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Nachdem die Reichsmünzgesetzgebung von 1737/38 zu

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Die Münzen der baierischen Kurfürsten 1623-1806

mit Typenkatalog und Bewertungen

Teil 5b (10b der gesamten Folge*): Die nach den Normen der Münzkonvention von 1753 geprägten Münzen des Kurfürsten

Maximilian III. Josephs, des Vielgeliebten (1745-1777)

N

achdem die Reichsmünzgesetzgebung von 1737/38 zu keiner Stabilisierung der Verhältnisse in Süddeutsch- land geführt hatte, ging die kaiserliche Münzpolitik an- dere Wege: Ein neugeordnetes Münzwesen sollte von Öster- reich ausgehen und durch Verträge mit den Nachbarn sukzes- sive auf weite Teile des Reiches ausgedehnt werden. Beabsich- tigt war die Wiederherstellung eines Talers als zweifachem Zählguldenäquivalent (120 Kreuzer) entsprechend dem Silber- preis in seinem Verhältnis zum Gold. Dies wollte man durch eine Feingehaltsminderung des Talers erreichen. Eine erste Re- duktion (um 2,6%) wurde als einseitige Maßnahme von Maria Theresia im Juli 1748 angeordnet. Als dies aber durch den im Juli 1750 dekretierten preußischen 14-Talerfußes bei weitem unterboten wurde, sah man sich in Österreich zu einer weiteren Senkung (um 4,7%) veranlaßt und landete im November 1750 bei einem 10-Talerfuß, d. h. das Feinsilbergewicht eines Talers kam auf 1/10Kölner Mark zu stehen.

Obwohl der Ankaufspreis der Kölner Mark Feinsilber in München im März 1753 bei 211/3Gulden stand1, ließ sich Baiern zum Anschluß an das österreichische System gewinnen. Am 21.

September 1753 wurde in Wien die österreichisch-baierische Münzkonvention als „Nachbarliche Einverständnus zwischen dem Erz-Hauß Oesterreich und Chur-Baiern in Münz-Sachen“

unterzeichnet2und in Baiern durch das Münzmandat vom 17.

April 1754 publiziert3. Durch den Beitritt von Regensburg (17.

Mai 1754) und Salzburg (zum 1. Juni 1754) dehnte sich der Gel- tungsbereich auf den baierischen Kreis aus.

Da aber die Höhe des Silberpreises allen Ausfuhrverboten zum Trotz den Abfluß der neuen Sorten bewirkte, mußte Baiern die gemeinsame Bewertung der Münzen alsbald kündigen4und mit dem Münzmandat vom 1.August 1754 auf den 24 (Zähl-)Gul- den-Fuß übergehen5. Jedoch wurde der Münzfuß der Konventi- onssorten und auch ihre Wertzahlen (!) unverändert beibehalten.

Sie bekamen ein Agio von 20%, so daß der Gulden = Halbtaler 72 statt 60 Kreuzer Landmünze galt, der Taler 144 statt 120 Kreu- zer wie in Österreich. Obwohl also unterschiedlich bewertet, blie- ben die Konventionsmünzen gegenseitig umlaufsfähig. Nun schloß sich auch der fränkische Kreis an (3. Sept. 1754), gefolgt vom schwäbischen Kreis (19. Juni 1755). Schließlich übernahm auch Salzburg am 20. September 1755 den 24-Zählgulden-Fuß.

Nach dem Siebenjährigen Krieg verbreitete sich die Konventi- onsmünzprägung über weite Teile Deutschlands.

Das Münzsystem des Konventionsfußes

Gemäß dem Konventionsfuß (ad normam conventionis) wurden in Baiern fünf Nominalien vollwertig geprägt: Taler, Halbtaler und Vierteltaler 131/3lötig (833); Sechsteltaler 91/3lötig (583); Zwölfteltaler 8lötig (500), und zwar

• Taler: 81/3auf die rauhe Kölner Mark (28,06g), 10 auf die feine Kölner Mark (23,09g)

• Halbtaler (Gulden): 162/3 auf die rauhe Kölner Mark (14,03g), 20 auf die feine Kölner Mark (11,69g)

• Vierteltaler (Halbgulden, Dreißiger): 331/3 auf die rauhe Kölner Mark (7,02g), 40 auf die feine Kölner Mark (5,84g)

• Sechsteltaler (Zwanziger, Kopfstück): 35 auf die rauhe Köl- ner Mark (6,68g), 60 auf die feine Kölner Mark (3,90g)

• Zwölfteltaler (Zehner, halbes Kopfstück): 60 auf die rauhe Kölner Mark (3,89g), 120 auf die feine Kölner Mark (1,95g) dazu als Goldmünzen:

• im Gold nur noch Dukaten: unverändert zu 67 auf die rau- he Kölner Mark (3,49g), 6767/71auf die feine Kölner Mark (3,44g), d.h. 232/3karätig (986).

