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Jahresbericht 2005 / Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung

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Jahresbericht 2005Jahresbericht 2005Jahresbericht 2005

Justus-Liebig-Universität Gießen

Zentrum für internationale

Entwicklungs- und

Umweltforschung

(2)

Inhalt

Sektion 1

1

Sektion 2

7

Sektion 3

17

Sektion 4

23

Weitere Aktivitäten

32

Haushalt 33

Gremien 34

Organisation, Kontakt

35

Masterstudiengang

„Transition Studies“

31

Das ZEZEZEU U U wurde 1997 gegründet und ist seit 1999 als eine interdisziplinäre, fachbereich-übergreifende Forschungseinrichtung der Justus-Liebig-Universität Gießen aktiv. Der-zeit sind die Fachgebiete Agrarwissen-schaften, Ernährungswissenschaft, Geogra-phie, Umweltsicherung sowie der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften beteiligt. Das ZEZEZEUUU steht allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zur Mitarbeit in inter-disziplinären Forschungsprojekten oder Ar-beitsgruppen offen. ArAr-beitsgruppen werden sektions– und hochschulübergreifend gebil-det, so dass auch alle, die nicht der Justus-Liebig-Universität Gießen angehören, mitar-beiten können.

Unsere Tätigkeiten

Das ZEZEZEUUU führt zu grundlegenden entwick-lungs- und umweltpolitischen Fragestellun-gen interdisziplinäre Forschungsvorhaben durch und veröffentlicht diese in einer ei-genen Schriftenreihe.

Das ZEZEZEU U U steht im Rahmen seiner Aufgaben-stellung als Kontakt- und Vermittlungsstelle für Anfragen zur Verfügung. Es unterhält eine Fachbibliothek und andere Daten und Informationssysteme.

Das ZEZEZEU U U führt Symposien und Vortrags-veranstaltungen durch und ist in die Verga-be des Entwicklungsländerpreises der JLU involviert.

Redaktion

Dr. Matthias Höher D - 35394 Gießen Otto-Behaghel-Straße 10 D Telefon: 0641 99 12700 www.uni-giessen.de/zeu matthias.hoeher@zeu.uni-giessen.de

Das ZEZEZEUUU führt zu grundlegenden entwick-lungs- und umweltpolitischen Fragestellun-gen interdisziplinäre Forschungsvorhaben durch und veröffentlicht diese in einer ei-genen Schriftenreihe.

Das ZEZEZEU U U steht im Rahmen seiner Aufgaben-stellung als Kontakt- und Vermittlungsstelle für Anfragen zur Verfügung. Es unterhält eine Fachbibliothek und andere Daten und Informationssysteme.

Das ZEZEZEU U U führt Symposien und Vortrags-veranstaltungen durch und ist in die Verga-be des Entwicklungsländerpreises der JLU involviert.

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Sektion 1: Nutzung natürlicher Ressourcen und Umweltschutz

Leiter: Prof. Dr. L. King,

Stellvertreter: Prof. Dr. P. Felix-Henningsen

Die Weltbevölkerung ist seit 1950 um 3,6 Milliarden Menschen angewachsen. Diese Entwicklung und eine zunehmende Industrialisierung führen weltweit zu einem immer stärkeren Verbrauch natürli-cher Ressourcen. Die Sektion 1 führt derzeit Forschungsprojekte in Lateinamerika, im Kaukasus und in Nordafrika durch, die sich mit den Problemen der Ressourcenverknappung beschäftigen. Dabei werden multidisziplinäre Forschungsansätze verfolgt und natur-, wirtschafts- und sozialwissen-schaftliche Erkenntnisse aufgegriffen. Ziel der Sektion ist es, handlungs- und umsetzungsorientierte Konzepte zum Ressourcenschutz zu erarbeiten, die in nationalen und internationalen Politikkonzep-ten Beachtung finden können.

Projektidee Projekt in Antragsphase Projekt in Bearbeitung

ge Kolchosenwirtschaft mit Monokulturen konse-quent durch Verteilung von Land an die Bevölke-rung in eine privat organisierte, kleinparzellierte Subsistenzwirtschaft mit Mischkulturen umge-wandelt.

Zweitens ist Bewässerung aufgrund des subhumi-den bis semiarisubhumi-den Klimas für eine erfolgreiche Landwirtschaft unumgänglich. Die für die Kol-chosenwirtschaft konzipierten Bewässerungssys-teme und das Bewässerungsmanagement sind für die Erfordernisse der aktuellen Landnutzung un-zureichend und führen zur Verschwendung der vorhandenen Wasserressourcen durch unkontrol-lierte, oft zu starke Bewässerung der kleinpar-zellierten Mischkulturen und teilweise zu gro-ßem Wassermangel. In der Folge liegen Ackerflä-chen in ungünstigen Hanglagen brach. Selbst in Die Ursachen für die ungünstige Entwicklung und

den gegenwärtigen prekären Zustand sind viel-schichtig. Nichtsdestotrotz ist bei genauer Ana-lyse der Ursachen und der naturräumlichen Res-sourcen (Boden, Klima, Wasserhaushalt) sowie der gegenwärtigen ethnischen und sozioökono-mischen Situation die Entwicklung eines Konzep-tes zur nachhaltigen Landnutzung möglich, not-wendig, und zum Nutzen der Bevölkerung dieser Grenzregion auch realisierbar. Die heute vorhan-dene, teilweise katastrophale Lage entstand pri-mär durch drei Umstände:

Erstens war eine radikale Landreform bei den politischen und ökonomischen Verhältnissen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion not-wendig. Zur Sicherung der Nahrungsmittelversor-gung wurde die staatlich organisierte

großflächi-Seit 15 Jahren herrschen in den wertvollsten Agrarlandschaften Georgiens wirtschaftlich unökono-mische, administrativ-chaotische Verhältnisse. Folglich ist die landwirtschaftliche Produktion um mehr als zwei Drittel gesunken. Das einstige Liefergebiet von landwirtschaftlichen Produkten für die Sowjetunion wurde zu einem Raum der Subsistenzwirtschaft. Infolge Wasserknappheit wird in der Region „Kvemo Kartli“ (Süd-Ost Georgien) statt der möglichen zwei bis drei Ernten oft nur eine Ernte pro Jahr erwirtschaftet. Zudem erlitt die ebenfalls in der Region angesiedelte Industrie einen völligen Zusammenbruch, was zur hohen Arbeitslosigkeit beitrug. Die dadurch bedingte schlechte wirtschaftliche Lage der Bevölkerung führt zunehmend zu sozio-ethnischen Spannungen in dem zu-meist von Azeris (Muslimen) bewohnten Raum. Ohne die rasche Umsetzung nachhaltiger Konzepte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse besteht die große Gefahr, dass sich in diesem Grenzgebiet zu Aserbaidschan und Armenien ein Konflikt mit überregionaler Wirkung entwickelt..

Irrigated Agriculture in South-East Georgia: An Approach

to Sustainable Land Use in a Peripheral Transformation Region

by using Remote Sensing, GIS and CROPWAT

Projektgruppe: L. KING (federführend für das ZEU), E. NARIMANIDZE, M. SCHÄFER, D. KERESELIDZE (TSU Tbilisi),

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günstiger gelegenen Agrarflächen führt der Was-sermangel dazu, dass zumeist nur eine Ernte eingefahren werden kann.

Drittens sind die Industriearbeitsplätze dieses Peripherieraumes fast völlig weggefallen, ande-re Erwerbsmöglichkeiten sind sehr begande-renzt. Die Bevölkerung dieser Grenzregion ist daher auf die landwirtschaftliche Produktion zur Selbstversor-gung und für die Direktvermarktung in den Groß-städten Tbilisi und Rustawi angewiesen.

Die hohe landwirtschaftliche Produktivität in sowjetischer Zeit beweist, dass das Untersu-chungsgebiet durch die günstigen Bedingungen hinsichtlich Boden, Klima und Wasser, wieder zu einem landwirtschaftlichen Produktionsraum werden könnte. Notwendig ist dafür eine Um-stellung der Bewässerung auf die Erfordernisse der Kleinparzellierung für einen rationelleren Einsatz der Wasserressourcen.

Ziel des Projektes ist die Schaffung einer wissen-schaftlich basierten Datengrundlage für die Ver-wirklichung einer nachhaltigen Landnutzung. Dies soll durch Analyse der vorhandenen Land-nutzung, des Bewässerungspotentials und des Bewässerungsbedarfs der landwirtschaftlichen Flächen in den Distrikten Marneuli und Bolnisi geschehen. Durch ASTER-Satellitendaten wird flächenhaft die aktuelle Landnutzung dort fest-gestellt. Eine detaillierte Analyse, insbesondere der vorhandenen Mischkulturen, erfolgt in vier repräsentativen Teilräumen durch Feldaufnah-men, Befragungen und

QUICKBIRD-Fernerkun-dungsdaten, wobei der Bewässerungsbedarf mit-tels CROPWAT berechnet wird. Die Berechnung des Klimatrends ermöglicht zudem Prognosen über Menge und Art der Niederschläge bzw. der daraus resultierenden Wasserressourcen auch hinsichtlich eines Klimawandels. Eine Inventur der Bewässerungskanäle erlaubt die Zuordnung der Bewässerungsflächen zum entsprechenden Flusseinzugsgebiet. Die Zusammenführung der Ergebnisse in einem Geographischen Informati-onssystem ermöglicht schließlich flächenhafte Bilanzen (vorhandene Wassermenge / Wasserbe-darf) für die landwirtschaftlich relevanten Zeit-räume im Falle mehrerer Ernten.

Bei Abschluss des Projektes wird ein GIS-gestütztes Informationssystem mit entsprechen-dem Handbuch vorliegen, das als Grundlage für ein modernes Management dienen kann. Durch die jetzt schon vorhandenen intensiven Kontakte mit den lokalen Behörden ist gewährleistet, dass die Optimierung der Landnutzung durch gezielte Maßnahmen (Beratung hinsichtlich Anbau, Um-setzung einer

gezielten Be-wässerung etc.) gesichert wird und so die na-turräumlichen Ressourcen viel besser genutzt werden können.

