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MünchenZertifikat zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements von Schülerinnen und Schülern

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Telefax 233 -26578 Kultusreferat PKC

MünchenZertifikat zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements von Schülerinnen und Schülern

Tu-was-Tagebuch- freiwilliges Engagement von jungen Menschen Antrag Nr. 02-08/A 1232 der FDP-Fraktion vom 23.10.2003

Sitzungsvorlage Nr. 02-08/V 11414

2 Anlagen

Beschluss des Schulausschusses des Stadtrats vom 30.01.2008 (SB) Öffentliche Sitzung

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I. Vortrag der Referentin Vorbemerkung

Die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements in der Bevölkerung ist eines der Leitziele der Landeshauptstadt München. Das betrifft auch Schülerinnen und Schüler.

Am 23.Oktober 2003 haben die Stadträtinnen Nadja Hirsch und Christa Stock mit der Intention, das freiwillige Engagement insbesondere von jungen Menschen zu zertifizie- ren, den Antrag gestellt, „Schülerinnen und Schüler der städtischen Schulen werden von ihren LehrerInnen dazu motiviert, ein Tu-Was-Tagebuch zu führen.“ (Anlage 1) Sinn des Tagebuchs, das in der Stadt Nürtingen im Rahmen des Projektes „Bürgerori- entierte Kommune“ der Bertelsmannstiftung entwickelt wurde und auf das sich die An- tragstellerinnen beziehen, ist insbesondere die Dokumentation des Engagements.

Dieser Antrag traf sich auch mit der Intention des Schul- und Kultusreferats, das freiwil- lige Engagement der Kinder und Jugendlichen nicht nur zu fördern – wie unten be- schrieben ist dies hoch – und zur Dokumentation anzuregen, sondern auch zu würdi- gen, Dank und Anerkennung auszusprechen.

Das Nürtinger Tu-Was-Tagebuch hat sich allerdings als weniger geeignete Vorlage er- wiesen, so dass sich das Schul- und Kultusreferat entschlossen hat, in Zusammenar- beit mit dem Kreisjugendring ein „München-Zertifikat“ zu entwickeln, das eine aussage- kräftige Zertifizierung und einen Dank der Stadt beinhaltet.

Im Kinder- und Jugendhilfeausschuss vom 26.04.2005 und in der Vollversammlung des Stadtrates vom 11.05.2005 wurde dargelegt, dass das Schulreferat an der Ent- wicklung eines „München-Zertifikats für Kinder und Jugendliche zur Bescheinigung ih- rer ehrenamtlichen Tätigkeit und der hierbei von ihnen entwickelten Fähigkeiten" (Ar- beitstitel) arbeite. Das Zertifikat sollte in enger Abstimmung mit dem Kreisjugendring München-Stadt die im außerschulischen Engagement erworbenen Fähigkeiten würdi- gen. Eine Ausweitung auf „ältere" (nicht mehr schulpflichtige) Jugendleiterinnen und Jugendleiter wurde angestrebt.

Die Einführung war ursprünglich zum Schuljahr 2005/2006 vorgesehen. Auf Grund per- soneller Engpässe konnte dieses Vorhaben zunächst nicht umgesetzt werden. Die da- bei zusammen mit dem Kreisjugendring geleisteten Vorarbeiten erwiesen sich aber als unabdingbar für das jetzt entwickelte München-Zertifikat.

Die Antragstellerinnen wurden über den jeweiligen Sachstand informiert. Das Schul- und Kultusreferat bedankt sich ausdrücklich für die Geduld, denn nur dadurch ist es möglich, das München-Zertifikat in die gesamtstädtischen Bestrebungen zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements einzufügen und gleichzeitig den Anforderungen an zusätzlichen Zertifikaten z.B. bei Bewerbungen (Stichwort „Profilpass“) zu genügen.

