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Archiv "Herzschrittmacher mit drei Elektroden" (24.03.2000)

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den Wirbelkörpern als im proxima- len Femur) ab – ob infolge der peri- pheren Konvertierung des Testoste- rons in Estradiol oder eines direkten Effektes ist derzeit ebenso fraglich wie die Dauerhaftigkeit und eine mögliche Auswirkung auf die Frakturrate.

Nachweislich positiv wirkt sich die Ersatztherapie auf die körperliche Erscheinung aus: Der „proatheroge- ne“ viszerale Fettanteil wird erheblich eingeschmolzen (minus 16 Prozent), die Muskelmasse nimmt zu. Um dies auch in verstärkte Muskelkraft umzu- setzen, scheint allerdings zusätzliches Training nötig. Darüber hinaus wur- den in den Vereinigten Staaten positi- ve Auswirkungen der Substitution auf die Befindlichkeit sowie die kogniti- ven Funktionen beobachtet – aller- dings mit erheblichen interindividuel- len Schwankungen.

Koronardilatation nach Testosteron-Gabe

Die wissenschaftliche Überra- schung beim Kongress jedoch waren erste Daten zur direkten Wirkung von Testosteron auf die Koronarien: Nach Pilot-Untersuchungen in Italien und England könnte es sein, dass Androge- ne – beim Mann – nicht den bisher po- stulierten, negativen Effekt auf Gefäße ausüben, sondern möglicherweise so- gar akut schützend wirken. Noch sind die Studien zwar ausgesprochen limi- tiert, doch Kardiologen in Mailand ha- ben bei 14 Männern mit koronarer Herzkrankheit die antianginöse The- rapie abgesetzt und 30 Minuten nach Gabe von Placebo oder aber i.v.-Testo- steron Belastungstests durchgeführt.

Sowohl die Zeit bis zum Absinken der ST-Strecke um einen Millimeter als auch die Dauer der Belastung war un- ter Testosteron signifikant (p > 0,01) verlängert.

In London konnte bei 13 Män- nern mit KHK bei kurzzeitiger intra- koronarer Testosteron-Applikation in physiologischen Konzentrationen eine Dilatation der Koronarien und ein verstärkter koronarer Blutfluss nachgewiesen werden. Ist möglicher- weise der Koronarschutz geschlechts- spezifisch unterschiedlich, beim Mann durch männliche, bei der Frau durch weibliche Hormone zu erreichen?

Angesichts der Tatsache, dass die etablierte Akutwirkung von Estro- genen bei Frauen mit kardialen Zwischenfällen in deutschen Kliniken – anders als in Skandinavien – kaum therapeutisch umgesetzt wird, werden praktische Konsequenzen für den Mann wohl ähnlich skeptisch aufge- nommen werden. Derzeit auch mit vollem Recht, existieren doch ausrei- chend geprüfte Strategien und Medi- kamente für KHK-Patienten.

Für Vorbeuge- und Früherken- nungsmaßnahmen sind Männer be- kanntlich schwer zu motivieren. Das Interesse dürfte erheblich steigen, wenn eine weitgehend unbekannte Tatsache an den Mann gebracht wird:

Viele der gesicherten KHK-Risiko- faktoren sind gleichzeitig mit einem erhöhten Risiko für eine erektile Dys- funktion vergesellschaftet: Hyperto- nie, Übergewicht, Diabetes, metabo- lisches Syndrom. Hier sehen die Ver- anstalter des Kongresses ganz klare Ansatzpunkte, um bei Ärzten und Pa- tienten das Bewusstsein zu schärfen und der so genannten Altersmorbidi- tät entgegenzuwirken.

Denn viele Symptome werden fälschlich dem Alter zugeschrieben und als „gegeben“ akzeptiert, obwohl sie entsprechender Prävention oder auch frühzeitiger Therapie zugänglich und damit lange Zeit „vermeidbar“

sind. Dazu bedarf es jedoch einerseits der behandlungswilligen Männer, an- dererseits einer interdisziplinären An- strengung bei den Ärzten.

Beide Probleme sind sicher nicht einfach zu meistern. Der Mann müsste Gesundheitsbewusstsein ent- wickeln und den Arzt nicht erst aufsuchen, wenn „das Kind fast schon in den Brunnen gefallen ist“. Die Ärzte wiederum müssten den Mann als Ganzes sehen, der Urologe auch nach KHK-Risikofaktoren fragen, der Kardiologe auch nach Diabetes und sexuellen Dysfunktionen, der Endokrinologe auch nach Depressio- nen – und entsprechende Therapie- formen veranlassen. Mit dem Ziel, dem Manne ein langes Leben in mög- lichst guter Gesundheit zu ermögli- chen.

Der Traum vom Jungbrunnen wird aber wohl immer ein Traum blei- ben. Auch wenn sich „anti aging“ der- zeit in diversen Subspezialitäten zum

„Renner“ entwickelt und via IGEL- Leistungen kräftige Einnahmen ver- spricht, ein Medikament gegen das Altern wird es nicht geben – das Rad der Zeit lässt sich mit seriösen Me- thoden und Eigeninitiative eben nur bremsen.

Gesunder „lifestyle“ als zweites viel strapaziertes Schlagwort verspricht im Prinzip wesentlich bessere Erfolge.

Sofern sich Geist und Körper bereit finden, den gourmethaften und bewe- gungsarmen Lebensstil präventiv für ein aktives und langes Leben zu än- dern. Bewegung fördert die körperli- chen und geistigen Funktionen, stärkt Muskeln und Knochenmasse (was durch Kalzium und Vitamin D noch zu verbessern ist), kommt der Figur zugute und fördert den Schlaf.

Die frühzeitige, adäquate Thera- pie von Erkrankungen verhindert ein vorzeitiges Absinken der Hormonspie- gel, und schiebt damit auch An- drogenmangel-assoziierte Beschwer- den hinaus. Mit einer Normalisierung des Körpergewichtes lassen sich Dia- betes und Koronar-Erkrankungen bes- ser in den Griff bekommen, und das Ri- siko für erektile Dysfunktionen sinkt.

Dass Sex im Alter kein Tabu mehr ist, dafür können die Männer dem „blauen Wunder“ (Sildenafil) dankbar sein.

Denn sexuelle Inaktivität, so weist ei- ne Kohortenstudie an „mittelalten“

Männern aus, lässt das Mortalitätsrisi- ko der Männer um rund 50 Prozent an- steigen. Das Motto „use it or loose it“

gilt eben nicht nur für Muskeln und Gehirn. Dr. Renate Leinmüller

A-756

P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 12, 24. März 2000

MEDIZINREPORT

Herzschrittmacher mit drei Elektroden

Kardiologen der Universität Leip- zig, Prof. Dietrich Pfeiffer und Prof.

Lothar Engelmann, haben einem Pa- tienten erstmals einen Herzschritt- macher mit drei Elektroden einge- setzt (GenesisTM), der von einem amerikanischen Unternehmen ent- wickelt worden ist. Er unterscheidet sich von den bisherigen Systemen dadurch, dass nicht nur das rechte Atrium und der rechte Ventrikel elektrisch stimuliert werden, son- dern auch die linke Herzkammer.

Der Patient ist wohlauf. EB

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