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Horst Dreier Kirche ohne König

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Horst Dreier

Kirche ohne König

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Horst Dreier

Kirche ohne König

Das Ende des landesherrlichen Kirchenregiments („Bündnis von Thron und Altar“) 1918/19 unter besonderer Berücksichtigung

Preußens und Württembergs

Mohr Siebeck

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Horst Dreier, geboren 1954; Studium der Rechtswissenschaften; 1985 Promotion, 1989 Habilitation; nach Stationen in Heidelberg und Hamburg seit 1995 Ordinarius für Rechtsphilosophie, Staats- und Verwaltungsrecht an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität Würzburg; 2001–2007 Mitglied des Nationalen Ethikrates; seit 2003 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (philosophisch-historische Klasse); seit 2007 Mitglied der Leopoldina  – Nationale Akademie der Wissenschaften (Sektion Kulturwissenschaften).

Gedruckt mit Unterstützung der Schulze-Fielitz Stiftung Berlin.

ISBN 978-3-16-159694-0 / eISBN 978-3-16-159695-7 DOI 10.1628/978-3-16-159695-7

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2020 Mohr Siebeck Tübingen. www.mohrsiebeck.com

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts- gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung, Übersetzung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Das Buch wurde von Martin Fischer aus der Minion gesetzt, von Gulde Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruck papier gedruckt und von der Buchbinderei Nädele in Nehren gebunden.

Printed in Germany.

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Vorwort

Es war eine ziemliche Überraschung für mich, als ich im März 2018 von der Evangelischen Landeskirche Württembergs ein- geladen wurde, einen Vortrag zum Ende des landesherrlichen Kirchenregiments im Jahre 1918 unter besonderer Berück- sichtigung der Entwicklung in Württemberg zu halten. Einen zündenden Titel hatte man sich schon ausgedacht: „Kirche ohne König“. Der gefiel mir so ausnehmend gut, daß ich nicht lange zögerte und die Einladung annahm, auch wenn ich zu diesem Zeitpunkt nicht gerade als ausgewiesener Kenner des landesherr- lichen Kirchenregiments und ebensowenig als Spezialist auf dem Gebiet der württembergischen Landes(kirchen)geschichte gelten konnte. Doch stand mit der Zusage mein Arbeitsprogramm für den langen und heißen Sommer 2018 fest. Nach dem sehr freundlich aufgenommenen Vortrag im Alten Schloß in Stutt- gart im Herbst desselben Jahres und weiteren eingehenden, thematisch etwas weiter ausgreifenden Studien in der Folgezeit lege ich nun das Ergebnis meiner Untersuchungen in Gestalt dieses Büchleins vor.

Der geschilderte Hintergrund erklärt, warum hier die Ent-

wicklung des weitaus größten deutschen Staates, Preußen,

parallelisiert wird mit derjenigen des sehr viel kleineren Staates

Württemberg, der 1806 zum Königtum erhoben wurde. Aber

außer dem eher anlaßbezogenen Motiv gibt es durchaus Gründe

in der Sache selbst, die einen Vergleich gerade zwischen diesen

beiden Ländern reizvoll und informativ erscheinen lassen. Nicht

allein, daß das für das landesherrliche Kirchenregiment ganz

zentrale Institut des Konsistoriums in Württemberg auf eine

besonders lange Tradition zurückblicken kann und sich hier

die Unterscheidung zwischen allgemeiner Kirchenhoheit und

(7)

Vorwort

VI

spezifisch landesherrlichem Kirchenregiment vergleichsweise früh ausprägt, verspricht einigen Aufschluß für die Entwick- lung der Kirchenverfassung des deutschen Protestantismus.

Auch der Umstand, daß nach der Novemberrevolution 1918 und dem Fortfall der Monarchien der Übergang zu einer neuen kirchenrechtlichen Ordnung in Preußen äußerst turbulent ver- lief, sich in Württemberg hingegen (aufgrund einer Rechts- lage, die letztlich bis auf die sog. Religions-Reversalien aus dem 18. Jahrhundert zurückgeht) wohlgeordnet und reibungslos ge- staltete, erweist sich als erklärungsträchtig. Natürlich mußte das vielzitierte „Bündnis von Thron und Altar“ im November 1918 schon deswegen unweigerlich zerbrechen, weil sämtliche Throne weggefallen waren. Doch erst die Rekapitulation der Er- eignisse kann verdeutlichen, welche Schwierigkeiten mit dem Übergang in diese neue Phase kirchlicher Selbstorganisation für Politik und protestantische Kirchen verbunden waren und welches höchst unterschiedlich bewältigte Konfliktpotential dieser Prozeß in sich barg.

Die Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919 be- endete endgültig das anderthalb Jahrtausende währende sog.

Konstantinische Zeitalter und etablierte eine neue Ordnung des Verhältnisses von Staat und Kirche, von Politik und Religion – eine Ordnung, die im Kern bis zum heutigen Tag fortgilt, weil das Grundgesetz in Art. 140 wesentliche staatskirchenrechtliche Normen der Weimarer Verfassung schlicht inkorporiert hat.

Der somit unverändert geltende und zentrale Verfassungsrechts-

satz „Es besteht keine Staatskirche“ bildet den Auftakt der vor-

liegenden Schrift; diese führt mit der Frage, auf welches Institut

der Begriff „Staatskirche“ hier Bezug nimmt, zur Entwicklungs-

geschichte des landesherrlichen Kirchenregiments im 19. Jahr-

hundert, um nach der Schilderung der Umbruchsituation im

Gefolge der Novemberrevolution 1918 zur Weimarer Reichs-

verfassung zurückzukehren und am Ende die grundsätzlicheren

Dimensionen des dort gefundenen Religionskompromisses

etwas genauer auszuloten.

(8)

Vorwort

VII Der der Abhandlung beigegebene Dokumentenanhang ist als Hilfestellung bei vertiefter Lektüre gedacht. Denn nur wenige Leserinnen und Leser dürften die überaus wertvollen vier Bände

„Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts“ bequem zur Hand haben, die von Ernst Rudolf Huber und Wolfgang Huber in den 1970er und 1980er Jahren verdienstvollerweise ediert worden sind: ein ganz unverzichtbares, aber leider seit langer Zeit vergriffenes Arbeitsmittel, auf das gleichwohl auch vor- liegend immer wieder verwiesen werden muß, um den Anhang nicht übermäßig anschwellen zu lassen. Dieser bietet lediglich einige der zentralen und nicht immer leicht verfügbaren hi- storischen Rechtstexte, auf die die Studie Bezug nimmt und deren Orthographie und Interpunktion oft eigenwillig anmuten, hier aber authentisch wiedergegeben werden. Schließlich sei, da das Wichtigste – frei nach Max Weber – natürlich wieder in den Fußnoten steht, an dieser Stelle nachdrücklich auf das „Abkür- zungsverzeichnis“ sowie das „Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur“ hingewiesen.

Ich habe vielfachen Grund, für Hilfe und Unterstützung Dank zu sagen. Er geht zunächst an meine Mitarbeiter. Herr An- dreas Gesell hat das Projekt von Anbeginn begleitet und den Löwenanteil der oft entlegenen Literatur beschafft. Er zeichnet zusammen mit Herrn Philipp Danz für den Anhang und die authentischen Abschriften der Dokumente verantwortlich.

Um die Korrekturen von Manuskript und Umbruch sowie die Erstellung des Personenregisters haben sich Frau Annabelle Meier und Herr Dr. David Kuch sehr verdient gemacht. Allen rufe ich ein ganz herzliches „Dankeschön“ zu! Für die gewohnt exzellente Betreuung durch den Verlag Mohr Siebeck danke ich insbesondere Frau Daniela Taudt aus dem Lektorat und Herrn Matthias Spitzner aus der Herstellung. Die Zusammen- arbeit mit ihnen ist immer wieder eine ausgesprochene Freude.

Helmut Goerlich, Helmuth Schulze-Fielitz und Christian Wald-

hoff waren so liebenswürdig, das recht umfängliche Manuskript

(9)

Vorwort

VIII

einem eingehenden Studium zu unterziehen, wofür ich ihnen meinen besonders tief empfundenen Dank aussprechen möchte.

