Angebliche moderne Reste altkleinasiatischer Sprachen.
Von Johannes Friedrich.
Daß die einheimischen kleinasiatischen Sprachen noch
■weit bis in die nachchristliche Zeit lebendig geblieben sind,-
hat schon vor Jahren K. Holl aus kirchengeschichtlichen
Quellen erwiesen (Hermes 43 [1908], S. 240—254; wieder ab¬
gedruckt in den Gesammelten Aufsätzen zur Kirchenge¬
schichte, 2. Bd. [1927/28], S. 23S-248). Es braucht uns daher
nicht zu wundern, wenn mehrfach versucht worden ist, Reste
der alten Sprachen sogar noch in der Gegenwart nachzu¬
weisen.
Der neueste Versuch dieser Art ist der des ungarischen
Forschers J. von MfiszÄBOs, Direktor des Ethnographischen
Museums in Ankara, die im Aussterben befindhche Pächy-
sprache im nordwestlichen Kleinasien als letzten lebenden
Rest der uralten protohattischen Sprache zu erweisen.
Die ersten Nachrichten über die von MiszÄBos angebhch
neu entdeckte Sprache lauteten reichlich phantastisch. In
dem Hefte "The Oriental Institute of the University of
Chicago. In Commemoration of the Dedication of the Oriental
Institute Building, December 5, 1931" fand sich auf S. 36
unter der Überschrift "Modern Survivals of Hittite Speech"
die Mitteilung, MfeszAsos habe im östlichen (I) Anatolien ein
Dorf gefunden, in dem eine kleine Anzahl alter Leute eine
seltsame, von der ihrer Nachbarn vöUig verschiedene Sprache
sprächen. Mit Unterstützung des Instituts habe M^!SzAE0s
eine Anzahl Texte der aussterbenden Sprache aufgezeichnet
und eine Grammatik sowie ein Wörterbuch ausgearbeitet
2 0
290 J- Friedkich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen.
Die Sprache sei besonders wichtig aus folgendem Grunde:
"There can be little doubt that the investigation of this tiny,
hitherto unnoticed linguistic island will reveal the last sur¬
viving remnants of ancient Hittite speech. In the opinion of
Dr. MliszÄEOS his studies will bring better understanding of
ancient Hittite documents and thus add largely to our know¬
ledge of historical events. The modern remnants of speech
may aid also in reconstructing the phonetics of ancient
Hittite." Man konnte diese Nachricht zunächst kaum anders
als auf die indogermanische hethitische Sprache beziehen,
also die Sprache der Herrenschicht desHattireiches. Es mutete
freilich etwas romantisch an, daß diese letzten Reste der
Hethiter sich seit dem Untergang des Hethiterreiches (um
1200 V. Chr.) mehr als 3000 Jahre in völliger Verborgenheit
erhalten hätten bis gerade zu dem Zeitpunkt, wo es gelang,
die alte Sprache wieder einigermaßen lebendig zu machen,
und daß sie sich gerade jetzt, kurz vor ihrem Aussterben, ent¬
decken ließen. Auf S. 65 desselben Heftes wird ein ausführ¬
liches Werk des Entdeckers unter dem Titel „Moderne Über¬
reste einer altanatolischen Sprache" in Aussicht gestellt.
Eine weitere Mitteilung über die neue Sprache finde ich
bei Bbeasted, The Oriental Institute (The University of
Chicago Survey, vol. XII), Chicago 1933, S. 296—300; sie
weicht aber von der eben angeführten zum Teil ab. Darnach
umfaßt die Sprachinsel 12 winzige Dörfchen im nordwest¬
lichen (!) Anatolien; die Sprache habe den Namen Päkhy
und sei mit der kaukasischen Sprache der Tscherkessen ver¬
wandt. Nach Elroberung des Tscherkessenlandes durch die
Russen sei 1864 die Päkhy-sprechende Gruppe nach Anatolien
ausgewandert, wo ihre Sprache inzwischen stark zurückge¬
gangen und jetzt ganz im Aussterben sei. Das klingt alles viel
weniger phantastisch als die erste Mitteilung, und vor allem
können wir jetzt auch den ersten Schluß auf die wirkliche
Natur dieser angeblich neuen Sprache ziehen. Der Name
„Päkhy" verrät nämhch, daß es sich um nichts anderes
handelt als um die Sprache des kaukasischen Stammes der
Ubychen, die sich selbst xäxs, xaxa und ihre Sprache
J. Fkibdrich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen. 291
näxd-bza „Pächy-Sprache" nenneni). Dazu stimmen auch die
Angaben über die jetzigen Wohnsitze des Völkchens, das
freilich bereits von anderen Forschern beschrieben und von
MiJSZÄBOS also höchstens wie der entdeckt worden ist. Vor
allem aber war es bei einem erst im letzten Jahrhundert nach
Kleinasien eingewanderten Volke schwer zu behaupten, es
