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Inwieweit den in der höfischen Sphäre der Heian-Zeit sich seit dem 10

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einem mittelalterlichen japanischen Gedichtwettstreit:

Der 49. Streitgang des Shichijüichiban shokunin utaawase (SSUA)

Von KLAUS VOLLMER, Hamburg

I

Die Gattung des "Gedichrwettstreites" {utaawase) nimmt innerhalb der

japanischen Lyrik einen beachtlichen Raum ein, auch wenn sich dieser

Tatbestand nicht unbedingt mit der vergleichsweise geringen Zahl dem

Genre gewidmeter Forschungsarbeiten deckt.' Seine Entstehung wird in

den Ritualen der archaischen kagai oder utagaki (wörtl. "Liederhecken")

gesehen, die vermudich mit Fruchtbarkeitsmagie in Zusammenhang stan-

den.2 Dabei trafen junge Männer und Frauen an bestimmten, als "heilig"

gekennzeichneten Orten zusammen, "vergnüg(t)en sich mit Schmausen,

Trinkgelagen, Gesang und Tanz" und verkehrten sexuell miteinander.^

Konstituierender Bestandteil dieser utagaki war der Austausch gesungener

Liebesgedichte, wie zahlreiche Rituale enthielten sie auch das Element des

Wettbewerbs, wenn etwa mehrere Jünglinge um ein Mädchen konkurrier¬

ten. Inwieweit den in der höfischen Sphäre der Heian-Zeit (794-1185)

sich seit dem 10. Jh. entfaltenden "Gedichtwettstreiten" {utaawase), ]z

' Abgesehen von Studien zu einzelnen utaawase ist das japanische Standardwerte zur

Entwickiung des Genres insgesamt immer noch MINEGISHI YOSHIAKI: Utaawase no

kenkyü. Sanseidö 1954; die umfangreichste Studie in westlichen Sprachen liegt mit der (unveröffendichten) Dissertaüon von ITO SETSUKO vor: A Study of the Development of Poetry Competitions (utaawase). ( University of London. PhD. 1981), einige Ergebnisse daraus wurden von der Autorin publiziert als: The Muse in Competition: Utaawase Through the Ages. MN 37/2 (1982), S. 201-222.

2 Zum sozialen Aspekt der utaawase und seinen Funktionen als Spiel s. WOLFRAM NAUMANN: Dichtung oder Gesellschaftsspiel? Zur Ambivalenz verschiedener Formen japanischer sozialagonaler und gemeinschaftlicher Dichtung. In: BZJ Bd. 1 (1979). (=

Festgabe Herbert Zachert 70 Jahre), S. 101-111; zur archaischen Genese und seinen

Bezügen zu Volksreligion und Brauchtum s. OTTO KAROW: Utagaki-Kagahi. Ein

Beitrag zur Volkskunde und Religionsgeschichte Altjapans. In: MN 5/2 (1942), S. 1-45.

3 KAROW 1942: 12.

Cornelia Wunsch (Hrsg.): XXV. Deutscher Orientalistentag, Vorträge, München 8.-13.4.1991

(ZDMG-Suppl. 10). - © 1994 Franz Steiner Veriag Stuttgart

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Professionen aus Unteriialtungslcunsl und Volksreligion ... 403

womöglich der waka-Lynk jener Epoche ganz allgemein rituelle Funk¬

tionen zugrundelagen, kann hier nicht weiter untersucht werden.'*

Vielmehr soll an einem kurzen Beispiel skizzenartig eine Kategorie von

utaawase vorgestellt werden, welche, allerdings in einem ganz anderen

Sinne als die vermuteten archaischen Vorläufer, Aufschlüsse über die zeit¬

genössische japanische Gesellschaft und ihr soziales und kulturelles Leben

zulassen. Gemeint ist das Genre der sog. shokunin utaawase, das zwar

der äußeren Form nach den heianzeitlichen Gedichtwetistreiten folgt, in¬

dem es aber die Bevölkerungsgruppe der sog. michimichi no monodomo

sich zum Gegenstand nimmt, in signifikanter Weise von diesen Vorbildem

abweicht.5 Dieser Begriff, erst viel später durch den unscharfen Terminus

shokunin ersetzt, bezeichnete verallgemeinernd gesprochen das breite

Spektmm der nichtagrarischen Berufe im mittelalterlichen Japan. ^ So fin¬

det man hier neben Handwerkem und Händlern auch Vertreter aus Heil¬

berufen und Kleriker, ja, die Palette reicht gar bis zu den Prostituierten der Hauptstadt.'^

Die bislang nur partiell bekannten, gewiß aber adligen Verfasser der

shokunin utaawase,^ haben schließlich auch die gesellschaftlich zwar ge¬

ring angesehenen, aber für die mittelalterliche Kultur so ungeheuer frucht¬

baren Professionen aus populärer Unterhaltungskunst und Volksreligion

Auf rituelle Funküonen des japanischen Kurzgedichis (waka) hat erst kürzlich PLU-

TSCHOW hingewiesen (HERBERT EUGEN PLUTSCHOW: Chaos and Cosmos. Ritual in

Early and Medieval Japanese Literature. Leiden [u.a.]; Brill, 1990. ( Brill's Japanese Studies Library. 1.), s. insbes. S. 118-141).

5 Vier shokunin utaawase sind aus dem Mittelalter überliefert: Töhokuin shokunin

utaawase (im folgenden TSUA abgekürzt) aus dem Jahre 1214, Tsurugaoka höjöe

shokunin utaawase (THSUA, 1261), Sanjüniban shokunin utaawase (SJSUA, 1494)

und Shichijüichiban shokunin utaawase (SSUA, 15(X)). Die Texte finden sich in Gunsho ruijü Teil 502-503 (zatsubu 27-28); eine auf dieser Grundlage erstellte Textausgabe der vier Gedichtwettstreite liegt seit Beginn der 80er Jahre vor (IWASAKI KAE — HASE¬

GAWA NOBUYOSHI—YAMAMOTO YUIITSU; Shokunin utaawase sögö sakuin. Kyöto:

Akao shöbundo 1982). Eine fundierte Einführung in dieses auch in Japan erst wenig er¬

forschte Genre bietet IWASAKI KAE: Shokunin utaawase. Chüsei no shokunin gumo.

Heibonsha 1987. (Heibonsha sensho. 114.).

6 Mit der Sozialgesehichte dieser nichtagrarischen Gruppen und dem Begriff shokunin hat sich insbesondere AMINO YOSHIHIKO lieschäfügt: Nihon chüsei no minshüiö. Hei¬

min to shokunin. Iwanami shoten 1980 (Iwanami shinsho. 136.); ders.: Nihon chüsei no hinögyömin to tennö. Iwanami shoten 1984.

7 Diese werden im 30. ban ("Streitgang") des Shichijüichiban shokunin utaawase poruäüert, s. a. IWASAKI 1987: 189-197.

* IWASAKI KAE hat die Verbindung der Hofadligen Sanjönishi Sanetaka (1455-1537) und Asukai Masayasu (1435-1509) zur Entstehung des SJSUA bzw. des SSUA nachge¬

wiesen (IWASAKI 1987: 102 f , 126 ff).