Die Prägung der Taler und der Kopfstücke begann bereits mit der Jahreszahl 1753, also vor dem „Münzmandat wegen Einführung des Conventions-Fußes“ vom 17. April 1754. Die zeitgenössische Bezeichnung „Kopfstück“, eigentlich eine Übersetzung vom italienischen Testone, meinte ein Nominale dieser Größe und war so bereits in der ersten Hälfte des 18.

Jahunderts insbesondere für die südwestddeutschen 20-Kreu- zer-Stücke verwendet worden.

Die Bewertung der Konventionssorten mit 144 - 72 - 36 - 24 - 12 Kreuzer hielt zunächst nur bis zum Siebenjährigen Krieg.

1759-65 stieg sie auf 150 - 75 - 371/2- 25 - 121/26, kam aber dann wieder auf den früheren Wert zu stehen7, als der Ankaufspreis des Silbers dies erlaubte.

Der Dukat, der 1753 bei einem Preisverhältnis von Gold zu Silber von 1 : 1411/72mit nur 250 Kreuzern bewertet worden war, stieg bis 1757 auf 288 Kreuzer8, dann im Siebenjährigen Krieg auf 300 Kreuzer9und fiel danach zurück auf 288 Kreuzer10.

Die Ausprägung der Konventionstaler war von Anfang an sehr stark. Dafür war man sehr um die Einlieferung alter Mün- zen bemüht. Die Einlieferer, die zunächst nicht so schnell mit neuer Münze versorgt werden konnten, sollten für große Sum- men übertragbare Münz-Banco-Zettel bekommen11.

Daß relativ wenige Halbtaler geprägt wurden, war traditio- nell und erklärt sich auch daraus, daß sie eben nicht den Zähl- gulden repräsentierten. Nur anfänglich und in geringer Zahl ist das Viertelgulden-Nominale, der Dreißiger (H.304), zur Aus-

H.304

(2)

1759 und 1,112kg in den Jahren 1761/62. Daraus konnte man prägen: 666 Exemplare im Jahre 1756, 205 Exemplare im Jahre 1760 und 319 Exemplare im Jahre 1762. Wie eine stempelkri- tische Untersuchung der Vorderseiten durch Franz Kirchhei- mer gezeigt hat, kam es jedoch in späteren Jahren (1765, 1767 und 1775) noch zu Nachprägungen mit den Rs.-Stempeln von 1760 und 1762. Dazu paßt eine Notiz, daß in den Jahren 1761-73 allein aus der Isar 4,2925kg Flußgold eingeliefert wurden16. Die durch die geringen Prägezahlen bedingte Seltenheit wird da- durch etwas gemildert, daß die meisten Stücke überlebt haben dürften. In der Seltenheit ist kein großer Unterschied zwischen den drei Arten; relativ am häufigsten dürften die Inngoldduka- ten sein, am seltensten die Donaugolddukaten.

Eine Besonderheit der Flußgolddukaten ist ihr natürlich belassener, um 5% geringerer, Feingehalt von 221/2 Karat (9371/2). Nur in der ersten Emission (1756) wurde dieser durch ein etwas höheres Rauhgewicht (theoretisch 3,63g) ausge- glichen. Jedenfalls entsprachen sie nicht der Konventionsnorm.

Die Rs.-Bilder der Flußgolddukaten sind antiken Darstellun- gen von Flußgöttern nachempfunden und mit zeitgenössischen Brunnenfiguren vergleichbar.

Neuerungen in der Münztechnik

Der Konventionsvertrag sah vor, daß alle danach geprägten Sorten „Stück für Stück aufzuziehen und mit der Feile accurat zu justieren, ... rondieret oder roulieret werden sollen“ (§ 10), nebst anderer Bestimmungen über die gleichmäßige Ausbrin- gung. Die al pezzo („gestückelte“) Justierung hat bei grober Handhabung der Feile die ominösen Striche auf den Münzen verursacht, die durch die nachfolgende Prägung nicht ganz ver- deckt wurden. Sie sind fast immer zu beobachten und haben auch eine phantasievollere Erklärung gefunden: die Kratzer würden Anzeichen einer sekundären Manipulation sein, und zwar zur Gewinnung von Silberspänen vom Madonnenbild als Volksmedizin17. Sie befinden sich zwar immer auf der Rück- seite, weil das Regentenbild unverletzt erscheinen sollte, aber eben nicht nur auf den Rückseiten mit Madonnendarstellung.