stehe den letzten Rest alten Kleinasiatentums dar. Der Ent¬
decker ist darum jedoch nicht verlegen, wir lesen bei Bbeasted
S. 299 den Satz "In this migration") they were, it would seem,
returning to their own original ancestral region, from which
they had wandered northward into the Caucasus probably as
early as the first centuries of the Christian era". Hinsichtlich
der alten Verwandten der Pächysprache denkt MfeszABOS nun
nicht mehr ans Hethitische*), sondern vielmehr ans Proto-
hattische*). Das ist freilich noch gewagter, denn letztere
Sprache wurde von den Ureinwohnern des Hattilandes ge¬
sprochen, war also schon vor den Hethitern, d. h. im 3. Jahr¬
tausend V. Chr., dort zu Hause. In ihren Ritualtexten fügen
die Hethiter protohattischen Kultliedern gern hethitische
Übersetzungen bei, was bei anderen Sprachen, z. B. dem zur
Hethiterzeit sicher noch lebendigen Churrischen, nicht ge¬
schieht*). Das läßt doch vielleicht den Schluß zu, daß die
protohattische Sprache von ihnen nicht mehr recht verstan¬
den wurde, d. h. daß sie schon ausgestorben oder dem Aus¬
sterben nahe war'). Auf jeden Fall ist bei einer so alten Sprache
die Wahrscheinlichkeit, sie habe sich bis zur Gegenwart er¬
halten, noch geringer als bei dem jüngeren Hethitischen, das
1) Das Gentilizium ubax ist tscherkessischen Ursprungs.
2) D. h. der Einwanderung in Kleinasien 1864.
3) Eine alte indogermanische Sprache ließ sich ja auch nicht mit
einer modernen kaukasischen zusammenstellen.
4) S. 300: "...he has concluded that the vanishing language
still spoken by this tiny nucleus of people is the last disappearing
remnant of what he calls ,die chattische Sprache', by which he means
the speech of the oldest autochthonous stratum of population in Ana¬
tolia now known to us, the Proto-Hattic."
5) Auch die sogenannte „hethitisch-luwische Quasibilinguis"
bietet nur ungefähr den gleichen Text in zwei Sprachen.
6) Vgl. schon Fribdrich, Kleinasiatische Sprachdenkmäler, S. 1.
292 J- Fkibdrich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprach(
noch dazu von der herrschenden Schicht gesprochen wurde.
Übrigens ist Bbeasted selbst recht skeptisch gegen Mäszabos'
Schlußfolgerungen'), letzterer aber bleibt überzeugt, eine
Grundlage zur besseren Deutung der protohattischen Texte
gefunden zu haben«). Jedenfahs war nach den vorläufigen
Mittehungen Grund genug vorhanden, der ausführhchen Ver¬
öffentlichung MfeszÄBOs" über die neue Sprache mit größter
Spannung entgegenzusehen. Über seine Methode heß sich
freilich bereits damals vermuten, daß sie hauptsächlich mit
gleichklingenden Wörtern der modernen und der alten Sprache
arbeiten werde.
Nunmehr hegt die ausführhche Veröffentlichung in einem
Bande von über 400 Seiten vor und überrascht zunächst ange¬
nehm dadurch, daß der Verfasser von den früheren Phantasien
noch ein Stück weiter abrückt. Schon der Titel lautet viel
anspruchsloser „Die Päkhy-Sprache" (The Oriental Institute
of the University of Chicago, Studies in Ancient Oriental
Civihzation, No. 9, Chicago 1934), die Beziehung auf das alte
Kleinasien ist also wenigstens hierin fallen gelassen. In der
Einleitung nennt der Verfasser die früheren Gewährsmänner
über Volk und Sprache, gibt also auch den Anspruch der
Entdeckerschaft auf und bestätigt weiter die Identität mit
den Ubychen (S. lOff.). Der Hauptteil des Buches gibt eben¬
fahs ohne jede Phantasie in deskriptiver Form eine ausführ¬
liche Grammatik und ein vollständiges Wörterbuch dieser
kaukasischen Sprache. In dieser Hinsicht ist das Buch von
bleibendem Werte und führt über die frühere Arbeit von Dibr
zum Ubychischen*) beträchtlich hinaus. Ein Verwandtschafts¬
verhältnis zwischen Pächysprache und Protohattisch wird
1) S. 300: "It may still be necessary for us to await the verdict
of scholars before accepting without question the validity of these
conclusions."
2) Ebd. ". . . he himself is so sure of the correctness of his con¬
clusions that he regards the philological materials which he has col¬
lected as for the first time furnishing science with a fundamental basis
for the further decipherment and understanding of Proto-Hattic speech
as preserved in cuneiform sources" (vgl. auch S. 417).
