• Keine Ergebnisse gefunden

Diskriminierungssensible Sprache in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Arbeitshilfe für den

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Diskriminierungssensible Sprache in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Arbeitshilfe für den"

Copied!
24
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Seite 1

Diskriminierungssensible Sprache in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Arbeitshilfe für den Bereich Wort

(2)

Seite 2 Impressum

Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH

Rollnerstraße 14 90408 Nürnberg

V.i.S.d.P.: Dr. Iris Pfeiffer

Leitung des Zentrums für Migration und Arbeitsmarkt Wiebke Reyels

Wiebke.reyels@f-bb.de

Autorin

Alice Lanzke, Freie Journalistin, Trainerin und Lektorin

Förderung

Gefördert wird das Zentrum vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration in Sach- sen-Anhalt mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Stand Juli 2019

INHALT

(3)

Seite 3

Einführung: Zur Diskussion um diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch ... 4

Sprache schafft Wirklichkeit ... 9

Exkurs: Zur Bedeutung von Framing ... 11

Werkzeuge für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch ... 14

Checkliste für die Praxis... 16

Gelungene Beispiele für diskriminierungssensible Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ... 18

Schlussbemerkungen ... 21

Recherchequellen und Lesetipps zu diskriminierungssensibler Sprache und Diversität ... 22

(4)

Seite 4

Einführung: Zur Diskussion um diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch

Wie schaffe ich es, meine Themen zu setzen? Wie entwickle ich Botschaften, die auch ankommen?

Und welche sind eigentlich die richtigen Kanäle für meine Medienarbeit? Fragen wie diese beschrei- ben nur einen Ausschnitt der alltäglichen Herausforderungen professioneller Presse- und Öffentlich- keitsarbeit und entscheiden heute mehr denn je über die Akzeptanz einer Organisation, eines Ver- eins, eines Trägers oder eines einzelnen Projekts.

Gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verfolgt dabei mehrere Ziele:

 Es geht darum, ein Projektangebot bei möglichst vielen Menschen bekannt zu machen und die Öffentlichkeit für ein Anliegen zu sensibilisieren.

 Gleichzeitig kann PR ein Mittel der Vernetzung sein, indem Kooperationspartner*innen auf- merksam gemacht werden.

 Nicht zuletzt begleitet umfassende PR die Projektarbeit kontinuierlich und unterstützt so den Projekterfolg auf nachhaltige Weise.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit findet dabei nicht im luftleeren Raum statt: Ihre Rahmenbedingun- gen verändern sich mit den Umbrüchen im Mediensystem, den technischen Entwicklungen und nicht zuletzt den gesellschaftlichen Diskursen. Umso wichtiger ist es, sich diese Rahmenbedingungen be- wusst zu machen und die eigene PR entsprechend anzupassen.

In eben jenen Diskursen wird seit einigen Jahren das Thema Diskriminierungssensibilität immer wich- tiger: Die Vielfalt unserer Gesellschaft betrifft auch unsere Sprache. Wer spricht über wen? Über wen wird nicht gesprochen? Wer hat gar keine Stimme? Und mit welchen Bezeichnungen werden Men- schen oder Gruppen belegt? Um Antworten auf diese Fragen wird zum Teil heftig gestritten, ein in- klusiver, nicht-diskriminierender Sprachgebrauch ist keine Selbstverständlichkeit – und das, obwohl Sprache eine Grundlage unseres menschlichen Miteinanders ist. Ihr bewusster Gebrauch ist ein Zei- chen gegenseitigen Respekts in unserer heutigen vielfältigen Gesellschaft. Nichtsdestotrotz wird Ver- treter/-innen eines entsprechenden Sprachgebrauchs häufig vorgeworfen, eine überbordende Politi- cal Correctness zu vertreten, Denkverbote aufzustellen oder einfach Sprachpolizei zu spielen.

Zentral ist allerdings in diesem Zusammenhang nicht, was heutzutage nicht mehr gesagt werden darf, sondern vielmehr, was nicht mehr gesagt werden will: Mehr und mehr Menschen sind sich bewusst, welche Macht Sprache hat, wie sie sich auf Vorurteile in unseren Köpfen auswirkt und welche Assozi- ationen mit bestimmten Begriffen oder Bildern unweigerlich verbunden sind.

Warum ist das für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wichtig?

Vor diesem Hintergrund wird auch klar, warum diskriminierungssensibler Sprachge- brauch nicht zuletzt auch ein Thema für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist: Presse- mitteilungen, Interviews, Newsletter, Broschüren, Flyer, Social-Media-Kanäle und die eigene Website sind die Wortmeldungen jeder strategischen Kommunikation. Sie nehmen Einfluss auf die Sprachwahl der Öffentlichkeit, entweder unmittelbar oder indirekt, indem sie von Journalist/-innen aufgegriffen werden.

(5)

Seite 5 Sprache im Wandel

Die eigenen Formulierungen sollten immer wieder auf den Prüfstand gestellt werden, um ungewollte Verletzungen oder Diskriminierungen zu vermeiden. Die vorliegende Arbeitshilfe versteht sich dabei nicht als Regelwerk oder gar Verbotsliste, sondern vielmehr als Grundlage für informierte Entschei- dungen.

Zudem ist Sprache einem stetigen Wandel unterzogen – schon ein Blick in Schulbücher der 1950er bestätigt das – doch selbst innerhalb weniger Jahre kann sich die Bedeutung einzelner Begriffe grundsätzlich verändern. Entsprechend solllte diskriminierungssensible Sprache als kreativer Prozess gesehen werden: Die Aushandlung respektvoller Sprache kann nur gelingen, wenn sich möglichst viele Akteur/-innen an einer fortlaufenden Diskussion beteiligen. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist dabei eine Möglichkeit, auf den Diskurs einzuwirken und Stellung zu beziehen.

Das ist aus verschiedenen Gründen wichtig:

 Sprache formt das Denken und die Wahrnehmung von Menschen.

 In unserem Sprechen orientieren wir uns bewusst oder unbewusst daran, was in unserer Ge- sellschaft als „Norm“ gilt und beurteilen alles Abweichende häufig als „unnormal“.

 Gleichzeitig ist Sprache Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse: Wer sich an der öf- fentlichen Diskussion beteiligen darf und wer nicht, über wen gesprochen wird und über wen nicht, formt und verfestigt diese Verhältnisse.

Streitpunkt Gendern

Der letztgenannte Punkt zeigt sich etwa im Streit um das Gendern: Ein häufiges Argument gegen den Gebrauch von weiblichen Formen ist, dass Frauen in Bezeichnungen wie „Politiker“, „Experte“ oder

„Professoren“ mitgemeint wären. Doch zahlreiche Erkenntnisse aus der Sprach- und Kognitionsfor- schung belegen, dass die meisten Menschen, wenn sie derartige Bezeichnungen hören, eben doch einen Mann vor Augen haben. Ein viel zitiertes Beispiel dazu ist folgende Geschichte:1

„Ein Vater fährt mit seinem Sohn im Auto. Sie verunglücken. Der Vater stirbt an der Unfallstelle.

Der Sohn wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert und muss operiert werden. Ein Chi- rurg eilt in den OP, tritt an den Operationstisch heran, auf dem der Junge liegt, wird kreide- bleich und sagt: „Ich bin nicht im Stande zu operieren. Dies ist mein Sohn.“

Nicht wenige Leser/-innen oder Zuhörer/-innen irritiert diese Geschichte: Wie kann der verletzte Junge Sohn des Chirurgen sein, wenn der Vater doch gestorben ist? Tatsächlich handelt es sich um die Mutter, die ihr Kind auf dem Operationstisch erkennt: Sie ist eine Fachärztin und kein Facharzt.