So wurde mit Beschluss der Vollversammlung des Stadtrates vom 05.07.2006 und vom 18.07.2007 die Entwicklung eines Münchner Freiwilligenpasses beschlossen. Zurzeit entwickelt gerade eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Direktoriums die Inhalte und konkrete Gestaltung. Dabei gilt als Zielsetzung, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger einen Ausdruck des Dankes der Landeshauptstadt München für ihre Tätigkeit, verbunden mit einem Nachweis der bei ihrem Engagement erworbenen bzw. vertieften Kompetenzen (etwa für Bewerbungen), erhalten. Bereits seit 2006 stellt München eine Bestätigung über bürgerschaftliches Engagement aus, das bei der Stadtverwaltung ge- leistet wird. In der genannten Arbeitsgruppe ist auch das Schulreferat vertreten

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1. Freiwilliges Engagement bei Kindern und Jugendlichen

Die 15. Shell-Jugendstudie (zwischen Januar und Juni 2006 erarbeitet) stellt für das Enga- gement von Jugendlichen fest: Für Andere aktiv in hohem Maße – im eigenen Umfeld:

Gesellschaftlich aktiv ist die deutsche Jugend in gleichbleibend hohem Maße. Unverändert 42% geben an, in ihrer Freizeit gelegentlich für soziale und gesellschaftliche Zwecke bzw.

primär für andere Menschen aktiv zu sein. 33% (2002: 34%) sind dies oft und nur 25%

(2002: 24%) nie. Gesellschaftliches Engagement zeigt sich dabei v.a. im Verein oder pri- mär als persönliche Aktivität, die man alleine oder mit Gleichaltrigen vollzieht. Auch hier ist die Schichtzugehörigkeit zu beobachten – sowohl was die Ausprägung des Engagements (bei gehobenen Schichten höher) als auch, was die Bereiche des Engagements (selbst or- ganisierte Projekte im Bereich der Gymnasiast/innen, Student/innen, Rettungsdienst, Frei- willige Feuerwehr bei Jugendlichen aus weniger privilegierten Milieus) betrifft.

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass ideologische Konzepte oder gesellschaftspolitische Utopien für eine deutliche Mehrheit der Jugendlichen keine Bedeutung mehr haben. Sie sind pragmatisch orientiert und wollen im eigenen Umfeld aktiv sein, wenn dies persönli- che Befriedigung bringt, als sinnvoll erscheint, ein persönlicher Bezug besteht, selbstbe- stimmt ist. Der Schwerpunkt des Engagements liegt eindeutig in der jugendlichen Lebens- sphäre sowie beim Einsatz für konkrete bedürftige Zielgruppen. Dabei ist zu beobachten, dass „verordnetes“ Engagement, eher traditionelles Engagement im Verein, in einer Ge- werkschaft oder gar in einer Partei deutlich abnimmt.

Dies ist auch in München zu beobachten: Schüler/innen engagieren sich gerne, oft und sehr kreativ, wie die Unterstützung nach der Flutkatastrophe (Hilfe für Batticaloa), die Akti- on zur Welthungerhilfe und die UNICEF-Läufe, „3 Tage für Helden“ zeigten und zeigen – um nur die „Großereignisse“ zu nennen, ungezählt sind die vielen kleinen, deswegen aber nicht unwichtigeren Engagements vom Krankenbesuch bis zur Hausaufgabenhilfe.

Ebenfalls klingt in der 15.Shell-Jugendstudie an, dass Häufigkeit und Art freiwilligen Enga- gements in Zusammenhang mit Herkunft und Bildungsstand steht.

So gilt es, gerade bei Schülerinnen und Schülern aus bildungsfernen Schichten und Mi- lieus die Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement zu fördern, das Interesse hierfür zu wecken. Schließlich kann dieses Engagement auch ein entscheidender Pluspunkt bei einer Bewerbung sein. Befragungen von Unternehmen ergaben nämlich, dass bürger- schaftliches Engagement unter dem Gesichtspunkt der Kompetenzvertiefung überwiegend positiv gesehen wird. Deshalb stehen auch immer mehr Firmen einem qualifizierten Kom- petenznachweis zur Vorlage bei Bewerbungen positiv gegenüber (vgl. hierzu auch die Be- schlüsse der Vollversammlung des Stadtrats vom 05.07.2006 und 18.07.2007). Viele Schulen berücksichtigen dies bereits jetzt und stellen ihren Schülerinnen und Schülern selbst gefertigte Zertifikate aus, um deren Engagement in schulischen und schulnahen Be- reichen zu würdigen.

