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Ernährung und körperliche Aktivität bei Krebs

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Academic year: 2022

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Geskes-Workshop 09/2020 Sabine Gäumann

Ernährungsberaterin BSc Kantonsspital Winterthur Martina Schmocker Physiotherapeutin

Institut für Therapien und Rehabilitation

Kantonsspital Winterthur

Prof. Dr. med. Peter Ballmer

Ernährung und körperliche

Aktivität bei Krebs

(2)

Mangelernährung und Tumorkachexie (P. Ballmer)

Multimodaler Therapieansatz (P. Ballmer)

Ernährungstherapie bei Krebserkrankungen (S. Gäumann)

Körperliche Aktivität bei Krebserkrankungen (M. Schmocker)

Fragen & Abschluss

Inhalt

(3)

Mangelernährung bei Tumorpatienten

Arends J. Aktuel Ernahrungsmed 2012;37:91-106

Ernährung und körperliche Aktivität haben einen Einfluss!

(4)

Zentral: Multimodaler Ansatz

Fearon Eur J Cancer 2008;44:1124-1132

(5)

Ernährungs- und Bewegungsstudie

(6)

Monozentrisch randomisierte Studie

Messungen

Primärer Faktor: Erhalt bzw. Erhöhung der körperlichen Leistungsfähigkeit

Sekundäre Faktoren: Erhalt bzw. Erhöhung der Muskelkraft, der Muskelmasse, des Ernährungszustandes sowie der Lebensqualität; Nahrungsaufnahme;

Fatigue; klinischer Verlauf

Ernährungs- und Bewegungsstudie

Beginn 6 Wochen 3 Monate 6 Monate

Arm 1: Intervention „Ernährung + Supplement / Bewegung“

Arm 2: Kontrolle „Usual care“

Storck L, et al. Clin Nutr. 2020

(7)

Resultat: Energie- & Proteinaufnahme

Differenz Energie- und Proteinaufnahme Studienstart / 3 Monate

(8)

Resultat: Handkraft

Differenz Handkraft Studienstart / 3 Monate

(9)

Systemic Review und Meta-Analysis by Rijk JM et al.

34 Papers

Zusammenhang zwischen Kognition*/Funktion*/Mobilität* oder Mortalität* und Handkraft

Relation zwischen Handkraft und diesen Parametern*

Assoziation zwischen niedriger Handkraft (at baseline) und Abnahme der Kognition, Mobilität, des Funktionsstatus und der Mortalität, ≽ 60 J.

Handkraft – hand grip strength (1)

Rijk JM et al. Geriatr Gerontol Int 2016;16:5-20

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-04/esfr-hst041818.php

(10)

Handgrip strength : Outcome predictor and marker of nutritional status by Norman K et al.

Prädiktiv für: Morbidität, postop. Komplikationen, längerer LOS, höhere Rehospitalisationsrate, verminderter Körperstatus und Mortalität.

Marker des Ernährungsstatus und damit eine Outcome-Variable für Ernährungsinterventions-Studien

Handkraft – hand grip strength (2)

Norman K et al. Clin Nutr 2011;30:135-42

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-04/esfr-hst041818.php

(11)

Posthoc Analyse der EFFORT Studie

Assoziation zwischen Faustschlusskraft und klinischen Endpunkten

Signifikant: erhöhte 30-Tage und 180-Tage Mortalität (pro 10 kg Kraftminderung OR 1.55; 95% CI, 1.21-1.98; p<0.001 und 1.51; 1.27-1.78; p<0.001)

Tiefe Faustschlusskraft = signifikant besseres Ansprechen auf Ernährungsintervention!