Changements climatiques : Effets sur l’économie tunisienne

et stratégie d’adaptation pour le secteur agricole

et les ressources naturelles

Projektgruppe: L. KING (federführend für das ZEU), T. WAIBEL (GOPA Consultants, Bad Homburg),

EXA-Consult (Tunesien), GTZ (Eschborn, als Auftraggeber), Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Wasserreserven, Tunesien (Leitung der Studie)

In Tunesien haben extreme Klimaereignisse, insbesondere bei Dürreperioden in den letzten Jahr-zehnten, signifikant zugenommen. Dabei hat die ländliche Bevölkerung eine bemerkenswerte Anpas-sungsfähigkeit der Bewirtschaftungsmaßnahmen an die Bedingungen bewiesen. Die Berücksichtigung extremer Klimaphänomene ist auch im öffentlichen Planungsprozess immer zwingender geworden. Es werden bewusst Maßnahmen unternommen, um eine Drosselung der Auswirkungen des Klimawan-dels auf die Landwirtschaft und die natürlichen Ressourcen herbeizuführen. Das Ziel aller Optionen und Alternativen sollte generell eine Verringerung der Desertifikation, eine Optimierung der Produk-tivität der Agrarsysteme und die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft sein.

(5)

Hochdruckgebietes über dem Ural,

• der Meeresoberflächentemperatur des

nord-westpazifischen sowie des indischen Ozeans

• und den Charakteristika der sommerlichen

Niederschläge (Niederschlagsgebiete, -intensi-tät und -dauer) über China

analysiert werden. Zudem wird der statistische Zusammenhang zwischen Niederschlagsmustern und Pegelständen im Yangtze-Einzugsgebiet ana-lysiert. Dies ermöglicht die Ausarbeitung von Empfehlungen für die Hochwasserschutzplanung. Ein wesentliches Ziel ist es, die nachgewiesenen Telekonnektionen in ihrer Zusammenwirkung gesichert zu quantifizieren. Basierend darauf ist Gegenwärtig konstituiert sich eine

Kooperations-gruppe, bestehend aus den Arbeitsgruppen „Klima“ und „Hochwasser“ um Prof. Dr. Lorenz King (ZEU), „Diagnostik“ um Prof. Dr. Klaus Fraedrich (Universität Hamburg) und „Trend-analyse“ um Prof. Dr. Jiang Tong (NIGLAS). Für einen von der Kooperationsgruppe erarbeiteten DFG-Antrag sollen Telekonnektionen zwischen

• der variierenden winterlichen

Schneebede-ckung des Qinghai-Tibet-Plateaus,

• verschiedenen Klima-Indizes z. B. Southern

Oscillation Index, East Pacific Pattern, Asia Summer Pattern,

• der Dauer der Ausprägung eines blockierenden

Das Klima Chinas, sein Wandel und Einfluss auf

die Hochwassersituation im Einzugsgebiet des Yangtze

Projektgruppe: L. KING (federführend für das ZEU), J. TONG (NIGLAS) Nanjing

In dieser ersten Projektetappe wurden drei Workshops abgehalten. Die Arbeitsgruppe um Prof. King ist für die Bereiche Meteorologie, Kli-matologie und Hydrologie zuständig. Sie erarbei-tete den tunesischen Partnern von ExA Consult Tunisie und der Université de Bizerte eine aus-führliche Darstellung zum Stand der Forschung

mit detaillierten Arbeitsvorschlägen für die zweite Etappe. Der 285 Seiten umfassende Schlussbericht des Gesamtprojektes wurde Ende 2005 durch die Auftraggeber (GTZ, Agrarministe-rium Tunesiens) sehr positiv begutachtet und darauf basierend die zweite Projektetappe für das Jahr 2006 bewilligt.

Planungen für 2006

Planungen für 2006

Planungen für 2006

eine tunesische Arbeitsgruppe im August die deutschen Partner besuchen. Die hochgesteck-ten Ziele umfassen die Analyse der Erfahrungen in ausgewählten Mittelmeerländern, insbeson-dere auch mit Frühwarnsystemen für Dürren und Hochwasser, die Entwicklung von Szena-rien (bis 2030) für den Klimawandel, der sich vor allem in einer Verschärfung der Klimavaria-bilität und extremer Klimasituationen aus-drückt und die Beurteilung der Folgen für den Agrarsektor. Ebenso sind Klimaszenarien (mediterrane Regionalprognosen) des IPCC an die tunesischen Verhältnisse anzupassen, Schlüsse auf die wahrscheinlichen Effekte für den Wasserkreislaufs zu ziehen sowie eine ko-härente und integrierte Strategien zur Anpas-sung an den Klimawandel in Zusammenarbeit mit den sozioökonomischen Arbeitsgruppen auszuarbeiten. Die Abgabe des Schlussberichtes ist für Januar 2007 vorgesehen.

Die Ergebnisse der ersten Etappe werden unter Anwesenheit der tunesischen Medien und hoch-rangiger Persönlichkeiten am 16. März 2006 der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei werden ein historischer Abriss der Dürreperioden und Überschwemmungen in Tunesien mit den Aus-wirkungen auf das Produktionssystem im ver-gangenen Jahrhundert vorgestellt, die bisheri-gen Werkzeuge zum Umgang mit Dürren und anderen Erscheinungen des Klimawandels be-schrieben und eine kritische Bilanz der seit der Unabhängigkeit verfolgten Politiken und Stra-tegien vor allem mit den Auswirkungen auf die Landwirtschaft, die Umwelt und die natürli-chen Ressourcen gezogen (Wandel der Agrar-landschaft, Aufforstung, Ausbreitung der Wüs-ten, Rückgang der Feuchtgebiete, Rückgang der biologischen Ressourcen).

In der zweiten Etappe werden insgesamt vier Arbeitstreffen in Tunis stattfinden. Zudem soll

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Abschätzung des Gefährdungspotenzials durch Bodenerosion und

flachgründige Massenbewegungen in einem Teileinzugsgebiet des

Yangtze oberhalb des Drei-Schluchten-Staudammes (2007 – 2009)

Projektgruppe: L. KING (federführend für das ZEU)

zugsgebiet des Xiangxi ausgewählt (ca. 3.100 km²). Es erstreckt sich über die Kreise Yichang, Zigui, Xinshan und Shennongjia.

Ziel der Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Lorenz King ist eine Abschätzung des Bodenerosionsrisikos für das oben definierte Untersuchungsgebiet. Zudem soll eine Einschätzung des Risikos erfol-gen, welches von flachgründigen Hangrutschun-gen ausgeht, die von durch Erschließungsmaß-nahmen verursacht werden. Eine detaillierte Vulnerabilitätsanalyse wird eine Grundlage zur Einschätzung des Risikos schaffen, welches von Hangrutschungen und tiefgründigen Massenbe-wegungen für den Menschen, für Sachwerte und für die Umwelt ausgeht.

Im Bereich der drei Schluchten wie auch des nordwestlich des Drei-Schluchten-Staudammes gelegenen Einzugsgebietes des Xiangxi stellen Bodenerosion und Massenbewegungen eine Ge-fahr für den Menschen, für Sachwerte und die Umwelt dar. Diese Situation ist altbekannt, je-doch ergeben sich infolge der Aufstauung des Yangtze durch diesen Staudamm weitere Ein-flussgrößen, welche das Gefährdungspotenzial erhöhen können. In diesem Kontext anzuführen sind vor allem Veränderungen der hydrogeologi-schen Gegebenheiten sowie Landnutzungsände-rungen, zu denen auch Erschließungsmaßnahmen wie der Bau von Straßen zu zählen sind.

Als Untersuchungsgebiet wird das nördliche Ufer des Drei-Schluchten-Stausees bis hin zum

Ein-Kuhl, J.: Einfluss von extremen Hochwasserer-eignissen auf die wirtschaftliche Entwicklung Chinas am Beispiel des Yangtze-Mittel- und Unterlaufs.

Schäfer, M.: Impacts of climatic extreme events on debris flows in the Great Caucasus, Georgia.

Publikationen

King, L., T. Herz, H. Hartmann, R. Hof, T. Jiang, C. Ke, Z. Wei, J. Liu & C. Yi (2005): The PACE monitoring strategy – A concept for permafrost research in Qinghai-Tibet. Zur V er öf fe n tl ich u ng a n ge n om me n be i „Quaternary International“.

Wu, Y., S. Becker, L. King, H.-T. Kung, T.

Laufende Dissertationen

Almohamad, H.: Trend und Variabilität von Zyklonen und Niederschlägen im Mittelmeer-raum.

Hartmann, H.: Die Bedeutung von Telekonnek-tionen für Niederschlagsmuster in der V.R. China.

Herz, T.: Das Mikroklima grobblockiger Schutt-halden der alpinen Periglazialstufe und seine Auswirkungen auf Energieaustauschprozesse zwischen Atmosphäre und Lithosphäre.

Keil, P.: Chinas "Go West Policy" - Hintergrün-de, Ziele, Wirkungsanalyse: eine Chancen-Risiko-Analyse für ausländische Unternehmun-gen im Rahmen des Westchina-Entwicklungsprogramms.

folgt für den Großraum China. Mit anderen Fak-toren verschnitten können die Ergebnisse der Klimasimulationen zur Durchführung von Global Change Szenarien verwendet werden, deren Re-sultate in die Empfehlungen zur Hochwasser-schutzplanung einfließen.

eine frühzeitige Abschätzung der Sommernieder-schläge möglich. Trendanalysen klimatischer und hydrologischer Daten bieten die Basis für regio-nale Prognosen der längerfristigen Entwicklung von Hochwasser- und Dürreereignissen. Mittels Klimasimulationen werden neue Erkenntnisse über die Monsundynamik in China sowie deren Vorhersagbarkeit gewonnen. Die Prognose der Niederschlagsgebiete, -intensität und -dauer

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er-Planungen für 2006

Planungen für 2006

Planungen für 2006

förderung in Peking) eine Zusage für rund 21.000 Euro erhalten (Laufzeit 2006). Die Veranstaltung wird im März 2006 stattfinden. Zur Vorbereitung eines Tempus Tacis Projek-tes mit der Universität Tbilisi wurde ein Indi-vidueller Mobilitätszuschuss (IMG) bei der EU für Dr. Teo Urushadze beantragt (Laufzeit 2006). Bereits 2005 fanden Treffen zwischen Prof. King und EU-Partnern aus Coleraine, Dublin und Paris statt, um ein Tempus Tacis Projekt, das als gemeinsames europäisches Projekt die Entwicklung eines Curriculums als Ziel hat, vorzubereiten. In Tbilisi stellte Frau Tamara Tsulukidze, Leiterin des Nationalen Tempus-Büros die nationalen Prioritäten für Georgien dar. Weiterhin wurden mit Prof. Kereselidze (TSU) und Prof. T. Urushadze (TSU und GSAU) entsprechende Konzepte be-sprochen, wobei insbesondere auch auf die aktuellen Veränderungen im Hochschulbe-reich Georgiens eingegangen wurde.

