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Die Ruhe vor dem Turm

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Academic year: 2022

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BERGWELTEN 23 22 BERGWELTEN

Die Ruhe

vor dem Turm

Schroffe Zacken, pittoreske Bergseen, einsame Hütten und schiefe Türme: eine Entdeckungsreise durch den Latemar, den vielleicht letzten Geheimtipp in den Südtiroler Dolomiten.

Text: Simon Schöpf Fotos: Stefan Voitl

FELS, WALD, SEE Seit jeher ein klassisches Postkartenidyll der Dolomiten:

die unnahbaren Felszacken des Latemar, gespiegelt im glasklaren Karersee.

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ren ist er Bergführer in der Gegend. „Da Welscher aus Welschnofen mit de Tschur- relen is da“, ruft er uns entgegen. Soll heißen: Der Südtiroler Lockenkopf aus Welschnofen wartet schon, der Tag wird lang, reden können wir am Weg auch noch. Vorgenommen haben wir uns näm- lich nichts Geringeres als den Torre Dia- mantidi, oder: den Großen Latemarturm, mit 2.842 Metern der höchste von allen hier. Von Obereggen – im Winter ein kleines, aber feines Skigebiet – bringt uns der Lift schon mal auf gute 2.000 Meter, ab hier geht’s zügig bergwärts. Mit jedem Höhenmeter kommen wir mehr auf Tou- ren, bald verrät uns Hansjörg noch einen weiteren Grund, warum der Latemar so wenig erschlossen ist: „Man ndet hier

fast nirgends a Wasserle.“ Das merkt man auch an der Vegetation: Kargheit pur ist hier angesagt, und wenn doch irgendwo ein zähes Pänzchen dem Mangel trotzt, dann ist Hansjörg schnell mit dem Benen- nen: Dolomiten-Fingerkraut, Felsen-Leim- kraut, Schusternägele.

Nach einer guten Stunde Gehzeit tau- chen wir fast unbemerkt ein in die mysti- sche Welt der Türme – „I geh immer am liebsten bei Nebel da rauf, da schauen die Türme alle aus, als ob sie komplett frei stehen würden“, schwärmt Hansjörg.

„Passts halt auf, dass euch koa Türml aufn Kopf fallt!“, hat uns Herbert Pichler noch vom Tal aus mit auf den Weg gegeben.

Gänzlich ironisch war der Kommentar eben doch nicht, wie Hansjörg bestätigt:

Der Artikel muss mit einem Geständnis

D

beginnen: Auch der Autor, seinerseits über die Jahre ausgedehnt durch die Do- lomiten gestreift, musste zuerst einmal seinen Atlas zurate ziehen, wo genau jetzt die Latemargruppe steht. Ah ja, da ganz im Süden der Dolomiten, bei Bozen links rein ins Eggental, gegenüber dem berühm- ten Rosengarten, den kennt man dann gleich. Und wenn es Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, nun genauso geht, dann sind wir schon beim ersten großen Trumpf der Gipfel im Latemar: Kennen tun sie nicht viele, deshalb ist auch so wunderbar we- nig los zwischen Eggentaler Horn und Col Cornon.

Ein wenig wundern darf einen das aber schon: Der sich im glasklaren Wasser des Karersees spiegelnde Latemarstock ist doch eine der ikonischsten Dolomiten- Aufnahmen, immer schon gewesen. Wa- rum gehen dann so wenige Leute hoch zu den zackigen Türmchen und schroffen Gipfeln?

Die kleine Bergknappenkirche St. He- lena, die da schon seit gut 600 Jahren ihr Prachtpanorama genießt, ist der beste Ort für einen Erklärungsversuch. Die Fresken im Inneren datieren auf das Jahr 1410, von außen hat man die superbe vue über die beiden Gebirgsgruppen, die das kleine Eggental seit jeher prägen: linker Hand der berühmte Rosengarten, fein zentriert der Karerpass, rechts der eben recht un- bekannte Latemar. Und Herbert Pichler

beginnt aufzuzählen, der Reihe nach:

„Kölner Hütte, Paolinahütte, Rotwand- hütte, da dahinter wär dann das Rifugio Vajolet … Zwölf Hütten hat der Rosen- garten! Und drüben im Latemar eine: die Pisahütt’.“

Im Land der Türme

Eine Hütte versus zwölf, das Verhältnis spiegelt auch den Bekanntheitsgrad wider.