Obwohl sekundäre Abkratzungen nicht auszuschließen sind, dienten sie nicht unbedingt diesem abergläubischen Zweck, sondern allenfalls der betrügerischen Abknappung. Deren bis- her geübte Praxis am Rand war ja unterbunden worden, indem die Rändelung als besonderes Kennzeichen für alle Konven- tionssorten vorgeschrieben war.

Die Gestalt der Rändelung hängt von der Schrötlingsdicke der einzelnen Sorten ab: die dünnsten haben einen Riffel- (Kerb-) Rand, die dickeren einen Laubrand. Auf die Taler kam ab 1759/60 eine Randschrift. Voraussetzung für die Rändelung war die vermehrte Verwendung von Spindelpressen (Balancier, Anwurf). In zwei geheimen Zusatzartikeln zur Münzkonvention war die Lieferung einer solchen Maschine nach neuer Bau- weise aus Hall in Tirol und bis zu deren Lieferung sogar eine Einschmelz- und Umprägeaktion in Hall vereinbart worden18. Zum Aussehen der Konventionsmünzen

Auch im Aussehen der Münzen wirkte sich der verbesserte technische Standard aus. Justierte Walzen und Stanzen (Durch- schlag) sorgten für eine ebenmäßige „Gleichstreckung“, also Dicke und Durchmesser. Die Taler führen ab 1759/60 eine Randschrift, die den Wahlspruch des Kurfürsten, mit diversen Füllzieraten zwischen den Worten, enthält:in deo consilium = in Gott ist Rat. Da der Schrötling zwecks Anbringung zwischen zwei Eisen rolliert wurde, die die Gravur tragen und je eine hal- be Länge abdrückten, kommen Verdrehungen um 180ovor.

Die durchwegs lateinische Titulatur der Konventionsmün- zen wurde bei Legendentrennung in zunehmendem Maße gekürzt (um die Oberpfalz, um das utriusque der beiden Bai- ern). Die Schulprämiengulden bringen den Herrschernamen prägung gelangt. Da es sich in der Größe wegen des höheren

Feingehalts nur wenig von den Zwanzigern unterschied, war die Verwechslung im Geldverkehr vorprogrammiert – obwohl gerade deswegen das Münzbild nach österreichischem Muster durch ein Karree umrahmt war (s. weiter unten).

Aus München ist eine Abrechnung über die Ausprägung des Jahres 1765 publiziert12; daraus lassen sich errechnen (gerun- det): 1.550.000 Taler, 2250 Halbtaler und 69.180 Kopfstücke.

Dazu kamen immerhin an die 33.400 Dukaten. Aus Amberg sind Prägezahlen für 1763/64 publiziert: 358.455 Taler, 230 Gul- den, 37.347 Kopfstücke (Zwanziger und Zehner zusammen).

Baierns Versuche, vom schwunghaften Silberhandel der Augsburger Handelsfirmen nach der Levante zu profitieren, blieben im Schatten der übermächtigen Konkurrenz der habs- burgischen Münzstätten Hall und Günzburg, zumal auch das im Orient gewünschte Münzbild nicht imitiert werden konnte. Ein Kuriosum sind die Amberger Arslani(=Löwen)taler von 1768 (H.332). Schon drei Jahre zuvor hatte man in München einen Versuch gemacht, einen speziellen Handelstaler zu kreieren (H.310), der auf der Rückseite mit einem übergroßen Löwen (als Wappenhalter) an die im Orient ebenfalls bekannten, nie- derländischen Löwentaler anknüpfen sollte. Diese hatten aller- dings kein Herrscherbild auf der Gegenseite. So verwendete man in Amberg das Löwenbild auf der Vorderseite, während die Rückseite nur mit Schrift versehen wurde, und zwar nach dem Vorbild der Günzburger (Burgauer) Taler von 1766/67. Dies war ein weiterer Mißgriff, denn die Günzburger Münzen waren gerade deshalb so gestaltet worden, damit sie nicht in den Orient abfließen sollten13. Eine weitere Besonderheit der Am- berger Levantiner ist ihr geringfügig verminderter Feingehalt (831,6 statt 833), um den Prägegewinn zu erhöhen14.