Ihre Anregungen und Hinweise waren Bereicherung und In- spiration für mich. Alle verbliebenen Schwächen, Fehler und Mängel des vorliegenden Büchleins gehen selbstverständlich allein auf mein Konto.

Horst Dreier Würzburg, den 31. Mai 2020

(10)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . V Abkürzungsverzeichnis . . . XIII Abgekürzt zitierte Literatur . . . XV

I. Das Verbot der Staatskirche . . . 1

1. Rätselhafte Schlüsselnorm: Art. 137 Abs. 1 WRV . . . 1

2. Zum Begriff der Staatskirche . . . 6

3. Stoßrichtung: Landesherrliches Kirchenregiment . . 12

Exkurs: Episkopalismus, Territorialismus, Kollegialismus . . . 14

II. Das landesherrliche Kirchenregiment im 19. Jahrhundert: Verselbständigung kirchlicher Behörden und Ausbildung presbyterial-synodaler Organisationsstrukturen . . . 25

1. Die Entwicklung in Preußen . . . 27

a) Der Evangelische Oberkirchenrat (1850) . . . 27

Exkurs: Vorgeschichte . . . 30

b) Von den Kirchengemeinderäten (1850) bis zur Generalsynode (1876) . . . 41

Exkurs: Vorgeschichte . . . 44

2. Die Entwicklung in Württemberg . . . 49

a) Konsistorium und Synodus . . . 50

Exkurs: Vorgeschichte . . . 53

(11)

Inhaltsverzeichnis

X

b) Von den Pfarrgemeinderäten (1851) über die Diözesansynoden (1854) bis hin zur

Landessynode (1867) . . . 60

3. „Kirchlicher Konstitutionalismus“? . . . 65

III. Der staatskirchenrechtliche Umbruch 1918/19 . . 75

1. Der lange Weg zur Trennung von Staat und Kirche . . 75

2. Das jähe Ende des landesherrlichen Kirchenregiments und die neue Ordnung . . . 78

a) Revolutionäre Turbulenzen in Preußen . . . 83

aa) Pastor Wessel und Adolph Hoffmann . . . 84

bb) Die Heiligen Drei Könige . . . 89

cc) Der schwierige Übergang . . . 92

Exkurs: Die Troeltsch-Initiative . . . 93

dd) Die neue Ordnung . . . 97

Exkurs: Schlaglicht auf andere Länder . . . 101

b) Evolutionärer Übergang in Württemberg . . . 103

aa) Vom Vorzug der Vorsorge . . . 104

Exkurs: Die Religionsreversalien 1729–1734 . . 105

bb) Die „Evangelische Kirchenregierung“ . . . 109

cc) Der reibungslose Übergang . . . 112

dd) Die neue Ordnung . . . 114

3. Kirche ohne König – Verlusterfahrung oder Freiheitsgewinn? . . . 117

a) Das Ende als Trauma? . . . 117

b) Das Ende als Chance? . . . 120

c) Protestantismus in der Weimarer Republik . . . 124

IV. Der Religionskompromiß der Weimarer Reichsverfassung . . . 133

1. „Hinkende“ Trennung von Staat und Kirche . . . 133

2. Traditionen und Innovationen . . . 137

(12)

XI

Inhaltsverzeichnis

a) Traditionen . . . 137

b) Innovationen . . . 139

Exkurs: Religionsunterricht und Bethlehemitischer Kindermord . . . 142

3. Das Ende religiöser Legitimation – Staat ohne Gott . 144 Auswahl-Bibliographie selbständiger Schriften . . . 149

Dokumentenanhang . . . 153

I. Deutsches Reich und Preußen . . . 156

II. Württemberg . . . 207

Personenregister . . . 247

(13)
(14)

Abkürzungsverzeichnis

ALR Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten (1794) Anm. Anmerkung

AöR Archiv des öffentlichen Rechts Art. Artikel

Aufl. Auflage Bd. Band

BWKG Blätter für württembergische Kirchengeschichte DDP Deutsche Demokratische Partei

Der Staat Der Staat. Zeitschrift für Staatslehre und Verfassungs- geschichte, deutsches und europäisches Öffentliches Recht ders. derselbe

Diss. Dissertation

DJZ Deutsche Juristenzeitung DNVP Deutschnationale Volkspartei DVP Deutsche Volkspartei ebd. ebenda

EOK Evangelischer Oberkirchenrat Fn. Fußnote

GG Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949

Hrsg. Herausgeber hrsgg. herausgegeben

Hv. i. O. Hervorhebung(en) im Original JZ Juristenzeitung

m. w. N. mit weiteren Nachweisen NDB Neue Deutsche Biographie n. F. neue Folge

o. J. ohne Jahr(esangabe)

RDH Reichsdeputationshauptschluß (1803) RGBl. Reichsgesetzblatt

RGZ Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen Sp. Spalte

SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands

USPD Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands WRV Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919

(15)

Abkürzungsverzeichnis

XIV

ZEE Zeitschrift für Evangelische Ethik ZevKR Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht

ZRG KA Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Kanonistische Abteilung

(16)

Abgekürzt zitierte Literatur

Anschütz/ Handbuch des Deutschen Staatsrechts, Thoma I, II herausgegeben von Gerhard Anschütz und

Richard Thoma, Bd. I, Tübingen 1930; Bd. II, Tübingen 1932

EvStL3 I, II Evangelisches Staatslexikon, begründet von Hermann Kunst und Siegfried Grundmann, herausgegeben von Roman Herzog, Hermann Kunst, Klaus Schlaich, Wilhelm Schneemelcher, 2 Bde., 3. Aufl., Stuttgart 1987

EvStL4 Evangelisches Staatslexikon, herausgegeben von Werner Heun, Martin Honecker, Martin Morlok und Joachim Wieland, Neuausgabe, Stuttgart HdbStKR1 I 2006Handbuch des Staatskirchenrechts der Bundes-

republik Deutschland, 1. Aufl., herausgegeben von Ernst Friesenhahn und Ulrich Scheuner, Bd. I, Berlin 1974

HdbStKR2 I Handbuch des Staatskirchenrechts der Bundes- republik Deutschland, 2. Aufl., herausgegeben von Joseph Listl und Dietrich Pirson, Bd. I, Berlin 1994

HRG Handwörterbuch zur deutschen Rechts- geschichte, herausgegeben von Adalbert Erler, Ekkehard Kaufmann und Dieter Werk- müller unter philologischer Mitarbeit von Ruth Schmidt-Wiegand, Berlin (Bd. I: 1971; Bd. II:

1978; Bd. III: 1984; Bd. IV: 1990; Bd. V: 1998) HStR3 VII Handbuch des Staatsrechts der Bundesrepublik

Deutschland, herausgegeben von Josef Isensee und Paul Kirchhof, 10 Bde., 3. Aufl., Heidelberg 2003 ff. (Bd. VII: Freiheitsrechte, 2009) Huber I Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungs-

geschichte seit 1789, Bd. I: Reform und Res- tauration 1789 bis 1830, 2. Aufl., Stuttgart u. a.

1967 (Nachdruck 1975)

(17)

Abgekürzt zitierte Literatur

XVI

Huber II Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungs- geschichte seit 1789, Bd. II: Der Kampf um Ein- heit und Freiheit 1830 bis 1850, 3., wesentlich überarbeitete Aufl., Stuttgart u. a. 1988 Huber III Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungs-

geschichte seit 1789, Bd. III: Bismarck und das Reich, 3., wesentlich überarbeitete Aufl., Stutt- gart u. a. 1988

Huber IV Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungs- geschichte seit 1789, Bd. IV: Struktur und Krisen des Kaiserreichs, 2., verbesserte und ergänzte Aufl., Stuttgart u. a. 1982

Huber V Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungs- geschichte seit 1789, Bd. V: Weltkrieg, Re- volution und Reichserneuerung 1914–1919, Stuttgart u. a. 1978

Huber VI Ernst Rudolf Huber, Deutsche Verfassungs- geschichte seit 1789, Bd. VI: Die Weimarer Reichsverfassung, Stuttgart u. a. 1981

Huber/Huber I Ernst Rudolf Huber/Wolfgang Huber, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchen- rechts, Bd. I: Staat und Kirche vom Ausgang des alten Reichs bis zum Vorabend der bürgerlichen Revolution, Berlin 1973

Huber/Huber II Ernst Rudolf Huber/Wolfgang Huber, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchen- rechts, Bd. II: Staat und Kirche im Zeitalter des Hochkonstitutionalismus und des Kulturkampfs 1848–1890, Berlin 1976

Huber/Huber III Ernst Rudolf Huber/Wolfgang Huber, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchen- rechts, Bd. III: Staat und Kirche von der Beilegung des Kulturkampfs bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, Berlin 1983

Huber/Huber IV Ernst Rudolf Huber/Wolfgang Huber, Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchen- rechts, Bd. IV: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 1988

(18)

Abgekürzt zitierte Literatur

XVII

LThK3 Lexikon für Theologie und Kirche, begründet

von Michael Buchberger, 3., völlig neu be- arbeitete Auflage, herausgegeben von Walter Kasper, 11 Bde. Freiburg i. Br. u. a. 1993–2001 (Sonderausgabe 2006)

RGG4 Die Religion in Geschichte und Gegenwart.