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porträtiert. Das Bild von je einem Repräsentanten aus diesen Bereichen, so

wie es uns in einem der mittelalterlichen s/ioÄ:M«in-Gedichtwettstreite be¬

gegnet, soll hier in groben Umrissen dargestellt werden.

II

Zunächst scheint aber eine terminologische Klärung des Wortes "Ge¬

dichtwettstreit" sinnvoll, damit ganz elementare Aspekte der japanischen

^/lö/cMn/n-Gedichtwettstreite nicht mißverstanden werden.

Es ist nicht nur abwegig, in den shokunin utaawase ein exaktes Pen¬

dant zu dem das Handwerkermilieu des mittelalterhchen Nürnberg spie¬

gelnden Ständebuch von Jost Amman mit den berühmten Versen von

Hans Sachs zu sehen.' Auch die naheliegende Vermutung, es könne eine

direkte Parallele zum Rangstreitgedicht und zwar sowohl dem des

deutschen Mittelalters'" als auch des arabischen vorliegen, erweist sich

rasch als unbegründet. Ohne hier systematisch auf Details eingehen zu

können, seien doch einige fundamentale Ähnlichkeiten und Unterschiede

genannt.

Japanische Historiker und Germanisten haben bereits auf Gemeinsam¬

keiten zwischen deutschen Ständebüchem und shokunin utaawase hinge¬

wiesen und dabei den Aspekt der relativ umfassenden Darstellung von

Berufen unterstrichen." Doch schon beim Modus dieser Darstellung

zeigen sich, wie wir sehen werden, gravierende Differenzen, ein Befund,

der bei Struktur und Form sofort ins Auge fällt. Denn die Gedichte des

Ständebuchs sind ja nicht paarweise angeordnet, es findet kein Wettstreit

zwischen jeweils zwei Berufen statt.

' Jost Amman: Das Sländebuch. 133 Holzschnitte mit Versen von Hans Sachs und

Hartmann Schopper. Hrsgg. von MANFRED LEMMER. Leipzig: Insel-Verl. 1975. (Insel

Bücherei. 133.), femer MARGARETE WAGNER: Nürnberger Handwerker. Bilder und

Aufzeichnungen aus den Zwölfbrüderhäusern 1388-1807. Wiesbaden: Guido F*ressler Veri. 1978.

'0 Zum deutschen Sueitgedicht des Miuelalters s. INGRID KASTEN: Studien zu Thema¬

tik und Form des mittelhochdeutschen Streitgedichts. Hamburg: Selbsiverl. 1973. (Diss.

Univ. Hamburg) sowie WOLFGANG MIEDER: Streitgespräch und Sprichwort-Antithetik.

Ein Beitrag zur Ackermann aus Böhmen- und Sprichwortforschung. In: Daphnis 2

(1973), S. 1-32.

'' So etwa ABE KINYA — AMINO YOSHIHIK O — ISHII SUSUMU (u.a.): Chüsei no

fükei 1. Chüökoron sha I98I. (Chuo shinsho. 608.), S. 86-146; s. femer ROLAND SCHNEIDER: Nihon to Doitsu no shoku, shokunin ni tsuite. In: Okurayama bunka kaigi kenkyü nenpö 1 (1989), S. 1-11.

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Professionen aus Unterlialtungslcunst und Voücsreligion ... 405

Genau dieses Element, das des Wettstreits nämlich, ist jedoch beim

arabischen Rangstreitgedicht, der munäzara, sehr ausgeprägt.Wäh¬

rend hier in der Hauptsache Gegenstände, Pflanzen, Tiere und abstrakte

Prinzipien miteinander wetteifern, treten gelegentlich auch Menschen und

Berufe auf.'^

Bemerkenswerterweise bilden z.B. in einer persischen munäzara Arzt

und Astrologe ein Paar - es fällt nicht schwer, eine Parallele zu den stets

als Paarung in einem Streitgang (ban) dargestellten Professionen Arzt

(kusushi) und Yin-Yang-Meister (onmyöji) in den shokunin utaawase zu

ziehen.''* Ein nicht minder interessantes Beispiel ist der seit dem 11. Jh.

nachweisbare Rangstreit zwischen Feder und Schwert, von dem das frü¬

heste Beispiel aus dem arabischen Spanien stammt. Spiegelte diese

Paarung, wie WAGNER betont, zunächst "den ausgeprägten Dualismus

von militärischer und ziviler Führung wider"'^, so galt später die gleich¬

wertige Beherrschung beider Prinzipien als Kriterium für den besonders

geeigneten Staatsmann. Er trug dann den Duahitel "Besitzer beider Fähig¬

keiten". Dem entspricht ziemlich exakt die Paarung von Schriftgelehrtem

(Jbunjä) und Krieger (yumitori) im 47. ban des Shichijüichiban shokunin

utaawase aus dem Jahr Meio 9 (ISOO).'^ Indem hier die beiden Wege

von Pinsel und Schwert, bunpu nidö, in einem ban vereinigt sind, mani¬

festiert sich zugleich auch ein wichtiger Topos des mittelalterlichen Japan:

die beiden an sich gegensätzlichen "Wege" können auch hier schheßlich

komplementär verstanden werden.'^ Doch gih es nun auf ein entschei¬

dendes Kriterium aufmerksam zu machen, das die shokunin utaawase

'2 Zum arabischen Rangstreitgedicht s. EWALD WAGNER: Die arabische Rangstreii- dichtung und ihre Einordnung in die allgemeine Literaturgeschichte. Mainz: Verl. d.

Akad. d. Wissenschaften u. d. Literatur, 1963. (Akademie der Wissenschaften und der Literatur: Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschafüichen Klasse. 1962/8.), S.

437-475, sowie HANS JOACHIM KISSLING: Der Wettstreit der Genußgifie. Bemerkun¬

gen zu einem türkischen Kunstmärchen. In: LYDIA BRÜLL—ULRICH KEMPER (Hrsg.):

Asien. Tradition und Fortschritt. (= Festschrift f. Horst tiammitsch zu s. 60. Geburts¬

tag). Wiesbaden: Harrassowitz 1971, S. 285-303.

'3 WAGNER 1962: 439.

"* So im 1. ban des TSUA und im 34. ban des SSUA.

15 WAGNER 1962: 450.

'6 Wörtl.: "shokunin -Gedichtwettstreit in 71 Streitgängen".

'"^ Zu Profession und Gedichten des bunja s. ROLAND SCHNEIDER: Tsüji und bunja:

Dolmetsch und Gelahrter. Bemerkungen zu zwei Professionen in einem spätmittelalterli¬

chen Gedichtwettstreit. In: PETER M. KUHFUS (Hrsg.): China. Dimensionen der Ge¬

schichte. Festschrift für Tilemann Grimm anläßlich seiner Emeritierung. Tübingen: At¬

tempto Veri. 1990, S. 269-276.

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grundsätzlich sowohl von der arabischen, als auch m.E. von der deut¬

schen und altprovenzalischen Rangstreitdichtung unterscheidet.

