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02 | 2010

IMMOBILIEN STADTENTWICKLUNG STRUKTURPOLITIK

Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V. aktuell

DV-Termine

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15./16. Juli 2010

Second Chance – Auftaktkonferenz Ort:Nürnberg

09. September 2010

ACT4PPP – Öffentliches PPP Forum Ort: Poznan

13./14. September 2010 BBA Rechtstage

Ort: Berlin

14. September

AG Europa – Zukunft der Kohä- sionspolitik

Ort: Berlin

21./22. Oktober 2010

Urb.Energy – Seminar zu Ansätzen der energieffizienten Sanierung von Großwohnsiedlungen

Ort: Berlin

25. Oktober 2010

„Perspektiven für die Europäische Territoriale Zusammenarbeit“ – Fachveranstaltung auf der EUREGIA 2010

Ort: Leipzig

27./28. Oktober 2010 Jahrestagung des Deutschen Ver- bandes – Stadt-Land-Partnerschaften in Zeiten demographischer und struktureller Umbrüche Ort: Dresden

Bild: Thorben Wengert/PIXELIO

Beabsichtigte Kürzung der Mittel für die

Städtebauförderung und die KfW-Programme

Gernot Mittler, Staatsminister a. D., Präsident, Deutscher Verband, Berlin/Brüssel

Die Städtebauförderung und die KfW-Programme sind Erfolgsmodelle und wirksame Anreizinstru- mente für unserer Städte und Gemeinden. Der Bund verfügt damit über die zentralen Instru- mente, um angesichts drängender Zukunftsaufga- ben – Energieknappheit und Klimawandel, de- mographische Entwicklung sowie wirtschafts- und sozialstrukturelle Umbrüche – weiterhin eine zu- kunftsfähige Entwicklung vor Ort zu unterstützen und mitzugestalten. Der hohe Multiplikatoreffekt der öffentlichen Finanzhilfen in den genannten Be- reichen erzeugt zusätzliche öffentliche und pri- vate Investitionen und gibt wichtige Impulse für Arbeitsmarkt und Wirtschaft.

Ein Euro Bundesförderung löst je nach Programm sowie regionaler Ausgangslage zwischen 4 und 9 Euro an öffentlichen und privaten Folgeinvesti- tionen aus. Die Städtebauförderung und die KfW- Programme sind angesichts der dramatischen Fi- nanzlage zahlreicher Kommunen unverzichtbar, um vor Ort die notwendigen Investitionen in die kommunale Infrastruktur zu stemmen. So werden nicht nur Stadtregionen und Großstädte unter- stützt, sondern auch die Gebietskörperschaften im ländlichen Raum gefördert.

Vor diesem Hintergrund ist die geplante Kürzung der Mittel für die Städtebauförderung und die KfW-Programme mit großer Besorgnis zu sehen, mehr noch: Sie ist nicht nur aus klimapolitischer und städtebaulicher Sicht kontraproduktiv, weil sie den auch im Koalitionsvertrag postulierten Zielen der Bundesregierung und der sie tragen- den Parteien und Fraktionen entgegen steht und damit widerspricht, sondern sie ist zugleich auch ökonomisch zweifelhaft, weil sie wirtschaftliches Wachstum schwächt und damit der Selbstfian- zierungskraft der entsprechenden Investitionen den Boden entzieht. Auch wenn eine Konsoli- dierung des Haushaltes unbestritten geboten ist, so ist die beabsichtigte Mittelkürzung auch höchst bedenklich deshalb, weil bisher privates Kapital aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedin- gungen nur unzureichend eingebunden werden kann und das Vertrauen privater Investoren in öf- fentliche Förderprorgramme geschwächt wird.

Es ist daher zu wünschen und (auch aus fiskali- scher Sicht!) ein Gebot der Vernunft, die beab- sichtigten Kürzungsmaßnahmen nicht umzuset- zen, sondern vielmehr die öffentlichen Mittel für Städtebauförderung und energetische Investitio- nen ungeschoren zu lassen und auf dem bisheri- gen Niveau zu verstetigen.

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URBANE PERSPEKTIVEN

Ansprechpartner:

Christian Huttenloher

c.huttenloher@deutscher-verband.org

DV

4 Urbane Perspektiven – Neue Impulse für den Freiraum in der Stadt

Dr. Josef Meyer, Vizepräsident, Deutscher Verband, Berlin/Brüssel

Ohne Grün- und Freianlagen sowie hochwertige öffentliche Räume ist eine ökonomisch, ökolo- gisch und sozial nachhaltige Stadtentwicklung un- denkbar. Sie bestimmen maßgeblich die Quali- tät unserer Städte und Quartiere, sind als Orte von Begegnung und Kommunikation Kristallisa- tionspunkte öffentlichen und gemeinschaftlichen Lebens, wirken imagebildend für das Quartier und steigern den Wert von Immobilien. Die pro- fessionelle Entwicklung urbaner Freiräume schafft Wohn- und Lebensqualität, insbesondere im ver- dichteten, mehrgeschossigen Wohnungsbau und in innerstädtischen Lagen. Das Bedürfnis nach

„Frischluft“ und die Suche nach Freiräumen mit hoher Aufenthaltsqualität und Möglichkeiten für Sport und Spiel haben stark zugenommen. Woh- nungen mit Balkon oder Mietergärten werden be- vorzugt; die Aussengastronomie erfreut sich zu- nehmender Beliebtheit. Nicht zuletzt sorgen auch die städtischen Grünflächen und Grünschneisen für ein verträgliches und gesundes Stadtklima, wenn es um die Kompensation der zu erwarten- den Temperaturanstiege in Folge des Klimawan- dels geht.

