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Benedikt Hipp: Ich habe meinen Augen nicht getraut, auch meinen Ohren nicht

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Academic year: 2022

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(1)12.05.2015. Benedikt Hipp: Ich habe meinen Augen nicht getraut, auch meinen Ohren nicht 14. Mai bis 16. August 2015 Benedikt Hipp (geboren 1977) zählt zu den eigenwilligsten jungen Künstlern seiner Generation. Er studierte von 2002 bis 2007 an der Akademie der Bildenden Künste in München und entwickelte seitdem eine technisch versierte Malerei, die den Betrachtenden in geheimnisvolle Welten mit verschachtelten dunklen Raumsituationen und fremdartigen Körpern und Figuren führt. In seinen Bildern begegnen uns hybride Wesen, halb Mensch, halb "Ding", gesichtslose Figuren, maskierte Köpfe, Alltagsgegenstände sowie amorphe Formen, die an Körperfragmente erinnern und zum Teil mit geometrisch-abstrakten Mustern oder architektonischen Elementen verwachsen sind. Farbflecken, nebulöse Schlieren, feine Gitternetze oder amorphe Farbfelder schieben sich unter beziehungsweise über die Motive und schaffen so eine zusätzliche Ebene der Verfremdung. Wie Akteure in einem Theaterstück treten die Figuren und Dinge in Hipps Gemälden meist aus einem diffus-dämmrigen Hintergrund in ein spotartig auf sie gerichtetes gleißendes Licht. Die Assoziation einer Bühne wird oftmals durch eine zweite Ebene, die sich am unteren Bildrand öffnet, verstärkt. In den Arbeiten von Benedikt Hipp verbinden sich das Vertraute und Fremde zu einem eklektischen, im wahrsten Sinne des Wortes "un-heimlichen", Bilderkosmos. Die detaillierte, altmeisterlich anmutende Malweise betont die Eigenartigkeit des Dargestellten, das sich einer eindeutigen Be- oder Zuschreibung entzieht. Philosophische, literarische und persönliche Verweise erweitern den Bezugsrahmen, ohne jedoch eine zusammenhängende Erzählwelt zu entwickeln. Auch stilistisch lässt sich Hipps Werk nur schwer verorten: Das Formenvokabular der Moderne korreliert mit Figurenkonstellationen der Renaissancemalerei, Elemente des Sakralen treffen auf Comic und Pop, Gegenständliches trifft auf Abstraktion. In Ermangelung einer Begrifflichkeit oder auch nur ästhetischer Vergleiche, die eine Beschreibung erleichtern, wurde Hipps künstlerische Arbeit manchmal als „surreal“ bezeichnet. Tatsächlich stehen die Figuren und Dinge in Hipps Bildern in keinem festgefügten Sinnzusammenhang. Sie sind nicht Teil einer Erzählung mit einem Anfang und einem Ende, sondern bleiben bruchstückhafte Fragmente. Ein Hang zum Unbestimmten, zu Mystik und Spiritualität prägt die Bilderwelt Benedikt Hipps. Die Zuwendung zum unerklärlich Geheimnisvollen drückt sich auch in seiner Wahl des Ausstellungstitels im Wilhelm-Hack-Museum aus: "Ich habe meinen Augen nicht getraut, auch meinen Ohren nicht ..." ruft unweigerlich Assoziationen zu der Beschreibung eines Wunders oder zumindest etwas Unbegreiflichem hervor. Mit dem Titel betont Hipp allerdings auch eine grundlegende Skepsis unserer Sinneswahrnehmung gegenüber. Das Sehen und Hören ist stark geprägt von der bisherigen persönlichen Erfahrung, aber auch von erlerntem Wissen. Unbekanntes oder Wahrnehmungen, die sich unserer bisherigen Erfahrung oder unserem erlernten Wissen entgegenstellen, werden oftmals gar nicht "gesehen". So kann der Titel als Plädoyer gelesen werden, das vordergründig Eindeutige zu hinterfragen und dem Unerklärlichen Raum zu geben. Die mystisch geheimnisvollen Bildwelten seiner Malerei inszeniert Hipp zunehmend in umfangreichen bühnenartigen Raumkompositionen. Die speziell für das Wilhelm-Hack-Museum.