In der orientalischen und europäischen Rangstreitdichtung geht es ja -

wie der Name der Gattung schon ausdrückt - unmittelbar um den Wett¬

kampf zweier Dinge, Prinzipien oder Personen, die dhekt miteinander um

den Vorrang debatderen. Dabei nimmt jeweils die Darlegung der eigenen

Vorzüge einen ebenso ausführlichen Raum ein, wie die nicht selten zur

scharfen Polemik gesteigerte Aufzählung der Makel des Gegners. Gerade

weil es oft darum geht, die Argumente einer möghcherweise tatsächlich

geführten, aktuellen Debatte in Form eines Rangstreites zu charakteri¬

sieren, kann das Genre zu einer eminent wichtigen kulturhistorischen

Quelle werden. Dies gilt bis in die Moderne hinein, wie WAGNER und

KISSLING am Beispiel türkischer und arabischer Werke gezeigt haben:

Hier wäre einmal der Wettstreit der Genußgifte zu nennen, in dem etwa

Kaffee und Tabak als neuere Genußmittel mit älteren wie Haschisch und

Wein konkurrieren'* oder auch die von WAGNER mitgeteihen Wettstreite

zwischen Esel und Fahrrad, Straßenbahn und Omnibus u.a., die um die

Jahrhundertwende in Ägypten entstanden und die Form der alten

munäzara wahren, um den Leser in unterhaltsamer Weise über die Vor-

und Nachteile der jeweihgen "Kontrahenten" zu unterrichten."

In ähnlicher Weise geht es ja auch im Ständebuch von Jost Amman um

eine möglichst realistische Darstellung des mittelalterlichen Handwerker¬

lebens - dies gilt für die mit zahllosen, sozial- und wirtschaftsgeschichdich

bedeutsamen Detaüs versehenen Holzschnitte ebenso, wie für die Verse

von Hans Sachs, deren poedsche Qualität gerade aus diesem Grunde mit¬

unter Schaden nimmt.

In den vier überlieferten shokunin -Gedichtwettsü-eiten des japanischen

Mittelalters, die zwischen dem frühen 13. Jh. und 1500 entstanden sind,

treten die dargestellten Professionen nun nicht unmittelbar gegeneinander

an, sondem die den Professionen "in den Mund gelegten" Gedichte müs¬

sen auf zwei vorgegebene Themen (meist "Mond" und "Liebe") bezogen

werden. Es gilt also, das dem jeweiligen "Beruf eigentümliche profes¬

sionsspezifische Vokabular auf diesem themadschen Hintergrund mög¬

lichst geschickt zu präsentieren. So finden wir in einem Streitgang vier

wa/^a-Gedichte: zwei zu jeder Profession, jeweils zu den beiden gestellten

Themen. Das Ergebnis wird dann von einem Schiedsrichter (hanja) beur¬

teilt. Einen Schiedsrichter gibt es auch in manch einem arabischen Rang¬

streitgedicht, doch nimmt er in den shokunin utaawase gerade nicht zu den

1* KISSLING 1971:285 ff

'9 WAGNER 1962: 439.

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Professionen aus Unieriialtungslcunst und Vollcsreligion 407

Eigenschaften der auftretenden Gewerbe selbst Stehung, sondem zur

hterarischen Quahtät der vorgetragenen Gedichte. Dieser Befund und die

Wahl der Themen "Mond" und "Liebe" legen die Verbindung zur klas¬

sischen, höfischen wa^a-Dichtung offen, direkte Anspielungen und

Bezüge zu ihr sind denn auch nicht selten. Jede noch so kunstvoll ver¬

steckte Anknüpfung etwa an Manyöshü oder Genji Monogatari wird vom

Schiedsrichter wohlwollend registriert.^"

Es geht also gar nicht um eine realistische Darstellung jener zu einem

fiktiven Gedichtwettstreit von den Verfassern versammelten Professionen.

Viehnehr scheint es legidm, von einer Instmmentalisiemng für spezifische

Zwecke zu sprechen, indem die adligen Autoren die Gewerbe eher als hte¬

rarische Topoi behandeln, sie gewissermaßen "literarisieren".^' Diese

Einschätzung scheint mir bedeutsam, um voreiligen Schlüssen über den

Wert der shokunin utaawase als sozialhistorische Quelle zu begegnen:

Denn wie bei einem utaawase kaum anders zu erwarten, ist nicht zuletzt in

den Schiedssprüchen vor allem das überragende Interesse greifbar, an die

poetologischen Traditionen der wojta-Literatur mit intertextuellen Bezügen

anzuknüpfen, wobei der shokunin-Topos als zusätzhche, dekorative Ku¬

lisse gewiß willkommen war; ferner entstammen die den Professionen

zugeschriebenen Charakteristika und Attribute der Imagination der gebilde¬

ten Verfasser, sind damit also nur mittelbar an die soziale Whklichkeit an¬

geschlossen und scheinen eher Auskunft zu geben über das Weltbild jener

Dichter, seine Ordnung und Symbole.

Besonders durch das bereits erwähnte professionsspezifische Voka¬

bular in den Texten werden freilich dennoch Schlaglichter auf vielfältige

Aspekte der materiellen und Alltagskultur geworfen; für manchen Fachbe¬

griff des Mittelalters sind diese Gedichtwettstreite einziger Beleg.22 Ein

so nur in Konturen faßbarer Umriß vormodemen Gewerbelebens erhält

aber vor allem durch die mit Illustrationen zu Bildrollen erweiterten Texte

2" Siehe z.B. die Streitgänge 37,46,48 und 65 des SSUA.

21 SCHNEIDER hat im Hinblick auf die Insuumenialisierung von Professionen der

"Literarisierung" von Gewerben in den shokunin utaawase die religiös interpretierte

"Moralisierung" von Berufen durch Abraham a Santa Clara im ausgehenden 17. Jh. ent¬

gegengesetzt (ROLAND SCHNEIDER: Literarisierung vs. Moralisierung. Bemerkungen zu unterschiedlichen "Instrumentalisierungsweisen" in mittelalterlicher "Handwerker-

Literatur" in Japan and Deutschland. In: KLAUS MÜLLER—WOLFRAM NAUMANN

(Hrsg.): Nenrin - Jahresringe. Festgabe für H.A. Dettmer. Wiesbaden: Harrassowitz 1992, S. 232-240).

22 S. dazu die Untersuchung von YAMAMOTO YUflTSU: Chüsei shokunin goi no ken¬

kyu. ÖfQsha 1986.

(7)

(shokunin utaawase emaki) und die somit vorliegende bildliche Darstel¬

lung der Professionen zusätzliche, oft feinere Nuancen.

III

Die Darstellung von Professionen in den shokunin utaawase soll im

folgenden anhand von höka und hachitataki gezeigt werden, die sich im

49. ban des SSUA gegenüberstehen. Es sind Professionen, die exempla¬

risch Elemente ursprünglicher Jonglier- und Unterhaltungskunst (höka)

einerseits und Traditionen aus dem Bereich der Volksreligion (hachitataki)

andererseits repräsentieren und damit zugleich zwei bedeutende gewerbli¬

che Bereiche vertreten, die neben Handwerkern und Händlern in den

shokunin utaawase erscheinen. Da die Quellenlage für diese beiden Ge¬

werbe dürftiger scheint als für andere, ebenfalls im SSUA auftretenden

Professionen, die den Unterhaltungskünsten (z.B. sarugaku und denga-

ku) bzw. dem Bereich der Voksreligion (z.B. yamabushi) zugeordnet wer¬

den können, sind Gedichtwettstreit und ema)i:/-Bildrolle hier als Doku¬

mente und Quellen von einigem Wert.