Die Flußgolddukaten

Ein zeittypisches Phänomen ist die Prägung von besonderen Münzen aus heimischem Flußgold. Dessen Ablieferung war den Goldwäschern vorgeschrieben und wurde durch das 1751 ge- schaffene Münz- und Bergkollegium gefördert. Die Ausbeute war jedoch gering und reichte nur für kleine Dukaten- emissionen, die als prestigeträchtige Geschenkstücke Verwen- dung fanden15. Aus den drei Flüssen Isar, Inn und Donau wur- den an das Münzamt folgende Mengen (umgerechnet in kg) eingeliefert: 2,325kg in den Jahren 1754-56; 0,715kg im Jahre

H.312 M = 2:1

H.313 H.314

(3)

mit Iterationsziffer (Max III.)19. Der auf anderen deutschen Konventionstalern so häufige Bezug auf die Konvention mit der Formel ad normam conventionis findet sich nur auf den Amberger Levantetalern, in Nachahmung der erwähnten Burgauer Taler aus Günzburg, die ebenfalls kein Bild des Re- genten führen.

Das Brustbild des Kurfürsten in großer Staatsgala wurde von Schega modelliert. Ab 1772 erscheinen die Gesichtszüge des Herrschers leicht gealtert. Die Rückseiten der Konven- tions-Silbermünzen bilden zwei parallele Gruppen, die beide an eine alte typologische Tradition aus der Zeit Maximilians I.

anknüpfen, wo sie auf die beiden Münzseiten verteilt waren:

die Madonnendarstellung einerseits und der (auf den größeren Nominalien von zwei Löwen gehaltene) Wappenschild. Die beiden zwischenzeitlich auf Münzreversen zusammengeführ- ten Motive wurden also wieder getrennt. Bei anfänglicher Par- allelprägung der beiden Typen wurde im weiteren Verlauf der Regierung das Wappen auf den halben und ganzen Kopf- stücken bevorzugt, während die Madonna den halben und ganzen Talern vorbehalten blieb. Die normalen Dukaten ver- wenden den Wappentyp mit den Löwen. Die beiden Bildgrup- pen sind gleichermaßen in München wie in Amberg belegt. In Amberg scheint es jedoch zu keiner Goldprägung gekommen zu sein, obwohl ein Stempelpaar von 1773 existiert hat20.

Der Text der Münzkonvention enthielt hinsichtlich der bild- lichen Gestaltung nur eine Bestimmung (in §9), und zwar für die Dreißiger (Viertelgulden): „bey welchen zur besseren Un- terscheidung von vorigen churfürstl. und anderwärtigen min- dern Werths seyenden halben Gulden die allerhöchste respek- tive höchste Bildnisse wie es bey denen kaiserl. königl. halben Gulden üblich ist, in einer Wecken oder überecks stehenden Quadrat zu stellen sein wird“. Dieses Karree als Zeichen für ein Viertelstück war in Österreich seit 1694 auf den Viertel- talern üblich.

Die in München und Amberg (auch in Württemberg, Bran- denburg-Ansbach, Nürnberg, Löwenstein-Wertheim, Hessen- Darmstadt) praktizierte Übertragung des Karreetyps der Vier- teltaler auf 20-Kreuzer-Stücke in den 1770er Jahren erfolgte auf Betreiben von Geldspekulanten und grenzte an Betrug21. Der Täuschung mußte bloß durch private Manipulation an der Wertzahl etwas nachgeholfen wer- den (s. Abb.). So ver- wundert es nicht, daß diese Münzen in Österreich umge- hend verboten wur- den22. Vielfach wur- den sie dann aber als Andenken gelocht weiterverwendet.

DER TYPENKATALOG: MÜNZSTÄTTE MÜNCHEN H.294 Konventionszehner (Witt.2192) 1754-58

Vs.: D·G·MAX·IOS·U·B·&P· – S·D·C·P·R·S·R·I·A·&E·L·L·

im Lorbeerkranz Rechtsbüste mit schmalem Gewand- umschlag und Goldenem Vließ

Rs.: PATRONA BAVARIAE

über einem mit zwei Lorbeerzweigen besteckten Postament mit der Wertzahl 10 die im Strahlenkranz auf Wolken thronende Madonna mit Zepter in der Rechten und dem auf ihrem linken Knie sitzenden Jesuskind, welches in seiner Rechten den Kreuzglobus hält und die Linke segnend erhebt; beide Figuren sind nimbiert

unten Jahres – zahl· / (Mzz. Rosette) Riffelrand

H.295 Konventionszehner (Witt.2193) 1764, 1766-77 Vs.: wie 294, Leg.varianten ...E(·)L·L(·)