1 Zitiert nach: „ÜberzeuGENDERe Sprache. Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache“, Die Gleichstellungsbeauftragte der Universität zu Köln, 2015, S. 3

(6)

Seite 6

Eine Frage der Moral

Schon dieses kurze Beispiel macht deutlich, dass das oft gehörte „Mitgemeint ist mit- gedacht“ eben nicht stimmt. Ein weiteres Argument für diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch, das auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert: Für die Entwick- lung eines positiven Selbstbildes ist eine positive Sprache zentral. Dazu gehören res- pektvolle, emanzipierende und wertschätzende Begriffe. Umgekehrt haben eine Rei- he von Studien ergeben, dass Menschen, die regelmäßig Ziel von diskriminierender Sprache werden, in ihrer psychischen und sogar körperlichen Verfassung beeinträch- tigt sind. Der Sprachforscher Anatol Stefanowitsch fasst in einer kurzen Streitschrift zusammen: „Sie ziehen sich häufiger aus dem öffentlichen Leben zurück, sind häufiger krank und begehen häufiger Selbstmord als andere Menschen.“ Doch es reicht viel- leicht, sich als Maxime für diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch zu merken:

Niemand möchte sprachlich diskriminiert werden, deshalb dürfen wir auch andere nicht sprachlich diskriminieren – es handelt sich tatsächlich um eine „Frage der Mo- ral“, wie Stefanowitsch seine kurze und empfehlenswerte Schrift genannt hat.

Beispiele und Auswirkungen von diskriminierenden oder rassistischen Benennungen

Immer noch finden sich in vielen Bereichen diskriminierende oder rassistische Benennungen und Redewendungen, die benutzt wer- den, teilweise ohne dass den Sprechenden die Problematik be- wusst ist. Das wird etwa deutlich, wenn man den Begriff „Afrika- fest“ googelt: Die Trefferliste beinhaltet unterschiedlichste Kul- turveranstaltungen, bei denen in bester Absicht ein rassistisches Vorurteil ans andere gereiht wird. Da ist von „rhythmischen Trommeln“ und „exotischen Genüssen“ die Rede, während sich auf den Veranstaltungsplakaten Elefanten, halb bekleidete Schwarze Menschen und Savannenlandschaften finden – wenige Worte und Bilder genügen, um einen ganzen Kontinent auf gängi- ge Klischees zu reduzieren. Bei brasilianischen Tanzshows wird dagegen oft von den „rassigen Tänzerinnen“ geschwärmt, wäh- rend beim Bericht über eine chinesische Kunstausstellung die

„Mandelaugen“ der einführenden Rednerin nicht unerwähnt blei- ben dürfen – sprachliche Etiketten, die phrasenhaft reduzieren und Vorurteile bedienen.

Diese Etiketten sind das Ergebnis eines unbedachten, im schlimmsten Fall ignoranten Umgangs mit Sprache, der Menschen diskriminiert. Welche Auswirkungen derartige Benennungen ha- ben können, zeigte sich etwa in der so genannten Kinderbuchde- batte2 im Dezember 2012: Damals wurde quer durch die Feuille- tons und in der breiten Öffentlichkeit über rassistische Sprache in Kinderbüchern gestritten, ausgelöst durch den Leserbrief der klei-

2 Mehr zur Kinderbuchdebatte unter www.glokal.org/kinderbuchdebatte/

Leserinnenbrief von Ishema Kane an „Die Zeit“ (Quelle:

https://shehadistan.files.wordpress.com/201 3/01/ishema.jpeg)

(7)

Seite 7 nen Ishema Kane an „Die Zeit“. Zuvor hatte die Wochenzeitung kritisch darüber berichtet, dass das N-Wort, also die rassistische Bezeichnung für Schwarze Menschen, aus Kinderbüchern getilgt wird – eine Position, die die Neunjährige verletzte, wie sie schrieb.

Internationale Debatte

Geht es um Rassismus in unserer Sprache, fallen die Reaktionen auch heute heftig aus. Das lässt sich nicht nur in Fällen beobachten, die wie die Kinderbuchdebatte für Schlagzeilen sorgten, sondern auch in zahlreichen anderen Beispielen:

 So begegnen einem im Alltag immer wieder Menschen, die das Wort „Asylant“ verteidigen, und nicht einsehen wollen, dass dieser Begriff durch den massiven Gebrauch in der rechts- extremen Szene mittlerweile stark negativ konnotiert ist.

 Andere sprechen – nicht erst seit Thilo Sarrazin – von „Kopftuchmädchen“ und reduzieren damit sprachlich auf ein äußerliches, generalisierendes Merkmal, das wenig über den einzel- nen Menschen aussagt.

 Wieder andere finden es treffend, von „rassigen Tänzerinnen“ und „exotischen Trommel- klängen“ zu schwärmen: Adjektive, die durch Rassentheorie und Kolonialzeit geprägt wurden und so nicht nur aufgrund ihres pauschalisierenden Charakters problematisch sind.

 Und selbst Begriffe wie „Mohrenkopf“ oder „Zigeunerschnitzel“ erweisen sich als hartnäcki- ge, sprachliche Wiedergänger.

Obwohl diese Bezeichnungen aus ganz unterschiedlichen Kontexten stammen, haben sie doch eines gemeinsam: Sie machen deutlich, wie fest verankert Rassismen und Diskriminierungen in unserem täglichen Sprachgebrauch sind; Bemühungen, sie aufzugeben, verursachen Debatten in Medien und sozialen Netzwerken, im schulischen und außerschulischen Bildungsbereich, in der Politik oder dem kulturellen Sektor. Übrigens bei weitem nicht nur in Deutschland: In vielen Ländern wird um diskri- minierungssensiblen Sprachgebrauch diskutiert. In Österreich etwa wurde lange darüber gestritten, den Text der Nationalhymne zu ändern. Darin hieß es „Heimat großer Söhne“ – mittlerweile ist dar- aus die „Heimat großer Töchter und Söhne“ geworden, doch bis es so weit war, vergingen Jahre.

(8)

Seite 8 Verschiedene Dimensionen von Diskriminierungssensibilität

Die Anlässe für derartige Diskussionen betreffen dabei unterschiedlichste Minderheiten oder margi- nalisierte Gruppen: Diskriminierungssensibler Sprachgebrauch ist ein intersektionales Thema. Begrif- fe zur Beschreibung migrantischer Minderheiten und Themen stehen ebenso zur Debatte wie der Sprachgebrauch über Menschen mit Behinderung, der Komplex LSBTIQ*3 oder die große Frage des Genderns.

All diesen Dimensionen ist gemein, dass sprachliche Diskriminierungssensibilität sich um angemesse- ne Repräsentation, Respekt und Wertschätzung bemüht. Ein entsprechender Sprachgebrauch er- kennt an, dass

1. Vertreter/-innen von Minderheiten oder marginalisierten Gruppen selbst das Recht haben zu entscheiden, wann eine Bezeichnung als diskriminierend empfunden wird.

2. die aktive Einbeziehung möglichst vieler Positionen in sprachlichen Ausdrucksformen zu einer gleichberechtigteren und diskriminierungsärmeren Gesellschaft beiträgt.

3. diskriminierungsarme Sprache eine adäquate Repräsentation diverser Gruppen ermöglicht.

4. diskriminierungssensible Sprache einen Raum öffnet, der Ängste abbaut: (Vertreter/-innen von) Gruppen, die sich bislang nicht am Diskurs beteiligt haben, verlieren die Scheu, ihre Stimme zu erheben.

