Notgeld der Gemeinde Oepping
1920
Auszug aus Notgeld aus Österreich
1918/1921
Band 1 Oberösterreich/Mühlviertel Von Anton Schwarz
Mit Ergänzung von Erwin Hannerer
Gemeinde Oepping Gemeindezahl: 41325
Urkundlich erwähnt erstmals 1269: Gemeinde seit Mitte des 19. Jahrhunderts, Brände 1626, 1798, 1888, 1899, 1910*
Entwurf: l. Derschmidt, Arnreit, Gem. A. Beschl.: 11.07.1920 Druck: Preßverein Rohrbach, Gesamtauflage: 45.000 Kronen Bgm.: Joh. Stöbich,
Einlösung bis auf Widerruf
Auszug aus dem Protokoll der Gemeindeausschußsitzung vom 11. Juli 1920
Protokoll
aufgenommen bei der Gemeindeaus- schusssitzung am 11. Juni 1920 in Gegenwart der Gefertigten:
1. Gegenstand ist die Beratung betreffs Anschaffung eines Notgeldes für die Gemeinde.
2. Zum ersten Gegenstand, wurde ein- stimmig beschlossen, bei O.Ö. Landesrat das Ansuchen zu stellen, um Bewilligung zur Herausgabe des Notgeldes zu erhal- ten. Es werden um 45. 000 Kronen Gutscheine zu 50, 20, und 10 Heller ange- schafft, damit dem Kleingeldmangel, einigermaßen abgeholfen wird.
Vorgelesen, geschlossen gefertigt:
Johann Stöbich Bgm., Johann Natschläger Bgmstv. Georg Mauracher, GR, Gregor Zach GA, Joh. Schaubmaier GA, Franz Sigl GA, Leopold Wögerbauer GA
Annonce in der Zeitung „Linzer Volksblatt“ Nr. 203, Seite 3, vom 03. 09. 1920 Oeppinger Notgeld ist erschienen zu 10, 20, 50 Heller, einzelne Serien sind zu K 1,30 er- hältlich bei en gros Abnahme Preis nach Übereinkommen; frankiertes Rückkuvert beile- gen; Alleinverkauf A. MUrh, Wien, III., Uchatiusgasse 2.
1.
10 Heller: Papier grün, Druck blau 20 Heller: grau, Druck schwarz, 50 Heller blau, Druck braun
A. „ohne Auflagenbezeichnung“ Formate(mm): 97/70 (10,20h), 100/72 (50h) a. 10 h Vs.3 vesch. Stellungen des Kreisdurchmesserzeichens in den unteren Ecken.
b. 10,20,50 h, Vs mit Gem. Stpl.;
c. 10,20,50 h. Vs mit eigenh. Uschr. d. Bgm.
B. Vs. Udr. „zweite Auflage“, Druck:
a. braun 10, 20, 50 h;
b. gelb 10, 20, 50 h c. grün 10, 20, 50 h d. rotbraun 10, 20, 50 h
C. Vs. Udr. „dritte Auflgage“, rotbraun 10, 20, 50 h
Die Schlosskirche (heute Pfarrkirche) ist sehenswert. Erhalten sind Reste von
Graffitimalereinen und Teile der Ringmauer mit Türmchen. 1180 erstmals urkundl. Er- wähnt.
Besitzer: Walter Goczynesdorf, dessen Familie besaß das Schloss bis ins 15. Jahrhun- dert. Familie Öder bis 1758. Die Grafen von Lamberg bis 1912. Der heutige Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert. Volksschule und Pfarrhof sind heute im Schloss untergebracht.
Im Besitz der Gemeinde Oepping.
Bahnhof Oepping
Pfarrkirche Hl. Maria Magdalena
Schloss und Wappen der Herren von Götzendorf 1674
Sonderserien:
2.
10,20,50 h Papier weiß, Format. 70/80 mm
Vs. Ovaler Gem. Stempel „Gemeindevorstehung OEPPING; Pol. Bez. Rohrbach O.Ö.“
Auflage:
400 Serien a. Schwarz
60 Serien: b. blau, c. braun, d. gelb, e. grau, f. grün, g. rot, h. schwarz, i. violett, j. blaubronze, k. gold, l. grünbronze m. kupfer, n. lilabronze, o. olivbronze, p. rotgold, q, silber
25 Serien: r. blau, s. braun, t. gelb, u. grau, v. grün, w. rot, x. schwarz, y. violett, z. blaubronze, aa. Gold, bb. Grünbronze, cc. Kupfer, dd. Lilabronze, ee. Olivbronze, ff. rotgold, gg. Silber
Vs. g) Rs. g) Rs. a)
Gutscheine im Wert von 45.000 Kronen wurden ausgegeben am 11. Juli 1920. Bürgermeister Johann Stöbich. Die Gutscheine hatten den Wert, von 10, 20 und 50 Heller. Es wurden insgesamt drei Auflagen dieser Gutscheine ausgegeben.