Rs.: IN DEO – CONSILIUM·

Postament wie 294, darüber der 5feldige verzierte Wappenschild mit Kurhut und beiden Ordensketten unten Jahres – zahl(·) / Rosette oder ·

Riffelrand

H.298 Konventionszwanziger (Witt.2186) 1753-58, 1763 wie 294, aber Rs.: mit Wertzahl 20

H.299 Konventionszwanziger (Witt.2187)1763, 1764, 1766-77 wie 295, aber Vs.: Leg.varianten ...P·(-)S·(-)D...E(·)L·L(·) Rs.: mit Wertzahl 20

H.300 Konventionszwanziger 1770 (Witt.2188), 1772, 1773 Vs.: MAX·IOS· – BAV·DVX – ARCHID·& - ELECTOR·

Rechtsbüste mit schmalem Umhang und Vließkette,

H.328

294

298 299

295

(4)

darunter in einem Abschnitt Wertzahl 20, eingerahmt von einem auf die Spitze gestellten Karree

Rs.: IN DEO – CONSI – LIUM· – Jahreszahl·

Madonna wie 294, eingerahmt von einem auf die Spitze gestellten Karree

Riffelrand

H.301 Konventionszwanziger (Witt.2190) 1770, 1772, 1773 Vs.: wie 300

Rs.: wie 300, aber im Karree der 5feldige verzierte Wap- penschild mit Kurhut und beiden Ordensketten, seit- lich zwei Löwenbüsten

H.304 Konventionsdreißiger (Witt.2183) 1754, 1756 Vs.: D·G·MAX· – IOS·U·B· – D·S·R·I·A· - &EL·L·L·

Karree mit Rechtsbüste wie 300, aber Wertzahl 30 Rs.: S·MARIA – PATRONA – BAVARIAE – Arabeske

Jahreszahl Arabeske

Karree mit Madonna wie 300, aber mit hinzugefügter Mondsichel

Laubrand

H.443 Halber Schulprämiengulden 1772 (Witt.2142) Vs.: MAX·III·BOI· - DUX ELECTOR

Rechtsbüste im Harnisch mit Ordensband und Golde- nem Vließ

Rs.: MERENTIBUS·

n. r. sitzende Minerva mit Eule und Gorgonenschild, hält in ihrer Rechten einen Kranz, in der Linken einen Speer, unten 3zeilig SCHOLIS GERMAN· / RE- STAURAT· / Jahreszahl·

Laubrand

H.444 Schulprämiengulden 1772 (Witt.2141) Vs.: MAXIMIL·III· - BOI·DUX·ELECTOR

Rechtsbüste mit Hermelinumhang, Ordensstern auf der Brust, breitem Ordensband und Goldenem Vließ Rs.: n. l. sitzende Minerva mit Gorgonenschild und Eule,

hält in ihrer Rechten einen Kranz, in der Linken einen Speer, unten 3zeilig SCHOLIS GERMAN· / RE- STAURATIS· / Jahreszahl·

H.305 Halber Konventionstaler (Witt.2181) 1753, 1754, 1759, 1761, 1762, 1765, 1768, 1769, 1770, 1772, 1773, 1774, 1775, 1777

Vs.: D·G·MAX·IOS·U·B· - D·S·R·I·A·&EL·L·L·

Rechtsbüste wie 444 Rs.: PATRONA - BAVARIAE·

Madonna wie 300, aber mit hinzugefügter Mondsichel, unten Jahreszahl·

Laubrand

H.306 Konventions-(Madonnen)taler 1753 (Witt.2160), 1754 (Witt.2162), 1755 (Witt.2164), 1756 (Witt.2166), 1757 (Witt.2168), 1758 (Witt.2170), 1759 (Witt.2172) Vs.: D·G·MAX·IOS·U·B·&P·S·DC·P·R·S·R·I·A·&EL·L·L·

Rechtsbüste wie 444 und 305 Rs.: wie 305

Laubrand

300

305 301

304

443

306.1

306.2 444

(5)

Anm.: 1753 auch ohne Strahlen, ab 1755 mit Mzz. Rosette hinter der Jahreszahl, 1758 auch mit Graveurssignatur I.B.S. am Armabschnitt

H.307 Konventions-(Madonnen)taler 1760 (Witt.2175), 1761- 77 (Witt.2177)

wie 305, aber Randschrift ·IN·-·DEO·-·CONSILIUM·

Anm.: Interpunktionsvarianten in der Vs.-Leg., ab 1770 Leg.trennung ...U· –B...

