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Physiologie des Wasserhaushalts Physiologie der Ausscheidung

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Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh

Fachbereich Veterinärmedizin, Institut für Veterinär-Physiologie

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Physiologie des Wasserhaushalts Physiologie der Ausscheidung

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

¾ Physiologie des Wasserhaushalts

Wasserbilanz

Verteilung des Körperwassers

Osmolarität, Osmolalität, Tonizität

Wassertransport über Epithelien

Regulation des Wasserhaushalts

¾ Physiologie der Ausscheidung

(2)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 3

Was passiert bei zu viel....

....oder zu wenig Flüssigkeit?

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Abgabe Haut

Atemwege

Urin Kot

Milch etc.

insensibler Wasserverlust

sensibler Wasserverlust (Schwitzen, Hecheln)

+ Wasserbilanz

Aufnahme und Abgabe

Thermoregulation Aufnahme

Trinkwasser Nahrung

Regulation im Rahmen des

Wasserhaushalts

(3)

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Wasserbilanz

Der Mensch

Getränke Nahrung Metabolismus

Stuhl Schweiß Atmung und Haut

Urin

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Wasserbilanz

Die Kuh laktierend und nicht laktierend

v. Engelhardt, Breves;

Physiologie der Haustiere

(4)

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Glucose + Sauerstoff → Kohlenstoffdioxid + Wasser

C 6 H 12 O 6 + 6 O 2 Ÿ 6 CO 2 + 6 H 2 O + 36 ATP

Also:

1 mol Glucose Ÿ 6 mol Wasser = 6·18 g = 108 g Wasser.

1 g Glucose Ÿ 108 g/180 g = 0,6 g Wasser ~ 0,6 ml .

Wasserbedarf des Menschen: ca. 35 mg/kg Körpergewicht

Ein Mensch mit 70 kg müßte also täglich 4 kg Glucose verbrennen, um seinen Wasserbedarf zu decken.

Wasserbilanz

Oxidationswasser: Glukose

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Tripalmitin + Sauerstoff → Kohlenstoffdioxid + Wasser

2 C

51

H

98

0

6

+ 145 0

2

Ÿ 102 C0

2

+ 98 H

2

0 Also:

2 mol Tripalmitin= 2·266 g Ÿ 98 mol Wasser ~ 1,7 Liter 1 g Tripalmitin Ÿ 3,315 g = 3,3 ml Wasser

Ein Mensch mit 70 kg müßte also täglich 750 g Fett verbrennen, um seinen Wasserbedarf zu decken.

Wasserbilanz

Oxidationswasser: Fett

(5)

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Auch das Kamel kann seinen Wasserbedarf nicht aus dem Fett seines Höckers beziehen.

Es ist in der Lage, starke Hyperthermie zu vertragen und muss daher nicht schwitzen oder hecheln. Ausserdem verträgt es starke Dehydratation.

Wasserbilanz

Kamel

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Verteilung des Körperwassers

v. Engelhardt, Breves;

Physiologie der Haustiere

(6)

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Minimale und Maximale Urinmenge verschiedener Tierspezies

Urinmenge (ml/kg/d)

0 20 40 60 80 100 120

Maximale Urinosmolalität verschiedener Spezies

Maximale Urinos molalität (mos m /k g)

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5

Minimale und Maximale Urinausscheidung verschiedener Spezies

Wasserbilanz

Wasserabgabe über die Niere

Adaptiert nach:

v. Engelhardt-Breves, Physiologie der Haustiere

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Osmolarität, Osmolalität, Tonizität

Definitionen

Osmolarität: Konzentration der osmotisch wirksamen Teilchen in Mol pro Liter Lösung.

Osmolalität: Konzentration der osmotisch wirksamen Teilchen in Mol pro Kilogramm Lösungsmittel.

Tonizität: Relative Beurteilung des osmotischen Druckes einer Lösung auf einer Seite einer Membran im Vergleich zu dem osmotischen

Druck der Lösung auf der anderen Seite.

