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Journal Article
Funde von Krabbenspinnen der Gattung Heriaeus Simon 1875 in zwei Feuchtgebieten bei Zürich (Araneae, Thomisidae)
Author(s):
Nyffeler, Martin; Benz, Georg Publication Date:
1982
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-005796826
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ETH Library
MITTEILUNGEN DER SCHWEIZERISCHEN ENTOMOLOGISCHEN GESELLSCHAFT BULLETIN DE LA SOCIETE ENTOMOLOGIQUE SUIS.SE
55, 383-384, 1982
Funde von Krabbenspinnen der Gattung Heriaeus Simon
1875in
zwei Feuchtgebieten
bei
Zidrrich(Araneae, Thomisidae)
tM. Nynnnren und G. BnNz
Entomologisches Institut der ETH, ETH-Zentrum , CH-8092 Züich
Findings of crab spiders, genus Heriaeus, in wetlands near Zurich - Crab spiders of the genus Heriaeus have been found in a moorland-ecosystem-complex and in a megaphorbe meadow (Valeriano-Filipen-
d u I etum) near Zurich (Switzerland).
Am
10./ I 1.JuIi
1979 konntenim
Chrähenried, östlich von RegensdorfZH, mittels der
Käscher-Methodevier juvenile Individuen
einer grünlichen, dicht behaarten Krabbenspinnenart gesammelt werden, die als der Gattung Heriaeus zugehörig determiniert wurden.Dieser Biotop befindet sich bei
Koordinaten 679.05/254.3. Es handelt sichum
ein2ha
grosses, unter Naturschutz stehendes Feuchtge.bietmit
künstlichem Teich undMoor
(Stadien: mesotrophes Grossseg- genried, Ubergangsmoor, Hochmooranflug; daneben Pfeifengrasfläche).Drei Jahre später, am 11. September 1982, konnte im Kanton Zijrrich
€rrsüt
ein juvenilesIndividuum
einer Heriaeus-Artmit
dem Käscher gefangen werden(Abb.1). Dieser zweite Fundort befindet sich in Opfikon ZH
(Koordinaten685.65/253.65),
7km vom
erstgenannten entfernt.An
diesem zweiten Fundort handelt es sichum
ein Hochstaudenried (Valeriano-Filipenduletun, Ausbildungmit
Carex acuti.formis), z.T.
stark eutrophiert undmit
Phalaris arundinacea, tel7s verunkrautet, teils verbuscht, teils Ubergängein
Futterwiesen. Das Hochstauden- ried grenzt an eine bewaldete Fläche (Vorstadien des Ahom-Eschen-Waldes,4cerl- Fraxinetum).Wie dem
<dktalogder
schweizerischen Spinnenbis
1977>von
Maunnn (1978) zu entnehmen ist, konnte bisher nördlich derAlpen
auf schweizerischem Gebiet erstein
einzigesIndividuum
einer Heriaeus-Art gefunden werden, und zwar hatte Vocnrs-c.Ncen (1939) eind
von Heriaeus oblongus SrrvroN[:
H. hirsutus(W,l'rcr.)l in
einem Gartenin
Schaffhausen entdeckt. Nicht weit davon entfernt, aber auf deutschem Gebiet, wurde dieselbe Spinnenart im nahe bei Basel gelege-nen
NaturschutzgebietIsteinerklotz
gefunden(Mülrnr & ScneNru.,
1895).Weniger selten sind Berichte über Funde von ,FL oblongus auf Schweizer Gebiet südlich der Alpen (Dn Lnssnnr, 1910; VocerseNcrn, 1944).
Bei
sämtlichenfünf
bisherin der
Umgebungvon
Ziürich gesammelten Heriaeus-Individuen handelt es sich um juvenile Stadien. Solche können nicht bis zurArt
determiniert werden, da bei ihnen die biszur
exakten Determinierung benötigten artcharakteristischenMerkmale noch nicht
ausgebildet sind.Es
ist daher zur Zeit ungewiss, ob es sich bei den im Kanton Zijrrich gefangenen Indivi- duenum die Art
H. oblongus und/oderum
eine weitereArt
handelt. Es wäre rAusgeliihrt mit Unterstützung durch den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der Wissen- schaftlichen Forschung.383
Abb.
1:
Juvenile Krabben- spinne der Gattung Heriaeus.Die Spinne war am 11. Sep-
tember 1982 in einem Hoch- staudenried bei Opfikon ZH gefangen worden (Photo: Dr.
R. Camenzind).
daher wünschenswert, wenn in
Zukunft in
der Gegend von Zürich reifedd
und99
dieser bisher bei uns als selten betrachteten Krabbenspinnengattung entdecktwerden könnten. Als
erfolgversprechende Untersuchungsbiotopekämen
bei- spielsweise die Feuchtgebiete der Region Katzensee, das Neeracher Ried und das Klotener Ried in Frage; als geeignete Fangmethode bietet sich der Gebrauch des Käschers zwischenApril
und Juni an.Die
Belegexemplare werdenin
der Entomologischen Sammlung der ETH Zijrich deponiert.DANK
Herr Dr. Ren6 Camenzind, Entomologisches Institut der ETH Zirich, stellte die Photoaufnahme her.
Herr Doz. Dr. Konrad Thaler, Zoologisches Institut der Universität Innsbruck, bestätigte die Gattungs- zugehörigkeit der hier beschriebenen Spinnen. Die Herren Prof. Dr. Frank Klötzli und PD Dr. Andreas Gigon, Geobotanisches Institut der ETH Zirich, lieferten Informationen über die beiden Feuchtge- biete. Ihnen allen sei an dieser Stelle fiir ihre Hilfe herzlich gedankt.
LITERATUR
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Schaffhausen,l9: 158- 190.
(erhalten am 4.9.7982)
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