2. „München-Zertifikat“ - Erprobung im Schulbereich

Das Schulreferat hat in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring und FöBe (Projektbüro Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements) ein Zertifikat zur Würdigung des Enga- gements von Jugendlichen an Schulen entwickelt. Dieses „München-Zertifikat“ (vorläufiger Arbeitstitel, der an den noch abzustimmenden Namen des „Münchner Freiwilligenpasses“

angeglichen wird) wurde im Schuljahr 2006/2007 in eine Erprobungsphase an Münchner Schulen auf seine Praxistauglichkeit geprüft. Das Institut für Praxisforschung und Projekt- beratung (IPP) hat diesen Probelauf ausgewertet. Im Folgenden sind die Ergebnisse die- ser Auswertung dargestellt:

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2.1 Basis der Untersuchung

Insgesamt haben sich 51 Schulen an der Untersuchung beteiligt. Wie die folgende Tabelle zeigt, streuen sie über die verschiedenen Schularten. Die Befragung gibt somit einen gu- ten Überblick zum Engagement von Jugendlichen in und über Schulen, kann auf Grund des Rücklaufs jedoch nicht als repräsentativ gelten. Zudem basieren die Ergebnisse auf der Einschätzung der Lehrkräfte bzw. der Schulleitung. Eine intensivere Untersuchung, die eine direkte Befragung der Schülerinnen und Schüler beinhaltet, war bislang wegen datenschutzrechtlicher Vorbehalte nicht in größerem Umfang durchführbar.

Schulart Häufigkeit Prozent

Grundschule 9 17,6

Hauptschule 10 19,6

Realschule 10 19,6

Gymnasium 14 27,5

BOS/FOS 1 2,0

Berufsschule 7 13,7

Gesamt 51 100,0

Nach den Schätzungen der Lehrkräfte sind im Durchschnitt circa 16% aller Schülerinnen und Schüler engagiert. Dabei schwankt die Quote zwischen 5% und 30%. Diese Quote nimmt mit dem Besuch höherer Schulen ab. Dies ist insofern interessant, als die allgemei- nen Daten zum Engagement von Jugendlichen den umgekehrten Trend zeigen. Je höher die Bildung, desto höher auch das Engagement der Jugendlichen.

Eine Möglichkeit der Erklärung könnte in der Bewertung der zur Verfügung stehenden Zeit in Kombination mit dem Alter der Jugendlichen liegen. Je höher der Leistungsdruck vor al- lem bei älteren Schülern/innen (so die Vermutung der Lehrer), desto weniger Zeit haben sie für Engagement.

Interessant ist auch, dass die Hauptschulen offensichtlich die Engagementbereitschaft ih- rer Schülerinnen und Schüler hoch einschätzen. Wenn es dann nach den Daten des 2.

Freiwilligensurveys gerade in diesem Bereich nicht zum Engagement kommt, liegt es möglicherweise weniger an der Engagementbereitschaft als vielmehr an den Rahmenbe- dingungen, die dies behindern (v.a. die zunehmende Mittelschichtsorientierung vieler An- gebote).

2.2 Formen des Engagements

Hier wurde unterschieden zwischen Formen des Engagements in der Schule und außer- halb der Schule. 49 der 51 Schulen, die in dieser Befragung geantwortet haben, nennen Formen des Engagements in der Schule. 19 der 51 Schulen nennen auch Formen des Engagements, die im Rahmen der Schule initiiert wurden, jedoch außerhalb der Schule stattfanden.

Engagement in der Schule

Von den genannten Formen ist die der Streitschlichter/innen mit Abstand die häufigste.

65% aller Schulen, die geantwortet haben, nutzen diese Form. In jeder zweiten Schule gibt es Tutorien und bei jeder dritten Schule gibt es Arbeitskreise, die von Schülerinnen

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und Schülern selbst geleitet werden. Etwas seltener (bei 17% der Schulen) gibt es eine Schulcafeteria. Weitere häufiger genannte Möglichkeiten des Engagements in der Schule sind der Schulsanitätsdienst sowie die von Schülerinnen und Schülern gestaltete Haus- aufgabenbetreuung. Daneben gibt es weitere Formen wie Pausenaufsicht, Raumgestal- tungsprojekte, Fahrradwerkstatt und so weiter.