Osmolarität:

Osmolalität:

Tonizität:

Nur bei den Begriffen Molalität bzw. Osmolalität ist das

zahlenmäßige Mischungsverhältnis zwischen Teilchen der gelösten

Substanz und Teilchen des Lösungsmittels allein aus der Angabe

Mol pro Kilogramm bzw. Osmol pro Kilogramm entnehmbar.

(7)

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Hyperton Folge: Wasserausstrom aus der Zelle o Zellschrumpfung

Isoton Folge: kein Nettotransport von Wasser o Zellvolumen bleibt gleich Hypoton Folge: Wassereinstrom in die Zelle o Zellschwellung; evtl. Platzen

der Zelle.

Osmolarität vs. Tonizität

Wenn außer Wasser auch die gelöste Substanz durch die Membran diffundieren kann:

„ Reflexionskoeffizient < 1

„ Osmolarität z Tonizität Reflexionskoeffizient:

Wenn gelöste Substanzen vom Durchtritt durch die Membran vollständig ausgeschlossen wird, Wasser aber nicht:

„ Reflexionskoeffizient = 1

„ Tonizität = Osmolarität

Substanz gelösten

der hl Teilchenza

Teilchen ltenen

zurückgeha Membran

der von der Zahl

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140 mM NaCl

Reflexionskoeffizient ~ 1

Isoosmolar, Isoton

H 2 O

280 mOsm

280 mOsm

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Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 15

50 mM NaCl

Reflexionskoeffizient ~ 1

Hypoosmolar, Hypoton

H 2 O 280 mOsm 100 mOsm

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

500 mM NaCl

Reflexionskoeffizient ~ 1

Hyperosmolar, Hyperton

H 2 O

280 mOsm

1000 mOsm

(9)

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280 mM Harnstoff

Reflexionskoeffizient << 1

Isoosmolar, Hypoton

H 2 O 280 mOsm 560 mOsm 280 mOsm

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

280 mOsm

H 2 O

780 mOsm 500 mM Harnstoff

Reflexionskoeffizient << 1 Hyperosmolar, Hypoton

500 mOsm

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Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 19

280 mOsm

H 2 O 580 mOsm

H 2 O

Reflexionskoeffizient << 1 140 mM NaCl

Reflexionskoeffizient ~ 1 300 mM Harnstoff Hyperosmolar, Isoton

580 mOsm

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Protein B Protein A

Basallamina Apikale Plasma-

membran

Laterale Plasma- membran

Basale Plasma- membran

Tight Junction

Basolaterale Plasma- membran luminal

serosal

Molecular Biology of the Cell, 4

th

edition

Epithelien und Endothelien

mucosal

interstitiell

(11)

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www.nastech.com

parazellulärer Weg

Occludin Tricellulin Claudine

Tsukita et al.

1993 2005 1998 Mucus-Schicht

Zelle ohne Bürstensaum Becherzelle

Kapillaren

Basalzelle Tight Junction Zelle mit Bürstensaum

apikal

basolateral

Tight Junction- Proteinkomplex

Tight Junctions

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Transzellulärer Transport Parazellulärer

Transport

Transport an Epithelien

Trans-

zytose

(12)

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Lecke Epithelien

f Absolute Permeabilität zumeist hoch

f Tight Junction: permeabler als apikale Zellmembran f transportieren viel, aber

nicht gegen nennenswerte Gradienten

f Transzellulärer Transport ist hoch, parazellulärer Transport kann noch viel höher sein

G

para

/G

trans

> 1

Lecke Epithelien

Leitfähigkeit G

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Dichte Epithelien

f Transportieren wenig, aber können Gradienten aufbauen und erhalten

f Schlussleiste: weniger permeabel als apikale Zellmembran f Transport vorwiegend transzellulär und zu einem kleineren Teil

parazellulär

f Durch Hormone (z.B. Aldosteron, ADH) in einem weiten Bereich geregelt

f Absolute Permeabilität der dichten Epithelien meist gering

G

para

/G

trans

< 1

Dichte Epithelien

(13)

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Undurchlässige Epithelien

f Sind selten, transportieren extrem wenig, dienen vor allem als Barriere

f Undurchlässige Epithelien sind lediglich die Epidermis und die Harnblase

Zum Glück undurchlässig:

Die Haut G

para

/G

trans

< 100

Undurchlässige Epithelien

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transzellulär

Wassertransport durch Aquaporine (apikal + basolateral!)

