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Johannes Ramel. Damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet

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Academic year: 2022

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Johannes Ramel

Damit ihr nicht

ihrer Sünden teilhaftig werdet …

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Inhaltsverzeichnis

Das Geheimnis Gottes unter den Menschen � � � � � � � �   5 Die Mysterien der Kirche Roms� � � � � � � � � � � � � � � � � � �   13 Die Verführungskraft der Mysterienreligion� � � � � � � � �  17 Zieht aus ihrer Mitte hinaus� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �  27

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Vorwort

Mit Bewunderung stelle ich immer wieder fest, dass Gottes Wort Situationen anspricht, in denen wir auch heute stehen�

Zusammenhänge zwischen Mysterienreligion und der Kirche Roms haben mich betroffen und nachdenklich gemacht� Der Herr zeigt Hesekiel die Götzen und Greuel, die ausgerechnet im Tempel sich fanden�

Woran hängt das Herz des Menschen heute: am Herrn und seinem gegebenen Wort oder an selbstgemachten Gottesvorstellungen, die ein ganzes Leben fehlleiten können?

Auffallenderweise wurden gleichzeitig mehrere Glaubensgeschwister darauf aufmerksam� Das Wort Gottes veranlasste sie immer mehr,

Fälschungen des Glaubens zu erkennen und diese zu verlassen, um sich allein vom Wort des Herrn ansprechen und führen zu lassen�

Heute sind sie von der Verführungsmacht der Kirche Roms zutiefst betroffen, die im Grunde eine Mysterienreligion verbreitet

anstatt die klare Heilsbotschaft des Herrn�

Möge folgende Abhandlung dazu beitragen,

gewohnte religiöse Einstellungen neu im Licht der Heiligen Schrift zu werten und zu ordnen�

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Das Geheimnis Gottes unter den Menschen

1 Gottes Heilshandeln geschieht nicht in Riten und Kulten Gott hat uns Menschen heimgesucht im Kommen des verheißenen Ret- ters und Erlösers Jesus Christus� Nun muss jeder einzelne diesen Messias und Retter aufnehmen im vertrauenden Glauben, Jesus, den vom Vater gegebe- nen Mittler und Erlöser, der mit seinem eigenen Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen ist und eine ewige Erlösung erlangt hat� Es ist ein ma- kelloses Opfer, das unser Gewissen reinigt von toten Werken, damit wir dem lebendigen Gott dienen können� Die ihn aufnahmen, denen gab er Macht, Kinder Gottes zu sein� So wird die Gottentfremdung der Sünde überwun- den und der Zugang zum Vater eröffnet� Darin besteht das ewige Leben, dass der Mensch den Vater, den allein wahren Gott und den Sohn erkennt, den der Vater gesandt hat� In diesem Vorgang werden dem Menschen die Augen geöffnet, dass er sich von der Finsternis zum Licht und von der Herrschaft Satans zu Gott bekehrt und darin die Vergebung der Sünden empfängt und ein himmlisches Erbe�

In dieser Wirklichkeit, die im Folgenden das Wort Gottes beschreibt, fin- det sich der wahrhaft Gläubige in großer Dankbarkeit�

Das neue Leben in Christus – eine Gabe der Gnade Gottes

Eph 2,1-10: auch euch, die ihr tot wart durch Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst gelebt habt nach dem Lauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten, der in der Luft herrscht, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt ; unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten ; und wir waren von Natur Kin- der des Zorns, wie auch die anderen. Gott aber, der reich ist an Erbarmen, hat um seiner großen Liebe willen, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren durch die Übertretungen, mit dem Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr errettet ! – und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen Regionen in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus. Denn aus Gnade

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seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch – Gottes Gabe ist es ; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind seine Schöpfung, er- schaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

Die von Gott geschenkte Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesus Christus

Röm 3,21-26: Jetzt aber ist außerhalb des Gesetzes die Gerechtigkeit Gottes offen- bar gemacht worden, die von dem Gesetz und den Propheten bezeugt wird, näm- lich die Gerechtigkeit Gottes durch den Glauben an Jesus Christus, die zu allen und auf alle [kommt], die glauben. Denn es ist kein Unterschied ; denn alle haben gesün- digt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten, so dass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um sei- ne Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist. Wo bleibt nun das Rühmen ? Es ist ausgeschlossen ! Durch welches Gesetz ? Das der Werke ? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens ! So kommen wir nun zu dem Schluß, dass der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.

1.1 Das Evangelium unseres Heiles

Das alles wirkt unser Gott und Vater durch Jesus Christus im Heiligen Geist�

Dies wird dem Menschen zugänglich, indem er das Wort der Wahrheit – das Evangelium unseres Heiles – aufnehmend hört und so gläubig wird, d� h�

sein Vertrauen auf ihn setzt, wobei er mit dem Heiligen Geist der Verheißung versiegelt wird und unbestreitbares Eigentum Gottes wird� Er erlangt eine frohe Gewissheit darüber, dass Jesus Christus nun sein Herr und Retter ist, in dem Vergebung der Sünden ist und ewiges Leben� Der in Christus erneuerte Mensch wird immer mehr bereit, sich vom Heiligen Geist leiten zu lassen und er lebt für den, der für ihn gestorben und auferstanden ist�

Dieses Heil wird durch keinen Kult oder durch kein Ritual vermittelt, son- dern durch eine autorisierte Verkündigung� Was allein Gott uns zu sagen hat, sollen wir glaubensvoll aufnehmen und darin bleiben�

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In Jesus Christus wird alles zusammengefasst� ER hat Kunde vom Vater gebracht (Joh 1,18), von seiner erbarmenden Liebe zu uns Sündern� Für uns hat der Vater den Sohn dahingegeben in der Menschwerdung, im Kreuzestod und in der Verherrlichung durch seine Auferstehung und Herrschaft zu seiner Rechten�

Dieses Geheimnis des Wirkens Jesu wird in jedem an Jesus Glaubenden of- fenbar und als Ganzes in seiner Gemeinde� Es bedarf keiner stellvertretenden Vermittlung� Es ist ein Tun Gottes, das er vorweg festgelegt hat und wir nun erkennen und sehen dürfen� Es ist keine Spur eines sakramentalen Vermitt- lervorganges zu finden�

Eph 3,8–12: Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist diese Gnade gegeben worden, unter den Heiden den unausforschlichen Reichtum des Christus zu ver- kündigen, und alle darüber zu erleuchten, welches die Gemeinschaft ist, die als Geheimnis von den Ewigkeiten her in Gott verborgen war, der alles erschaffen hat durch Jesus Christus, damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmli- schen [Regionen] durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt- gemacht werde, nach dem Vorsatz der Ewigkeiten, den er gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn, in dem wir die Freimütigkeit und den Zugang haben in Zu- versicht durch den Glauben an ihn.

1.2 Zugang zum Heil durch Kundmachung des Heiles und durch Glauben

Das ist der Sinn der apostolischen Verkündigung: das Kundtun des Reich- tums der Herrlichkeit, der in unserem Sein in Christus besteht�

Kol 1,25-29: Deren Diener bin ich geworden gemäß der Haushalterschaft, die mir von Gott für euch gegeben ist, dass ich das Wort Gottes voll ausrichten soll, näm- lich das Geheimnis, das verborgen war, seitdem es Weltzeiten und Geschlechter gibt, das jetzt aber seinen Heiligen offenbar gemacht worden ist. Ihnen wollte Gott bekanntmachen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich : Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Ihn ver- kündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, um jeden Menschen vollkommen in Christus Jesus darzustellen.

Dafür arbeite und ringe ich auch gemäß seiner wirksamen Kraft, die in mir wirkt mit Macht.

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In Jesus ist uns Gott geoffenbart worden und wir nehmen ihn auf in un- ser Leben auf dem Weg der Buße, in der wir unsere Abweichung von Gott erkenne; der Bekehrung, indem wir umdenken und nun so gesinnt sind wie Christus Jesus und des Glauben, der Gott mehr vertraut als sich selbst� So ge- schieht die Herstellung der Gemeinschaft mit Gott� Gottes Handeln umfasst aber immer einen weiteren Zeitraum als den von uns in der Gegenwart wahr- genommenen� Es muss noch viel mehr offenbar werden, was die Herrlichkeit unserer Teilnahme an der Heilstat Christi am Tag seiner Wiederkunft ist�

Dieser Zugang erfolgt nicht über Riten und Sakramente, sondern durch das glaubende Hören des Wortes der Wahrheit des Evangeliums� Es folgt da- raus auch eine Erfahrung, eine Erkenntnis der Gnade Gottes�

Kol 1,3-6: Wir danken dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, indem wir allezeit für euch beten, da wir gehört haben von eurem Glauben an Christus Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, um der Hoffnung willen, die euch aufbewahrt ist im Himmel, von der ihr zuvor gehört habt durch das Wort der Wahrheit des Evangeliums, das zu euch gekommen ist, wie es auch in der ganzen Welt ist und Frucht bringt, so wie auch in euch, von dem Tag an, da ihr von der Gnade Gottes gehört und sie in Wahrheit erkannt habt.