Warum das so ist? Der Historiker Herbert Pichler macht hier die Geograe mitver- antwortlich: „Der Rosengarten ist eben ideal zugänglich, es gibt viele Übergän- ge und Wege. Aber der Latemar hat mit seiner Hufeisenform auch steilere Gipfel und brüchigeres Gestein. Und im großen Kessel in der Mitte, da is überhaupt nix.“

Dann legt Herbert Pichler gleich noch eine kleine Lehrstunde in Geologie nach:

„Der Latemar ist wenig dolomitisiert, also arm an Magnesium. Vor vielen Millionen Jahren war bei Predazzo ein großer Vulkan.

Irgendwann ist er ausgebrochen, die Lava hat das ganze Gebirge überdeckt. Das wei- che Magmagestein ist rasch weg erodiert, und stehen geblieben sind die Türme.“

Willkommen im Land der bizarren Türme. Nach dem aufschlussreichen Theo rieunterricht wollen wir Herbert Pichlers Erzählungen auch empirisch überprüfen und gleich mitten rein in den Latemar, uns diese eine Hütte da oben aus der Nähe anschauen.

Am nächsten Tag treffen wir uns schon zeitig mit Hansjörg Welscher, seit 25 Jah-

ZUR EINSAMEN HÜTTE

Hoch über dem Eggental geht es mit Bergführer Hansjörg Welscher Richtung Pisahütte, der einzigen im ganzen Gebirge.

ZUM GROSSEN PANORAMA

Ausblick auf den Latemar: Wenn Kühe einen Sinn für Panorama haben, dann werden diese Exemplare vorzüglichste Milch produzieren.

BESUCH AUS BOZEN Die Südtirolerin Petra Cola

kommt gern für einen Wochenendausflug aus dem nahen Bozen

in den Latemar.

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AUFSTIEG UND AUSSICHT Im Zustieg zum Latemartürme- Klettersteig zeigen sich Cima Feudo und Cima di Valsorda ganz nah, im Hintergrund die Lagorai-Gruppe und die Fleimstaler Berge.

FOTO: SHUTTERSTOCK

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„Einige der Gipfelchen, die i in den 90ern fotograert hab, die stehen heut gar nicht mehr.“ Und zeigt zur Verdeutlichung auf ein Felsloch am Wegesrand. „Letztes Jahr hat da grad mal eine Faust durchgepasst, jetzt könntest scho fast durchschlupfen.“

Der Latemar lebt. Das ist auch der Grund, warum es hier – im Gegensatz zu den restlichen Dolomiten – nur sehr wenige etablierte Kletterrouten gibt.

„Einfach zu brüchig. Des is nur was für die, die so was suchen.“ Die Gipfel hier sind also den Wanderern vorbehalten – vorausgesetzt, man verläuft sich nicht im über dimensionalen Felslabyrinth hin zur Gamsstallscharte. Aber wer den Weg ndet, wird oben mit einem grande panorama belohnt. Der Blick öffnet sich hinein in den riesigen Kessel, den Herbert Pichler mit „da is echt nix“ beschrieben hat – nix bis auf endlose Weiten, schrof- fe Gipfel und überall Felstürmchen. Das ganz große Nichts, wie es schöner nicht sein könnte.

Durch dieses Nichts zieht sich aber doch eine fast unsichtbare Lebenslinie:

die abenteuerliche „Via Ferrata dei Cam- panili“, der Latemartürme-Klettersteig.

Der durchquert so ziemlich die gesamte

von Herbert Pichler beschriebene Geo- logie: Vom braunen Basalt in den Schar- ten steigen wir zurück auf den grauen Kalk der Flanken. Über große Schotter- bänder queren wir exponiert in Richtung Große Latemarscharte, weiter über den steilen Aufschwung Richtung Gipfel.