H.308 Konventions-(Wappen)taler 1753 (Witt.2161), 1754 (Witt.2163), 1755 (Witt.2165), 1756 (Witt.2167), 1757 (Witt.2169), 1758 (Witt.2171), 1759 (Witt.2173) Vs.: wie 306

Rs.: der von zwei auswärts blickenden Löwen gehaltene 5feldige Wappenschild mit Kurhut und beiden Ordensketten auf volutenförmigem Zierwerk, unten Jahres zahl(·)

Anm.: 1758 auch mit Graveursignatur I.B.S. am Armabschnitt Laubrand

H.309 Konventions-(Wappen)taler 1759 (Witt.2174), 1760 (Witt.2176), 1761 (Witt.2178), 1768 (Witt.2178 Anm.) Vs.: wie 305

Rs.: wie 308, aber ohne Punkt hinter der Jahreszahl Randschrift wie 307

H.310 Konventions-(Levante)taler 1765 (Witt.2179, 2180) Vs.: wie 305, Leg-Trennung ...B· – D... oder ...U· – B...

Rs.: ein n. l. gewendeter, aufrechter Löwe schwingt mit seiner rechten Pranke ein Schwert, mit der linken hält er den 5feldigen, seitlich verzierten Wappenschild mit Kurhut und beiden Ordensketten, unten in einer Kar- tusche die Jahreszahl

Randschrift wie 307

H.311 Dukat (Witt. 2156) 1755, 1756, 1757, 1763, 1764, 1765, 1767, 1770, 1771, 1773, 1775

Vs.: D·G·MAX·IOS·U· – B·D·S·R·I·A·&E·L·L·

Rechtsbüste wie 444 Rs.: wie 308

Riffelrand

Anm.: ab 1767 Leg.-Trennung ...IOS· – U...

H.312 Isargolddukat (Witt.2157) 1756 (röm., Kirchh.91), 1760 (röm., Kirchh.92-94), 1762 (röm., Kirchh.95, 96) Vs.: wie 311

Rs.: EX AURO ISARAE·

auf Felsen n. r. sitzender Flußgott leert die auf den 5feldigen Wappenschild gestützte Quellurne, im Hin- tergrund rechts Stadtprospekt von München,

im Abschnitt Jahreszahl·

Riffelrand

Anm.: mit Rs. von 1760 auch 1765 (Kirchh.93) und 1775 (Kirchh.94), mit Rs. von 1762 auch 1767 (Kirchh.96) nachgeprägt.

H.313 Inngolddukat (Witt. 2158) 1756 (röm., Kirchh.106, 107), 1760 (röm., Kirchh.108, 109), 1762 (röm., Kirchh.111, 112)

Vs.: wie 311

Rs.: EX AURO OENI·

auf Felsen n. r. sitzender Flußgott leert mit seiner Rechten die Quellurne und hält mit der Linken den 5feldigen Wappenschild, im Abschnitt Jahreszahl·

Riffelrand

Anm.: mit Rs. von 1760 auch 1767 (Kirchh.109) und 1775 (Kirchh.110), mit Rs. von 1762 auch 1767 (Kirchh.112) nachgeprägt.

H.314 Donaugolddukat (Witt.2159) 1756 (röm., Kirchh.74), 1760 (röm., Kirchh.75-78), 1762 (röm., Kirchh.79, 80) Vs.: wie 311

Rs.: EX AURO DANUBII·

auf Felsen im Schilf n. l. sitzender Flußgott leert mit sei- ner Rechten die Quellurne und hält mit der Linken

307

310

311 312 313 314

308

309

(6)

den 5feldigen Wappenschild, im Abschnitt Jahreszahl.

Riffelrand

Anm.: mit Rs. von 1760 auch 1765 (Kirchh.76), 1767 (Kirchh.78) und 1775 (Kirchh.78), mit Rs. von 1762 auch 1767 (Kirchh.80) nachgeprägt.

MÜNZSTÄTTE AMBERG

H.324 Konventionszehner (Witt. 2216) 1763, 1764, 1768, 1769, 1770

wie 295, aber Vs.: mit Mzz A unter der Büste Anm.: 1768 mit Leg.trennung ...B·& - P...

