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Chronische Übersäuerung

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Academic year: 2022

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ür den normalen Ablauf aller Stoff- wechselvorgänge ist ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Säuren und Basen, das sogenannte Säure-Basen-Gleichgewicht, er- forderlich. Dies ist kein starres System, sondern ein dynami- sches Fließgleichgewicht. Es ist entscheidend für die Struktur und Funktion der Proteine, die Permeabilität der Membranen, die Elektrolytverteilung und die Funktion des Bindegewe- bes. Für diese Aufgabe ste- hen dem Körper verschiedene Regulationsmechanismen zu Verfügung. Zum einen fangen Puffersysteme Säuren- oder Basenüberschüsse auf, zum anderen kann auch die Niere saure oder basische Stoff- wechselverbindungen mit dem Urin ausscheiden.

Balanceakt Unter dem Säure- Basen-Gleichgewicht versteht man einen physiologischen Regelkreis, der den teils un- terschiedlichen pH-Wert im Organismus innerhalb enger Grenzen in einem konstanten Bereich hält. Im Blut liegt der pH-Wert konstant zwischen 7,35 und 7,45. Ist er innerhalb

dieser Normgrenzen gering- fügig zum Sauren hin verscho- ben, spricht man von latenter Azidose beziehungsweise chro- nischer Übersäuerung. Liegt er jedoch unter 7,35, ist es eine akute Azidose, oberhalb von 7,45 eine akute Alkalose. In beiden akuten Fällen handelt

es sich um lebensbedrohliche Notfälle, die einer sofortigen intensivmedizinischen Behand- lung bedürfen. Die Niere ist das einzige Organ, das direkt Säure ausscheiden kann. Die Lunge sorgt durch Abatmen von Kohlendioxid (CO2) eben- falls für eine Stabilisierung des

pH-Wertes im Blut. Sie kann Säure aus dem Körper entfer- nen, gleichzeitig werden je- doch äquivalente Mengen an Bicarbonat, also an Basen ver- braucht.

Gut gepuffert Als Stoffwech- selendprodukte fallen vor allem Säuren an. Durch seine Puffer- systeme kann das Blut extrem schnell darauf reagieren und den Blut-pH wieder auf Werte im Normbereich einstellen.

Puffer bestehen ganz allgemein aus einer schwachen Säure und ihrer korrespondieren- den Base in einem bestimmten Verhältnis. Bei einem Über- angebot von Protonen oder Hydroxid-Ionen kommt es zur Reaktion mit der Säure bezie- hungsweise der Base, wodurch sich zwar das Verhältnis von Säure zu korrespondieren- der Base ändert, nicht jedoch der pH-Wert der Lösung. Das wichtigste Puffersystem im Blut ist der Bicarbonat-Puffer.

Er macht 52 Prozent der Ge- samtpufferleistung im Körper aus. Weitere Puffersysteme des Blutes sind der Hämoglo- bin-Puffer, der Proteinat-Puffer und der Phosphat-Puffer. Der Bicarbonat-Puffer steht durch die Bildung von Kohlendioxid mit der Atmung in direkter Wechselwirkung. Dabei ent- steht aus Hydrogencarbonat Kohlensäure, die in Wasser und Kohlendioxid zerfällt. Um die Pufferkapazität langfris- tig zu erhalten, müssen sich die Puffersysteme regelmäßig regenerieren. Dabei spielt die Ernährung eine wichtige Rolle, denn eine basenreiche Ernäh- rung mit reichlich basischen Mineralstoffen trägt zur Un- terstützung und Entlastung der Puffersysteme bei. ■

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

PRAXIS SÄURE-BASEN-HAUSHALT

Chronische

Übersäuerung

© kubais / fotolia.com

Stress, Fast Food und zu wenig Bewegung – auf Dauer sind

die Regulationsmechanismen des Organismus überlastet. Doch wie reguliert der Körper seinen Säure-Basen-Haushalt eigentlich?

78 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2015 | www.pta-aktuell.de

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