Hier holt uns dann Hansjörgs Lieblings- wetter unverhofft ein – trotz sonniger Vorhersage stecken wir bald im dichten Nebel, der versprochene Ausblick auf Marmolata und Rosengarten bleibt uns vorerst leider verwehrt. Den Hansjörg aber freut’s: „Mia taugt des, so a mystische Stimmung!“

Abfahrt in der Schotterrinne Einen großen Joker hält das brüchige Ge- stein aber für Wanderer mit festem Schuh- werk bereit: Über die breiten Schotterrin- nen lässt es sich wunderbar knieschonend

„abfahren“, ugs sind wir wieder am Wanderweg Richtung Hütte. Zu dem dichten Nebel gesellt sich bald ein Niesel- regen, die Schritte werden schneller, der Ruf der Hütte lauter. Nach einer Stunde sind wir am Rifugio Torre di Pisa – selbst die einzige Hütte hier ist nach den Tür- men benannt, unweit der Sonnenterrasse

steht einer, in seiner Neigung ungefähr so schief wie der bekannte Bruder zu Pisa.

Auf Deutsch nennt man sie Pisahütte oder manchmal auch einfach Latemar- hütte – sie ist ja ohnehin die einzige im ganzen Gebirge, Verwechslungsgefahr ausgeschlossen.

Freundlich wartet schon Antonio in der Tür und scheucht uns herein – „Ciao ragazzi, ciao!“ –, ein Vollblutitaliener, die Hütte steht immerhin ein paar Meter hin- ter der Grenze. Hier sind wir nicht mehr in Südtirol, sondern im Trentino. Auf der Speisekarte existiert diese Grenze aber nicht, es gibt vielmehr ganz pragmatisch das Beste aus beiden Provinzen: Südtiro- ler Speckknödel und Polenta con Formag- gio, die Gerstlsuppe mit Bohnen heißt auch Minestra d’Orzo.

Bei Nieselregen ist nicht viel los hier oben, Antonio setzt sich auf ein Birra mit an den Tisch und erzählt uns die bewegte Geschichte der Hütte. „Täglich schaute mein Vater Camillo von unserem Haus in Predazzo in den Latemar herauf. Aber da war einfach keine Infrastruktur, das konnte er als leidenschaftlicher Bergstei- ger nicht ertragen.“ Camillo Gabrielle hatte eine Vision: Er wollte eine Hütte

Trotz sonniger Vorhersage stecken wir bald im dichten Nebel. Den Hansjörg freut’s:

„Mia taugt des, so a mystische Stimmung.“

BASALT UND KALK Am Latemartürme- Klettersteig kann man in den Scharten ganze geologische Epochen überschreiten.

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ANFANG UND ENDE

Auf der Gamsstallscharte (oben) steht man am Ende, bei den skurrilen Erdpyramiden von Steinegg (unten) ganz am Anfang des Eggentals.

hier oben errichten – per Hand und mit den Steinen, die das Gebirge freigab. „Am Anfang, in den 60er-Jahren, hat er den Zement noch zu Fuß heraufgeschleppt.

Für das Seil der Materialseilbahn hat ihm dann die Guardia di Finanza geholfen, ab da ging’s dann leichter“, erinnert sich Antonio. Camillo arbeitete im Sägewerk im Tal, die Wochenenden gehörten ganz seinem Traum von einem Rifugio. „Als er damals das kleine Grundstück am Berg gekauft hat, haben sie ihn deswegen alle ausgelacht. ‚Was will denn der da oben‘, haben sie gerufen, Tourismus kannte man noch nicht in der Gegend.“

Aber Camillo hat erkannt, dass dem Tourismus die Zukunft gehört und nicht dem Sägewerk – das war bald geschlossen, aber die Hütte stand, aussichtsreich thro- nend, auf 2.671 Metern. Anfangs nur ein kleiner Unterschlupf für frühe Alpinis- ten, wurde sie nach und nach vergrößert – natürlich per Handarbeit – und bald zu einem beliebten Wochenendziel für Wan- derer. Als dann Anfang der 1970er-Jahre in Obereggen die ersten Lifte eröffnet wurden, ging sein Plan vollends auf – und seit bald 40 Jahren ist auch Antonio auf der Hütte.

Er ist hier aufgewachsen und führt die Vision seines Vaters weiter, mittler- weile mit seiner Frau und den zwei Kin- dern – „der Ältere ist nun 15 anni und hilft schon eißig mit“, erzählt er stolz.

All die Jahre Hochgebirgsklima haben der Bausubstanz Marke Eigenbau aber doch merklich zugesetzt, 2016 wurde die Hüt- te dann neu erbaut und dabei auch ein gutes Stück vergrößert. Doch Papa Camil- los Einstellung wurde vererbt: „Alles was geht, mache ich selber, deshalb dauert es halt ein wenig länger … sempre con la pace!“ Immer mit der Ruhe – ein Vollblut- italiener, der Antonio.