Unser Leben in Christus

Kol 3,1-4: Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was dro- ben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist ; denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott. Wenn der Christus, unser Leben, of- fenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

Es ist also ein Festbleiben in dieser neuen Wirklichkeit, die Gott uns im Versöhnungswerk Jesu bereitet hat�

Kol 1,21-23: Auch euch, die ihr einst entfremdet und feindlich gesinnt wart in den bösen Werken, hat er jetzt versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unverklagbar darzustellen vor seinem Angesicht, wenn ihr nämlich im Glauben gegründet und fest bleibt und euch nicht abbringen lasst von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, das verkündigt wor- den ist in der ganzen Schöpfung, die unter dem Himmel ist, und dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.

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1.3 Gottes Heilsgeschehen ist eine Ganzheit

Das alles aber wird geschehen in der umfassenden Einheit eines Heilge- schehens: Gott selber im Reichtum seines innergöttlichen Lebens bringt die göttliche Heilsplanung hervor� In Christus soll alles zusammengefasst werden und dies soll in seinem Leib, der Gemeinde, sichtbar werden� Diese Gemeinde wird er auch in der Herrlichkeit Gottes vollenden� Jede einzelne Phase des Heilshandelns Gottes enthält gewissermaßen die vorhergehende in sich, macht sie gegenwärtig�

Gott wirkt das Heil grundlegend und bereitet das Zukünftige vor� Er offen- bart sich durch die Geschichte das Alten Testamentes hindurch� Und er voll- endet und erfüllt diese Geschichte in Christus� Seine Heilstat gipfelt und fasst er zusammen im Passahgeschehen Jesu, dem Grundvollzug der Erlösung� In dieser Wirklichkeit und Wirksamkeit der Erlösung stehen wir in der ganzen Breite eines christlichen Lebens� Diese vollendet sich bei der Wiederkehr Christi, wenn Gott alles in allem sein wird (1Kor 15,28)�

Diese Zusammenschau der Heilsgeschichte legt einen gewissen Nach- druck auf die gegenwärtige Wirksamkeit der Heilstat Christi für jeden der glaubt� Wir stehen und leben in dieser Wirklichkeit als einzelne wiedergebo- rene Gläubige und als Gemeinde� Diese Heilstat Jesu ist dem an Jesus Gläubi- gen hier und jetzt gegeben in der Fülle des Lebens in Christus� Der wahrhaft gläubige Jünger soll darüber nicht in Unkenntnis sein� Dieses Wissen soll un- ser ganzes Handeln prägen und uns mit Danksagung, Freude und Lobpreis an Gott und mit unzerstörbarer Hoffnung erfüllen�

2 Gottesdienst setzt das Heil voraus, kann es aber nicht vermitteln

Wenn wir das Wort Gottes hören, das Herrenmahl feiern, im Gebet Dank sagen und in Glaube und Liebe einander verbunden bleiben, dann wird uns diese Wirklichkeit lebendig und wir werden darin immer mehr gefestigt�

Letztlich aber werden wir durch seinen Geist an dem inneren Menschen nach gestärkt, weil Christus durch den Glauben in unseren Herzen wohnt�

Es ist also immer das ständige Handeln Gottes an uns und in uns� Dies kann nicht durch ein Ritual kanalisiert, auch nicht vermittelt werden� Darin sehen wir, dass Gott ein lebendiger Gott ist und keine anonyme magische Kraft, die durch eine Beschwörung eines Ritus aktualisiert werden könnte�

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Eph 3,14-21: Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes. Dem aber, der weit über die Maßen mehr zu tun vermag, als wir bitten oder verstehen, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Ehre in der Gemeinde in Christus Jesus, auf alle Geschlechter der Ewigkeit der Ewigkeiten ! Amen.

Das Heil ist zugänglich in Christus

Das gesamte Heilswerk Christi ist uns gegeben� Von Ewigkeit her ist es geplant und vorbereitet in der Geschichte des Alten Testaments� In Christi Jesu Leben, Sterben und Auferstehen ist es erfüllt und uns jetzt zugänglich, auf dass wir „in Christus Jesus“ seien, indem wir mit ihm gestorben und auf- erstanden sind und daher suchen, was droben ist, in der Hoffnung auf eine endzeitliche Vollendung�

Es bleibt die wichtigste Frage der Gegenwart: Wie ist diese Gegenwart des Heiles näherhin im Einzelnen gegeben? Es geht um die Einmaligkeit des Wir- kens Jesu durch seinen Geist in unserer Gegenwart� Es geschieht einzig und allein durch Glauben� „Der Gerechte wird aus Glauben leben“ (Röm 1,17b)�

Dieser Glaube traut Gott zu, dass er zuverlässig und wahr ist� Er ist das Grund- vertrauen des Menschen zu Gott, das durch die Sünde verloren gegangen ist und in der Bekehrung zurückkehrt�

Darum müssen wir heute auch ihn anrufen, um errettet zu werden (Röm 10)�

Apg 10,43: Von diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt.

Apg 13,38-39: So sollt ihr nun wissen, ihr Männer und Brüder, dass euch durch die- sen Vergebung der Sünden verkündigt wird ; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder ge- rechtfertigt, der glaubt.

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Der Schlüssel der Erkenntnis

Diese Lebendigkeit der glaubenden Beziehung zu dem von Gott gesandten Je sus Christus sollte nicht verloren gehen� Leider hat die römisch-katholische Kirche und auch die orthodoxe Kirche diese Lebendigkeit verdeckt durch eine Liturgie, durch die – ihrer Meinung nach – unser Heil vermittelt werden sollte� Diese Vermittlung des Heiles wurde mysteriös und magisch�

Die Folge davon ist, dass dadurch der Schlüssel zur Erkenntnis des Heiles weggeworfen wurde und damit auch der Zugang zum Heil versperrt bleibt�

„Wehe euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen; ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die hineingehen wollten, habt ihr gehindert“ (Lk 11,52)� Diesen fehlgeleiteten Zugang zum Heil wollen wir im folgenden Abschnitt näher beleuchten�

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Die Mysterien der Kirche Roms

1 Nicht mehr der Glaube vermittelt das Heil, sondern Sakramente

Neben dem in der Heiligen Schrift bezeugten Heilshandeln Gottes tritt nun in der röm�-kath� Kirche und noch in anderen Konfessionen ein gesondertes Handeln Gottes in der Liturgie� Dort soll erst zugänglich werden, was Gott den Menschen geben will� So wird Gott in seinem Wirken auf das Handeln in der Liturgie eingeengt und vorgenormt und die Menschen könnten nur über die Liturgie einen Zugang zu dem Erlösungswerk Jesu bekommen� Von Seiten Gottes ist also bereits alles vorbereitet, der geistliche Tisch ist gedeckt, den Zutritt dazu bekäme der Mensch aber nur über das Handeln seiner Kir- che� Das nennt die röm�-kath� Kirche die Feier des christlichen Mysteriums.

2 Das Werk der Erlösung erfolgt über Mysterien

Im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) Abschnitt 1069 steht:

„… Durch die Liturgie setzt Christus, unser Erlöser und Hohepriester, in sei- ner Kirche, mit ihr und durch sie das Werk unserer Erlösung fort�“

In diesem kurzen Satz steckt das Grundverständnis der röm�-kath� Kirche über die Frage der Zuwendung des Heiles�

Christus setzt das Werk unserer Erlösung in der Kirche fort�

Christus setzt das Werk unserer Erlösung mit und durch die Kirche fort�

Diesem Handeln der Kirche in der Liturgie kommt in der Wirksamkeit kein anderes Handeln der Kirche an Bedeutung und Rang gleich�

Während dieser Zeit der Kirche lebt und handelt Christus fortan in und mit seiner Kirche auf eine neue und eigene Weise� Er handelt durch die Sak- ramente� (KKK 1076)� – Das Handeln Christi ist also nach diesem Verständ- nis auf die Sakramente hin konzentriert�

KKK 1084 Christus, der „zur Rechten des Vaters sitzt“ und den Heiligen Geist in seinem Leib, der Kirche, ausbreitet, handelt jetzt durch die Sakra- mente, die er zur Mitteilung seiner Gnade eingesetzt hat� Die Sakramente

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sind durch die Sinne wahrnehmbare Zeichen (Worte und Handlungen), die unserer Menschennatur zugänglich sind� Kraft des Wirkens Christi und des Waltens des Heiligen Geistes bewirken sie die Gnade, die sie bezeichnen.