Die an allen Schulen etablierten Funktionen wie Klassensprecherinnen und Klassenspre- cher bzw. Schülersprecherinnen und Schülersprecher sowie das Engagement der Schüle- rinnen und Schüler in der Schülermitverantwortung (SMV) werden bereits standardmäßig in den Zeugnissen (auch qualitativ abgestuft) erwähnt. Aus diesem Grund finden sie nicht Eingang in das München-Zertifikat.

Engagement außerhalb der Schule

Bei den Beispielen des Engagements, die außerhalb der Schule stattfinden, gibt es eine sehr breite Palette; angefangen von Patenschaften (beispielsweise für Kinder in Afrika und Lateinamerika) über Flüchtlingsarbeit (20 Schülerinnen und Schüler betreuen jedes Jahr über mehrere Monate hinweg Flüchtlinge), Beteiligung an Stadtteilarbeit, Unicef- Lauf-Spenden bis hin zu Betreuungsprojekten für Kinder in Waisenhäusern beziehungs- weise für Erwachsene in Altenheimen.

2.3 Wie kann man die Engagementbereitschaft erhöhen?

Bei der Einschätzung, womit man die Engagementbereitschaft der Schülerinnen und Schüler erhöhen könnte, steht an erster Stelle der vielen Nennungen der Faktor Anerken- nung. Über ein Drittel der Schulen sieht vor allem in geeigneten Urkunden, Zertifikaten und Ehrungen einen geeigneten Weg, um die Schülerinnen und Schüler (noch) besser zum freiwilligen Engagement zu motivieren. Weitere wichtige Faktoren sind

- eine klare und transparente Haltung der Lehrerinnen und Lehrer und der Schule zum Engagement, die den Jugendlichen signalisiert, dass man sie ernst nimmt

- flexible Rahmenbedingungen (die Schülerinnen und Schüler haben viele Verpflichtun- gen am Nachmittag)

- Einflussmöglichkeiten auf das Schulleben / sichtbare Ergebnisse.

2.4 Interesse der Schulen an dem München-Zertifikat

In 37 von 51 Schulen gibt es ein Interesse an der Verleihung eines München-Zertifikates.

Dabei schlägt die überwiegende Mehrheit (90%) eine konkrete Form des Engagements vor. Die am häufigsten genannte Form sind Streitschlichtertätigkeiten, gefolgt vom Schul- sanitätsdienst; dann folgt eine Vielzahl von sehr unterschiedlichen Aktivitäten.

Dieses Interesse kommt zu den vorhandenen Aktivitäten hinzu: 35 der 51 Schulen haben bereits die eine oder andere Form der Anerkennung durch ein Zertifikat, positive Zeugnis- bemerkungen oder eine eigene Urkunde.

Perspektiven

Die Hälfte aller Schulen denkt über eine Ausweitung der Engagementmöglichkeiten nach.

Bei 17% gibt es bereits konkrete Planungen.

3. Das München-Zertifikat als Dank und Kompetenznachweis

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Ein Nachweis für Kompetenzen, die bei ehrenamtlichem Engagement von Schülerinnen und Schülern gewonnen werden, ist also sowohl aus Sicht der Unternehmen als auch aus Sicht der Schulen sinnvoll. Daher soll ab dem nächsten Schuljahr ein München-Zertifikat zur Verfügung stehen, mittels dessen die Schulen diese Kompetenzen bestätigen können, sofern sie im Bereich der Schule überprüfbar sind. Zielgruppe sind hierbei ganz beson- ders die Absolventinnen und Absolventen der 7. bis 10. Jahrgangsstufe. Dies erfolgt er- gänzend zu der bisher schon vorhandenen Möglichkeit, sich auf einem Beiblatt zum Zeug- nis die Tätigkeit in einem Verein bestätigen zu lassen und zur im Rahmen der Hauptschul- reform angedachten Mappe, in der am Ende der 9. Klasse das ehrenamtliche Engage- ment gesammelt werden soll.