Der Neuantrag “Irrigated Agriculture in South-East Georgia: An Approach to Sustai-nable Land Use in a Peripheral Transformati-on RegiTransformati-on by using Remote Sensing, GIS and CROPWAT” soll im März 2006 bei der Volks-wagenStiftung eingereicht werden.

Ein weiterer Neuantrag im Rahmen des Ver-bundprojektes „Nachhaltige Bewirtschaftung des neu geschaffenen Ökosystems am Drei-Schluchten-Staudamm“ (Koordination: For-schungszentrum Jülich) soll beim BMBF einge-reicht werden.

Ein Neuantrag von einer Kooperationsgruppe mit dem Titel „Das Klima Chinas, sein Wandel und Einfluss auf die Hochwassersituation im Einzugsgebiet des Yangtze“ soll beim Chine-sisch-Deutschen Zentrum für Wissenschafts-förderung eingereicht werden.

Prof. King hat für die Finanzierung eines Workshops in Yichang (VR China) vom DFG/ NSFC-Zentrum (Zentrum für

Wissenschafts-Sozioökonomie (im Mai, Juni und September 2005).

King, L.: Übergabe des Kooperationsabkom-mens zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Ivane Javakhishvili Universität Tbilisi(17.09.2005 - 08.10.2005).

Schäfer, M.: Arbeitsaufenthalt für Projektvor-bereitungen in Georgien (10. - 24.09.2005). Felix-Henningsen, P.: Geländeaufenthalt für ein geplantes Projekt zur Schwarzerdegenese in Georgien (27.09 – 11.10.2005).

King, L.; Narimanidze, E.: Kontakt- und Vor-tragsreise nach Wuhan und Jiujiang, China (10.-20.11.2005).

Jiang, H. Hartmann & W. Zhu (2006): The frequency of precipitation days in the Yangtze River basin. In: Sivapalan, M. et al. (eds.): Predictions in Ungauged Basins: Promises and Progress. IAHS Publ. 303 (IAHS Red Book). (im Druck)

Deppe, J. (2005): Potenzielle Bodenerosion und Landnutzungsänderung als mögliche Folge des Dreischluchtenprojektes, am Beispiel Xiangxi, VR China. Diplomarbeit, Zentrum für interna-tionale Entwicklungs- und Umweltforschung, Gießen.

Reisen

King, L.: Konferenz “Climate Change and Cryosphere” in Beijing (09.-15.04.2005).

Becker, S.; Hartmann, H.; Keil, J.-P.; King, L.: DFG-Projektreise Beijing - Lanzhou - Chengdu - Tibet - Shanghai (23.07.-17.08.2005).

King, L.: Drei Reisen nach Tunesien statt. Sie dienten bilateralen Gesprächen mit den tunesi-schen Experten aus den Bereichen Klimatolo-gie, ÖkoloKlimatolo-gie, Land- und Forstwirtschaft sowie

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Alternative Agriculture for a Sustainable Rehabilitation of

Deteriorated Volcanic Soils in Mexico and Chile

REVOLSO steht für ein Projekt, dass sich zum Ziel gesetzt hat, erodierte Böden in kultivierbares Land zu verwandeln. Angesiedelt ist das Projekt in Mexiko und Chile, um dort alternative Landwirt-schaft für eine nachhaltige Rehabilitation von degenerierten vulkanischen Böden zu nutzen. Durch-geführt wird das Vorhaben von neun Organisationen und Institutionen aus dem lateinamerikani-schem und europäischen Raum.

REVOLSO ist in fünf Arbeitsgruppen unterglie-dert: Anbaumethoden (WP1), Agroforstwirt-schaft (WP2), Bodenfruchtbarkeit und Ökologie (WP3), Bodenerosivität und Erodierbarkeit (WP4), Soziale und Ökonomische Aspekte (WP5). Im letzten Projektjahr stand naturgemäß die Er-gebnisauswertung im Vordergrund: In WP1 wurde festgestellt, dass die konventionell verbesserten Anbauflächen aufgrund der besseren Düngung einen höheren Ertrag erzielten, als biologisch bearbeiteten Flächen. In WP2 wurde der Monito-ringprozess von Entwicklung und Wachstum ein-geleitet. Im Hinblick auf die Bodenfruchtbarkeit und Ökologie (WP3) dokumentierten die Wissen-schaftler höhere Anteile an Mineralstoffen und bessere Bodenwerte. Die Bodenerosivität (WP4) fällt bei biologisch behandelten Böden - im Ver-gleich zu konventionell bearbeiteten Flächen - geringer aus. WP5 half bei der Planung, Entwick-lung und dem Ausbau von Kommunikationsstruk-turen, insbesondere auf dem lokalen Level zwi-schen verschiedenen Wirtschafts- und Regie-rungsinstitutionen. Einen maßgeblichen Anteil innerhalb dieser Gruppe machen gender-orientierte Themen aus. Hier etablierten sich erfolgreich von Frauen organisierte Gruppen, die sich mit verschieden ökonomischen Aspekten der Landwirtschaft befassen.

Im vergangenen Jahr publizierten Mitwirkende des Projektes insgesamt rund 50 Beiträge und nahmen an zahlreichen Tagungen teil. Weiterhin ermöglichten die verschiedenen Projektpartner 22 Nachwuchswissenschaftlern aus sechs Natio-nen praktische Erfahrungen zu sammeln sowie sich im Rahmen von RESOLVO weiter zu bilden. Im Arbeitsbereich Soziale und Ökonomische As-pekte (WP5) wurde Dr. Jose Espino als neuer Ko-ordinator ernannt.

Das REVOLSO Team

1. Justus-Liebig-University of Gießen (JLU), Germany (Co-ordination)

2. Institut de Recherche pour le Développe-ment (IRD), France

3. Colegio de Postgraduados (CPM), Montecillo, Mexico

4. Universidad Autónoma de Chapingo, Chapingo (UACH), Mexico

5. Universidad de Concepción, Campus Chillán (UDEC), Chile

6. Consejo Superior de Investigaciones Científicas (CSIC), Salamanca, Spain 7. Universidad Autónoma de Tlaxcala (UAT),

Tlaxcala, Mexico

8. Centro Nacional para Producción Sostenible (CENAPROS), Morelia, Mexico 9. Centro Interdipartimentale di Ricerche

Agro-ambientali (CIRAA), Universidad de Pisa, Italy In 2006 sollen - neben Routinebeobachtungen und laufender Feldforschung - Faktoren identifi-ziert werden, die langfristig dazu beitragen, dass die Bauern die alternativen Methoden im Gegensatz zum kurzzeitigen Brachsystem anwen-den. Weiterhin soll die Publikation der For-schungsergebnisse auf internationalem Level weiter gefördert werden.

Für Juni 2006 ist ein abschließendes Treffen des Konsortiums geplant. Im Anschluss daran findet ein Symposium über vulkanische Böden in More-lia (Mexiko) statt. Dabei sollen die repräsentati-ven Forschungsergebnisse nochmals einem brei-teren Publikum zugänglich gemacht werden.

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Sektion 2: Ernährungssicherung

Leiterin: Prof. Dr. I.-U. Leonhäuser, Stellvertreter: Prof. Dr. P. M. Schmitz

Die Tätigkeitsschwerpunkte der Sektion 2 – zusammengefasst unter dem vereinigenden Titel „Ernährungssicherung“ – widmen sich der aktuellen Ernährungssituation von Menschen sowie der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Ländern und Regionen zur Gewährleistung von Nahrungs- und Ernährungssicherheit. Dabei hat sich die Sektion als Aufgabe gestellt, ihre wissenschaftliche Forschung durch weitere Maßnahmen zu flankieren, wie beispielsweise Beratung und Weiterbil-dung, mit denen sie aktiv einen Beitrag zur Ernährungssicherung leisten kann.

Der Kernbereich der Sektionsforschung ist die Analyse der Ursachen und Auswirkungen von Ernäh-rungsunsicherheit und Mangel- bzw. Fehlernährung in Entwicklungs- und Transformationsländern, aber auch von Armutsgruppen in unterschiedlichen Gesellschaften. Die Forschungsarbeit erfolgt da-bei aus zwei methodischen Ansätzen heraus, die die Komplexität von Ernährungssicherheit und Er-nährung im umfassenden Kontext widerspiegeln sollen. Einerseits beschäftigt sich die Sektion mit den makroökonomischen und betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Ernährungsunsi-cherheit in ausgewählten Ländern und Regionen. Darüber hinaus werden - ausgehend von der mik-rosozialökonomischen Ebene - Ernährungs- und Verbraucherverhalten als Ursache für Ernährungsun-sicherheit untersucht. Hierbei liegt ein regionaler Schwerpunkt im afrikanischen Raum.

Die Entwicklung zielorientierter Beratungs- und Bildungskonzepte zur Verbesserung der Agrar- und Lebensmittelproduktion ausgewählter Regionen sowie der regionalen Ernährungssituation ist die an-dere Schwerpunktaufgabe der Sektion. Neben der Beratung von Individuen und Institutionen auf wissenschaftlicher und politischer Ebene widmet sich die Sektion vor allem der Schaffung neuer Ausbildungssysteme. Hierbei konzentriert sich ein regionaler Tätigkeitsschwerpunkt in Wissenschaft und Lehre auf die Ukraine.