3) Caucasica 4 (1927), S. 65-144; 5 (1928), S. 1-54.
Fbiedbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen. 293
allerdings weiter angenommen, aber es kommt nur in einem
einleitenden Kapitel (S. 27—33) zur Sprache und ist ohne
Einfluß auf den Gang der Hauptdarstellung.
Eine klare Stellungnahme zu diesem angeblichen Ver¬
wandtschaftsverhältnis hat MiszÄBOs nun freihch fast un¬
möglich gemacht durch die kategorische Art, mit der er
protohattische Wortbedeutungen und grammatische Bhdungs-
elemente bestimmt. Ich glaubte doch, das, was über die proto¬
hattische Sprache bisher sicher erarbeitet ist, so ziemlich zu
kennen, war aber erstaunt, S. 32 f. neben dem zweifehos
richtigen ^a-aS-ha „Gott"») eine ganze Anzahl bisher völlig
unbekannter protohattischer Wörter zu finden, wie Sa
„Haupt", S-ha „Herr", Ii (oder /) „gut, geliebt", ga{?)-a(?)
„schlecht, böse" oder gar die wundervoU kaukasisch anmuten¬
den einkonsonantigen Wurzeln Yk 1. „halten", 2. „hörbar sein,
ertönen"; Yp 1- „herauskommen", 2. „geben", 3. „sitzen",
4) „essen" u. dgl. Diese harmonieren zwar wundervoU mit den
verglichenenen Pächywörtern, aber über ihre Gewinnung im
einzelnen sagt MfiszlBOs nichts, sondern begnügt sich mit dem
allgemeinen Hinweis auf die protohattisch-hethitischen Bi¬
linguen, aus denen doch die bisherige Forschung diese Wort¬
bedeutungen nicht hat herausarbeiten können. Man möchte
MiszÄBOS doch nicht zutrauen, daß er aus behebigen Wörtern
die betreffenden Konsonanten herausgerissen und ihnen aus
Gleichklängen mit dem Pächy heraus diese Bedeutung zu¬
diktiert habe. Eine ausführhche Begründung wäre hier
dringend am Platze gewesen, wenn der Verfasser nicht mi߬
verstanden werden wollte. Besonders befremdlich wirken seine
Ansätze der Wörter für „gut" und „böse"; weiß man doch
seit langem, daß protohattisch „gut" malhü) (mit Präfix
i-malhib) und „böse" Sah (mit Präfix ita-Sah und a-Sah) heißt«).
Bei dem angeblichen S-ha „Herr" fühlt man sich an hethi¬
tisch iShaS „Herr" erinnert»); die Befürchtung, MfszABOS
1) Besser vielleicht ya-ai-ba-ab, vgl. daiu schon Fobrbb, ZDMG.,
NF. 1, S. 230. 2) Vgl. Fobbeb, ZDMG., NF. 1, S. 231.
3) Dabei ist das schließende -i Endung des Nom. Sing., und das
anlautende t- könnte Vorschlagsvokal sein.
ZcitachrUt d. D. K. O. Nene Folge Bd. Xm (Bd. 88) 22
'A 0 *
294 J- Fbiedbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen.
habe beide Sprachen vermengt, ist hofTenthch unbegründet.
Bei „sich befinden" könnte ich mir denken,'daß M^szAkos
die protohattischen Worte [t]a?-ni-if,a-aS ü-un-hu-bi in der
großen Bihnguis KUB II 2 III 53') im Auge habe, denen in
Z. 56 heth. an-da e-eS-zi „drinnen befindet er sich" entsprechen.
Und wer noch zweifelt, ob dort protoh. ta-ni-^a-aS dem heth.
a
anda „drinnen" oder eSzi „er ist" entspricht, der sei auf Kol. II
Z. 42 derselben Bihnguis verwiesen, wo das protohattische
Sätzchen Ta-ba-ar-na ka-a-at-ti ta-ni-y,a-aS dem hethitischen
nu-za La-ba-ar-na-aS LUGAL-uJf „und Labarnaä (ist) König"
(Z. 44) entspricht; da protoh. katti = „König" feststeht*), so
kann in tani^aS kaum etwas anderes als ungefähr ein „ist"
stecken. Aber über die Zusammensetzung dieser Form ist
damit noch nichts gesagt ; vor ahem haben wir keinen Anhalt,
in -jta- die Wurzel zu sehen. Übrigens heißt die Pächywurzel
jfä ja auch gar nicht „sein", sondern „sich ausstrecken". Das
angebliche ka-Yh „besitzen; regieren, verwalten" (S. 32)
könnte ich mir aus ka-a-ha-an (KUB II 2 III 16. 20. 24)») ent¬
nommen denken, das aber wohl tehs heth. i-e-it „er machte"