Die (geschlechtsspezifische) Faustschlusskraft ist mit dem klinischen Verlauf assoziiert und erlaubt eine Einschätzung des Ansprechens auf die

Ernährungstherapie

Handkraft – hand grip strength (3)

Tribolet P (Schuetz P) et al. Aktuelle Ernährungsmedizin 2020;45:224 (Abstract) DOI: 10.1055/s-0040-1710223

https://www.eurekalert.org/pub_releases/2018-04/esfr-hst041818.php

(12)

Signifikante Verbesserung der Handkraft

Andere Parameter zeigen «nur» einen positiven Trend

Herausforderungen:

Ausreichende Patientenrekrutierung (in nur einem Spital)

Schwierige Vergleichbarkeit (unterschiedliche Diagnosen und Therapien)

Erkenntnisse

0 5 10 15 20 25 30

Ich habe kein Interesse Ich wohne zu weit weg vom Spital Ich fühle mich von dem Programm…

Ich fühle mich zu müde Ich sehe keinen Zweck Ich möchte meine Freizeit anders nutzen Sonstiges

Anzahl Nennungen

Aus welchen Gründen haben Sie die Studienteilnahme abgelehnt?

(13)

Ernährung bei Krebs

Modifikation der

Ernährung Anreicherung

der Ernährung Trinknahrungen

Enterale

Ernährung Parenterale Ernährung

(14)

Ernährung bei Krebserkrankungen – Ziele

Eine Ernährungstherapie soll eingesetzt werden, um

den Ernährungszustand

die körperliche Leistungsfähigkeit

die Verträglichkeit von Krebstherapien

die Lebensqualität

den Erkrankungsverlauf

zu verbessern oder zu stabilisieren

Arends J et al. Aktuel Ernährungsmed 2015;40:e1-e74

(15)

Energieaufnahme – Empfehlungen

Arends J, et al. Aktuel Ernährungsmed 2015;40:e1-e74

Arends J, et al., ESPEN guidelines on nutrition in cancer patients, Clinical Nutrition (2016)

Durchschnittlich 25-30 kcal/kgKG/d

Idealerweise Bestimmung durch indirekte Kalorimetrie

(16)

Proteinaufnahme – Empfehlungen

1.2-1.5 g Protein/kgKG/d

Beachten: Proteinverteilung über den Tag (→ bei jeder Mahlzeit!)

Pro Mahlzeit ca. 25-30 g Protein für eine optimale Unterstützung der Muskelsynthese

Einnahme einer proteinreichen Mahlzeit möglichst rasch nach Aktivität

Arends J, et al. Aktuel Ernährungsmed 2015;40:e1-e74

Arends J, et al., ESPEN guidelines on nutrition in cancer patients, Clinical Nutrition (2016)

Paddon-Jones D, Leidy H. Dietary protein and muscle in older persons. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 2014;17(1):5-11

(17)

Nährstoffbedarf unter Krebstherapie zusammengefasst

Muscaritoli M, et al. Therapeutic Advances in Medical Oncology 2019;11:1-14

(18)

Nährstoffempfehlungen gem. ESPEN-/DGEM-Leitlinien

Frühzeitiges Risikoscreening auf Mangelernährung bei allen KrebspatientInnen möglichst bald nach der Diagnose

Frühzeitige und kontinuierliche ernährungstherapeutische Betreuung von Krebsbetroffenen

Damit dies möglich ist: Sensibilisieren der Ärzte/Onkologen…

… für das Thema Malnutrition

… für die Wichtigkeit der Ernährung

… für die Wichtigkeit körperlicher Aktivität

Präsent sein!

Take Home Message:

Ernährungstherapie in der Onkologie

(19)

9. September

Martina Schmocker Physiotherapeutin MSc

Institut für Therapien und Rehabilitation

Kantonsspital Winterthur

Bewegung und Training in der

Onkologie

(20)

Bewegung und Krebs:

Ein bisschen Geschichte…

Früher:

• Bettruhe

• man soll sich schonen & ausruhen

• nicht belasten

Heute:

• Bewegung ist wichtig

• aktiv bleiben

• auch während Therapie bewegen und trainieren

Bettruhe

Bewegung

(21)

Primäre & sekundäre Prävention?

