mir im Rahmen dieser Expedition die Mög- lichkeit gab, den Bergbau auf Spitzbergen zu studieren. Ferner bin ich dem damaligen Sysselmann Spitzbergens, Herrn Finn B.
Midboe, der Leitung der "Store Norske Spitsbergen Kulkompani" in Longyear- byen (besonders Herrn Ing. Tiefenthai) und den Ingenieuren der sowjetischen Grube Py- ramiden (besonders den Herren V. Kyrilsky und M. 1. Iwanow) für ihre freundliche Hilfe zu größtem Dank verpflichtet.
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Akkumulation und Ablation bei hochalpinen.
subpolaren, temperierten Gletschern und Möglichkeiten von Schmelzwasser-Kraftwerk"-Nutzungen
Von Hans Stauber, Zürich ,:-) Das Vortragsthema behandelt einen ver-
mutlich erstmaligen Darstellungsversuch, in obgenannten Gletschergebieten mit be- stimmten günstigen Voraussetzungen, wirr- schaftl ichinteressante "Schmelz-Kraftwerke", - basierend auf alpinen und polaren Er- fahrungen - auszuführen. Es kommen ins- besondere hochliegende weite Firn- und In- landeis-Plateaux (2- bis 3000 m), nahe von tiefen Fjordgebieten in Frage (z. B. Süd- grönland). Das Sammeln von reichem Schmelzwasser kann mit Abfang-Eisrinnen- Eiskanälen bis zu günstigen Eis- oder Fels- Sammelmulden, dann Druckstollen und Zentrale im Fels bis Fjordhöhe erfolgen.
') Dr. Hans Stauber, Zürich 7, Witikonerstraße65
Bei den sehr verschiedenartigen Gletscher- gebieten unserer Erde gibt es - neben den hochpolaren Gletschertypen .- in fast allen Breitengraden, Klimaten und Kontinenten viele subpolare und hochalpine temperierte Gletscherkuppen aufweisen, und wo sich zu- gedehnte spaltenlose Firnfelder und flache Gletscherkuppen aufweisen, und wo sich zu- dem die jährliche Akkumulation und Ab- lation mehr oder weniger im Gleichgewicht halten oder wo zufolge der heutigen Klima- erwärmung eine stärkere Gletscherabschmel- zung begann.
Da neben den hochalpinen Gletschern von Island, Skandinavien usw. auch riesige In-
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landeisgebiete - z. B. von Süd- und Mit- tel-Grönland - dazu gehören, von wel- chem jeweils zur Sommerzeit viele und große Schmelzwasser-Flüsse in nahe Spal- ten-, Tal- und Fjordgcbiete abfließen, so wurden vom Verfasser fi.ir solche günstige Gletscher- und Inlandeisgebiete seit J ahrcn die Möglichkeiten studiert, ob und wie für die 2- bis 3000 m hoch gelegenen Firn- und Inlandeis-Plateaux mit geschickt geführten Eisrinnen-Kanälen die Schmelzwasser er- faßt, in zentrale Eis-Sammelbecken geleitet und weiter zur Kraftnutzung ausgewertet werden könnten.
Der Verfasser hatte als Geologe-Hydro- geologe in den Alpen, in Island und Nord- ost-Grönland seit 1936 Gelegenheit, Glet- scher- und Schmelzwasser- und Kraftwerk- studien zu betreiben; er möchte hiermit Möglichkeiten und Lösungen aufzeigen, wie diese gewaltigen Schmelzwassermassen als neue Art wirtschaftlich-interessanter "Glet- scher-Kraftwerke" zukünftig ausgenützt und angelegt werden könnten. Entspre- chend den günstigen ungeheuren Schmelz- wasser-Sammelflächen könnten gewaltige Energiemengen produziert werden, entwe- der:
a) als reine "Gletscherwasser-Kraftwerke"
mit Sammelkanälen und Speicherbeckcn im Gletschereise, Wasserschloß, Druck- stollen und Zentrale jedoch normal im Fels der Fjordküste, oder
b) als kombinierte "Gletscherwasser-T al- sperren-Krajtsoerlee" mit Sammelkanälen auf der Gletscheroberfläche und Zulei- tung in hochliegende Bergtal-Staubecken mit üblichem Wasserschloß, Druckstollen und Zentrale im Felsgebirge.
Für eine geeignete Fläche vom Gletscher- plateau von z. B. 400 km2 Firnfläche in ca.
1- bis 2000 m Höhe ergäbe dies bei 1 111
Niederschlag bzw. Schmelzwasser eine \Xlas- sermenge von 400 000 000 Kubikmeter Ab-
o fluß menge in 1000 m Höhe bis Fjordtiefe, was pro Jahr = 870 Millionen kWh ergibt.
Bei den gewaltigen Gletschergebieten von Grönland, Island, Skandinavien, Spitzber- gen werden sich nach heutigen Kenntnissen 274
und Vorstudien solche und viel größere Gletscher-Kraftwerk-Gebiete finden und zu- sammenfassen lassen.
Wenige geschickt gefi.ihrte Eis-Sammelkanäle an Schmelzwasser - Firnoberflächen, welche relativ klein mit spezieller Eis-Frasmascbinr geöffnet werden müssen, (wonach man die Schmelzwasser diese verbreitern und vertie- fen läßt) können genügen. Für das Firn- Sammelbecken werden günstige Naturmul- den im Gletscherplateau oder geeignete Staubecken in Hochtälern sowie für Wasser- schloß, Druckleitung und Zentrale geeignete Fjord-Felswände gesucht und projektiert.
Die neue mögliche, gewaltige Energiegewin- nung mit relativ wenig Kosten, könnte in abgelegenen Gebieten (wo keine Kraft- Übertragung für nähere Stadt- oder Indu- striegebiete möglich wäre) im Produktions- gebiet selber eine neue Industrie entwickeln, z. B. für eine Erz-, Metall- und Schwer- industrie. So kann z. B. für die Erschlie- ßung der großen Erzlagerstätten, insbeson- dere für die wertvollen großen Molybdän- Erzlager im Granit von M estersvig in Nordost-Grönland eine solche Energiebe- schaffung (an Stelle eines geplanten, teuren Reaktorbaues) von entscheidender Bedeu- tung sein (zum Brechen, Mahlen und Auf- bereiten des Erzes). Hand in Hand mit der Suche und dem Studium von geeigneten
"Gletscher-Kraftwerken", sollte daher in solchen Gletscher-Berggebieten auch eine planmäßige, moderne Erz-Lagerstätten- Prospektion durchgeführt werden. Vieler- orts könnten mit dem "Gletscher-Kraft- werk bau" für Siedlungen und ganze Städte gleichzeitig auch die Trink- und Gebrauchs- wasserbeschaffung studiert und praktisch gelöst werden. Für diese neuartigen Glet- scherkraftwerke und Schmelzwassererfas- sungen sollten die reichen Erfahrungen der Alpen-Kraftwerk-, Gletscher- und Wasser- Fachleute mit ihren neuen Spezialerfahrun- gen und Methoden von modernen Eisboh- rungen, Eisfräsen, Gletscher- Stollen- und Kraftwerkbau. Wasserfassungen, Entwas- serungen sowie der Schnee-, Eis- und La- winenforschungsinstitute ausgenützt werden.