Innerhalb des Streitganges werden die Professionen gemäß der uta-

awa^e-Tradition in eine linke und eine rechte Position geteilt, wobei die

linke stets beginnt und ihr häufig, jedoch keinesfalls immer, auch der Sieg

zuerkannt wird.

Zunächst zu den Gedichten des höka , der die linke Posidon einnimmt;

das ihm zugeschriebene waka zum Thema "Mond" lautet:

Tsuki mitsutsu Sein Liedlein singend

utau höka no schaut der höka auf zum Mond -

kokiriko no klar und rein ertönt

take no yogoe no nächtlicher Klang von Bambus

sumiwataru kana die Stimme des kokiriko\

In durchaus traditioneller Weise - das wird sogleich auffallen - werden

hier verschiedene Worte assoziativ miteinander verbunden, so etwa tsuki

(Mond) und yogoe (nächdiche Stimme) mit sumiwataru, eine Kombina¬

tion, die dem Thema entsprechend einerseits auf den "klaren Mond" zu

beziehen ist, andererseits für die "helle, tragende Stimme" des höka steht.

Ein typisches Beispiel für die Verwendung von Spezialvokabular ist mit

dem Begriff kokiriko gegeben, zwei etwa 30 cm lange Bambusröhrchen,

mit einem Durchmesser von gut 15 mm, die mit azuki -Bohnen gefüllt der

rhythmischen Begleitung eines Liedvortrages oder aber als Requisiten

einer Jonglier-Nummer dienten. Im ersteren Fall dürften die kokiriko-

Stäbchen im Takt aneinander geschlagen, möglicherweise auch geschüttelt

worden sein, um so den Gesang zu akzentuieren. Als Bestandteil einer

(8)

Professionen aus Unieriialtungslcunst und Volksreligion 409

akrobatischen Nummer, in der es um Fingergeschicklichkeit ging, wirbel¬

ten die hökxi das kokiriko zwischen den Fingerspitzen herum, wobei das

rasselnde Geräusch gleichfalls ein willkommener Effekt gewesen sein

mag.23

Die Verbindung der Elemente "Lied" {uta) und kokiriko mit den Iwka ist

auch an anderen Stellen der mittelalterlichen Literatur belegt: Die kouta -

Sammlung Kanginshü (1518) enthält eine Weise, die den Schluß zuläßt,

der die Hauptstadt romantisierende Text Omoshiro no hana no Miyako ya

... diene nur als Mittel, akkusdsche und visuelle Aspekte einer kokiriko -

Darbietung wirksam zur Entfaltung bringen zu können, indem die im Lied

besungene Bewegung mit der Handhabung des kokiriko durch den höka

assozüert wird.^^

Zum zweiten erscheint der Schlußteil dieses ins Kanginshü aufgenom¬

menen /löto-Liedleins bereits im nd-Stück Hökazö ("Die Höka-Mönche"),

in dem die beiden Söhne des Makino no Saemon sich als höka verkleiden,

um den Mörder ihres Vaters Tonei no Nobutoshi aufzusuchen und zu

23 Zu den höka und ihren Künsten s. MORITA YOSHINORI: Höka ni tsuite. In: ders.

(Hrsg.): Chüsei senmin to zatsugeinö no kenkyü. 5. Aufl. Yüzankaku 1986, S. 202-223;

ders.: Kawaramakimono. Hosei daigaku shuppankyoku 1978. (Mono to ningen no

bunkashi. 26.), S. 129 f ; SUZUKI TOZO: Nihon shokunin jiten. Tökyödö shuppan 1985, S. 273 ff; TOKUE MOTOMASA: Hökashi. Kokubungaku (Ibundö) 27/11 (1962), S. 165; ASAKURA MUSEI; Misemono kenkyü. Shunyödö 1928, S. 9-15.

24 Kanginshü in NKBZS Bd. 25, S. 394 f ; das kouta des höka lautet: Omoshiro no hana no Miyako yal fude de kaku tomo oyobajil higashi ni wa Gion Kiyomizu/ ochikuru taki no otowa no arashi nil jishu no sakura wa chirijiri/ nishi wa Ilörin Saga no onteral

mawaraba maware mizuguruma no wa no/ Risenseki no kawa nami/ kawa yanagi wa

mizu ni momaruru/ fukura suzume wa take ni momaruru/ miyako no ushi wa kuruma ni momarurul nobe no susuki wa kaze ni momaruru/ cha-usu wa hikigi ni momarurul ge ni makoto wasuretari to yol kokiriko wa höka ni momaruru/ kokiriko no futatsu no take no/

yo yo wo kasanete/ uchiosametaru miyo kana ("Die Hauptstadt - faszinierend, interes¬

sant! Was inimer man drüber schreibt, trifft's nicht./ Im Osten: Gion, Kiyomizu/ der her¬

abstürzende Wasserfall von Otowa/ in seinem Sturni zerstäuben die Blüten der jishu -Kir¬

sche./ Im Westen: der Hörinji-Tempel und die Tempel von Saga/ dreh' dich, dreh' dich, Wasserrad/ Wellen, die sich kräuseln am Wehr beim Risenji-Tempcl./ Zweige von Flu߬

weiden, gezogen vom Wassery Fette Spatzen, gewiegt von schwankendem Bambus/

Zugochsen in der Hauptstadt, durchgerüttelt von Rädern/ susuki -Gras auf den Feldem, bewegt vom Wind/ die Teemühle, vom Stößel erzittemd - / Oh ja, etwas hab' ich ver¬

gessen ! - / Die kokiriko -Stäbchen, die der höka schlägt^ die beiden kokiriko aus Bam¬

bus:/ Bambusknoten auf Bambusknoten/ Zeitalter auf Zeitalter/ Gesegnet, die friedliche Zeit, in der wir leben!"). S. auch FRANK HOFF: Ciry and Country. Song and the Perfor¬

ming Arts in Sixteenth-Century Japan. In: GEORGE ELISON — BARDWELL L. SMITH

(Hrsg.): Warlords, Artists, and Commoners. Japan in the Sixteenth Century. Honolulu;

University of Hawaii Press 1981, S. 133-162.

(9)

bestrafen.25 Unmittelbar bevor die Brüder ihre Absicht in die Tat um¬

setzen und Nobutoshi töten, tanzt einer der Brüder einen wohl typischen

hoka-Tanz mit dem kokiriko, während der Chor dazu jenes kouta intoniert.

Aus den Dialogen des Stücks spricht zugleich die große Popularität jener

höka-Künste im frühen 15. Jh., Zeami definiert im Nösakusho von 1423

hoka als einen eigenen Typ des nd.^ö Das für diese Stücke konstituierende

Element der bewußt eingesetzten Täuschung, der Gaukelei und närrischen

Späße whd eher im Liebesgedicht des höka angesprochen:

Yaburesö Weil er eine Kappe frägt

eboshi kitareba und die Regeln bricht:

komerawa no scheint kleinen Mädchen

otoko to mite ya dieser "Mönch" ein junger Mann -

shiri ni tsukuran laufen sie ihm hinterher ?!

