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Textilien bedrucken und in Form bringen - Das kleine weiße Krokodil

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Academic year: 2022

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IV Kreativ mit Textilien arbeiten 6 • Klassen 2–4 Textilien bedrucken und in Form bringen 1/16

Das kleine weiße Krokodil

Textilien bedrucken und in Form bringen

Klassen 2 bis 4

Ein Beitrag von Vanessa Peuckert, Rehlingen-Siersburg

D

as kleine weiße Krokodil sieht zum ersten Mal sein Spiegelbild und ist entsetzt darüber, nicht grün wie alle anderen Krokodile zu sein. Ein Schlammbad soll ihm zumindest vorübergehend zur typischen Farbe ver- helfen. Doch im Lauf der Geschichte lernt das kleine Krokodil sein Anderssein schätzen. Die Schüler gestal- ten nach dieser Erzählung aus einem Hemdärmel ein kleines Krokodil, das sich nicht gewaschen hat und trotzdem sehen lassen kann!

Das Wichtigste auf einen Blick

Lerninhalte

• eine Geschichte nachvollziehen und mit künstlerischen Techniken umsetzen

• textile Flächen mit dem Schwamm- bzw. Styropordruck gestalten

• Farben mischen

• einen Hemdärmel ausstopfen und zu einem Krokodilkörper schnüren

• Details annähen und dabei mit Nadel und Faden richtig umgehen

• Details applizieren

Kompetenzen

• Kennen und Anwenden druckgrafischer Gestaltungstechniken

• Kennen und Anwenden verschiedener Stempeltechniken

• Kennen und Anwenden textiler Gestaltungstechniken

• Assoziieren und bewusstes Auswählen von Materialien

Fächerübergreifender Einsatz

• Sachkunde: Reptilien

• Deutsch: Geschichten schreiben, Steckbrief zum Krokodil

Dauer

4–6 Unterrichtsstunden

Keine Spur mehr vom weißen Krokodil!

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8 Einfach künstlerisch

Was sollten Sie zu diesem Thema wissen?

Ein paar Worte helfen – Geschichte

Die Geschichte vom kleinen Krokodil dient als motivierender Einstieg in die Unterrichtseinheit. Sie hilft den Schülern, sich ein Bild zu machen und sich zu gegebener Zeit bei der Materialauswahl an die Details im Text zu erinnern. Zuerst wird der abgetrennte Ärmel mit Farbe bedruckt, weil sich in der Geschichte das Krokodil im Schlamm suhlt. Nachdem der Körper mit einfachen Abschnürtechniken (siehe Anlei- tung M 3) Gestalt angenommen hat, können Verzierungen vorgenommen werden. In der Geschichte wird beschrieben, wie nach dem Bad im Schlamm kleine Steinchen, Blätter, Seetang und andere kleine Natur- materialien am Krokodil hängen bleiben. Auch dieser letzte Teil der Geschichte wird mit entsprechendem Material (Perlen, Pailletten, Knöpfen usw.) umgesetzt (Anregungen dazu siehe Applizieren M 7).

Ein Werkbeispiel sagt mehr als tausend Worte – das Textil-Krokodil vorbereiten

Es kostet zwar etwas Zeit, vorab ein Werkbeispiel (siehe M 2) anzufertigen, doch es lohnt sich! Für Ihre Schüler ist es sehr motivierend, wenn sie im Anschluss an die Geschichte das kleine weiße Krokodil nach seinem Schlammbad sehen. Machen Sie es ruhig ein bisschen spannend und verhüllen Sie das Werk- stück. Vom Endprodukt ausgehend sollen die Schüler rekonstruieren, wie das Krokodil hergestellt wurde und in welcher Reihenfolge die Handlungsschritte am sinnvollsten sind. Dies schult das logische Denken und fördert planerisches Handeln. Setzen Sie zur Visualisierung der Handlungsschritte die Anlei- tung M 3 ein. Bringen Sie gemeinsam mit den Schülern die einzelnen Arbeitsschritte in die richtige Reihenfolge. Falls Sie kein textiles Beispiel eines Krokodils vorbereitet haben, zeigen Sie Ihren Schülern unbedingt das Werkbeispiel M 2 (ggf. auf Folie).

Das kleine weiße Krokodil taucht unter – Farbe und Drucktechniken

Verwenden Sie zum Drucken nur Textilfarbe. Verzichten Sie beim Einkauf auf eine breite Farbpalette.