Die Wohnungswirtschaft hat ein großes Interesse an der Qualität des Wohnumfeldes. Zwar benö- tigt der Wohnungsbau insbesondere in hoch ver- dichteten Ballungsräumen mit teuren Grundstücks- kosten hohe Dichten. Dennoch lohnt sich der Mehraufwand für qualitativ hochwertigen Frei- raum zur Wertsicherung der Objekte. Mieter sind zufriedener und identifizieren sich mehr mit ihrem Quartier, die Fluktuation ist geringer. Bei Eigen- tumswohnungen und Einfamilienhäusern ist der Freiraum ein wichtiges Verkaufsargument. Gut ge- plante, gestaltete und unterhaltene Außenräume können die Anforderungen an die wirtschaftlich notwendigen Dichten und qualitativ hochwerti- gen Freiraum kreativ verbinden.

Verantwortungsgemeinschaft für den öffentlichen Raum

Vor dem Hintergrund der verschiedensten Facet- ten und Spielarten von Freiraum, stellt sich zuneh- mend die Frage nach den verantwortlichen und mitgestaltenden Akteuren und einer hinreichen- den städtebaulichen Verknüpfung verschiedens- ter Stadträume. Rein öffentliche Freiräume, Plätze und Straßen werden ergänzt durch halböffentli- che Bereiche (z. B. in Einkaufspassagen, Malls), private Flächen, die öffentlich genutzt werden können (Grünanlagen von Wohnsiedlungen), sowie in den Freiraum integrierte Privatgrund-

stücke (Kleingartenanlagen, Mietergärten, Gar- tenbau und Landwirtschaft). Aber auch Zwischen- nutzungen auf brach liegenden Flächen können für die Qualität des städtischen Freiraums eine wichtige Funktion übernehmen. Durch die Ver- knüpfung von öffentlichem, halböffentlichem und privatem Raum, aber auch die Verzahnung von Freiraum und bebauter Umwelt, kann die Großzü- gigkeit und städtebauliche Qualität wesentlich verstärkt werden. Aus gesamtstädtischer Perspek- tive sind Nahräume mit Bedeutung für die Quar- tiersbewohner mit Strategieräumen für die Stadt- entwicklung zusammen zu denken.

Somit muss ein kooperatives Miteinander von Stadtverwaltung, Bauherren, Verwaltern, Planern und Architekten bei der Gestaltung des öffentli- chen und privaten Freiraums verstärkt in den Mit- telpunkt rücken. Gleichzeitig sind die Bewohner und Nutzer vor Ort aktiv in die Prozesse einzu- binden, um deren Bedürfnisse und Nutzungsver- halten aufzugreifen. Denn der öffentliche Raum ist immer nur so gut, wie er von der Bevölkerung angenommen und genutzt wird.

Durch die angespannte kommunale Haushalts- lage stellt sich die Frage, welche finanzielle Ver- antwortung die öffentliche Hand künftig für die Gestaltung und Pflege des öffentlichen Raums übernehmen kann und inwieweit verstärkt privates Engagement zu mobilisieren ist. Somit sind gezielt Wege für eine neue Verantwortungsteilung zwi- schen öffentlicher Hand, Privatwirtschaft und Be- wohnern zu suchen, die an den Schnittstellen und Interessenübereinstimmungen der verschiedenen Akteure ansetzt. Die finanzielle private Mitverant- wortung muss über Ausgleichsbeiträge hinausge- hen; neben städtebaulichen Verträgen sind neue Instrumente, wie Öffentlich-Private Partnerschaf- ten, Business oder Housing Improvement Districts einzusetzen. Dadurch darf der besondere Cha- rakter des öffentlichen Raums aber nicht durch eine zu starke Kommerzialisierung und Privatisie- rung gefährdet werden. Die öffentliche Hand muss – auch in ihren Haushalten – der Freiraum- gestaltung und -unterhaltung hohe Priorität ein- räumen und gemeinsam mit Planern und Architek- ten ihre gestalterische Verantwortung weiter aktiv wahrnehmen.