Mit yaburesö ist vermuthch ein Mönch gemeint, der die ihm auferlegten

Gebote nicht einhält, wobei neben der Tonsur vor allem das Keuschheits¬

gelübde gemeint gewesen sein dürfte. Der eboshi-Ka.ppe kommt demnach

in diesem Gedicht seine ursprünghche symbolische Bedeutung zu, sie

fungiert hier als Zeichen der Mannbarkeit.^'' Damit täuscht der höka jene

"kleinen Mädchen", spiegelt ihnen gewissermaßen falsche Tatsachen vor

und lockt sie an. Auch der Schiedsrichter kommendert beinahe augenzwin¬

kemd: Hidari wa, samo to kikoetari. miru yö nari. ("Das linke Gedicht

heß sich wirklich hören, er gibt sich den Anschein, als ob. ..").

Neben Tänzen und Liedem zum kokiriko war auch die Täuschung ein

wichtiges Element im nö Hökazö gewesen, die dort mit der Philosophie

des Zen-Buddhismus gewissermaßen theoretisch untermauert wurde. Aus

dem Stück geht ebenfalls hervor, daß zeitgenössische höka auch Mönchs¬

gestalt annahmen, darin Vertretem anderer mittelalterlicher geinö durchaus

ähnhch. Solche als höshi auftretenden Schau- und Unterhaltungskünstler

verzichteten erst im Laufe des Mittelalters in zunehmendem Maße auf

25 Hökazö in NKBT Bd. 41, S. 402-407, Übersetzung in: ARTHUR WALEY: The nö

Plays of Japan. Rutland [u.a.]: Tutüe, 1976, S. 165-175.

26 Nösakusho als Sandö in NKBT Bd. 65, S. 470-481; s. a. ZEAMI MOTOKIYO:

Nösakusho. Buch der nö-Gestaltung. Übers., eingel. u. mit Anm. versehen v. HER¬

MANN BOHNER. OAG 1954. (MOAG 34, Teil D.), S. 9. Als repräsentativstes höka-nö gilt Jinenkoji, auf dessen vielfältige Beziehungen zur hier gegebenen höka -Darstellung aus Platzgründen nicht eingegangen werden kann (Text in NKBT Bd. 40, S. 96-105, s.

dazu ETSUKO TERASAKI: "Wild Words and Specious Phrases" : Kyogen kigo in the Tiö-Play Jinen koji. hi: HJAS 49/2 (1989), S. 519-552).

27 Zur Kulturgeschichte des eboshi s. ODA YUZO: Eboshi shökö. Shokuninßzoku no ichidanmen. In: AMINO YOSHIHIKO — ISHIDA HISATOYO (Hrsg.): Shokunin. Shögak- kan 1983.(Kinsei füzoku zufu. 12.), S. 134-141.

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Professionen aus Unieriialtungslcunst und Volksreligion .

Höka und hachitataki im Shichijüichiban shokunin utaawase emaki

(Im Besitz des National museums Tokyo)

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Professionen aus Unierlialtungsicunsi und Vollcsreligion ... 411

gewisse Insignien des geisdichen Standes und führten nun prächtig und

auffallend gewandet ihre Künste vor.

In der Tat ist auch der im emaki des vorliegenden Gedichtwettstreits

abgebildete höka nach Kleidung und Accessoires eine der bemerkenswer¬

testen Figuren des gesamten SSUA (s. Abb.).

In den Händen hält er die erwähnten kokiriko -Stäbchen, trägt einen

Schurz und Gamaschen aus Reisstroh, die ori-eboshi-Y^appt auf dem

Kopf, im Gürtel stecken Kurzschwert und Schöpflöffel (hishaku). Auf¬

fäUig sind die Bambuszweige, die am Rücken befesdgt sind und in denen

längliche Papierstreifen (tanzaku) hängen, auf denen vielleicht Gedichte

verzeichnet waren. Erneut ist auf das «d-Stück Hökazö zu verweisen: Aus

den beigefügten Regieanweisungen geht hervor, daß auch dort zur höka-

Verkleidung der beiden Brüder am Rücken befestigtes Bambusgras ge-

hörte.2*

Der blaue Kimono des höka verrät ein weiteres Element ihrer Künste:

Wird hier doch gewissermaßen auf der Ebene der Dekoration eine Tradi¬

don "zidert", in die der Betrachter den dargestellten höka einordnen soll.

Obwohl die Begriffe höka und kokiriko im späten 15. Jh. als beinahe

synonym aufgefaßt werden können, galten die Künste mit den beiden

Bambusstäbchen keineswegs als die einzigen Nummern im Repertoire der

höka.^^ Daß während eines Liedvortrages die ^o)t/ri/:o-Stäbchen in die

Luft geschleudert und dann geschickt wieder aufgefangen wurden, ver¬

weist auf ein Charakteristikum, welches wohl vielen Darbietungen der

höka ursprünglich eigen war.

Das auf dem blauen Stoff des Kimono hell abgesetzte Muster trägt die

Form eines Gegenstandes, der seit der Heian-Zeit unter dem Namen ryugo

(auch ryügo, ringo) bekannt und schon in der alten, festländisch beein¬

flußten sangaku in Gebrauch und Element artistischer Darbietungen

gewesen war.^o Aus mittelalterlichen Quellen läßt sich ersehen, daß das

Jonglieren mit einer wachsenden Zahl von Gegenständen - oft als ryugo

28 WALEY 1976: 167.

29 MORITA 51986:208.

30 S. dazu ibid.: 209 ff sowie HAGEN BLAU: Sarugaku und Shushi. Beitr. z. Ausbil¬

dung dramatischer Elemente im weltlichen und religiösen Volkstheater der Heian-Zeit.

Unter bes. Berücksichtigung ihrer sozialen Grundlagen. Wiesbaden: Harrassowitz, 1966. (Studien zur Japanologie. 6.), S. 120-126, 200 ff Beim ryugo, das auch im Zus¬

ammenhang mit dem über Zentralasien bis nach Europa verbreiteten Diabolo zu sehen ist und ursprünglich vermutlich magische Funktionen besaß, wurde ein uommelförmiger Gegenstand auf einem Faden balanciert, dessen Enden an zwei Stäben befestigt waren.

Bei einer Jongliemummer ging es nun darum, die hochgeworfene Trommel mit dem Fa¬

den wieder aufzufangen.