Für die eigene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bedeutet das, dass gerade bei The- men, die kontrovers diskutiert werden, aber auch generell eine präzise, wertfreie, klischeefreie und leicht verständliche Sprache Maxime aller Kommunikationsmaß- nahmen sein sollte. Publikationen wie Pressemitteilungen, Mailings, Newsletter, Bro- schüren u. ä. sollten vor der Veröffentlichung noch einmal mit kritischem Blick über- prüft werden: Sind alle Benennungen richtig (und nötig)? Sind vermeintlich bekannte Fachbegriffe wirklich geläufig? Werden unbewusst Vorurteile bedient? Kommen Ver- treter/-innen von benannten Minderheiten selbst zu Wort?

Hilfreich ist es in diesem Zusammenhang, sich bestimmte, immer wiederkehrende Mechanismen diskriminierender Sprache bewusst zu machen:

Negative Konnotation: verbindet das Wort mit ablehnender Emotion

Abwertung, Beleidigung: sollte immer vermieden werden, auch wenn der Gebrauch ironisch gemeint ist

Begriffe aus Kolonialzeit: Herkunft der Begriffe entlarvt ihre gegenwärtige Bedeutung („ras- sig“, „exotisch“)

Beschönigungen: „Geordnete Rückkehr Gesetz“ zur Durchführung von Abschiebungen,

„Rückbau“ für Abriss

Generalisierung: Afrika, „die Ausländer“, „alle Männer“

3 LSBTIQ* steht für Lesbisch Schwul Bi Trans* Inter* Queer bzw. im Englischen als LGBTIQ* entsprechend für Lesbian Gay Bisexual Trans Intersex Queer.

(9)

Seite 9

Sprache schafft Wirklichkeit

Gerade aktuelle Diskussionen über diskriminierungsarme Sprache zeigen ein immer gleiches Muster:

Jemand äußert Kritik an diskriminierendem Sprachgebrauch, es folgt eine heftige Diskussion (vor allem in den sozialen Netzwerken), die Kritik wird als übertrieben diffamiert und die Debatte schläft wieder ein. Oft genug wird der Streit dabei auf einer Ebene ausgefochten, die Sprache als bloßes Werkzeug sieht – als Instrument, dessen Regeln sich im korrekten Gebrauch des „Dudens“ und der Beherrschung von Grammatik und Zeichensetzung erschöpfen, eben als wertfreies Mittel der Infor- mationsvermittlung. Doch Sprache ist viel mehr als das: Sie ist eine Grundlage unseres menschlichen Miteinanders, wie wir sprechen und Dinge benennen beeinflusst, wie wir die Welt sehen. Mit Hilfe von Sprache teilen wir anderen unsere Sicht auf die Welt mit. Das wird durch zahlreiche Studien aus der Sprach- und Vorurteilsforschung belegt.

Eine dieser Untersuchungen stammt von der Psychologin Lera Boroditsky:4 Die Wissenschaftlerin wies 2011 in einem Experiment an der US-amerikanischen Stanford University nach, wie viel Gewicht ein einziges Wort in einem journalistischen Text hat. Dafür legte Boroditsky zwei Gruppen von Pro- banden/-innen je einen kurzen Bericht vor, in dem die rapide steigende Kriminalität in einer fiktiven US-amerikanischen Stadt behandelt wurde. Anschließend sollten Lösungen für das Problem gefunden werden. Beide Texte waren fast gleich, mit nur einem Unterschied: In einem wurde die Kriminalität als ein Virus in der Stadt beschrieben, im zweiten wurde sie mit einer Bestie verglichen.

Anschließend wurden beide Gruppen gefragt, wie man der steigenden Kriminalität begegnen sollte – das Ergebnis war erstaunlich: Die Lösungsvorschläge der Probanden/-innen, die den Virus-Text gele- sen hatten, waren vor allem präventiv. Sie plädierten für Bildungsprogramme und Armutsbekämp- fung. Die zweite Gruppe, die im Bericht die Metapher von der Bestie gelesen hatte, wollte dagegen mehrheitlich restriktiv vorgehen, forderte strengere Gesetze und höhere Gefängnisstrafen. Beson- ders bemerkenswert waren die Begründungen dafür: Beide Gruppen rechtfertigten ihre Vorschläge mit den Zahlen und Statistiken aus dem Bericht. Es waren in beiden Texten exakt dieselben. Der ein- zige Unterschied zwischen den beiden Artikeln war die jeweils benutzte Metapher.

„Früher war alles besser“

Schon dieses Beispiel macht deutlich, wie viel Macht bereits ein einzelnes Wort haben kann. Umso selbstverständlicher sollte ein diskriminierungssensibler Sprachgebrauch sein. Und dennoch ist der Widerstand dagegen in Teilen der Öffentlichkeit und Gesellschaft groß. Oft reiht sich die Kritik daran ein in eine ganze Liste antimodernistischer Tendenzen, zu denen nicht selten ebenso Anti- Feminismus, Rechtspopulismus oder Homophobie gehören. Gemein ist ihnen die Ablehnung von Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz: Eigenschaften, die von den entsprechenden Gesinnungsgenos- sen/-innen als anstrengend, weltfremd und überflüssig bezeichnet werden.

Das gemeinsame Mantra lässt sich in den meisten Fällen auf ein „Früher war alles besser“ herunter- brechen. Tatsächlich scheint gerade bei dem Thema die Vergangenheit einfacher gewesen zu sein:

Kritischer Sprachgebrauch war einmal eine fast ausschließlich akademisch geführte Diskussion. Doch einfacher heißt in diesem Fall nicht besser.

4 Lera Boroditsky: „How Language Shapes Thought“, Stanford University 2011, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4517745/

(10)

Seite 10 Es mag sein, dass die Sprache früher weniger Fallstricke bot, doch wurden auch viel mehr Menschen durch unbedachten Sprachgebrauch verletzt. Der Unterschied: Heute erheben diese Menschen ihre Stimme und benennen diskriminierende und/oder rassistische Zu- und Beschreibungen in unserer Sprache deutlich.

Wörter wie Arsen

Dass wir uns nun öffentlich darüber streiten, ob es einen Unterschied zwischen „Migranten“, „Ein- wanderern“ und „Zuwanderern“ gibt, ob es „Flüchtling“ oder „Geflohener“ heißen sollte und wann die Bezeichnung „Asylkritiker“ eine Beschönigung ist, kann insofern schon fast als Fortschritt be- zeichnet werden. Denn Stück für Stück rückt so ins öffentliche Bewusstsein, dass Sprache verschie- dene, komplexe Dimensionen hat. Vor diesem Hintergrund wird Sprache zur täglichen Chance, Ein- fluss auf unsere Gesellschaft und ihre Werte zu nehmen. In dem Maße, in dem Sprache Wirklichkeit formt, bietet sie schließlich auch die Möglichkeit, an dieser Formung teilzuhaben – im Guten wie im Schlechten. Denn schon der von den Nationalsozialist/-innen verfolgte jüdische Romanist und Politi- ker Victor Klemperer, der nach dem Zweiten Weltkrieg seine Abhandlung „Sprache des Dritten Rei- ches“ („Lingua tertii imperii“) publizierte, bemerkte, dass Wörter wie winzige Arsendosen wirken können: „Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“

(11)

Seite 11

Exkurs: Zur Bedeutung von Framing

Im Kontext diskriminierungssensibler Sprache, aber auch in den Bereichen strategische Kommunika- tion und politische Diskussion ist in den vergangenen Jahren das Thema Framing immer wichtiger geworden. Als Frames werden kognitive Deutungsrahmen bezeichnet, die sich mit dem Spracher- werb in unserem Gehirn formen – und das umso stärker und nachhaltiger, je häufiger sie durch Spra- che aktiviert werden. Ein einfaches Beispiel dafür: Hört man den Satz „Ein Auto fährt die enge, kurvi- ge Bergstraße hoch“, assoziiert man unweigerlich, dass der Wagen eher langsam fährt. Bei dem Satz

„Ein Auto fährt über die menschenleere Autobahn“ geht man hingegen von einem schnelleren Tem- po aus – obwohl in beiden Fällen über die Geschwindigkeit nichts gesagt wurde. Doch über die Fra- mes, die hier wirksam werden („Bergstraße“, „kurvig“, „eng“; „menschenleer“, „Autobahn“) werden sofort bestimmte Assoziationen geweckt.

