Lutherbibel in den evangelischen Kirchen
B. Kowalski: Stil in der neutestamentlichen Exegese
C. Koch
-
K. Huber: Konzentrisches Erzählkonzept im Johannes- evangeliumAleph-Omega-Verlag Salzburg
österreichisches
KatholischesBibelwerk
Klosterneuburg
2003
91 105
129 69
Protokolle zur Bibel
Herausgegeben im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Assistentlnnen an bibelwissensihaftlichen Instituten in Österreich
Schriftleitung
Dr. Konrad
HUBER
Institut ftir Bibelwissenschaften und Fundamentaltheologiekonrad.hubet@uibk.ac.at
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Franz-Heim-Gasse 3, A4800 Feldkirch Dr. JohannesSCHILLER
Institut ftir Alttestamentliche Bibelwissenschaftjohannes.schillet@uni-graz.at
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konr a d. I n ùe t@ t tibk. a c. a t Dr. Christiane KOCH
c.koch@edta.or.øt
Dr. Beate KOWAISKI
dr.beate.kow alski@t-ottlhrc.de
Dr. Markus
Öru,fn
m arku s. o ehlet@ t tt tk¡ ie. a c. at Dr. Franz WINTER It an z.w in te t@ r tnia ie. ac. a t
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fth¡iftleitung
ist nicht verpflichteç unangeforderte Rezensionsexemplare zu besprechen. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beigefügt ist.Die Zeitschrift,,Protokolle zur Bibel" ist das Publikationsorgan der Arbeitsgemeinschaft der Assistentlnnen
an bibelwisse"nschaftlichen Instituten in Österreich.
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@ 2003 Aleph-Omega-Verlag, Salzburg
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ENTWICKLUNG UND HEUTIGE STELLUNG DER LUTHERBIBEL IN DEN
EVANGELISCHEN
Markus
Ohler,Ilien
*
Abstract: The paper discusses the origin ofthe,,Lutherbibel" and Martin Luther's princi- ples for his translation of the Bible. The second part of the article is devoted to the revision ofthe ,,Lutherbibel" from 1984, the form which is used today in German speaking Protes- tantism. The history of this revision and its stylistic characteristics are the major themes in this part. On the whole the article tries to show why Martin Luther's translation of the Bible has such an important position in current Protestantism.
Die Lutherbibel hat nicht in allen
evangelischenKirchen
dieselbe hohe Be- deutung.Die
reformierteKi¡che ist
grundsätzlich an der Zürcherbibel, dieauf die Reformation Zwinglis zurückgeht, orientiert. In den freikirchlichen
Be- wegungenwie
den Baptisten oder Methodistengibt
eskeine
ausdräcklichen Beschlüsse, die Lutherbibel zu verwenden, siewird
aber überwiegend herange-zogen.
In der lutherischen Kirche hingegen ist eine bestimmte Form
der Lutherübersetzung,nämlich die
Revisionvon
1984, als Grundlage angegebenworden-
sowohl in Deutschland als auch in Östeneich.Im
Folgenden möchte ich einen knappenÜberblick
über die Entstehung der Lutherbibel, ihre Revisionenim
vergangenen Jaluhundert und meine persönli- che Einschätzung ihrer gegenwärtigen Bedeutung geben.1. Die
Entstehung der Lutherbibel
Der Begirur der Libersetzung der
Bibel -
des Neuen Testaments-
durchMartin
Luther
lässtsich zeitlich ziemlich
genau festmachen.In nur
II
Wochen von Dezember 1521bis
Ende Februar 1522 erstellte Luther seine Übersetzung des Neuen Testaments,die
dannim
September 1522veröffentlicht
wurde (,,Sep- tembertestament"). Grundsätzlich war es Luthers eigenständigeArbeit, vor
derVeröffentlichung wurde sie vor allem von Melanchthon
durchgesehen.Als
Vorlage benutzte Luthernicht
die Vulgata, sondern den griechischenText
des Erasmusvon
1519.Man ist
sich heute darübereinig,
dass er keine der bereitsDer Beitrag gibt ein Kurzreferat auf der Tagung der ArgeAss vom September 2002 wieder, bei der Bibelübersetzungen als Themenschwerpunkt diskutiert wurden.
Protokolle zur Bibel 12 (2003) 91-104
92 Ma¡kus Ohler
vorhandenen deutschen Ûberseøungen
benuEt
hat, sondern seineArbeit
(8,5 Nestle-Seiten pro Tag)in
einem Guss verfertigte.r LuthersMotiv für
dieÛber-
setzunggibt
auch bereits einenHinweis auf
seine dahinter stehende Herme- neutik: Jeder Christ sollte selbst die Heilige Schrift lesen können und so GottesWort
ohneVermittlung durch
Menschen begegnen.2Alle
Auslegung sei nurein
Gerüst,um,das
bloße, lautere Gotteswort selbst fassen" zu können. Dies enthält wohl auch eine Spiøe gegen Rorr¡ macht aber zudem deutlich,wie
sehrLuther
auf dieKraft
des Gotteswortes verhaute. Seine Übersetzung wäre nach seinerAnsicht nur ein Vehikel,
das durch denInhalt
geheiligtwürde.