Handwörterbuch für Theologie und Religions- wissenschaft, herausgegeben von Hans Dieter Betz u. a., 9 Bde., 4. Aufl., Tübingen 1998–2007 StL7 Staatslexikon. Recht–Wirtschaft–Gesellschaft, 7 Bde., herausgegeben von der Görres-Gesell- schaft, 7. Aufl., Freiburg/Breisgau u. a. 1985 ff.

(Bd. 1: 1985; Bd. 2: 1986; Bd. 3: 1987; Bd. 4:

1988; Bd. 5: 1989; Bd. 6: 1992; Bd. 7: 1993) TRE Theologische Realenzyklopädie, Hauptheraus-

geber Gerhard Müller, 38 Bde., Berlin–New York 1977–2007 (Bd. XIX: Kirchenrechtsquellen–

Kreuz [1990]; Bd. XXXII: Spurgeon–Taylor [2001])

(19)
(20)

I. Das Verbot der Staatskirche 1. Rätselhafte Schlüsselnorm:

Art. 137 Abs. 1 WRV

„Es besteht keine Staatskirche.“ So kurz, knapp und scheinbar unmißverständlich statuiert es Art. 137 Abs. 1 der im August 1919 in Kraft getretenen Weimarer Reichsverfassung (WRV).

Diese signifikante Aussage erscheint als Inbegriff und Eckstein der neuen staatskirchenrechtlichen Ordnung, die die Revolution vom November 1918 mit sich brachte und die die Nationalver- sammlung in Weimar in verfassungsrechtliche Normen goß. Das vielzitierte „Bündnis von Thron und Altar“

1

 – gewissermaßen eine „Kurzformel für das landesherrliche evangelische Kirchen- regiment“

2

 – mußte mit der Revolution schon deswegen sein de- finitives Ende finden, weil die Throne sämtlich entfallen waren

1 Siehe etwa Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1800–1866:

Bürgerwelt und starker Staat, München 1983, S. 315, 405, 468; Arnulf von Scheliha, Protestantische Ethik des Politischen, Tübingen 2013, S. 124 ff.; sinngleich ist auch von der „Allianz zwischen Thron und Altar“

die Rede: Michael Burleigh, Irdische Mächte, göttliches Heil, München 2008, S. 152 ff. – Vom „Defensivbündnis von Thron und Altar“ spricht Jochen Jacke, Kirche zwischen Monarchie und Republik. Der preußische Protestantismus nach dem Zusammenbruch von 1918, Hamburg 1976, S. 15 ff.

2 Martin Hein, Weichenstellungen der evangelischen Kirche im 19.

und 20. Jahrhundert. Beiträge zur Kirchengeschichte und Kirchen- ordnung, Berlin–New York 2009, S. 37. – Die Wendung wurde am Be- ginn des 19. Jahrhunderts zum „Schlagwort“: Karl Holl, Die Bedeutung der großen Kriege für das religiöse und kirchliche Leben innerhalb des deutschen Protestantismus (1917), in: ders., Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte, Bd. 3: Der Westen, Tübingen 1928, S. 302–384 (375).

(21)

I. Das Verbot der Staatskirche

2

und sich die vermeintlich tragenden Säulen des politischen und gesellschaftlichen Systems als morsches Gebälk erwiesen hatten. Mit dem Ende der Monarchien brach allenthalben das landesherrliche Kirchenregiment zusammen. Nicht nur im Reich, sondern auch in den Einzelstaaten waren die regierenden Für stenhäuser mit bemerkenswerter Selbstverständlichkeit und ohne nennenswerte Gegenwehr abgetreten

3

, gewissermaßen

„sang- und klanglos“

4

. Immer wieder hat kein Geringerer als Martin Heckel, der Doyen des deutschen Staatskirchenrechts, die neuen staatskirchenrechtlichen Regelungen auf diesem Ge- biet als „Epochenschwelle“

5

oder „epochale Wende“ bezeichnet

6

. Hier habe das jahrtausendealte „konstantinische System“ sein Ende gefunden, indem die „letzten Reste des ‚christlichen Staats‘“ beseitigt worden seien

7

.

Ohne Zweifel hat hier ein fundamentaler Wandel statt- gefunden

8

. Dieses Bewußtsein war auch in der Weimarer Na-

3 Vgl. Horst Dreier, Staatsrecht in Demokratie und Diktatur. Studien zur Weimarer Republik und zum Nationalsozialismus, hrsgg. v. Matthias Jestaedt und Stanley L. Paulson, Tübingen 2016, S. 7 ff. m. w. N.

4 So Siegfried Hermle, Kirche nach 1918. Ende und Neuanfang, in:

Rainer Lächele/Jörg Thierfelder (Hrsg.), Württembergs Protestantismus in der Weimarer Republik, Stuttgart 2003, S. 11–31 (11).

5 Martin Heckel, Kontinuität und Wandlung des deutschen Staatskir- chenrechts unter den Herausforderungen der Moderne (1999), in: ders., Gesammelte Schriften. Staat, Kirche, Recht, Geschichte, Bd. V, Tübingen 2004, S. 243–286 (249).

6 Martin Heckel, Martin Luthers Reformation und das Recht, Tübingen 2016, S. 778.

7 Zitat: Heckel, Martin Luthers Reformation (Fn. 6), S. 778. Ähn- lich ders., Vom Religionskonflikt zur Ausgleichsordnung, München 2007, S. 40 f.; ihm folgend Hendrik Munsonius, Öffentliche Religion im säkularen Staat, Tübingen 2016, S. 29 f. – Kritisch zur Rede vom kon- stantinischen Zeitalter und dem Ende desselben: Axel Frhr. von Cam- penhausen, Art. Konstantinisches Zeitalter, in: EvStL3 I, Sp. 1858–1860.

8 Stellvertretend für viele Peter Badura, Das Staatskirchenrecht als Gegenstand des Verfassungsrechts. Die verfassungsrechtlichen Grund- lagen des Staatskirchenrechts, in: HdbStKR2 I, S. 211–251 (229): Be- seitigung der „Grundpfeiler des bisherigen kirchenpolitischen Systems“.