Eine der bekanntesten deutschen Wissenschaftlerinnen für das Thema Framing ist die Linguistin Eli- sabeth Wehling. Sie fasst zusammen:

„Frames werden durch Sprache im Gehirn aktiviert. Sie sind es, die Fakten erst eine Bedeu- tung verleihen, und zwar, indem sie Informationen im Verhältnis zu unseren körperlichen Er- fahrungen und unserem abgespeicherten Wissen über die Welt einordnen. Dabei sind Frames immer selektiv. Sie heben bestimmte Fakten und Realitäten hervor und lassen andere unter den Tisch fallen. Frames bewerten und interpretieren also. Und sind sie erst einmal über Spra- che – etwa jener in öffentlichen Debatten – in unseren Köpfen aktiviert, so leiten sie unser Denken und Handeln an, ohne dass wir es merken.“5

In ihrem Standardwerk „Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht“ führt Wehling mehrere Beispiele an, die deutlich machen, warum Framing so bedeu- tend für den öffentlichen Diskurs ist.

Eines davon betrifft den Frame von Sozialleistungen als Hängematte, wenn es etwa heißt, arbeitslose Menschen würden es sich in der Hängematte des Staates bequem machen.6 Dieser Frame spricht den Inbegriff des Faulenzens an, denn wer in einer Hän- gematte liegt, macht eine Pause, vielleicht gar ein Nickerchen. „Die Inanspruchnahme sozialer Siche- rung metaphorisch als Hängematte begreifbar zu machen, impliziert also, dass der Leistungsberech- tigte es sich bequem macht: Er lässt es sich gut ge- hen, führt ein durch und durch entspanntes Da- sein!“ schreibt Wehling dazu. Was in diesem Fra- me allerdings ausgeblendet werde, sei, dass die

Leistungen so bemessen seien, dass sie ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährleisteten – nicht weniger und nicht mehr. „Ob damit ein derart entspanntes Dasein ermöglicht wird, wie es das Bild der Hängematte impliziert, hängt sicherlich von den Ansprüchen der oder des Einzelnen ab, kann

5 Vgl. Wehling, Elisabeth: „Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht“, Bonn 2016, S. 17f.

6 Vgl. in der Folge ebd., S. 123ff.

Foto: Joni Räsänen, CC BY-NC-SA 2.0 (Quelle:

www.flickr.com/photos/139963703@N07/37923454495)

(12)

Seite 12 aber vermutlich bezweifelt werden“, so Wehling weiter. Was diese Metapher auch ausblendet, ist, dass viele Leistungsempfänger/-innen unter ihrer sozialen und wirtschaftlichen Situation nicht nur in materieller Hinsicht leiden. Denn in unserer Gesellschaft sorgt Arbeit nicht nur für Einkommen. Sie bedeutet auch Zugang zu sozialen Kontakten, Teilhabe, Anerkennung usw. Dennoch hält sich das Bild und damit der Frame von der sozialen Hängematte hartnäckig, wie immer wieder in Medienartikeln, Talkshow-Titeln und -Beiträgen sowie Statements von Politiker/-innen zu beobachten ist.

Menschen als Naturkatastrophen

Ein weiteres Beispiel zeigt noch deutlicher, warum das Thema Framing für diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch und entsprechend für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wichtig ist. So war in den vergangenen Jahren immer wieder von der „Flüchtlingswelle“ oder der „Flüchtlingsflut“ zu hören oder zu lesen – sprachliche Bilder, die an eine Naturkatastrophe denken lassen. Gleichzeitig wurde verstärkt über reale Naturkatastrophen berichtet: Entsprechende Bilder sind also in unseren Köpfen verankert. Aufgrund der Framing-Mechanismen werden daher verschiedene Assoziationen durch die Nutzung der Begriffe „Flüchtlingswelle“ oder „Flüchtlingsflut“ ausgelöst:

1. Die Bewohner/-innen werden sprachlich zu Opfern.

2. Geflüchtete werden sprachlich zur Bedrohung: zur Wassermasse, die ohne Sinn und Verstand – und vor allem ohne Ziel und Zweck – das Land überrollt. Gemäß des Naturkatastrophen- Bildes hinterlassen sie Verwüstung, großen wirtschaftlichen Schaden und eine traumatisierte Bevölkerung.

3. Geflüchtete sind selbst keiner Gefahr ausgesetzt: Wasser schlägt nicht auf unser Land, weil ihm irgendjemand im Ozean etwas Böses will – Bedrohung und Not, die Geflüchtete in ihren jeweiligen Herkunftsländern erlebten, haben in diesem Frame keinen Platz.

4. Zudem werden Geflüchteten Menschlichkeit, Gefühle und Individualität abgesprochen: Was- sermassen haben keine Gefühle wie Angst, Schmerz oder Hoffnung. Und Wassermassen las- sen kaum Raum für Individualität

5. Die einzige in diesem Frame von Menschen besetzte Rolle ist die der Opfer

(13)

Seite 13 Für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist zusätzlich eine weitere Erkenntnis der Framing-Forschung relevant, die Elisabeth Wehling wie folgt beschreibt:

„Und wer (...) die Frames seiner politischen Gegner nutzt, propagiert deren Weltsicht, und zwar höchst effektiv. Denn sprachliche Wiederholung von Frames – egal, ob sie verneint oder bejaht werden – stärkt diese in unseren Köpfen und lässt sie zunehmend zum gesellschaftli- chen und politischen Common Sense werden.“7

Was bedeutet das für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit?

Verfasst man beispielsweise eine Pressemitteilung, in der man Vorurteilen gegen Geflüchteten begegnet und wiederholt diese Vorurteile, dann bedient man dennoch die entsprechenden Frames. Schreibt man etwa „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass Geflüchtete nicht wegen der Sozialleistungen nach Deutschland kommen“, dann führt das Framing dazu, dass dennoch eher der Zusammenhang „Flüchtlinge“ – „Sozialleis- tungen“ in den Köpfen hängen bleibt. Umso wichtiger ist es, in den eigenen Publikati- onen bzw. in der eigenen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eine positive und wert- schätzende Sprache zu finden, die nicht die Vorannahmen und Vorurteile anderer bedient.