GottesWort
bräuchte nicht dieTradition
an seiner Seite (gegen Rom)noch
ansätzli- che Eingebungen des Geistes (gegendie
Schwärmer).Es
seijedem
Christen zugänglich und sollte es in deutscher Überseøung auch sein.Luther hat sich
bei
seiner Übersetzungsarbeit nach zwei Prinzipieia gerich- tet, die im Folgenden knapp dargestellt werden sollen:a)
,,Luthers Übersetzungsarbeit basiert auf der Einsicht, dass esbisweilen
geboten seinkann, die
Worte eines fremdsprachigen Textes fahrenzu
lassen,um
dolmetschend derenSinn
ztt erneuern."3In
diesen Zusammenhang gehört folgendes bekarmteZitataus
dem Sendbrief vom Dolmetschena:,,Man mus nicht die buchstaben inn der lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deutsch reden, wie diese esel thun, sondern, man mus die mutter jhm hause, die kinder auff der gassen, den gemeinen man auff dem merckt drumb fragen, und den selbigen auff das maul sehen, wie sie reden, und damach dolmetz- schen, so verstehen sie es den und mercken, das man deutsch mit
jn
redet" (WA 30,2;637,17-22).Damit ist
keineswegs gemeint, dass man demVolke
nach demMunde
redensoll,
sondem vielmehr geht es darurru sich zu bemähen, dieBibel
so zu über- tragen, dassihr Inhalt in der
deutschen Sprache authentischist. Als Beispiel nennt Luther Lk 1,28: Xútpe,
rc<Xapr.ro¡rêur¡(Vulgata: Ave [Marial gratia
plena),
das ermit
,,GegrÍißet seist du,Holdselige"
wiedergibt.Eigentlich -
someint Luther -
hätteer
,,Gott grüßedich, du liebe Maria"
übersetzen sollen:,,So
vil will der Engel
sagen,und so wurde er
geredt haben,wann er
hettewollen
sie deutsch grussen"(WA
30,2; 638,23-25).t
Vgl. Bemhard l-ohse, Entstehungsgæchichte und hermeneutische Prinzipien der Lutherbibel, in: Joachim Gnilka u.a. (Hg.), Die Übersetzung der Bibel-
Aufgabe der Theologie. Stuttgar- ter Symposion 1984 (TAZB 2), Bielefeld 1985, 133-148: 138; Albrecht Beutel, Luthers Bibelübersetzung und die Folgen, EvTh 59 (1999) 13-24:15.'
Vgl. [¡hse, Entstehungsgeschichte (Anm. 1) 143.3
Beutel, Bibelilbersetzung (Anm. I ) 16.a
Luther spricht übrigens stets von,dolmetschen", nie von,,übersetzen".Entwicklung und heutige Stellung der Lutherbibel in den evangelischen
Kirchen
93b) Doch
Luther hatLk
1,28nicht
so übersetzt, denn esgibt
noch eine zweite Regel: Es kann um der Treue zum biblischen Wortlautwillen
auch ge- boten sein, nicht ansprechend zu übersetzen, sondern wörtlich. Das berühmte Beispiel dafür ist die Übersetzung von Ps 68,19:lltll f'lp
bedeutet wörtlich:,,Du hast das Gefüngnis gefangen".s Und Luther bleibt bei dieser Übersetzung, obwohl
er
sieht, dass eigentlich die Befreiungder
Gefangenen gemeint sei.Doch hält er fest, dass der Text in seiner wortgeteuen Übersetzung, die so gar nicht Deutsch ist, eben gerade
im Blick
auf das Christusereigniswichtig
sei:Christus habe nicht
nur die in
Sünde undTod
Gefangenenbefreit,
sondern zugleich auch das GeÍÌingnis weggeführt und gebunden.Freiheit vom Buchstaben und Treue zum Buchstaben
-
Orientierung an der Zielsprache oder an der Ausgangssprache und ihrem theologischen Sinn-
sinddie beiden Grundregeln, zwischen denen Luthers Übersetzung schwankt. Die richtige Entscheidung, welche der Regeln
wo
arzuwenden wäre, seidie
ei- gentliche Kunst:,,4h, es ist dolmetzschen ja nicht eines iglichen Kunst, wie die tollen Heiligen meinen, Es gehöret dazu ein recht, frum, trew, vleissig, forchtsam, Christlich, geleret, erfarn, geübet hertz, Darumb halt ich, das kein falscher Christ noch rottengeist trewlich dolmetzschen könne" (WA 30,2; 640,25-29).
