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Sprachlernangebote für zugewanderte Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen - Schreiben des Landesbehindertenbeauftragten und des Staatsrats für Europa

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Academic year: 2022

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v<£o Landesbehindertenbeauftragter Bremen

Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa - Staatsrat für Arbeit und Europa -

Freie

Hansestadt Bremen

Landesbehindertenbeauftraater. Am Markt 20. 28195 Bremen

An

Juliane Seifert

Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat

Alt-Moabit 140 10557 Berlin

Auskunft erteilen Herr Frankenstein

Landesbehindertenbeauftragter Tel.(0421)361-18181 Fax (0421)496-18181 E-Mail: office@lbb.bremen.de Herr Stührenberg

Staatsrat für Arbeit und Europa Tel. (0421)361-82299 Fax (0421) 496-82299

E-Mail: kai.stührenbera@wae.bremen.de Bremen, 15.02.2022

Sprachlernangebote für zugewanderte Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Seifert, sehr geehrte Damen und Herren,

in unseren Funktionen als Landesbehindertenbeauftragter und als Staatsrat für Arbeit und Eu­

ropa ist es uns ein Anliegen, dass alle Menschen ungeachtet einer Behinderung die Möglich­

keit erhalten, Deutsch zu lernen. Dieses Schreiben möchten wir, einhergehend mit dem Füh­

rungswechsel im Bundesministerium des Innern und für Heimat, nutzen und uns für eine noch stärkere Berücksichtigung der Belange zugewanderter Menschen mit kognitiven Beeinträchti­

gungen auch bei der Sprachförderung aussprechen.

In der von uns gemeinsam im Dezember 2021 ausgerichteten bundesweiten Fachveranstal­

tung „Deutsch für alle" wurde eindrücklich deutlich, dass zugewanderte Menschen mit kogniti­

ven Beeinträchtigungen in Deutschland gegenwärtig kaum Zugang zum Erlernen der deut­

schen Sprache haben. Einzige Möglichkeiten sind hier bisher vereinzelte befristete Projekte in besonders engagierten Kommunen wie unser Modellprojekt für kognitiv beeinträchtigte Men­

schen mit der Werkstatt Bremen.

Es ist leider festzuhalten, dass sowohl das Integrationskurs- als auch das Berufssprachkursan­

gebot des Bundes bis heute kein Angebot für kognitiv behinderte Menschen bereithalten. Die­

ser Umstand steht der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Integration des genannten Per­

sonenkreises entgegen und beschränkt zudem den gleichberechtigten Zugang zu sprachlicher Bildung.

Am Markt 20 28195 Bremen

f Zugang über Marktstraße

Bus / Straßenbahn Haltestelle / Domsheide

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An der oben genannten Fachveranstaltung haben 150 Personen aus der gesamten Bundesre­

publik teilgenommen. In der Podiumsdiskussion wurde überdeutlich, dass das Fehlen geeigne­

ter Kursangebote ein Grund dafür ist, dass eine selbstbestimmte Teilhabe, wie unter anderem in der UN-Behindertenrechtskonvention rechtsverbindlich gefordert, nicht erfolgen kann. Statt­

dessen werden Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung von den regulären Integrationskur­

sen sogar „befreit", was Teilhabe und Inklusion erkennbar entgegensteht.

Wir werden unser Modellprojekt zum Sommer 2022 auf vier Standorte ausweiten und mit einer wissenschaftlichen Begleitung ausstatten, um weiterführende Erkenntnisse zu gewinnen.

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Seifert, sehr geehrte Damen und Herren,

vor dem Hintergrund der von uns in den letzten Monaten gemachten und bundesweit bestätigten Erfahrungen möchten wir Sie bitten, das Integrations- und Berufssprachkursangebot im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention teilhabeorientierter zu gestalten. Wir beziehen uns dabei gern auf den aktuellen Koalitionsvertrag, in dem es heißt:

„Für eine möglichst rasche Integration wollen wir für alle Menschen, die nach Deutschland kommen von Anfang an Integrationskurse anbieten. Die Kurse müssen passgenau und erreichbar sein. "

Im Sinne der Deutschsprachförderung zugewanderter Menschen mit kognitiven Beeinträchti­

gungen hoffen wir, dass mit der Umsetzung der im Koalitionsvertrag gesetzten Ziele zeitnah begonnen wird. Als Landesbehindertenbeauftragter sowie als Staatsrat für Arbeit und Europa werden wir den Prozess erwartungsvoll verfolgen und stehen selbstverständlich für eine aktive Beteiligung zur Verfügung.

Wir freuen uns in der Sache von Ihnen zu hören.

Herzliche Grüße aus dem Land Bremen

Arne Frankenstein

Der Landesbehindertenbeauftragte der Freien Hansestadt Bremen

Kai Stührfpnbyfg

Staatsrat für Arbeit und Europa

Die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa

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