Arbeitsschwerpunkt:

Verbesserung der akademischen Lehr- und Ausbildungssituation im Bereich Umwelt- und Ressourcenmanagement an der Kazan State University: „Sustainable Transition of Urban and Rural Areas in Tatarstan (SusTrans)”

Projektidee Projekt in Antragsphase Projekt in Bearbeitung

Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt SusTrans entwickelt. Ziel des Projektes ist es, die Ausbildung von Fachleuten im Bereich Ökolo-gie an der Kazan State University (KSU) zu verbessern, um der Komplexität der Nutzung von Umweltressourcen und der damit verbundenen interdisziplinären Konzeptentwicklung in der Region gerecht zu werden. Hierzu sieht das

Pro-Projektgruppe: P. M. SCHMITZ (federführend im ZEU), I. PAWLOWSKI, S. SEHRING, europäische Partner

Obwohl die Republik Tatarstan ökonomisch und sozial eine vergleichsweise gut entwickelte Region der Russischen Förderation ist, steht sie dennoch zahlreichen Problemen des Transformations­ prozesses gegenüber. So steht der Schutz natürlicher Umweltressourcen in einem wechselseitigen Konflikt mit den Nutzungsansprüchen der Landwirtschaft, der Erdölförderung und der allgemeinen Siedlungsentwicklung. Die Regierung Tatarstans hat daher für die kommenden Jahre einen Entwick-lungsplan zur Schaffung eines integrierten Ausbildungssystems im Bereich Ökologie erlassen, um die Qualifizierung von Spezialisten in diesem Bereich voranzutreiben.

jekt vor, die Lehrpläne der Fakultät unter Einbe-zug weiterer Fachbereiche zu modernisieren und dabei die Beziehungen zum Arbeitsmarkt zu ver-stärken. Zudem werden die Lehrpläne an die europäischen Anforderungen der Bologna-Prinzipien angepasst, d.h. Einführung von Modul-arisierung, ECTS und der Abschlüsse BSc bzw. MSc. Mit der Einrichtung eines interdisziplinären

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Arbeitsschwerpunkt

Der Transformationsprozess in der Agrar– und Ernährungswirtschaft

in der Ukraine

Teilprojekt zur Institutionenbildung der agrarpolitischen Administration in der Ukraine: EU-Tempus-Tacis-Projekt „Agricultural Policy and Administration in

Ukraine towards European Integration (AGRIPOL)“

Die Ukraine befindet sich auf ihrem Weg nach Europa in einem schwierigen wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozess. Dafür notwendige Reformen bedeuten u. a. die Umstrukturie-rung von Institutionen sowie die Stärkung von Verantwortlichkeit und Fachkompetenz. Das Projekt AGRIPOL konzentriert sich hierbei auf den Bereich der Agrarwirtschaft, einem wichtigen Sektor der ukrainischen Volkswirtschaft. Ziel des Projektes ist die Weiterbildung von höherem Verwaltungs-personal und Spezialisten des ukrainischen Agrarministeriums und der regionalen Agrarverwaltun-gen im Hinblick auf zukünftige Aufgaben in der Entwicklung und Umsetzung von Konzepten einer marktorientierten Agrarpolitik im internationalen Umfeld (EU-Erweiterung, WTO-Mitgliedschaft). Dazu wurde ein spezielles Trainingsprogramm entwickelt, das mit Trainern aus der Ukraine, Deutschland und Großbritannien umgesetzt wird. Parallel dazu werden Programmdozenten ausge-bildet, um dieses Training nach Projektende (2004-2007) mit nationalen Trainern fortzuführen.

Ökologie-Zentrums an der Universität soll die interdisziplinäre Lehre langfristig gesichert wer-den, z.B. durch Weiterbildung von Personal, Kontaktpflege mit privaten bzw. öffentlichen Arbeitgebern und der Politik sowie durch inter-nationalen Austausch.

Projektidee und -umsetzung profitieren von der langjährigen Universitätspartnerschaft JLU und KSU. Das dreijährige Projekt wurde im Rahmen des EU-Tempus-Tacis Programms zur Förderung beantragt und würde im Fall einer Genehmigung im Herbst 2006 starten.

• Prof. Dr. Yefremov (Vize Rector, Peoples

Friendship University of Russia)

• Prof. Dr. Mattas Konstantinos (Department of

Agricultural Economics, Aristotle University of Thessaloniki)

• Prof. Dr. S. Ayrat (Kazan State Agricultural

Academy)

• Y. Igonin (Head of Department, Ministry of

Ecology and Natural Resources of Tatarstan)

• Dr. A. Fieldsend (Centre of Agricultural

Sciences, University of Debrecen)

• L. Baranovska (Bila Tserkva State Agrarian

University)

Projektgruppe: P. M. SCHMITZ (federführend im ZEU), I. PAWLOWSKI, europäische Partner

Im Zuge des Projektes wurde ein dreiwöchiges Trainingsprogramm entwickelt, das sich den Themen EU-Agrarpolitik, internationaler Handel und WTO, Agribusiness und Supply Chain Mana-gement, internationales und europäisches (Agrar-) Recht sowie Personalmanagement wid-met. Zum Programm wurden Trainingsmateria-lien erstellt, übersetzt und gedruckt.

Rechtzei-tig zum Start des Programms wurde an der Staatlichen Agraruniversität Bila Tserkva (BTSAU) ein professionelles Trainingszentrum mit Schulungsräumen fertig gestellt. Werbemaß-nahmen für das Trainingsprogramm laufen über eine Website, lokale Pressemitteilungen sowie Präsentationen am Agrarministerium.

Konsortium

• Prof. P. M. Schmitz (ZEU, Justus-Liebig

Uni-versität Gießen)

• Prof. Dr. Yermolaev (Faculty of Ecology,

Ka-zan State University)

Universität Kazan, Hauptgebäude

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sich u. a. Prof. Schmitz und Prof. Leonhäuser an der BTSAU auf; sechs Dozenten der BTSAU ka-men für Fortbildungsmaßnahka-men an die JLU.

Projektreisen und -aktivitäten

P. M. Schmitz u. I. Pawlowski: Projektpräsenta-tion am Ministerium für Agrarpolitik der Ukraine, Kiew, 26.01.-01.02.2005.

P. M. Schmitz u. I. Pawlowski: zweites Konsorti-altreffen, University of Essex / UK, 29.-30.04.2005.

P. M. Schmitz: Arbeitsaufenthalte an der BTSAU: 18.-28.03., 20.-24.05., 30.07.-13.08., 03.-11.09. I. Pawlowski: Arbeitsaufenthalte an der BTSAU: 30.05.-11.06., 18.08.-13.09.2005.

Der erste dreiwöchige Trainingskurs fand vom 22.08.-09.09.2005 statt, an dem zehn Angestell-te von Agrarverwaltungen aus acht Regionen der Ukraine teilnahmen. Zudem waren zahlreiche Trainer aus den Ländern des Projektkonsortiums angereist, u.a. von der JLU zwei Direktoren des ZEU, Prof. Schmitz und Prof. Marauhn, sowie drei wissenschaftliche Mitarbeiter. Die zwei bes-ten Kursteilnehmer wurden mit einem anschlie-ßenden einmonatigen Praktikum am Bundesmi-nisterium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Berlin ausgezeichnet. Neben dem eigentlichen Trainingsprogramm läuft auch bereits das Weiterbildungsprogramm für Programmdozenten vor Ort sowie an den westlichen Partneruniversitäten. Hierzu hielten

Planungen für 2006

Planungen für 2006

Planungen für 2006

für 09.-28.10.2006 geplant. Darüber hinaus soll im Herbst eine Konferenz stattfinden, die die Ergebnisse und Erfahrungen aus den bishe-rigen Kursen mit der ukrainischen Agrarver-waltung und dem Ministerium diskutiert. Zur technischen Unterstützung des Projekts wird die BTSAU weiterhin mit Literatur und Lehr-materialien sowie Druckereitechnik ausgestat-tet. Die Dozentenausbildung an der BTSAU, JLU und University of Essex wird fortgesetzt. Zu Beginn des Jahres 2006 werden die

Werbe-maßnahmen in Vorbereitung auf die kommen-den Trainingskurse intensiviert. Hierzu finkommen-den am 30.01. eine weitere Präsentation und am 17.03. das Steering Group Meeting am Agrar-ministerium in Kiew statt. Website und Trai-ningsmaterialien werden aktualisiert, das Pro-jekt auf internationalen Messen zu Agrarwirt-schaft und Bildung in Kiew präsentiert. Der zweite Trainingskurs ist für den Zeitraum 20.03.-08.04.2006 und der dritte Trainingskurs

Monitoring and control of mycotoxins in the food chain in central and

eastern Europe (MYCOntrol)

Projektgruppe: I. U. LEONHÄUSER (federführend im ZEU), I. PAWLOWSKI, europäische Partner

Lebensmittelsicherheit ist ein zentrales Thema in der Europäischen Union und hat im Zuge der Ost-erweiterung der EU und der Globalisierung von Märkten an Bedeutung zugenommen. Lebensmittel-skandale können in allen Ländern passieren. Die Gesundheitsgefahren für die Verbraucher in den Ländern Osteuropas sind jedoch vergleichsweise größer, da dort die Agrar- und Ernährungswirtschaft oft noch mit den Schwierigkeiten des Transformationsprozesses kämpft, Kontroll- und Qualitätssi-cherungssysteme sowie institutionelle Instanzen des Verbraucherschutzes noch unterentwickelt sind. Mykotoxine sind eine ernsthafte Gefahr, da sie hoch toxisch und zugleich chemisch relativ sta-bil sind und dadurch Verarbeitungsprozesse überstehen können. Sie können in verschiedenen Le-bensmitteln vorkommen, da sie über die Nahrungskette auch tierische Produkte kontaminieren. Die Notwendigkeit zur Etablierung von Kontrollmechanismen für Mykotoxine ist für bestehende und zu-künftige EU-Mitgliedsstaaten aufgrund eines wachsenden Agrarhandels als auch aufgrund unharmoni-sierter Gesetzgebung dringend gegeben.

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Nutrition Security, Livelihoods and HIV/AIDS

of Black South African Farm Workers –

Qualitative Social Research from the Household and Gender Perspective

sowie Verbraucherwahrnehmung und Verbrau-cherkommunikation. Das Projektkonsortium aus sieben Forschungseinrichtungen bzw. Hochschu-len aus sechs Ländern will, ausgehend von den Ländern Ungarn, Litauen und Ukraine, die Pro-jektergebnisse und Informationen in weitere (ost-)europäische Länder verbreiten und zukünf-tige Forschungsprojekte initiieren.

Das zweijährige Projekt wurde als SSA-Maßnahme (specific support action) im 6. For-schungsrahmenprogramm der EU zur Förderung beantragt. Im Sommer 2006 wird mit einer För-derentscheidung gerechnet.