Sie benötigen ausschließlich die Grundfarben (Rot, Blau, Gelb). Die Gestaltungsaufgabe sieht vor, dass mindestens zwei Farben gemischt werden (zum Beispiel Grün und Braun). Bevor die Schüler also mit dem Bedrucken beginnen, besprechen Sie nach Anleitung M 4 das Mischen mit den Grundfarben.

Beim Drucken wird auf unmittelbares Malen und Zeichnen verzichtet. Dies muss auch den Schülern klar sein. Schwämmchen und Styroporstücke werden ausschließlich dicht nebeneinander bzw. überlappend abgedruckt, um eine Fläche zu füllen. Es findet keine Malbewegung auf dem Stoff statt.

Styropor und Schwämmchen sind kostengünstig erhältlich und eignen sich aufgrund ihrer leichten Struktur sehr gut für den Textildruck. Je nachdem, ob der Schwamm trocken oder nass verwendet wird, ergibt sich eine variierende Struktur.

Differenzierung: Auch Wellpappe oder Kartoffeln eignen sich zum Drucken.

Achten Sie darauf, dass die Schüler mehrere Lagen Zeitungspapier in den Ärmel legen, bevor sie ihn bedrucken. Ein Abfärben auf die Rückseite, die anschließend bedruckt wird, wird dadurch verhindert.

Das kleine Krokodil nimmt Gestalt an – Körper modellieren

Nachdem die Textilfarben getrocknet sind, kann der Körper mit Watte prall ausgestopft und geschnürt werden. Dazu wird ein Endstück mit Schnur umwickelt, sodass ein Schwanz entsteht (siehe Anlei- tung M 6). Auch das zweite offene Ende wird abgebunden, nachdem der Bauch des Krokodils mit Watte gefüllt wurde. Das Maul wird als Oval aus rotem Tonkarton ausgeschnitten und in der Mitte gefaltet.

Anschließend wird dieser Teil aus Papier in den Stoffrest des abgeschnürten Endes eingelegt und festge- klebt. Achten Sie darauf, dass dazu auch genügend Rest nach der Schnürung übersteht. Für Beine und Füße des Krokodils können große Holzperlen an Kordeln verwendet und am Bauch des Krokodils befestigt werden.

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Kreativ mit Textilien arbeiten 6 • Klassen 2–4 Textilien bedrucken und in Form bringen 5/16

1./2.Stunde:„Das Krokodil taucht unter“ – Bedrucken des Ärmels PhaseVerlaufHilfenVorbereitung & Material

Einst ieg

Geschichte Legen Sie das Werkbeispiel (siehe M 2), das Sie nach Anlei- tung M 4–M 7 gefertigt haben, unter einen Stoff, sodass die Schüler es nicht sehen können. Lesen Sie zur Einstimmung die Geschichte M 1 vor. Die Schüler äußern sich anschließend spontan. Machen Sie es ein bisschen spannend und sagen Sie, dass unter dem Stoff das weiße Krokodil liegt. Decken Sie es auf und lassen Sie es von den Schülern beschreiben: „Wie wurde das Krokodil hergestellt? Beschreibe Schritt für Schritt. Welche Materialien wurden verwendet?“

Tipp Wenn Sie das Krokodil vorab selbst herstel- len, können Sie Ihre Schüler im Gestaltungs- prozess bestmöglich beraten. Alternative Wenn Sie auf die Herstellung eines Werk- stücks verzichten möchten, präsentieren Sie Ihren Schülern das Werkbeispiel M 2 auf Folie am Overheadprojektor.

Geschichte M 1 • nach Anleitungen M 4 –M 7 vor- bereitetes Werkstück unter Stoff oder in Kiste (alterna- tiv:Werkbeispiel M 2 auf Folie, zunächst abgedeckt auf dem Overheadprojek- tor)

Haupt tei l

Visualisierung der Handlungsschnitte Geben Sie das Anleitung M 3 aus. Die Schüler verbinden mit einem Bleistift die Handlungsschritte mit den passenden Bildern. Fordern Sie die Schüler anschließend auf, mit eigenen Worten zu beschreiben, wie das Krokodil hergestellt wird. Ergänzen Sie ggf. ihre Äußerungen. Bedrucken des Ärmels Teilen Sie den Schülern die benötigten Materialien mit. Die Klasse bereitet die Gruppentische zum Drucken vor. Wenn alle Schüler bereit sind, stellen Sie die Gestaltungsaufgabe „Bedrucke deinen Ärmel mit Schwämmen und Styropor. Benutze dazu mindestens drei verschiedene Farben. Mindes- tens zwei sollst du mischen.“

Tipp Stellen Sie Fragen zur Chronologie, z. B.: „Warum wäre es nicht sinnvoll, das Kroko- dil zuerst in Form zu schnüren und dann zu bedrucken?“ Differenzierung Visualisieren Sie, für alle Kinder sichtbar, an der Tafel das Modell zum Farbenmischen Anleitung M 4 oder geben Sie den Schülern dieses Material mit an den Platz. Demonstrieren Sie, wie der Stoff bedruckt wird oder teilen Sie die Drucktechniken M 5 aus.