(ebd. Z. 18), teUs heth. da-a-iS „er setzte" (ebd. 22. 25) über¬
setzt. In diesen beiden Fällen kann ich mir, wie gesagt, wenig¬
stens etwas denken, meist aber steht man den unbewiesenen
Ansätzen völlig ratlos gegenüber. Von wirkhch vergleichbaren
Wörtern bleibt eigentlich nur protoh. y,a$hab „Gott" übrig,
das der Verfasser S. 32 (vgl. auch S. 20 und 200) mit Pächy
^ä'ixoa vergleicht. Allerdings hat bereits vor Jahren Blbich-
STEINEE das protohattische Wort mit tscherkessisch uai'ho
„Gott" zusammengesteht*). Aber selbst mit dieser Gleichung
haben wir wenig Glück; denn das Pächywort yü'Sxoa heißt ja
nicht nur „Gott", sondern auch „Donner", und das verwandte
1) Die wichtige Bilinguis ist in Transkription mitgeteilt bei
J. Fbiedbich, Kleinasiatische Sprachdenkmäler (Berlin 1932), S. Iff.
Unsere Stelle s. dort S. 5.
2) FoBBBB, ZDMG., NF. 1, S. 232.
3) Kleinasiat. Sprachdenkmäler, S. 3.
4) Berichte des Forschungsinstitutes für Osten und Orient in
Wien 3 (1923), S. 104f.
J. Fbibdbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen. 295
Verbum m^xoa „einschlagen (vom Donner)" (S. 200) zeigt,
daß letzteres sogar die ursprüngliche Bedeutung ist. Die Ver¬
wendung von m-§xoa im Sinne von „Gott" dürfte also Tabu¬
ersatz für ein älteres Wort sein, und damit wird der Vergleich
mit dem uralten protohattischen Worte für „Gott" um vieles
unwahrscheinlicher. So kann denn keine der angeführten
Wortgleichungen als gesichert gelten.
Nicht besser gesichert sind die grammatischen Bildungs¬
elemente (S. 28—31), deren Fülle den Uneingeweihten be¬
stechen könnte. Richtig sind die artikelähnlichen Präfixe
i-, a- und ^a- beim Adjektiv (S. 29, vgl. o. S. 293 zu malhib und
Sah) ; sie sind aber seit langem bestimmt und schon von ande¬
ren Forschern an kaukasisches Sprachmaterial angeknüpft
worden'). Richtig ist wohl auch protoh. bi-e- „hinein" (vgl.
hi-e-y,ii-ü Bilinguis III 40 = heth. E-ri an-da „ins Haus
hinein" ebd. 43)«). Zu dem mit Pächy -ma „und" verghchenen
protoh. -ma (S. 29) sei bemerkt, daß dessen Bedeutung durch¬
aus noch nicht feststeht»). Ein adjektivbildendes -h (S. 28)
kenne ich nicht im Protohattischen, wohl aber im Subaräi¬
schen*), und ebenso erinnert das angebliche -na des Genetiv
Plurahs (S. 29) an entsprechende Elemente, die man im
Subaräischen und Urartäischen wenigstens gesucht hat*);
1) FoBBBB, SPAW. 1919, S. 1033; Blkichsteinbb a. a. O., S. 102f.
2) MssziBOs schreibt auch pl-e-; spukt da das hethitische
Verbalpräfix pe- „hin-" herein?
3) Fobbeb, ZDMG., NF. 1, S. 230. Beim Vergleich so kurzer
Wörter mit nur 1—2 Lauten ist überhaupt Vorsicht geboten, wie schon
Kbbtschmeb, Glotta 14 (1925), S. 312 im Hinblick auf heth. -ma,
thessalisch (wz, etrusk. -m (alle = „aber") betont.
4) Im Churrischen und Mitanni vgl. Fobbeb, ZDMG., NF. 1,
S. 227, Hboznt, ZA, NF. 4, S. 173 und Archiv Orientälnf 1, S. 9?!
in der zweiten Sprache von Ras Schamra Thübeau-Dangin, Syria 12,
S. 258 fL Das ebenfalls hergehörige urartäische -bi, das ich bisher als
-bini- gebucht habe (z.B. Einführung ins Urartäische, §44 f.), muß
ich an anderer Stelle ausführlicher behandeln.
5) Zum Mitanni und Churrischen vgl. Fobbeb, ZDMG., NF. 1,
S. 227, Thuebad-Danoin a. a. O., S. 256, zum Urartäischen Götze,
ZA., NF. 5, S. 115 (wogegen LEHitANS-HAUPT, Klio 24, S. 156f., vgl.
euch Fbibdbich, Caucasica 8, S. 122, Anm. 3).