Dolmetschen verlange nicht nur den ganzen Menschen (sein Herz), sondern sei
vor allem
Glaubenssache.Und
selbstverständlichist es allein der
richtige Glaube an Christus, der eine sachgemäße Übertragung derBibel
ermöglicht.Daraus
wird nicht nur klar,
dass Luthersoft
deutende ÜberseEung desAT
immer wieder eine unzweideutige Verchristlichung beinhaltet. So sind etwa die Psalmenin
der paulinischen Dialektik von Gesetz und Evangelium verstandenund
wiedergegeben worden. Dieser GrundsaE macht zudem deutlich, dass Luthers Übersetzungmit
Fug und Recht als sein theologisches Hauptwerk an- gesehen werden sollte. Die ganze Bibel wurde von ihm als Zeugnis von Chris- tus verstanden und auch so übersetzt. Es gipfelt in dem polemischen Satz, den Luther 1535 formulierte:,,Falls die Gegner die Schrift gegen Christus ausspielen wollen, so spielen wir Christus gegen die Schrift aus" (V/A 39 l;47,19f.).
Die beiden Regeln bezüglich der Verständlichkeit des Deutschen und der phi- lologischen Treue steckten den Rahmen ab,
in
dem diese theologische Über- setzung der Bibel stattfand.Luther hat hier fì'eilich den hebräischen Text anders verstanden, als wir es heute tun. Eigent- lich heißt es: ,,Gefangene hast du gefangen genommen."
94 Markus Öhler
Ein
letztes Beispiel- wohl
das bekannteste- für
Luthers theologische Deutung sei noch angeführt, seine Ûbersetzung von Röm 3,28. Den griechi- schen Text Àoyr(ópeoø yù,p õrraroûooaltíorer
&uoponov 2¿opì.ç Ëp1r,ru vópou (Vulgata: arbitramur enimiustificari
hominem per fidem sine operibus legß) gab Luther wieder: ,,So haltenwir
nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben."6Die
Sendschrift vom Dolmetsòhen begründetin
ersterLinie
diese [ibersetzung(WA
30,2; 636,31-637,22; 640,3 4-64
l,l3):
Atso habe ich hie Roma. 3. fast wol gewist, das ym Lateinischen und kigischen text das wort ,solum' nicht stehet, und hetten mich solchs die papisten nicht dürffen leren. War ists. Dise vier buchstaben s
o I
a stehen nicht drinnen, welche buchstaben die Eselskoepff ansehen, wie die kue ein new thor Sehen aber nicht, das gleichwol die meinung des text ynn sich hat, und wo mans wil klar und gewaltiglich verteutschen, so gehoret es hinein, denn ich habe deutsch, nicht lateinisch noch kriegisch reden woellen, da ich teutsch zu reden ym dol- metzschen furgenomen hatte. Das ist aber die art unser deutschen sprache, wenn sie ein rede begibt, von z\weyen dingen, der man eins bekennet, und das ander verneinet, so braucht man des worts ,solum' (allein) neben dem wort ,nicht' oder ,kein', Als wenn man sagt: Der Baur bringt allein korn und kein geldt, Nein, ich hab warlich ytzt nicht geldt, sondern allein kom. Jch hab allein gessen und noch nicht getruncken. Hastu allein geschrieben und nicht uberle- sen? Und der gleichen unzeliche weise yn teglichen brauch. Jn disen reden al- len, obs gleich die lateinische oder kiechische sprach nicht thut, so thuts doch die deutsche, und ist yhr art, das sie das wort,allein'hinzu setzt, auffdas das wort ,nicht' odder ,kein' deste volliger und deutlicher sey, Denn wie wol ich auch sage, Der Baur bringt korn und kein geld, So laut doch das wort ,kein geldt' nicht so vollig und deutlich, als wenn ich sage: ,Der Baur bringt allein kom und kein geldt', und hilfft hie das wort ,Allein' dem wort ,kein' so viel, das es ein vollige Deutsche klare rede wird, den man mus nicht die buchstaben inn der lateinischen sprachen fragen, wie man sol Deutsch reden, wie diese esel thun, sondem, man mus die mutter jhm hause, die kinder auff der gassen, den gemeinen man auff dem marckt drumb fragen, und den selbigen auff das maul sehen, wie sie reden, und damach dolmetzschen, so verstehen sie es den und mercken, das man Deutsch mit jn redet.Aber nu hab ich nicht allein der sprachen art vertrawet und gefolget, das ich [Röm 3,28] Roma.