Lesetipps Framing

 Wehling, Elisabeth: „Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet - und dar- aus Politik macht“, Köln 2016

 re:publica 2017 - Elisabeth Wehling: Die Macht der Sprachbilder https://www.youtube.com/watch?v=iLnemLCu5OY

 „Ich würde auf Patriotismus setzen“: Elisabeth Wehling im Interview:

https://www.republik.ch/2018/01/13/interview-wehling

 Framing-Check der Süddeutschen Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/thema/Framing- Check

 Interview mit Johannes Hillje zu Rechtspopulismus und Journalismus:

„Wir brauchen ein Frame-Checking“ (Deutschlandfunk):

https://www.deutschlandfunk.de/rechtspopulismus-und-journalismus-wir-brauchen-ein- frame.2907.de.html?dram:article_id=395884

7 Vgl. Wehling, Elisabeth: „Politisches Framing. Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht“, Bonn 2016, S. 191

(14)

Seite 14

Werkzeuge für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch

Vielen Menschen erscheint diskriminierungssensibler Sprachgebrauch als komplexes Thema mit zahl- reichen Stolperfallen. Aber zum einen geht es wie bereits betont nicht um das Befolgen einer Ver- botsliste, sondern vielmehr um eine grundlegende Sensibilität für die Wirkmacht von Sprache und die Möglichkeit (unbeabsichtigter) sprachlicher Diskriminierungen.

Zum anderen existieren viele hilfreiche Instrumente, die Tipps für einen diskriminierungssensiblen Sprachgebrauch geben. Eine Auswahl davon findet sich thematisch sortiert am Ende dieser Arbeits- hilfe.

Das Glossar der Neuen deutschen Medienmacher/-innen

Ein Werkzeug speziell für den Bereich Migration und Integration stammt vom Verein Neue deutsche Medienmacher (NdM)8: Das „Glossar mit Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwande- rungsdeutschland“9 war zwar ursprünglich vor allem für Medienschaffende gedacht, hat sich in den vergangenen Jahren aber auch als praktische Hilfe für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Ver- einen, Verbänden, Behörden und anderen Organisationen erwiesen.

Die NdM setzen sich für einen diskriminierungsfreien öffentlichen Diskurs ein. Eben jener Diskurs soll durch das Glossar gefördert werden, indem etwa problematische Begriffe aus den Themenbereichen

„Flucht und Asyl“, „Migration“ oder „Islam“ vorgestellt werden, erläutert wird, worin die Problematik besteht und alternative Benennungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

8 Die Neuen deutschen Medienmacher/-innen (NdM) sind ein bundesweiter Zusammenschluss von Medien- schaffeden mit und ohne Migrationsgeschichte mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, die sich als gemeinnütziger Verein seit 2008 für mehr Vielfalt in den Medien, migrantische Perspektiven in der Berichter- stattung sowie einen diskriminierungsfreien öffentlichen Diskurs einsetzen. Das Netzwerk, das aus über 270 Mitgliedern und knapp 1.500 NetzwerkerN/-innen besteht, ist politisch unabhängig, nationalitäten- und kon- fessionsübergreifend. Die NdM kooperieren mit renommierten Medien, journalistischen Aus- und Weiterbil- dungsstätten, Stiftungen NGOs sowie Landes- und Bundesbehörden. Zu den Neuen deutschen Medienmachern zählen sich mehrere Hundert Medienschaffende aus ganz Deutschland. Sie arbeiten als feste und freie Journa- list/-innen für deutsche Medien – in Print, Online, TV und Hörfunk.

9 Transparenz-Hinweis: Die Autorin dieser Arbeitshilfe engagiert sich bei den Neuen deutschen Medienma- cher/-innen und arbeitet fortlaufend bei der Weiterentwicklung des Glossars mit.

Eigener Screenshot der Online-Version des NdM-Glossars:

www.glossar.neue.medi enmacher.de

(Quelle: Neue deutsche Medienmacher e.V.)

(15)

Seite 15 Nicht selten werden etwa im selben Text Wörter wie „Einwanderer“, „Zuwanderer“ und „Migrant“

nebeneinander verwendet in der irrigen Annahme, sie würden alle dasselbe bedeuten. Doch gerade in der emotional aufgewühlten und sensiblen Diskussion um Migration und Minderheiten sollten Benennungen – so sie denn nötig sind – möglichst präzise und wertfrei sein. Ausdrücklich als „Debat- tenbeitrag“ und „Hilfestellung“ für die tägliche Redaktionsarbeit eingeführt, gab es dennoch einige Kritiker/-innen, die der Publikation als Ganzem vorwarfen, eine überbordende Political Correctness zu propagieren, die Sprache gleichschalten zu wollen oder übertriebenes „Gutmenschentum“ zu för- dern. Reaktionen, die so gut wie alle Akteur/-innen kennen dürften, die sich für eine diskriminie- rungsfreie Sprache einsetzen.

Entstehungshintergrund des NdM-Glossars

Doch wie kam es zum Glossar? Es war kurz nach dem Bekanntwerden der Neonazi-Mordserie des selbst ernannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ („NSU“) 2011. Eine Polizistin und neun Men- schen mit Migrationsgeschichte waren ermordet worden. Aber in der Berichterstattung klang es, als habe es sich um neun Döner gehandelt. Selbst in der Tagesschau war von „Döner-Morden“ die Rede und so brachten die NdM ein Papier heraus, um ihre Sicht der Dinge einzubringen.10

Die „Formulierungshilfen der Neuen deutschen Medienmacher für die Berichterstattung zur Neonazi- Mordserie“ sorgten für Diskussionen – und zeigten einen Bedarf an Auseinandersetzung und an Ori- entierung nicht nur für Medienschaffende. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hat, wie bereits er- wähnt, ebenfalls die Möglichkeit, Einfluss auf den öffentlichen Diskurs zu nehmen: durch Formulie- rungen, die in einer Pressemitteilung benutzt werden, Narrative, die in einem Interview gesetzt wer- den u. ä. So erklärt sich auch, warum viele der Anfragen zur Vorstellung des Glossars eben nicht nur aus Redaktionen kommen, sondern auch aus den Pressestellen unterschiedlichster Organisationen.

2014 erschien die erste Auflage des Glossars, seither wird jedes Jahr eine aktualisierte und erweiterte Fassung veröffentlicht, die der Tatsache Rechnung trägt, dass sich zum einen Sprache ständig wan- delt, zum anderen aber auch zugrunde liegende gesetzliche Bestimmung, etwa im Kapitel „Flucht und Asyl“.

Exemplarisch zeigt folgendes Beispiel, wie das Glossar funktioniert:

|| islamisch _ bezieht sich als Adjektiv nicht auf Menschen, sondern nur auf Objekte mit Is- lambezug und auf den Glauben selbst, z.B. islamische Theologie (nicht ||muslimisch), isla- mischer Feiertag, islamischer Verein oder islamische Länder.

|| muslimisch _ wird als Adjektiv in Bezug auf Menschen verwendet z.B. muslimische Frau, muslimischer Schüler*innen oder muslimische Bevölkerung, nicht aber muslimische Religi- on, sondern ||islamische. Ebenso richtig ist islamische Länder, nicht muslimische Länder.

Mehr als zweihundert Wörter werden so aufgeführt und ebenso viele Alternativbegriffe rund um Themen der Einwanderungsgesellschaft vorgeschlagen – alles in (journalistisch) brauchbarer Sprache und in kurzer Form, als Hilfestellung und schnelle Recherchequelle sowie als Plädoyer, sensibel mit Sprache umzugehen.

Nicht für alle Zwecke und Interessen wird das NdM-Glossar angemessen sein: Manche Leser/-innen mögen sich längere Ausführungen wünschen, andere klarere Leitlinien für empfohlene Begriffe. Denn

10 Das Papier ist abrufbar unter https://www.neuemedienmacher.de/formulierungshilfen-berichterstattung- neonazi-mordserie/

(16)

Seite 16 vor allem verstehen die Neuen deutschen Medienmacher/-innen die Broschüre als Denk- und Diskus- sionsanstoß. Erfreulicherweise gibt es mittlerweile allerdings zahlreiche Handreichungen, Medien- guides und Leitfäden (s. Link- und Literaturliste am Ende dieser Arbeitshilfe) und das für unterschied- liche Diskriminierungsdimensionen, so dass für jeden Bedarf ein passendes Nachschlagewerk vor- handen sein sollte.