Anleitung M 3 • Anleitung M 4 • Drucktechniken M 5 pro Gruppentisch: Zeitungs- papier pro Schülerpaar: 1 Teller mit Farbe pro Schüler: 1 Schwamm • 1 Stück Styropor • 1 Blatt Küchenrolle Schüler: 1 Malerhemd • 1 Pinsel • 1 Wasser- behältnis • 1 Hemdärmel

Abs chl uss

Präsentation/Reflexion Greifen Sie, mit Einverständnis der Schüler, ca. drei Arbeiten heraus und hängen diese nummeriert an die Tafel. „In welchem Bild seht ihr mindestens zwei gemischte Farben?“

Schüler: Arbeitsergebnisse

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M 1 Vom kleinen Krokodil, das dazugehören wollte – Geschichte

Es war einmal ein kleines Krokodil. Das lebte unter vielen anderen Krokodilen im Amazo- nas. Seine Eltern waren von Wildjägern erschossen worden, denn sie waren ganz beson- dere, nämlich weiße Krokodile. Auch das kleine Krokodil war weiß. Es wusste lange nichts davon, bis es sich einmal im Spiegel der Wasseroberfläche im Fluss sah. Es hatte gerade einen kleinen Landgang mit seinen Freunden hinter sich. Und als sie allesamt wieder ins Wasser eintauchten, erschrak es fürchterlich – vor sich selbst und seiner Blässe. Alle Freunde waren grün und braun. Nur das kleine Krokodil war weiß. Es sah sich und war entsetzt. „Wieso habt ihr mir denn nicht gesagt, dass ich weiß bin?! Das sieht ja furchtbar aus!“

Das kleine Krokodil fing an, zu weinen. Dicke Krokodilstränen rannen über sein Gesicht.

Die Freunde versuchten, das kleine Krokodil zu trösten und sagten: „Och, wir dachten, ob grün, braun oder weiß. Das ist doch eigentlich ganz egal. Du bist genauso schön wie wir.

Hattest du denn jemals das Gefühl, dass wir dich hässlich finden?“. Das kleine Krokodil schüttelte den Kopf. „Na, siehst du. Ist es denn so wichtig, wie man aussieht?“ Das kleine weiße Krokodil schniefte: „Ja, finde ich schon. Zumindest jetzt, wo ich weiß, dass ich ganz anders aussehe als alle anderen. Ich wünschte, ich könnte wenigstens nur einen Tag mal so aussehen wie ihr!“

Die Freunde des kleinen Krokodils überlegten nicht lange. Sie hatten eine Idee: „Weißt du was?! Dort hinten gibt es doch die kleine schlammige Stelle, wo wir gern Verstecken spie- len. Immer wenn wir uns dort im Schlamm wälzen, siehst du aus wie wir. Ja, wirklich, dann kann man uns kaum mehr voneinander unterscheiden!“

Das kleine weiße Krokodil war neugierig: „Ist das wahr?!“ Seine Freunde setzten sich schon in Bewegung: „Ja, lasst uns rüber schwimmen!“ Die Krokodile pflatschten nachein- ander ins Wasser und schwammen über den breiten Fluss zum anderen Ufer. Dort krochen sie aus dem Wasser und plumpsten direkt in das große Matschloch. Das kleine Krokodil drehte sich wie wild im Schlamm herum. Das machte Spaß! Und bald war es ganz braun.

An einigen Stellen seines Panzers klebten grüne Algen. Auch Blätter und kleine Steinchen blieben an ihm kleben.

Jetzt wollte das kleine weiße Krokodil es aber wissen und marschierte schnurstracks zum Flussufer, um sich im Wasser zu betrachten. Es strahlte sein breitestes Krokodilsgrinsen.

Seine Freunde hatten tatsächlich Recht. Es sah jetzt aus wie alle anderen.