Wassertransport über Epithelien

parazellulär

Wassertransport durch parazelluläre Poren (Claudin-2)

Rosenthal et al. 2010 J Cell Sci 123:1913 Angelow & Yu 2009 J Biol Chem 284:29205

Parazelluläre Poren

Parazellulärer Transport

http://en.wikipedia.org/wiki/Aquaporin

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Regulation des Wasserhaushalts

Osmoregulation und Volumenregulation

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Regulation des Wasserhaushalts

Osmoregulation und Volumenregulation

v. Engelhardt, Breves;

Physiologie der Haustiere

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Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 29

Regulation des Wasserhaushalts

Renin-Angiotensin-Aldosteron-System

v. Engelhardt, Breves;

Physiologie der Haustiere

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Physiologie der Ausscheidung

Bau und Aufgaben der Niere

Funktion der Nephronsegmente

Autoregulation der GFR

Diureseformen

Clearance

Konzentrierungsmechanismen

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Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 31

Gestalt:

bohnenförmig,

konvexe Seite lateral, konkave Seite medial

Hilus mit Nierenarterie und -vene

Nieren- rinde

Nieren- mark

Kelch

Nieren- becken A. renalis

V. renalis

Ureter

Klinke, Silbernagl: Lehrbuch der Physiologie

Niere

Lage & Größe:

paarig unterhalb des Zwerchfells beiderseits der Wirbelsäule

Größe: ca. 5 x 10 cm,

Gewicht 120-200 g

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Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen

Konservierung erhaltenswerter Substanzen

Konstanthaltung/Regulation:

Aufgaben:

Wasser- und Elektrolythaushalt

Blutdruck

Säure-Basen-Haushalt

Bildung/Inaktivierung von Hormonen: EPO, Vitamin D 3

Nieren- rinde

Nieren- mark

Kelch

Nieren- becken A. renalis

V. renalis

Ureter

Klinke, Silbernagl: Lehrbuch der Physiologie

Niere

(17)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 33

Nieren- rinde

Nieren- mark

Kelch

Nieren- becken A. renalis

V. renalis

Ureter

Klinke, Silbernagl: Lehrbuch der Physiologie

Von der Niere zum Nephron

Mensch: 2 u 1 Mio. Nephrone Rind: 2 u 8 Mio.

Hund: 2 u 400.000 Katze: 2 u 200.000

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

2. Tubuläre Resorption von ~99% des Filtrates zur Rückgewinnung von erhaltenswerten

Substanzen & Wasser (auch: Sekretion)

1. Hohe Durchblutung und „vorläufige“ Ausscheidung durch Filtration

3. Regulation: Die Ausscheidung wird hormonell reguliert

4. Die filtrierten und dann nicht resorbierten Stoffe werden ausgeschieden

Strategie der renalen Exkretion

(18)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 35

proximaler Tubulus

Sammelrohr distaler Tubulus

Henle-Schleife

Nephronsegmente

Glomerulus

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5 Grundprozesse: einige Zahlen

1. Renaler Blutfluss RBF 1800 l/d

Renaler Plasmafluss RPF 900 l/d

V . U

5. Ausscheidung 1,8 l/d

2. Glomeruläre Filtrationsrate GFR 180 l/d

3. tubuläre Resorption

im Nettoeffekt 178,2 l/d 4. tubuläre Sekretion

pro Tag

Durchblutung, Filtration, Resorption, Sekretion, Ausscheidung

Anschaulich:

f 20% des RPF wird filtriert

f 1% des Filtrats wird ausgeschieden

(19)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 37

Nephrone und Blutgefäße

Henle-Schleife kommt immer zum eigenen Glomerulus zurück!