Für die Planung, Gestaltung und Pflege qualita- tiv hochwertiger Freiräume, ist neben der Partner- schaft der genannten öffentlichen und privaten Akteure auch die verbesserte Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen (u. a. Stadtplanung, Landschaftsarchitektur, Architektur, Stadtsoziolo- gie) und städtischer Dezernate im Sinne von inte- grierten Entwicklungs- und Planungsansätzen not-

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ARBEITSGRUPPE STÄDTEBAU

DV

Ansprechpartner:

Christian Huttenloher

c.huttenloher@deutscher-verband.org

Arbeitsgruppe „Städtebau“ diskutiert Stadt-Land-Partnerschaften 3

Prof. Dr. Pahl-Weber, Leiterin des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung, Berlin/Bonn Die aktuellen Herausforderungen durch die demo- graphische Entwicklung, Binnenwanderung, Struk- turwandel und Globalisierung sowie die nachhal- tige Energieversorgung und den Klimawandel erfordern innovative Strategien und Handlungskon- zepte einer integrierten und kooperativen Stadt- und Raumentwicklung. Die Zusammenarbeit zwi- schen Städten untereinender sowie zwischen städtischen und ländlichen Gebieten wird immer wichtiger, um die kommunale Infrastruktur, Daseins- vorsorge und soziale Sicherung auf ausreichen- dem Niveau zu gewährleisten, hochwertige Bil- dungs-, Qualifizierungs- und Kulturangebote vorzuhalten und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Städte und Regionen zu stärken. Nicht zuletzt die

„Territoriale Agenda der EU“ verweist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung einer verstärk- ten, neuen Partnerschaft zwischen Stadt und Land.

Die Arbeitsgruppe Städtebau und Raumordnung befasste sich Ende Mai unter dem Titel „Stadt und Land – Neue Partnerschaften in Zeiten demogra- phischer und struktureller Umbrüche“ mit dieser Thematik. Auch wenn die demographische und wirtschaftliche „Schrumpfung“ aus genereller Per- spektive derzeit im Osten stärker ausgeprägt ist als im Westen und auf dem Land stärker als in der Stadt, betrifft die Problematik Gesamtdeutsch- land. Flächendeckend lässt sich eine Gleichzei- tigkeit und ein Nebeneinander von Schrump- fungs- und Wachstumsprozessen erkennen.

Zudem sind zahlreiche Regionen, in denen heute die Wirtschaftskraft konzentriert ist, von starker Alterung gekennzeichnet. Hier stellt sich nicht zu- letzt die Frage nach der Sicherung des qualifi- zierten Nachwuchses bei den Arbeitskräften.

Gestützt auf die Grundaussage der Kommission

„Demographischer Wandel“, wonach die poly- zentrale Raumstruktur und die räumliche Differen-

zierung in Deutschland als Stärken anzuerkennen sind, wurden folgende Aspekte in der Sitzung be- leuchtet: Ausbau der interkommunalen Zusam- menarbeit sowie großräumiger Stadt-Land- Partnerschaften, Anwendung integrierter und ge- bündelter Förderansätze von Bund und Ländern, Stärkung städtischer „Kerne“ und ihrer Potenziale sowie Mobilisierung von privatem Engagement.

Die breite Thematik wurde anhand zweier unter- schiedlicher räumlicher Zuschnitte konkretisiert:

die großräumige Stadt-Land-Zusammenarbeit in der Metropolregion Hamburg und im MORO-Nord Modellprojekt „Großräumige Partnerschaften Norddeutschland“ sowie die regionalen Kooperationen von Klein- und Mittelstädten im ländlichen Raum und deren Einbindung in großräumige Verantwortungs- gemeinschaften am Beispiel der Planungsge- meinschaft Prignitz Oberhavel in Branden- burg.

Anhand der Beispiele und nach einer intensiven Diskussion lässt sich Folgendes festhalten:

Die Stadt-Land-Zusammenarbeit ist zwar kein neues Thema, muss aber heute angesichts des Problemdrucks stärker denn je auch prakti- ziert werden. Im Kern stehen geeignete Wege, um gleichwertige Lebensverhältnisse zu erreichen und räumliche Disparitäten ab- zubauen. Aber auch der zunehmende Kon- kurrenz- und Entwicklungsdruck, unter dem Kommunen im Kontext der „Finanzialisierung“

stehen, spielen für die grundsätzliche Neu- ausrichtung der „Verantwortungsgemeinschaft Stadt-Land“ eine wichtige Rolle.

Die Beispiele zeigen, dass es bereits gute An- sätze und Erfahrungen in der stadt-regiona- len Kooperation gibt, dass im Tun die Erkennt- nisse wachsen und die Handlungsfelder neu bestimmt werden können.

Elke Pahl-Weber, Leiterin des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung übernimmt von nun an den Vorsitz der Arbeits- gruppe Städtebau. Damit tritt sie die Nachfolge von Prof. Bernd Reiff, Technische Universität Dort- mund und Stadtbaurat a. D., an.

Wir danken Prof. Reiff recht herz- lich für sein langjähriges Engage- ment, mit dem er die Arbeits- gruppe seit 2001 geleitet hat.

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Info wendig. Hierfür müssen aber sowohl in den Stadt-

verwaltungen als auch in den planenden und ge- staltenden Berufen entsprechend zusätzliche Qualifikationen und Fähigkeiten vorhanden sein, um an solchen partnerschaftlichen und interdis- ziplinären Prozessen erfolgreich teilnehmen und diese (mit)organisieren zu können.