H.326 Konventionszwanziger 1774 (Witt.2214) wie 298, aber Vs. mit Mzz A unter den Zweigen

H.327 Konventionszwanziger (Witt.2213) 1763-70, 1774, 1776 wie 299, aber Vs. mit Mzz A unter den Zweigen; Leg.varianten in der Interpunktion und Leg.trennung (auch ohne diese) Anm.: von 1765 auch mit einem zweiten Mzz A, das unter

dem Postament im Revers erscheint H.328 Konventionszwanziger 1772, 1776

wie 300, aber Rv.: vor oder nach der Jahreszahl Mzz A.

H.328a Konventionszwanziger 1776 (Witt.2190 Anm.) wie 301, aber Rv.: vor der Jahreszahl Mzz A

H.329 Halber Konventionstaler (Witt.2212) 1763, 1764, 1768, 1774 wie 305, aber Vs. mit Mzz A unter der Büste

H.330 Konventions-(Madonnen)taler (Witt.2209) 1763-77 wie 307, aber Vs. mit Mzz A unter der Büste, Leg.varianten in der Interpunktion und Legendentrennung

H.331 Konventions-(Wappen)taler (Witt.2210) 1763, 1767, 1768 wie 309, aber Vs. mit Mzz A unter der Büste

Anm.: auch mit Punkt hinter der Jahres - zahl·

H.332 Konventions-(Levante)taler 1768 (Witt.2211) Vs.: D·G·MAX·IOS·UT·B - AV·&P·S·D·CO·PA·R·

Löwe mit Wappenschild ähnlich Rs. von 310, aber ohne Kartusche

Rs.: SAC·ROM·IMP·ARCHID·&ELECT·LAND·LEUCHT·

im Kranz aus Palm- und Lorbeerzweig 6zeilig *Roset- te* / AD / NORMAM / CONVENT· / Jahreszahl· / Mzz A

Randschrift ·IN·-·DEO·-·CONSILIUM·

324

329

330

331

332 326

328 328a

327.1 327.2

(7)

BEWERTUNGEN Münzstätte München

Konventionszehner 1754-58 (H.294) ss 40 vz 90 Konventionszehner 1764-77 (H.295) ss 20 vz 60 Konventionszwanziger 1753-63 (H.298) ss 40 vz 120 Konventionszwanziger 1763-77 (H.299) ss 30 vz 70 Konventionszwanziger 1772-73 (H.300) ss 40 vz 100 Konventionszwanziger 1770-73 (H.301) ss 200 vz 430 Dreißiger 1754-56 (H.304) ss 240

Halber Schulprämiengulden 1772 (H.443) (ss 1.200 LP) Schulprämiengulden 1772 (H.444) (ss 1.400 LP) Halber Konventionstaler 1753-77 (H.305) ss 90 vz 175 Konventionstaler 1753-77 (H.306, 307) ss 30 vz 90

(Jg. 1753 Var. 306.1 ss 380) Konventionstaler 1753-68 (H.308, 309) ss 90 vz 200 Levantetaler 1765 (H.1765) vz 2.000

Dukat 1755-75 (H.311) ss 1.000 vz 1.500 Isargolddukat 1756-62 (H.312) ss 2.600 vz 7.000 Inngolddukat 1756-62 (H.313) ss 2.000 vz 7.000 Donaugolddukat 1756-62 (H.314) ss 2.800 vz 7.500 Münzstätte Amberg

Konventionszehner 1763-70 (H.324) ss 40 vz 90 Konventionszwanziger 1774 (H.326) ss 200

Konventionszwanziger 1763-76 (H.327) ss 40 vz 90 Konventionszwanziger 1772-76 (H.328, 328a) ss 50 vz 120 Halber Konventionstaler 1763-74 (H.329) ss 90 vz 200 Konventionstaler 1763-77 (H.330) ss 35 vz 150 Konventionstaler 1763-68 (H.331) ss 100 vz 200 Levantetaler 1768 (H.332) ss 800 vz 1500

Anmerkungen:

* Fortsetzung der bisherigen Folgen im mt 10/2004 (S.162-170, mit Bespre- chung der Referenzliteratur), 3/2005 (S.156-162), 9/2005 (S.158-164), 12/2005 (S.142-144), 1/2006 (S.162-167), 2/2006 (S.152-159), 6/2006 (S.108-120), 7- 8/2006 (S.122-128), 9/2006 (S.134-139), 11/2006 (S.138-144), 12/2006 (S.142- 146), 1/2007 (S.128-131), 2/2007 (S.118-125) und 3/2007 (S.144-149).