Aber auch das Engagement der jüngeren Schülerinnen und Schüler ab der Grundschule soll gestärkt werden. Gerade die dort vorhandene überdurchschnittlich hohe Motivation muss man erhalten und fördern. Das München-Zertifikat soll deshalb zwei Komponenten beinhalten: Zum einen wird eine Aussage zur Art der Tätigkeit und der damit verbundenen Erfordernisse sowie zum zeitlichen Umfang der Tätigkeit getroffen. Zum anderen enthält es Aussagen zur Art der Fähigkeit (z.B. Teamfähigkeit, Soziale Kompetenz, Führungs- kompetenzen, Organisationsvermögen und Prozessfähigkeit). Gleichzeitig soll es mit ei- nem Dankesschreiben für das geleistete Engagement verbunden werden. Um die Bedeu- tung dieser Urkunde zu verdeutlichen, ist es geplant, sie vom Oberbürgermeister unter- schreiben zu lassen. Das Layout dieses München-Zertifikats wird sich am Erscheinungs- bild des Münchner Freiwilligenpasses orientieren. Da dieses Erscheinungsbild noch ver- änderbar ist, stellt der beigefügte Entwurf des München-Zertifikates (siehe Anlage) nur ein vorläufiges Layout dar, das bis zum Ende dieses Schuljahres noch verändert werden kann. Auch in der Namensgebung soll sich das München-Zertifikat am Münchner Freiwilli- genpass orientieren, so dass sich möglicherweise noch ein neuer Name ergeben könnte.

Das Schulreferat wird gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Münchner Freiwilligenpass“, in der auch der Kreisjugendring mitarbeitet, überlegen, wie die verschiedenen Nachweise sinnvoll gebündelt werden können. Denkbar wäre eine Sammelmappe mit dem Logo des

„Freiwilligenpasses“, in der die schulischen und außerschulischen Kompetenznachweise gesammelt werden. Diese Sammelmappe könnten die Schülerinnen und Schüler dann ih- ren ggf. vorhandenen Profilpass einlegen, ihren Bewerbungen beilegen. Die Existenz und die Modalitäten des München-Zertifikates und ggf. der Sammelmappe wird den Unterneh- men über die Industrie- und Handelskammer, die Handwerkskammer und eine Presseer- klärung des Schulreferates mitgeteilt.

4. Modalitäten

Das München-Zertifikat soll zusätzlich zu den bereits bestehenden schuleigenen Zertifika- ten und Urkunden vergeben werden können. Sein besonderer Reiz besteht in der Aner- kennung durch den Oberbürgermeister und in der relativ hohen Schwelle, die für seine Vergabe angesetzt wird. Die Schülerinnen und Schüler erhalten das München-Zertifikat nämlich nur, wenn sie gewisse Kriterien erfüllt haben: Die ehrenamtliche Tätigkeit muss sich über mindestens ein Jahr mit einem Zeitaufwand von mindestens 50 Zeitstunden er- streckt haben und sie muss in ihrer Qualität von der Lehrkraft bestätigt worden sein, die für den entsprechenden Bereich zuständig ist. Vorgesehen sind die Tätigkeitsfelder Streit- schlichter, Schulsanitätsdienst, Tutorien, Arbeitskreisleitung, Schulcafeteria und Hausauf- gabenbetreuung, also Engagementbereiche, die an den meisten Schulen anfallen. Ein

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Feld soll offen gelassen werden, damit die Schulen selbst eine Tätigkeit eintragen können, die aber den oben genannten Kriterien entsprechen muss. Auf der Urkunde werden diese Kriterien vermerkt.