Diese Prämissen wurden auf der Statuskonferenz zur Quartiers- und Freiraumentwicklung „Urbane Perspektiven“ anlässlich der Zwischenpräsentation der IBA Hamburg 2013 am 17. und 18. Juni 2010 erörtert. Eingeladen hatte der Bund Deutscher

Landschaftsarchitekten gemeinsam mit weiteren Ko- operationspartnern aus der Initiative „Zuhause in der Stadt“, darunter der Deutsche Mieterbund, GdW und BFW sowie der Deutsche Verband. In der Initiative haben sich verschiedenste Verbände und Stiftungen zusammengeschlossen, um verläss- liche Verantwortungsgemeinschaften und öffent- lich-private Entwicklungspartnerschaften in Städten zu befördern. Am Ende der Veranstaltung verstän- digten sich die Mitwirkenden darauf, das Thema

„Landschaft als urbane Strategie“ weiter voranzu- treiben und mit gemeinsamen Aktivitäten, wie einer

„Qualitätsoffensive Freiraum“, zu untersetzen.

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Die Länderpolitiken sollten in den verschiede- nen Bereichen (Regional- und Landespla- nung, Städtebau, ländliche Entwicklung etc.) einen besseren Rahmen sowie Anreize ver- stärkter Stadt-Land-Zusammenarbeit bieten.

Dies betrifft die ressortübergreifende Bünde- lung und Integration von Programmen, regio- nalplanerische Vorgaben oder Fördervoraus- setzungen sowie die länderübergreifende Koordination und Kooperation.

Es besteht ein vielfältiges Spektrum in Bezug auf Gebietszuschnitt, Reichweite, Organisa- tionsform, Formalisierungsgrad, Themenfelder unter dem großen Oberbegriff „Stadt-Land- Zusammenarbeit“. Dabei gibt es nicht das eine „Idealmodell“, sondern nur spezifisch auf die besonderen Bedingungen und Ak- teurskonstellationen angepasste Wege.

Die Sicherung der Daseinsvorsorge, Infra- struktur und Nahversorgung sind eher The- men kleinregionaler, interkommunaler Koope- ration. Großräumige Partnerschaften zielen stärker auf die strategische Verknüpfung der jeweiligen Potenziale von Ballungsräumen und entfernteren ländlichen Regionen, um ge- meinsam die Wettbewerbsfähigkeit und Wirt- schaftsleistung des Gesamtraums und der

unterschiedlich strukturierten Teilregionen zu erhöhen.

Nach wie vor bestehen zahlreiche Hürden:

tradierte Bilder von Arbeits- und Funktionstei- lung zwischen Stadt und Land, aber auch ein unzureichendes Bewusstsein für die ländli- chen Potenziale, gegensätzliche Perspektiven von Regionalplanung und regionalen Entwick- lungskonzepten, fehlendes Interesse an Ver- netzung, kommunales Kirchturmdenken und Egoismus sowie (politische) Dominanz der metropolitanen Zentren.

Stärken und darauf aufbauende Zielsetzun- gen und konkrete thematische Handlungsfel- der müssen als Basis von Stadt-Land-Koope- rationen herausgestellt und definiert werden.

Relevante Themen können je nach Gebietszu- schnitt und Ausgangssituation sein: Energie, Logistik und Personenverkehr, Tourismus, Ge- sundheit, regionale Produkte, gemeinsame Vermarktung, Fachkräftemanagement, Katas- trophenschutz.

Auf Grundlage dieser ersten Überlegungen wird sich die diesjährige Jahrestagung des Deutschen Verbandes vertieft mit der Stadt-Land-Zusammen- arbeit befassen.

DV TRIFFT ENERGIEKOMMISSAR OETTINGER

Deutscher Verband trifft Energiekommissar Oettinger während der jährlichen Gremiensitzung

Für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie die Entwicklung unserer Städte und Regio- nen spielt die europäische Politik eine immer wichtigere Rolle. Dies betonte der neue EU-Kom- missar für Energie, Günter Oettinger, in seiner Rede anlässlich der Vorstands- und Verbandsrats- sitzung des Deutschen Verbandes am 10. und 11. Mai 2010 in Brüssel. Oettinger unterstrich außerdem die große Bedeutung der Energieeffi- zienz in den Bereichen Gebäude, Wohnen und Leben für das Erreichen der europäischen Ener- gie- und Klimaziele.

Der Deutsche Verband hatte im Rahmen seiner Gremiensitzungen in die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der EU eingeladen.

Dort sprach der Energiekommissar zu Mitgliedern des Europäischen Parlaments, dem Generalsekre- tär des Ausschusses der Regionen, Mitarbeitern der EU-Kommission, EU-Vertretungen sowie den Vorständen und Verbandsräten aus Bundes- und Landesministerien, Städten, der Wohnungs- und Kreditwirtschaft sowie der Sparkassen.

Für die Europäische Kommission sei der Deut- sche Verband mit seinen umfangreichen nationa-

len und europäischen Erfahrungen im Bereich der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft und der Stadtentwicklung ein wichtiger Wissensträ- ger, so Oettinger. Um die Klimaschutzziele zu er- reichen, aber auch um unabhängiger von Ener- gieimporten zu werden, müsse man sowohl Eigentümer, Investoren und Wirtschaft als auch die Mieter mitnehmen und einen Ausgleich ihrer Interessen erreichen. Die öffentlich-private Zu- sammenarbeit zwischen Stadtverwaltungen, Energieversorgern, öffentlichen und privaten Banken, Nutzern und Eigentümern ist demnach eine zentrale Aufgabe.