Eine Menge genialer Trails

Im Latemar hat man das Gefühl, seine Ausläufer wollen die Kargheit der Gip- felregion mit besonders saftigen Almwie- sen wettmachen. Ein ausgedehntes Netz an Forstwegen, mal bergauf, mal bergab, den Rosengarten als prachtvolles Hinter- grundbild installiert – es lohnt sich, ein Bike im Eggental dabeizuhaben. Oder ei- nes auszuleihen und einen ortskundigen Guide gleich mit dazu.

„Die Königsrunde bei uns herinnen is eindeutig die Latemar-Umrundung –

viel mehr Panorama geht dann nimma“, schwärmt Maximilian Vieider, der uns heute auf seine Lieblingstrails mitneh- men wird. Und er kennt sich aus mit den Radwegen im Eggental: Bis letztes Jahr war er als Pro bei Cross-Country-Moun- tainbikerennen dabei, Italienmeister und Vize-Europameister stehen auf der Er- folgsliste des Bozners. Seinem Onkel ge- hört in Obereggen ein Bikeverleih, und Maximilian jobbt sommers als Guide. Für das Tourenprogramm musste er allerdings erst mal selbst auf Erkundungstour gehen, denn ein etabliertes Radl-Eldorado ist das Eggental nicht, die Routen wollen erst entdeckt werden. „Letztes Jahr hab i im Frühling ganz, ganz viele Kilometer um den Latemar g’macht, bin jedes Wegerl ausgefahren. Ein’ Hauf’n genialer Trails hab i g’funden!“

Am häugsten fährt Maximilian aber immer noch die Latemar-Umrundung.

„Du kannst die einfach in so vielen Va- rianten machen, entweder alles Asphalt, alles Forstweg oder alles Trail – je nach- dem, was du halt suchst.“ Für die insge- samt 3.000 Höhenmeter darf man sich dann schon einmal auch Liftunterstüt- zung gewähren – oder, wie ein Italienmeis- LOCKENKOPF AUS

WELSCHNOFEN Hansjörg Welscher ist seit

25 Jahren Bergführer in Obereggen.

Man hat das Gefühl, die Ausläufer

des Latemar wollen die Kargheit der Gipfel mit

besonders saftigen Almwiesen wettmachen.

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ter das ausdrückt, „sonst musst halt brutal gut trainiert sein“.

Sind wir leider gerade nicht – dafür umso abfahrtsmotivierter. Zuerst geht’s am Karersee vorbei in einer langen Schussfahrt nach Moena, von Südtirol runter ins Trentino, und eine nettere Piaz- za für eine erste Cappuccino-Pause ndet man wohl in der ganzen Provinz nicht.

Weiter südlich, in Predazzo, ist uns dann die Kabinenbahn auf die Gardonè-Hütte ganz recht, hier ist im Winter VIP-Zone, im Sommer allerdings recht wenig los.

Von hier wird wieder gestrampelt, oben am Feudopass sind wir auf 2.170 Metern, am höchsten Punkt unserer Tour. Der Latemar hat sich uns am Ende dieser Rei- se von allen erdenklichen Seiten präsen-

tiert, von jeder Himmelsrichtung scheint dieser unbekannte Gebirgsstock gleich spektakulär. In der Rifugio Passo Feudo gibt es noch eine Pizza Diavolo zur Beloh- nung. Maximilian verrät uns gleich, war- um die hier so besonders gut schmeckt:

„Das liegt an der Höhenlage, das Wasser ist oben einfach anders, da geht der Teig viel besser auf. Die beste Pizza im ganzen Eggental.“

Jedenfalls wissen wir nach der ausge- dehnten Mountainbikerunde und den ausgesetzten Kraxeleien über seine zacki- gen Türme ein für alle Mal, wo der sagen- umwobene Latemar nun genau liegt. Ob am Beginn oder am Ende der Dolomiten, das ist reine Ansichtssache – hernden werden wir bald wieder. >

KARTE: ALBERT EXERGIAN

Gipfel, Hütten, Touren: wo man aufsteigt, wo man einkehrt, wo man nicht vorbeigehen darf.