(22)

1. Rätselhafte Schlüsselnorm

3 tionalversammlung präsent, wo mit Blick auf die Neuregelung des Verhältnisses von Staat und Kirche von einer „weltgeschicht- liche[n] Stunde“ und der Schaffung einer „völlig neue[n] Rechts- grundlage“ die Rede war

9

. Nicht ganz so klar ist allerdings die eigentliche Bedeutung des an die Spitze von Art. 137 WRV ge- stellten Satzes „Es besteht keine Staatskirche.“

10

Der Verfassungs- ausschuß hatte sich mit den staatskirchenrechtlichen Fragen der Trennung von Staat und Kirche (religiöse Vereinigungsfreiheit, Status der Religionsgesellschaften, Besteuerungsrecht, Staatslei- stungen etc.) und den damit eng verwobenen Schulfragen (Re- ligionsunterricht, Konfessionsschulen etc.) einschließlich der Gewährleistung der Religionsfreiheit ausführlich und häufig auch höchst kontrovers befaßt

11

. In diesem Ausschuß wurde die

9 Abg. Veidt [DNVP], Plenum der Nationalversammlung, 59. Sit- zung vom 17. Juli 1919, abgedruckt in: Verhandlungen der verfassung- gebenden Deutschen Nationalversammlung. Stenographische Berichte (Verhandlungen des Reichstages, Band 328), Berlin 1920, S. 1656 [D], 1657 [A], wo er fortfährt: „Darin soll sich durch diesen Abschnitt der Verfassung die grundlegende Änderung vollziehen, eine Änderung, die von unübersehbarer Tragweite ist.“

10 Das gilt im übrigen auch für den fast wortgleichen Vorläufer dieser Formulierung, § 147 Abs. 2 (2. Hs.) der sog. Paulskirchenverfassung von 1849: „es besteht fernerhin keine Staatskirche.“ Zu den unterschiedlichen Interpretationen dieser Bestimmung Jörg-Detlef Kühne, Die Reichs- verfassung der Paulskirche. Vorbild und Verwirklichung im späteren deutschen Rechtsleben, Frankfurt/M. 1985, S. 495 ff. mit dem Resümee, daß jedenfalls „eine laizistische Form der Trennung von Kirche und Staat verworfen wurde“ (S. 496) und man nicht von „kirchenfeindlicher Trennung“ sprechen könne (S. 499).

11 Verhandlungen der verfassunggebenden Deutschen National- versammlung. Band 336. Anlagen zu den Stenographischen Berichten (Nr. 391. Bericht des Verfassungsausschusses), Berlin 1920, S. 188 ff.

(19. Sitzung v. 1. April 1919), 196 ff. (20. Sitzung v. 2. April 1919), 207 ff.

(21. Sitzung v. 3. April 1919), 223 ff. (22. Sitzung v. 4. April 1919), 515 ff., 524 ff. (41. Sitzung v. 17. Juni 1919). Siehe auch die Wiedergabe dieser vier Sitzungen auf der Grundlage von eingehenden Agenturberichten und Pressemeldungen bei Jörg-Detlef Kühne, Die Entstehung der Weimarer Reichsverfassung. Grundlagen und anfängliche Geltung, Düsseldorf 2018, S. 527 ff., 536 ff., 543 ff., 553 ff. – Aus der Sekundärliteratur Folk-

(23)

I. Das Verbot der Staatskirche

4

Aufnahme des Satzes in die Verfassung in der 20. Sitzung vom 2. April 1919 beantragt

12

und in der 21. Sitzung vom 3. April 1919 angenommen

13

. Im auffälligen Gegensatz zu fast allen anderen Absätzen des Art. 137 WRV kam es aber nicht zu einer näheren oder gar kontroversen Aussprache hierüber. Schon bei der An- tragstellung hieß es: „Wir glauben damit die überwiegende Mei- nung im Verfassungsausschuß hinter uns zu haben, halten es aber für zweckmäßig, daß dieser Satz ausdrückliche Erwähnung findet.“

14

Das traf offenbar die allgemeine Stimmung. Denn anders als bei den sonstigen Debatten zum Thema Religion (und Schule), wo auch bei den abschließenden Plenarsitzungen die konfliktreichen Differenzen noch einmal mit einer gewissen Heftigkeit aufbrachen

15

, war der Satz „Es besteht keine Staats- kirche“ in den Worten des Berichterstatters „nicht beanstandet worden“

16

. Er wurde auch im Plenum nicht zum Gegenstand einer Debatte

17

. Offenkundig brachte die Aussage in den Augen

hart Wittekind, Welche Religionsgemeinschaften sollen Körperschaften des öffentlichen Rechts sein?, in: Günter Brakelmann/Norbert Friedrich/

Traugott Jähnichen (Hrsg.), Auf dem Weg zum Grundgesetz, Münster 1999, S. 77–97; Ludwig Richter, Kirche und Schule in den Beratungen der Weimarer Nationalversammlung, Düsseldorf 1995.

12 Dieser Satz sollte an der Spitze des einschlägigen Abschnittes stehen: Verhandlungen, Bd. 336 (Fn. 11), S. 205, 206. – Abg. Kaas [Zen- trum] stimmte dem mit den Worten zu: „Ich habe keine Bedenken da- gegen, wenn in der Verfassung ausdrücklich ausgesprochen wird, daß keine Staatskirche besteht. Die katholische Kirche hatte es auch früher schon abgelehnt, als Staatskirche bezeichnet zu werden.“ (Ebd., S. 206).

13 Verhandlungen, Bd. 336 (Fn. 11), S. 208.

14 Abg. Ablaß [DDP], in: Verhandlungen, Bd. 336 (Fn. 11), S. 206.

15 Verhandlungen, Bd. 328 (Fn. 9), S. 1643 ff. (59. Sitzung des Plenums v. 17. Juli 1919).

16 Abg. Mausbach [Zentrum], ebd., S. 1644 (C).

17 Eher beiläufig wurde er vom Abg. Naumann [DDP] in der 59. Sit- zung des Plenums v. 17. Juli 1919 als Argument herangezogen, daß nun neben den großen christlichen Kirchen auch die sog. Sekten und kleineren Gemeinschaften wie Methodisten, Baptisten, Altlutheraner u. a. in den Genuß etwa des Körperschaftsstatus gelangen könnten (Art. 137 Abs. 5 WRV): „Die Zeit, wo kleine Religionsgesellschaften

(24)

1. Rätselhafte Schlüsselnorm

5 der allermeisten Abgeordneten einen inhaltlich recht diffusen Konsens auf relativ hohem Abstraktionsniveau zum Ausdruck, der nach weiterer Erörterung nicht verlangte.

Doch schon Zeitgenossen haderten mit dem Satz. Als Beleg können Ausführungen in der Deutschen Juristenzeitung aus dem Jahre 1919 dienen. Hier nimmt der Geheime Hofrat und Rechts- professor Meurer aus Würzburg Stellung zu den Entwürfen der Nationalversammlung in der Kirchenfrage, insbesondere zu den Beratungen im Verfassungsausschuß. Kritisch fragt er: „Was soll aber gleich der erste Satz: ‚Es besteht keine Staatskirche‘? Eine solche gab es doch auch bis jetzt nicht in Deutschland […]. Der Satz ist überflüssig und irritierend.“

18

Damit stand er keineswegs allein. Friedrich Giese, Staats- rechtslehrer und Konsistorialrat, formulierte in einer langen, fünf Jahre später erschienenen Abhandlung ganz ähnliche Ein- wände: „Was aber ist hier unter ‚Staatskirche‘ zu verstehen?

Die Verhandlungen der Nationalversammlung sind gänzlich unergiebig. Die Wortfassung deutet auf das Staatskirchentum hin. Daß damit das ältere, ursprüngliche Staatskirchentum […] nicht gemeint sein kann, bedarf wohl keiner weiteren Be- gründung. Ein System aufzuheben oder auszuschließen, das gar nicht mehr galt, […], an dessen Erneuerung auch niemand dachte, wäre geradezu sinnlos gewesen.“

19

Offenbar ist die Be-

amtlich mißachtet wurden, ist jetzt grundsätzlich vorbei. Da es keine Staatskirche mehr gibt, so sind alle Nebenkirchen gleicher Ehre.“ (Ver- handlungen, Bd. 328 [Fn. 9], S. 1654 [B]).

18 Christian Meurer, Die Kirchenfrage im Verfassungsausschuß, in:

DJZ 1919, Sp. 383–386 (383). Meurer hatte seit 1891 ein Ordinariat für Kirchenrecht an der Universität Würzburg inne, das 1895 um das Völkerrecht erweitert wurde. Näher zur Person: Georg May, Art. Meurer, Christian, in: NDB 17 (1994), S. 267–268.

