Grundlagen der Rechnernetze
Internetworking
Übersicht
• Grundlegende Konzepte
• Internet‐Routing
• Limitierter Adressbereich
2 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking
SS 2012
Grundlegende Konzepte
H6 R3
R1 H1
Erinnerung: Internet und IP
N1
N3 N2
R1
H1 H2
H3
R3
R2 H4
H5 H6
H9
H8
H7
4 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking
TCP IP ETH
IP
ETH FDDI
IP
FDDI ETH
TCP IP ETH
SS 2012
IP‐Service‐Model
Das IP‐Service‐Model muss so definiert sein, dass es auch von allen potentiell darunter liegenden Protokollen umgesetzt werden kann.
Beispielsweise wäre „jedes Paket wird mit höchstens 1ms
Verzögerung garantiert ausgeliefert“ ein nicht einhaltbares Service‐
Versprechen.
Das Service‐Model von IP ist einfach:
• Ein eindeutiges Addressierungsschema
• Ein „Best‐Effort“ Datagram‐Delivery‐Service
• Datagramme können verloren gehen (fehlerhafte
Datagramme werden beispielsweise von einem Router einfach verworfen)
• Folge von Datagrammen muss nicht in derselben Reihenfolge empfangen werden
• Datagramme können mehrfach ausgeliefert werden
Grundlegende Konzepte
Datagram‐Delivery‐Service
SS 2012 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking 6
IP‐Datagram
Version HLen TOS Length
Ident Flags Offset
TTL Protocol Checksum
SourceAdr DestinationAdr
Options (variable) Pad (variable) Data
0 4 8 16 19 32
Fragmentierung und Reassembly
SS 2012 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking 8
H1 R1
R2 R3 H2
ETH IP (1400) FDDI IP (1400) PPP IP (512) PPP IP (512) PPP IP (376)
ETH IP (512) ETH IP (512) ETH IP (376)
Beispiel:
• H1 sendet Daten der Größe 1400 Bytes an H2
• MTU von ETH = 1500 Bytes
• MTU von FDDI = 4500 Bytes
• MTU von PPP = 532 Bytes
(Die Path‐MTU in diesem Beispiel = 532 Bytes)
(Dargestellt ist die Payload, also Payload + 20‐Byte‐Header = MTU) Reassembly findet nur auf dem Empfänger‐Host H2 statt
Fragmentierung und Reassembly
Start des Headers
UnfragmentiertesIP‐Paket Fragmentiertes IP‐Paket
Bemerkung: durch Speichern eines Offsets anstatt einer ID ist weitere Fragmentierung eines schon fragmentierten Paketes
Ident = x 0 Offset = 0 Rest des Headers
1400 Bytes Daten
Start des Headers
Ident = x 1 Offset = 0 Rest des Headers
512 Bytes Daten Start des Headers
Ident = x 1 Offset = 64 Rest des Headers
512 Bytes Daten Start des Headers
Ident = x 0 Offset = 128 Rest des Headers
• Original IP‐Paket und dessen Fragmente lassen sich durch eine eindeutige Ident‐
Nummer zueinander zuordnen.
• Offset*8 = Byte‐Position in den Originaldaten
Grundlegende Konzepte
Adressierung
SS 2012 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking 10
IP‐Adresse:
Netzklassen:
Subnetting
Erinnerung: Adressierung und Forwarding
Class A 0 Netz Host
7 24
1 0 Netz Host
14 16
Class B
1 1 0 Netz Host
21 8
Class C
10101011 01000101 11010010 11110101
171.69.210.245
1 0 Netz Host
14 16
Zum Beispiel Class B Adresse
11111111 11111111 11111111 (255.255.255.0)
Subnetz Maske 00000000
Netznummer
Ergebnis Subnetz Host
Erinnerung: Adressierung und Forwarding
SS 2012 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking 12
Supernetting (CIDR)
Internet‐Anbieter Advertise
128.112.128/21
128.112.128/24
128.112.135/24
…
Kunden‐Netze
Host Configuration (DHCP)
• IP‐Adressen haben einen Netz‐ und Host‐Anteil
• Im Gegensatz zu Ethernet‐Adressen kann die IP‐Adresse damit nicht fest mit der Netzhardware „verdrahtet“ sein. Warum?
• Es muss zumindest eine Möglichkeit bestehen, die IP‐Adressen manuell zu konfigurieren. Umständlich!
• Besser: dynamische Zuweisung von IP‐Adressen.
• Bei der Gelegenheit kann man dem DHCP‐Client auch gleich den Default‐Router mitteilen.
N S DHCP‐Server
DHCP Relay H
IP‐Broadcast DHCPDISCOVER
IP‐Unicast
DHCPDISCOVER
Beispiel:
ICMP‐Redirect
Error‐Reporting (ICMP)
SS 2012 Grundlagen der Rechnernetze ‐Internetworking 14
ICPM (Internet Control Message Protocol) definiert eine Sammlung von Fehler‐ und Kontrollnachrichten.
Beispiel für Fehlernachrichten, die an den sendenden Host verschickt werden:
• Unerreichbarer Ziel‐Host
• Reassembly‐Prozess fehlerhaft
• TTL=0 erreicht
• IP‐Header‐Checksumme falsch Beispiel für Control‐Nachricht:
ICMP‐Redirect
H1
H2
R2 R1
Nachricht an H2 Default‐Router: R1