DER LATEMAR

GIPFEL

A. Latemartürme (2.842 m) B. Latemarspitze (2.791 m) C. Eggentaler Horn

(2.799 m)

D. Zanggen (2.500 m)

TOUREN / WEGE 1. Gamsstallscharte 2. Klettersteig

Latemartürme

3. Themenwege Latemarium 4. MTB Latemar-Umrundung

EINKEHR / RAST 1. Pisahütte 2. Berghütte

Oberholz 3. Mayrl-Alm 4. Feudo-Hütte

BESONDERHEITEN 1. Karersee 2. Biwakschachtel

3. Kapelle St. Helena FENSTER ZUM BERG

Die riesigen Panoramafenster sind auf drei unterschiedliche Berggruppen ausgerichtet.

HÜTTE MIT AUSBLICK

In der Berghütte Oberholz an der gleichnamigen Bergstation bleibt man bei der großartigen Aussicht gern ein wenig länger sitzen.

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BERGWELTEN 35 34 BERGWELTEN

S P A N I E N

und der Epircher-Laner-Alm, von wo es wieder zurück nach Obereggen geht.

Ausgangspunkt: Bushaltestelle Obereggen Strecke: 14 km Dauer: 5–6 h

Höhendifferenz: 860 m KONDITION

ANSPRUCH ERLEBNIS

Latemar’s finest

Laut Bergführer Hansjörg Welscher die wahrscheinlich schönste Tour hier: von der Bergstation Oberholz über die Gamsstall- scharte zur Pisahütte und wieder zurück.

„Bei der Tour ham alle a Freud“, meint er, herrliche Blicke in den südöstlichen Kessel des Latemar inklusive.

Ausgangspunkt: Bergstation Oberholz Strecke: 7 km Dauer: 4–5 h

Höhendifferenz: 640 m KONDITION

ANSPRUCH ERLEBNIS

Latemarium entdecken

Da hat sich der lokale Tourismusverband einiges einfallen lassen: Das sogenannte Latemarium ist ein abwechslungsreiches Sammelsurium aus acht verschiedenen Themenwegen, vom kinderwagen- tauglichen „Latemar-Natura“ über den auf wendig installierten „Latemar-Art“ für Kunstbegeisterte bis zum „Latemar-Run“

EINSAME BERGE

S C H Ö N E WA N D E R U N G E N U N D G U T E A D R E S S E N R U N D U M D E N L AT E M A R

Unten die saftigen Wiesen, oben die schroffen Zacken:

Oberhalb der Bergstation Oberholz steilt sich der Latemar anständig auf.

DEUTSCHLAND

I T A LIEN

Ö S T ERREICH

LATEMAR

ANKOMME N

Mit dem Auto über den Brenner und auf der A22 bis Bozen. Von der Ausfahrt Bozen Nord/Eggental in 25 Minuten über die SS241 weiter nach Obereggen. Öffentlich mit Bus oder Zug in das gut erreichbare Bozen, vom Hauptbahnhof bequem mit dem stündlichen Linienbus in die Ort- schaften des Eggentals (30–40 Minuten).

E SS E N U N D SCH L AF E N Weltküche im Eggental

Im Hotel Sonnalp gibt es 4-Sterne-Genuss zu Füßen des Latemar. Küchenchef Martin Köhl aus Deutschnofen ist viel in der Welt herumgekommen und dann doch wieder im Eggental hängen geblieben. Er kocht – aus- gezeichnet mit 2 Hauben des Gault-Millau- Gourmetführers – „Lokales, global ange- haucht, kreativ umgesetzt“, zum Beispiel großartiges Lamm (Bild unten). Unbedingte Gaumenempfehlung! Dazu gibt es im Haus noch ein Spa und Pools innen und außen.

Hotel Sonnalp

Obereggen 28, I–39050 Obereggen Tel.: +39/0471/61 58 42

sonnalp.com

Almhütte für Genießer

Die Mayrl-Alm ist ein bekannter Treffpunkt für Wanderer und Biker auf den Almwiesen unterhalb des Latemar, von Obereggen über die Epircher-Laner-Alm in gemütlichen 45 Minuten erreichbar.

Mayrl-Alm

Obereggen 36, I–39050 Tel.: +39/333/623 42 45 mayrl-alm.com

Architektur zum Verlieben

Selten so ein schönes Bauwerk gesehen:

Die Berghütte Oberholz ist ein Wunderwerk aus Holz und Glas auf 2.096 Metern. Die aus dem Hang ragenden Panoramafenster sind auf drei verschiedene Berggruppen aus- gerichtet, von außen betrachtet imitieren sie ein typisches Satteldach. Mit dem Sessel- lift „Oberholz“ gelangt man direkt zur Berg hütte. Sehenswert!

