Zhengmi Zhouhuang
Der sensus communis bei Kant
Kantstudien-Ergänzungshefte
Im Auftrag der Kant-Gesellschaft herausgegeben von
Manfred Baum, Bernd Dörflinger und Heiner F. Klemme
Band 187
Zhengmi Zhouhuang
Der sensus communis bei Kant
Zwischen Erkenntnis, Moralität und Schönheit
ISBN 978-3-11-045017-0 e-ISBN (PDF) 978-3-11-045191-7 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-045048-4 ISSN 0340-6059
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© 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston
Druck und Bindung: Hubert & Co. GmbH & Co. KG, Göttingen
♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany
www.degruyter.com
Vorwort
Die der Vernunft unterlegene Sinnlichkeit und die der Subjektivität entgegengesetzte Intersubjektivität, in jüngerer Zeit immer mehr im Mittelpunkt des philosophischen Interesses, werden in dieser Studie in Bezug auf densensus communisbei Kant un- tersucht und erfahren hier eine Aufwertung bezüglich seiner gesamten Philosophie.
Es wird gezeigt, wie die Sinnlichkeit durch ihre Passivität und Empirie der Vernunft einerseits dienen und sie andererseits in die Irre führen kann, und wie die Inter- subjektivität in Kants Philosophie einerseits auf der transzendentalen Ebene von der Subjektivitäts-Philosophie ausgeschlossen wird und andererseits auf der empirischen Ebene für Subjektivität und Humanität unentbehrlich ist. Kants eigentümliche Konstruktion des sensus communisbeinhaltet nicht nur die zwei Elemente, Sinn- lichkeit und Vernunft, sondern verbindet auch Apriori und Aposteriori sowie Inter- und Intrasubjektivität miteinander. Die Vermittlungsfunktion des Begriffs verkörpert sich sowohl in seiner ersten und zweiten Variante–dem theoretischen und dem praktischen Gemeinsinn–als auch, noch intensiver, in der dritten Variante, dem ästhetischen Gemeinsinn, bei dem Erkenntnis, Moralität und Schönheit miteinander kommunizieren.
Diese Arbeit wurde im Jahr 2013 als Dissertation von der Ludwig-Maximilians- Universität München angenommen und für den Druck gründlich überarbeitet. Ich möchte mich besonders bei meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Günter Zöller, für die zahlreichen und erhellenden Diskussionen, für seine vielfältige und sorgfäl- tige Unterstützung sowie für seine beständige Geduld und Ermutigung herzlich bedanken. Ohne ihn hätte ich diese Arbeit nicht bewerkstelligen können. Herrn Prof. Dr. Ives Radrizzani an der LMU danke ich für die Mühe des Zweitgutachtens und zahlreiche Anregungen. Herr Prof. Han Shuifa an der Peking Universität hat mich von meinem Masterstudium an nicht nur wissenschaftlich betreut, sondern auch meinem akademischen Leben Orientierung gegeben. Dafür sei ihm herzlich gedankt. Herrn Prof. Deng Xiaomang an der Huazhong Universität für Wissen- schaft und Technologie verdanke ich grundlegende Kenntnisse über Kant und wertvolle Kritik sowie hilfreiche Hinweise. Bei Herrn Prof. Dr. Rainer Schäfer (Peking Universität), der meine Arbeit durchgelesen und korrigiert hat, bedanke ich mich sehr für inspirierende Diskussionen und hilfreiche Verbesserungsvor- schläge. Nicht zuletzt gilt mein Dank der Beijing Normal University, an der ich seit 2015 als Dozentin für Philosphie arbeite, für die Unterstützung.
Ich widme dieses Buch meinen Eltern Zhou Fangkai und Huang Caizhen.
Peking, September 2015 Zhengmi Zhouhuang