Primäre Prävention:

vermeiden, dass eine Krankheit entsteht

Sekundäre Prävention:

vermeiden von einem Rückfall/Rezidiv

(22)

Reduziertes Krebsrisiko durch

Bewegung

(23)

McTiernan et al. 2019

(24)

Verbessertes Überleben nach Diagnose

(25)

Einfluss von Bewegung & Training

Körperliche Aktivität

Körperfett

Krebs

Muskulatur

Immunfunktion Hormone Insulin Entzündliche Prozesse

- +

(26)

Hojman et al. 2018

(27)

Supportive Effekte von Bewegung

Was gibt es für positive Effekte für Krebspatienten?

???

(28)

Fatigue

▪ Nebenwirkung, die PatientInnen am meisten belastet

▪ Je nach Tumortyp und Therapie leiden 60-90% an Fatigue (NCCN)

▪ Pathophysiologische Mechanismen noch unklar

▪ Physisches Training als vielversprechendste Therapie

(Cramp et al 2012, Mustian et al 2017)

(29)

https://www.beobachter.ch/

(30)

Barriers & Facilitators

Hindernisse für Bewegung:

▪ Nebenwirkungen der Krebsbehandlung

(Müdigkeit, Schmerzen, Inkontinenz, ….)

▪ Fehlende Aufklärung

Förderfaktoren für Bewegung:

▪ Verbesserte Gesundheit

▪ Gefühl von Selbstwirksamkeit

▪ Soziale Kontakte

Clifford et al. 2018

(31)

Wieviel?

Bewegungsempfehlungen

(32)

• Idealerweise auf mehrere Tage der Woche verteilt

• Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit trainieren

(33)
(34)

Wenn das zu viel ist….

(35)

Wann Bewegung und Training?

vor während nach

Krebserkrankung

(36)

Prehabilitation

Carli et al. 2016

(37)

Während Behandlung

▪ in Bewegung bleiben – „moving through cancer“

▪ erhalten ist einfacher, als wieder aufbauen

▪ viele Studien zeigen es ist machbar und sicher während der Therapie zu trainieren

(38)

Wann nicht?

Kein anstrengendes körperliches Training:

▪ an Tagen mit cardio-/nephrotoxischer Chemotherapie

▪ bei akuten Blutungen oder Blutungsneigung

▪ bei Fieber

Vorsicht:

▪ bei instabilen Knochenmetastasen

▪ direkt nach Operationen oder sonstigen Eingriffen

(39)

Nach der Behandlung

▪ Ziel Rekonditionierung

▪ Konditionierung

▪ In Bewegung bleiben

▪ Lifestyle Change

(40)

Trainingsempfehlungen

▪ Kraft-Ausdauertraining 2-3mal pro Woche

▪ Ausdauertraining: 60-80% von max Herzfrequenz

▪ Krafttraining: 60-85% von max.

Kraft

▪ Bewegung im Alltag!!!

(41)

Tipps und Tricks

▪ Verabredungen, fixe Termine

▪ Kontrolle durch Bewegungssensoren,

Schrittzähler oder Bewegungsprotokolle

▪ Motivation

▪ auf ein Ziel hinarbeiten

(42)

Wie?

▪ langsam steigern

▪ wenn nötig unter Anleitung von Fachperson

▪ etwas machen, was Spass macht

▪ feste Termine

(43)

Guidelines?

▪ WHO-Bewegungsempfehlungen

▪ Individuelle Trainingsempfehlungen

▪ 2-3x Krafttraining pro Woche

▪ Stretching

▪ Inaktivität vermeiden

(44)

Warum? Prävention; Verbesserung von Nebenwirkungen, Lebensqualität und bei gewissen Krebsarten vom Überleben

Wann? Immer wenn möglich. Vor, während und nach einer Krebsbehandlung und Erkrankung

Was? Etwas was Spass macht! Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Gleichgewicht & Koordination

Wie? Wenn nötig unter Anleitung. Langsam steigern

Wichtig: Ihr könnt eine Gatekeeper-Funktion einnehmen!!!

Take Home Message:

Bewegung & Training

(45)

Seite 45

Weitere Informationen

https://www.exerciseismedicine.org/

(46)

Weitere Informationen

www.krebsliga.ch www.krebshilfe.de

(47)

Fragen?

Danke für die Aufmerksamkeit!

martina.schmocker@ksw.ch

Referenzen

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