(13)

der hoka oder shinadama bezeichnet - fester Bestandteil des Repertoires

geworden war. Jonglieren, magische Zaubertricks und Akrobatik be¬

stimmten das Metier der höka bis weit in die Edo-Zeit hinein, während der

sie neben anderen sog. misemono zu den populärsten, jedoch dem hinin-

Stand zugerechneten Unterhaltungskünstlem zählten.^'

V

Während uns mit den höka sozusagen Jongleure, Akrobaten und

Meister der lUusion entgegentraten, handelt es sich bei den hachitataki,

wörtl. etwa "Schalenschläger", um Betder in der Tradition der als hijiri

bekannt gewordenen charismatischen Heiligen, die ihren Weg außerhalb

der etablierten Orthodoxie suchten und wenigstens der Legende zufolge

stets in engem Kontakt zum Volke lebten. ^2 Schon in der Nara-Zeit ent¬

stand dieser Typus aus der Verbindung archaischer, durch schamanisti¬

sche Züge gekennzeichneter Elemente mit den durch den Buddhismus

vermittelten magischen Aspekten des Tantrismus. Dabei spielte auch der

meist durch asketische Übungen in den Bergen bewirkte Erwerb supra¬

normaler Fähigkeiten eine eminente Rolle, eine schon in vorbuddhistischer

Zeit begründete Tradition. Ein voll ausgebildetes /ij/in-Konzept als Aus¬

druck einer rehgiösen Grundhaltung existierte jedoch, so HORl ICHIRO,

erst seit Mitte der Heian-Zeit, wenngleich sich die meisten seiner Charak¬

teristika schon weit früher finden. Insbesondere der sich seit Mitte der

Heian-Zeit rasch auch im Volk verbreitende Glaube an rächende Toten¬

geister {goryö shin) gilt nach HORI als eines der konstituierenden Elemente

für verschiedene Gruppen von hijiri, von denen insbesondere die nen-

butsu-hijiri in unserem Zusammenhang von Interesse sind.33 Wichtig ist

die von HORI getroffene Feststellung, daß in der bald sehr verbreiteten

Praxis, Totengeister mittels nenbutsu in das "Reine Land" Amidas zu

31 Einen anscliauliclien Überblick der von misemono in der späten Edo-Zeit dargelx)- tenen Kunststücke findet sich in ASAKURA 1928, sowie in ANDREW L. MARKUS: The Carnival of Edo. Misemono - Spectacles from Conlemporary Accounts. In: HJAS 45/2 (1985), S. 499-541.

32 S. zu dem folgenden die Studien von HORI ICHIRO: Waga kuni minkan shinköshi no kenkyü. Sögensha 1953, S. 3-54; ders.: Folk Religion in Japan. Continuity and Change.

Chicago: University of Chicago Pr. 1968.; ders.: On the Concept o/hijiri (Holy-Man).

Numen 5 (1958), S. 128-160 und 199-232; femer NELLY NAUMANN: Die einheimi¬

sche Religion Japans. Teil 1: Bis zum Ende der Heian-Zeit. Leiden [u.a.]: Brill 1988.

(Handbuch der Orientalisuk. 5. Abt., 4. Bd., 1. Abschn. Teil 1).; JOSEPH M. KFTAGA- WA: Prehistoric Background of Japanese Religion. In: ders. (Hrsg.): On Understanding Japanese Religion. Prineeton: Prineeton University Press 1987, S. 3-40.

33 HORI 1968: 96 ff

(14)

Professionen aus Unieriialtungslcunst und Volksreligion . 413

schicken, ahe schamanistische Vorstellungen und archaische Totengebräu¬

che mit solchen des Buddhismus vermengt wurden. Während also ur¬

sprünglich das Anrufen des Amida {hlamu Amida Butsu) eine zukünftige

Wiedergeburt im Reinen Land sicherstellen sollte, verband sich diese

Praxis durch die Verbreitung des ^oryd-Glaubens mit der Totenzeremonie,

deren Träger nenbutsu-hijiri waren, die oft gemeinsam mit Bergasketen

(yamabushi) und Yin-Yang-Meistern (onmyöji) ihre Gebete am Bett eines

Sterbenden verrichteten.^^

In der mittieren Heian-Z^it erschien in Kyoto ein hijiri, auf den die Ver¬

breitung und Propagierung des nenbutsu in der Bevölkerung zurückge¬

führt wird und der als Ahnherr der späteren hachitataki gilt: Kuya (903-

972), der, wie wir sehen werden, auch Köya ausgesprochen wurde. Ganz

in der Tradidon des narazeidichen hijiri Gyöki stehend, wirkte er mitten

unter dem Volk, was ihm den Beinamen ichi no hijiri, "Heiliger der

Marktplätze" einbrachte. Interessant ist vor allem die Form der Predigten,

mit denen Küya die Menschen zum Vertrauen in Amidas Gnade bewegen

wollte: Die gemeinsam angestimmte nenbutsu-Rezitaüon steigerte sich

nicht selten zum ekstatischen Gruppentanz, dem sog. nenbutsu odori,

welcher vom Gründer der mittelalterlichen Jishä, Ippen (1239-1289), zu

ungeheurer Popularität geführt wurde.^^ Dazu wurde stets, wie auch

beim nenbutsu odori, ein Klangkörper, vielfach ein Gong oder eine Scha¬

le, geschlagen.

Aus einer Legende, die von Kurokawa Döyü in seiner Schrift Yöshu

fushi (1684) aufgezeichnet wurde, lassen sich möglicherweise Rück¬

schlüsse auf die ursprüngliche Herkunft der hachitataki ziehen. Als Ahn¬

herr der hachitataki galt nämlich ein Jäger, der einen von KQya gezähmten

Hirsch tötete. Dieser fertigte zu Ehren des Tieres ein ledernes Gewand aus

seiner Haut (kawakoromo) und steckte das Geweih auf die Spitze seines

Wanderstabes; der Jäger, der seine Tat zutiefst bereute, schor sich dar¬

aufhin den Kopf und begründete die Tradition der hachitataki, die mit dem

34 Ibid.: 98.

35 S. dazu JAMES HARLAN FOARD: Ippen shönin and Popular Buddhism in Kamaku¬

ra Japan. Ann Arbor: UMI 1982. (Stanford Univ. PhD. 1977). Ippen selbst sah Kuya als Ahnherrn des nenbutsu odori an, wenngleich durchaus eine Beziehung zwischen nen¬

butsu odori und den viel früheren, im Ablauf wohl ähnlichen Beschwörungszeremonien zum Schulz vor Tolengeistem bestehen könnte. Neben dem nenbutsu reziüerten jene dem Vorbild Kuyas folgenden nenbutsu hijiri (gelegenüich auch als Amida no hijiri) buddhi¬

stische Hymnen (wasan), in denen sie unablässig die Nichtigkeit alles Irdischen, die Ver¬

gänglichkeit allen Seins besangen (s. dazu ROl^D SCHNEIDER: Japanische Literatur und Buddhismus. In: GÜNTHER DEBON u.a. (Hrsg.): Ostasiatische Literaturen. Wies¬

baden: Aula Verl. 1984. (Neues Handbuch d. Liieraturwissenschafi. 23.), S. 375-383).

(15)

wasazuno (dem Wanderstab, auf dem ein Geweih steckte) während der

kalten Wintermonate nachts über Friedhöfe und Begräbnisplätze zogen,

dabei das nenbutsu rezitierten und sich ihren Lebensunterhalt erbettelten.^^

Auf die komplexen Verflechtungen der hachitataki mit anderen zum

Bereich der Volksreligion und des geinö zu rechnenden Gruppen - zu

nennen wären kanetataki, shömonji, sekkyöji u.a. - kann hier aus Platz¬

gründen nicht eingegangen werden.^^

Wenden wir uns stattdessen der /iac/ijrara/:/-Darstellung im Shichi¬

jüichiban shokunin utaawase zu. Zum Thema Mond wird dem hachitataki

folgendes Gedicht in den Mund gelegt:

Mujögoe Höret Ihr Menschen,

hito kike tote zo von Vergänghchkeit kündend'

hyötan no nächtliches nenbutsu:

shibashiba meguru immerfort zieht doch der Mond

tsuki no yonebutsu um den Kürbis seinen Kreis.