Zwei Kapillar- gebiete hintereinander 1

2a

2b

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Forschungsmethode der '60er Jahre:

Vor über 40 Jahren an der FU Berlin:

„Öltropfenmethode"

u.a. nach Gertz

Zugabe für

Resorptionsmessung

Zugabe für Sekretionsmessung

Aus: Klinke/Silbernagl

Funktionell intakte Nieren von narkotisierten Ratten

Größe etwa wie Kidney- Bohnen

f Zugabe und Abnahme von

Tubulusflüssigkeit „ Analyse

(20)

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Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

(21)

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Glomerulus

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Glomerulus- membran

Radius 75 nm

Radius 1-4 nm wird immer enger Podozyt

mit Fußfortsatz Schlitzmembran

Basalmembran Endothel

mit Poren

Ultra-

filtration

(22)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 43

Ladungsabhängigkeit der Ultrafiltration

Endothelporen Radius 75 nm

Fenestrierte Podozyten Radius 1-4 nm

Basalmembran m. neg. Wandladung

Def.: gesund Nephrot. Syndrom

< 150 mg / d > 3.5 g / d

Pathophysiologie:

Renale

Albuminausscheidung

die meisten Proteine !

Nephritis:

Verlust der Filterladungen

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Autoregulation

Zwischen 80 und 180 mmHg bleiben RPF und GFR fast konstant

Aus: Schmidt/Thews/Lang

Durchblutung und Filtration werden konstant gehalten.

2 Mechanismen:

1. Bayliss-Effekt

lokale myogene Reaktion

2. Tubulo-glomerulärer Feedback

Adenosin-vermittelt

(23)

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RPF und GFR, Autoregulation

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Bayliss-Effekt:

n RPFo n Wandspannung im Vas afferens

o n dehnungsaktivierte Ca 2+ -Kanäle o n Ca 2+ i o Vasokonstriktion

RPF und GFR, Autoregulation

(24)

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Tubulo-glomerulärer Feedback:

p RPFo p Flußrate durch Henle o p [Na + ] und p [Cl

] an tubulären MD-Zellen o p Adenosinsekretion o p Ca 2+ i in Epitheloidzelleno Vasodilatation (Vas aff.)

RPF und GFR, Autoregulation

Aus: Schmidt/Thews/Lang

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

2. Tubuläre Resorption von ~99% des Filtrates zur Rückgewinnung von erhaltenswerten

Substanzen & Wasser

1. Hohe Durchblutung und „vorläufige“ Ausscheidung durch Filtration

3. Regulation: Die Ausscheidung wird hormonell reguliert

4. Die filtrierten und dann nicht resorbierten Stoffe werden ausgeschieden

1. Hohe Durchblutung und „vorläufige“ Ausscheidung durc ng durc Filtration

Strategie der renalen Exkretion

(25)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 49

Klinke, Silbernagl:

Lehrbuch der Physiologie

Tubulusepithel

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

• Kanäle, Carrier

- transzellulär - parazellulär

Na/H-Exchanger H

+

: sekundär aktiv

Peptid-Transporter Peptide: tertiär aktiv

- Uniporter - Symporter - Antiporter

- passive - aktive

NHE3

PepT1 PepT2

Tripeptide

Na

+

/K

+

- ATPase Na

+

: primär aktiv

SLC9A3

SLC15A1

SLC15A2

Transportproteine

(26)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 51

• Kanäle, Carrier

- transzellulär

- parazellulär - Uniporter - Symporter - Antiporter

- passive - aktive

Transportproteine

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Transport von Zuckern

Aus: Schmidt/Thews/Lang

f als Monosaccharide:

Glucose, Galaktose, Fruktose

f mit zwei Na

+

ist ein Transport

gegen steilere Gradienten möglich

f SGLT 1, 2, GLUT 2, 5

(27)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 53

Diureseformen

• Antidiurese: Normaler Ausscheidungsstatus, Schutz gegen Austrocknung

• Wasserdiurese

• omotische Diuresen

• Druckdiurese

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Diureseformen im Vergleich

Aus: Schmidt/Thews/Lang

ADH ADH Glukose

>10 mM

Mannit, Süßstoff

Saluretika Blutdruck

"Osmotische Diurese im engeren Sinn"

(die Solute selbst sind Diuretikum)

(28)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 55

Beispiel 1: 1l Tee

• Plasma wird leicht hypoosmolal

• Osmorezeptoren und ADH-Synthese im Hypothalamus

• ADH-Speicherung im Hypophysenhinterlappen

• Durch Erniedrigung der Rate von Nervenimpulsen:

Verminderte ADH-Ausschüttung.