Mindestens genauso wichtig ist es allerdings, beim Sprechen und Schreiben über marginalisierte Gruppen die Betroffenen selbst zu fragen, wie sie bezeichnet werden wollen. Entsprechende Selbst- vertretungsvereine und -organisationen sind hier die geeigneten Anlaufstellen.

Checkliste für die Praxis

Vor dem Hintergrund der bislang aufgeführten zahlrei- chen Aspekte, die mit dem Thema diskriminierungssen- sibler Sprachgebrauch verbunden sind, ergeben sich einige Prüfsteine und Fragen, die man sich vor Veröffent- lichungen im Bereich der eigenen Presse- und Öffentlich- keitsarbeit stellen sollte. Die folgende Auswahl basiert sowohl auf Empfehlungen der Neuen deutschen Medi- enmacher/-innen, vor allem aber auch auf den Arbeits- ergebnissen der Teilnehmer/-innen zweier ZEMIGRA- Workshops zum Thema, die im April und Mai 2019 in Magdeburg und Halle(Saale) stattfanden. Mit Blick auf den eigenen Arbeitsalltag ergab sich hierbei folgende Checkliste:

GENERELL BEACHTEN

Alle gehören zu Vielfalt. Das bedeutet, dass bei der Darstellung von Diversität auch nicht- migrantische Akteur/-innen beachtet werden sollten.

• Das Thema Framing ist gerade im Kontext von

Ängsten wichtig und sollte entsprechend speziell beim Aufgreifen von Vorurteilen beachtet werden.

• Jeder Mensch hat Vorannahmen: Bin ich mir meiner eigenen Vorurteile bewusst? Was ist meine persönliche Einstellung zum Thema? 
Hinterfrage ich den vorherrschenden Diskurs?

DO

• Menschen sollten als handelnde Subjekte und nicht als passive Objekte beschrieben werden.

• Rede ich mit oder über Menschen? Wenn möglich sollten Betroffene zu Wort kommen kön- nen und für sich selbst sprechen.

Arbeitsergebnis des ZEMIGRA-Workshops am 23.5.2019 in Halle (Saale) zum Thema diskriminie- rungssensibler Sprachgebrauch in der Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit (Foto: Autorin)

(17)

Seite 17

• Gerade bei kontroversen Themen ist es wichtig, in seiner Kommunikation konkret zu werden und präzise zu formulieren, indem man zum Beispiel exakte Zahlen statt diffuser Mengen nennt.

• Zum eben genannten Punkt gehört die grundsätzliche Überprüfung von Veröffentlichungen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Benutze ich die korrekten/präzisen und angemessenen Begrifflichkeiten/Termini? Formuliere ich diskriminierungs- und vorurteilsfrei? Welche sprachlichen Bilder verwende ich und welche Assoziationen sind mit diesen verknüpft?

• Aktive Formulierungen sind leichter verständlich und besser lesbar als Passivkonstruktionen.

• Die Frage des Genderns sollte auch in der eigenen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geklärt werden? Wird gegendert? Wenn ja: In welcher (konsistenten) Form? Wenn nein: Warum nicht? Die Entscheidung für oder gegen das Gendern kann auch öffentlich kommuniziert und begründet werden.

DON’T

• Begriffe mit negativen Assoziationen sollten gemäß den Mechanismen diskriminierender Sprache (Vgl. S. 8) vermieden werden, ebenso Banalisierungen.

• Unbeabsichtigte Beschönigungen (z.B. „Asylkritiker“) sollten ebenfalls nicht verwendet wer- den.

• Im Sinne einer möglichst breit verständlichen Sprache lohnt auch ein Blick auf vermeintlich geläufige Abkürzungen (z.B. „LSBTIQ*“, „GMF“), die im Zweifelsfall von einigen Empfänger/- innen der jeweiligen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit nicht verstanden werden. Es lohnt sich, lieber einen Begriff zu viel erklären.

Diese Checkliste kann naturgemäß nur Anhaltspunkte für eine diskriminierungssensible Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bieten. In der Praxis haben jedes Kommunikationsteam und jede Pressestelle eigene Routinen und Herausforderungen. Es empfiehlt sich allerdings, gemeinsame Leitlinien für die eigene Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu diskutieren und zusammen festzulegen: Welche Begriff- lichkeiten wollen wir in unseren Pressemitteilungen vermeiden? Welche Vorurteile wollen wir in unseren Veröffentlichungen nicht bedienen? Welche Konventionen haben wir für das Gendern? Sol- che und viele weitere Fragen sollten im Team beantwortet werden. Das Ergebnis bietet nicht nur Orientierung gerade in hektischen Zeiten, sondern auch ein verschriftlichtes Bekenntnis zu einem wertschätzenden Miteinander.

(18)

Seite 18

Gelungene Beispiele

für diskriminierungssensible Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zahlreiche Beispiele illustrieren, wie eine diskriminierungssensible Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gelingen kann. Exemplarisch werden im Folgenden einige davon vorgestellt.

Klare Sprache

Pressemitteilung des LSVD vom 24.5.2019, abrufbar unter https://bit.ly/2Wrqu2z (Quelle: Eigener Screenshot)

Der Lesben- und Schwulenverband benutzt in seinen Pressemitteilungen regelmäßig eine sehr klare und gut verständliche Sprache. Dazu gehört auch, dass Abkürzungen (wie hier LSBTI) immer wieder erklärt werden, obwohl sie aus dem thematischen Kontext des Verbandes stammen und dement- sprechend als bekannt vorausgesetzt werden könnten.

Mit Vorannahmen brechen

Mit der Kampagne „Du+Ich=Wir“ setzten die Türkische Ge- meinde in Deutschland (TGD) zusammen mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und dem liberal-islamischen Bund (LIB) zum Internationalen Tag gegen Homophobie im Mai 2017 ein überzeugendes Zeichen für eine offene und freie Gesell- schaft gesetzt – und leisteten vor allem eine Presse- und Öf- fentlichkeitsarbeit, die überraschte und so für große Aufmerk- samkeit sorgte. Denn tatsächlich hätten vermutlich nur wenige eine gemeinsame Kampagne dieser drei Partner erwartet, die sich deutlich gegen Homophobie positionierte. Dazu kamen eine einfache Headline, die man sich leicht merken konnte, eine ansprechende Postkarten-Aktion und eine entsprechende Flankierung in den sozialen Medien. Mehr Informationen unter https://bit.ly/2HZWuSi.

Kampagnenmotiv von „Du+Ich=Wir“

(Quelle: TGD)

(19)

Seite 19 Betroffene zu Wort kommen lassen.

In einer viel beachteten Kampagne hat der Verein Sozialhelden, der sich für die Rechte von Men- schen mit Behinderung einsetzt, Phrasen in der Berichterstattung deutlich gemacht. Im Projekt

„Leidmedien“ (https://leidmedien.de) wurden typische Sätze aus deutschen Medien zitiert und mit Reaktionen von Betroffenen konfrontiert. Auf diese Weise machte das Projekt auf das Thema Diskri- minierungssensibilität selbst aufmerksam.

Kampagnenmotive „Leidmedien“ des Sozialhelden e.V., abrufbar unter https://leidmedien.de (Quelle: Sozialhelden e.V.)