3
,solum' (Allein) hab hinzu gesetzt, Sonder der text und die meinung S. Pauli foddern und erzwingens mit gewallt, denn er handelt jadaselbs das hauptstueck Christlicher lere, nemlich, das wir durch den glauben an Christum on alle werck des gesetzs gerecht werden, Und schneit alle werck
Die Einheitsübersetzung übersetzt: ,,Denn wir sind der Uberzeugung, dass der Mensch ge- recht wird durch Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes'"
6
Entwicklung und heutige Stellung der Lutherbibel in den evangelischen
Kirchen
95so rein abe, das er auch spricht, des gesetzes (das doch Gottes gesetz und wort ist) werck nicht helffen zur gerechtigkeit, Und setztzttm exempel Abraham, das der selbige sey so gar on werck gerecht worden, das auch das hoehest werck, das dazu mal new gepoten ward von got fur und uber allen andem gesetzen und wercken, nemlich die beschneidung, yhm nicht geholffen hab zur gerechtigkeit, sonder sey on die beschneidung und on alle werck gerecht worden durch den glauben wie er spricht [Röm 4,2] Cap. 4. Jst Abraham durch werck gerecht wordenn, so mag er sich rhuemen, aber nicht fur Goff. Wo man aber alle werck so rein abschneit, und da mus ja die meinung sein, das allein der glaube gerecht mache, und wer deutlich und durre von solchem abschneiden der werck reden wil, der mus sagen: Allein der glaube, und nicht die werck machen uns gerecht, das zwinget die sache selbs neben der sprachen art.
Dass Luther hier wahrscheinlich Paulus tatsächlich richtig versteht, ist weithin anerkannt.T
Zu
verweisenwäre etwa auf
Jak2,24 ël 'êpyav
ôrrcaro0ts,r ö,u0pronoçraì orir
êxtíorea4
póvov-,,Der
Mensch wird aus den Werken ge- rechtfertigt,nicht
aus dem Glaubenallein" (vgl.
auch2,17),
das ein solches Verständnis schon für die Paulusrezeption nahelegt.2. Die
Titelblätter
En
ganz knapper Hinweis auf die Titelblätter der Lutherbibel ist hier ange- bracht, da sie auch über das theologische Anliegen Auskunft geben. Drei Bei- spiele seien angeführt.sDie
erste vollständige Ausgabemit
Apolayphen ent-hielt
alsTitelblatt ein
Eingangstor,vor
dem Putten einen Vorhangmit
demTitel
aufgehängt haben(Abb. 1).
Oberhalbfindet sich der
Spruch ,,Gottes Wort bleibt ewig", der von einer Person (Paulus?) niedergeschrieben wird' DasTitelblatt ist
als Einladung verstanden, sich diesem Gotteswort zuzuwenden.Dieser Typus wurde
bis l54l
immer wieder verwendet und findet sich auch in der nun wieder aufgelegten Bibel von 1534.eIn
der niederdeutschen Bibelvon
1533 (der PragerTyp;
Abb. 2) steht ein Baum in derMitte,
der den Titel trägt. Der Mensch sitzt zu Füßen des Baumes und wird von einem Propheten und von Johannes dem Täufer aufden Gekreu- zigten verwiesen. Tod und Auferstehung stehen gegenüber ebenso wie Sünden-Vgl. dazu Ulrich Wilckens, Der Brief an die Römer,
l.
Teilband: Röm l-5 (EKK Vt/l)' Zürich u.a. 21987, z4l .
Vgl. dazu Reinhard Mühlen, Die Bibel und ihr Titelblatt. Die bildliche Entwicklung der Titelblattgestaltung lutherischer Bibeldrucke vom 16. bis zum 19. Jahrhundert (Studien zur Theologie l9), Würzburg 2001 .
Die Luther-Bibel von 1534. VollständigerNachdruck, l-3, Köln u.a-20O2.
9
96 Markus Öhler
fall
und Kreuzigung.Im
oberenDrittel wird
Mose das Gesetz übergeben und Maria die Geburt Jesu verkÍindigt.Aus dem Jalu l54l
stammtdas Titelblatt der Median-Bibel nach
dem GothaerTypus (Abb. 3). Der Baurrt der i¡n Mittelpunkt
steht, scheidet zweiBildhälften.