Das Ziel von MYCOntrol ist es, die Fähigkeit und Kapazität von Akteuren entlang der Nahrungs-mittelkette in Mittel- und Osteuropa zu stärken, das Vorkommen von Mykotoxinen zu überwachen und zu kontrollieren. Dabei geht es in dem Pro-jekt darum, ein Forschungs- und Informations-netzwerk zu errichten, das die Verbreitung von „best practice“-Erfahrungen im sich erweitern-den Europa fördert. Im Rahmen mehrerer Ar-beitspakete ist die Bearbeitung folgender Inhal-te vorgesehen: neue Methoden der Mykotoxin-Erkennung, Kontrollmechanismen für Mykotoxine entlang der Nahrungskette, Harmonisierung von Mykotoxin-Verordnungen bzw. -grenzwerten,

Projektgruppe: I.-U. LEONHÄUSER (ZEU), S. LEMKE (ZEU, federführend in Südafrika), H.H. VORSTER, A. KRUGER

(NWU, Poetchefstroom Campus, Südafrika), N. HEUMANN (ZEU und

Friedrich-Schiller-Universität Jena )

Armut, unsichere Ernährung und AIDS zählen zu den drängendsten sozialen Problemen in Südafrika. Bei etwa der Hälfte der Bevölkerung gilt die Ernährung als unsicher, 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind darüber hinaus mit HIV-infiziert, was die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zusätzlich gefährdet. Das Projekt ist in der qualitativen Sozialforschung angesiedelt und erforscht auf der Mikroebene der Haushalte die Perspektive schwarzafrikanischer Farmarbeiter, die zur ärms-ten Bevölkerungsgruppe zählen. Ein multimethodisches Forschungsdesign wurde entwickelt, dass halbstandardisierte, standardisierte und narrative Interviews, Beobachtungen, Interviews mit Schlüsselpersonen sowie Experteninterviews beinhaltet. Folgende Forschungsfragen stehen im Vor-dergrund: Wie setzen sich Haushalte zusammen, wie gestaltet sich das Geschlechterverhältnis und die Dynamik innerhalb von Haushalten, und welchen Einfluss haben diese Faktoren auf die Ernäh-rungssicherheit? Wie wird der Lebensunterhalt gestaltet, und welche Bedeutung haben soziale Netz-werke in diesem Zusammenhang? Welche individuellen Handlungen, Wahrnehmungen und Strategien sind in Bezug auf Ernährungssicherheit und Alltagsbewältigung zu beobachten?

ten afrikanische und deutsche Doktoranden und Master-Studenten Interviews mit Farmbewoh-nern und Farmbesitzern durch. Wöchentlich ab-gehaltene Supervisions-Sitzungen innerhalb der Forschungsgruppe und der fachlich-methodische Austausch zum Projektverlauf mit Sozialwissen-schaftlern der Universität Potchefstroom ge-währleisteten eine kontinuierliche Reflexion des Forschungsprozesses. In der ab August 2005 eingeleiteten Phase der Zwischenevaluierung wurde mit der Übertragung und der Kodierung der erhobenen Daten sowie einer vorläufigen Datenanalyse begonnen. Ab April 2006 wird die zweite Phase der Feldforschung beginnen.

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt wird in Ko-operation mit der südafrikanischen Universität Potchefstroom, North-West University, School of Physiology, Nutrition and Family Ecology, durch-geführt. Zusätzlich wird es finanziell durch die belgische NGO „Nutrition Third World“ und durch Stipendien der National Research Founda-tion für südafrikanische Studenten unterstützt. Nach den umfangreichen Vorbereitungen, die bereits im Januar 2004 begonnen hatten, starte-te das Projekt im November 2004 in seine ersstarte-te Phase der Feldarbeit, die bis November 2005 abgeschlossen wurde. In diesem Zeitraum

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führ-Von August bis Oktober erhielt das Forschungs-Team Verstärkung durch C. Goebel und K. Schi-nagel, die ein dreimonatiges Praktikum für ihr Bachelor-Studium (Ökotrophologie) an der JLU Gießen ableisteten. Aus dieser Mitarbeit ent-standen zwei Studienarbeiten zu den Themen „Network analysis on farms, North West Provin-ce, South Africa“ (C. Goebel) und „Evaluation of supervision meetings of research on farms“ (K. Schinagel).

Am 18. August fand ein Workshop zu dem Thema „Farms and Nutrition Security (FANS): A reflecti-on reflecti-on collaboratireflecti-on and emerging creflecti-oncepts” statt, der von S. Lemke in Zusammenarbeit mit Ernährungswissenschaftlern, Ökonomen, wissenschaftlern, Verbraucherforschern, Sozial-anthropologen, Psychologen und Pflegewissen-schaftlern durchgeführt wurde. Ziel des Work-shops war die Bewertung des Forschungsprozes-ses durch unabhängige Forscherkollegen (Peer Review). Ein zweite Peer Review fand am 28.09.2005 unter dem Titel „Farms and Nutriti-on Security (FANS): Progress, discussiNutriti-ons and peer review“ statt, der in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Leonhäuser und C. van Rooyen, Depart-ment of Anthropology and DevelopDepart-ment Studies, University of Johannesburg, abgehalten wurde. Am 1. September fand zu dem Thema „Farms and Nutrition Security (FANS): Progress and futu-re difutu-rections” ein gemeinsamer Workshop mit den Farmbesitzern statt. Ziel des Workshops war es, den Farmbesitzern die Möglichkeit zu einem Feedback zu geben und den aufgebauten Kom-munikationsprozess für die zukünftige Zusam-menarbeit zu stärken.

Vom 19. bis 23. September fand der 18. Interna-tionale Kongress des International Conference Centre in Durban, Südafrika, statt, bei dem vor-läufige Ergebnisse unter dem Titel „Underlying Causes of Nutrition Insecurity among Farm Wor-ker Housholds, North-West Province, South Afri-ca“ vorgestellt wurden. Daraus entstand ein Short paper in den Annals of Nutrition & Metabo-lism, Congress Proceedings, Karger, ISBN: 3-8055-8015-0.

Vom 22. bis 24. September fanden im Rahmen der Internationalen Tagung der Assosciation Anthropology Southern Africa an der University of KwaZulu Natal in Durban, Südafrika zwei wei-tere Präsentationen der Ergebnisse statt. S. Lemke hielt dort in Zusammenarbeit mit N.S.

Publikationen

Lemke S.: Nutrition security, livelihoods and HIV/AIDS: implications for research among farm worker housholds in South Africa. Public Health Nutrition 2005, No 8: 844-852

Weitere Vorträge und Präsentationen

Heumann, N.: Research Seminar. Nutrition Insecurity among Farmworker Housholds in the North-West Province, South Africa – a Microsocial Perspective. Department of Nutrition, Faculty of Health Science, North West University, Potchefstroom Campus, 27.07.2005

Sithole, S.: Research Seminar: Nutrition Security on Farms in the North-West Province. Department of Nutrition, Faculty of Health Science, North West University, Potchefstroom Campus, 13.08.2005

Jansen van Rensburg einen Vortrag unter dem Titel „Frontiersmen: White South African Far-mers in the North-West Province, South Africa. A Case study“. Der zweite Vortrag wurde von N. Heumann unter der Mitwirkung von S. Lemke, I.-U. Leonhäuser und A. Kruger unter dem Titel „I won’t go hungry as long as my friends are here - Social networks as response to nutrition insecu-rity among farm dwellers in the North West Pro-vince, South Africa” gehalten.

Am 5. Dezember wurde im Rahmen des Dokto-randenseminars des Instituts für Betriebswirt-schaftslehre der Agrar- und Ernährungswirt-schaft an der JLU ein Gastvortrag von S. Lemke zum Thema „Nutrition Security, Livelihoods and HIV/AIDS among Farm Worker Households in the North West Province, South Africa“ durchge-führt.

Im Dezember reichte T.S. Sithole, Masterstuden-tin aus Botswana (Betreuerin: S Lemke) ihre Dis-sertation ein, mit dem Titel „Nutrition Security of farm workers in the North West Province, South Africa“. Im Dezember brach die seit Juli 2005 als Doktorandin in dem Projekt tätige L. Mathule ihre Mitarbeit aus persönlichen Gründen ab. Ab März 2006 wird N. Heumann als Doktoran-din ihre Nachfolge antreten und ihre begonnene Forschung zu Ende führen.

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Planungen für 2006

Planungen für 2006

Planungen für 2006

Der Workshop soll die erreichten Ziele des Projekts bewerten und Empfehlungen für die noch zu leistenden Arbeitsschritte erarbeiten. Die Feldarbeiten in Südafrika werden von Au-gust bis November fortgeführt; die nächste interne Evaluierung beginnt im Dezember. Weiterhin ist geplant, Projektergebnisse an-lässlich des Nutrition Congress vorzutragen, dem vom 23.-27. September in Port Elisabeth (Südafrika) stattfinden wird. Weiterhin ist ei-ne Teilnahem an der Konferenz „Anthropology Southern Africa“ in Cape Town (Südafrika) im Dezember geplant.

Anfang 2006 werden in Gießen zunächst Analy-sen des Datenbestands durchgeführt. Die nächste Feldphase beginnt im März 2006. Für die durchzuführenden qualitativen Erhebungen wurden einige Studierende und Doktoranden rekrutiert (siehe Liste), die von unterschiedli-chen Förderinstitutionen finanziert werden. Von Mai bis Juli wird eine Zwischenevaluierung des Projekts in Gießen vorgenommen. Am 30. Juni werden auf einem Workshop in Gießen vorläufige Ergebnisse präsentiert. Daran wer-den Vertreter verschiewer-dener Institutionen und Forschungseinrichtungen teilnehmen .