SS*
296 Feibdmch, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen.
eine Verwechslung von Protohattisch und Subaräisch aber
möchte man dem Verfasser wiederum nicht zutrauen. Ein
protoh. -y.a-e-el (S. 31) ist mir bekannt, allerdings nicht als
Adverbialelement ähnlich dem Pächysuffix -jfä-l „es ist (sind)
drinnen", sondern als Teil der Form li-e-ua-e-el, die vieheicht
das heth. „Haus" übersetzt (Bihnguis II 46 und 49)»).
Recht befriedigt ist man also auch dort nicht, wo man dem
Verfasser nachkommen zu können glaubt; die große Masse
seiner Aufstellungen aber schwebt vöhig in der Luft.
Solange also MfiszABOS seine protohattischen Ansätze
nicht besser begründet, kann er nicht verlangen, daß man
seiner Behauptung von der Verwandtschaft des Proto¬
hattischen mit der modernen Pächysprache beitrete«). Die
schon vor MfeszÄBOS geäußerte Annahme an sich, das Proto¬
hattische erinnere in seinem Bau an die kaukasische Sprach¬
gruppe, halte ich aber durchaus für erwägenswert; Voraus¬
setzung für einen genaueren Nachweis wäre aherdings eine
bessere kombinatorische Durcharbeitung des protohatti¬
schen Materials. Und selbst wenn man damit zu konkreteren
Ergebnissen käme, so wird doch noch nicht das erwiesen,
was MiszÄBOs zu Anfang erweisen wollte : das Fortleben einer
altkleinasiatischen Sprache in der Gegenwart.
MiszABOs* Versuch erinnert an einen ähnlichen, der schon
ein halbes Jahrhundert zurückliegt. Damals wollte der Grieche
Kakolldis in den griechischen Dialekten, die in zerstreuten
griechischen Gemeinden Kappadokiens gesprochen wurden,
Spuren der von Stbabon erwähnten altkappadokischen
Sprache nachweisen»). Freihch lautete damals die Problem-
stehung anders; da die Existenz einer besonderen klein¬
asiatischen Sprachgruppe erst in Kbetschueb's ,, Einleitung in
die Geschichte der griechischen Sprache" S. 289ff. nach-
1) Vgl. auch bi-e-nii-il „ins Haus" o. S. 295.
2) Bobk schließt sich in seiner Besprechung des Buches (DLZ. 1934, Sp. 1882 ff.) in diesem Punkte allerdings vorbehaltlos an MfeszÄBOS an.
3) KagoXldriSt 'H iv Kaxxadoxia Icdoviiivr] 'ElXrivixrj iiäXtxxos xai rä iv aitii eto^ötuva Hxvji r^s «i^x^^C Kannaäoxixfjs yimeeris (Moveclov xai Bißlio9nxri tfjs eiayyiXi.xijs ^xo^t [Smyrna] 4 [1884], S. 45—265).
J. Fbikdbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen. 297
gewiesen wurde, so suchte man im Innern Kleinasiens noch
meist mit de Lagakde, Gesammelte Abhandlungen (Leipzig
1866), S. 243 ff., Iranier, seltener Semiten. Daher wird man
sich nicht wundern, daß auch Kabolidis das Altkappadokische
für iranisch hielt und seine These hauptsächlich durch ira¬
nische Etymologien neukappadokischer Wörter zu stützen
suchte. Über die schon damals anfechtbaren Etymologien
können wir heute mit Stillschweigen hinweggehen. Eine Er¬
örterung aber verdienen die angebhchen kappadokischen
Zahlwörter, weil sie auch heute noch von manchen Forschern
ernst genommen werden»).
Es ist wohl nicht überflüssig, Kabolldis' Bemerkungen im
Wortlaut anzuführen. In § 8 {'Ovönura Jipi^/tijTtx«) sagt er
S. 160 f. nach Anführung der gewöhnlichen Zahlwörter des
neukappadokischen Griechisch :
„Ugog TO&coig rj 0aQaauorixij, co? xai fj r&v Ma?.axomrä>v didXexTog, dterrjgrjaev ev xfj yXioaarj rü>v naiöüiv, iv riai Jiaiyvloig,
äQi^firjTixä dvojuara äjtd tov iv fiixQi ^ixa, iv ok dvvarai Ttf
fiixe'' Ttwc vä idfi leiipava rcöv dgi^ß'qrixtöv dvofidrcov rrjg OQxaiai;
Ka^nadoxixfjg ykd)aar]i;.
Kai EV fxev Tfj ^agaaicDTixf] öiaMxTW rä ovöfiara ravra elai
rä i^rjg: "Eva, Aici, Tgici (Xeyovrai xai öixi, rqixi), xövxag,
tpivxag, cavxag, rdrXi fidxXi, Uvgig, ddvyiag, dixa.
'Ev de rfj rcöv MaXaxonirmv iva, öici, rgiei, cogi, negi,
Xivgig, rovrXi, fiovrXi, ddnyia, dixa rj deca."
Die folgenden Etymologieversuche können wir übergehen.