Auch hier ist die Tätigkeit der Profession mit dem Topos "Mond" kom¬

plex verbunden, denn einerseits ist die Rezitation von nenbutsu und jenen

wasan angesprochen, die die Vergänglichkeit der Dinge (mujö) themati¬

sieren; andererseits wird jedoch durch yonebutsu und shibashiba meguru

die Assoziation zu jenem spezifischen Ritual der hachitataki möglich, das

auf die genannte Legende zurückgehen soll: Im 11. und 12. Monat zogen

die hachitataki während der sog. "Übung der 48 Nächte" (shijühachiya no

gyö) tagsüber rezitierend und Almosen erbettelnd durch die Straßen Kyo¬

tos und in der Nacht über die Friedhöfe, um ihre Gesänge den Toten

darzubringen.3* Die Kürbisflasche (hyötan) ist ein distinktives Merkmal

der hachitataki, wobei allerdings unklar ist, seit wann die ursprüngliche,

metallene Bettelschale (hatsu) mit dem Kürbis vertauscht worden ist.^'

^° Zu dieser und weiteren Ursprungslegenden der hachitataki, die gelegendich auch mit dem Rebellen Taira no Masakado (-940) in Verbindung gebracht werden, s. NAKAO TA¬

KASHI: Shomin to ayunda sötachi. Tökyö shoseki 1983. (Nihon no bukkyö. 8.), S. 30- 41. Eine Erzählung des Konjaku monogatarishü stellt einen hier als Amida no hijiri be¬

zeichneten Vertreter der nenbutsu hijiri als habgierigen Mörder dar, der die Halterung seines Gongs zum Töten benutzt (Konjaku monogatarishü (29. maki) in NKBZS Bd.

24, S. 353-356). Zu Myüien und Gotüieiten der Jäger s. NELLY NAUMANN: Yama no kami - Die japanische Berggottheu. Teil 1. In: Asian Folklore Studies 22 (1963), S.

133-366.

37 S. dazu MORITA 51986: 98-114, 242-266.

38 SUZUKI 1985: 235.

3' Auf Funktionen und Symbolik der Kiirbisflasche (hyötan ) in archaischen magisch- religiösen Vorstellungen kann hier nicht weiter eingegangen werden (s. dazu die brilliante

(16)

Professionen aus Unterhaltungslcunst und Vollcsreligion 415

Das Liebesgedicht des hachitataki kombiniert Fachvokabular der

Profession mit dem vorgegebenen Thema typischerweise so, daß ähnlich

wie beim waka des höka eine sehr honische Note zum Tragen kommt:

Urameshi ya Oh weh, wie bitter !

taga wasazuno zo Welcher Hirschhorn-Heilige

kinö made rief bis gestern noch:

köya köya to "Ich komme, ich komme !" -

Ute towanu wa und hat mich doch nicht besucht !

Daß der Ahnherr der hachitataki, den diese bei ihren Rezitationen oft

namendich anriefen, auch Köya ausgesprochen werden konnte, eröffnet

dem Dichter die Möglichkeit, neben dessen Namen auch noch die Bedeu¬

tung "kommen" unterzubringen, ein Wortspiel, auf das bereits KITAMURA

NOBUYO (1784-1856) in seiner zuihitsu -Schrift Kiyüshöran hingewiesen

hat.40 Der wasazuno war offenbar so eng mit der Ikonographie mittel¬

alterlicher hachitataki verbunden, daß er in diesem waka als Synonym für

diese Profession verwendet wird. Die eigenartig präzise Zeitangabe kinö

made ("bis gestern") könnte sich auf die o.g. "Übung der 48 Nächte" be¬

ziehen, die vom 13. Tag des 11. bis zum 24. Tag des 12. Monats andauer-

te.4i

Analyse von CORNELIUS OUWEHAND: Namazu-e and their Themes. An Interpretative Approach to some Aspeets of Japanese Folk Religion. Leiden: Brill 1964, S. 182 ff); es ist immerhin interessant, daß auch die Kiirbisflasche zu den aus der Frühgeschichte be¬

kannten neun torimono gehörte, die als temporärer Siu einer Gotüieit galten (BLAU 1966:

41); die Verbindung der hachitataki zu diesem Gegenstand ist auch in dem kyögen -Stück Fukube no shin ("Die GoUheit der Kürbisflasche") belegt: hachitataki pilgern hier zum Kitano-Schrein, um der Kürbisgoiüieit, die als ihre Ahngottheit (ujigami ) bezeichnet wird, Gebete darzubringen (Text in NKBT Bd. 42, S. 120-123).

40 KFTAMURA NOBUYO: Kiyüshöran. Yoshikawa kobunkan 1979. (Nihon zuihitsu

taisei bekkan. 10.), S. 208.

41 Bemerkenswerterweise finden sich im SSUA noch keine Hinweise auf eine Verbin¬

dung der hachitataki zu Herstellung und Verkauf von c/ia5en-Teequirlen, die hingegen im kyögen Fidcube no shin belegt ist und im Spätmittelalter immerhin so bestimmend wurde, daß man chasen und hachitataki regional als Synonyme verwendete (NAKAO 1983: 39; MORITA 1983: 93); einer der zahkeichen mit Kuya verbundenen Legenden be¬

richtet sogar, dieser selbst habe jene Jäger in der Herstellung von chasen unterwiesen.

Etwa seit der genroku-Psriode. (1688-1704) erscheinen hachitataki edozeidicher Darstel¬

lungen in eigenartig verfremdeter Aufmachung: Formal üagen sie die traditionellen Requi¬

siten ihrer Profession mit sich, schlagen Gong oder Kürbisfiasche; doch an der Spitze des Stabes stecken nunmehr chasen, gewissermaßen als "Nachahmung" der Geweihenden.

Interessant ist auch das dunkle Übergewand der hachitataki, auf dem stets ein Falken- federmuster zu sehen ist. Inwieweit dieses im Sinne eines o.g. "dekorativen Zitats" emeut

(17)

VI

Eine abschließende Betrachtung der Gedichte dieser beiden Professio¬

nen im Kontext zeigt, daß höka und hachitataki hier mitnichten in einen

Rangstreit eingetreten sind. Der Schiedsrichter erkennt bei den Mondge¬

dichten auf "Unentschieden", weil jeweils das gleiche Phänomen - die

"nächthche Stimme", bzw. das des Nachts rezitierte nenbutsu - angespro¬

chen worden sei. Das Liebesgedicht des hachitataki sei zwar ungemein

interessant (Saredo uta no ikkyö ...), aber das des höka hält er für noch

besser - daher trägt es den Sieg davon {...nao hidari ni ari ).

