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TIERHALTUNG

DIE GRÜNE – 2/2005

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Ausgangsbasis zur Bedarfsschät- zung. Bedingt durch die neuen Da- tengrundlagen haben sich auch die Empfehlungen für gewisse Amino- säuren geändert.

Mineralstoff- und Vitamin- versorgung angepasst

Entsprechend der Leistungsstei- gerung in den letzten Jahren sowie den Veränderungen in der Schlacht- körperzusammensetzung wurden auch die Mineralstoff- und Vitamin- empfehlungen überarbeitet. Um eine optimale Skelettausbildung zu errei- chen, wurden beispielsweise die Empfehlungen zur Phosphorversor- gung des Ferkels sowie der tragenden Sau deutlich angehoben. Im Weiteren wurde dem Ca/P-Verhältnis mehr Be- deutung zugemessen.

Bei den Spurenelementen und Vi- taminen wurde vom empfohlenen Angebot zur empfohlenen Zulage ge- wechselt. Diese gibt Auskunft über die unter üblichen Haltungs- und Füt- terungsbedingungen der Ration zu- zusetzende Menge an Spurenele- menten und Vitaminen. Damit soll den praktischen Bedürfnissen bei der Futterherstellung besser Rechnung

Die «Fütterungsempfehlungen und Nährwerttabellen für Schweine» gelten als Standardwerk in der Schweine- fütterung. Im neu aufgelegten Gelben Buch hat sich einiges geändert, wie der folgende Bericht aufzeigt.

Das Gelbe Buch ist

umfassender geworden

Schweinefütterung

ausgegangen. Weil das Körpergewicht bei der Sau im Laufe des Produk- tionszyklus erheblich variiert, wird diesem – und damit der Körperkon- dition – grosse Bedeutung beigemes- sen. Übermässige Gewichtsschwan- kungen sind mit Problemen verbun- den. Mit einer individuell angepass- ten Energieversorgung kann eine aus- geglichene Körperkondition der Sau erreicht werden. Jungsauen beispiels- weise sollten beim ersten Belegen die Körperkonditionsklasse 3 oder 4 auf- weisen. In der gleichen Klasse sollten Altsauen beim Abferkeln sein.

Bei der Schätzung des Protein- und Aminosäurenbedarfs von Ferkel und Mastschwein stützt sich das überarbeitete Gelbe Buch neu auf holländische Daten ab. Dabei wurde darauf geachtet, dass auch der Bedarf von Tieren mit hoher Fleischleistung gedeckt wird. Bei der Sau bilden fran- zösische und englische Daten die

(BILD MIRJAM AZER)

V

on vielen Fütterungsspezialis- ten und Schweinehaltern lange erwartet, wurden die neuen

«Fütterungsempfehlungen und Nähr- werttabellen für Schweine» inhaltlich stark überarbeitet, um zahlreiche Ka- pitel erweitert. Nun ist das um eini- ge Kapitel ergänzte Gelbe Buch er- hältlich.

Energieversorgung der Sau präzisiert

Die ersten Kapitel befassen sich mit der Schätzung des Energie- und Proteinbedarfs von Ferkel, Mast- schwein und Zuchtsau. Im Vergleich zur letzten Auflage wurden beim Fer- kel und Mastschwein bei der Schät- zung des Energiebedarfs nur geringe Anpassungen vorgenommen. Anders sieht es bei der Sau aus: Hier wird neu von einem französischen Modell zur Beurteilung der Energieversorgung

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TIERHALTUNG Schweinefütterung

DIE GRÜNE – 2/2005

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getragen werden. Im Vergleich zu den Spurenelementen sind die Anpas- sungen bei den Vitaminempfehlun- gen markanter: Je nach Vitamin wur- den die Empfehlungen um bis 500 Prozent erhöht.

Neue Angaben zur Fleisch- und Fettqualität

Die Fleisch- und Fettqualität be- einflusst massgebend die Wirtschaft- lichkeit des Mastbetriebs, weshalb das neue Gelbe Buch auch dieses Thema aufgreift. Das Fleisch soll eine rosa Farbe aufweisen, geringe Saft- verluste zeigen sowie zart, saftig und aromatisch sein. Beim Fett ist eine weisse Farbe, eine kernige Konsistenz und eine gute Stabilität gegenüber Oxidationen erwünscht. Um eine gute Fettqualität zu erzielen, wurde bis heute empfohlen, den Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren (Pufa) in der Ration bei maximal 0,8 g pro MJ VES zu begrenzen.

Neuere Erkenntnisse zeigen, dass neben den Pufa auch die einfach un- gesättigten Fettsäuren (Mufa) be- rücksichtigt werden müssen. Deshalb wurde der Parameter Pufa neu durch den Pufa-Mufa-Index (Abkürzung:

PMI) ersetzt. Dieser Index wird folgendermassen berechnet:

PMI = Pufa+1,3Mufa.