2.1 Sakramente vermitteln Gnade

Nach dem Glaubensverständnis der röm�-kath� Kirche muss das Heilswerk nicht nur durch das Evangelium verkündet werden, es muss dann erst durch das Messopfer und die Sakramente vollzogen werden (KKK 1086)�

Die Heiligung geschieht dort nicht mehr durch Christus und den Heiligen Geist, sondern durch die Kirche�

KKK 1087 Indem der auferstandene Christus den Aposteln den Heiligen Geist spendete, vertraute er ihnen seine Heiligungsgewalt an: die Apostel werden sakramentale Zeichen Christi. Durch die Kraft desselben Heiligen Geistes vertrauen sie diese Heiligungsvollmacht ihren Nachfolgern an� Die- se „apostolische Sukzession“ durchformt das ganze liturgische Leben der Kir- che� Sie ist sakramental und wird durch das Weihesakrament weitergegeben�

Jesus Christus wird in einer mystischen Weise als gegenwärtig geglaubt, der in dieser Gegenwart eigene Handlungen setzt� Diese Denkweise finden wir schon in der Mysterienreligion vor� Dort werden genaue Riten und Worte verlangt, um das Handeln des Geheimnisträgers zu erwirken�

2.2 Sakramente sind heilsnotwendig

KKK 1129 Die Kirche sagt, dass die Sakramente des Neuen Bundes für die Gläubigen heilsnotwendig sind (Konzil v� Trient: DS 1604)�

Ganz anders ist das Zeugnis Jesu� Er spricht davon, dass er selbst und der Heilige Geist ganz persönlich dem von ihm Geheiligten nahe sein wird� Weil diese Glaubenserfahrung, diese Echtheit der Beziehung im Glauben in den katholischen Kirchen oft fehlt, hat sich ein Ersatz vorgeschoben, eine eigene Priesterschaft, eine eigene Sakramentenlehre, eine Mystifizierung des Glau- bens� Wie ganz anders klingen die folgenden Worte der Heiligen Schrift:

Joh 14,18: Ich lasse euch nicht als Waisen zurück ; ich komme zu euch.

Joh 15,4: Bleibt in mir, und ich bleibe in euch ! Gleichwie die Rebe nicht von sich selbst aus Frucht bringen kann, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

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Joh 14,21: Wer meine Gebote festhält und sie befolgt, der ist es, der mich liebt ; wer aber mich liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.

Joh 14,15-16: Liebt ihr mich, so haltet meine Gebote ! Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit.

Hier ist von keiner Liturgie die Rede� Hier geht es um einen im Alltag durchgetragenen Glauben und ein Vertrauen zu einer Person: Jesus Christus�

3 Weihepriestertum und Kirche an Jesu statt

„Um aber dieses große Werk“ – die Ausspendung oder Mitteilung sei- nes Heilswerkes – „zu vollenden, ist Christus immer bei seiner Kirche, be- sonders in den liturgischen Handlungen� Gegenwärtig ist er im Opfer der Messe sowohl in der Person des Dieners – denn derselbe bringt das Op- fer jetzt durch den Dienst der Priester dar, der sich selbst einst am Kreuz dargebracht hat –, als auch vor allem unter den eucharistischen Gestalten (KKK 1088)“�

Bei diesen Mysterienhandlungen dieses Christus sei auch immer die Kir- che Roms mit beteiligt: „In der Tat gesellt sich Christus in diesem so großen Werk, in dem Gott vollkommen verherrlicht wird und die Menschen gehei- ligt werden, immer die Kirche zu�“ (KKK 1089)� – So wird die Kirche eine mitopfernde, eine miterlösende Kirche� Christus wirkt nicht mehr durch den Heiligen Geist, sondern durch Formeln und Handlungen der handeln- den Kirche�

Jesus und der Heilige Geist und die Kirche selbst werden in einer Art mys- terienhafter und magischer Wirkweise gesehen, in der Formeln, Handlungen und Orte ausschlaggebend sind� Es wirkt Gott immer von außen zu jeman- dem hin�

4 Das Heilsgeschehen im Kirchenjahr

Es gilt das geflügelte Wort „Alle Jahre wieder“ für das ganze Kirchenjahr� Es werden alle die großen Ereignisse der Heilsgeschichte im „Heute“ der Liturgie durchlebt� Gerade diese Vergegenwärtigung hat magische Züge, wie das auch als Stimmung erlebt wird: zu Weihnachten kommt Jesus wieder als Kind, Os- tern wird zur Auferstehungsfeier, die sich wie ein Naturrhythmus wiederholt�

Dasselbe geschieht in der Mysterienreligion (siehe orphische Feiern).

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Nach dem Verständnis der röm�-kath� Kirche wird nur die einzelne Feier des Passah-Mysteriums Christi wiederholt, nicht das Passah selbst� Aber zu- gleich wird hinzugefügt: „In jeder von ihnen geschieht die Ausgießung des Heiligen Geistes, der das einmalige Mysterium in der Gegenwart Gestalt annehmen lässt“ (KKK 1104)� – Es bekommt Gestalt durch eine Feier und wird so zur gegenständlichen Handlung� Unser Heil ist aber ein Sein in Chris- tus und nicht nur ein Gedenken�

4.1 Gläubige sind Mittäter der Erlösung

In der Herabrufung (Epiklese) des Heiligen Geistes über Brot und Wein bei der Messe wird ein magisches Wirken des Heiligen Geistes erwartet, das so nie in der Heiligen Schrift vorkommt� Brot und Wein sollen umgewandelt werden und selbst die Gläubigen zu einer Opfergabe werden, die am Opfer der Erlösung teilhaben (KKK 1105)� – So wird die Erlösung wieder ein Teil auch der Gläubigen, die Kirche eine Art Miterlöserin, wie sie es ja auch be- sonders Maria und den Heiligen zuspricht� Dadurch genügt jetzt nicht das Erlösungsopfer Jesu, das aber nach dem Zeugnis des Hebräerbriefes ein für allemal vollbracht und ausreichend zur vollen Erlösung ist (Hebr� 10, 14:

Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkom- men gemacht)�

4.2 Kirche Roms teilt die Erlösung zu

Das ist dann auch der Grund, warum die Messe für die Erlösung selbst für die Verstorbenen so wichtig wurde� Weil in der Messe eine vermehrte Teil- nahme an der Erlösung gesehen wird� Sie sollte aber eine Feier darüber sein, dass wir bereits in dieser Erlösung sind� Die Heiligung, die Jesus in uns wirkt und weil wir in ihm bleiben, erfolgt hier von außen durch die Liturgie der Kirche�

Woher aber kommt nun der Einfluss, der in eine so falsche Richtung den Glaubensvollzug gelenkt hat? Es ist die Mysterienreligion aus der vorchrist- lichen Zeit, die in Babylon ihren Ursprung hat und sich in alle religiösen Kulturen einbrachte� Diese hat sich sogar in das Volk Gottes im Alten Tes- tament eingeschlichen� So finden wir im Tempel auch den Baalskult und den der Aschera (einer Muttergottheit mit vielen Namen: Himmelskönigin, Ast- arte, Isis, Artemis, Aphrodite, Venus; heute heißt sie Madonna, Magna Mater, Himmelskönigin, immerwährende Jungfrau, Frau aller Völker, Herrin …)�

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1 Mysterienreligion beeinflusst den Glauben

Die Neigung zur Esoterik und das Interesse an fernöstlichen Religionen und zugleich der Verlust des christlichen Glaubens schaffte bei vielen Men- schen eine geistliche Heimatlosigkeit� Der Glaube vieler gründet nicht mehr auf dem sich offenbarenden Gott in der Heiligen Schrift, sondern in einem religiösen Ahnen und Fühlen und schicksalhaften Fürchten� Nicht mehr ein persönlicher Gott, dem gegenüber wir in Verantwortung stehen, ist im Blick- feld, sondern eine anonyme Macht, die schicksalhaft alles beeinflusst und führt� So ist der Boden bereitet für die Verführungskraft der Mysterienreli- gion, die noch dazu auch im scheinbar christlichen Gewand vorwiegend in der katholischen und in der orthodoxen Kirche ihren Nährboden gefunden hat� Letztlich ist sie ein Machwerk Satans, das mit Nimrod, dem Begründer Babylons und seiner Frau Semiramis, seinen Anfang fand (vgl� 1 Mo 10,10)�

So wurde der Mythos das falsche Evangelium, das den Schöpfergott und sein Heilswerk vergessen machen will und mythische Götter einführt, die das Schicksal der Menschen und der Welt bestimmen sollen�

Die ursprüngliche Bedeutung von Mythos meint Kunde, Botschaft über ein Geschehen und eine Geschichte� Es geht dabei immer um das Ganze des Daseins, der Welt und der Dinge, was die Ursprünge, Zusammenhänge und die Sinnbestimmung ist� Es wird die Geborgenheit des Menschen im Zusammenhang und in der Einheit mit einer höheren Wirklichkeit gesucht�

