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Archiv "Umgang mit „Ichzeiten“: Verbesserung der Lebensqualität" (09.10.1998)

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D

ie Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung führ- ten vom 28. September bis 4.

Oktober eine Präventionswo- che durch, um die Bevölke- rung auf Gesundheitsrisiken aufmerksam zu

machen. Dabei ergab sich, daß auch der Faktor Zeit mehr als bis- her zu beachten ist. So ergeben sich falsche Ver- haltensweisen häufig aus dem Bestreben, mög- lichst viel in we- nig Zeit zu erle- ben und keine Zeit „nutzlos“

verstreichen zu lassen.

Jeder Mensch erlebt Zeit an- ders als sein Mit- mensch, obwohl sich alle nach ei- ner vereinbarten Uhrzeit (Welt- zeit) richten.

Nach einer Defi- nition der Welt- gesundheitsor- ganisation wird

Gesundheit in körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden aufgeteilt.

Entsprechend läßt sich die

„Ichzeit“ ebenfalls dreiteilen:

in „Biozeiten“ für das körper- liche Wohlbefinden, in „Men- talzeiten“ für das psychische und „Sozialzeiten“ für das so- ziale Wohlbefinden.

Biozeit

Bei der Trennung der

„Ichzeiten“ war es schwierig, passende Zeitbegriffe zu fin-

den. Zeit für den Körper zu haben oder sich zu nehmen könnte auch „Körperzeit“

heißen. Das ist jedoch eine unzulängliche Bezeichnung, weil die Körperfunktionen im Zeitaspekt von Biorhythmen

abhängig sind, die sich unbe- wußt auf „innere Uhren“ im Gehirn auswirken. Deswegen ist der umfassendere Begriff

„Biozeit“ zu bevorzugen, wenn es um bewußte Zeitvor- gaben geht.

Auch in der größten All- tagshektik sollte man sich an

„Biozeiten“ erinnern, die der Körper zur Gesunderhaltung und Leistungsfähigkeit benö- tigt. Man sollte lebensnot- wendige Bedürfnisse täglich zu gleichen Zeiten erledigen („Rhythmisieren“); individu- A-2506 (14) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998

V A R I A BÜCHER

Umgang mit „Ichzeiten“

Verbesserung

der Lebensqualität

Durch berufliche und private Reisen erhielt Klaus Müsebeck Einblick in Zeitstrukturen anderer Kulturkreise. Er entwickelte ein Zeitmo- dell, das Bio-, Mental- und Sozialzeiten unterscheidet.

Klaus Müsebeck: Umgang mit Ichzeiten. Synchrones Programmieren von Bio-, Mental- und Sozialzeiten, R. G.

Fischer Verlag, Frankfurt/Main, 1997, 200 Seiten, kartoniert, 34 DM

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ell abgestimmte Bewegungs- übungen sollten über den ganzen Tag verteilt werden.

Mentalzeit

Denken ist an Gefühle ge- koppelt und folgt den Kriteri- en der individuellen Menta- lität. Aus diesem Grund kann psychisches Befinden mit Zeiten „geistiger Aktivitäten jeder Art“ (englisch: mental work) verbunden und als

„Mentalzeit“ bezeichnet wer- den.

Mit Ausdauer und Geduld kann man von innen heraus äußere Veränderungen posi- tiv beeinflussen. Statt viel

„gleichzeitig“ zu erledigen, ist es ratsam, sich wenig in gründlicher „Folge“ vorzu- nehmen. Eine sinnvolle Mög- lichkeit der Zeitstrukturie- rung ist das „synchrone Pro- grammieren“. Es dient bei- spielsweise dazu, psychische Belastungen zu entschärfen oder Handlungen in der Vor- stellung vorwegzunehmen.

Sozialzeit

Soziales Wohlbefinden wird durch mitmenschliche Zuwendung erreicht. Dafür muß jeder nach seinen indivi- duellen Bedürfnissen und Er- fordernissen Zeit vorsehen, die als „Sozialzeit“ treffend gekennzeichnet ist. Obwohl Begegnungen vorwiegend mit Uhrzeiten der Weltzeit verbunden sind, ist „Sozial- zeit“ nicht der Weltzeit gleichzusetzen.

„Sozialzeiten“ gibt es in der Politik, in der Wirtschaft und anderen Lebensberei- chen. Man sollte die eigene

„Sozialzeit“ ergründen und überlegen, wann und wo sie eingesetzt werden kann. In der Kommunikation unter- scheidet man Ich-Zeitler von Du-Zeitlern, weil jeder Mensch seine eigene Zeitlich- keit besitzt. Selbst eineiige Zwillinge werden durch die Umweltbedingungen in un- terschiedliche individuelle Zeitlichkeiten versetzt. Wenn man mit anderen Menschen kommuniziert, muß man sich immer auf deren Zeitlichkeit

und Befindlichkeit einstellen.

Die daraus resultierenden Mißverständnisse lassen sich ebenfalls durch „synchrones Programmieren“ vermeiden.

Ichzeiten

Wer die äußere und die innere Zeit beherrscht und mit sinnvollen Inhalten füllt, wird mit „erfüllten“ Zeiten und mit ausgewogener Le- bensqualität (körperlich, psy- chisch, sozial) belohnt. Jeder zeitlich Orientierte kann mit dem richtigen Zeitmodell sei- ne Lebensqualität kurz- bis langfristig aufrechterhalten oder sogar verbessern. Kon- flikte zwischen Weltzeit-Tak- ten und „Ichzeit“-Rhythmen können minimiert werden.

Prof. Dr. med. Dr. med.

dent. Klaus Müsebeck Riesenstraße 11 67655 Kaiserslautern

Video

„Was tun, bis Hilfe kommt“

Im Rahmen der Vorberei- tungen auf die Ärztlichen Präventionstage wurde von der Bundesvereinigung für Gesundheit das Kaufvideo

„Was tun, bis Hilfe kommt“

vorgestellt. Heim- und Frei- zeitunfälle stellen ein dring- liches Gesundheitsproblem dar, das bisher zu wenig be- achtet wird. Die Erstversor- gung durch Laien bis zum Eintreffen professioneller Hilfe trägt zur besseren Pro- gnose bei Herz-Kreislauf- Problemen bei. Beide The- menbereiche werden in kom- petenter und anschaulicher Weise durch dieses Video der Bevölkerung nähergebracht.

Das Video ersetzt keinen Er- ste-Hilfe-Kurs, ergänzt die- sen jedoch sinnvoll, da die notwendigen Informationen jederzeit verfügbar sind und sich durch wiederholtes An- schauen einprägen. Das Video ist zum Preis von 19,99 DM in zahlreichen Super- marktketten erhältlich. EB

A-2507 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 41, 9. Oktober 1998 (15)

V A R I A BÜCHER

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