Das München-Zertifikat trifft eine Aussage zum zeitlichen Umfang der Tätigkeit (zum Bei- spiel: in der Zeit von __ bis__; im Schuljahr __ ; im Kalenderjahr __; schon des öfte- ren; immer wieder; im Rahmen des Projekts "___" ; seit ___ ; in der Sommersaison ___; an wöchentlich ___ Stunden; mehrmals im Monat; während der Schulferien etc.). Außerdem beschreibt es die Art der Tätigkeit und die damit verbundenen Erforder- nisse (zum Beispiel: Er / Sie war als [Engagementfelder eintragen] tätig. Er / Sie hat folgende Aufgaben erfüllt: ____. Zu seinen / ihren Aufgaben gehörte_____ . Er / Sie unterstützte_____, indem er / sie _____ . Dabei legte er / sie seinen / ihren Schwer- punkt auf _______ . Zur Ausübung seiner / ihrer Tätigkeit war ein Lehrgang / waren diverse Fortbildungen / war der Besuch von Seminaren / waren Fremdsprachen- kenntnisse / waren Computerkenntnisse / war die Bereitschaft, die eigenen Ferien zu opfern / war ein Auslandsaufenthalt / etc. erforderlich. Zur Ausübung seiner / ih- rer Tätigkeit waren diverse Fähigkeiten erforderlich. Insbesondere waren dies:

__________. Zur Ausübung seiner / ihrer Tätigkeit waren eine Reihe von Schlüssel- qualifikationen erforderlich. Insbesondere waren dies ___________). Schließlich wird auch die Art der Fähigkeit (z.B. Teamfähigkeit, Soziale Kompetenz, Führungskompe- tenzen, Organisationsvermögen und Prozessfähigkeit) bestätigt.

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5. Umsetzung

Ein Musterexemplar des München-Zertifikates wird mit generierten Unterschriften ins In- tranet gestellt. Die Schulen können es sich bei Bedarf selbst ausdrucken (z.B. auf Zeug- nispapier). Die Aushändigung des München-Zertifikates erfolgt mit dem Zeugnis (empfoh- len wird das Halbjahreszeugnis, weil dieses meistens als Bewerbungszeugnis dient) oder zeitnah durch die Schulleitung. Empfohlen wird eine Würdigung in angemessenem Rah- men, um die Wertigkeit der zertifizierten Leistung zu unterstreichen.

Die Schulen werden über das München-Zertifikat und darüber, wie sie es erhalten kön- nen, durch eine Mitteilung der Stadtschulrätin informiert. Gleichzeitig werden die Ausbil- dungsbetriebe durch ein Schreiben der Stadtschulrätin an die Handwerkskammer bzw. die Industrie- und Handelskammer von Inhalt, Layout und Anforderungen des München-Zerti- fikates in Kenntnis gesetzt. Eine entsprechende Presseerklärung folgt.

Ein Anhörungsrecht eines Bezirksausschusses besteht nicht.

Die Korreferentin des Schulreferates, Frau Stadträtin Brunner, und die Verwaltungsbeirä- tin, Frau Stadträtin Burkhardt, haben einen Abdruck der Bekanntgabe erhalten.

Die Beschlussvorlage ist mit dem Direktorium abgestimmt.

II. Antrag der Referentin

1. Der Schulausschuss nimmt vom Vortrag zustimmend Kenntnis

2. Das Schul- und Kultusreferat wird beauftragt, das München-Zertifikat umgehend ein- zuführen und entsprechend der Entwicklung mit dem Münchner Freiwilligenpass abzu- stimmen.

3. Der Antrag Nr. 02-08/A 1232 der FDP-Fraktion vom 23.10.2003 ist hiermit geschäfts- ordnungsgemäß erledigt.

4. Der Beschluss unterliegt nicht der Beschlussvollzugskontrolle.

III. Beschluss nach Antrag

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München

Die Vorsitzende Die Referentin

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Christine Strobl Elisabeth Weiß-Söllner

2. Bürgermeisterin Stadtschulrätin

IV. Abdruck von I mit III.

über den Stenographischen Sitzungsdienst an das Direktorium - Dokumentationsstelle an das Direktorium - HA II

an die Stadtkämmerei an das Revisionsamt

an das Sozialreferat/Jugendamt

an das Referat für Arbeit und Wirtschaft

V. Wv. bei Schulreferat –PKC

I. Die Übereinstimmung vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt.

II. An z.K.

Am

Referenzen

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