Hier liegt auch das besondere Markenzeichen des Deutschen Verbandes. Seine öffentlich-pri- vate Mitgliederstruktur ermöglicht das frühzeitige identifizieren von Themen und die Diskussion ak- tueller Politiken. Der EU-Energiekommissar be- tonte das große Interesse der Europäischen Kom- mission an einem vertieften Austausch und verständigte sich mit dem Präsidenten des Deut- schen Verbandes darauf, den Dialog fortzuset- zen.

EU-Kommissar für Energie, Günter Oettinger

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WOWEX | AG EUROPA

Deutscher Verband hält Eröffnungsrede der diesjährigen WOWEX

Die Wohnungswirtschaft steht vor neuen und ver- änderten Aufgaben in sozialer, technischer, ge- stalterischer, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht. Da sich das Wohnen und Wohnverhal- ten, die Wohnungsausstattung sowie die Bautech- nik eher in langfristigen Zeiträumen verändern, sind vor allem im Baugewerbe innovatives Know- how und eine moderne Arbeitsorganisation ge- fragt. In der Konsequenz ließen sich künftig ein immenses Aufgaben- und Auftragsvolumen für alle am Bau Beteiligten generieren. Der Woh- nungswirtschaft kommt damit eine wichtige Rolle zu – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Ar- beitsmarktförderung und Konjunkturbelebung.

Schließlich gibt es allein in Deutschland 40 Mio.

Wohnungen, davon etwa 16 Mio. selbstgenutz- tes Eigentum und 24 Mio. Mietwohnungen.

So wurden vom 10. bis 12. Juni auf der Fach- und Kongressmesse WOWEX 2010 Produkte und Dienstleistungen vorgestellt, die alles Neue und Wissenswerte der Branche präsentierten. In der Eröffnungsrede betonte der Vizepräsident des Deutschen Verbandes, Dr. Josef Meyer, die Be- deutung der WOWEX als wohnungswirtschaftli- che Plattform, deren Strahlkraft in den nächsten Jahren wachsen werde. Insgesamt 124 Ausstel- ler und ein erweitertes Rahmenprogramm boten den rund 3.600 Besuchern aus dem In- und Aus- land die Gelegenheit, sich umfassend über aktu- elle Themen und Entwicklungstrends zu informie- ren. Aus Sicht des Deutschen Verbandes sind die Einflussfaktoren die Themen Klima-/Energiepoli- tik, Wohnen im Alter, Trend zurück in die Stadt und die Aufwertung des öffentlichen Raumes.

Europäische Raumentwicklungspolitik – Quo vadis?

AG EUROPA und Forschungsprojekt „Zukünftige Strategien europäischer Raumentwicklungspolitik“

Mit der Ratifikation des Lissabon-Vertrages durch die EU-Mitgliedstaaten wurden die Grundlagen für die europäische Raumentwicklungspolitik nachhaltig verändert: Der territoriale Zusammen- halt ist nun verbindliches Ziel und Kompetenz der Europäischen Union, das Konzept der „European Territorial Governance“ unterstreicht die vernetzte Ausübung der Raumentwicklung und die Anerken- nung eines „europäischen Systems verflochtener Demokratie“ ermöglicht neue Formen der koope- rativen und partizipativen Zusammenarbeit. Über die deutsche Begleitgesetzgebung wurden darü- ber hinaus neue Abstimmungsmechanismen zwi- schen Bundestag, Bundesrat und Bundesregie- rung installiert, die auch Raumentwicklungsfragen betreffen. Diese Entwicklungen bildeten den Kon- text für die AG Europa, die der Deutsche Verband in Kooperation mit der Akademie für Raumfor- schung und Landesentwicklung am 08. März 2010 in der Ständigen Vertretung der Europäi- schen Kommission in Berlin durchgeführt hat.

Diskutiert wurde die Raumentwicklungspolitik im Lichte des Lissabon-Vertrages. Impulsvorträge haben Herausforderungen und Chancen aus ju- ristischer, wissenschaftlicher und bundesdeutscher Perspektive beleuchtet. Sehr deutlich wurde, dass die Raumentwicklungspolitik durch den Lissabon- Vertrag zwar theoretisch gestärkt und befähigt wird, dass allerdings bisher offen ist, wie neue Kompetenzen auf europäischer Ebene ausgefüllt werden und welche konkreten Auswirkungen da- raus für die mitgliedstaatliche Raumentwicklungs- politik zu erwarten sind. Dazu wurde heraus-

gestellt, dass nur eine von Kommission und Mit- gliedstaaten koproduzierte, aktive europäische Raumentwicklungspolitik nachhaltig greifen kann.

Vor diesem Hintergrund gilt es, Fragen nach Ver- antwortlichkeiten, Institutionalisierungen, Instru- menten und Inhalten sinnvoll zu beantworten.

Einen Beitrag hierzu kann das Forschungsprojekt

„Zukünftige Strategien europäischer Raument- wicklungspolitik“ leisten. Dieses Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in Auftrag gege- ben und wird vom Leibniz-Institut für Ökologische Raumentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband bearbeitet. Das Projekt dient der wissenschaftlichen Unterstützung bei der For- mulierung der deutschen Positionsbestimmung zur Weiterentwicklung der europäischen Raument- wicklungspolitik. Dezidiert steht es vor dem Hintergrund der anstehenden Revision der 2007 verabschiedeten Territorialen Agenda der Euro- päischen Union (TAEU) im Rahmen der ungari- schen Ratspräsidentschaft (1. Halbjahr 2011).