• Bei Fehlen von ADH ist die Wasserpermeabilität der distalen Tubuli und der Sammelrohre stark erniedrigt.

• Obergrenze für eine maximale Wasserdiurese: 15% der GFR.

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ADH und Wasserhaushalt

Aus: Deetjen/Speckmann

Wirkort

ADH-Ausschüttung ausgelöst durch

f Anstieg von [osmol] P Zellschrumpfung 1 Osmorezeptoren im Hypothalamus 2 Osmorezeptoren in der Leber f Volumenmangel

3 Volumenrezeptoren Herzvorhof 4 Barorezeptoren im Karotissinus 1

2 3

4

Diabetes insipidus

f zentral: ADH nicht gebildet

f renal: Aquaporin-2 nicht wirksam

(29)

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Signaltransduktion von ADH (=VP) zu AQP2

AQP2 = Aquaporin-2

f apikal f nur im Sammelrohr f als einziger hormonell geregelt

Andere Wasserkanäle in Epithelien:

f apikal: AQP1, seltener AQP7 f basolateral: überall AQP3, AQP4

† ADH

… ADH

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Diabetes insipidus renalis

► Ursache:

Gestörter Einbau von AQP-2 in die apikale Membran von Tubuluszellen durch Mutationen im AQP2- und VR-Gen

Auch: durch Schädigung von Nierentubuli durch chron. Nierenerkrankungen oder Medikamente

„ Wasserverlust, Hypernatriämie, hypertone Dehydratation.

► Therapie: Behandlung der Grunderkrankung, Flüssigkeitszufuhr

Aquaporin

(30)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 59

Diureseformen im Vergleich

Aus: Schmidt/Thews/Lang

ADH ADH Glukose

>10 mM

Mannit Saluretika Blutdruck

"Osmotische Diurese im engeren Sinn"

(die Solute selbst sind Diuretikum)

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Natriuretische Peptide (NP) senken Blutdruck und steigern Na

+

-Ausscheidung f ANP (atrial natriuretic peptide) aus Herz-VH

f Urodilatin aus Niere

Urodilatin

Bildung: aus ANP (im dist. Tubulusepithel) Abgabe: ins Lumen

Renaler Effekt: hemmt ENaC „ †Na

+

-Resorption im Sammelrohr Ein endogenes Diuretikum:

ANP = Atriales natriuretisches Peptid

Bildung: hauptsächlich rechter Herzvorhof

Auslöser: Hypervolämie „ Dehnung des Vorhofmyokards, und weitere Auslöser

Rezeptor: Natriuretic-Peptide-Rezeptor Typ A (NPR-A) Effekte: f …allg. Vasodilatation „ †Blutdruck

f Dilatation Vas afferens „ …RBF „ …GFR

f †Na

+

-Resorption nicht durch ANP, sondern durch Urodilatin insgesamt: …Natriumausscheidung …Diurese, †Blutdruck

Beispiel 2: Isotone Getränke (~300 mosmol)

(31)

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Natrium-Resorption im Sammelrohr

Epithelialer Na + -Kanal (ENaC)

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Variationen „isoosmolarer“ Getränke

1 Liter Suppe „ erst Stunden später milde Diurese Suppe: Isoosmolar

Sportdrink: Isoosmolar, z.T. mit Zuckeraustauschstoffen Limonade : Isoosmolar, z.T. mit Zuckeraustauschstoffen Cola: Isoosmolar + Koffein

Bier: Isoosmolar + EtOH

(32)

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Allgemeine Clearance-Formel

V . U

[x] U

· [x] P

ml / min · mmol / l mmol / l

c X [ ml / min ] = [ ]

Definitionen der Clearance:

1. „die funktionelle“: Verhältnis der pro Zeiteinheit ausgeschiedenen Substanzmenge zur Plasmakonzentration der betreffenden Substanz

Clearance: Das Klärvermögen der Niere

2. „die akademische“: Menge Plasmaflüssigkeit pro Zeit, die bei einmaliger Nierenpassage vollständig von Substanz X befreit wird