Auf einmal konnte sich das kleine Krokodil auch über sein Anderssein freuen. Es war ja etwas ganz Besonderes.

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Kreativ mit Textilien arbeiten 6 • Klassen 2–4 Textilien bedrucken und in Form bringen 9/16

Das kleine Krokodil – Werkbeispiel M 2

Stellen Sie möglichst selbst vor der Unterrichtseinheit ein solches Werkbeispiel her.

Sie werden von Ihren Erfahrungen profitieren und können Ihre Schüler bestens bei der Gestaltung beraten.

Wenn Sie kein Werkbeispiel vorbereiten, zeigen Sie Ihren Schülern unbedingt dieses Bildbeispiel, damit die Kinder eine Vorstellung bekommen, wohin die Gestaltung führt.

Außerdem sollten sie nachvollziehen, welche Handlungsschritte nötig sind und in wel- cher Reihenfolge gearbeitet wird (siehe M 3).

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Mit Styropor- und Schwamm – Drucktechniken M 5

Aufgabe

Bedrucke deinen Hemdärmel mit Schwämmen und Styropor.

Achte darauf •

Male nicht, sondern drucke.

Trage die Farbe gleichmäßig auf den Schwamm und das Styropor auf.

Mische mindestens zwei Farben.

Du brauchst

1 Teller mit Texilfarbe, 1 Pinsel, 1 Wassertöpfchen, Schwämme, Styropor, 1 Hemdärmel, Zeitungspapier

So geht’s

1. Falte ein Stück Zeitungspapier und stecke es in den Ärmel, damit die Farbe nicht durchdruckt.

2. Mische verschiedene (mindestens zwei) Farben.

3. Trage eine Farbe deiner Wahl auf einen Schwamm oder das Styropor auf und drucke es auf deinen Ärmel.

4. Verwende mindestens drei verschiedene Farben.

5. Bedrucke deinen Ärmel, bis keine weiße Stelle mehr zu sehen ist.

6. Bedrucke anschließend die andere Seite.

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Kreativ mit Textilien arbeiten 6 • Klassen 2–4 Textilien bedrucken und in Form bringen 13/16

4. Schneide aus weißem Tonpapier ein Oval aus. Falte M 6

es und tackere es in den Stoffrest hinter der Schnü- rung.

5. Schneide ein zweites Oval aus rotem Tonpapier aus. Falte es und klebe es in das vorgeformte Maul hinein.

Tipp: Mit Watte oder den kleinen Styroporkugeln

kannst du Zähne herstellen und aus dem roten Stoff eine Zunge ausschneiden.

6. Wenn du damit fertig bist, benötigst du Stoffkleber, Nadel, Faden und Dinge, um dein Krokodil zu ver- zieren (Perlen, Knöpfe, Obstnetze, Stoffreste, Garn, Näh- oder Stopfnadel).

Tipp:

Garn und halbierte Styroporkugeln bzw.

Holzperlen eignen sich sehr gut als Beine bzw.

Füße des Krokodils.

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M 9 Beobachtungsbogen

Name des Schülers: Datum:

Bewertungskriterien

J K L

Bemerkungen

… bedruckt den Ärmel flächendeckend.

… verwendet beim Drucken verschiedene Far- ben, davon sind mindestens zwei bewusst gemischt.

… stopft den Ärmel mit genügend Füllmaterial aus.

… schnürt einen Schwanz.

… bringt ein Maul an.

… gestaltet vier passende Beine.

… appliziert verschiedene Materialien.

… gestaltet ein insgesamt ansprechendes und deutlich als Krokodil zu identifizierendes Werk- stück. Die Materialien sind sauber verarbeitet.

Kreativität und Originalität

J K L

Bemerkungen

… entwickelt eine besondere Gestaltungsidee und setzt diese erfolgreich um.

Organisation

J K L

Bemerkungen

… stellt alle benötigten Materialien bereit.

… richtet seinen Arbeitsplatz selbstständig ein.

… führt alle Handlungsschritte in der richtigen Reihenfolge durch.

… hinterlässt den Arbeitsplatz sauber und ordent- lich.

… geht angemessen mit dem Material um.

Sozialverhalten und Kommunikation

J K L

Bemerkungen

… kooperiert mit den Mitschülern.

… bringt sich konstruktiv am Klassengespräch ein.

Reflexion

J K L

Bemerkungen

… reflektiert eigene Arbeitsprozesse und -ergeb- nisse.

… gibt den Mitschülern konstruktives Feedback.

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Referenzen

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