Entwickelt werden sollen Empfehlungen zur Ak- tualisierung der TAEU und zur Gestaltung der Strukturfondsperiode 2014–2020. In einem in- tensiven Kommunikationsprozess, der zwei Exper- tenworkshops und ergänzende Interviews um- fasst, werden Handlungsempfehlungen erarbeitet und diskutiert. Als Auftakt dieses Kommunikations- prozesses fand am 22. April 2010 ein Workshop zum Thema „Europäische Raumentwicklungspoli- tik. Umsetzung. Wirkung. Zukunft.“ statt. Anwe-

DV

Ansprechpartner:

Christian Huttenloher

c.huttenloher@deutscher-verband.org

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BERICHT AUS DEN EUROPÄISCHEN PROJEKTEN

Ansprechpartner:

Christoph Pienkoss

c.pienkoss@deutscher-verband.org

DV

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send waren Experten der europäischen Regional- politik, der deutschen Länder, Regionen und Kom- munen sowie Wissenschaftler. Der Workshop diente der kritischen Reflektion von Fragestellun-

gen und Thesen sowie der Generierung von Handlungsansätzen. Ergebnisse fließen nun in den weiteren Kommunikationsprozess ein.

Neue Ansätze im Stadtteilmanagement

Das EU-Projekt MANDIE

Die „Europäische Stadt“ ist gekennzeichnet durch ihre polyzentrische Struktur und eine funktionale, städtebauliche und soziale Gliederung. Traditio- nell dienen neben der City insbesondere die klei- neren, gewachsenen Stadtteilzentren der Nah- versorgung. Allerdings sind heute viele dieser Zentren in ihrer Funktion bedroht. Das traditio- nelle Quartiersmanagement, umgesetzt in vielen deutschen Städten, ist jedoch in erster Linie eine Maßnahme, die mit der Sozialstruktur von Stadt- teilen begründet wird und sich bestenfalls neben- bei mit deren Funktionsverlusten auseinandersetzt.

Das EU-Projekt MANDIE (Management of Dis- trict Centres in Northwest Europe) setzt genau an dieser Stelle an. So wurden im Rahmen eines in- ternationalen Expertenworkshops in Antwerpen im Mai 2010 drei wesentliche Determinanten eines funktionierenden Stadtteils thematisiert: ein der Bewohnerstruktur entsprechender Branchen- mix vor Ort, Image, Identifizierung und Erschei- nungsbild eines Stadtteils sowie die Überwindung von institutionellen Hemmnissen zur Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen.

Voraussetzungen für erfolgreiches Manage- ment von Stadtteilzentren

Vielversprechende Ansätze aus England, Belgien, den Niederlanden, aber auch Deutschland wur- den diskutiert und legen einige grundsätzliche, jedoch nicht selbstverständliche Vorüberlegungen nahe. Zum Verständnis der strukturellen und funk- tionalen Veränderung eines Stadtteils müssen deren Ursachen bekannt sein, so dass daraus fol- gende Maßnahmen nicht ins Leere laufen. Diese Ursachen können gleichermaßen die Stadtregion wie auch solitäre Entwicklungen im Stadtteil be- treffen. Zur Einbindung geeigneter Akteure muss

zudem das Hierarchiegefüge und Verhältnis ad- ministrativer Ebenen berücksichtigt werden. Stadt- teile verfügen oftmals über belastbare Strukturen in Form von engagierten Personen und Institutio- nen. Deren Einbindung in informelle oder formelle Partnerschaften ist ein wichtiger Schritt zur Ver- meidung unkoordinierter Einzelmaßnahmen. Soll beispielsweise das Image eines Stadtteils verbes- sert werden, ist zuerst zu klären, wie das Image bei seinen Bewohnern, in der Gesamtstadt sowie bei Auswärtigen ist und welche Alleinstellungs- merkmale es gibt. Dann erst können Pilotmaß- nahmen zu einem Wandel der Wahrnehmung führen, ohne gleich erhebliche Finanzmittel ver- schlingen zu müssen.

Maßgeblich hierfür sind diejenigen, die für das Management von Stadtteilzentren zuständig sind.

Die Ausbildung und Fähigkeit von Stadtteilmana- gern, integriert zu denken, zu kommunizieren und zu arbeiten ist Voraussetzung dafür, dass Kom- munikations- und Kooperationsprozesse mit den vielen unterschiedlichen Akteuren im Stadtteil er- möglicht werden – der Aufbau derartiger Ausbil- dungsmodule ist Kernbestandteil des MANDIE- Projektes.