Unten sind Gesetz und Gnade dargestellt, begleitet von Mose und Johannes dem Täufer. DerHölle
steht die Kreuzigung gegenüber.In
derMitte sind
Stindenfallund
Auferstehung dargestellt, obendie
Geschichtevon
der ehernen Schlange sowie die EmpfÌingnis Christi. Das Bildprogrammgibt
luthe- rische Lehremit
einem gewissen Maß an Polemik (einer der Toten trägt einen Kardinalshut) wieder.3. Die
Lutherbibel in ihrer
GeschÍchteDie
Lutherbibel wurde sehr schnellzu
einem einigenden Bandaller
evangeli- schen Bewegr¡ngen.Andere
katholische Übersetzungen hattenkeine
Chance gegensie. Sie
erlebteeine fü¡
damalige Verhältnisseriesige Auflage. Vom
Septembertestamentwurden binnen kiirzester Zeit f.otz
einesrelativ
hohen Preises (ca. 40 Euro) 5000 Stück abgesetzt. Zu Lebzeiten Luthers sind von sei-ner
Ûbersetzung430 Gesamt- bzw.
Teilausgabenerschienen. 1546
besaß wahrscheinlich jede dritte Familie bereits einen Teildruck von Luthers Bibel.'oDiese Bibelausgaben
sind immer
auch Ergebnissevon
Revisionen durch Luther und seineMitarbeiter
gewesen, und diese Revisionen setzten sich auch nach LuthersTod fort.
Dies führte nach drei Jahrhunderten dazu, dass es keine einheitliche Lutherbibel mehr gab. 1855 erging die erste Forderung nach einem Einheitstext.Die
folgende Revisionsarbeit fübrtezur
ersten kirchenamtlichen Revisionvon
1892.l9l2 erfolgte die
zweite. Dochbald
danachwurde
deut-lich,
dass eine zeitgemäßere Fassung notwendigwar,
deren Grundsätze 1928 festgehalten wurden. Auch bedingt durch denKrieg
dauerte diese Revisionsar-beit
sehr lange.Erst
1956lag die Revision
des Neuen Testamentsvor,
1964die
desAlten
Testaments, 1970die der Apokryphen. Heutige
evangelische Theologenund
Theologinnen lutherischer Prägung haben zumeist dieseVer-
sionim
Ohr.In
den 60er Jah¡en wurdevor allem von
SprachwissenschaftlernK¡itik
an derAltertümlichkeit
v.a. desNT
geübt, so dass eine neue Revisionin Auftrag
gegebenwurde. Deren Ergebnis lag 1975 vor und wurde von den
meisten Gliedkirchen derEKD
angenommen Hessen-Nassau, Vy'ürttemberg und Öster-reich
lehnten ab.Die
Revisionging
ihnen zuweit
wegvom
Luthertext. Schon 1977 wurde aufgrund derWelle
derK¡itik
eine neuerliche Revision desNT in
lo
Vgl. Beutel, Bibeli.ibersetzung (Anm. I ) l4Entwicklung und heutige Stellung der Lutherbibel in den evangelischen
Kirchen
9'lAufuag
gegeben,die
1984 vorgelegt wurde. Neben Theologen und Sprachwis- senschaftlem 'ü/armit Rudolf
Schnackenburgauch ein
römisch-katholischer Exeget beratend dabei. Treue gegenüber dem Luthertext und Verständlichkeit wurden gleichermaßen beachtet. Das revidierteNT
wurde gemeinsammit
demAT
als Lutherbibel zum maßgeblichen Textfür
die evangelischeKirche (uthe-
rischer Provenienz)-
auchin
Österreich.In
Österreichist
esdie
Schulbibel ebenso wie die linugischeBibel.tt
4. Die
Lutherrevision
1984Die
Ausgabevon
1984bemtiht
sich einerseitsum
,,Treue gegenüber Luthers Sprache" so'wie andererseitsum
,,Verständlichkeitheute". Ging es der
um- strittenenRevision von
1975vor
allemum
Verständlichkeit,die
sich an den Maßstäbender
Lutherübersetzung,nicht
anihrem Wortlaut
orientierte, soist man hier
anders verfah¡en. Folgende Eigentümlichkeitender
Luthersprache sind beibehalten worden: r2a) Die
Saøbildung ist geprägt von langen Sätzen.Wie im
Griechischen, sofinden
sich auchbei Luther
sehr lange Perioden.Als Beispiel
kannhier
etwalPetr 1,3-9
genannt rverden:Bei Luther war
diesein
Satz,im NT von
1984 sind es drei Sätze,imNT von
1975 fünf.b) Die Wortstellung ist
besondersim Blick auf das Verbum von
Be- deutung. Dieses stehtbei Luther immer voran,
was heuteunüblich ist.