Die Botschaft eines Mythos wird als der eigentliche Ursprung, der wahre Grund und als wirkliche Realität, zugleich als die bestimmende Norm des irdischen Geschehens und Handelns des Menschen angesehen� Der Mensch und die Welt sind in die Sphäre des göttlichen Seins und Geschehens von Gottheiten aufgenommen und einbezogen�

Der Mythos versteht sich als überkommene Erfahrung von Realität, als Kunde vom eigentlichen Sein und als Kunde vom alles begründenden Ge- schehen, auf das alles rückführbar bleibt und darin seine Deutung und Sinnerhellung erlangt�

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1.1 Der Kult aktualisiert den Mythos

Im Kult wird die umfassende ursprüngliche, begründende Wirklichkeit des Mythos wirksam und lebendig� In ihm werden die vorzeitlichen oder endzeitlichen Geschehnisse in der Zeit gegenwärtig wirksam� Die im Kult vollzogene Handlung erinnert an das jeweilige mythische Geschehen� Er wiederholt und repräsentiert es in symbolischen Handlungen und Gebär- den� Das Wort, das die Kulthandlung begleitet, wiederholt das mythische Wort und eröffnet die Realitäts- und Wirklichkeitsmacht, die alles begrün- det (vgl� dem gegenüber die Wandlungsworte der Messe)� – Genauso voll- zieht sich auffallender Weise durchgehend auch der Kult in der Kirche Roms�

2 Weltentstehungsgeschichten

Die kosmogonischen Mythen berichten von der Entstehung der Welt�

Diese wird durch das Zusammenwirken mehrerer Gottheiten, durch Kampf und Widerstreit der Götter oder durch Hervorgehen aus einem himmlischen Urwesen und dessen Teilen beschrieben� – Dem gegenüber steht in der Bibel ein reiner Schöpfungsakt des höchsten Gottes durch sein Wort�

2.1 Der heile Urzustand

Die Urzustandsmythen erzählen von den Zuständen und Bedingun- gen nach der Weltentstehung und verweisen auf Grund und Ursprung des menschlichen Daseins und auf die Situation, in der sich der Mensch befindet im Leben, als Geschlecht, im Leiden, in Übel, Schuld und Tod�

In diesem Zusammenhang sprechen die Mythen vom Goldenen Zeitalter, vom paradiesischen Zustand und von der Veränderung des heilen Anfangs in der vorgefundenen unheilen Situation� Dies geschieht durch die Transfor- mationsmythen (Umgestaltungen)� Es sind dies die Mythen von der Verfüh- rung, vom Fall und von der Sintflut�

2.2 Die Erlösung, Rettung und Vollendung

Als Gegenbild taucht der soteriologische Mythos vom Heilbringer auf� – So finden wir auffallend ähnliche Formen eines Errettungsvorganges in den vorchristlichen Mythen� Eine besondere Rolle spielt dabei die Himmelsgöt- tin Semiramis und ihr Sohn Tammuz, Baal und Aschera, Isis und ihr Sohn

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Horus� Diese sind mit neuen Namen (Madonna, gekrönte Himmelskönigin, Maria mit dem Kind) stark in die Frömmigkeit der röm�-kath� Kirche einge- drungen, so dass die geschichtlich erfassbare Erlösung durch Jesus Christus wieder diese mythologischen Züge bekommt (Weihnachten: Alle Jahre wie- der; Ostern: Auferstehungsfeier als Kult)�

Die eschatologischen Mythen erzählen, wie am Ende der Welt und der Zeiten die durch Katastrophen vernichtete Welt erneuert wird und wie die Toten zum Leben auferstehen�

3 Das Gegenüber der Heiligen Schrift

Es ist auffallend, wie ähnlich die Themen dieser Mythen den Themen sogar aus der Bibel sind� Zugleich fällt auf, dass sich in allen Teilen die Bibel doch von ihnen unterscheidet� Die Bibel beschreitet im Gegensatz zum Mythos einen geschichtlich nachweisbaren Raum� Es geschieht im Zeitablauf das Offenbarwerden Gottes an verschiedenen Menschen und an einem ganzen Volk�

3.1 Die Bibel warnt vor jedem Mythos

Mit entschiedener Heftigkeit warnt die Bibel vor jedem Mythos� Die ausdrückliche Offenbarung Gottes, die in der geschichtlichen Erscheinung Jesu Christi gipfelt, steht in einem ausgesprochenen Gegensatz zum Mythos�

1Tim 1,3-5: Ich habe dich ja bei meiner Abreise nach Mazedonien ermahnt, in Ephe- sus zu bleiben, dass du gewissen Leuten gebietest, keine fremden Lehren zu ver- breiten und sich auch nicht mit Legenden (wörtl. im Griechischen = Mythen) und endlosen Geschlechtsregistern zu beschäftigen, die mehr Streitfragen hervorbringen als göttliche Erbauung im Glauben ; das Endziel des Gebotes aber ist Liebe aus reinem Herzen und gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben.

2Tim 4,3-5: Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben ; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwen- den und sich den Legenden (= Mythen) zuwenden. Du aber bleibe nüchtern in allen Dingen, erdulde die Widrigkeiten, tue das Werk eines Evangelisten, richte deinen Dienst völlig aus !

2Petr 1,16-17: Denn wir sind nicht klug ersonnenen Legenden (= Mythen) gefolgt, als wir euch die Macht und Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus wissen lie- ßen, sondern wir sind Augenzeugen seiner herrlichen Majestät gewesen. Denn er

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empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als eine Stimme von der hoch- erhabenen Herrlichkeit an ihn erging : »Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe !«

3.2 Gott und der Mensch in personaler Beziehung

Daraus wird erkenntlich, in welcher Weise die Offenbarung ein Gericht über den Mythos ist� Die Offenbarung ist das Nein zu der undifferenzierten Verhältnisbestimmung des Göttlichen und des Menschlichen, indem sie im Bekenntnis des einen sich offenbarenden Gottes – im Gegensatz zu den Göt- tern – zugleich die absolute Transzendenz, Souveränität und Freiheit Got- tes gegenüber der Welt ausspricht und diese Welt selbst ganz – unmythisch – als Werk Gottes, als Schöpfung beschreibt� So wird die Welt vom Mythos befreit und in ihr geschöpfliches Sein gesetzt�

Die Offenbarung hat die Schöpfung in ihrer mit Einmaligkeit und Un- wiederholbarkeit ausgezeichneten Geschichte und damit Geschichtlichkeit gezeigt�

Sie proklamiert auch innerhalb dieser Zeit das in Christus Geschehene als „ein-für-alle-mal“ geschehen� Der Mythos variiert und mischt Götter- geschichten stets weiter� Im Gegensatz dazu zeigt die Offenbarung verbind- liche Ausschließlichkeit, die konkrete Entschiedenheit Gottes in Jesus von Nazareth und verlangt im Glauben eine personale Antwort und existentiel- le Entscheidung�

3.3 Befreit von Schicksalhaftigkeit und mythologischen Mächten

Der Mensch, den die Offenbarung beschreibt, ist keinen Schicksalsmäch- ten unterworfen� Er ist Person, ein in der Geschichte lebendes, darin sich ver- antwortendes und entscheidendes Wesen, das die Tat Christi als Befreiung von Schuld und Sünde erkennt und als Befreiung von den mythischen Göt- tern, Elementen, Herren, Kräften und Schicksalsmächten�

Gott zeigt in vielen Stellen der Bibel, was Götzendienst ist, welche Wir- kung solches Verhalten hat, wie es zum Verlust der Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott führt� Der Gott der Bibel ist also nicht über die Mytholo- gie oder Mysterien zu finden. Schlussendlich hat deswegen sogar sein Volk Israel seine Existenz als Land und als Staat über zwei Jahrtausende verloren�

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4 Die Rückkehr der Mysterienreligion

Gerade in unserer Zeit des Verlustes der Gotteserfahrung kehrt der My- thos und die Mysterienreligion von allen Richtungen her wieder zurück:

Über fernöstliche Weisheiten und Techniken der Meditation, über Esoterik und New Age, über Medizinmänner und Heilpraktiker� Wir stehen wieder in der Situation, in der Menschen in der Zeit der Abfassung der Heiligen Schrift waren� Wir müssen wie die Menschen damals wieder lernen, inmitten der in- terkulturellen und interreligiösen Welt unsere Stellung vor Gott und der Welt im Licht der Offenbarung zu finden, zu erfahren und zu bewahren�

C� G� Jung anerkannte keine Offenbarung Gottes und hat eine Zuordnung der Mythen zu den Archetypen gemacht� Diese seien Formen kollektiven Unbewusstseins, in denen der Mensch sich selbst wieder erkennt�

5 Erlösung in der Mysterienreligion

Als Mysterien (µυστερια) im eigentlichen Sinn versteht man geheime religiöse Feiern bestimmter Geheimkulte der Antike, die nur dem Einge- weihten (Mysten) zugänglich sind�

Diese Vorgänge sind in der ganzen Welt verbreitet und weisen auffallen- de Ähnlichkeiten miteinander auf� Die Wurzeln gehen auf die babylonische Mysterienreligion zurück, von der in der Offenbarung die Rede ist��

Dort wird eine Stadt auf sieben Hügeln selber symbolisch als eine Frau dargestellt, die in Purpur und Scharlach gekleidet, mit Gold, kostbaren Stei- nen und Perlen geschmückt ist� In ihrer Hand hält sie einen goldenen Becher voll Greuel und Unreinheit ihrer Unzucht; und sie hat an ihrer Stirn geschrie- ben: „Ein Geheimnis: Babylon, die große, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde“ (Offb. 17,1-6).