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Kreatinin-Clearance als Maß der GFR

V . U

[ Kr ] U [ Kr ] P = ·

GFR ·

Kreatinin: - ist ein harnpflichtiges Stoffwechselendprodukt - wird endogen konstant gebildet

- wird frei filtriert

[ ml / min ] [ mmol / l ] [ ml / min ] [ mmol / l ]

V . U

[ Kr ] U

·

[ Kr ] P = C Kr

GFR =

Kreatinin-Filtration pro Zeit f

Kreatinin-Ausscheidung pro Zeit

konstant

[ Kr ] P

GFR = y = 1 / x ƒ Hyperbel

Da Kreatinin konstant gebildet wird, wird es auch mit konstanter Rate ausgeschieden.

Eine Abschätzung der GFR ist daher allein aus [Krea tinin] P möglich:

(33)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 65

[Kreatinin] P als grobes Maß der GFR

Kreatinin-Bildung 1,2 g/d

1,7 g/d 2,3 g/d

individuelle Konstante je nach Muskelmasse

Aus: Schmidt/Thews/Lang

Muskelmasse hängt ab von - Alter (†)

- Gewicht (…)

- Geschlecht (w:†, m:…)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Henle-Schleife

proximaler Tubulus distaler Tubulus

Sammelrohr

Henle-Schleife dünner abstei-

gender Teil

dünner aufstei- gender Teil

dicker aufstei- gender Teil

"frühproximal"

"spätproximal"

Macula densa

"spätdistal"

"kortikales Sammelrohr"

"frühdistal"

Konzentrierungsmechanismen

(34)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 67

Aufbau des Gegenstromgradienten

1. Schritt:

Überall gleiche Osmolarität von 300 mosmol/l 2. Schritt:

NaCl-Resorption ins Interstitium. Δ100 mosmol/l 3. Schritt:

Nachströmen von 300 mosmol/l Flüssigkeit 4. Schritt:

NaCl-Resorption ins Interstitium. Δ100 mosmol/l 5. Schritt:

Nachströmen von 300 mosmol/l Flüssigkeit ... ... u.s.w.

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Transportcharakteristika der Harnkonzentrierung:

1. Na

+

- und Cl

-Resorption in dicken aufsteigenden Teil der Henle-Schleife, 2. Wasserimpermeabilität des aufsteigenden Teils der Henle-Schleife, 3. Harnstoff-Resorption im medullären Sammelrohr,

4. geringe Durchblutung der Vasa recta im Markbereich.

Harnkonzentrierung

Aus: Schmidt/Thews/Lang

2. Wasserimpermeabilität des aufsteigenden Teils der Henle-Schleife, 4. geringe Durchblutung der Vasa recta im Markbereich.

3. Harnstoff-Resorption im medullären Sammelrohr,

(35)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 69

Distaler Tubulus & Sammelrohr

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Natrium-Transporter im gesamten Tubulus

Aus: Schmidt/Thews/Lang

Na

+

Cl

-Symporter: NCC

basolat. Cl

-Kanal: ClC-Kb

(36)

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung 71

Liddle-Syndrom

► Ursache: Defektmutation des Natriumkanals ENaC, E- und/oder J-Unit

„ ist ständig geöffnet und wird verlangsamt abgebaut

„ …Na + -Resorption „ …K + -Sekretion

„ …H + -Sekretion

Folgen: …[Na + ] P = Hypernatriämie „ Bluthochdruck

„† [ Aldosteron] P

†[K + ] P = Hypokaliämie

†[H + ] P = metabol. Alkalose

► Therapie: Diuretikum Amilorid „ blockiert ENaC

Shimkets RA et al. (1994) Liddle's Syndrome: heritable human hypertension caused by mutations in the

E

subunit of the epithelial sodium channel. Cell 79: 407-414

ENaC OMIM #177200

Univ.-Prof. Dr. Salah Amasheh - Biologie der Tiere - Wasserhaushalt und Ausscheidung

Physiologie des Wasserhaushalts

Physiologie der Ausscheidung

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