Das entsprach schonzu Luthers Zeit
offenbarmeh¡ dem
Griechischenals
dem Deutschen. SäEewie
,,Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten"(lPetr l,l0)
sind so zwar ungewöhnlich, bleiben aber verständlich.Die
Formulierung magals
alterti.imlich oder sakral angesehen werden, es ist der typische Klang der Lutherbibel. Das Verbum am Anfang, so ErnstLippold,
,,zieht ... den Hörer sozusagen in die Handlunghinein't¡.
c) Die Wörter
,,auch" sowie ,,und" habenin der Lutherbibel
eine beson- dere Stellung.,¡{uch"
steht zumeist beim Verbum:Phil
2,18 lautet anders alsim
Griechischen(rò
ôÈaûrò
rcai ùpeîç ¡¿aípcre)bei Luther
,,darübersollt ihr
ll
Eine Bemerkung zur ,,Einheitsübersetzung": Das Wort ,,Einheit" meint die übergreifende Geltung dieser Übersetzung für die deutschsprachige katholische Kirche. Eine ökumenische Geltung ist damit nicht gemeint, obwohl die Übersetzung von Psalmen und Neuem Testament auch von den evangelischen Kirchen autorisiert wurde. Ihre Bedeutung innerhalb des Protes- tantismus ist entsprechend gering.'t
Vgl. zum Folgenden v.a. Emst Lippold, Die Revision des Neuen Testaments der Lutherbibell98l
bis 1984, in: Siegfried Meurer'(Hg.), Die neue Lutherbibel. Beiträge zum revidierten Text 1984 (BIDW 2l), Stuttgart 1985, 13-30:22*29.13 Lippold, Revision (Anm. l2) 24.
98 Markus Öhler
euch auch freuen", wäh¡end das
NT von
1975richtig
übersetzt hatte,darüber sollt
auchib¡
euch freuen". Geht esbeim
leEterenum die
Gegenüberstellungvon
der Freude des Paulus und der derPhilipper,
sowird bei Luther
derAk-
zent
aufdas
Freuen zusäElich zu anderer Freude gelegt. DasVy'ort,'und"
steht in der Lutherbibel überaus häufig und besonders am Satzanfang' Es gehört zum biblischenStil,
auch wenn es heute nicht mehrüblich
ist.d) Die wortwahl bleibt in
der gegenwärtigen Lutherbibel seh¡ starkbei
al-ten
Ausdrücken.Dies
geschiehtvor allem
deshalb,weil damit die
deutsche Sprachkultur, die von der Lutherbibelja in
einem außergewöhnlichen Maß be- einflusstist, ilue
Anknüpfungspunkte behält.Auch
wenn mancheWorte nicht
mehn gebraucht werden,so sind
sie doch,wie
etwain
Sprichwörtem, weiterversøndlich. Als Beispiel wird hier häufig Mt 5,15
genannt: otl6Èraíouotv
),ityvovrsï
ttOéaotvaútt¡y
Ûnòtòu
póôrou.Die
Bearbeiter hatten 1975 über- setzt: ,,Man zündet auchnicht
einLicht
an und setzt es unter einenEimer." Die
Einheitsübersetzunghat:
,,Man zündet auchnicht ein Licht
anund stülpt
ein Geftiß darüber."Die Lutherrevision
1984 hatwie Luther
selbst schon:',Man
zündet auch nicht einLicht
an und setzt es unter einen Scheffel."Nur
sowird
deutlich, dass das bekannte Sprichwort ausdemNT
stammt'e) Worte,
dieim Laufe der Zeitihte
Bedeutung gegenüberLuther
verän- derten(wie
,,selig" oder,,fromm"),
aber dennoch zum Kernbereichkirchlicher
Sprache gehören, wurdenin der Luthenevision von
1984 teilweise beibehal- ten, teilwàise ersetzt. Sowird
statt ,,selig werden" öfters ,,gerettet werden" ge- braucht,weil
Luther ,,seligwerden"
auch als Übersetzungfür od(erv
verwen- det.Teilweise ist
auchdie
Wiedergabevon
rþu¡¿¡mit
,,Seele"durch
das der griechischen Bedeutung oft besser entsprechende ,,Leben" ersetzt worden.f)
Luthersvorlage für
seine Übersetzung,die
Ausgabe des Erasmusvon 15ló,
hatte einigelräftige
textkritischeDefizite. Ein
solchesfindet
sichin Lk 2,14:
LôEu èu Ûr¡iororç oeQxaì
ènì.yîC eiprivq
èu riuopónorç eùôorísç,. Dasletzte Wort
eriôoriac hatte Erasmuswie die Koine
anders,nämlich statt
desGenitivs
denNominativ <úôoria. Nach
denRegeln der Textkritik wäre
die Übersetzung ,,Eh¡esei Gott in
den Höhenund auf
Erden Friedenunter
den Menschen ãesWohlgefallens" klar
vorzuziehen.ra Entsprechendhat die
Ein- heitsübersetzung:,,Verherrlicht ist
Gottin
der Höhe, und auf Erdenist
Friedebei den
Menschenseiner
Gnade."rsDie Lutherversion von 1984
übersetzt ,,Ehresei Gott in der Höhe und
Friedeauf
Erdenbei
den Menschen seines Wohlgefallen s".