Dieser orientalischen Richtung der Mysterienreligion entstammt der Ado- niskult, Attiskult, Kybelekult, Isis- und Osiriskult und der Mithraskult� Aus dem hellenistischen Bereich kommen der Eleusiskult und der Dionysos- kult, die Orphiker, Mysterien von Samothrake�

5.1 Das Schicksal eines Paares

Es geht immer um das Schicksal eines Paares, das ein erhöhtes Menschsein und Gottsein zur Wirkung habe� Dieses Paar besteht aus einer Muttergott- heit (Demeter, Atargatis, Aphrodite, Kybele, Isis) und einem Gottsohn, der

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auch ein Heros, bzw� ein Halbgott sein kann� Er kann auch Gatte oder Lieb- haber der Mutter gott heit sein (Tammuz, Horus, Dionysos)� Er wird durch ei- nen jähen Tod entrissen, beweint und wieder kultisch geweckt� – Auffallend ist, dass auch Maria in der Kirche Roms wie diese Muttergottheit sowohl als Mutter und als Braut Christi gesehen wird�

Aus dem persönlich gedachten Wiederaufleben des Gottes kann der in das Geheimnis der Mysterien eingeweihte (Myste) nun Hoffnung auf ein eigenes Leben nach dem Tod schöpfen� Diese endzeitliche Ausrichtung ist einer der wichtigsten Gründe für die Überlegenheit der Mysterienkulte über die alte griechisch-römische Religion mit ihren düsteren Unterweltsvorstellungen�

Die ältesten bekannten Mysterien, die von Eleusis, versprechen dem Ein- geweihten (Mysten) ein bevorzugtes Los in einem noch unterweltlichen Jen- seits� Dasselbe darf für Dionysos-Mysterien und Orphik gelten� Hier finden wir den Glauben an Seelenwanderung, Lohn oder Strafe nach dem Tod, hier gibt es so genannte Totenpässe� – Diese Gedankengänge sind die Bausteine für eine Lehre über ein Fegefeuer in der röm�-kath� Kirche�

Die Isis- und Osiris-Mysterien bauen auf den im alten Ägypten ausge- bildeten Jenseits- und Unsterblichkeitsvorstellungen auf� Pharaonen suchen Unsterblichkeit über das Wirken von Isis und Osiris� – Auf dieser Ebene wird auch das ewige Leben von Katholiken über Maria und ihrem Kind erwartet�

Der Mithraskult versprach für die sittlichen Qualitäten der Wahrhaftig- keit, Treue und Tapferkeit Belohnung in einem Jenseits, das in der Nachfolge der Himmelfahrt des Mithras zu erreichen sei� Diese sittlichen Qualitäten sind aus dem Wesenbild des Gottes ableitbar, die mysterienhaft im Einge- weihten zur Wirkung kommen� – Die Heiligung in der Kirche Roms wird ebenfalls auch über Mysterien wie Kommunionempfang, Sakramente und Feste erwartet�

Die in der Spätantike vorherrschende Vorstellung von der Auffahrt der Seele zu den Sternen ließ dann allgemein in den Mysterien die Astrologie zum Ort des erhofften Eschaton (Vollendung) werden� – So werden in der Kirche Roms auch Heilige nach den Sternbildern gefeiert, wie ihre Vorgän- ger, die Götter der Kelten, der Griechen und Römer� Der Himmel ist über den Sternen� Nicht mehr das Reich Gottes, das offenbar wird und jetzt schon verborgen in uns ist, wird gesucht� So ist es für diese Kirche wichtig, dass Ma- ria in den Himmel aufgefahren ist und mit Sternen umgeben ist�

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Die Mysteriengötter werden Herrscher (Archonten) der sublunaren Re- gionen, die Mysterienweihen zur Bürgschaft für den ungehinderten Durch- stieg zur Astralsphäre� – So haben Katholiken eine Wegzehrung in der To- desstunde, werden Heilige zu gekrönten Herrschern des Himmels� Es war auch üblich, sich in mehrere Mysterien einweihen zu lassen, weil man an allen teilhaben wollte� So ist auch heute eine Vielzahl von Heiligen, denen man sich weiht�

5.2 Einführende Riten

Als wesentliche Grundvollzüge des Mysterienkultes lassen sich einführen- de Riten und Weihen erkennen� Die einführenden Riten wie Waschungen, Fasten, Opfer sollen zur Reinigung dienen� – So werden auch die Initiations- sakramente (Sakramente der Eingliederung: Taufe, Firmung, Eucharistie) in der Kirche Roms von solchen Riten begleitet� Die Taufe wird zum sakramen- talen Erlösungsgeschehen� In der Taufwiedergeburt geschehe die Rettung, nicht mehr durch den Glauben an Jesus wie die Schrift sagt�

5.3 Weihen

Die Weihen bestehen aus

a) der Schau des vom Priester Dargebotenen ( δεικνυµενα)� Besonders wird auf Kultgegenstände und Kultsymbole aufgeschaut, die im geheim- nisvollen Weiheort (cista mystica) aufbewahrt werden� – Die Kirche Roms hat ebenfalls Weihen, die in der Heiligen Schrift nicht erwähnt werden, sowie Kultgegenstände wie Tabernakel, Kerzen, Weihrauch, Weihwasser, Glockengeläute, Altarbilder� Ebenso hat sie ein Weihepriestertum, das für solche Segnungen und Weihen bestellt wird,

b) kultischen Handlungen (δρωµενα), Gesten wie segnen mit Gegenstän- den, anhauchen, salben, besprengen, berühren

c) und dem Vortrag religiöser Texte (λεγοµενα), die die vorangegangenen Gegenstände und Handlungen begleiten�

Ausgerechnet diese drei Charakteristika machen das Wesen und die Gül- tigkeit der Sakramente der Kirche Roms aus: Gegenstände (Wasser, Öl, Weihrauch, Statuen), Zeichen (bekreuzen, besprengen, salben, überreichen von Gegenständen wie Taufkleid, Taufkerze, hochheben der Hostie) und Worte (Wandlungsworte, Sakramentsspendeformeln)�

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Alle drei Elemente der Weihe wollen zusammen den Kultmythos, insbe- sondere Tod und Wiederkunft der sekundären Gottheit gegenwärtig set- zen� – Ebenso ist der Ablauf der Messe mit der Wandlung, mit Weihe und Segensformeln�

Bei den eleusischen Demeter-Kore-Mysterien ist trotz ihres sehr rei- chen Rituals dieses Aufbauprinzip (Gegenstände, Handlungen, Worte) in ihrer zweiten Stufe fassbar� Es wurde zusammengefasst in der von Klemens von Alexandrien überlieferten Synthema-Formel� Auch in der dritten Stufe der Weihe, der Ephoptie – Aufschau, zeugt davon, wie auch Gestalten der Dionysos-Mysterien�

Die öffentlichen Feste der Attis und der Magna Mater (so wird heute auch Maria in Maria Zell genannt: Magna Mater Austriae) in der römischen Kaiserzeit charakterisieren sich als dramatische Darstellung des Mythos� Sie setzen dasselbe Aufbauprinzip (Gegenstand, Handlung, Worte) für die Mys- terien voraus� Eine überlieferte Mysterienformel erwähnt auch einführende Riten�

Die Isis-Mysterien, die in einer späten Form durch Apuleius (Metamor- phosen XI) bekannt sind, schlossen an die Belehrung des Kandidaten durch einen Mystagogen – der in die Mysterien einführt –, eine nächtliche Weihe, der ein Reinigungsbad und zehntägiges Fasten vorausgingen�

5.4 Die Reise ins Totenland und Neugeburt

Als deren Grundlage lässt sich ein Nachvollzug der Reise ins Totenland und der Neugeburt ins Lichtreich begreifen, die nach ägyptischer Anschau- ung des mittleren Reiches Osiris, bzw� der mit ihm identifizierte Tote machen muss� – So will auch mancher Katholik an der Seite Mariens seine Reise ins Jenseits antreten�

Die vorbereitenden Riten zielen ursprünglich primär nur auf kultische Reinheit; wo wir von sittlichen Forderungen hören, sind es solche elemen- tarer Art wie ein Ausschluss von Mördern in Eleusis� – Die gleiche kultische Reinheit wird auch bei der Taufe, bei der Beichte, beim Weihwassernehmen, Wallfahrten in der röm�-kath� Kirche erwartet�

Apuleius kennt einen sündentilgenden Reinigungsritus bei Isis-Myste- rien� – Auch das Ablasswesen der Kirche Roms ist an die Fürbitte von Heili- gen, an Heiligtümer und Riten gebunden�

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Aber die eigentlichen Mysteriengüter werden in der Weihe vermittelt�

Sie erstrebte ein unmittelbares, ganz persönliches Verhältnis zur Gottheit�

Ihr Ritual wandte sich durch Licht- und Toneffekte und andere äußere Mittel stark an Gefühl und Phantasie� Es machte den Mysten durch Akte, Symbole und Worte, deren Wirkung oft noch durch Suggestion und Ekstase verstärkt wurde, zum Teilhaber am Geschick des Gottes und gab ihm das Bewusst- sein einer bleibenden Verbundenheit mit diesem�

So erhofft der Myste für das irdische Leben den Schutz der Gottheit, be- sonders aber, mit dessen Hilfe und in dessen Nachfolge in ein seliges Jenseits einzugehen� – Wir kennen die gleichen Elemente auch in der kath� Kirche:

Kerzen, Glocken, Orgel, berauschende Kunst (Barock)� Durch Weihen an Maria und Medaillen erhofft auch heute der Gläubige der Kirche Roms die- sen Schutz und das Eingehen in ein seliges Jenseits�

5.5 Die magische Auffassung der Riten

Unter dem Einfluss des spätantiken Schicksalsglaubens gewann zuletzt eine magische Auffassung des Rituals an Boden� Durch Rituale soll von Mysteriengöttern als Archonten (Herrschern der Astralwelt) das Erbetene erzwungen werden� – Haben nicht auch in der Kirche Roms Segenssprüche der Priester bei den Weihen solche magisch zwingende Wirkungserwartung?

Wesentliche Kulteinrichtungen und Vorstellungen in der röm�-kath� Kir- che wie die Taufe, Firmung und Eucharistie haben ihre Parallelen im Reini- gungsbad, Kultmahl und in der Signierung in der Mysterienreligion.

Die Mysterienriten fußen auf Mythen, denen eine objektive Erlösungs- lehre (Soteriologie) oder eine Sühnefunktion des Todes ihrer Heroen fremd ist� – Ähnlich hat sich in der röm�-kath� Kirche der Zugang zur Erlösung auf die Sakramente und Riten verlagert, die so eine eigenständige Heilsgröße bekamen�

Der kultische Nachvollzug des Schicksals des Mysteriengottes wird oft – in den Isis-Mysterien sogar wörtlich – als ein Sterben und Wiedergeboren- werden des Mysten (Eingeweihten) verstanden� – So wird ebenfalls heute die Osterliturgie und Taufe verstanden� Das Heilsgeschehen ereignet sich im Mysterium der Liturgie und nicht durch den Glauben an die einmalige ge- schichtliche Heilstat Jesu in Kreuz und Auferstehung� Diese Liturgie verleitet zu einem mystischen Glauben�

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Die Übernahme vieler Ausdrücke aus der Mysteriensprache wie der Sa- kramente, Weihen, die Arkandisziplin (eine Geheimhaltung von Formeln, wie die Wandlungsworte in der lateinischen Messe) sind eindeutig erwiesen�

Auch viele Symbole im Bereich der Kunst wie das Sonnenrad, das Dreieck mit dem Auge, die Monstranz finden sich in der röm�-kath� Kirche wieder�

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Zieht aus ihrer Mitte hinaus

Die Untreue Israels und der Kirche Roms führten in die babylonische Gefangenschaft

1 Der Herr verbirgt sein Angesicht, wo Menschen von ihm abweichen

Eigenmächtige Abweichung von der Heiligen Schrift führt zum Scheitern im Glauben� Es geht nicht um diverse Glaubenswahrheiten und Hilfsmittel zum Heil, sondern um eine Person, den Herrn und Lebensspender Jesus Christus, der treu ist und dem wir mit Treue antworten wollen�

Macht es einen Sinn, wenn wir menschliche Einrichtungen, heilige Gegen- stände wie „Gnadenbilder“, Wallfahrtsorte suchen, bestimmte Festzeiten wie das Kirchenjahr einführen und Verstorbene (Heilige) verehren? Verlassen wir nicht gerade dadurch unsere Gemeinschaft mit Gott? Wenn Gott nicht mehr zugänglich ist, was helfen uns diese Dinge noch? Sind sie dann nicht ein Ersatz wie jeder andere Götzenkult auch? Wir verlieren den rechten Sinn für Gott� Wir können Seine Stimme nicht mehr unterscheiden von einer frem- den Stimme� Das ist dann der Nährboden für Irrlehre, Aberglaube und Abfall�

1.1 Das Schweigen Gottes ist die größte Not

Die größte Not für den König Saul war, als er merkte, dass Gott von ihm gewichen ist und er keine Antwort von ihm bekommt, auch nicht von Pro- pheten oder durch Träume�

1Sam 28,5-6: Als aber Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz wurde ganz verzagt. Und Saul befragte den HERRN ; aber der HERR antworte- te ihm nicht, weder durch Träume noch durch die Urim noch durch die Propheten.

1Sam 28,15: Samuel aber sprach zu Saul : Warum hast du mich gestört, indem du mich heraufbringen lässt ? Und Saul sprach : Ich bin hart bedrängt ; denn die Phi- lister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht, weder durch die Propheten noch durch Träume ; darum habe ich dich rufen lassen, damit du mir zeigst, was ich tun soll !

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1.2 Abfall und Umkehr in Israel

Hos 5,1-14: Hört dies, ihr Priester, und du, Haus Israel, achte darauf, und du, Königs- haus, horche ! Denn euch droht das Gericht, weil ihr eine Schlinge geworden seid für Mizpa und ein ausgebreitetes Fangnetz auf dem Tabor. Die Abtrünnigen haben die Verdorbenheit weit getrieben ; aber ich habe ihnen allen eine Züchtigung zu- gedacht. Ich kenne Ephraim wohl, und Israel ist vor mir nicht verborgen ; ich weiß, dass du, Ephraim, jetzt Hurerei getrieben hast, dass Israel sich verunreinigt hat.

Ihre Taten erlauben ihnen nicht, zu ihrem Gott zurückzukehren ; denn ein Geist der Hurerei ist in ihren Herzen, und den HERRN erkennen sie nicht. Aber Israels Stolz wird sich als Zeuge gegen ihn erheben ; und Israel und Ephraim werden fallen durch eigene Schuld ; auch Juda wird mit ihnen fallen. Mit ihren Schafen und mit ihren Rindern werden sie kommen, um den HERRN zu suchen ; aber sie werden ihn nicht finden ; er hat sich von ihnen entfernt. Sie sind dem HERRN untreu geworden, denn sie haben fremde Kinder gezeugt ; jetzt wird der Neumond sie fressen samt ihren Erbteilen. Stoßt in die Posaune in Gibea, in das Schopharhorn in Rama ; schlagt Lärm in Beth-Awen, nimm dich in acht, Benjamin ! Ephraim soll zur Wüste wer- den am Tag der Züchtigung ; was ich den Stämmen Israels angekündigt habe, das kommt gewiss ! Die Fürsten Judas sind denen gleich, welche die Grenze verrücken ; über sie will ich meinen Grimm ausschütten wie Wasser. Ephraim wird unterdrückt, zerschlagen im Gericht ; denn er ist willig Menschengeboten gefolgt. Ich aber wur- de für Ephraim wie eine Motte und für das Haus Juda wie ein nagender Wurm. Und als Ephraim seine Krankheit sah und Juda sein Geschwür, da lief Ephraim nach Assyrien und sandte zum König Jareb ; er aber kann euch nicht heilen und das Geschwür nicht von euch nehmen. Denn ich bin wie ein Löwe gegen Ephraim und wie ein junger Löwe gegen das Haus Juda ; ich, ja ich, zerreiße und gehe davon und nehme weg, dass niemand retten kann.

1.3 Die Möglichkeit einer Umkehr zum Herrn.

Hos 5,15-6,6: Ich werde davongehen, an meinen Ort zurückkehren, bis sie ihre Schuld erkennen und mein Angesicht suchen werden ; in ihrer Drangsal werden sie mich ernstlich suchen : »Kommt, wir wollen wieder umkehren zum HERRN ! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen ; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden ! Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben. So lasst uns erkennen, ja, eifrig trachten nach der Erkenntnis des HERRN ! Sein Hervorgehen ist so sicher wie das Licht des Morgens, und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss, wie ein Spätregen, der das Land benetzt !« – Was soll ich mit dir tun, Ephraim ? Was soll ich mit dir tun, Juda ? Eure Liebe ist so flüchtig wie eine Morgenwolke, ja, wie der Tau, der früh vergeht ! Darum habe ich sie behauen durch die Propheten, sie getötet durch die

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Worte meines Mundes, dass deine Gerichte seien wie ein Licht, das aufgeht. Denn an Liebe habe ich Wohlgefallen und nicht am Opfer, an der Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.