19 Friedrich Giese, Das kirchenpolitische System der Weimarer Ver- fassung, in: AöR n. F. 7 (1924), S. 1–70 (36). Christoph Link, Staat und Kirche in der neueren deutschen Geschichte, Frankfurt/M. u. a. 2000, S. 105 meint, der Aussage hätte seinerzeit die „aktuelle Stoßrichtung“

gefehlt. Siehe auch Christoph Link, Kirchliche Rechtsgeschichte. Kirche,

(25)

I. Das Verbot der Staatskirche

6

stimmung nicht so klar und eindeutig, wie man zunächst meinen könnte. Gerhard Anschütz, der maßgebliche und Maßstäbe setzende Kommentator der Weimarer Reichsverfassung, holt bezeichnenderweise bei der Erläuterung dieser Norm auffäl- lig weit aus

20

. Daß sie nur etwas statuiert, was ohnehin schon gilt, wird man schwerlich annehmen können

21

. Rechtsnormen im allgemeinen und Verfassungsbestimmungen im besonderen wollen in aller Regel verändernd wirken, also die bestehenden Gegebenheiten nicht nur bestätigen, sondern in anderer Weise regulieren. So müssen wir etwas genauer fragen: In welchem Sinne bestand vor 1918 eine Staatskirche, die die Weimarer Reichsverfassung für abgeschafft erklären konnte?

2. Zum Begriff der Staatskirche

Eine allgemein verbindliche oder allgemein konsentierte De- finition von Staatskirche existiert nicht. Mit Blick auf gewisse historische Gestaltungsformen kann man von Staatskirche in einem engeren (oder strengen) Sinne dann sprechen, wenn

Staat und Recht in der europäischen Geschichte von den Anfängen bis ins 21. Jahrhundert, 3. Aufl., München 2017, § 26 Rn. 10: „Das Verbot der ‚Staatskirche‘ in Art. 137 Abs. 1 WRV beschrieb mehr einen bereits bestehenden Zustand, als ihn zu verändern.“

20 Gerhard Anschütz, Die Verfassung des Deutschen Reichs vom 11.

August 1919. Ein Kommentar für Wissenschaft und Praxis, 14. Aufl., Berlin 1933, Art. 137 Anm. 1 (S. 630 ff.).

21 Eine mögliche (wenngleich wenig überzeugende) Deutung wäre, daß mit der Norm lediglich eine Rückkehr zur bereits überwundenen Staatskirche ausgeschlossen werden sollte, sozusagen als Ausschluß eines historischen Rückschritts in längst vergangene frühere Jahrhunderte.

So könnte man Heckel, Martin Luthers Reformation (Fn. 6), S. 790 ver- stehen: „Die Staatsverwaltung und die Kirchenverwaltung wurden in allen deutschen Ländern im Laufe der Zeit [scil.: des 19. Jahrhunderts, H. D.] voneinander gesondert und damit das System der institutionellen

‚Staatskirche‘ schon vor der Weimarer Verfassung beseitigt, die dies in Art. 137 Abs. 1 auch für die Zukunft ausschloss.“

(26)

2. Zum Begriff der Staatskirche

7 die Einheit von Staat und Kirche weitgehend realisiert ist, es also zur „Verschmelzung“ beider kommt

22

. Das bedeutet „Ein- zigkeit und Ausschließlichkeit“ des religiösen Bekenntnisses und „in organisatorischer Hinsicht zwar Geschiedenheit vom Staate, doch das Bestehen eines einheitlichen leitenden und maßgeblichen Willens für beide, Staat und Kirche“

23

. Eine Staats- kirche in diesem engeren Sinn zeichnet sich also durch drei Hauptmerkmale aus: sie ist die einzige in einem Staat zugelassene oder zumindest eindeutig bevorrechtigte; sie ist insofern Teil des Staates und gilt als Staatsanstalt; der Staat nimmt Gesetz- gebungsrechte auch im innerkirchlichen Bereich wahr und hat Einfluß auf die Besetzung hoher Kirchenämter

24

. Als historische Beispiele für diesen Typus werden immer wieder die mittel- alterliche Reichskirche, der Cäsaropapismus Ostroms mit seiner

„Symphonie“ von weltlicher und kirchlicher Gewalt, das früh- mittelalterliche Reichskirchensystem, die anglikanische Staats- kirche wie überhaupt die konfessionell geschlossenen Staaten (z. B. Frankreich, Spanien, England) und deutschen Territorien (z. B. Sachsen, Württemberg, Bayern) im absolutistischen Zeit- alter genannt. Typisch ist die Monopolstellung einer Landes- bzw. eben Staatskirche

25

.

Zusammenfassend hat man Staatskirche definiert als „ein System engster Verbindung von Staat und Kirche, die unter staatlicher Superiorität eine Gesamtkörperschaft bilden. Die als einzige oder jedenfalls vorrangig zugelassene Kirche ist Staats- anstalt. Demgemäß kommen dem Staat zu: die Gesetzgebung für die Staatskirche, die Besetzung der höheren Kirchenämter, die konfessionelle Bestimmung der öffentlichen Institutionen (ins-

22 So Giese, System (Fn. 19), S. 6.

23 Fritz Stier-Somlo, Deutsches Reichs- und Landesstaatsrecht, Bd. I, Berlin–Leipzig 1924, S. 486.

24 Vgl. Werner Heun, Art. Staatskirche, in: EvStL3 II, Sp. 3423–3426 (3423).

25 Huber IV, S. 833.

(27)

I. Das Verbot der Staatskirche

8

besondere im Bildungswesen), bisweilen auch die Besteuerung aller Einwohner des Staates für die Staatskirche.“

26

Daß eine solche Staatskirche 1918/19 nicht abgeschafft werden konnte, weil es sie in dieser Form im 19. Jahrhundert längst nicht mehr gab, lag auf der Hand

27

. „Eine Staatskirche in diesem eigentlichen Wortsinn gab es beim Inkrafttreten der Weimarer Verfassung seit langem nicht mehr; auch gab es keine Tendenz zur Wiederherstellung eines vergleichbaren Systems. Es war in diesem Sinne nichts abzuschaffen und nichts zu verhindern.“

28

Schon ein kurzer Rückblick auf die wesentlichen verfassungs- und staatskirchenrechtlichen Entwicklungen der letzten andert- halb Jahrhunderte bestätigt diese Einschätzung. Um die wich- tigsten Aspekte kurz zu rekapitulieren: Preußen hatte spätestens unter Friedrich dem Großen mit den Annexionen Schlesiens

26 Alexander Hollerbach, Art. Staatskirchen und Staatsreligionen, in:

StL7 V, Sp. 182–186 (182 f.). Ähnlich Ulrich Scheuner, Staatskirche (1962), in: ders., Schriften zum Staatskirchenrecht, Berlin 1973, S. 189–191 (189).

27 Badura, Staatskirchenrecht (Fn. 8), S. 232: „Eine ‚Staatskirche‘ hatte es auch in der konstitutionellen Monarchie nicht gegeben […].“ Ähn- lich Link, Staat und Kirche (Fn. 19), S. 105 f.: „Eine organisatorische Verknüpfung von Kirchen- und Staatsgewalt, die Art. 137 Abs. 1 aus- schloß, hatte in Deutschland seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ohnedies nur noch in Randbereichen bestanden. […] Insofern waren die großen evangelischen Kirchen auch schon vor 1918 keine ‚Staatskirchen‘ im eigentlichen Sinne mehr gewesen.“ Desgleichen Stefan Mückl, Grund- lagen des Staatskirchenrechts, in: HStR3 VII, § 159 Rn. 61: „Auch in der abgelösten politischen Ordnung der Monarchie gab es nirgendwo in Deutschland eine Staatskirche im eigentlichen Sinne des Wortes.“

28 Huber VI, S. 868. Weiter heißt es ebd.: „Wenn die Reichsverfassung nur das antiquierte kirchenpolitische System der ‚Verschmelzung von Staat und Kirche‘, nämlich entweder die ‚Konfessionalisierung‘ des Staats oder die ‚Säkularisierung‘ der Kirche, hätte ausscheiden wollen, wäre die Verneinung der Staatskirche nichts als eine pathetische Formel gewesen, die der ‚Abschaffung‘ von längst Überwundenem den Anschein einer neuen Errungenschaft zu geben versucht hätte.“ Erwägungen solcher Art kann man nun aber gerade für hochpolitische Prozesse wie den der Verfassunggebung keineswegs ausschließen.