Zwaf steht ,,seines"nicht
da, esist
aber sicherlich intendiert.14
Das Greek New Testâment schätzt die Variante lediglich als A-Problem ein, die Herausgeber sind von der Richtigkeit von <riôoxiaç überzeugt'f
5
Die Vulgata hat bonae voluntatis, eine Wiedergabe ohne griechischen Beleg.Entwicklung und heutige Stellung der Lutherbibel in den evangelischen
Kirchen
99Die
evangelischeLiturgie freilich
beharrt bis heute auf dernicht
dem griechi- schenText
entsprechendenFormulierung: ,,Ehte sei Gott in der Höhe
und Frieden auf Erdenund
den Menschen ein'Wohlgefallen'
(so auchdie
Luther-version von l9l2). Und
daherkann
auchdie Lutherbibel von
1984 nichts daran ändem, dass dieserWortlaut
den Menschenim
Gedächtrisbleibt,
daim Kult
eine andere Version zu Grunde gelegtwird.
g) Eine
letzte sprachliche Besonderheit derLutherbibel
1984,mit
der sie den ursprünglichenWoflaut
bewusstaufgreift, ist die
Verwendung desKon- junktivs
(besonders desKonjunlfivs
2).Als Beispiel
seiMt
16,26 genannt:tí
yùp
crô<Àrt0úaerut üv}prlinoçêùv tòv róo¡rou öl,ov
rcepôrio¡rt¡v
ôÈ rþuXì¡vaúroû (qplulOî; Die
Einheitsübersetzung übersetztohne Konjunktiv:
,,Wasnützt
es einem Menschen, wenner die
ganze rù/eltgewinnt, dabei
aber sein Leben einbüßt?"Bei
Luther und auch in der Revisionvon
1984 heißt es hinge-gen:
,,Washülfe es dem
Menschen,wenn er die
ganzeWelt
gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?"Auch hier zeigt
sich, dass der sakraleKlang
vorgezogenwurde vor
einer Ausdrucksweise,die
heute gebräuchlicher gewesen wäre. Es handelt sich eben um eine Revision einer BibelüberseEung aus dem 16. Jh., nicht um eine Neuübersetzung.h)
Schließlichist
auchauf die
so genannten,,Kemstellen" zu
verweisen.Es handelt sich dabei
um
fettgedruckte Versebzw.
Versteile.Die
Übung, sol- che Kernstellen hervorzuheben, gehtauf Martin Luther zurück. Bereits
1529 furdet sich dasin
der Druckausgabe der Weisheit Salomos.Die Übung
wurde später fortgesetzt,wobei dieZahl
der hervorgehobenen Passagen stetig wuchs.Heute handelt es sich um
über
1100 Hervorhebungen, bei Luther waren eszwi-
schen 600 und 900.Die
Kemstellen dientenbei Luther nicht
der Markierung ,,goldener"'Worte, die man auswendig lernen sollte,weil
sie besonderswichtig
waren. Es sollten auchnicht
Beweisstellenfür die
lutherischeTheologie
her- vorgehoben werden.Luther
ging esdarunl
den rechten Umgangmit
demV/ort
Gottes durch diese Stellen den Gemeinden deutlich zu machen. Eine der ersten Kernstellenwar Mt 17,5:
,,Densollt itr hören!" Dieser Teil der
Gottesrede während derVerHärung
verweist auf dasHören
des Wortes Gottes. ÄnnUctr dann die Hervorhebunglediglich
eines lVortesin lKor
11,24: ,,Nehmet!" Die- serTeil
aus den Einsetzungsworten ist von Luther anscheinend hervorgehoben worden,weil für
ihn das Sak¡ament das sichtbareWort
Gottes ist, das es zu er- greifengilt. Wie die
Vorreden zu den einzelnen Büchern derBibel, Titelblät
ter, Querverweise und Randbemerkungen gehören also auch die Kernstellen zuden
gemeindepädagogischen Elementen,die die
Bedeutung desHörens auf
GottesWort deutlich
machensollen. Im Laufe der
Jahrhundertesind
diese Kernstellenimmer wieder
verschieden verortet worden.Vor allem im
Pietis- mus(17./18.
Jh.) werden sie ganz anders verwendet. Diese Reformbewegung100 Markus Öhler
war in ihrer Frömmigkeit
auch davon geprägt, dass einzelneBibelworte
eine große Rolle spielten (Losrrngen).In
ähnlicher Weise wurden die Kernstellen zu einerArt
Spruchsammlung innerhalb derBibel,
die jederzeit applikationsfÌihigund
gebrauchsfertig waren. Dieswar freilich nur
möglich,weil
sievom Kon- text und
derZeit, in
der diese Worte entstanden waren,völlig
losgelöst waren.Bis
heute leidendie
Kernstellen derLutherbibel
unter der Problematik, einen bestimmten Zeitgeist widerzuspiegeln, Textextraktezu
schaffen,die
am Sko- pus eines Textesu.U.
vorbeigehen, und einen eklektizistischen Bibelgebrauchzu fÌirdem.