Es geht immer um eine ganz unmittelbare Beziehung zu unserem Herrn und Gott� Nicht um religiöse Formen und auch nicht um ein besonderes Fest oder Ritual�

Abtrünnigkeit ist ein Ausdruck des Treuebruches zu Gott� Es geht also um eine ganz aktuelle Gemeinschaft mit Gott, die von Liebe und Treue und Hin- gabe getragen sein will�

In der Abtrünnigkeit gibt es keine geordneten Verhältnisse, in dieser Ver- fassung ist eine Umkehr zum Herrn nicht vollziehbar� Es ist eine Geisteshal- tung, in der Menschen sich schnell an etwas klammern, sich preisgeben, weil sie keine Erfahrung mit dem Herrn machen� Sie sind auf sich selbst gerichtet, überschätzen sich in Hochmut, haben die Meinung, es sei ja ohnehin alles in Ordnung� Zugleich wollen sie den Herrn suchen, finden ihn aber nicht, weil er in dieser ihm entgegengesetzten Geisteshaltung nicht zu finden ist�

Eifrig laufen sie den nichtigen Götzen nach� Sie vermuten überall geheim- nisvolle Kräfte, die auf sie heilvoll oder unheilvoll einwirken sollen� Gesund- heit wird überall gesucht und doch verfolgt sie Krankheit�

In dem Leid, das sie sich aufgeladen haben, suchen sie auch wieder das Angesicht des Herrn� Dann heißt es: „So lasst uns ihn erkennen, ja lasst uns nachjagen der Erkenntnis des Herrn! Sicher wie die Morgenröte ist sein Her- vortreten� Er kommt wie der Regen zu uns, wie der Spätregen, der die Erde benetzt“ (Hos 6,3)� Unsere Antwort soll eine Absonderung von einer Gott abgekehrten Geisteshaltung werden�

2 Altäre sind Zeichen der Untreue gegen Gott

Altäre und Heiligtümer bilden immer ein Weggehen vom Gehorsam zu dem lebendigen Gott� Es wird Gott in der Kunst gesucht, aber nicht mehr er selbst� Es spricht die Kunst zum Volk, aber nicht Gott� Allein sein Wort bringt die Gemeinschaft mit ihm� Ihn sollen wir suchen�

Hos 10,1-3: Israel ist ein rankender Weinstock, der für sich selbst Frucht bringt. Je mehr Früchte er brachte, desto mehr Altäre bauten sie ; je besser ihr Land war, desto schönere Götzenbilder machten sie. Ihr Herz ist falsch, nun sollen sie es bü- ßen : er wird ihre Altäre zerschlagen, ihre Götzenbilder zertrümmern. Dann werden

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sie bekennen müssen : »Wir haben keinen König mehr, weil wir den HERRN nicht fürchteten ; und ein König, was kann der uns helfen ?«

Hos 10,12b: … es ist Zeit, den HERRN zu suchen, bis er kommt und euch Gerech- tigkeit regnen lässt !

2.1 Absonderung

2Kor 6,17-18: Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an ! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Va- ter sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.

Ein Katholik sollte sich absondern von all dem, was dem Sinn Gottes ent- gegen ist, auch wenn es für ihn eine vertraute Kultur und Lebenspraxis war, die ihm anscheinend als gottgefällig erschien� Gott wird seine Kinder nicht völlig segnen und gebrauchen, wenn sie im Kompromiss oder in Mitschuld mit dem Bösen leben�

Das besagt auch, dass wir uns auch absondern in Wunsch und Beweg- grund von der Welt, die das ethische Böse in dem jetzigen Weltsystem bedeu- tet und auch Absonderung von falschen Lehrern, die als Gefäße zur Unehre fungieren�

Dann wird die volle Offenbarung Gottes als des Vaters, die ungestör- te Gemeinschaft und Anbetung und ein fruchtbarer Dienst wieder ganz zurückkehren�

3 Die Führung des Herrn geht verloren bei jedem Abweichen von seiner Weisung

Gott gab genaue Anordnung, wie das Zelt der Begegnung mit allen Gerä- ten, so auch die Bundeslade, zur Weiterreise abgedeckt werden soll und die die Söhne Kehats tragen sollen�

4Mo 4,15: Wenn nun Aaron und seine Söhne beim Aufbruch des Lagers mit dem Bedecken des Heiligtums und aller seiner Geräte fertig sind, so sollen danach die Söhne Kahats hineingehen, um es zu tragen ; sie sollen aber das Heiligtum nicht anrühren, sonst würden sie sterben. Das ist die Arbeit der Söhne Kahats an der Stiftshütte.

Die Lade wurde also zuerst eingehüllt und dann von bestimmten Men- schen getragen, aber nicht gefahren, wie es die Philister taten�

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Der Rat der Philister war: 1 Sam 6, 7: „So macht einen neuen Wagen und nehmt zwei säugende Kühe, auf die noch kein Joch gekommen ist!“ – So ver- suchten sie die Lade Israel wieder zurückzubringen, weil sie hart geschlagen wurden (1Sam 5,7: Die Lade des Gottes Israels soll nicht bei uns bleiben!

Denn seine Hand liegt hart auf uns und auf unserem Gott Dagon)�

Bei der Überführung der Bundeslade von Baala in Juda nach Jerusalem ge- schieht auf der Tenne Nachons ein tödliches Unglück, weil sie für die Bun- deslade das Beförderungsmittel der Philister nahmen und nicht nach der Anweisung des Herrn sie trugen� Die Rinder wurden scheu und hatten sich losgerissen� Da streckte Usa seine Hand nach der Lade Gottes aus und fasste sie an� Genau das sollte nicht passieren� Die Lade war nicht verhüllt und durfte nicht berührt werden, damit sie nicht sterben (4 Mo 4,15)� Da entbrannte der Zorn des Herrn gegen Usa, und Gott schlug ihn dort wegen der Unehrerbie- tigkeit� Und er starb dort bei der Lade Gottes�

3.1 Keine selbstgemachte Frömmigkeit

Wir sehen hier, es geht nicht um selbstgemachte und selbst erdachte Frömmigkeit, wie es die Philister taten, sondern um die Beachtung der Wei- sungen, die der Herr in seinem Wort gegeben hat� Oft werden solche Weisun- gen des Herrn außer Acht gelassen und in einer eigenmächtigen Frömmigkeit gehandelt und entschieden� Niemand fällt das auf, weil sie nicht genug hin- hören auf das Wort Gottes� Die Folge ist oft Unglück, Unheil und Krankheit, Verwirrung und Enttäuschung von Gott�

Der Herr wird nicht mehr erkannt als ein Gott, der uns führt und schützt�

Gott wird magisch gefürchtet wie von den Philistern und daraus werden Ri- tuale erfunden, die Gott besänftigen sollen: Weihegaben werden in Wall- fahrtsorte gelegt, Heiligtümer errichtet, bestimmte Gegenstände werden magisch geküsst und berührt, bestimmte Wege beschritten (via sacra, scala sancta, Jakobsweg), Waschungen in Bründeln und Salbungen vorgenommen�

3.2 Kein anderes Evangelium

Auch auf der Glaubensebene ist immer eine Tendenz zur Abweichung da� Einige Menschen waren schon zu Paulus‘ Zeiten eingedrungen, die „das Evangelium von Christus umkehren wollen“ (Gal 1,7; 5,10)� Sie bestanden darauf, dass auch Werke zur Erlösung notwendig seien, wenn sie auch zuga-

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ben, dass die Erlösung durch Christus komme� Dieser Gefahr des Judaismus, d� h� des gesetzlichen Irrtums, neigten die Galater bereits zu (Gal 1,6; 3,1), sie kehrten also dadurch zurück in die Knechtschaft des Gesetzes und woll- ten Tage, Monate, Jahre, Zeiten usw� in gesetzlicher Weise beobachten (Gal 4,10)�

Paulus widerlegt in überwältigender Weise alle Beweise, die zu Gunsten einer Vermischung des Gesetzes mit dem Glauben angeführt wurden, indem er auf Abraham hinweist, der durch den Glauben allein gerechtfertigt wurde, und zwar 430 Jahre, ehe das Gesetz des Mose gegeben wurde� Der Apostel geht auch auf den damit verbundenen Irrtum ein, dass ein Gläubiger durch das Halten des Gesetzes zur geistlichen Reife komme: er weist auf die Wahr- heit von der heiligenden Kraft des Heiligen Geistes hin und auf den Reichtum eines Lebens, das geschenkt wird, wenn der Heilige Geist den Gläubigen, in dem er wohnt, erfüllt�

Es geht um den einzigen Zugang zum Heil� Dieser Zugang wird oft verstellt durch Lehren von Menschen, eigenmächtige Glaubensschemen, die von Je- sus Christus wegführen�

3.3 Keine andere Rechtfertigung

Die Rechtfertigung geschehe nach der kath� Kirche durch die Macht der Gnade des Heiligen Geistes und werde uns in der Taufe geschenkt:

KKK 1987: Die Gnade des Heiligen Geistes hat die Macht, uns zu recht- fertigen, das heißt von unseren Sünden reinzuwaschen und uns „die Gerech- tigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus“ (Röm 3,22) und aus der Taufe zu schenken�

Es wird also klar umgangen, dass Vergebung durch Glauben an Jesus ge- schieht, dass Jesus unsere Rechtfertigung bringt� Es macht den Anschein, als ob Jesus absichtlich verschwiegen werde, wie es auch der Hohe Rat zur Zeit der Apostel ebenfalls forderte�

Apg 4,2: … aufgebracht darüber, dass sie das Volk lehrten und in Jesus die Aufer- stehung aus den Toten verkündigten..