Berghütte Oberholz

Obereggen 16, I–39050 Deutschnofen Tel.: +39/0471/61 82 99

oberholz.com

WAN D E R N Oben bleiben

Prachtvolle Rundumblicke – und das den ganzen Tag: Auf alten, aber sehr bequemen Bergknappenpfaden führt der Latemar- Höhenweg zum Passo Feudo, über die Ganischgeralm und weiter zum Reiterjoch

Die Bike-Trails durch den Latemar muss man sich auch suchen, an den Steinpilz-Ravioli der Mayrl-Alm sollte man jedenfalls nicht vorbeifahren.

bergwelten.com/latemar:

alle Touren im Detail und mit aktuellen Wetterinfos

für Trailrunner – hier findet wirklicher jede und jeder den passenden Themenweg.

Ausgangspunkte: Obereggen, Pampeago und Predazzo

Strecke: 1–10 km Dauer: 1–4 h Höhendifferenz: 100–600 m KONDITION

ANSPRUCH ERLEBNIS

K LET TE R N U N D B I K E N Über die Latemartürme steigen

Der einzige Klettersteig im Gebirgsstock ist der Latemartürme-Klettersteig. Auf diesem grandiosen Steig kommt man den schroffen Dolomitenzacken am nächsten, die Kombi- nation aus natürlichen Bändern und Passa- gen mit Stahlseil erfordert eine unbedingte

Trittsicherheit. Geologisch interessant ist auch der Wechsel der Gesteinsarten zwischen den Scharten. Mit einer zusätz- lichen halben Stunde ist sogar ein Gipfel- sieg auf der Latemarspitze inklusive.

Ausgangspunkt: Von der Bergstation Oberholz zur Rotlahnscharte (2.685 m, Einstiegstafel)

Endpunkt: Große Latemarscharte (2.650 m) Schwierigkeit: C

Dauer: 6 h, Klettersteig: 1 h

Höhendifferenz: 960 m (Klettersteig: 160 m) KONDITION

ANSPRUCH ERLEBNIS

Mit dem MTB um den Latemar

Die Latemar-Umrundung ist die Königstour für Biker im Eggental. Die Tour lässt sich in zahlreichen Varianten fahren und je nach

Anspruch variieren. Vom Singletrail bis zur Asphaltstraße ist alles mit dabei – allen Varianten gemeinsam ist jedenfalls das kon- tinuierlich geniale Panorama der Region.

Ausgangspunkt: Obereggen Dauer: 6–7 h Strecke: 42 km Höhendifferenz: 1.660 m KONDITION

ANSPRUCH ERLEBNIS

E RLE BE N Alles nur Käse

Am Learnerhof auf 1.360 Metern lernt man alles, was man über Käse wissen will. Junior- Senner Stefan Köhl führt den Familien- betrieb mit bemerkenswerter Leidenschaft zur biologischen Produktion, mit 21 Jahren war er bereits Käsemeister. „Da Kas is mei Leben!“, meint er dazu, und das schmeckt man mit jedem Bissen. Vor allem bei seinem preis gekrönten Hartkäse, der so heißt wie unser Wanderparadies: „Latemar“.

Hofkäserei Learner

Lehnerweg 15, I–39050 Deutschnofen Tel.: +39/0471/61 63 67

hofkaeserei.it

INFORMIE RE N Gut beraten

Alle Infos zu Aktivitäten, Unterkünften und Bergführern rund um den ganzen Latemar:

Eggental Tourismus

Dolomitenstraße 4, I–39056 Welschnofen Tel.: +39/0471/61 95 00

eggental.com

Bike 2 go

Sein Mountainbike – wahlweise mit oder ohne Motor – für die Latemar-Umrundung und sonstige Trail-Schmankerln gibt es bei Skiverleih Siegfried

Talstation Obereggen Tel.: +39/0471/61 58 00 skisiegfried.it

Themenvielfalt

Die reizvollen acht Themenwege des Late- mariums inklusive aller Almen der Region sind zu finden auf der Website

latemarium.com

Lamm für Genießer: Hauben- küche im Hotel Sonnalp

Referenzen

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