Name Herkunft Disziplin Angestrebter Abschluss Finanzierung Universität, Dauer Zusätzliche Information Nicole

Heu-mann Deutsch-land Nutrition PhD JLU Gießen & NWU / DFG 03/2006 Beginn Weiterführung der Arbei-ten von Lineo Mathule Sarah

Matenge Botswana Consumer Sciences Master NWU / DFG 03/2006-02/2007

In Zusammenarbeit mit dem Department of Consumer

Sciences Mokgadi

Ntsoane Südafrika Management Business / PhD tics South Africa NWU / Statis- 03/2006 Beginn Part-time studies; data will contribute to this research Olivia Muza Zimbabwe Economics Master (MCom) NWU / NRF 07/2005-06/2007 Department of Economics In Kooperation mit dem Dikeledi Letsie Südafrika Psychologie Undergraduate student NWU / NRF 02-12/2006 Feldstudien, Übersetzung, Datenmanagement Tina Thiede Deutsch-land Nutrition student/practical Undergraduate JLU Gießen 03-04/2006 Bachelor-Arbeit (englisch) projektspezifische Stefanie

Boe-hringer Deutsch-land Nutrition student/practical Undergraduate JLU Gießen 03-04/2006 Bachelor-Arbeit (englisch) projektspezifische Christine Batel Deutsch-land Nutrition student/practical Undergraduate JLU Gießen 08-09/2006 Bachelor-Arbeit (englisch) projektspezifische Anna Neff Deutsch-land Nutrition Master student / practical JLU Gießen 10/2006-03/2007 Masterarbeit (englisch) projektspezifische Charlotte Kalz Deutsch-land Nutrition Master student / practical JLU Gießen 04-05/2007 Masterarbeit (englisch) projektspezifische

Weitere Aktivitäten

S. Dreschl-Bogale hat am 27.9.2005 im Rahmen der Summer School in Gießen (Veranstalter: Prof. Dr. S. Bauer, Professur für Projekt und Regi-onalplanung, JLU Gießen) zwei Vorlesungen gehalten. Da die Summer School sich für die internationalen Gäste thematisch auf „Resource Use, Agriculture, Environment and Rural Development for Sub-Saharan Countries“ bezog, sprach sie über die ZEU Projekte im Kontext von „Food and Nutrition Security in Africa“ und über „Basics of Food and Nutrition Security: Measures and Determinants“.

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Consequences of Land Use Changes for Soil Resources

and Nutrition in Southern Ethiopia “RENUS”

Projektgruppe: Y. Abebe, A. Woldemichael (Awassa College of Agriculture, Debub University Ethiopia), E. Zewdie (Jimma University, Ethiopia), S. Dreschl-Bogale, P. Felix-Henningsen, I.-U. Leonhäuser, E.-A. Nuppenau

In diesem Zusammenhang hat das zu beobach-tende zunehmende Verbraucherinteresse an tra-ditionellen Lebensmitteln und ihrem Gesund-heitswert zu einem weiteren Forschungsbedarf geführt. Bedingt durch Veränderungen in der Lebensführung und in den Anbaupraktiken, scheinen jedoch traditionelle und regionale Nah-rungsmittel allmählich vom Markt zu verschwin-den. Hieraus folgend, besteht die Notwendig-keit, diese zu identifizieren und chemisch zu analysieren, um sie schließlich in das geplante pan-europäische Nährstoffdatensystem aufzu-nehmen. Zudem muss die positive Wirkung sol-cher Nahrungsmittel erst nachgewiesen werden. Ein solches Datensystem kann darüber hinaus Gesundheitsrisiken wirksamer aufdecken und stellt eine verbesserte Basis für Gesundheits-empfehlungen im Rahmen von Ernährungsbera-tung und –erziehung dar.

Der im Rahmen des 6. EU-Programms unter Ko-ordinierung des “Institute of Food Research, Norwich, UK” und der Beteiligung von 13 Core Partnern und 67 weiteren Partnern europäischer Universitäten eingereichte Antrag zur Finanzie-rung für “European Food Information Resource, Traditional Foods, Health, Cultural and Standar-disation Aspects, Food Quality and Safety”, wur-de angenommen. S. Dreschl-Bogale ist in wur-der Arbeitsgruppe „Traditional Food“ (Federfüh-rung: Prof. Trichopoulou, Department of Hygie-ne and Epidemiology, University of Athens, Me-dical School, GR) aktiv. I.-U. Leonhäuser ist Mit-glied der “User and Advisory Group (UAG)“. Hintergrund des Vorhabens ist der Mangel an ak-tuellen Nährstofftabellen, die es erlauben, im Rahmen von epidemiologischen Studien die Be-ziehung von Nährstoffaufnahme und Gesundheit zwischen einzelnen europäischen Ländern zu vergleichen. Übergeordnetes Ziel des Projekts ist es daher, ein pan-europäisches Nährstoffda-tensystem zu schaffen.

schen Ensetanbau, Mängel in der Ernährung und Ausbeutung von Bodenressourcen zu bestehen. Das Hauptziel des Forschungsprojektes ist, die Konsequenzen einer veränderten Landnutzung auf die Bodenressourcen und die Ernährung in Südäthiopien zu untersuchen. Das Vorhaben ist interdisziplinär angelegt und baut ein äthio-pisch-deutsches Netzwerk auf, innerhalb dessen vor allem der äthiopische Forschungsnachwuchs eine Möglichkeit zur Weiterqualifizierung findet. Ein Vorantrag wurde von der VolkswagenStiftung abgelehnt. Der Antrag wird nun zur Einreichung bei anderen Forschungsförderungseinrichtungen fachwissenschaftlich und methodisch ausgebaut. Südäthiopien ist Hauptanbaugebiet von Enset

und gehört zu den Regionen mit der höchsten Bevölkerungsdichte in Äthiopien. Etwa 15 Mio. (20%) der Äthiopischen Bevölkerung sind abhän-gig von Enset als Hauptnahrungsmittel oder ei-nes von mehreren Hauptnahrungsmitteln. Der konzentrierte Ensetanbau bedroht die Zukunfts-fähigkeit der Landwirtschaft und der Ernährung in diesem Gebiet und ist mit einer erheblichen Verschlechterung der Qualität von Bodenressour-cen verknüpft. Die Region gehört zu den Gebie-ten Äthiopiens mit den höchsGebie-ten RaGebie-ten an menschlicher Mangel- und Fehlernährung. Enset weist nachgewiesen einen allgemeinen Nähr-stoffmangel auf. Es scheint ein Teufelskreis

zwi-European Food Information Resource (EuroFIR)

Teilprojekt: Traditional Foods

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Contribution of Microfinance to Well-being and Nutrition Security

in the Context of Crises

Projektgruppe: I.-U. LEONHÄUSER (federführend im ZEU), S. DRESCHL-BOGALE, E. YÉO, GOPA/GTZ- Uganda,

internationale Partner

Ziel des Projektes bzw. der Doktorarbeit von E. Yeo ist es, die Rolle von Mikrofinanzdienstleistungen bei Ernährungssicherungsaktivitäten im Krisenkontext zu erforschen. Der methodische Ansatz bein-haltet eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Erhebungsmethoden zur Erfassung der Situa-tion am Studienort Arua in Norduganda. Insbesondere werden die folgenden Daten erhoben: (1) Ernährungsstatus von Kindern und lokale Determinanten auf Haushaltsebene, (2) Krisen und Vulnera-bilität (Auftreten von Schocks und lokale Auseinandersetzungsstrategien), (3) Sozioökonomische Charakteristiken von Haushalten und Gemeinschaften (demographische Daten, ökonomische Aktivi-täten, Vorhandensein von Ressourcen, Preise, Makro-Schocks), (4) Mikrofinanzdienstleistungen (Charakteristiken von Mikrofinanzinstitutionen und ihre angebotenen Dienstleistungen; Beschreibung der Nachfrage und des Bedarfs von Klienten). Am Beispiel ausgewählter Mikrofinanzinstitutionen er-folgt anschließend eine Impactanalyse zu möglichen Zusammenhängen zwischen Mikrofinanzierung, Ernährungssicherung und Krisen.

ebene, Finanzierung, Zielgruppe, zu Dienstleis-tungsarten und Kredit- und Spartechnologien erhoben.

Während der quantitativen Studie mit Klienten vom DED und JRS konnten die Dorfführer der jeweiligen besuchten Orte mittels einer Key In-formant Studie befragt werden. Informationen und Eindrücke bezüglich demographischer Cha-rakteristiken der Gemeinschaft, wirtschaftlicher Aktivitäten, Vorhandensein von Infrastrukturen, Nahrungsmittelproduktion, Wasser, Verdienst-möglichkeiten wurden u. a. erhoben. Insgesamt wurden zehn Key Informanten befragt.

Ebenfalls wichtig für die Interpretation der Stu-dienergebnisse sind Hintergrundinformationen über die Dörfer des Studiengebietes. Zur Erhe-bung weiterer Sekundärdaten wurden zusätzlich Regierungseinrichtungen besucht und befragt. Zwei quantitative Erhebungen zur Ermittlung des

Ernährungsstatus wurden jeweils im Arua und Yumbe Distrikt vom Directorate of District Health Services im November 2004 durchge-führt. Nach der Fertigstellung der Berichte wur-den die Ergebnisse in einem Workshop präsen-tiert und mit lokalen Stakeholdern diskupräsen-tiert. Die qualitativen Erhebungen fanden im April 2005 in insgesamt drei Flüchtlingslagern und fünf „Sub-Counties“ statt. Diese bestanden aus (1) zehn Gruppengesprächen (Focus Group Dis-cussion) mit 54 Müttern und 24 „Nutrition Scouts, (2) acht halbstrukturierten Interviews mit Gesundheitspersonal aus sechs Gesundheits-einrichtungen sowie (3) Hausbesuchen und Tie-fengesprächen mit Mitgliedern von zwölf Haus-halten.

Weiterhin wurde eine noch umfangreichere Da-tenerhebung im Februar und März 2005 beim DED-Mikrofinanzprojekt durchgeführt. Das Pro-jekt umfasst etwa 2000 Kreditnehmer. Die ge-wählte Stichprobe umfasst insgesamt 237 Haus-halte. Eine Gruppendiskussion über Eindrücke und Empfehlungen der Interviewer schloss sich daran an.