Noch etwas vohständiger werden dieselben Zahlwörter von
I. S. Abchelaos in seiner Monographie über die kappadokische
Griechenstadt Sinasos«) S. 150f. gebucht:
„'Ev 0agdafi, MalaxoTifj xalZivaaü iv riai naidialg (nevrö-
ßoXa) aw^erai xai iv eldog ägxerä negiegyov ägidfu^aeo); /mbxqi
TOV öixa, negi ov 6 x. Kagok(dr)g iv rw avyxgirix(ö yXxoaaagitp
(aeX. 116)^) xd/ivEi fiaxgdv Xöyov xai ävdyei roiko elg r^vägxaiav
1) Z. B. von BossKBT, Archiv für Orientforschung 9, S. 110,
Anm. 1 zu Abb. 11.
2) I. S. 'Afxi^aos, 'H Ät-aoös, Athen 1899.
3) Identisch mit S. 160 der obigen Arbeit.
298 J- Frmdbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen.
Koümaöoxixrp> ylwaaav. 'Atpivovrei; tjjv i^haaiv rrjc: Tigoekev-
aeoiQ Trjc dQi&firjaecog raikris rot? yXcoaaoXuiyoig, 7tegioQi^6fie&a rifiElg ivrav&a vä naga'&iacafiev ravrr]v, ixei, eig rag grf^elaag xoivörrjrag.
'Ev 0agdaij. "Eva, dir^i, rgir^i, xovxoq, (piyxag, rCdyxag,
rdrh judrh^), XiyyeQ, ödyxioQ, dixa.
'Ev Malaxonfj. "Eva, dirCi, rgir^i, xöv^i, niyyi, Xivyyig,
rorkXi, fiovrXi, ■&ävyia, öixa.
'Ev Eivaaib. "Eva fia, övo fia, rqlxaxa, aoiawqa, nXiyxa,
xdyxa, riyyiQ, fJ^iyyiQ, rdXiafi, dixa."
Schon Abchelaos nimmt Kabolidis' Hypothese nicht
kritiklos hin, und zurückhaltend haben sich weiter Tomaschek,
Mitteilimgen der Wiener Anthropologischen Gesellschaft 22
(N. F. 12, 1892), Sitzungsberichte S. Iff. und Kbetschmbb,
Einleitung in die Geschichte der griechischen Sprache S. 399
geäußert. Andererseits ist Hatzidakis, kd-rjvä 12 (1900),
S. 479 ff. gegen Kabolidis zwar vorsichtig, aber keineswegs
ablehnend.
Ich habe stärkstes Mißtrauen dagegen, daß diese Zahl¬
wörter organische und alte Bildungen sein sohen, ich halte
sie vielmehr für ganz jung und künstlich geschaffen. Der Über¬
sichtlichkeit halber stelle ich die Zahlen für 4—9, die so
rätselhaft scheinen, in der klareren Schreibweise von Abchelaos
und nach den drei Dialekten geordnet noch einmal nebenein¬
ander:
Pharasa Malakopi Sinasos
4 xovxag XOV^l aovaovga
5 ipiyxoQ niyyi nXJyxa
6 rCdyxoQ XlvyyiQ xdyxa
7 rdrXi fidrXi rovrXi
rlyytQ
8 Xiyyeg fiomXi filyyiQ
9 ddyxioQ ^dvyia rdXiafi
1) Abchblaob setzt zwischen rarli und fuetli ein Komma. Da wir
dann aber bis ä{*a 11 Zahlwörter bekämen, habe ich dies in Über¬
einstimmung mit Karolidis gestrichen. Ein Zuviel wäre allerdings nicht
auffälliger als das Zuwenig bei den entsprechenden Zahlwörtern in
Chios (s. dazu u. S. 301).
J. Fbibdbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen. 299
Für künstliche Bildungen sprechen vor allem folgende
Punkte:
1. Ich halte es für ausgeschlossen, daß lingir in dem einen
Dialekt „sechs", in einem nahe verwandten dagegen „acht"
bedeute, während der dritte Dialekt das Wort selbst nicht hat,
aber zwei Reimwortbildungen dazu, tingir und mingir, für
„sieben" und „acht" verwendet.
2. Ich kann es mir ebensowenig denken, daß in dem
einen Dialekt der Ausdruck für „sieben" aus zwei aufeinander
reimenden Wörtern tatli matli bestehe, während ein anderer
Dialekt die offenbar nahe verwandten Reimwörter tutli und
mutli auf „sieben" und „acht" verteilt.
3. Die Wörter für ein und dieselbe Zahl gehen in den ver¬
schiedenen Dialekten so stark auseinander»), daß eine Zurück¬
führung auf eine gemeinsame Grundform ganz unmöglich ist.
Daß die verschiedenen Dialekte aus mehreren alten Sprachen
Entlehnungen gemacht hätten, ist kaum denkbar.