Notgeld der Gemeinde Rohrbach Enwurf: Ludwig Haase, Linz
Druck: Preßverein Rohrbach Bgm. Josef Schreiber
Gemeindeausschussbeschluss: 25. 06. 1920 Gesamtauflage: 80.000 Kronen
Einlösung: bis 4 Wochen nach Bekanntgabe
Annonce in der Zeitung „Mühlviertler Nachrichten“ Nr. 37, Seite 3, vom 11. 09. 1920 Das Notgeld der Gemeinde Rohrbach ist zur Ausgabe gelangt, die 50 Hellerscheine zei- gen die Totalansicht von Rohrbach, die zu 30 Heller den oberen Marktplatz mit Rathaus und das Bergkirchlein, die zu 20 Heller den unteren Marktplatz; auf der Rückseite sämtli- cher Scheine befindet sich das Marktwappen und der Text des Sitzungsbeschlusses und der Einlösetermin. Jede beliebige Menge kann durch das Gemeindeamt Rohrbach bezo- gen werden.
a. 20 h, Papier gelb, Druck grün 30 h Papier grün Druck braun, 50 h Papier hell blau Druck dunkelblau
b. 20 h, Papier gelb, Druck braun 30 h Papier grün Druck grün, Format: 93/69 mm
Rathaus, „Pflegerhaus“ Blick auf Rohrbach unten Mitte: Wallfahrtskirche Maria Rohrbacher Lederfabrik
Trost (Gem. Berg) (abgetragen) ,hinter dem Poeschlteich Pfarrkirche Hl. Apostel Jakobus. Ursprünglich zur Pfarre Altenfelden gehörig, eine Pfarre seit 1303, seit 1321 Patronat des Stiftes Schlägl, inkorporiert 1463; Zerstörung bei den Hussitenkriegen 1427
Privat: Landesverband der Kriegsbeschädigten, O.Ö. Witwen und Waisen, Bezirksstelle Rohrbach
Entwerfer: Bernhard Derschmidt, Arnreit Obmann: Silvester Neugschwandtner
Formate: 80/58 (20, 30 h) 91/63 (50, 70 h)
Annonce in der Zeitung „Tagespost“, Seite 3, vom 13. 08. 1920
Die Bezirksstelle Rohrbach des Landesverbandes der Kriegsbeschädigten, Witwen und Waisen gibt in der nächsten Zeit ein der Invalidenschaft angepasstes, schön ausgeführ- tes Notgeld in Serien zu 20, 30, 50 und 70 h zum Preis von 2 K 50 h per Serie heraus.
Bestellungen sind an den Obmann S. Neugschwandtner in Rohrbach 46 gegen Voreins- endung des Betrages und frankierten Retourkuvertes zu richten.
20h Druck schwarz, 30h schwarz und rotbraun, 50 h rotbraun und blau, 70 h Vs schwarz und rot, Rs grün und rotbraun.
In Österreich begann die Stadt Innsbruck im Sommer des Jahres 1919 mit der Ausgabe von Notgeld, um den Kleingeldmangel zu beheben. Im September folgten Kitzbühel und Kufstein, dann Gemeinden in Vorarlberg und Salzburg, bevor es auf ganz Österreich aus- gedehnt wurde.
Im Bundesland Oberösterreich wurde während des Jahres 1920 in den meisten Gemein- den ein Notgeld herausgegeben. Die Landeshauptstadt Linz gab das erste Offizielle am 3. März 1920 heraus, am 13. April folgte das Bundesland, nachdem das Notgeld wegen des Kleingeldmangels bereits seit Herbst 1919 im Umlauf war. Im Laufe das Jahres ga- ben 425 von 503 Gemeinden ein Notgeld heraus. Bis 1. Oktober 1921 war das Notgeld im Umlauf, dann verlor es seine Gültigkeit. Bereits vorher wurden durch die damalige Hy- perinflation die Kleinstbeträge nicht mehr benötigt.
Impressum: zusammengestellt von Hannerer Erwin,
Auszüge aus Notgeld aus Österreich 1918-1920 von Anton Schwarz, ergänzt durch Dokumente im Schloss