Das Angebot an Haltungs- und Fütterungssystemen nimmt stetig zu und damit auch die Anforderungen an den Schweinehalter. Weil auch die Komplexität der Fütterungstechnik in

den letzten Jahren gestiegen ist, wid- met sich ein neues Kapitel mit Tipps zu diesem Thema. Je nach Fütte- rungssystem entscheiden bereits die Gruppengrösse und das Tier-Fres- splatz-Verhältnis über die Leistung, ausgedrückt im Tageszuwachs. Aber auch Aspekte wie die Fütterungshy- giene wirken sich auf die Leistung aus. Dies trifft besonders auf die Flüs- sigfütterung zu, bei welcher eine gute Hygiene erstes Gebot ist, weshalb die Qualität der Futtersuppe regelmässig überprüft werden muss. Neben Aspekten wie dem Aussehen, dem Geruch sowie dem Fressverhalten der Schweine gibt auch der pH-Wert (Messung mit Indikatorpapier) Aus- kunft über die Suppenqualität. Alle diese Untersuchungen können durch die Messung der Gasbildung mit dem PET-Flaschentest ergänzt werden.

Durch Zugabe von Säuren wie Ameisen- und Sorbinsäure kann dem Verderb der Futtersuppe vorgebeugt werden. Im Kapitel: «Anwendungs- empfehlungen für organische Säu- ren» werden im überarbeiteten Gel- ben Buch die verschiedenen Punkte nun thematisiert.

Erweiterte

Nährwerttabellen

Die Schätzung des Energiegehalts von Mischfutter stützte sich bis heu- te auf drei Regressionen ab. Je nach Fettgehalt galt es, eine der drei Re- gressionen für die Bewertung heran- zuziehen. Neu kann die Schätzung

mit einer einzigen Regression vorge- nommen werden. Diese gilt für Mischfutter mit einem Gehalt an Roh- protein von 100 bis 240 g, an Rohfa- ser unter 80 g und an Rohfett zwi- schen 10 und 130 g je kg Trocken- substanz (TS). Bei Mischfutter mit einer eher exotischen Zusammenset- zung sind mit der neuen Regression jedoch immer noch Abweichungen von ± 1 MJ VES je kg TS möglich.

Die Nährwerttabellen wurden um verschiedene Parameter ergänzt:

Nebst der Erweiterung mit neuen Fut- termitteln wurden neu Angaben zum Gehalt an einfach ungesättigten Fett- säuren (Mufa) und zum Pufa-Mufa- Index (PMI) integriert. Zudem wurde die Aminosäurenpalette um Amino- säuren wie Isoleucin, Leucin, Pheny- lalanin und Valin ergänzt. Dank zu- sätzlichen Analysen können die Ge- haltswerte zahlreicher Futtermittel weiter päzisiert werden.

Mit dem nun überarbeiteten Stan- dardwerk zur Schweinefütterung er- halten sowohl Schweineproduzenten als auch die Futtermittelindustrie ein aktuelles Instrument zur Planung ei- ner bedarfsgerechten und damit auch wirtschaftliche Schweinefütterung.

Neu ist das Gelbe Buch in der ge- druckten Form als Ringbuch und via Internet auch online erhältlich.

Jürg Kessler Der Autor ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Agroscope Liebefeld- Posieux (ALP) in Posieux

Weitere Informationen auch online erhältlich

Das überarbeitete Gelbe Buch ist sowohl als Papier- als auch als Online-Version erhält- lich. Die Papierversion kostet 65 Franken und kann bei der LmZ, Länggasse 79, 3052 Zollikofen; E-Mail: lmz@edition-lmz.ch, bezogen werden. Die Online-Version kostet

125 Franken. Darin ist die Papierversion sowie ein Abonnement für zwei Jahre ent- halten, das alle Neuerungen und Ergänzun- gen im Zusammenhang mit dem Gelben Buch beinhaltet. Die Online-Version kann unter www.alp.admin.ch bestellt werden.

Futterqualität gewinnt an Bedeutung

Neben den eigentlichen Fütterungsemp- fehlungen wurde im neuen Gelben Buch auch verschiedenen aktuellen Fütterungs- themen vermehrt Platz eingeräumt. Dies trifft unter anderem auf die Futterqualität zu. Bakterien, Schimmelpilze und Hefen in verdorbenem Futter können Gesundheit und Leistung des Schweines beeinträchtigen.

Neben Angaben zur Probenahme und zur Interpretation von Untersuchungsresultaten

finden sich auch Hinweise, wie Mykotoxin- probleme verhindert werden können. Im Vordergrund stehen folgende Massnahmen:

– Kein Mais als Vorfrucht vor Getreide – Verrotten von Ernterückständen fördern – Gegen Pilze resistente Getreidesorten

anbauen

– Mechanische Abtrennung von Spelzen, Bruch- und Kümmerkörnern

– Kein verregnetes Stroh verwenden

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