Dennoch spielen sieim
evangelischen Umgangmit
derBibel
eine nicht zu unterschätzende Rolle.Wie jede Übersetzung, so ist auch die Lutherübersetzung nach der Revision
von
1984 nichtfrei
von problematischen Wiedergaben.r6An
einigen Stellengibt
esÜberseøunge4 die nicht wirklich
stimmen. Sowird
etwaLk 2,5
folgendermaßen wiedergegeben: ,,... damiter sich
schätzen ließemit Maria,
seinem vertrautenWeibe". Der
griechischeText lautet
aber rinoyprírþao0ar.oùu Maprùp rfr
êpvqoreupéu¡arirQ,
so dassMaria als Braut bzw Verlobte zu
bezeichnenist. Luther
hattein
seiner griechischen Vorlage yuufr, was sicherlich nicht ursprünglich ist. Dabei hatte schon dasNT von
1975 ,,seineBraut", die
EinheitsüberseEung ,,seineVerlobte".
SolcheFälle
findensich immer wieder, wo tro¿
bessererKenntnis der Luthertext
beibehalten wurde. Geradeweil
es sich um eine Aussage überMaria
handelt,ist die Wie-
dergabein
der modernen Lutherrevísion auchim Blick
aufdie
Okumene als problematisch zu bezeichnen.InLk2,7 wird -
dies ist ebenfalls ein ökumenisches Problem-
nporórorcoçmit
,,erster Sohn" übersetzt(wie bei Luther); biblisch
missglückt,weil
damitdie
besondereStellung des
Erstgeborenenverloren geht. Zudem wird
die Problematik der Geschwister Jesu ebenfalls hier eingetragen.Schlussbemerkungen
a) Die Lutherbibel in
der Revisionvon
1984 ist unangefochtendie Bibel- version, die in der
evangelischJutherischenKirche Gültigkeit hat. Über
eine neue Revisionwird -
so weit ich weiß-
derzeitnicht nachgedacht.b) Die Lutherbibel erfüllt nicht die Funktion
einer ,,EinheitsüberseÞung".Auch
diekirchlichen
Gremien, die die Lutherversion 1984 als maßgebend ein-führten,
habenimmer darauf
hingewiesen, dassdie
anderen Übersetzungen,t6
Dazu hat t¡thar Schmidt, Das Neue Testament von 1984. Anmerkungen, Vergleiche, Fol- gerungen, in: Siegfried Meurer (Hg.), Die neue Lutherbibel. Beitråige zum revidierten Text 1984 (BIDW2l),
Stuttgart 1985, ll9-134, kritische Anmerkungen gemacht, die hier zum Teil aufgenommen sind.Entwicklung und heutige Stellung der Lutherb'ibel in den evangelischen
Kirchen l0l
wie ,,Die Gute Nachricht-Bibel" oder auch die Einheitsübersetzung, als Bibeln herangezogen werden können und sollen.c)
Esist
sicherlich so, dass die Lutherbibel ihren Lesern und Leserinnen einiges an Anstrengung kostet, anders als moderne Übersetzungen. Sie hat ein spezifisches Zielpublikurrt närnlich einerseits Menschen, für die diese Version ohnehin schon die bekarmte ist, und andererseits ein höher gebildetes Publi- kurn, für das eine altertürnliche Sprache kein Hindernis darstellt.d)
Nach meiner Einschätzungliegt
esim
Proprium des Protestantismus, trotz allen Schwergewichtes auf der Lutherbibel in Liturgie und Verkündigung eine Pluralität an Übersetzungen anzuerkennen, anstatt eine verpflichtendeBi-
bel überzustülpen. Das verbindende Band der Lutherbibel besteht nicht in ihrer kirchenamtlichen Beglaubigung, sondern
in
ihrer prägendenKraft
durch die Geschichte, die diese Ki¡che mit ihr hatte.102 Markus Öhler
Abbitdung
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Titolblatt der ersten vollständigen Ausgabe mit ApokryphenEntwicklung und heutige Stellung der Lutherbibel in den evangelischen
Kirchen
103SÞrÞl$Iir
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Abbildung 2 r Titelblatt der niederdeutschen Bibel von I 533 (Prager Typus)
104 Markus Öhler
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Abbildung 3: Titelblatt der Median-Bibel von 1541 (Gothaer Typus)