Exkursion durch den Stadtteil Merksem mit dem Projektent- wicklungsgebiet Bredabaan

Steigerung der Energieeffizienz in Großwohnsiedlungen

Das EU-Projekt Urb.Energy

Die energetische Aufwertung von Großwohn- siedlungen steht im Mittelpunkt des Projektes Urb.Energy, das in Zusammenarbeit mit 14 Part- nern aus der Ostseeregion vom DV als geschäfts- führender Partner durchgeführt wird. Dabei liegt der besondere Fokus der Projektarbeit auf der Er-

arbeitung und Umsetzung praktischer Beispiele für integrierte Konzepte in Quartieren. Dabei wer- den nicht nur die Verbesserung der Energieeffi- zienz von Gebäuden und der Versorgungsinfra- struktur betrachtet, sondern auch die allgemeine Aufwertung der Wohnumfeldsituation.

Ansprechpartner:

Andreas Lindner

a.lindner@deutscher-verband.org

DV

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BERICHT AUS DEN EUROPÄISCHEN PROJEKTEN

DV

Ansprechpartner:

Christoph Pienkoss

c.pienkoss@deutscher-verband.org

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Zentrales Thema der Urb.Energy-Halbzeitkonfe- renz, die am 10. Juni 2010 in Warschau statt- fand, war daher die nachhaltige Entwicklung von Quartieren im Rahmen integrierter Entwicklungs- konzepte. Angesichts der relativ hohen Zahl un- sanierter Bestände in Mittel- und Osteuropa kann die Sanierung dieser Wohngebiete langfristig zum Erreichen der Klimaziele der Europäischen Union beitragen. Gleichzeitig gewinnt aufgrund steigender Energiepreise der effizientere Um- gang mit Ressourcen immer mehr an Bedeutung für Bewohner und Eigentümer.

Im Rahmen der Konferenz wurde jedoch deutlich, dass weniger die Verfügbarkeit von technischen Lösungen für die Sanierung der Gebäude eine Herausforderung darstellt, als die Initiierung und

Steuerung des Prozesses. Insbesondere die hete- rogenen Eigentümerstrukturen in den Großwohn- siedlungen des Baltikums, hier befinden sich teil- weise bis zu 90 Prozent der Wohnungen im Besitz von Einzeleigentümern, erschweren die Sa- nierung.

Durch integrierte Planungsprozesse der kommu- nalen Verwaltung können die unterschiedlichen Interessenvertreter, Eigentümer und Versorgungs- unternehmen zusammengebracht werden und so eine energetische Sanierung angestoßen wer- den. Zudem lassen sich Prioritäten hinsichtlich der allgemeinen Aufwertung von Quartieren identifizieren und neue Finanzierungsansätze an- wenden.

Leistungsfähige Nord-Süd-Verkehrsverknüpfungen zwischen Ostsee und Adria

Der Austausch hochwertiger Güter und Dienstleis- tungen im Rahmen einer funktionierenden Unter- nehmenslandschaft spielt eine entscheidende Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand unserer Städte und Regionen. Doch die zunehmende globale Verflechtung Europas und der Bedeutungsverlust innereuropäischer Grenzen setzen neue Maßstäbe an Beschaffung und Absatz vieler Unternehmen, für die die Durchlässigkeit der Grenzen, eine hochleistungs- fähige Verkehrsinfrastruktur und optimale Logis- tikdienstleistungen zentrale Standortvoraussetzun- gen sind.

Die Europäische Kommission unterstützt, unter an- derem über die Strukturfonds, vielversprechende Programme zur transnationalen Zusammenarbeit sowie die Förderung „Transeuropäischer Ver- kehrsnetze“ (TEN-T) zur Verknüpfung von Wirt- schaftsräumen und Mobilität.

Potenziale für einen Wirtschaftsraum zwi- schen Ostsee und Adria

Seit der Osterweiterung der Europäischen Union im Jahr 2004 stehen die Regionen der alten und neuen Mitgliedstaaten entlang der ehemaligen EU-Ostgrenze, also auch die ostdeutschen Län- der und Bayern, im Mittelpunkt des Interesses. Ent- lang dieses Scharniers von Südskandinavien bis an die Adria entscheidet sich in den kommenden Jahren der Erfolg europäischen Zusammenwach- sens, grenzüberschreitender Unternehmensko- operationen und dafür erforderlicher intelligen- ter Verkehrsverknüpfungen.

Die Akteure innerhalb der betroffenen Regionen haben sich die enge Verzahnung der Wachstums-

kerne entlang dieser ehemaligen Ostgrenze zum Ziel gesetzt und dies im Rahmen einer Konferenz zum „Entwicklungsraum zwischen Skandinavien und Adria“ im Mai 2010 im Brüsseler Ausschuss der Regionen bekräftigt. Die Konferenz wurde durch den Deutschen Verband in Zusammenar- beit mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie mit hochrangigen Vertretern der Europäischen Kommission, des Eu- ropäischen Parlaments sowie Skandinaviens, Deutschlands, Polens, Tschechiens, Österreichs, Italiens und der Wirtschaftsrepräsentanz Berlin- Brandenburg umgesetzt.

Auch die Bundesregierung hat die Bedeutung leistungsfähiger Nord-Süd-Verkehrsverbindun- gen für einen integrierten Wirtschaftsraum er- kannt. Der Deutsche Verband bekräftigte im Rah- men einer hochrangigen Klausurtagung der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag diese gemein- same Einschätzung.