(28)

2. Zum Begriff der Staatskirche

9 und Westpreußens aufgehört, ein rein protestantischer Staat zu sein. Später kamen weitere katholische Gebiete hinzu, so daß zwei Fünftel der preußischen Bevölkerung katholisch waren. Mit dem Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten von 1794 wurde nicht nur in aufklärerischer Tradition individuelle Glaubens- und Gewissensfreiheit garantiert; es erfolgte darüber hinaus eine Gleichstellung der drei christlichen Konfessionen (katholisch, evangelisch, reformiert) als privilegierte Kirchenge- sellschaften, so daß bereits hier von einer Staatskirche ebensowe- nig die Rede sein konnte wie von einer Landeskirche

29

. Entfallen war damit auch der den Augsburger Religionsfrieden von 1555 beherrschende Grundsatz des cuius regio, eius religio. Zwar übte der Staat weiterhin eine zuweilen strenge Aufsicht aus, iden- tifizierte sich aber nicht mit einer bestimmten Glaubensrichtung.

Ähnliche Prozesse innerchristlicher Pluralisierung setzten sich nach der territorialen Neuordnung Deutschlands aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803

30

und der damit oft verbundenen konfessionellen Durchmischung der Bevölkerung in den meisten größeren Territorien durch. „Die neugebildeten Staaten waren existentiell angewiesen auf die Integration ihrer konfessionell zusammengewürfelten, zur staatlichen Einheit zusammengezwungenen Bevölkerungsgruppen.“

31

Im evangeli- schen Stammland Württemberg lebten aufgrund entsprechender Gebietszuwächse Anfang des 19. Jahrhunderts rund 450.000 Ka- tholiken bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 1,4 Millionen Einwohnern. Hier hatte das sog. Religionsedikt aus dem Jahre 1806 die drei christlichen Bekenntnisse gleichgestellt

32

, was sich

29 Hierzu und zum folgenden Horst Dreier, Staat ohne Gott, München 2018, S. 78 ff.

30 Dessen § 63 garantierte die bisherige „Religionsübung“ in den Ländern, die „gegen Aufhebung und Kränkung aller Art geschützt“ war (siehe Dokumentenanhang unter I. 1., S. 156). Zur Bedeutung des RDH nur Huber I, S. 42 ff.; Heckel, Religionskonflikt (Fn. 7), S. 37 ff.

31 Heckel, Religionskonflikt (Fn. 7), S. 45.

32 Huber/Huber I, Nr. 34 (S. 72 ff.).

(29)

I. Das Verbot der Staatskirche

10

nicht allein einem neuen „Geist der Glaubensfreiheit“ verdankte, sondern „infolge des Zuwachses starker katholischer Landesteile auch ein notwendiger Akt staatspolitischer Klugheit“ war

33

. In vielen Territorien mußte eine derartige Auflockerung staatskir- chenrechtlicher Strukturen und das Aufbrechen strenger kon- fessioneller Geschlossenheit unter den veränderten Umständen geradezu als „staatspolitische Notwendigkeit“

34

erscheinen. Das beförderte eine allgemeine Tendenz, die ehedem nur reichsrecht- lichen Grundsätze der Gleichordnung der christlichen Konfes- sionen und ihrer Parität nun zunehmend als Organisationsprin- zipien für die Regulierung der Verhältnisse in den Territorien zur Anwendung zu bringen.

War mit dem Augsburger Religionsfrieden 1555 nur das Reich bi-konfessionell geworden, so wurden es jetzt auch die Territorien, die  – auf der Linie des Westfälischen Friedens von 1648  – neben Katholiken und Lutheranern auch den Reformierten gleiche Rechte einräumten

35

. Das kam vor allem

33 Wilhelm Lempp, Der württembergische Synodus 1553–1924. Ein Beitrag zur Geschichte der Württembergischen Evang. Landeskirche, Stuttgart o. J. [1959], S. 177.

34 Johannes Wallmann, Kirchengeschichte Deutschlands seit der Re- formation, 7. Aufl., Tübingen 2012, S. 173. Ähnlich spricht Rudolf von Thadden, Die Geschichte der Kirchen und Konfessionen, in: Handbuch der Preußischen Geschichte, Bd. III: Vom Kaiserreich zum 20. Jahrhun- dert und Große Themen der Geschichte Preußens, hrsgg. von Wolfgang Neugebauer, Berlin–New York 2001, S. 547–712 (572 f.), davon, daß etwa Preußen bereits Ende des 18. Jahrhunderts schon aus „Gründen der inneren Staatsräson Anlaß hatte, die Kräfte des Konfessionalismus zurückzudrängen.“ Allgemein Hans Michael Heinig, Prekäre Ordnungen.

Historische Prägungen des Religionsrechts in Deutschland, Tübingen 2018, S. 18: „Politische Klugheit stach religiöses Eiferertum aus.“

35 Pars pro toto die Regelung in der Bayerischen Verfassung von 1818, Titel IV, § 9: „(1) Jedem Einwohner des Reichs wird vollkom- mene Gewissens-Freyheit gesichert; die einfache Haus-Andacht darf daher Niemandem, zu welcher Religion er sich bekennen mag, untersagt werden. (2) Die in dem Königreiche bestehenden drey christlichen Kirchen-Gesellschaften genießen gleiche bürgerliche und politische Rechte.“ Ganz ähnlich § 27 der Verfassung Württembergs von 1819:

(30)

Personenregister

Kursiv gesetzte Zahlen verweisen auf Fußnoten.

Ablaß, Bruno 4 14

Anschütz, Gerhard 6, 6 20, 12 39, 13, 13 42, 33 122, 33 125, 34, 34 129, 35 131, 138 529, 140 533, 141, 141 541, 142 542, 143 549 Arend, Sabine 54 214

Badura, Peter 2 8, 8 27, 133 508 Baumgarten, Otto 127 Benn, Ernst-Victor 34 126, 76 Bergemann, Hans Georg 102 400297 Besier, Gerhard 43 162 ff.

Bismarck, Otto von 46 Bonaparte, Napoleon 25 Bormuth, Daniel 126 488 Brakelmann, Günther 4 11, 125 Brandt, Reinhard 68 484 269 Bredt, Johann Victor 31 113, 31

115, 33 125, 34 126, 35 134, 36 136, 40 152, 43 162 f., 45 174, 46 182, 48 190, 66 259, 71 284, 73 289, 83 323, 84 325, 84 327 f., 86 338, 88 349, 89 351, 89 353, 92 362, 95 370 ff., 97 378 f., 98 381, 99 385 f., 99 388, 102 398

Brück, Heinrich 52 204

Brüser, Joachim 104 406, 106 411, 107 419 f., 108 424 ff., 109 427 Bullinger, Adelheid 82 320, 94

369, 101 394, 121 468

Burleigh, Michael 1 1

Büttner, Ursula 88 347, 126 489, 128 498

Campenhausen, Axel Freiherr von 2 7, 14 43, 15 44, 23 86, 36 139, 75 293 f., 76 297, 79 309, 147 565

Claussen, Johann Hinrich 93 366 Conrad, Hermann 36 138 de Wall, Heinrich 15 44, 15 47,

25 90, 26 92, 28 102, 30 109, 39 151, 45 176, 75 294, 136 517, 136 520, 138 529

Dehlinger, Alfred 55 217, 56 222, 103 404

Depenheuer, Otto 145 557 Dibelius, Otto 95 370, 123 475,

124, 124 479, 124 482, 126 491 Doehring, Bruno 78, 78 303 Doering-Manteuffel, Anselm

128 499

Dreier, Horst 2 3, 9 29, 12 38, 14 43, 16 51, 67 265, 102 398, 106 410, 133 508, 139 532, 140 534, 141 539, 143 550, 145 556, 146 558

Eberhard Ludwig (Herzog von Württemberg) 106 f.

Ebers, Godehard Josef 138 529, 145 555, 147 565

(31)

248

Personenregister Ebert, Friedrich 128

Ehmer, Hermann 63 249, 115 449, 116 451, 130 501 Ende, Paul 136 518

Erkens, Franz-Reiner 144 551 Erler, Adalbert 15 49 Erzberger, Matthias 128 Falk, Adalbert 43, 46 184 Faulhaber, Michael 142 f.