(2) konzipierte Ausstellung mit fast ausschließlich neuen Werken verwandelt die Ausstellungsebene in einen begehbaren Bildraum, der als komplexer, vielgestaltiger Parcours inszeniert ist. Dabei verknüpft Hipp seine Gemälde mit Zeichnungen und Collagen, Skulpturen, Abformungen und elektronischen Medien sowie vorgefundenen Gebrauchsgegenständen zu installativen Assemblagen und Environments. So trifft der Besuchende eingangs auf eine kulissenartige Ruine, die sich als Wasserstelle entpuppt, die bewohnt und benutzt zu sein scheint. Hipp integriert in seinen Installationen Alltagsfundstücke, die durch kleine Eingriffe verändert und aus ihren alltäglichen Zusammenhängen herausgelöst werden. Die miteinander verknüpften Werkgefüge bilden eine verflochtene Ausstellungssyntax, die eine Narration suggeriert und doch bruchstückhaft bleibt. Die vielfältigen Einflüsse aus den Bereichen Naturwissenschaft, Volkskunde, Subkultur, Comic, Archäologie, Mystik, Mode oder Ritus überlagern sich, geben sich zu erkennen und entziehen sich unserem Wunsch nach Enträtselung wieder. Hipp beschreibt die Abfolge der für die Ausstellung im Wilhelm-HackMuseum entstandenen Werkserien als eine Reise in innere Welten. Der mittige Bereich des Ausstellungsraumes ist durch einen transparenten Vorhang rundum von der restlichen Ausstellung getrennt. Es entsteht ein Raum im Raum, eine Parallelwelt, die hinter dem membranartigen Vorhang schemenhaft aufscheint, verborgen, beschützt und doch durchlässig. Treten die Besuchenden durch diese Membran, stoßen sie auf geheimnisvolle Arrangements und Körperhöhlen, die wiederum kleine Objekte in sich bergen. Analytisch seziert Hipp die ohnehin fremdartigen Körper seiner Malerei. Im Zentrum der Ausstellung zerfallen sie in ihre Einzelteile, offenbaren ihr Innenleben und präsentieren neue Rätsel und Wunder. Hipps Reise ins Innere führt zu einer Welt des Geheimnisses, des Staunens, der mythischen Zusammenhänge, des Unerklärlichen an sich. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Jörg Scheller und René Zechlin. Die Ausstellungseröffnung findet am Mittwoch, 13. Mai 2015, 19 Uhr statt. Zur Berichtserstattung laden wir Sie herzlich ein. Begleitprogramm zur Ausstellung Familientag am Internationalen Museumstag Hip(p) im Museum Sonntag, 17. Mai 2015, 10 bis 18 Uhr Von Familienführung bis hin zu Kreativworkshops bietet das Wilhelm-Hack-Museum ein buntes Programm für Groß und Klein! 12 bis 15 Uhr: Schnippeldisko im hack-museumsgARTen Nach dem Vorbild von Slowfood, wird Gemüse zu leckeren Gerichten verarbeitet, um dieses anschließend gemeinsam zu verspeisen. Messer, Schneidebrettchen, Suppenteller und -löffel sowie gute Laune sollen mitgebracht werden. Begleitet wird die Schnippeldisco von lateinamerikanischen Klängen – von Rio bis Havanna – mit Museumsrestaurator Herbert Nolden. 15 bis 17 Uhr: Familienführung durch die Ausstellung Benedikt Hipp und Kreativangebot im Museumsatelier des Wilhelm-Hack-Museums Eintritt frei! Teacher’s Night Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer Dienstag, 19. Mai 2015, 17 bis 19 Uhr Leitung: Martin Odermatt Eintritt frei, Anmeldung erbeten.

(3) Jubilate Deo Dienstag, 26. Mai 2015, 20 Uhr Gregorianischer Gesang mit dem Ensemble Expectate Kunstgenuss am Nachmittag Donnerstag, 11. Juni 2015, 15 bis 16.30 Uhr Leitung: Ulrike Hauser-Suida Kosten 10 Euro (inklusive Kaffee und Kuchen) Anmeldung erbeten Was Sie schon immer über Kunst wissen wollten, aber nie zu fragen wagten Dienstag, 9. Juni 2015, 17 bis 18 Uhr Dienstag, 7. Juli 2015, 17 bis 18 Uhr Neue Führungsreihe mit Martin Odermatt Eintritt frei Nachgefragt! Benedikt Hipp Donnerstag, 2. Juli 2015, 19 Uhr René Zechlin im Gespräch mit dem Künslter Benedikt Hipp Art after Work Kreativer Feierabend im Wilhelm-Hack-Museum Donnerstag, 9. Juli 2015, 18 bis 21 Uhr Leitung: Kirsten Achtermann Kosten 20 Euro pro Kurs (inklusive Material) Anmeldung erbeten Art-Date Love at first sight! – Ich habe meinen Augen nicht getraut.... Donnerstag, 16. Juli 2015, 18.30 bis 20 Uhr Interaktive Führung und Kennenlernen Leitung: Jana Franze Kosten: 7,50 Euro (inklusive Aperitif) Anmeldung erbeten Kontakt: Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer, M.A., Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621 504-3403/-3411, E-Mail theresia.kiefer@ludwigshafen.de.

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