(20)

Seite 20 Exakte Fakten und konkrete Sprache

Eine weitere Kampagne macht deutlich, wie wirksam klare Fakten in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sein können und das sogar multimedial. Unter dem Titel „Migration gestalten – gerecht und global!“ formulierte die Friedrich-Ebert- Stiftung zehn Botschaften“, die für einen

„Perspektivwechsel auf Migration und Mobilität“ stehen sollten. Zu jeder der Botschaften wurde ein eigenes Pik- togramm erstellt sowie ein relativ kurzer und leicht ver-

ständlicher Text zu Themen wie „Arbeit“, „Mitbestimmung“ oder „Klimawandel“. Alle zehn Botschaf- ten wurden einzeln über den Facebook-Account der Stiftung geteilt sowie auf einer entsprechenden Themenseite im Netz zusammengestellt. Dazu gibt es noch ein eigenes, aufwändiges YouTube-Video (https://bit.ly/2QwjJqN), eine Postkarten-Reihe und ein ansprechend gestaltetes Booklet

(https://bit.ly/2EDhjSx).

Man sieht „Migration gestalten – gerecht und global!“ an, dass sehr viel Arbeit in die Kampagne ge- flossen ist, aber die Ausspielung über verschiedene (Social Media-) Kanäle, bei der die Gestaltung stringent durchgehalten wurde, konnte sich sehen lassen.

Menschen aktiv statt passiv zeigen

Im Rahmen des Projekts „House Of Rights Academy“

(#Hooray) für Schüler/-innen ab 14 Jahren bespielte der Verein DeutschPlus seinen Instagram-Account mit den Bildern und Statements unterschiedlichster Menschen, die ihre Erfahrungen und Meinungen zum Thema Arbeit schilderten. Gleichzeitig ging es in dem Workshop-Projekt auch um die Grundrechte jeder und jedes Einzelnen. Implizit sprachen die ausgewähl- ten Zitate dabei teilweise diskriminierende Erfahrun- gen an, welche Menschen mit Migrationsgeschichte auf dem Arbeitsmarkt machen müssen.

Beeindruckend wurde die entsprechende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum einen dadurch, dass eben nicht über die Erfahrungen der Betroffenen berichtet wurde, sondern dass diese selbst darüber sprachen.

Zum anderen fanden sich unter den Statements ganz selbstverständlich Zitate von Menschen ohne Migra- tionsgeschichte: Gerade der Instagram-Account von DeutschPlus e.V. machte auf diese Weise deutlich, dass zu Vielfalt eben alle gehören. Mehr Informati- onen zum Projekt unter https://bit.ly/2Qs7FXQ.

Ausschnitt des Instagram-Accounts von DeutschPlus e.V., abrufbar unter www.instagram.com/deutschplusev/

(Quelle: Eigener Screenshot)

Banner zur Kampagne „Migration gestalten – gerecht und global!“

(Quelle: Friedich-Ebert-Stiftung)

(21)

Seite 21

Schlussbemerkungen

Wer sich in seiner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit um eine diskriminierungssensible Sprache be- müht, wird früher oder später vermutlich über die Frage stolpern, ob derartige Bestrebungen nicht eine Steilvorlage für all jene bieten, welche die öffentliche Diskussion als manipuliert empfinden. Die Medien mit dem unsäglichen Begriff der „Lügenpresse“ bezeichnen und Organisationen mit einer diskriminierungssensiblen Öffentlichkeitsarbeit als Gutmenschen-Vereinigungen beschimpfen.

Es ist tatsächlich möglich, dass die Verwendung von Gender-Sternchen, einer wertschätzenden Spra- che und die Betonung von Diversität derartige Kritiker/-innen bestärkt – aber was wäre die Alternati- ve? Eine Stadtverwaltung, die in einer Pressemitteilung nicht von „Flüchtlingsströmen“ schreibt, son- dern konkrete Zahlen nennt, ein Journalist, der nicht von „Farbigen“ spricht, sondern von „Schwar- zen“, und ein Verein, der seine Website mit einem Bild seines diversen Teams illustriert, die lügen ja nicht: Sie haben nur im Kopf, dass Menschen auf der Flucht nicht wie eine Naturgewalt über ein Land kommen, dass Minderheiten ein Recht haben, ihre Selbstbezeichnung selbst zu wählen, und dass Vielfalt in vielen Bereichen des Lebens eben schon lange selbstverständliche Realität ist.

Es wäre falsch zu unterstellen, dass Menschen, denen ein diskriminierungssensibler Sprachgebrauch wichtig ist, dadurch eine gesellschaftliche Debatte unterdrücken würden. Und es wäre fatal, wenn wir alle solchen Vorwürfen nachgeben und unsere Arbeit danach ausrichten würden.

Noch mal zur Erinnerung: Sprache formt Wirklichkeit. Ein bewusster Gebrauch, eine kreative Aus- handlung ihrer Nutzung wird so zur Chance, jeden Tag jene Wirklichkeit mit zu formen.

Zur Autorin

Alice Lanzke setzt sich bei den Neuen deutschen Medienmacher*innen für mehr Vielfalt in deutschen Redaktionen und eine diversere Berichterstattung ein. In dem von ihr konzipierten Projekt „Medien- trainings“ werden NGOs für einen selbstbewussten Umgang mit der Presse geschult. Zudem gibt sie Schulungen und Workshops zum Thema diskriminierungssensibler Sprachgebrauch und betreut Pub- likationen, u.a. zu den Themen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Hate Speech.

Seit ihrem Diplom in Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und einem Master in Journa- lismus an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz arbeitet sie als freie Journalistin vor allem für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk sowie diverse Print-Titel. Ihre Schwerpunkte als Journalistin sind jüdisches Leben in Deutschland, Wissenschaft sowie die Kulturlandschaft Berlins.

Diese Arbeitshilfe wurde vom f-bb im Rahmen des „Zentrum für Migration und Arbeitsmarkt“ er- stellt.Das Zentrum für Migration und Arbeitsmarkt ist eine landesweite Informationsstelle zu Fragen rund um das Thema Arbeitsmarktintegration von zugewanderten Menschen. Die vielfältigen Angebo- te richten sich an Unternehmen, ehrenamtlich Engagierte, regionale und kommunale Akteure sowie Verwaltungsmitarbeitende im Land Sachsen-Anhalt, die im Kontext Migration und Arbeitsmarkt tätig sind. ZEMIGRA wird als Verbundprojekt vom Forschungsinstitut betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH, dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum (RKW) Sachsen-Anhalt GmbH und dem Europäi- schen Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft (EBG) Sachsen-Anhalt (gGmbH) umgesetzt. Das f-bb ist leitender Verbundpartner und verfügt über eine vielseitige Expertise im Bereich der beruflichen Bildung durch bundesweite Forschungs- und Projektarbeit. RKW ist ein zentraler Ansprechpartner zur Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen in Sachsen- Anhalt. EBG ist als Partner in den Bereichen Aus- und Weiterbildung im interkulturellen Kontext beteiligt.