Einen Hinweis auf das Alter der Zahlwörter gibt m. E.
das Vorherrschen von Reimwortbildungen. Nicht nur tatli
und matli sowie tutli und mutli reimen aufeinander, sondern
auch lingir, tingir und mingir, weniger gut tzankar, dangiar,
konkar und jengar, noch weniger plenka und kanka oder gar
konzi und pengi. Die klarsten Reimpaare sind die mit anlauten¬
dem t und m. Der Wechsel von anlautendem t und m erinnert
so auffälhg an eine Eigentümlichkeit der osmanisch-türkischen
Alltagssprache, daß ein direkter Einfluß des Türkischen um so
mehr anzunehmen ist, da die vor dem Türkischen zurück¬
weichenden kappadokisch-griechischen Dialekte auch sonst
allerlei Beeinflussung durch das Türkische erfahren haben.
Die erwähnte Eigentümlichkeit des Türkischen besteht darin,
daß man bestimmte Wörter mit einer leichten Modifikation
der Bedeutung doppelt setzen kann, wobei das zweite Wort
den ursprünglichen Anlautskonsonanten mit m vertauscht.
So bildet man zu tabak „Teller" tabak mabak „Teller und der¬
gleichen", zu kitap „Buch" kitap mitap „Bücher usw.". Nun
1) Vgl. besonders die Wörter für „vier", „sechs", , .sieben" und
„acht".
300 J. Fbibdbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen.
ist allerdings diese Eigentümlichkeit auch dem Neugriechi¬
schen nicht ganz fremd ; so lautet in dem Märchen vom Lamme
mit goldener Wolle») ein Zauberwort, das verschlossene
Türen öffnet: avoi^'rs ragraga ndgraga t^g y^g „öffnet
(euch). Tiefen {tagTugogl) der Erde!" Und da auch das
Neuhochdeutsche solche Büdungen vereinzelt kennt, wie
Hackmack, Kuddelmuddel, Schorlemorle, so könnte man meinen,
daß sich diese Eigentümlichkeit in verschiedenen Sprachen
selbständig entwickeln kann«). Für das kappadokische Grie¬
chisch aber ist türkischer Einfluß schwerlich zu leugnen, da er
sich gerade bei den Zahlwörtern auch sonst bemerkbar macht.
Die Zahlen von 50—100 lauten nämlich im Dialekt von
Pharasa*) Jtf^vr«, ^ijvtcc, jetmiSe, sekssvta, doksävxa, xax6;
„siebzig" ist also vohkommen türkisch, und „achtzig" und
„neunzig" haben türkischen Stamm mit griechischer Endung.
Ich halte also die kappadokischen Zahlwörter für künst¬
liche und junge Büdungen. Ihre wahre Natur aber ergibt sich
aus der Bemerkung beider Gewährsmänner, daß sie nur in der
Sprache der Kinder bei gewissen Spielen Verwendung
finden. Es wird sich um Auszähl Wörter handeln, die mit
aherlei komischen Verdrehungen auf der ganzen Welt vor¬
kommen. Das hat bereits Gb^ooibe, Bulletin de correspondance
hellenique 33 (1909), S. 148f. richtig gesehen, der zugleich
französische und flämische Parallelen anführt und ganz
richtig bemerkt, daß diese wülkürlichen Bildungen gar nicht
mit dem üblichen Maße der Sprachwissenschaft gemessen
werden können.
Zu allem Überfluß aber existierten ähnliche Zahlwörter
früher auch in einer Gegend, wo von altkappadokischer
1) Tb xQva6tuxXlo &(/vi bei Sbidbl, Neugriechische Chrestomathie
(Hartlebens Bibliothek der Sprachenkunde, Bd. 50; o. J.), S. lOf.
2) Aus altgriechischer Zeit vergleiche man noch die Phantasie¬
namen Ke&<pi und Mätpi der angeblichen Nilquellenberge bei Syene,
Herodot II, 28 (dazu Wiedemann, Herodots zweites Buch, Leipzig 1890,
S. 116; Alt, Volksmärchen, Sage und Novelle bei Herodot und seinen
Zeitgenossen, Göttingen 1921, S. 63).
3) Vgl. GafiooiBE, Bulletin de correspondance hellenique 33 (1909), S. 157.
J Fbibdbich, Angebliche mod. Reste altkleinasiatischer Sprachen. 301
Sprache gar keine Rede sein kann, auf der Insel Chios.
Hatzidakis in dem schon genannten Artikel kd-rivä 12 (1900),
S. 480» sagt, daß vor Jahren die spielenden Kinder dort
folgende Worte gebrauchten») :
iva fiov, ölßoko, aovaovh), ntyxa, Xeyxa, aovgdov,
/lovQÖov, rdXia, öixa xai TOV IJavreX^ (ri) yvvalxa.