Darüber hinaus erfolgten formale Interviews und Konsultationen mit Mitarbeitern von 10 Mikrofi-nanzinstitutionen und vier Nicht-Mikrofinanz-institutionen im November 2004 und April 2005, um das Angebot an Mikrofinanzdienstleistungen in Arua bewerten zu können. Hierzu wurden Da-ten zur Art der Institutionen, zur

Verwaltungs-Publikationen

Lemke S., Leonhäuser I.-U., Heumann N. und Kruger A. (2005): Underlying Causes of Nutriti-on Insecurity amNutriti-ong Farm Worker Households, North West Province, South Africa. Annals of Nutrition & Metabolism 49: Proceedings of the 18th International Congress of Nutrition in Durban, South Africa. CD-Rom, 7p

Leonhäuser I.-U., Dreschl-Bogale S., Lemke S., Yeo A.E., Petermann S. (2005): Afrika im Blick der sozialwissenschaftlichen

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Ernährungsfor-Projektgruppe: I.-U. LEONHÄUSER, S. DRESCHL-BOGALE, S. PETERMANN (federführend im ZEU), Dr. F. AZEREFEGNE,

Dr. Y. ABEBE, Debub University/Ethiopia

Die seit langem bestehende enge Zusammenarbeit von Gießener Agrar-, Wirtschafts-, und Ernäh-rungswissenschaftlern mit dem Awassa College of Agriculture führte im März 2005 auf Initiative der Sektion „Ernährungssicherung “ des ZEU zu einem Kooperationsabkommen zwischen der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Debub Universität, Awassa. Diese Kooperation stellt die Basis für eine Modernisierung von Forschung und Lehre in Südäthiopien dar und soll eine qualifizierte Weiter-bildung in den jeweiligen Wissenschaftsstandorten der beteiligten Partner nachhaltig sichern. Der akademische Austausch zum Zweck der Lehre, Beratung und Forschung soll zur Stärkung des Hoch-schulbereichs in Äthiopien beitragen sowie das fachliche Wissen und die Sensibilität im Umgang mit den Problemen von afrikanischen Ländern für die am Austausch beteiligten deutschen Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler fördern. Ein Ziel des Kooperationsabkommens ist es, die Lehr- und For-schungsbedingungen an der Debub Universität nachhaltig zu fördern. Diese Universität besteht erst seit 1999 und ist durch einen Zusammenschluss der schon länger bestehenden drei Colleges in Süd-äthiopien, des Awassa College of Agriculture (ACA), des Dilla College of Teachers Education and Health Sciences und des Wondo Genet College of Forestry hervorgegangen. Das Awassa College of Agriculture ist die einzige Institution in Äthiopien, die Ernährungswissenschaft als Teil der Ausbil-dung im Department of Rural Development and Family Sciences (RDFS) anbietet. Sie kann allerdings dem enormen Bedarf an qualifizierten Ernährungsfachkräften bisher nur auf der Ebene des „Diploma“ (entspricht dem deutschen Berufsfachschulabschluss) und Bachelor (B.Sc.) nachkommen.

Dieser wurde ebenfalls bewilligt. Im Februar 2006 werden die beiden Universitäten damit be-ginnen, erste Konzepte für die Einführung eines Master-Studienganges in „Applied Human Nutri-tion“ mit dem Fokus auf „Community and Clini-cal Nutrition“ zu entwerfen.

Ernährungsunsicherheit ist in Äthiopien ein gra-vierendes Problem, dass - multifaktoriell - auf Vor diesem Hintergrund wurde im März 2005 ein

Antrag im Rahmen des DAAD Programms „ Fach-bezogene Partnerschaften mit Hochschulen in Entwicklungsländern“ eingereicht. Dieser wurde im Juni vom DAAD bewilligt. Ende 2005 wurde beim DAAD zusätzlich ein Antrag zur Finanzie-rung eines Internationalen Symposiums in Awas-sa, sowie zur Integration von mehreren Studie-renden in das Projekt für das Jahr 2007 gestellt.

Modernisierung von Lehre und Forschung in Südäthiopien

Kooperation mit der Debub University, Äthiopien;

Awassa College of Agriculture

schung. Ernährungssicherung in der internatio-nalen Entwicklungszusammenarbeit - eine Haushalts- und Genderperspektive. Spiegel der Forschung. JLU Gießen, Bd. 22 1/2:44-52. Yeo A.E. (2005): Malnutrition and its determi-nants in refugee-hosting sub-counties of Arua, Uganda: Anthropometric baseline survey in November 2004. Report. Ed.: FNS GOPA, DDHS. Arua, March 2005.

Yeo A.E. (2005a): Formative research: focus group discussions on nutritional and child care practices in refugee-hosting sub-counties of Arua, Uganda. Report 2005a

Yeo A.E. (2005b): Formative research: Health

workers semi-structured interview On Nutriti-on knowledge and practices In refugee-hosting sub-counties of Arua, Uganda. Report 2005b Yeo A.E. (2005c): Formative research: Positive

deviance inquiry on nutritional and child care practices in refugee-hosting sub-counties of Arua, Uganda. Report 2005c

Yeo A.E. (2005): Nutritional Baseline Situation in Yumbe, Uganda: Survey Conducted from 8th to 11th November 2004. FNS/DDHS .Draft Report, Arua, March 2005.

Yeo A.E. (2005): Microfinance Institutions In Arua District, Uganda: Institutional Survey In April 2005. Nanterre, September 2005

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Planungen für 2006

Planungen für 2006

Planungen für 2006

ver Hochschulpolitik sowie die verstärkte part-nerschaftliche Kooperation zwischen Hoch-schulen in Industrie- und Entwicklungsländern zum Ziel. Das Hochschulmanagement der Ziel-einrichtung selbst oder das ihrer Lehrangebote soll über den Einsatz verschiedener Instrumen-te des Informationsaustausches, des Trainings und der Weiterbildung, sowie strukturbilden-der Maßnahmen verbessert werden.

Der Antrag wird in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Awassa College, Dr. Ferdu Azerefegne und Dr. Yewelsew Abebe erarbei-tet, um neben dem Curriculumdesign „Applied Human Nutrition“ Maßnahmen zur Qualitätssi-cherung, Evaluierung, Strategien gegen Brain Drain und eine Annäherung der allgemeinen Rahmenbedingungen für den Studiengang und –abschluss zu schaffen. Zukünftiges Ziel ist, ein grenzüberschreitendes Curriculummodell (transnational education) zu entwickeln, um ein Ostafrikanisches Netzwerk bezüglich „Applied Human Nutrition“ zu bilden. Der Schwerpunkt der Netzwerkbildung, mit Einbin-dung anderer Ostafrikanischer Universitäten, soll dann in einem weiteren Antrag im Rahmen des Alumniprogramms des DAAD im Herbst des Jahres 2006 ausgearbeitet werden.

Die Disputation von S. Dreschl-Bogale mit dem Dissertationsthema "The Child With Severe Protein-Energy Malnutrition (kwashiorkor) And The Family - Socio-economic, Environmental, Health and Nutritional Status of the Child with Severe Protein-Energy Malnutrition with Emphasis on Kwashiorkor” wird im Herbst 2006 erfolgen.

Die Erhebungen für das Forschungsprojekt

„Contribution of Microfinance to Well-being and Nutrition Security“ werden ab März 2006

in Uganda fortgeführt. Die quantitativen Erhe-bungen wurden bereits 2005 erfolgreich durch-geführt. 2006 sollen insbesondere die gewon-nenen quantitativen Ergebnisse vor Ort disku-tiert sowie wichtige qualitative Daten erfasst werden, um einen tieferen Einblick zu gewin-nen.

In der fachbezogene Partnerschaft mit dem

Awassa College of Agriculture, Debub Univer-sity, Äthiopien wird zunächst ein

Need-Assessment für die Entwicklung eines Master-studienganges stattfinden. Dieses wird von den äthiopischen Partnern Anfang 2006 durchge-führt. Anschließend werden diese nach Gießen reisen, um die Ergebnisse zu diskutieren, wei-tere Entwicklungsschritte zu besprechen. Im August ist ein interner Workshop in Awassa ge-plant, der zum Ziel hat, das bis dahin entwi-ckelte Curriculumdesign zu diskutieren. Für Dezember ist ein weiterer, externer Workshop geplant. Im Anschluss wird ein internationales Symposium „Curriculum Review of Msc Pro-gram Applied Human Nutrition at Debub Uni-versity“ stattfinden, zu dem Fachleute aus an-deren ost-afrikanischen Ländern, Europa und Amerika geladen werden.

Für die Kooperation mit der Debub Universität, Awassa College of Agriculture, wird im Mai 2006 ein Projektantrag im Rahmen des DIES Programms („Dialogue on Innovative Higher Education Strategies“) des DAAD eingereicht. Dieser Programmbereich hat einen internatio-nalen Erfahrungsaustausch in Fragen

innovati-lings- und Kleinkindernährung und Fürsorgever-halten, um dem Mangel- und Fehlernährung vor-zubeugen. Zur wissenschaftlichen Behandlung dieser Problematik bedarf es vor allem hochqua-lifizierter lokaler Experten für Ernährung. Die Ausbildung von ernährungswissenschaftlich qua-lifizierten Lehr- und Beratungskräften im Lande ist damit ein wichtiges Element, um den Proble-men der Ernährungsunsicherheit, der Mangel- und Fehlernährung zu begegnen.

politische Krisen, hohes Bevölkerungswachstum, Transportprobleme und Dürreperioden zurückführen ist. Nahrungs- und Wassermangel und zu-nehmend übertragbare Krankheiten, insbesonde-re HIV/AIDS, haben zu einer hohen Ausprägung an Mangel- und Fehlernährung beigetragen. Ein weiteres Problem für die Ernährungssicher-heit ist vielfach die inner-familiäre Nahrungsver-teilung, die nicht dem alters- und geschlechts-spezifischen Bedarf entspricht. Zudem besteht ein erheblicher Mangel an Wissen über

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Säug-Wasserverknappung, Wassernutzungskonflikte und

Wasserma-nagement in Trockengebieten Zentralasiens

(Usbekistan, Kasachstan, Kirgisistan, Xinjiang/VR China)

Das von der VolkswagenStiftung finanzierte For-schungsprojekt, das sich mit den Ursachen und Auswirkungen der zunehmenden Wasserverknap-pung und Verschlechterung der Wasserqualität in Zentralasien beschäftigt, wurde im Septem-ber 2005 mit einer Konferenz in Kirgistan zum Abschluss gebracht. Diese diente der Ergebnis-präsentation und -diskussion sowie der Anregung des Austauschs unter den zentralasiatischen Wissenschaftlern anzuregen. Die Konferenz ver-sammelte alle Mitarbeiter und Kooperations-partner des Projektes sowie weitere Wissen-schaftler aus Uzbekistan, Tadschikistan und Xin-jiang. Die Konferenz mit dem Thema "Wasserressourcen und Wassernutzung in Zent-ralasien" gliederte sich in fünf Abschnitte:

Sektion 3: Armutsbekämpfung

Leiter: Prof. Dr. H.-R. Hemmer, Stellvertreter: Prof. Dr. E. Giese

Weltweit sind 1,3 Mrd. Menschen nicht in der Lage, die zur Sicherung ihres Existenzminimums erfor-derlichen Grundbedürfnisse zu befriedigen. Sie verfügen über ein unzureichendes Einkommen und sind nicht an den gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen beteiligt. Dadurch führt Armut oft zu ökologischem Raubbau, wachsender Unruhe und Radikalisierung der Bevölkerung, steigender Kriminalität und gewaltsamen Auseinandersetzungen um knappe, lebensnotwendige Res-sourcen.