Wenn beide Gewerbe hier auch nicht um den Vorrang streiten, nicht

einmal ihre Berühmngspunkte eindeudg aus den waka ableitbar scheinen,

so muß es doch Motive der Verfasser gegeben haben, beide in einem ban

zu vereinigen. Neben rein ästhedschen Beweggründen sind möglicher¬

weise Fragmente dieser Modve aus der mittelalterlichen Kultur rekonstm¬

ierbar, einige Beispiele mögen das iUustrieren:

Zu nennen wäre etwa der enorme Einfluß des nenbutsu odori auf die

Vortragskünste der höka, die gelegentlich auch zum fton-Fest, sakaki-

Zweige am Rücken befesdgt, odori nenbutsu darboten.''^

Weiter sind die höka über das nd-Stück Jinenkoji (s.o.) mit der Vor¬

tragskunst des sekkyö verbunden.43 Zugleich nennt RODRIGUEZ in seiner

japamschen Grammadk die hachitataki als eine Art iCit/ryd-Vortragskünst-

ler.44 Außerdem zeigen die Quellen, daß höka schon im Mittelalter die

sasara spielten, ein Klanginstmment, das mit einem Bambusbesen gestri¬

chen wurde.45 Umgekehrt assoziierte man dieses auch so eng mit den

hachitataki, daß beide Begriffe in einigen Provinzen als Synonyme ver¬

wendet wurden.46

Diese Beispiele vermögen durchaus Indizien für den komplementären

Charakter der in einem Streitgang dargestellten Gewerbe zu liefern. Das

Hinweise auf die Welt der Jagd und der Jäger zuläßt, kann hier nicht weiter verfolgt werden (s. etwa die Abb. in: TANIGAWA KENICHI u.a. (Hrsg.): Shoshoku füzoku zue.

Sanichi shot)6 1983. (Nihon shomin seikatsu shiryö shüsei. 30.), S. 133,432).

42 KANAI KIYOMITSU: Jishü bungei kenkyü. Kazama shobö 1967, S. 299.

43 Eine Analyse des Stücks und zeitgenössischer sekkyö-Tcchnikcn bietet TERASAKI 1989.

44 DOI TADAO: Rodorigesu Nihon daibunten. 4. Aufl. Sanseidö 1969, S. 806 f.

45 So etwa eine Abbildung in der Biidrolle Mabutsu ichinyo kotoba, eine aufdie frühe Muromachi-Zeit dauerte Variante des Tengu söshi (als Fronuspiz mit Kommentar in NKBZS Bd. 25); s. a. HOFF 1981: 145.

46 Morita Yoshinori: Hachitataki. KODAMA KOTA— HAYASHIYA TATSUSABURÖ —

HARADA TOMOHIKO (Hrsg.): Chüsei no hisabetsumin. (Rekishi köron bukksu. 16.)

Yüzankaku shuppan 1983, S. 92-93.

(18)

Professionen aus Unierlialiungsicunsl und Vollcsreligion 417

49. ban des SSUA ist also auch einmal mehr ein Hinweis auf das inte¬

grierte Ganze der mittelalterlichen Volkskultur, in der populäre Unterhal¬

tungskünste und Elemente der Volksreligion in einer umfassenden, facet¬

tenreichen Ordnung miteinander verwoben waren.

Glossar

bau # shijühachiya no gyö iS + A^cO'fT

bunja shinadama aa £

bunpu nidö x^-m shokunin utaawase BAR^

dengaku mm shömonji

emaki tanzaku ägiffl

goryö utaawase

hachiCataki »nn utagaki

hanja waka

hijiri Ig wasan

mwi

hishaku mr=} wasazuno ffift

höka yaburesö mm

Hökazö »Tfi yamabushi Üiik

höshi mm Yöshü fushi JiWfH^

hyötan yumitori ^sx

Ippen -m

Jinenkoji g?*g±

Jishü mm

kanetataki S.V

Kanginshü ^B^m

Kiyüshöran mm^^

kokiriko 'hW?

kusushi m.m

Küya 2ib.

michimichi no monodomo

nenbutsu hijiri ^.{L^

nenbutsu odori ±{Lm

onmyöji t^ism

ori-eboshi }jf.&tf ^

ryugo

sangaku itlJS

sarugaku mm

sekkyöji metet

Shichijüichiban shokunin utaawase 4; ^SRAK^

(19)

Von JOHANNES LAUBE, München

L Einführung in die FragesteUung

Die Frage nach dem Bösen, seinen Erscheinungsformen, seinen Grün¬

den, seiner Überwindung gehört zu den ähesten Fragen der Menschheit.

Sie wird in jeder Generation neu gesteUt, weil mit dem sich ändernden

Selbstbewußtsein des fragenden Menschen sich auch sein Begriff vom

"Bösen" verändert. Ob diese Veränderungen des Menschen, seiner Welt, seines Handelns, seines Bewußtseins eine "Entwicklung" (vieUeicht sogar eine "Höherentwicklung") mit sich bringen, kann hier offen bleiben, ob¬

gleich Kitarö Nishida (1870-1945), von dessen Denken über das Böse

hier die Rede sein soll, sich manchmal so ausdrückt, als ob er neben einem

biologischen Evolutionismus auch einen moralischen Evolutionismus

annehme.

Auch unser Zeitalter stellt sich die Frage nach dem Bösen. Wenn man

die Häufigkeit und Heftigkeit der ethischen Diskussionen zum Maßstab

nimmt, dann scheinen die Philosophen und Theologen, die aus der jü¬

disch-christlichen Überlieferung kommen, dieser Frage größere Aufmerk¬

samkeit zu widmen als die Theoretiker anderer Kulturen und Religionen.

Besonders Theologen, die sich dem Dialog mit den nichtchristlichen Reh¬

gionen zugewandt haben, beklagen manchmal, daß die Erarbeitung einer

gemeinsamen ethischen Plattform für die Zusammenarbeit zur Lösung der

Nöte der heutigen Menschheit (also so etwas wie ein "Weltethos", von

dem beispielsweise der Theologe HANS KÜNG spricht) zur Zeit noch mit

der Schwierigkeit belastet sei, daß das ethisch-theoretische Problembe¬

wußtsein bei Angehörigen nichtchrisdicher Religionen und der von ihnen

geprägten Kulmren noch nicht in der gleichen Weise erschienen sei wie im

Christentum. Besonders dem Hinduismus, aber auch dem Mahäyäna-

Buddhismus (um den es im Zusammenhang mit Nishida hier gehen soll),

wird vorgeworfen, sie stellten die Lehre vom sittlichen Handeln als zweit¬

rangig hin und leiteten nicht zur ständigen sitthchen Reflexion über die je

neuen Aufgaben an, welche die sich wandelnde Wirklichkeit uns stellt.

Die in der gegenwärtigen ethischen Diskussion zwischen Christen und

Buddhisten zu Tage tretenden Unterschiede in der Erkenntnis, Beschrei¬

bung und Lösung dieser Aufgabe der heutigen Ethik gehen zum größten

Teil auf die je verschiedene Anthropologie, also auf die je verschiedene

Sicht vom Menschen im Christentum und im Buddhismus zurück. Die

Cornelia Wunsch (Hrsg.): XXV. Deutscher Orientalistentag, Vorträge, München 8.-13.4.1991

(ZDMG-Suppl. 10). - © 1994 Franz Steiner Veriag Stuttgart

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