1) Anzeig, welchergestalten künftighin bey allhiesig Churfürstl Münzstatt daß zum Verkauf einkommende Silber bezahlt werden wird, bei Lori III, Nr.218 (S.350); die Angabe lautet auf 26 Gulden für die Mark Münchner (=Wiener) Gewichts.

2) Lori III, Nr. 220 (S. 351-59) = Hirsch VI, Nr. 97 (S. 398-408).

3) Lori III, Nr. 221 (S. 359-364).

4) Churbaierisches Rescript vom 30. Juli 1754, bei Lori III, Nr. 224, (S. 372).

5) Lori III, Nr. 225 (S. 373).

6) Schematismus, welchergestalten nach dem Vorgang der übrig-zwey cor- respondierenden löbl.Reichskreisen Franken und Schwaben, nachfol- gende Gold- dann conventionsmäßige, und andere harte Silbermünzsor- ten zu deren höchstnöthiger Conservation einstweilen zu erhöhen gnä- dig resolviert worden, vom 5. Jan. 1759, bei Lori III, Nr. 229 (S. 377).

7) Antwort-Schreiben Ihro Churfürstl. Durchlaucht in Bayern, an den Löbl. Fränckischen Crayß-Convent zu Nürnberg, d. 23. Sept.1765, bei Hirsch 8, Nr. 170 (S. 502). Ebenso in der Churfürstl. Bayerischen Münz- Verordnung oder Schematismus, welchergestalten die hernach benann- te Gold- und Silber-Münz-Sorten in hiesigen Chur-Landen, vom 7. Fe- bruarii anfangend, coursiren sollen, d.d. 20. Jan. 1766, bei Hirsch 8, Nr.

179 (S. 518).

8) Lori III, Nr. 228 (S. 376).

9) wie Anm. 6.

10) wie Anm. 7 (S. 517).

11) Mandat wegen Umprägung abgewürdigter Münzsorten vom 21. Mai 1754, bei Lori III, Nr. 223 (S. 368-371); anscheinend sind solche Banco- Zettel noch nicht aufgetaucht.

12) J.V. Kull. Aus bayerischen Archiven XVII: Das Erträgnis der Münzstät- te München 1765, Mitt. d. Bayer. Num. Ges. 21, 1902, 46.

13) F. Reißenauer, Die Münzstätte Günzburg 1764-1805, Günzburg 1982, S.79-90 mit Schilderung der handelsgeschichtlichen Hintergründe. Vgl.

J.V. Kull, Aus bayerischen Archiven XV: Bayerische Conventionsthaler für die Levante, Mitt.d.Bayer.Num.Ges.20, 1901, 75-79.

14) H. Moser & H. Tursky, Die Münzstätte Hall in Tirol 1665-1809, Inns- bruck 1981, S. 158.

15) Dazu s. F. Kirchheimer, Erläuterter Katalog der deutschen Flußgold-Ge- präge, Freiburg i. Br. 1972, S. 68-94, Nr. 74-120.

16) R. Birkner, Gold aus der Isar, Frisinga, Beitr. z. Heimat- u.Volkskunde v.

Freising u. Umgebung 4, 1927, 342-346. Die Angabe lautet auf 127312/16

Kronen (Goldgewicht für ungeläutertes Gold zu 3,37g).

17) Dagegen s. E. Beckenbauer, Wieder einmal die Kratzer auf den bayeri- schen Madonnentalern, Num.Nachr.bl. 31, 1982, 350-355 gegen W. Kühn, Sind die Kratzer auf den bayerischen Madonnentalern Justierspuren oder private Abkratzungen zum volksmedizinischen Gebrauch?

Num.Nachr.bl. 32, 1983, 70-78.

18) H. Moser & H. Tursky (wie Anm.14), S. 123 und 173.

19) So erstmals in der Medaillenprägung 1768 (Witt.2138).

20) Stempelverzeichnis der Inventaraufnahme der Münzstätte Amberg bei der Schließung 1794, s. J.V. Kull, Studien zur Geschichte der oberpfälzi- schen Münzen des Hauses Wittelsbach, Regensburg 1891, S. 91.

21) C. F. Gebert, Die Zwanziger mit dem Quadrat, Num. Mitt. 184, 1916, 1286.

22) Patent vom 28. April 1770 und 2. November 1772 bei S. Becher, Das Österreichische Münzwesen vom Jahre 1524 bis 1838 in historischer, sta- tistischer und legislativer Hinsicht, Wien 1838, I, 2 , S. 302f.

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