Die Industrieländer betreiben Armutsbekämpfung nicht nur aus ethisch-moralischen Gründen, son-dern auch aus Eigennutz, denn Armutsfolgen wie Bürgerkriege, ökologischer Raubbau und internati-onale Migrationsbewegungen bleiben nicht auf die Entwicklungs- und Transformationsländer be-grenzt. Armutsbekämpfung erfordert beträchtliche strukturelle und funktionale Veränderungen der jeweiligen Systeme, was auch die Umverteilung von Ressourcen und politischer Macht zugunsten der Armen einschließt. Unsere Forschungsaktivitäten sollen dazu beitragen, den Reformbedarf in einzelnen Ländern zu identifizieren und relevante Änderungsnotwendigkeiten aufzuzeigen.

1. Gegenwärtiger Klimawandel in Zentralasien 2. Seespiegelschwankungen abflussloser Seen in

Zentralasien

3. Wasserressourcen Zentralasiens und ihre Ent-wicklungsdynamik

4. Wasserressourcen der Gletscher Zentralasiens und ihre Entwicklungsdynamik

5. Probleme des zwischenstaatlichen Wasserma-nagements in Zentralasien.

Das Programm beinhaltete darüber hinaus einen Besuch am neu gegründeten Zentralasiatischen Institut für Angewandte Geowissenschaften (ZAIAG) in Bischkek und ein Informationsge-spräch mit Vertretern der VolkswagenStiftung über Möglichkeiten der Nachwuchsförderung in Zentralasien.

Projektidee Projekt in Antragsphase Projekt in Bearbeitung

Projektgruppe: E. GIESE (federführend), W. Hagg, J. SEHRING, A. TROUCHINE, R. WANG,

deutsche und ausländische Partner

Ziel des seit Mai 2001 laufenden, von der VolkswagenStiftung finanzierten Forschungsprojektes ist es, die Ursachen und Auswirkungen der Wasserverknappung als auch der Verschlechterung der Was-serqualität in Zentralasien zu analysieren und durch eine vergleichende Analyse verschiedener Be-cken (Aralsee-BeBe-cken, Ili-Balchasch-BeBe-cken, Issyk-Kul-BeBe-cken und Tarim-BeBe-cken) den systemati-schen Charakter dieser Prozesse herauszuarbeiten.

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Nach einem Aufruf von E. Giese zu einer besse-ren Koordinierung der geowissenschaftlich orien-tierten Zentralasienforschung in Deutschland organisierte die Projektgruppe ein Rundge-spräch, das von 14. bis 16. April auf Schloss Rau-ischholzhausen gemeinsam mit dem GeoFor-schungsZentrum (GFZ) Potsdam veranstaltet wurde. An diesem Symposium nahmen Vertreter von zwanzig Universitätsinstituten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen teil, um ihre Projekte in Zentralasien vorzustellen, sowie

Ver-treter von der VolkswagenStiftung und der DFG, die das Symposium finanziert hat.

Vorträge der Projektgruppe auf der Ab-schlusskonferenz:

Jüngerer Klimawandel in Zentralasien: Analyse langfristiger Zeitreihen der Temperatur b o d e n n a h e r L u f t s c h i c h t e n u n d Niederschlagssummen (E. Giese, I. Mossig, Gießen)

Klimabedingte Zunahme der Abflüsse der Bergflüsse Zentralasiens (A. Tursunov, Kasachstan)

Klimaperiodizität und Wasserstandsentwicklung des Issyk-Kul (V. Romanovskij, Kirgistan)

Dynamik der Wasserressourcen des Balchasch-Alakol-Beckens (Sch. Dostaj, Kasachstan)

Wasserstands- und Sauerstoffregime des Alakol (Sch. Dostaj, Kasachstan)

Rezente Seespiegelschwankungen des Bosten-Sees (VR China) (E. Giese, R. Wang, Gießen)

Eisressourcen des Tjan-Schan und ihre Entwicklungsdynamik unter Berücksichtigung der Klimaänderung (A. Dikich, Kirgistan)

Wasserressourcen Zentralasiens und ihre Nutzung (D. Mamatkanov, Kirgistan)

Wasserressourcen und Wassernutzung im Flussbecken des Tarim (E. Giese, R. Wang, Gießen; D. Mamatkanov, Kirgistan)

Wassernutzung und Stabilität der Wasser-ökosysteme des Balchasch-Alakol-Beckens (Sch. Dostaj, Kasachstan)

Zwischenstaatliche Wassernutzungskonflikte in Zentralasien (E. Giese, Gießen)

Multilaterale Abkommen zu transnationalen Flüssen in Zentralasien und ihre Umsetzung (J. Sehring, Gießen)

Probleme der Abflussverwaltung zwischen-staatlicher Flüsse (M. Burlibaev, Kasachstan)

Publikationen:

Dickich, A.N.; Hagg, W.: Climate Driven Changes of Glacier Runoff in the Issyk-Kul Basin, Kyr-gyzstan. In: Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie, Band 39, 2005 (im Erscheinen). Giese, E.; Mamatkanov, D. M.; Wang, R.: Das

Tarim-Becken: Oberflächliche erneuerbare Wasserressourcen und ihre Nutzung. Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umwelt-forschung (ZEU) der JLU Gießen, Discussion Pa-pers, Nr. 25, Gießen 2005

Mossig, I.; Rybski D.: Die Erwärmung bodennaher Luftschichten in Zentralasien – Zur Problematik der Bestimmung von Trends und Langzeitkorre-lationen. Zentrum für internationale Ent-wicklungs- und Umweltforschung (ZEU) der JLU Gießen, Discussion Papers, Nr. 26, Gießen 2005.

Romanovskij, V.V.; Kuzmičenok, V.A.: Ursachen und Auswirkungen der Seespiegelschwankungen des Issyk-Kul in jüngerer Zeit. Zentrum für in-ternationale Entwicklungs- und Umweltfor-schung (ZEU) der JLU Gießen, Discussion Pa-pers, Nr. 22, Gießen 2005.

Trouchine, A.; Zitzmann, K.: Die Landwirtschaft Zentralasiens im Transformationsprozess. Zent-rum für internationale Entwicklungs- und Um-weltforschung (ZEU) der JLU Gießen, Discussion Papers, Nr. 23, Gießen 2005

Konfe re nz in Bi sch ke k, Se pte mbe r 2005

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Das Thema der Dissertation, die an das Forschungsprojekt „Wasserverknappung, Wassermanagement und Wassernutzungskonflikte in Trockengebieten Zentralasiens“ anknüpft, ist eine vergleichende Policy-Analyse der Wasserpolitik in den beiden zentralasiatischen Staaten Kirgistan und Tadschikis-tan. Dabei wird sowohl die Arena der politischen Entscheidungsfindung als auch die Arena der Imple-mentierung analysiert. Besonderes Augenmerk liegt auf der Interaktion informeller und formeller In-stitutionen und auf der Rolle internationaler Geberorganisationen im Politikprozess.

Teilprojekt "The Politics of Water Institutional Reform. A Comparative Analysis of Kyrgyzstan and Tajikistan“

Projektgruppe: E. GIESE, H.-J. LAUTH (Institut für Politikwissenschaft, Universität in Hagen), J. SEHRING

Nach den bereits erfolgten Experteninterviews mit Akteuren des politischen Entscheidungspro-zesses wurden 2005 in jedem Land lokale Fall-studien durchgeführt. Diese dienten der Unter-suchung der Arena der Policy-Implementierung, also der Umsetzung der institutionellen Refor-men, die sich in beiden Ländern auf die Grün-dung von Wassernutzervereinigungen im Bewäs-serungssektor konzentrieren. Hierbei ging es darum zu analysieren, ob und wie die Umset-zung der Policy-Entscheidungen durch die Was-serverwaltung erfolgt, ob sie den Bedürfnissen der Wassernutzer angemessen ist, welche Akteu-re mit welchen InteAkteu-ressen in diese Prozesse in-volviert sind bzw. diese beeinflussen und welche Widersprüche und Probleme auftreten. Dabei wurde auf Methoden des Participatory Rural Ap-praisal (PRA) und der Netzwerkanalyse zurückge-griffen. Die beiden Feldforschungsaufenthalte fanden im Mai in Kirgistan und im September und Oktober in Tadschikistan statt und wurden durch ein Doktorandenstipendium des DAAD fi-nanziert.

Veröffentlichungen:

Sehring, J.: Water Policy in Kyrgyzstan and Taji-kistan: Problem Perception and Agenda Setting. In: Journal of Academic Studies, Vol.7, Nr.25, S. 37-54.

Sehring, J.: 'Do not fix the pipes, fix the institu-tions that fix the pipes.’ - Water Governance as a crucial factor for sustainable and equitable water management. In: Schmitz, M. (ed.): Wa-ter and Sustainable Development. Frankfurt u.a.: Peter Lang Verlag, S. 101-116.

Sehring, J.: Ein Strauß aus Mohn und Tulpen. Die "Revolution" in Kirgistan verdient ihren Namen nicht. In: iz3w Nr. 287, S. 10-14.

Sehring, J.: Water User Associations (WUAs) in Kyrgyzstan. A Case Study on Institutional Re-form in Local Irrigation Management. Gießen: Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (Discussion Papers Nr. 24).

Aktivitäten

J. Sehring war Leiterin der Arbeitsgruppe „Water Issues“ des Central Asian Youth Net-works (CAYN) der OSZE. In diesem Zusammen-hang nahm sie im Februar an einem Workshop in Kirgistan teil.

J. Sehring ist Mitglied der Sektion 4 – Empirische Sozialforschung des Gießener Graduiertenzent-rum Kulturwissenschaften (GGK). Dort wurde im Juli ein Methodenworkshop durchgeführt.

Vorträge

„Methodische Planung und Umsetzung im Feld - Erfahrungen mit Feldforschung in Kirgistan“ 2. Methodenworkshop der Sektion 4 des GGK, 23. Juli.

„Konflikte um Wasser in Zentralasien“ 105. Entwicklungspolitisches Teeseminar, Seminar für Ländliche Entwicklung (SLE), HU Berlin, 5. Dezember.

Referenzen

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