Fischbeck, Otto 99, 99 386 Frank, Johann 33 122 Friedrich (Herzog, Kurfürst,

König von Württemberg) 25 88, 49 197, 50 198, 55 Friedrich II., der Große (König

von Preußen) 8 f., 30 Friedrich II. (Großherzog von

Baden) 103 404

Friedrich Wilhelm III. (König von Preußen) 44

Friedrich Wilhelm IV. (König von Preußen) 27, 29 104, 42 f., 70 Friedrich, Norbert 4 11 Fritz, Hartmut 124 478 ff., 127

491

Gärditz, Klaus Ferdinand 145 Geck, Albrecht 46 557 179, 71 281 Geck, Helmut 125 484 Germann, Michael 68 271 Giese, Friedrich 5, 5 19, 7 22, 12

39, 13 42, 35 134, 37 142, 77 298, 79, 79 311, 80 312, 81 317, 88 348, 90 354, 99 385, 134 509, 136, 136 518 f., 140 533, 140 535, 141 538, 145, 145 555 Glotz, Peter 146 559 Göbell, Walter 49 194 Goerlich, Helmut 145 557 Goeters, J. F. Gerhard 28 102, 31

113, 42 159, 44 169, 46 179

Grabenwarter, Christoph 145 Graf, Friedrich Wilhelm 84 325, 557

119, 120 466, 127 495 f.

Greiner, Bernd 128 499 Guntau, Burkhard 54 209 Gusy, Christoph 133 508 Haag, Norbert 77 300

Haenisch, Konrad 85 f., 86 338, 87 342, 95, 99 386

Harnack, Adolf von 126 Hase, Karl [August von] 30 108,

41 155, 71 280

Hauschild, Wolf-Dieter 66 261, 88 347, 118, 118 458 Heckel, Martin 2, 2 5 ff., 6 21, 9

29 f., 15 44, 16 52, 17 57, 18 61, 18 63, 19 67, 20 72, 21 79, 22 85, 23 86, 26 93, 35 134 f., 37 141 f., 38 144, 38 147, 39 148, 41 153, 53 208, 54 211, 76 f., 76 296, 77 298, 117, 118 456, 122 Hein, Martin 1 2

Heine, Wolfgang 90, 97 Heinig, Hans Michael 10 34, 45

177, 79 307, 133 508, 134 511, 137 524

Hermelink, Heinrich 49 197, 54 210, 54 212, 55 219, 56 222, 57, 57 227 f., 61 242 ff., 62 246, 64 255

Hermle, Siegfried 2 4, 58 230, 103 403, 103 405, 110 432, 110 434, 111 ff. 435 ff., 114 443 f., 115 446, 116 449, 116 451 ff., 125 484

Herrmann, Emil 34, 46 184 Hesse, Konrad 147, 147 566 Heun, Werner 7 24, 16 52 f., 27

96, 34 126, 34 129, 53 208, 57 229

(32)

249

Personenregister

Hintze, Otto 18, 19 64, 22 85, 27 99 f., 29 106, 30 108, 31, 31 110, 31 116, 36 136, 40 153, 43 162, 46 183, 70 275, 73, 73 290 Hoffmann, Adolph 84 ff., 89, 93 Hoffmann, Georg 119, 119 463,

123, 123 477, 124 481, 130 502 ff., 145 552, 145 554 Hofmann, Hasso 21 74 Holl, Karl 1 2, 70 279 Hollerbach, Alexander 8 26 Holstein, Günther 42 159, 46

181, 69 272, 73 289

Huber, Ernst Rudolf 7 25, 8 28, 9 30, 9 32, 13 42, 25 90, 27 99, 29 104, 29 106, 30 109, 31 115, 32 117, 32 120 f., 33 124, 34 128, 37 139, 40, 40 153, 41 156, 43 163, 44 166, 45 174, 48 192, 52 204, 55 216, 55 220, 57 226, 59 234, 63 251, 65 257, 67 263, 69 272, 73, 73 291, 82 318, 83 320 ff., 84 326, 85 329, 85 330, 86 333 f., 86 338, 87 340 ff., 88 346, 90 355, 91 358, 91 f. 361, 96 376, 99 384, 99 386, 100 390 f., 101 395, 102 399, 103 402, 103 404, 104 405, 111 437, 113 440, 114 443, 115 445, 134, 134 510, 139 532, 142 544, 142 546, 143 548

Huber, Wolfgang 9 32, 29 104, 32 117, 32 120 f., 41 156, 52 204, 55 216, 55 220, 57 226, 63 251, 65 257, 83 322, 85 330, 86 333 f., 86 338, 87 340 ff., 88 346, 90 355, 91 358, 91 361, 96 376, 99 384, 99 386, 100 390 f., 103 404, 111 437, 113 440, 115 445, 127 497, 142 544, 142 546, 143 548, 146 560

Huxdorff, Nina 137 524

Ickstatt, Johann Adam 104 407 Jacke, Jochen 1 1, 40 153, 69

273, 70 278, 79 305, 80 314, 82 320, 84 325 f., 84 328, 86 335, 86 337, 89 351, 89 353, 90 356, 91 358, 92 362, 93 365, 94 368, 95 f. 369 ff., 97 380, 99 388, 100 389, 100 391, 117 454, 120 467, 126 489

Jähnichen, Traugott 4 11 Jasper, Gotthard 101 393 Jeand’Heur, Bernd 14 43, 16 54,

22 85, 100 393, 118 459 f., 138 Jesch, Dietrich 67 529 265

Jeserich, Kurt G. A. 15 44 Jestaedt, Matthias 2 3 Jung, Martin H. 125 484 Kaas, Ludwig 4 12

Kahl, Wilhelm 102 398, 138 528 Kampmann, Jürgen 114 442,

123 475

Karl (König von Württemberg) 58, 63

Karl Alexander (Herzog von Württemberg) 104, 104 406, 105 408, 106, 106 413, 108 f., 108 425

Kelsen, Hans 134 512 Kersting, Wolfgang 21 74 Kippenberg, Hans G. 133 508 Kleinheyer, Gerd 36 138 Kremer, Bernd Mathias 20 69,

22 82

Kretschmar, Georg 119 463 Kronhagel, Kristian Klaus 86 337 Krumwiede, Hans-Walther 19

65, 21 76, 35 133

Kuessner, Dietrich 83 320, 101 Kühne, Jörg-Detlef 3 395 10 f., 13 41

(33)

250

Personenregister Kunert, Fritz 90 356

Kurz, Roland 124 478 Lächele, Rainer 2 4 Lämmert, Eberhard 146 559 Landau, Peter 15 46, 17 54, 23

86, 34 127, 40 153, 48 191, 53 208, 54 211, 74 292, 116 453 Landé, Walter 142 542 Lehmann, Hartmut 50 198 Lempp, Wilhelm 10 33, 25 88,

49 197, 50 197 f., 51 202 f., 52 205, 53 206, 54 210, 54 212, 55 217 f., 56 221 f., 56 224, 57 227, 58 231 f., 59 234 ff., 60 238, 61 240 f., 61 244, 62 246 f., 63 252, 63 254, 106 412, 107 418, 107 420, 109 429, 112 439, 113 441, 114 442, 114 444, 115 448, 116 451 f., 117 453

Leonhardt, Rochus 46 181, 66 259, 67 264, 119 462, 119 465, 124 479, 124 483, 134 Lepsius, Oliver 128 509 499 Liermann, Hans 15 50, 51 201,

64 256, 80, 80 313, 81 316 f., 84 324, 100 391, 103 401

Link, Christoph 5 19, 8 27, 16 53, 17 55, 18 59, 20 70, 21 79 f., 30 109, 34 128, 41 156, 43 163, 45 177, 52 204, 81 317, 82 318, 84 324, 102 400, 123 474, 137 525, 138 526, 141 538, 141 540, 142 541

Lohse, Bernhard 119 463 Lütcke, Karl-Heinrich 85 331, 86

332, 100 391

Mau, Rudolf 28 102, 31 113, 42 159, 44 169, 46 179

Mausbach, Joseph 4 16, 13, 13 42, 138, 140 537

May, Georg 5 18, 52 204 Mehlhausen, Joachim 22 82, 26

91 f., 27 95, 32 120, 42 160, 44 169, 44 172, 45 174, 45 178, 51 200, 51 202, 56 223 f., 57 228, 63 253, 65 258, 68 270, 70 274, 71 280, 72 287