(22)

Seite 22

Recherchequellen und Lesetipps

zu diskriminierungssensibler Sprache und Diversität

Menschen aus Einwandererfamilien

Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland (Neue deutsche Medienmacher e.V.):

http://glossar.neuemedienmacher.de

http://www.neuemedienmacher.de/wissen/wording-glossar/

Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch - Handreichung für Journalist_innen (AntiDiskriminierungsBüro Köln):

http://www.oegg.de/download.php?f=94e78a7441666ccb70161d615209e0a2&target=0 Handreichung Begriffe Einwanderungs- und Integrationspolitik

(Arbeitskreis "Kommunaler Qualitätszirkel zur Integration"):

https://www.stuttgart.de/img/mdb/item/385012/123829.pdf

Glossar für diskriminierungssensible Sprache (Amnesty International):

https://www.amnesty.de/2017/3/1/glossar-fuer-diskriminierungssensible-sprache Von Trommlern und Helfern: Checklisten zur Vermeidung von Rassismen in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit

http://eineweltstadt.berlin/downloads/publikationen/ber-checklisten-rassismen/@@attachment- view

Rassismuskritischer Leitfaden zur Reflexion bestehender und Erstellung neuer didaktischer Lehr- und Lernmaterialien für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit zu Schwarzsein, Afrika und afrikanischer Diaspora (Autor*innenKollektiv Rassismuskritischer Leitfaden):

http://www.elina-marmer.com/wp-content/uploads/2015/03/IMAFREDU-Rassismuskritischer- Leiftaden_Web_barrierefrei-NEU.pdf

„Mit kolonialen Grüßen … Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet“ (glokal):

https://www.glokal.org/wp-content/uploads/2013/09/BroschuereMitkolonialenGruessen2013.pdf Wie „wir“ über „die“ schreiben: Gedanken zur Sprache in Reiseberichten (heldenwetter.de):

https://www.heldenwetter.de/2015/04/antirassistische-sprache-reiseberichte

„Rassismus auf gut Deutsch: Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen“

(Verlag Brandes & Apsel):

http://www.brandes-apsel- ver-

lag.de/cgibib/germinal_shop.exe/VOLL?titel_id=8300643&titel_nummer=8300643&backpage=brap_

kurzliste.html&verlag=83&caller=brap&session_id=ED7EB3FD-A10C-46B3-BFAD-01723A09AEA6

(23)

Seite 23 Menschen mit Behinderung

Leidmedien – über Menschen mit Behinderung berichten https://leidmedien.de/begriffe/

Das Buch der Begriffe, Universität Salzburg

https://www.uni-salzburg.at/fileadmin/oracle_file_imports/550594.PDF

Ramp Up – Barrierefreie Veranstaltungen planen, Veranstaltungskommunikation http://ramp-up.me/kommunikation/

LSBTIQ*

Bund Lesbischer & Schwuler JournalistInnen Schöner schreiben über Lesben und Schwule:

http://www.blsj.de/uploads/Schoener-schreiben-ueber-Lesben-und-Schwule_BLSJ- Leitfaden_2013.pdf

Trans* inter* queer-ABC TransInterQueer e.V.

http://www.transinterqueer.org/download/Publikationen/TrIQ-ABC_web(2).pdf http://www.transinterqueer.org/download/Publikationen/InterUndSprache_A_Z.pdf Medienguide Transgender Network Switzerland

https://www.transgender-network.ch/wp-content/uploads/2014/09/Medienguide-Transgender- Network-1.pdf

Gendergerechte Sprache

journalistinnenbund: Genderleicht https://www.genderleicht.de

Johanna Müller, Diversity-Trainerin, Geschickt gendern http://geschicktgendern.de

Agentur für Gleichstellung im Europäischen Soziafonds

Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Bereich Arbeitsmarktpolitik http://www.esf-gleichstellung.de/fileadmin/data/Downloads/Materialsammlung/GeM- sprachleitfaden.pdf

IG Metall: Tipps für die Gendersprache in der Öffentlichkeitsarbeit

https://www.igmetall.de/0140857_Gendersprache_v6_84ddc545a1f142d4eb580d9f68103bef662c2 6a2.pdf

„Leitfaden gendergerechte Sprache“ (LMU München)

(24)

Seite 24 http://www.frauenbeauftragte.uni-muenchen.de/genderkompetenz/sprache/sprache_pdf.pdf Geschlechtersensible Sprache (FU Berlin)

https://www.fu-berlin.de/sites/frauenbeauftragte/aktivitaeten/Geschlechtergerechte- Sprache/index.html

Leitfaden zur Anwendung einer gendergerechten Sprache (Uni Potsdam) https://www.uni-

pots-

dam.de/fileadmin01/projects/gleichstellung/Publikationen/Leitfaden_gendergerechte_Sprache_UP- 2012.pdf

ÜberzeuGENDERe Sprache. Leitfaden für eine geschlechtersensible und inklusive Sprache (Universität Köln)

https://www.tu-

berlin.de/fileadmin/i31/Geschlechtergerechte_Sprache/Leitfaden_der_Universität_zu_Köln.pdf

Recherche vielfältiger Fachleute und Protagonist*innen

Vielfaltfinder: Expertendatenbank und Recherchetool für Medienschaffende https://www.vielfaltfinder.de/

Recherchequelle zu Themen rund um Migration und Integration

Mediendienst Integration: Informationen zu Fragen der Einwanderungsgesellschaft https://mediendienst-integration.de/

Lesetipps Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Antidiskriminierungsstelle des Bundes (Hrsg.): „Leitfaden Medien- und Öffentlichkeitsarbeit“, Berlin 2011, unter www.antidiskriminierungsstelle.de, „Publikationen“/ „Beratung und Leitfäden

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): „PR-Handbuch für das Bundes- programm ‚Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit’“, Berlin 2016, unter www.partnerschaft-fuer-demokratie-msh.de, „Downloads“/ „PR-Handbuch“

Eichsteller, Harald (Hrsg.): „Nonprofit-Marketing 2020. Analysen, Trends und Empfehlungen für Print, Digital & Social Media“, Hochschule der Medien, Stuttgart 2017

Franck, Norbert: „Praxiswissen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Ein Leitfaden für Verbände, Vereine und Institutionen“, Wiesbaden 2016

GesBiT Qualitätswerkstatt Modellprojekte (Hrsg.): „Arbeitshilfe Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit durch Modellprojekte“, Berlin 2018,

https://www.gesbit.de/fileadmin/user_upload/demokratie/QMP/QMP_Arbeitshilfe_Oeffentlichkeits arbeit_V2.pdf (PDF)

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die BMW Motorrad Race Trophy startet 2021 wieder durch – mit einem neuen Wertungssystem und attraktiven Preisen für die besten privaten BMW Rennfahrer weltweit.. Der

Markteinführung des M Performance Produktangebots für den BMW M3 – M Sportpakete für die neue BMW 5er Limousine, den neuen BMW 5er Touring und den neuen BMW X3 –

Sie ist journalistisch tätig, engagiert sich stark in der Initiative Schwarzer Menschen (ISM) und betreut die Plattform diasporaNRW.net?. Er ist Mitbegründer des senegalischen

In diesem Kontext ist der Themenkreis Image der Logistik ein Expertenkreis der BVL für die Kommunikation relevanter Inhalte innerhalb der Logistik- Community und der Mitglieder,

Unter der musikalischen Leitung von Andreas Unsicker und in einer Inszenierung von Oliver Pauli begibt sich in diesem Musical eine Gruppe Jugendlicher nach den Ereignissen von

Bereits bei der Verwendung der Materialien nutzt das BMW Motorrad Vision AMBY Querverweise zu zwei anderen Konzeptfahrzeugen, die ebenfalls auf der IAA Mobility 2021 ihre

Ausgangspunkt für die Konfiguration des Editionsmodells ist der BMW M5 Competition, mit dem die vom Rennsport inspirierte Performance in einer Limousine eine neue Dimension

Von der Leichtgängigkeit können auch kleine Abenteurer auf ihren Reisen profitieren, mit dem MINI Kids Trolley (UVP 145 €) inklusive bedrucktem Innenfutter mit Bildern von