V 18 : Und sie ließen sie rufen und geboten ihnen, überhaupt nicht mehr in dem Na- men Jesus zu reden noch zu lehren.

Apg 5,28a: Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren ? V 40b: …und verboten ihnen, in dem Namen Jesu zu reden, und entließen sie.

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Die Botschaft der Apostel aber ist:

Apg 10,43: Von diesem legen alle Propheten Zeugnis ab, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung der Sünden empfängt. – Der Heilige Geist fiel auf alle, die das Wort hörten.

Apg 13,38-39: So sollt ihr nun wissen, ihr Männer und Brüder, dass euch durch die- sen Vergebung der Sünden verkündigt wird ; und von allem, wovon ihr durch das Gesetz Moses nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder ge- rechtfertigt, der glaubt.

V 48: Als die Heiden das hörten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und es wurden alle die gläubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren.

Apg 22,21-22: Und er (Christus) sprach zu mir : Geh hin, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden !

Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort ; und dann erhoben sie ihre Stimme und sprachen : Hinweg mit einem solchen von der Erde ! Denn es darf nicht sein, dass er am Leben bleibt !

4 Keine Bündnisse im Glauben

Wir sollen auch keine Bündnisse mit fremden geistlichen Kulturen einge- hen, nicht unseren Gott austauschen mit einem anderen Gott�

Jes 30,1: Wehe den widerspenstigen Kindern, spricht der HERR, welche Pläne aus- führen, die nicht von mir stammen, und Trankopfer ausgießen ohne meinen Geist, und so Sünde auf Sünde häufen,

Jer 2,11-13: Hat je ein Heidenvolk die Götter gewechselt, die doch nicht einmal Götter sind ? Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nicht hilft ! Entsetzt euch darüber, ihr Himmel, und schaudert, werdet schreckensstarr ! spricht der HERR. Denn mein Volk hat eine zweifache Sünde begangen : Mich, die Quelle des lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen zu graben, löchrige Zisternen, die kein Wasser halten !

4.1 Umkehr führt zu einer neuen Berufung in seinen Dienst Es geht nicht darum, dass wir alle religiösen Kulturen der Nationen nur ablehnen, sondern dass wir so klar vor Gott leben, dass andere anfangen, sich an uns zu wenden in Glaubensfragen�

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Jer 15,19-21: Darum, so spricht der HERR : Wenn du umkehrst, will ich dich um- kehren lassen, dass du vor mir stehst. Und wenn du Edles vorbringst und nicht Gemeines absonderst, sollst du wie mein Mund sein. Sie sollen zu dir umkehren, du aber sollst nicht zu ihnen umkehren. Und ich werde dich für dieses Volk zu einer festen, ehernen Mauer machen, und sie werden gegen dich kämpfen, aber dich nicht überwältigen ; denn ich bin mit dir, um dich zu retten und dich zu befreien, spricht der Herr.

4.2 Auf Gott hören, sein Wirken sehen

Es geht immer um eine lebendige Beziehung ohne Kultgegenstände, son- dern ein Bedenken des rettenden Handelns Gottes im Laufe der Geschichte, um ein Hinhören auf sein Sprechen in der Heiligen Schrift�

1Kö 9,3-7: Und der HERR sprach zu ihm : »Ich habe dein Gebet und dein Flehen erhört, das du vor mir gebetet hast. Ich habe dieses Haus, das du gebaut hast, ge- heiligt, um meinen Namen dort wohnen zu lassen ewiglich ; und meine Augen und mein Herz sollen allezeit dort sein. Und was dich betrifft, wenn du vor mir wandelst, wie dein Vater David gewandelt ist, mit lauterem Herzen und aufrichtig, und du alles tust, was ich dir geboten habe, und meine Satzungen und meine Rechte befolgst, so will ich den Thron deines Königtums über Israel auf ewig befestigen, wie ich es deinem Vater David versprochen habe, indem ich sagte : Es soll dir nicht fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels ! Wenn ihr euch aber von mir abwendet, ihr und eure Söhne, und meine Gebote und meine Satzungen, die ich euch vorgelegt habe, nicht befolgt, sondern hingeht und anderen Göttern dient und sie anbetet, so werde ich Israel ausrotten aus dem Land, das ich ihnen gegeben habe ; und das Haus, das ich meinem Namen geheiligt habe, werde ich von meinem Angesicht verwerfen.

4.3 Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen

Diese Nachfolge kennt keine Heiligtümer, sondern ein Ohr eines Jüngers�

5Mo 6,12-14: so hüte dich davor, den HERRN zu vergessen, der dich aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft, herausgeführt hat ; sondern du sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwö- ren. Und ihr sollt nicht anderen Göttern nachfolgen, unter den Göttern der Völker, die um euch her sind.

5Mo 6,25: Und es wird uns zur Gerechtigkeit dienen, wenn wir darauf achten, alle diese Gebote vor dem HERRN, unserem Gott, zu tun, wie er es uns geboten hat.

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5Mo 13,5: Dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr nachfolgen und ihn fürchten und seine Gebote halten und seiner Stimme gehorchen und ihm dienen und ihm anhängen.

So sei nun auf den Punkt gebracht: Weil Gott sich im Wort offenbart, im Geist und in der Wahrheit angebetet wird, hat er keine Weihegegenstände wie die Mysterienreligion� Selbst ein Paulus sagt: „Wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so�“ 2Kor 5,16b�

Es gibt auch bei Paulus keine gegenständliche Christusfrömmigkeit� Die ernste Mahnung des Herrn aus den letzten Seiten des Alten Testaments soll- ten wieder gehört werden�

Seinem Namen Ehre geben

Mal 2,2.4.8-9: Wenn ihr nicht hören wollt und ihr es euch nicht zu Herzen nehmt, mei- nem Namen die Ehre zu geben, spricht der HERR der Heerscharen, so schleudere ich den Fluch gegen euch und verfluche eure Segenssprüche ; und ich habe sie auch schon verflucht, denn ihr nehmt es nicht zu Herzen !

Und ihr sollt erkennen, dass ich euch dieses Gebot gesandt habe, damit mein Bund mit Levi bestehe ! spricht der HERR der Heerscharen. Ihr aber seid vom Weg abge- wichen ; ihr seid schuld, dass viele im Gesetz zu Fall gekommen sind, ihr habt den Bund mit Levi missbraucht ! spricht der HERR der Heerscharen. Darum habe auch ich euch beim ganzen Volk verächtlich und unwert gemacht, weil ihr meine Wege nicht bewahrt, sondern bei Anwendung des Gesetzes die Person anseht.

4. 4 Geht hinaus aus ihr, mein Volk !

Lüge kann nicht mit Wahrheit repariert werden.

Sie muss ersetzt werden mit Wahrheit.

Mysterienfrömmigkeit ist in den Augen Gottes ein Götzendienst, der unter das Gericht Gottes fällt wie das geistliche Babylon.

Offb 18,2-4: Und er rief kraftvoll mit lauter Stimme und sprach : Gefallen, gefallen ist Babylon, die Große, und ist eine Behausung der Dämonen geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen und verhaßten Vögel. Denn von dem Glutwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken, und die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrer gewaltigen Üppigkeit reich geworden. Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach : Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt !

Zieht aus ihrer Mitte hinaus 35

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LITERATURVERZEICHNIS:

Katechismus der katholischen Kirche. Oldenburg Knaurs Großer Religionsführer, G. J. Bellinger. D. Knaur Lexikon für Theologie und Kirche, J. Höfer – K. Rahner. Herder R. Reiser: Die Kelten in Bayern und Österreich. Rosenheimer Lexikon der Göttinnen, Patricia Monogam. Barth

Lexikon zur Bibel, F. Rienecker – G. Maier. Brockhaus

Bibelzitate aus der Schlachter Bibel, Version 2000, Genfer Bibelgesellschaft

Literaturverzeichnis

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Referenzen

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