Diese Worte werden als Auszählvers eindeutig durch die
auf öixa reimende zweite Zeile bestimmt, die einen ganz
anderen Inhalt als Zahlen hat, und daß es sich um keine
lebendigen Zahlen handelt, zeigt das Fehlen der Drei*). Denn
eovtlovXo kann von tSoveovQ« „vier" in Sinasos (o. S. 298)
nicht getrennt werden*), ebenso ist xäXka = dem dortigen
TdXiaii „neun". „Sieben" und „acht" sind wieder Reimworte,
wenn auch von anderer Gestalt als in Kappadokien; das
zweite Wort lautet bezeichnenderweise wieder mit (i an.
Xdyxa „sechs" ist offenbar identisch mit XCvyyiQ in Malakopi,
aber als Reimwort zu xsyxcc „fünf" gestaltet.
Welche Folgerungen die Annahme, es handle sich auch
bei den chiischen Zahlwörtern um vorgriechisches Sprachgut,
haben würde, brauche ich wohl nicht weiter auszumalen.
Ich hoffe, meine Ausführungen haben genügt, um die angeb¬
lichen kappadokischen Zahlen endgültig ins Reich der Phan¬
tasie zu verbannen.
Und damit müssen wir wohl überhaupt die Hoffnung
aufgeben, im heutigen Kleinasien noch Reste der alten
Sprachen aufzufinden.
1) „Ka9' a iuiv9tivto leol iv Xim iXtyov nfb it&v nolläv naidia
%axa.xiva naiiiitv .. .". Hatzidakis meint, daß die Existenz der chiischen Zahlwörter das Problem der kappadokischen Zahlen schwieriger gestalte (ebd. „ToJixo Si xa^laxriai xb vf&yfut noXh ävaxoXmxeQOv''). Ich finde,
daß es dadurch vielmehr geklärt wird, wenn auch in negativem Sinne.
2) äixa steht also an neunter Stelle, während es in Pharasa, wenn wir täxXi und lucrXi als zwei Zahlen rechnen, an elfte Stelle rückt (vgl.
o. S. 298»).
3) X für Q wird auf Rechnung der Kindersprache kommen. In
den griechischen Karagözstücken, von denen ich anderswo zu handeln
gedenke, spricht KoXix^tfi, der kleine Sohn des KaQayxi6£m, ^axiXag
und iiaxccXovvia für xaxifat ,, Vater" und fucxuQÖvia ,,Makkaroni".
Das Werden
der babylonisch-assyrischen Positions-Astronomie
und einige seiner Bedingungen')').
Von Albert Schott.
Meinem Vater Otto Schott
zum 40 jährigen Architektenjubiläum am 24. März 1934 und
meinem Lehrer Petbb Jbnsbn
zum 50jährigen Doktorjubiläum am 15. Dezember 1934.
Das Betrachten und Beobachten der Sterne verdient
nicht eher den Namen einer Wissenschaft, als bis es sich mit
dem Messen von Raum und Zeit innig durchsetzt hat.
1) Außer den in der Zeitschrift für Assyriologie geltenden Ab¬
kürzungen (s. daselbst Bd. 40, 322—324) verwende ich die folgenden:
Erg. = Ergänzungen zum ersten und zweiten Buch von SSB (1913/14)i
GEW=Jbii8bn, Das Gilgamesch-Epos in der Weltliteratur (Bd. 1,
Straßburg 1906).
Guide* = British Museum. A Guide to the Babylonian and Assyrian
Antiquities. Third Edition — revised and enlarged (1922).
HAOG* = Alfr. Jbbbmias, Handbuch der Altorientalischen Geistes¬
kultur. Zweite Aufl. 1929.
Hb. = Wbidnbb, Handbuch d. babyl. Astronomie. Leipzig 1915.
KAO = Im Kampfe um den Alten Orient (Bd. 4 v. WEmKBE).
KK = Lantsbbbgeb, Der Kultische Kalender der Babylonier und
Assyrer (LSS 6 I/II), Leipzig 1915.
Kultr(ichtung) = Martiny, Die Kultrichtung in Mesopotamien. Berlin
1932.
Primordl = Giov. Schiapabblli, I Primordt dell'Astronomia presse i
Babilonesi (Sonderdruck aus der Ztschr. Scientia, Vol. 3, Jahrg. 2
1908), N. VI (Bologna 1909).
Rp = Thompson, The Reports of the Magicians and Astrologers of
Nineveh and Babylon. 2 Bde. London 1900.
SSB= KuGLEB, Sternkunde und Sterndienst in Babel. Münster 1907.
1909/10. 1913/14. 1924 (3 Bände).
2) Von der Entwicklung der älteren babylonisch-assyrischen
Sternkunde handelt Schiapabblli's Aufsatz Primordt (s. Anm. 1); kurz