So herrscht in den Institutionen in der „Entwick- lungsregion Skandinavien-Adria“ weitgehend Ei- nigkeit, dass im europäischen Maßstab an einem Strang gezogen werden muss und folgende Ziele umzusetzen sind:

leistungsfähige Verknüpfung von Verkehrsin- frastruktur und Wirtschaft;

Stärkung des Verkehrsträgers Schiene in Zu- sammenhang mit Kosten und Ressourcen spa- renden, intelligenten, multimodalen Lösungen;

Beseitigung von Engpässen in der bestehen- den Infrastruktur;

Optimierung bestehender Kommunikations- und Kooperationsstrukturen innerhalb und zwischen den Regionen, auch mit Unterstüt- zung der Europäischen Kommission.

Eine Dokumentation der Konfe- renz und weiterführende Informa- tionen zum Projekt sind auf der Internetseite www.urbenergy.eu verfügbar.

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Info

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Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V.

Littenstraße 10 | 10179 Berlin Tel. +49 (0)30 20613250 Fax +49 (0)30 20613251 info@deutscher-verband.org www.deutscher-verband.org

Bezugspreis ist im Mitgliederpreis enthalten.

IMPRESSUM | IN EIGENER SACHE | LITERATUR

Neuer Newsletter

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In eigener Sache

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Impressum

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Deutscher Verband im Gespräch mit dem Bundestag

Was sind die großen wohnungs- und stadtentwicklungs- politischen Zukunftsaufgaben?

Christian Huttenloher, Generalsekretär, Deutscher Verband, Berlin/Brüssel

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Kommis- sionsarbeiten zu Klimawandel, Wohnen im Alter und Zertifizierung von Stadtteilen gilt es nun, die erarbeiteten Ergebnisse und Handlungsempfeh- lungen in der Fachwelt und im politischen Raum zu kommunizieren. Einen Anlass dazu bot das Parlamentarische Frühstück, zu dem der DV die Mitglieder des Bundestagsausschusses für Ver- kehr, Bau und Stadtentwicklung eingeladen hatte und an dem – trotz der akuten Probleme im Flug- verkehr durch die Vulkanasche – 20 Abgeord- nete aller Fraktionen teilnahmen.

DV-Präsident Gernot Mittler unterstrich in seiner Begrüßung die Rolle des Deutschen Verbandes als überparteiliche Einrichtung, die eine geeig- nete Plattform für eine sektorenübergreifende Dis- kussion aktueller und grundsätzlicher Fragen und Probleme der Stadtentwicklung sowie des Bau- ens und Wohnens darstelle. Die Aufmerksamkeit, die insbesondere die im vergangenen Jahr erar- beiteten Expertisen zu Klimawandel, Wohnen im Alter und zur Stadtzertifizierung in Politik, Wis- senschaft und Wirtschaft gefunden hätten, bestä- tigten diese Bewertung.

Der Ausschussvorsitzende Winfried Herrmann MdB unterstrich die Bedeutung der wohnungs- und stadtentwicklungspolitischen Zukunftsaufga- ben und sagte zu, diesen in der Ausschussarbeit künftig stärkere Beachtung zu schenken. Ein ange- messenes Wohnungsangebot und eine nachhal- tige Stadtentwicklung erforderten höchste Auf- merksamkeit, um negative Entwicklungstendenzen

bereits in ihren Ansätzen zu erkennen, um ihnen rechtzeitig und vorbeugend entgegen wirken zu können.

Über die zentralen Zukunftsthemen herrschte große Einigkeit: Alterung und Bevölkerungsrück- gang, die energetische Ertüchtigung unserer Stadt- und Gebäudestrukturen, die wachsende soziale Polarisierung, die notwendige ressortüber- greifende Zusammenarbeit sowie die bessere Verknüpfung von städtischer und ländlicher Ent- wicklung. Die große volkswirtschaftliche und ge- sellschaftliche Bedeutung der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft wurde übereinstimmend un- terstrichen. Trotz der notwendigen Sparanstren- gungen war der einmütige Tenor, dass die KfW- Programme und die Städtebauförderung auf hohem Niveau zu verstetigen sind.

Den Vorsatz, sich in der Ausschussarbeit vermehrt der Stadtentwicklung und Wohnungswirtschaft zu widmen, setzte der Ausschuss gut zwei Wo- chen später in die Tat um und lud die wesentli- chen wohnungswirtschaftlichen Verbände, darun- ter den DV, zu einer Anhörung über den Bericht der Bundesregierung über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Deutschland ein. Dies bot dem Deutschen Verband erneut die Möglichkeit, die drängendsten Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft vorzubringen: Die seit Jah- ren rückläufige Neubautätigkeit, die energetische Erneuerung und Wohnen im Alter.

In der lebhaften Aussprache wurde von beiden Seiten die Notwendigkeit unterstrichen, den Ge- dankenaustausch fortzusetzen.

Die erste Ausgabe des neuen Infobriefes „Bundesprogramm Transnationale Zusammenarbeit“ (vielen von Ihnen bekannt als „INTERREG updated“) ist online verfügbar. Informieren Sie sich über die im Rahmen des Bundesprogramms unterstützten Projekte auf den Internetseiten des Deutschen Verbandes www.deutscher- verband.org oder abonnieren Sie den Newsletter direkt unter: interreg@deutscher-verband.org

Referenzen

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