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Bose, L. (2015). Was Steinbockhörner über veränderte Umweltbedingungen verraten. WSL-Magazin Diagonal (2), 23.

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Academic year: 2022

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W S L - M A G A Z I N D I A G O N A L N R . 2 2 0 15 Mit bewährter Technik neue Ob­

jekte untersuchen: Jahrringforscher ana lysierten für einmal nicht Bäu­

me, sondern Hörner des Alpenstein­

bocks. Ein internationales Team un­

ter WSL­Leitung konnte dabei auf einen weltweit einmaligen Datensatz zurückgreifen. Das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden misst seit 1978 bei jedem geschossenen Steinbock nicht nur die Gesamtlänge der Hör­

ner, sondern auch die jährlichen Zu­

wachsraten, also um wie viel die Hör­

ner jedes Jahr gewachsen sind. Ulf Büntgen, Leiter der WSL­Studie zum Alpensteinbock: «Für uns ist dieser Datensatz Gold wert. Er zeigt einmal mehr, wie wichtig lange Messreihen in der Umweltforschung sind.»

Frühlingstemperaturen be- stimmen das Hornwachstum Die Forschenden ana­

lysierten die Daten von über 8000 Steinböcken aus acht räumlich ge­

trennten Populationen.

Dabei zeigte sich, dass die Hörner in Jahren mit warmen Frühlingen mehr wuchsen als un­

ter kälteren Bedingungen, und zwar unabhängig vom Alter der Tiere.

Dies deutet auf einen grossräumigen Umweltfaktor hin, der das Horn­

wachstum beeinflusst: die europäi­

sche Grosswetterlage. Dank höheren Frühlingstem peraturen zwischen März und Mai schmilzt der Schnee

Was Steinbockhörner über veränderte Umwelt bedingungen verraten

Bild: Claudio Signer, St. Gallen

heute oft früher als vor 30 Jahren.

Dadurch profitieren die Steinböcke von einem grös seren Nahrungsan­

gebot und einer besseren Qualität der Gräser und Kräuter. Die Tiere kön­

nen so in Jahren mit früher Schnee­

schmelze mehr ins Hornwachstum investieren.

Nun untersuchen die Forschen­

den anhand des Datensatzes, ob noch weitere Faktoren die Entwicklung der Hörner und die körperliche Verfas­

sung der Tiere beeinflussen, wie zum Beispiel die Art der Bejagung. (lbo)

Die Hörner des Alpensteinbocks sind ein wichtiger Indikator für die Umweltbedingun- gen, unter denen ein Tier lebt.

W S L - M A G A Z I N D I A G O N A L N R . 2 2 0 15

mehr, wie wichtig lange Messreihen in der Umweltforschung sind.»

Frühlingstemperaturen be- stimmen das Hornwachstum Die Forschenden ana­

lysierten die Daten von über 8000 Steinböcken aus acht räumlich ge­

trennten Populationen.

Dabei zeigte sich, dass die Hörner in Jahren mit warmen Frühlingen mehr wuchsen als un­

ter kälteren Bedingungen, und zwar unabhängig vom Alter der Tiere.

Dies deutet auf einen grossräumigen Umweltfaktor hin, der das Horn­

wachstum beeinflusst: die europäi­

sche Grosswetterlage. Dank höheren Frühlingstemperaturen zwischen März und Mai schmilzt der Schnee

Bild: Claudio Signer, St. Gallen

Die Hörner des Alpensteinbocks sind ein wichtiger Indikator für die Umweltbedingun- gen, unter denen ein Tier lebt.

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