Mehnert, Gottfried 79 304, 84 328, 93 367, 94 368, 119 464, 130 504

Meurer, Christian 5, 5 18, 122 472, 139, 139 531

Meyer, Dietrich 70 276 Miller, Susanne 86 338, 88 347 Möller, Reinhard Johannes 99 Mohl, Robert von 105, 105 409 Moltmann, Jürgen 146 559 Morlok, Martin 14 43, 145 557 Mosapp, Hermann 105 408, 106

411, 106 413 f., 107 415 ff., 107 420 f., 108 422, 108 425 f., 109 428, 110 431 ff., 111 434 Mosheim, Johann Lorenz von 21 Motschmann, Claus 76 295, 85

329, 86 334, 88 347, 89 351, 89 353, 90 356, 91 358, 94 368, 95 369 ff., 99 387

Muckel, Stefan 25 90, 30 109, 141 538

Mückl, Stefan 8 27, 147 564 Munsonius, Hendrik 2 7, 131

507, 137 522

Närger, Nikolaus 64 256, 115 449 Naumann, Friedrich 4 17, 121,

145, 145 553

Neugebauer, Wolfgang 10 34 Neuser, Wilhelm H. 30 107, 42

159, 44 169, 45 174 f., 45 178 Nipperdey, Thomas 1 1, 25 89, 46

180, 52 204, 71 283, 146 561 Norden, Günther van 101 393,

129 500

(34)

251

Personenregister

Nowak, Kurt 41 154, 42 158, 46 183, 67 264, 79 311, 88 344, 100 392 f., 124 480, 126 487, 126 490 f., 127 492 f.

Oberndörfer, Dieter 88 347 Oelke, Harry 125 484, 125 486,

126 488, 126 491, 131 506 Oeser, Rudolf 90, 97, 99, 99 386 Oestreich, Gerhard 19 64 Ohnezeit, Maik 101 395 Ohst, Martin 27 97 f., 34 126, 42

160, 121 468, 121 471 Otte, Wulf 101 395 Paulmann, Johannes 104 406 Paulson, Stanley L. 2 3 Pfaff, Christoph Matthäus 21 Pirson, Dietrich 73 291 Pohl, Hans 15 44

Pollmann, Klaus Erich 40 153, 46 184, 49 196, 67 266, 70 277 f.

Preul, Reiner 26 94 Pufendorf, Samuel von 19 Quarck, Max 148, 148 567 Raadschelders, Jos C. N. 26 92 Rade, Martin 127

Rathenau, Walther 128 Reinhard, Wolfgang 15 45, 17 54 Rendtorff, Trutz 118, 118 461 Renz, Horst 84 325

Reuter, Astrid 133 508 Richter, Ludwig 4 11

Riedel-Spangenberger, Ilona 75 Rieker, Karl 11 294 37, 29 106, 30

109, 31 114, 35 134, 36 139, 38 146, 39 150, 43 163, 44 169, 45 177, 57 225, 60 238, 61 243, 62 246, 63 249 f., 63 252, 65 258, 71 284, 81 317

Ris, Georg 25 88, 37 140, 42 159, 43 164, 44 169, 45 177, 47 187, 66 263

Ritter, Karl Bernhard 93 367, 94 Rogge, Joachim 30 107, 43 162,

47 186, 70 276

Rublack, Hans-Christoph 15 44 Ruddies, Hartmut 93 364, 93

367, 99 387

Ruhbach, Gerhard 30 107, 43 162, 47 186, 70 276 Rüsen, Jörn 146 559

Sander, Hartmut 28 102, 29 106 Schäfer, Gerhard 54 213, 56 224,

57 229, 59 233, 60 239, 61 244, 63 252, 70 275

Scheliha, Arnulf von 1 1, 17 57, 20 68, 21 77, 127 495 Scheuner, Ulrich 8 26, 67, 67

267, 79, 79 310, 137 523, 138 Schlaich, Klaus 16 529 52, 18 60, 18

63, 20 68, 20 69, 20 71, 20 73, 21 75, 21 80, 22 83, 22 84, 22 85, 23 86, 35 132, 36 137, 37 142, 38 147, 42 157, 53 207, 66 261, 71 281, 73 290, 77 299 Schlayer, Johannes von 58, 61 Schleiermacher, Friedrich 26 242 94,

46, 46 181

Schlinker, Steffen 15 45, 82 319 Schmitt, Carl 135, 135 514 f.

Schmitt, Karl 88 347

Schneider, Johannes 83 323, 91 358, 96 376, 97 380, 114 442, 115 448, 116 452

Schnettger, Matthias 104 406, 108 423, 108 426

Schoen, Paul 28 102, 31 115 f., 32 117, 32 120 f., 33 123, 34 125, 37 142, 42 160, 44 166, 44 170,

(35)

252

Personenregister 46 182, 48 190, 66 262 f., 67, 67

266, 71 284, 116 452 Schoeps, Julius H. 1 1

Schulze-Fielitz, Helmuth 134 512 Schwarzlose, Karl 17 58, 19 66,

22 81, 22 85, 30 108, 31 111, 33 124, 34 130, 35 131, 37 142, 40 152, 47 187, 54 213, 66 261, 67 266, 79 308, 84 325, 91 358 Schwöbel, Christoph 127 494,

127 495

Sebott, Reinhold 75 294 Severing, Carl 99, 99 386 Simon, Helmut 128, 128 499,

129 500

Simons, Eduard 44 171

Smend, Rudolf 26 94, 41, 41 156, 42 157, 66 261, 67, 68 268, 117, 117 455, 129, 141 538

Stephani, Joachim 17 Stephani, Mathias 17

Stier-Somlo, Fritz 7 23, 142 542 Stolleis, Michael 17 56 Stutz, Ulrich 136, 136 521, 137 Südekum, Albert 90, 97521 Svarez, Carl Gottlieb 36 138 Sydow, Gernot 145 557 Tanner, Klaus 118 457, 125, 125

484, 125 486, 130 505 Thadden, Rudolf von 10 34, 42

161, 47 185, 47 187, 49 195, 125 486

Thierfelder, Jörg 2 4

Thoma, Richard 140 533, 142 542 Thomasius, Christian 19 Troeltsch, Ernst 93 f., 93 364, 94

368 f., 96 374, 99, 125 ff., 125 485

Unruh, Georg-Christoph von 15 44

Unruh, Peter 14 43, 16 54, 147 563

Veidt, Karl 3 9

Voelter, Hans 116 450, 116 452, 119 462, 123 473

Waldhoff, Christian 133 508, 136 521

Wallmann, Johannes 10 34, 42 f.

161, 44 168, 46 183, 48 192, 69 272, 78 302

Weber, Hermann 137 524 Wehler, Hans-Ulrich 32 119, 39

149, 45 176, 49 196, 66 259, 70 277, 71 283, 78 301, 80, 81 315, 88 349, 100 393, 126 490, 127, 128 498

Weiß, Konrad 142 543 Weller, Thomas 104 406 Wessel, Horst 85 Wessel, Ludwig 84 ff.

Wilhelm I. (König von Preußen, Deutscher Kaiser) 34 128, 47, 50 197

Wilhelm I. (König von Württem- berg) 55, 61

Wilhelm II. (König von Württem- berg) 112, 114

Willoweit, Dietmar 15 44 f., 16 52, 18 62, 54 214, 82 319 Winter, Jörg 103 404 Wischmeyer, Johannes 55 214 Wittekind, Folkhart 3 f. 11 Wittreck, Fabian 90 354, 91

359, 101 396, 133 508, 145 Wollstein, Günter 79 557 306, 126 Woltersdorf, Theodor 13 488 41 Wright, Jonathan R. C. 84 325, 87

339, 89 350, 89 353, 91 358, 93 364, 93 366, 93 367, 95 369

(36)

253

Personenregister

Zeeden, Ernst Wolfgang 15 45 Zehnhoff, Hugo am 99 386 Zeller, Hermann von 112

Ziegert, Richard 79 306, 118 457, 127 494

Zwirner, Henning 37 142

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